Hallou treue Leser! <3
Ging ziemlich schnell mit dem neuen Kapitel xD'' Naja hab nicht lange gefackelt...aber so interessant isses eigentlich nicht x3'' im nächsten wirds spannender. Ich hoffe euch macht das nichts aus, dass ich jetzt auch Alice Nine mit einbringe ^^ Wird nicht für immer sein, aber hin und wieder werden sie mal reingebracht. Und nein, mit Alice Nine wird es kein Pairing geben xDD'' obwohl es vielleicht am Anfang so rüberkommt...<33
Ein Dankeschön an meine süße, schnuffige, hübsche, knuddlige Bara-nee-chan <33 *umknuff* Und jetzt viel Spaß beim Lesen xD
----------------------------------------------------------------
Schon früh am Morgen hatte sich die Band im Proberaum der PS Company treffen wollen und jeder war erschienen, nur nicht ihr Sänger. Nervös trommelten Kais Finger auf seinen Oberschenkeln herum und er hoffte, dass bald die Tür aufgehen würde. Die zwei Gitarristen saßen gelangweilt auf dem Boden und spielten leise ihre Solos von 'Reila' vor sich hin. Selbst Reita wusste nichts mit sich anzufangen und blickte alle fünf Minuten auf die Uhr. Plötzlich verstummte das leise Spiel Uruhas und er seufzte auf. "Wo bleibt er denn nur?" Doch zur Antwort bekam er nur das laute Gähnen ihres Bassisten, der sich locker auf seinem Stuhl zurücklehnte. "Keine Sorge, er hat sicher nur verschlafen." "Er hat noch nie verschlafen" ,entgegnete Kai unsicher und sein Trommeln verstummte augenblicklich. "Jetzt fängst du auch schon an! Es wird schon nichts passiert sein" ,brummte ein genervter Reita, doch wenn er ehrlich sein wollte, machte es ihn ebenso stutzig, dass Ruki noch nicht hier war.
Lange Zeit war nur das rhytmische Ticken der Uhr zu hören, bis plötzlich die Tür mit einem lauten Stoß geöffnet wurde. Alle Augen wandten sich dem Eintretenden zu, doch nach wenigen Sekunden seufzten sie enttäuscht.
"Was denn?" ,fragte ein völlig perplexer Saga. Der Hellblonde schloss leise die Tür hinter sich und grinste die Mitglieder der Band 'the GazettE' an. Nach einem kurzen Blick in die Runde zog er jedoch die Augenbrauen hoch.
"Wo ist denn Ruki?"
"Wenn wir das wüssten, würden wir hier nicht warten oder?!"
"Beruhig dich mal Reirei, woher soll ich das denn wissen?"
Ein genervtes Zischen war die einzige Antwort, die er von dem anderen Bassisten bekam. Er war wirklich zu einem sehr schlechten Zeitpunkt erschienen. Nach wenigen Sekunden erlangte der Bassist von 'Alice Nine' sein freudiges Grinsen zurück. "Ich werde es euch trotzdem sagen. Stellt euch vor, wir werden zusammen auf Tour gehen!" Sagas Grinsen wurde immer breiter, doch Reita schnaubte nur, als hätte er sich eben verhört. "Ist das wirklich wahr, Saga?" ,fragte Uruha lächelnd und das Nicken des Bassisten bestätigte die Neuigkeit. Heiter klatschte Kai in die Hände und ließ sein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht erscheinen. "Mit euch Lackaffen auf Tour gehen? Da wär mir sogar Miyavi lieber, ihr verscheucht uns doch die ganzen Fans!" ,keifte Reita dem Hellblonden entgegen. Saga lachte heiter auf und kniete sich dem Schwarz-Blonden entgegen. "Dir sollte mal jemand das vorlaute Mundwerk stopfen!" Dann erhob sich Saga wieder und schmunzelte, als er das wütende Gesicht Reitas sah, der sich dazu jedoch nicht äußerte. Saga wusste, dass Reita genügend Respekt vor ihm hatte und selbst gut genug wusste, dass Saga die schlagfertigeren Antworten kannte.
"Miyavi hat momentan keine Zeit."
"Was hat er denn diesmal zu tun?"
"Er ist um einiges gefragter als wir, falls du das vergessen hast. Er hat sich um wichtigere Dinge zu kümmern als sich mit dir herumzuschlagen, Reirei."
Reita öffnete protestierend den Mund, schloss ihn jedoch schnell wieder als Saga einfach an ihm vorbeiging und plötzlich mehr Interesse an dem Schwarzhaarigen zu haben schien. "Du bist sicher Aoi, hab ich Recht?" "Das bin ich, ja. Und du musst dann wohl der Bassist von Alice Nine sein. Saga, stimmts?" ,entgegnete Aoi freundlich und deutete eine knappe Verbeugung an. Saga lächelte ihn nickend an und musterte den neuen Gitarristen eindringlich. "Keine schlechte Wahl. hast du gut gemacht, Kai." Wie aus einem Traum gerissen starrte der Drummer den Hellblonden verdattert an und ließ ein 'Eh?' von sich hören. Uruha begann zu lachen und steckte alle anderen ebenfalls an.
"Tut mir leid, ich mache mir immernoch Sorgen um Ruki..." ,meinte Kai knapp und biss sich auf die Unterlippe. Jetzt wurde den Anderen auch wieder bewusst, dass ihr Sänger noch immer nicht erschienen war. Auf einmal war die Stimmung innerhalb der Band erneut gedrückt.
"Wie wärs wenn ihr ihn mal anruft?"
"Glaubst du, das hätten wir nicht schon versucht?"
"Dann probiert es nochmal, stellt euch nicht so an." Saga kam sich langsam vor wie im Kindergarten, indem er jedem einzelnen Kind erklären musste, wofür eigentlich ein Telefon zu gebrauchen war. Bevor auch nur einer der Anderen sein Handy herausgekramt hatte, wählte Saga auch schon Rukis Nummer und presste das Handy an sein Ohr. Reita wusste, dass Ruki mit den Membern von Alice Nine zwar gut befreundet war, doch dass er ihnen seine Nummer gegeben hatte war ihm neu. Alle Anwesenden sahen den Bassisten erwartungsvoll an. Nach kurzem Warten begann dieser auch schon wie ein Tiger hin und her zu laufen und dabei heiter zu grinsen. "Ja die warten hier alle auf dich...mhm...was meinst du? Reita? Ja warte einen Augenblick" ,murmelte er und blickte nun zu Reita. "Du sollst mir die Füße küssen, Reirei." Uruha prustete unter vorgehaltener Hand los und erntete einen scharfen Blick von Reita, der den Hellblonden dann verdattert ansah. "Willst du mich verarschen?!" ,gab er zur Antwort. Saga zuckte unschuldig mit den Schultern und seufzte tief. Einen Moment herrschte Stille und Ruki schien Saga erneut etwas mitzuteilen, denn dieser hüpfte unruhig vom einen auf den anderen Fuß. Uruha hatte sich beruhigt und musterte Kai, der nur verständnislos den Kopf schüttelte. "Müde? Nein ich bin nicht müde, nur etwas verspannt. Ja wirklich? Das wusste ich ja garnicht...eine wirklich gute Idee, Ruki." Und wieder wandte sich der Hellblonde Reita zu.
"Hey Reirei, Ruki meint du sollst mir den Rücken massieren, da du das ja so gut kannst. Er meinte auch, dass du ihm schonmal seinen..."
"Sagmal spinnst du?!" ,fauchte der Angesprochene und sprang von seinem Stuhl auf. Eiligen Schrittes stapfte er auf Saga zu und riss ihm das Handy aus der Hand. Doch bevor er es an sein Ohr drücken und Ruki anschreien konnte, bemerkte er, dass auf dem Display überhaupt garkeine Anzeige von einem Anruf zu sehen war. Augenblicklich richtete sich sein Augenmerk auf den Hellblonden, der sich sein Handy schnappte und ziemlich schnell hinter der Tür verschwunden war. "Idiot!" ,zischte Reita, doch sein wütendes Brummen ging im Gelächter der Anderen unter. Innerlich verfluchten sie Saga, da sie sich alle Sorgen um Ruki machten, doch auf eine seltsame Art und Weise hatte er die Stimmung aufgelockert und sie zum Lachen gebracht. Sowas konnte eben nur Saga schaffen.
"Lasst uns Proben" ,meinte der Blonde, dessen Wangen sich vor lachen enorm gerötet hatten. Aoi nickte ihm zu und richtete sich auf. Reita hatte die Arme verschränkt und stierte kurz zu seinem Bass, der neben ihm an der Wand lehnte. Mit einem tiefen Seufzer nahm er das Instrument und hängte es sich um. Jeder versuchte sich nach all den Vorfällen zu konzentrieren und ihr Instrument zu stimmen, nur Kai saß noch immer auf seinem Stuhl und senkte den Blick. "Ich weigere mich" ,meinte er kleinlaut, sodass es nur Uruha hören konnte. Verblüfft wandte sich der Blonde dem Drummer zu.
"Warum?"
"Ich werde nicht ohne Ruki proben."
"Es ist doch völlig egal ob er hier ist oder nicht!"
"Ist es nicht, Reita!"
"Und was glaubst du, was wir jetzt tun sollen?!"
"Wir könnten doch zu ihm gehen und..."
"Und uns sein Gemecker anhören, weil wir nicht längst geprobt haben?! Ruki ist sicher beschäftigt und wird uns spätestens morgen erklärt haben warum er nicht hier war."
Reitas Worte klangen zu einfach in Kais Ohren. Selbst wenn Ruki etwas anderes zu tun hatte oder aufgehalten wurde, er hätte ihnen sicher bescheid gegeben. Das seltsame Gefühl in ihm machte es dem Drummer schwer Reitas Worten Glauben zu schenken. Uruha legte seine Gitarre beiseite und trat der Tür entgegen, doch bevor er hinter dieser verschwinden konnte, drehte er sich zu seinen Freunden um und blickte in drei verwirrte Gesichter. "Was ist? Kommt ihr jetzt oder nicht?"
Letztendlich hatte sich Reita doch dazu durchringen können mit seinen Freunden Ruki einen Besuch abzustatten. Kais Laune hatte sich dadurch schlagartig gebessert, denn jetzt konnte er sich selbst davon überzeugen, ob es dem Sänger gut ging oder nicht. Rukis Wohnung lag im zweiten Stock, also schleppten sie sich die Treppen hinauf und hielten vor der Eingangstür an. Uruha kniete sich auf den Boden und versuchte durch die Spalte unter der Tür zu sehen. Reita zog ihn jedoch schnell wieder hinauf und verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Der Drummer schluckte hart und drückte auf die Klingel neben der Tür, woraufhin ein angenehm heiterer Ton entstand. "Was ist, wenn er uns nicht aufmacht?" ,fragte Kai nach einiger Zeit unsicher. "Wenn er zu Hause ist, muss er uns aufmachen, Dummchen" ,erwiederte Reita und hämmerte gegen die Tür, als sie keine Reaktion von drinnen bekamen. Aoi glaubte einen Schatten zu sehen und beobachtete den Schlitz unter der Tür, der nun nichtmehr gänzlich erleuchtet war. Kai klingelte wieder und wieder, aber niemand öffnete ihnen die Tür. "Verdammt, er muss doch Zuhause sein!" ,rief Reita aufgebracht, da er bemerkte, dass er sich wohl doch geirrt hatte. Vielleicht war Ruki etwas geschehen und nun war es zu spät.
"Lasst uns gehen" ,flüsterte Uruha kaum hörbar. Man konnte ihm ansehen, dass er ebenso viel Sorge in sich trug wie der Drummer, der nur sachte nickte. Stumm stiegen sie die Treppen hinab und verschwanden dann nach einiger Zeit in den Autos. Als das Geräusch der rollenden Reifen verstummte, wurde es plötzlich totenstill auf dem Gang zu Rukis Wohnung. Dass die gesuchte Person die ganze Zeit vor der Tür stand, hatten sie nicht bemerkt.
Die Sorge um ihren Sänger machte selbst dem blonden Gitarristen zu schaffen. Er konnte Rukis lächelndes Gesicht vor sich sehen, wie er ihm klargemacht hatte, dass er den Anderen nicht egal war. Uruha hatte sich Rukis Worte sehr zu Herzen genommen und sorgte sich nun umso mehr. Selbst die warme Temperatur in seiner Wohnung, die Uruha sachte aufwärmte, konnte seine Sorgen nicht fortspülen. Er hatte keine Ahnung wie er den restlichen Tag verbringen sollte, also schnappte er sich die Fernbedienung und machte es sich auf dem Sofa bequem. Es dauerte nicht lange und der schnulzige Liebesfilm hatte ihn in sanfte Träume gebettet.
Erst das dumpfe Geräusch der fallenden Fernbedienung brachte ihn zum Erwachen. Hastig schaltete er den Fernseher aus und ließ somit die flüsternde Stimme der Frau verstummen, die ihrem Geliebten wohl gerade gestehen wollte, dass sie ihn liebte. Uruha rollte genervt mit den Augen. Er fühlte sich plötzlich so müde und sein Blick wanderte zu der großen Uhr, die an der Wand hing. Erstaunt musste er feststellen, dass es erst kurz vor drei Uhr war. Doch bevor er in die Küche eilen konnte, um das Knurren seines Magens zu stillen, hörte er auch schon das monotone Klingeln des Telefons. Wie vom Blitz getroffen stürmte er ins Wohnzimmer zurück und drückte den grünen Knopf, in wilder Hoffnung, es könnte der Sänger sein. Nach wenigen Sekunden senkte er jedoch enttäuscht den Kopf und sank kraftlos aufs Sofa.
"Nein, schon gut, ich dachte nur, Ruki hätte endlich angerufen..."
"Und darum hörst du dich so enttäuscht an? Was ist denn passiert?"
"Ach weisst du, er ist gestern nicht zur Probe erschienen und als wir bei ihm Zuhause waren, war niemand da. ich mache mir wirklich Sorge, Yune."
"Sorgen um Ruki?" ,lachte der frühere Gitarrist. Uruha zog verwundert die Augenbrauen hoch.
"Natürlich, vielleicht ist ihm etwas passiert."
"Das glaubst du ja selbst nicht, Kouyou. Ruki weiss was er tut, er wäre der Letzte bei dem ich mir Sorgen machen würde."
Der wütende Unterton in Yunes Worten ließ Uruha plötzlich verstehen, worum es eigentlich ging. Ruki und Yune hatten sich nie gut verstanden und er hatte mehr als genug Streitigkeiten zwischen den Beiden mitbekommen. Uruha wusste auch, dass es einer der Gründe gewesen war, warum Yune die Band verlassen musste.
"Kouyou?" ,erklang die fragende Stimme des Anderen. Uruha erschrak und lachte kurz auf. "Tut mir leid, ich war in Gedanken." Eine Weile herrschte Stille, in der Uruha über die ganze Situation nachdachte, denn Yune hatte nicht ganz Unrecht. Der Blonde kannte Ruki schon sehr lange und er wusste, dass der Sänger gut auf sich aufpassen konnte. Er konnte sich kaum vorstellen, dass sich jemand mit genügend Verstand und Augen im Kopf an Ruki freiwillig heranwagen würde. Allein der Blick des Sänger konnte einen Mann in die Flucht schlagen, selbst wenn dieser ein Mörder sein sollte. Es erschien ihm plötzlich töricht zu glauben, dass ihm etwas passiert sein konnte.
"Vielleicht hast du Recht, ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen."
"Glaub mir, er ist wirklich erwachsen genug um auf sich aufzupassen. Aber ich würde dich gerne etwas anderes fragen. Wie läuft es mit deinem Plan?"
Uruha starrte zum Fenster und beobachtete die einzelnen Regentropfen, die sich auf der Scheibe versammelten um dann gemeinsam das Glas hinab zu rutschen. Er überlegte, wie weit er bereits gekommen war und wie lange es wohl noch dauern würde bis er Aoi im Netz hatte. Unbewusst leckte er sich über die trockenen Lippen und spielte mit seiner Haarsträhne.
"Er ist bereits darauf eingegangen."
"Ist das dein Ernst? Das läuft ja mehr als gut für dich, Kouyou."
"Allerdings."
"Gib mir bescheid, wenn du deinen Plan beendet hast und Aoi verschwunden ist."
Einen Moment stutzte der Blonde. Vor wenigen Tagen hatte sich Yune noch Sorgen um ihn gemacht und den Plan als keine gute Idee abgestempelt. Warum war er plötzlich so begeistert davon?
"Werde ich, keine Sorge. Aber ich glaube es wird noch eine Weile dauern, bis er richtig vernarrt in mich ist. Er wird blind sein..."
Die Belustigung in Uruhas Stimme war kaum zu überhören. Auch Yune ließ ein siegreiches Schmunzeln von sich hören. Uruha konnte das hilflose Gesicht Aois vor sich sehen, wie er auf dem Boden kniete und zu zittern begann. Sein zynisches Lächeln wurde immer breiter und breiter.
"Ich bin froh, dass ich dich kenne, Kouyou"
Perplex wandte der Blonde seine Aufmerksamkeit wieder der Person auf der anderen Leitung zu.
"Ich bin auch froh, dass wir schon so lange befreundet sind, Yune. Ein Leben ohne dich wäre für mich kaum vorstellbar."
Eine lange Stille trat ein, in der Uruha vor sich hin lächelte und an die Zeit mit seinem besten Freund zurückdachte. Er konnte mit Sicherheit sagen, dass es die schönste Zeit in seinem Leben gewesen war und er diese heiteren Momente niemals vergessen wollte.
Nach einem knappen Abschied legte der Schönling das Telefon auf den Tisch und begab sich ins Badezimmer. So sehr hatte er sich nach dem heißen Wasser gesehnt, das jetzt langsam seinen wohlgeformten Körper hinabwanderte. Nach und nach entspannten sich seine Züge und auch die bedrückenden Gedanken um Ruki verschwanden. Seine unbeschwerte Kindheit war nun alles, was ihm durch den Kopf ging. Er war mit Yune zusammen aufgewachsen und hatte ihn fast täglich an seiner Seite gehabt. Wenn es Uruha nicht gut ging oder er wieder Streit mit seinen Eltern hatte war es Yune gewesen, der für ihn da gewesen war. Wie könnte er diese Zeit nur vergessen?
Zufrieden lächelnd stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab. Kurz blickte er in den Spiegel und überzeugte sich davon, dass er wie immer tadellos aussah, selbst ohne Schminke. Er zog sich hastig eine seiner Shorts an und eilte in sein Schlafzimmer, da ihn die Kälte zum Zittern brachte. Kaum war er unter der Decke verschwunden, wurde ihm wärmer und er streckte sich müde. Selbst wenn es erst Nachmittag war, er hatte nichts zu tun und nahm sich vor sich etwas auszuruhen, da ihn die ganze Sache mit Ruki sehr angestrengt hatte.
Auch Kai versuchte seit einigen Stunden eine ruhige Minute zu finden, doch die Gedanken an Ruki ließen ihn nicht los. Unruhig saß er vor dem Fernseher und versuchte dem Film zu folgen, doch er konnte nicht. Immer wieder tauchte Rukis Gesicht vor ihm auf, wie er nach Hilfe rief. Kai schüttelte über seine eigene Dummheit heftig den Kopf, um die Bilder loszuwerden. Warum nur machte er sich solche Sorgen um den Sänger? "Ich sollte mich ablenken..." ,murmelte er leise vor sich hin und stand auch schon in wenigen Sekunden in der Küche. Bevor er jedoch anfangen konnte sich über seine große Auswahl an Gerichten Gedanken zu machen, ertönte auch schon das Klingeln des Telefons. Fast wäre er über einen Stuhl gestolpert, doch im letzten Moment war er noch ausgewichen und weiter ins Wohnzimmer gestürmt. Das Herz des Drummers schlug immer schneller, je näher er der Ladestation kam. Mit einem Ruck hatte er das Telefon auch schon davon befreit und drückte auf den grünen Knopf.
"Moshi moshi, Yutaka desu?"
"Kai ich bins, Reita."
Schlagartig war die Stimmung Kais noch tiefer gesunken. Mit einem Seufzen fragte er seinen Freund nach seinem Anliegen.
"Hast du schon etwas von Ruki gehört? Er nimmt einfach nicht ab."
"Nein tut mir leid, ich mache mir immernoch große Sorgen, Reita..."
"Es wird schon nichts allzu schlimmes passiert sein" ,meinte der Bassist mit unsicherer Stimme. Selbst er machte sich immer größere Sorgen um ihren Frontmann.
"Hoffentlich kommt er übermorgen zur Probe" ,flüsterte Kai hoffnungsvoll und musste sich wiederholen, da Reita einen fragenden Laut von sich gab.
"Das wird er sicher" ,entgegnete der Schwarzblonde. Kai quälte sich zu einem beruhigten Lächeln, das der Andere aber nicht sehen konnte.
"Man sieht sich dann übermorgen, Reita. Ich werd noch versuchen Ruki zu erreichen."
"Geht klar. Machs gut, Grinsebacke."
Über seinen Spitznamen musste er einige Momente lang grinsen, doch dann drückte er erneut auf den grünen Knopf und unterbrach somit die Verbindung. Der Drummer schluckte hart als er wie gebannt auf das Telefon starrte und nach und nach Rukis Nummer eintippte. Sachte presste er es an sein Ohr und wartete ungeduldig das Tuten ab. Doch niemand nahm ab.
Seufzend schmiss er es achtlos aufs Sofa und stapfte ins Schlafzimmer. Er quälte sich aus seinen Klamotten und kroch unter die warme Bettdecke. Es blieb ihm nichts anderes übrig als sich jetzt schon schlafen zu legen, um somit den Tag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Morgen würde er erneut versuchen seinen Freund anzurufen und ihn vielleicht sogar besuchen, sollte er noch immer nicht auf die Anrufe reagieren. Obwohl die Gedanken um Ruki noch immer durch seinen Kopf spukten, fand er sehr schnell in einen angenehm ruhigen Schlaf.
Wie er vermutet hatte blieb auch am nächsten Tag ein Lebenszeichen Rukis aus und er sah sich gezwungen noch einmal bei ihm vorbeizuschauen. Er fackelte auch nicht lange und griff sich seinen Wohnungsschlüssel, nachdem er sich seinen Mantel umgeworfen hatte. Schon nach etwa fünf Minuten parkte er sein Auto vor dem Mietshaus und stieg aus. Er versuchte nicht daran zu denken, was wohl wäre, wenn er wieder nicht Zuhause war. Ruki musste ihm einfach aufmachen und dann würde er ihm sicher erklären, das alles nur ein Missverständnis gewesen war.
