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Ein bisschen hier von, etwas davon und das da auch bitte

Sammelsorium von Kurzgeschichten
von

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Das kannst du doch nicht tun

Das kannst du nicht tun

Ich sage es dir

Das kannst du nicht tun

Bitte glaube es mir.
 

Sie lernten sich kennen, gut ein halbes Jahr ist es nun her. Sie ist meine beste Freundin, schon immer ist sie das gewesen und immer wird sie das bleiben. Ich weiß es. Warum?

Keine Ahnung, aber ich weiß es. Es ist einfach so. Egal was sie tut, egal wohin sie geht, ich werde immer ihre Freundin bleiben. Selbst wenn wir uns kurz aus den Augen verlieren sollten. Wir sind wahre Freunde. Daran glaube ich.

Umso schwerer fällt es mir das hier mit anzusehen!

„Das kannst du nicht tun!“

Das habe ich ihr am Telefon gesagt, wieder und wieder: „Das kannst du nicht tun! Du kannst nicht bei ihm bleiben! Ich weiß ja er ist lieb, ich weiß er sagt es tut ihm ´Leid und, dass er die nächste Woche auch ganz lieb sein wird, aber es wird zurück fallen, es wird nicht andauern.“

Gestern noch warst du verzweifelt! Gestern noch hast du geweint, warst entschlossen! Warum nicht mehr?

Warum nur ist sie so ein netter Mensch? Nette Menschen bringen es nicht weit! Ich wäre schon längst gegangen.

Aber so ist sie nun einmal und ich kann es nicht ändern, kann nur hinter ihr stehen, für sie da sein. Aber trotzdem... „Das kannst du doch nicht tun!“ sie macht sich nur selbst kaputt!

Ich dachte das schon, als ich ihn das erste mal sah. Nein, ich dachte das schon, als sie mir das erste mal von ihm erzählt hat. Aber ich habe doch gehofft, gebetet, dass sie es schafft.

Sie hätte es verdient! Sie sollte glückliche sein dürfen! Ich habe es ihr doch gegönnt ich habe doch nichts gesagt.

Sie wirkte ja auch glücklich... Er ist 25 und sie 18, aber was sagt das Alter schon? Er ist Arbeiter, sie geht auf’s Gymnasium, aber das macht doch keinen Menschen aus. Er war lieb und nett und zärtlich zu ihr und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Natürlich war sie glücklich.

Sie hatte dann auch weniger Zeit, aber das war in Ordnung. Jedenfalls für mich. Aber, wenn er ihr etwas antut... das hatte ich mir damals geschworen. Und dann?

Dann kam der erste Krach und die ersten Tränen und ich hätte ihn killen können! Aber ich habe es nicht getan „Das kannst du doch nicht tun!“ Und „Du hast etwas besseres verdient.“ hat sie auch. Aber gesagt habe ich nichts. Ich habe gehofft, dass sie es schafft, ihre Hoffnungen nicht umsonst sind.

Sie kamen wieder zusammen. Er sagte er höre mit Trinken auf, entschuldigte sich für die Eifersuchtsattacke und sie hat ihm geglaubt. Sie hat gehofft und versucht ihm zu helfen, ihn aus seinem Sumpf heraus zu holen

Aber so stark ist sie nun einmal nicht! Alleine schafft sie das nun einmal nicht!

Als ich dann erfuhr, dass sie zusammen gezogen sind... ich dachte ich fiele aus allen Wolken. Aber es lief seid dem ja ganz gut... es war ja In Ordnung und ich hatte ihn inzwischen kennen gelernt und ja: er sieht gut aus. Und ja: er ist Charmant und nett. Aber trotzdem: Zusammen ziehen? Nur wegen dem Stress mit ihrer Mutter... alle wollten sie abbringen. Ich nicht.

„Hast du dir das auch gut überlegt?“ habe ich gefragt und sie sagte „Ja.“

Es ist doch ihr Leben. Was hätte es gebracht hätte ich gesagt „Du machst den größten Fehler deines Lebens“, außer vielleicht, dass sie sich alleine gelassen und verraten gefühlt hätte. Und wenn es nicht funktioniert hätte sie auch nicht wieder kommen können.

Nein, ich war geduldig. ich war eine Freundin, habe zu ihr gehalten und ihre Entscheidung akzeptiert. Was sonst sollte ich tun?

Aber je öfter ich ihn sah, je öfter ich mit ihm sprach umso weniger mochte ich ihn. Ich weiß noch, ihr Geburtstag... Es gab Streit. Immer wenn ich da war gab es Streit. Gab es auch Streit wenn ich nicht da war?

Er sagte ihre Freundinnen würden ihn eh nicht mögen, würden ihn wegen seiner Herkunft nicht akzeptieren. Er sagte es seien keine wahren Freunde. Meinte er damit auch mich?

Ich habe mich doch bemüht, habe mit ihm geredet...

Ich gebe ja zu die anderen waren nicht sehr einladend nett. Aber er doch auch nicht. Hat er alle begrüßt? Nein. Hat er sie angesprochen? Nein. Er stand nur da, griesgrämig, wütend und eingeschnappt. Nicht mal für sie hat er sich zusammen gerissen, war nett und freundlich. Und das zu ihrem 18. Geburtstag.

Aber ich habe nichts gesagt. Nur wenn er mir erzählt George Bush sei ein Führsorglicher Kerl und alle ‚Islamisten’ seien Terroristen, dann bleibe ich eben nicht still. Dann Diskutiere ich auch. Aber das hat ja nichts mit seinem Charakter zu tun, er kommt eben aus solchen Kreisen. Das soll nicht abwertend klingen, aber so ist es nun einmal.

Ich habe sie ja bewundert. Sie hat alles getan, sich bemüht, Schule und Haushalt auf die Reihe gekriegt, aber es reicht doch irgendwann!!!

Als ich ein andern Mal da war hat er ihr diesen Schrott erzählt. „Wir sind der innere Zirkel“, hat er ihr gesagt „Und dann kommt die Familie und dann erst die Freunde.“ Ich dachte ich höre nicht recht!!! Freunde und ein ‚Freund’ sind doch grund verschieden! Mann kann da doch keine Priorität setzen!!! Aber bitte, wenn er meint! Soll er doch.

Ich sage nichts. Es ist ihr Streit. Sie sollte kämpfen.

Sie kämpfte nicht.

Sie ist nicht der Typ der kämpft. Sie ist der Typ der zuhört, der stumm wütend ist. Sie widerspricht nicht in einer offenen Auseinadersetzung, sondern redet später in Ruhe darüber. Aber er diskutiert, schreit, wirft ihr vor sich nicht für ihn zu interessieren, wenn sie sich zurück zieht.

Warum sind Menschen nur so? Warum tun sie sich selbst weh?

Drei Wochen habe ich dann nichts gehört. Kein Anruf, keine SMS. Nichts. Und erreichen konnte ich sie auch nicht.

Ihr kann nicht klar gewesen sein was für eine Angst ich um sie hatte! Er ist doch unberechenbar! Das hab ich doch gesehen! Er macht es vielleicht nicht mit Absicht, aber er gerät doch so leicht in Rage. Und wenn ich nun Recht habe? Und wenn sie nun sich traurig und alleine fühlt und sich nicht traut anzurufen? Warum sonst ist das Handy immer aus?

Ich war fast verzweifelt verdammt!!! Ich habe sogar ihre Mutter angerufen und gefragt, aber da konnte ich auch niemanden erreichen.

Ich habe mir die schlimmsten Horror-szenarien aus gedacht und was macht sie??? Sie ruft nach drei langen Wochen an und entschuldigt sich, sie hatte es einfach vergessen mir zusagen, dass sie ein neues Handy hatte.

Ich wäre wütend gewesen, wäre ich nicht so erleichtert gewesen. Es war alles gut. Alles Ok. Das war das Wichtigste.

Ich dachte dann auch fast es ginge alles gut, es funktioniere. Ja, sie konnte seltener kommen und ja, wir sprachen auch seltener. Aber immerhin war sie glücklich, lief es doch recht gut. Mal streiten tut man sich immer. Das ist in Ordnung, das ist gesund.

Aber wenn er besoffen nach Hause kommt, wenn er ihr das Telefon aus der Hand reißt, wenn er mit Dingen durch die Gegend wirft weil er glaubt sie wolle ihn verlassen, das ist nicht gesund. Das ist nicht in Ordnung!

Und sie hat es doch auch so gesehen!

Sie hat doch auch gesagt so gehe es nicht weiter, dass sie seid zwei langen Wochen nicht mit ihm klar käme, dass er ihre Familie nicht anerkenne, genauso wenig wie ihre Freundinnen. Sie hatte Angst vor ihm! ANGST!

Man sollte in einer Beziehung keine Angst haben müssen!

Aber heute ruft sie an. „Ich gebe ihm noch eine Chance.“, sagt sie mir. „Vielleicht funktioniert es ja diesmal. Er hat erst mal allen Alkohol weggeschüttet. Er hat doch versprochen.“

Vielleicht. Vielleicht. Er hat doch.

Versteht sie es nicht? Will sie es nicht verstehen?

Diese Worte kenne ich doch schon, damals war es genauso gewesen, als er sie telefonisch terrorisierte hat, ihr vorgeworfen hat fremdzugehen. Damals war sie am heulen, konnte nicht mehr und kaum entschuldigt er sich ist alles wieder in Ordnung?

Ich will das nicht mehr sehen! Ich will sie nicht mehr weinen sehen, leiden sehen. Ich will nicht mehr.

Darum habe ich es dieses mal gesagt. „Das kannst du doch nicht tun.“ Habe ich ihr Gesagt. Wieder und wieder „Das kannst du doch nicht tun! Du kannst doch nicht bei ihm bleiben.“

Aber sie hat nicht auf mich gehört.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-11-30T23:29:33+00:00 01.12.2007 00:29
*seufz* jetzt hab ich doch glatt vergessen, was ich schreiben wollte >.<
naja.. schreib ich halt mal das, was mir wieder einfällt..
Dieses Problem ist wohl alltäglich, und meiner meinung nach machen echt viele Leute so etwas (oder zumindest was ähnliches) durch.
Ich kann nur sagen, dass ich wahrscheinlich, auch wenn ich normalerweise so wahnsinnig nachsichtig und schüchtern bin, dem Typen bald mal meine Meinung ins Gesicht geschrien hätte - oder zumindest hätt ich ihm nen Brief geschrieben >.<
Das kann man ´sich auf Dauer doch nicht gefallen lassen!
tja, toll geschrieben.. da kann ich leider gar nicht mehr dazu sagen ^^
Von:  lexi16
2007-10-10T19:11:49+00:00 10.10.2007 21:11
oh, schon weider so ein 'darüber will ich cniht in nem kommi reden' ff. ><
Also..eigentlich ja kapitel, aber ich find die ganze ff wrid seid dem zweiten kapi so. (ja klar, ich kann das beim dritten kapitel schon entscheiden gewusste?? Oo Ich bin cool. ><)
Also ich finde es auf jeden fall toll geschreiben und...nun....ich weiß ja, wen du meinst und.....*fortsetzung folgt per ens* ^^"

Ps: ich finde den titel gut gewählt. also allgemein feinde ich das bei der ff hier. ^^"
Von:  YUUTO
2007-10-02T19:39:34+00:00 02.10.2007 21:39
aww ;__;
Ya so ist das meist, wenn man in der Beziehung Angst vor seinem Partner hat.
Und aus Angst bleibt man dann. Man traut sich nicht ihm zu widersprechen ;_;
Ich find sowas ganz, ganz schlimm >_<
Meine Mama hat mal so eine Erfahrung gemacht...
& sowas gönne ich wirklich niemandem >-<"""

Ist aber gut geschrieben, wie immer :3


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