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The Last Leader - Der Kampf um Einigkeit

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Abschnitt 14

„Folgt mir hinaus auf den Platz mit Eurer Drachenkugel. Die Zeit drängt.“
 

Ich verließ den Raum zu Fortes Überraschung mit Reparo an meiner Seite. Dies war ein Bild, mit dem er nicht gerechnet hatte. „Ihr seht, liebster Freund, dass ich gefunden habe wonach ich suchte“, lächelte ich und ging in die Halle, wo die anderen vor dem peitschenden Unwetter Schutz gesucht hatten. Ich entdeckte, dass sich die Clans inzwischen miteinander austauschten. Die Fischer sprachen mit den Musikanten, die Bergleute sprachen mit den Händlern und so sprach jeder mit jedem, so dass es eine wahre Freude war. „Euch ist gelungen zu einen was gespalten wurde“, sagte Sorbus anerkennend. „Dies mag mir wohl gelungen sein. Lasst sie sich alle auf dem Platz versammeln. Die Clans werden zusammenstehen wie zu Anbeginn der Zeit. Der Herr der Träume soll sich seinem Volk offenbaren, denn wir sind alle eins.“
 

Forte sorgte dafür, dass alle hinausgingen um auf dem Platz das Unglaubliche zu erwarten. Zuletzt ging ich hinaus und gedachte all der Toten und derer, die am Leben und mit mir dem langen Weg gegangen waren. Meine Gedanken konzentrierten sich auf das Siegel meines Alten Meisters.

Draußen standen sie nun im Regen und erwarteten mich. In der Mitte des Kreises blieb ich stehen und reckte den „Willen des Drachen“ dem wütenden Himmel entgegen. Die Musikanten stimmten die Weise auf ihren Instrumenten an und da jeder das alte Kinderlied kannte, sangen alle übrigen mit.
 

Mir offenbarte sich wieder der alte Text und so sang ich: „Imperea sotil portol Polunga regotokare no Nameksei…“
 

Ein Staunen ging durch die Reihen, als sich meine Blauen Flügel zu ihrer vollen Größe entfalteten. Die Drachenkugeln leuchteten und Rauch stieg von ihnen auf, der sich hoch über unseren Köpfen zu einer starken Präsenz verdichtete. Der Rauch bildete den Körper eines gewaltigen Drachen, der vermeintlich bedrohlich auf uns hernieder blickte. Die Männer verstummten und wichen ehrfurchtsvoll zurück. In der alten Sprache sprach ich zu ihm in sieben Stimmen, von denen eine meine eigene war und der Drache antwortete. Ich sagte in der Sprache der Alten etwa so viel wie: „Herr der Träume, der die Macht der alten Clangründer in sich vereint, ich, Chrys von Varisc, geboren im Glauben an Euch und mit dem Blut der Gemaphim, bitte Euch, das Volk Nameks von diesem vernichtenden Sturm zu befreien.“ Der Drache antwortete: „Ich war es, der Euch an diesen Ort gerufen hat. Ihr sollt Mittler zwischen den Zeiten sein, denn ich habe Eure Vision von der Zukunft gesehen. Die Kraft, die in Euch fließt, verleiht mir die Macht den Sturm zu bannen, der die Kinder und Kindeskinder meiner Schöpfer bedroht.“

Die Stimme des Drachen war tief und sanft. Er hatte mich tatsächlich geleitet damit ich erkennen möchte was in mir erwacht war.
 

„Gebunden seid Ihr nun nicht mehr an das Wort und das Blut Eurer Schöpfer. In einer fernen Zeit werdet Ihr Nameks Volk dienen. Gemeinsam sollen die Clans für Frieden Sorgen und keine dunklen Pläne sollen je Macht über Euch gewinnen.“ –„So sei es. Euer Wort erlöst Euer Volk von all dem Leid, das der Sturm über es brachte.“
 

Die Augen des Drachen glühten rot auf, als er zum dunklen Himmel aufblickte. Eine unheimliche Stille hatte von der Stadt Besitz ergriffen und auch das Klopfen des Regens verstummte.
 

„Euer Wunsch ist Euch erfüllt, Fürst Chrys, Gemaphim, der von Varisc über Namek wacht“, sprach der Drache und sein Körper verwandelte sich in den Rauch zurück, aus dem er erschienen war. Die Kugeln, deren Leuchten eben noch den Tag erhellte, verwandelten sich zu Stein. Die Männer schwiegen.
 

Hatte der Herr der Träume meinen Wunsch erfüllt?
 

Ich schob mein Schwert in seine Scheide zurück und meine Flügel verschwanden.
 

Waren mit den Drachenkugeln nun auch Nameks Hoffnungen zu Stein erstarrt?
 

„Seht nach Osten! Die Wolkendecke bricht auf!“, rief Ameth und alle wandten ihre Häupter gen Osten. Noch war es nur ein schmaler Riss, der sich aber schnell weitete und wieder den strahlenden Smaragdgrünen Himmel freigab. Sonnenstrahlen überfluteten den Platz und ich dankte dem Herrn der Träume für seine Macht und seine Existenz. Mentha, Reparo, Sempas, Forte, Ilos, Koll und Sorbus knieten vor mir nieder. „Regotokare“, sprachen sie wie aus einem Mund. „Varisc! Ho!“, jubelten die anderen Männer. „Regotokare, meine Freunde“, lächelte ich. Inzwischen klarte es auch von Westen her auf. Sempas stand auf und kam auf mich zu. „Ich möchte Euch meine Flöte zum Geschenk machen. In Varisc sei das Licht und das Lied.“ –„Ich kann Euer Geschenk nicht annehmen, Fürst von Sojis. Ich nehme nicht was rechtmäßig Euch zusteht. Doch seid Ihr und Eure Männer allzeit willkommen in Varisc, wo ich von Euch Nachricht erwarte.“ Ich lächelte und er entgegnete nichts. Ich wollte ein Bündnis und nicht mehr.

„Das Bündnis mit Euch suche ich, meine Freunde. Ihr seid frei zu gehen. Ihr seid mir nicht verpflichtet doch um Eure Freundschaft bitte ich.“ Nun verneigte ich mich tief vor den Fürsten. „Euer gutes Herz und Eure Weitsicht soll und führen. Ihr habt mein Herz, liebster Freund“, sprach Forte. Sie erhoben sich alle bis auf Reparo. „Verzeiht mir meine Worte und meine Taten. Ihr seid ein wahrer Gemaphim.“ –„Wie könnte ich Euch nicht verzeihen. Auch Ihr, Fürst von Lauron, müsst mir verzeihen, dass ich im Kampf gegen Panax gezögert habe.“ –„Ich danke Euch aus meiner tiefsten Seele dafür, Vaters Stimme gehört zu haben. Ich werde seine Politik fortsetzen und die Handelswege erweitern lassen. Namek wird wieder erblühen wie zu alter Zeit. Nun erhob sich auch Reparo.
 

Einige Tage verbrachten wir noch in Cheranko, sattelten und tränkten unsere Num. Die östlichen Fürsten brachen nach zwei Tagen auf aber nicht ohne Geschenke darzubringen. Zwei Shievo sollten nach Varisc gebracht werden, um dort bei den Feldarbeiten zu helfen. Sie würden ein gutes Zuchtpaar sein. Ich übergab Jamil, den Num seines Vaters, an Reparo. Er würde gut auf das Tier Acht geben. Sorbus übergab mir Kopien der Schriften über die alten Legenden. Im nächsten Zyklus würden wir Boten aussenden, die unsere Kugeln zurückholten. An den Überschwemmungswiesen folgte Laurons Gruppe den alten Straßen nach Süden. Wir würden wieder zusammentreffen. Guter Dinge kehrten wir heim und berichteten von unseren Taten, die bald ebenso Legende werden sollten. Die Kindern würden nun den Geschichten lauschen vom Gemaphim, der aus dem Norden kam und den Herrn der Träume beschwor um das Volk zu retten.



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