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Die Ewigkeit ist viel zu kurz

ehemals: Wie fängt man sich einen Vampir?
von

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Ausflug mit Folgen

Ausflug mit Folgen
 

Am nächsten Morgen erwachte ich durch Licht auf, das mir direkt ins Gesicht schien. Murrend wollte ich mich wegdrehen, doch schon im nächsten Moment hörte ich ein müdes: "Hey, mach mich nicht platt. Ich schlafe auch hier!" Seufzend erhob ich mich auf die Ellbogen, blickte Andrea ins Gesicht und gähnte erst einmal, dann stand ich langsam auf. Als ich stand, streckte ich mich und fragte: "Was willst du essen?" Komischerweise erhielt ich keine Antwort und sah daraufhin zu Andrea, doch diese war wieder eingeschlafen. Also beschloss ich mich anzuziehen und erst einmal zu essen, somit ging ich in die Küche und machte mir etwas. Also nahm ich eine Schüssel aus dem Schrank, eine Tüte Haferflocken, etwas Obst aus dem Obstkorb und ein paar Nüsse, warf alles in eine Schüssel und stellte fest, dass man es so nicht essen konnte. Seufzend beschloss ich also das Obst kleinzuschneiden, die Haferflocken zu öffnen und die Nüsse aus der Packung rauszunehmen. Dann schüttete ich Milch über das ganze Produkt und rührte mit dem Löffel um, doch dabei bewegte ich den Löffel zu schnell und etwas Milch mit Haferflocken landeten auf dem Tisch. Ich fluchte leise, nahm aber einen Lappen und wischte den Fleck von dem Tisch weg, nebenbei führte ich mit meinem Arm eine zu weite, kreisende Bewegung aus und warf die Schüssel auf den Boden. Damit war für mich der Tag gelaufen. Ich wusste, dass alles was schief gehen konnte, heute auch schiefgehen wird. Von dem Lärm wahrscheinlich geweckt, kam Andrea in die Küche geschlürft und stieg erst mal in das am Boden verteilte Müsli. Ich hörte einen kurzen, erschrockenen Schrei, dann rannte sie sofort aus der Küche auf die Toilette und ich sah nur noch weiße Fußspuren auf dem Boden. Ich fluchte und schrie: "Andrea, was soll das? Sag mal spinnst du? Reicht es dir nicht, dass ich schon die ganze Küche aufräumen darf, willst du mich auch noch zwingen die ganze Wohnung zu putzen? Kannst du eigentlich nicht aufpassen?" Kurz danach kam eine reuig aussehende Andrea zu mir und entschuldigte sich. Nebenbei stieg sie nochmal in die Pampe und fluchte sehr unschön. Ich seufzte und nahm einen Lumpen, wischte den Boden auf und gab ihr einen Lumpen, um ihren Fuß abzuputzen. Dann widmete ich mich dem Gang. Danach hatte ich keinen Hunger mehr und ging ins Wohnzimmer um etwas fernzusehen, doch noch bevor ich den Fernseher anschalten konnte, kam Andrea und meinte: "Hast du Lust etwas einkaufen zu gehen?" Stumm schüttelte ich den Kopf, doch plötzlich fühlte ich mich, als würde etwas anderes meinen Kopf beherrschen, denn ich sagte: "Klar, wollen wir nach München? Ich fahre!" Verwirrt sah mich Andrea an, und meinte vorsichtig: "Tinka, alles okay?" Eigentlich wollte ich den Kopf schütteln, aber wieder mal reagierte ich anders, als ich es vorhatte. "Ja, klar. Lass uns fahren!" Ich sah Andrea nur noch verwirrt nicken, dann machte ich mich schon auf und zog mich an. Als ich angezogen war, ging ich schnurgerade ins Auto und wartete nur noch auf Andrea, die kurz darauf mit zwei Taschen in der Hand kam. "Sag mal, brauchst du keine Tasche, um einkaufen zu gehen?" Ich schüttelte den Kopf, während ich ihr eigentlich danken wollte und die Tasche nehmen wollte, stattdessen schickte ich sie mit der Tasche zurück und wendete schon mal das Auto, um aus meiner Einfahrt hinauszufahren. Kurz nachdem ich gewendet hatte, kam Andrea, stieg ein, gurtete sich an und sah mich auffordernd an. Eigentlich wollte ich sie fragen, was denn los sei, aber ich legte stattdessen den ersten Gang ein und fuhr los. Ich konnte innerlich über mich selbst nur den Kopf schütteln, denn ich konnte mir mein eigenes Verhalten nicht erklären! Unsere Fahrt endete nach ca einer halben Stunde fahrt und als wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten, war Andrea gereizt, denn ich hatte sie die ganze Fahrt über ignoriert und sprang sofort aus dem Auto. Jetzt endlich konnte ich wieder tun, was ich wollte, denn sofort sprang ich hinterher, sperrte das Auto ab und rannte Andrea hinterher. "Rea, es tut mir leid. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist." Kurz nachdem ich den Satz ausgesprochen hatte, hatte ich das Gefühl, als würde jemand über mich lachen, doch sofort verdrängte ich diesen Gedanken wieder, denn schließlich war das Schwachsinn. Langsam drehte sich Andrea zu mir um, aber das bekam ich gar nicht mehr ganz mit, denn langsam sackte mein Kreislauf ab und mein Herz begann zu stocken. Mir wurde schwarz vor Augen und das letzte was ich spürte, war ein Aufprall auf etwas hartem, wahrscheinlich dem Asphalt.

*** *** ***

Als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich an eine weiße Decke, was mich verwirrte, denn mein Zimmerdecke war nicht weiß, sondern gelb. Also sah ich mich erst einmal um und hörte ein stetiges langsames Piepsen. Irgendwie erinnerte mich das an einen Ort, an dem ich definitv nicht sein wollte und im nächsten Moment bestätigte sich meine Befürchtung, denn ich sah neben mir einen Arzt, der gerade das EKG überprüfte und schon hörte ich das Piepsen schneller und unregelmäßiger werden. Jetzt erst bemerkte ich, dass das mein Herz war, dass da stolperte und ins rasen kam, denn der Arzt drehte sich alamiert zu mir um und meinte mit melodischer, leiser Stimme: "Beruhigen Sie sich. Hier kann Ihnen nichts passieren. Sie sind hier im Klinikum Rechts der Isar, da Sie hier in der Nähe einen Herzstillstand hatten. Bleiben Sie jetzt ruhig. Hier geht es Ihnen gut." Immer wieder murmelte der Arzt diese beiden Sätze, doch es half mir nichts, denn ich bekam Panik. In einem Krankenhaus waren meine Eltern gestorben, blutüberströmt und noch heute sehe ich sie in ihren vorher weißen, aber mit ihrem Blut rotgefärbten Betten liegen und höre sie leise meinen Namen rufen, immer in der Angst mir könnte etwas passiert sein. Noch heute erinnere ich mich an die Bilder, als meine Mama ihren Armstumpf in meine Richtung streckte, weil sie mich berühren wollte und als mein Papa versucht hat herauszufinden, wo ich war, mich aber nicht sehen konnte, weil er Glas in Auge bekommen hatte. Und an all dem war nur meine Tante schuld, die mich sofort nachdem sie gehört hatte, dass meine Eltern einen Unfall hatten ins Krankehaus gefahren hatte und dann, trotz der Ermahnungen der Ärzte, die Zimmertür aufriss und mich hineinschubste mit dem Kommentar: "Hier sind deine Eltern. Schau sie dir nochmal an, denn lange wirst du die bestimmt nicht mehr sehen!" Daraufhin hatte sie die Türe wieder zugeworfen und war wieder nach Hause gefahren. Ich aber stand zwei komischen Wesen in zwei Betten gegenüber, die gar nicht aussahen wie meine Eltern, sondern wie rote Fleischklumpen. Meine Mutter hatte einen durchgebluteten Verband um den Armstumpf, den Kopf und die Brust gewickelt, während mein Vater die roten Verbände über den Augen, beiden Beinen und dem Bauch hatte. Leise hörte ich meine Mutter fragen: "Lea-Katharina, Schatz, bist du das? Geht es dir gut? Ist dir etwas passiert? Wieso bist du hier?" Aber ich konnte nicht antworten. Was sollte denn ein dreijähriges Kind in so einer Situation auch sagen? Gerade als ich mich daran erinnerte, wie die Ärzte versucht haben mich wieder aus dem Zimmer zu bekommen, berührte mich eine kalte Hand und holte mich wieder in die Gegenwart. Erschrocken sah ich einem Mann, vielleicht Mitte dreißig, ins Gesicht und bemerkte sofort die goldenen Augen und die blasse Haut. "Der Horror ist komplett," murmelte ich leise, aber er hatte es gehört, denn er sah mich verwirrt an. "Hallo, ich bin Michael Gustovic, ich bin hier der behandelnde Arzt. Ich bin speziell auf Herzrythmusstörungen spezialisiert und möchte..." "Ich will hier raus! Sofort! Ich bleibe keine Sekunde länger hier! Und wenn Sie mich hier nicht sofort rauslassen, laufe ich Amok. Das ist definitiv kein Scherz und ernstgemeint." Okay, das mit dem Amok laufen vielleicht nicht, aber das musste ja dieser Vampirdoktor nicht wissen. Dieser schien sich auch an meinen Worten nicht zu stören, denn er sah mich nur kurz an und meinte: "Sie werden aber hier bleiben. Schließlich hatten Sie vor knapp einer Stunde Herzrhythmusstörungen und ich kann es nicht verantworten Sie jetzt gehen zu lassen. Wenn Sie jetzt gehen kann es Ihnen passieren, dass Sie wieder Störungen bekommen während Sie unterwegs nach Hause sind und da kann Ihnen niemand so schnell helfen. Sie können von Glück reden, dass Ihre Freundin sofort den Notarzt gerufen hat und versucht hat Ihnen zu helfen." Kopfschüttelnd setzte ich mich auf. "Das ist mir egal. Ich will sofort nach Hause. Ich bleibe nicht hier. Ich hab zu Hause einen behandelnden Arzt, der zu mir nach Hause kommt. Aber hier bleibe ich nicht." Ich wurde langsam panisch, merkte, wie mein Herz schneller und schneller schlug, hörte das Piepsen, das meine Herzschläge wiedergab und plötzlich spürte ich es. Wo mein Herz vorher raste, schlug es jetzt langsam und immer langsamer. Und dann war alles schwarz.

*** *** ***

Als ich diesmal meine Augen wieder aufschlug, sah mich als erstes ein Gesicht an. Ich schrie kurz auf, setzte mich abrupt auf, sah mich hektisch um und erkannte mein Zimmer. Anscheinend hatte mich jemand nach Hause gefahren. Erleichtert atmete ich auf, und sah noch einmal nach oben, erkannte das Johnny Depp Poster, das über meinem Bett hing. Gerade als ich mich zu fragen begann, wer mich denn nach Hause gefahren hatte, kam Doktor Gustovic zur Tür herein und sah mich wütend an. "Können Sie mir erklären, was das sollte? Was ist so schlimm eine oder zwei Nächte im Krankenhaus zu bleiben Können Sie mir das erklären?" "Ich mag Krankenhäuser einfach nicht. Und wenn ich nach Hause will, haben Sie als Arzt das zu akzeptieren. Sie können mich dort nicht einfach festhalten," fauchte ich genauso wütend zurück. Dann fiel mir plötzlich etwas ein: "Wie kommen Sie eigentlich hier her? Woher wissen Sie eigentlich wo ich wohne?" Der Doktor sah mich an, als müsse er sich erst eine Ausrede einfallen lassen, denn er sah angestrengt an mir vorbei zur Tür und meinte dann plötzlich: "Deine Freundin hat uns den Weg gezeigt. Sie ist gefahren." Ich nickte, legte mich wieder hin und fuhr mit einem "Uns? Wen meinen Sie mit uns?" wieder auf. Beschwichtigend hob der andere seine Hände und meinte: "Ich hab meine Familie mitgebracht. Ich hoffe das macht Ihnen nichts. Aber wir gehen wieder sobald es Ihnen besser geht." Ich sah den Mann lange an, beschloss aber nichts zu sagen, denn er sah nicht so aus, als würde er mit sich verhandeln lassen. Also legte ich mich wieder hin, schloss die Augen und dachte wieder einmal an Big Mama. Wo diese wohl im Moment war und ob sie schon wusste, was passiert war? Ich hoffte nicht, denn sonst würde es für mich wieder Ärger geben und ich durfte wieder eine Woche nicht in die Schule, das wollte ich auch nicht. Über meinen ganzen Überlegungen schlief ich langsam ein und träumte wirr.

Meine Mutter lief aufgebracht durch die Küche, hektisch. Sie suchte ihren Geldbeutel, konnte ihn aber nicht finden. Ich stand in einer Ecke des Zimmers und sah ihr dabei zu, fragte mich was sie da tat. Plötzlich kam mein Vater, küsste meine Mutter kurz auf die Wange, gab ihr das Gesuchte in die Hand und führte sie aus der Küche. Keiner der beiden beachtete mich. Plötzlich trat meine Tante ein, sah mich gehässig an, meinte: "Deine Eltern hatten einen Unfall, Monster. Komm!" Dann plötzlich war ich erwachsen, Doktor Gustovic stand vor mir, sah mich abfällig an. Ich wollte mich bewegen, doch ich war an einem Bett festgeschnürt. Grinsend sprach der Doktor: "Wollen doch mal sehen, was deinem Herzen fehlt. Ich kann in meiner Sammlung noch eines brauchen." Zog einen Vorhang auf, der mir vorher gar nicht aufgefallen war und hinter dem Gläser mit Herzen waren. Als ich wieder zu dem Doktor sah, hatte er schon ein Messer in der Hand und kam damit auf mich zu. Gerade wollte er zustechen, als...

...ich schreiend hochfuhr. Panisch sah ich mich im Zimmer um, suchte den Vorhang, die Fesseln, den Doktor, doch nichts von dem war da. Erleichtert atmete ich auf und ließ mich wieder zurücksinken. Draußen war es mittlerweile dunkel und neben mir lag Andrea und murrte: "Musst du immer so laut sein? Gib doch endlich mal ruhe." Lächelnd und erleichtert, dass ich alles nur geträumt hatte, legte ich mich wieder hin, kuschelte mich etwas an meine beste Freundin und schlief langsam ein, bemerkte aber noch eine Bewegung in der Ecke, die weder von mir, noch von Andrea kam, mich aber auch nicht mehr wecken konnte, denn schon hatte mich der Schlaf übermannt.
 

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Okay, ich weiß es hat verdammt lange gedauert und es tut mir entsetzlich leid. Ich hab aber leider nie Lust weiterzuschreiben, aber ich versuche diese Geschichte über die Sommerferien fertig zu schreiben. Alle die "Wettlauf mit der Zeit" auch lesen: Es kann bei dieser Geschichte noch dauern, weil die noch nicht mal ansatzweise fertig ist. Ich danke euch allen herzlich für eure Geduld und freue mich über jeden Kommi, den ich bekomme.
 

Eure Li
 

P.S.: Ich hab noch ne Frage: Ich wollt wissen, ob jemand Lust hat meine Geschichten Beta zu lesen, weil ich leider noch keinen Betaleser hab. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  la_estrella
2008-07-25T21:13:11+00:00 25.07.2008 23:13
Hallöö zum zweiten Mal :-)

Lea hat wirklich die Hosen an!
Übrigens sehr lecker war die beschriebene Szenerie
mit ihren Eltern : Armstumpf u Glas im Auge. IU lol
Das arme Mädchen muss ja schlimme Albträume haben.
So langsam scheint ja auch der Kontakt zu den neuen
Vampiren zu kommen. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

Das mit den Absätzen hab ich ja vorher schon ma angemerkt ;-)

Söö bis zum 3. Kappi ! =)

LG

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