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Die Ewigkeit ist viel zu kurz

ehemals: Wie fängt man sich einen Vampir?
von

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Verlorenes Glück?

So, dafür, dass ihr so lange warten musstet, lade ich heute die letzten beiden Kapitel hoch. Ich hoffe ihre verzeiht mir noch einmal und hinterlasst mir einen Kommi, wie euch die Geschichte gefallen hat. Ich weiß noch nicht, was meine nächste FF wird, aber ich habe schon ein paar, die nur darauf warten geschrieben zu werden. Es wird auf alle Fälle wieder etwas von mir kommen und ich hoffe einfach mal, dass ihr weiterhin so fleißig lest. Ich freue mich einfach über jeden Leser und natürlich auch über jeden Kommentar. Also dann noch viel Spaß beim Lesen der letzten beiden Kapitel!

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Verlorenes Glück?
 

Es dauerte drei weitere Tage, bis ich endlich den Mund öffnen konnte und auch wieder sprechen und nach weiteren fünf Tagen öffnete ich zum ersten Mal die Augen. Von diesem Zeitpunkt ging es immer weiter bergauf und eine Woche nachdem ich erwacht war, musste Big Mama nach den Besuchszeiten wieder nach Hause gehen und von da an war ich alleine. Na ja...nicht ganz alleine, denn der Pfleger, ich hatte herausgefunden, dass es ein solcher war, der Andrea Anfang der Woche hinausgeworfen hatte, kam immer mal wieder in mein Zimmer, um zu sehen, wie es mir ging und wenn er für meinen Geschmack zu lange nicht mehr da war, drückte ich einfach auf die Patientenklingel und schon stand er wieder im Zimmer. Langsam befreundeten wir uns und er nannte mir seinen Namen – Michael. Wenn mich nicht alles täuscht, gab es auch einen Erzengel, der so hieß, aber es war mir relativ egal, denn meine Religiosität hielt sich in Grenzen seit ich Big Mama kannte. Big Mama saß neben mir und wir redeten, etwas was wir schon taten, seit ich wieder sprechen konnte, als sich die Zimmertüre öffnete. Herein kam eine alte Frau, die eine Schwesterntracht an hatte und mich freundlich fragte: „Wie geht es Ihnen? Was möchten Sie denn heute essen?“ Ich sah sie verwirrt an. Wie essen? Wo war Michael? Wieso kam er nicht? Hatte er genug von mir? Bevor ich noch unwissend sterben musste, entkam mir schon: „Wo ist Michael?“ Worauf ich einen leichten Schlag von Big Mama auf den Arm erhielt und die Schwester lachte: „Herr Hammer, falls sie diesen meinen, hat heute frei. Er kommt morgen wieder und bestimmt auch sofort wieder zu Ihnen. Also was möchten Sie gerne essen?“ Mit dieser neuerlichen Frage drückte sie mir eine Karte in die Hand, auf der verschiedene Tabellen waren. Stirnrunzelnd sah ich mir die Karte an, dann seufzte ich und moserte: „Was bitte soll ich denn davon essen? Das ist ja alles ungenießbar. Na gut, ich nehme die Gulaschsuppe mit dem Kartoffelknödel und einen Salat, der ist normal immer sehr lecker, und als Nachspeise einen Apfel.“ Nickend nahm die Schwester meine Bestellung auf, nahm mir die Karte wieder aus der Hand und ging. Big Mama wartete bis sie die Türe geschlossen hatte, dann schimpfte sie auch schon: „Wie kannst du nur so unfreundlich sein. Selbst wenn dir das Essen nicht schmeckt, musst du nicht gleich mosern. Das hab ich dir in all den Jahren nicht beigebracht. Also wirklich.“ Ich zog den Kopf ein und murmelte eine Entschuldigung vor mir her, sah auf meine Decke und versuchte einfach total zerknirscht auszusehen und es schien mir zu gelingen, denn Big Mama nahm mich kurz in den Arm und meinte: „Der Arzt hat gesagt, dass du nicht mehr lange hier bleiben musst. Nachdem du ja mittlerweile wieder normal essen kannst, und auch bald wieder laufen können wirst, kann ich dich bald mitnehmen.“ Zuerst war ich geschockt. Gehen, bedeutete auch Michael nicht wieder zu sehen, denn freiwillig würde ich keinen Fuß mehr in das Krankenhaus setzen, andererseits war das mit Michael auch nicht wirklich ernst gemeint. Zumindest von ihm nicht und ich selbst fand ja nur seine Stimme so toll, mehr war es nicht. Also nickte ich. „Wann?“, fragte ich leise, worauf die Antwort kam: „So in drei oder vier Tagen. Ach ja, die nächsten zwei Tage bin ich nicht da, ich muss mal wieder etwas Nahrung aufnehmen, also wundere dich nicht, wenn dich Andrea belagert.“ Ich nickte kurz, ignorierte das ungute Gefühl in meinem Magen, es waren nur zwei Tage. In diesen würde nichts passieren und Andrea würde es nicht wieder wagen irgendetwas dummes zu sagen, denn mittlerweile konnte ich mich wieder wehren. Wenn auch nur mit dem Mund, aber für Andrea würde ich sogar eine Ausnahme machen und meine Kraftreserven zusammennehmen um sie zu verprügeln, wenn sie wieder so etwas machen würde wie anfangs, als sie versucht hatte Big Mama von mir fernzuhalten. Big Mama umarmte mich. Ich klammerte mich an ihr fest. Ich hatte das Gefühl sie nie wieder zu sehen, was natürlich Schwachsinn war, es waren nur zwei Tage, und trotzdem wollte ich sie nicht loslassen. Sie löste sich langsam von mir und streichelte meine Wange, dann ging sie zur Tür und war schneller verschwunden als ich noch etwas sagen konnte. Was hätte ich auch sagen sollen? Leb wohl? Das wäre einfach nur dumm gewesen. Auf Wiedersehen? Aber ich hatte nicht das Gefühl als würde ich sie wieder sehen. Was also wäre das beste gewesen? Pass auf dich auf? Was hätte es in diesem Fall genutzt? Was sollte ihr geschehen? Langsam schloss ich meine Augen.

Geweckt wurde ich von einer männlichen Stimme, die fast schon sanft sagte: „Lea – Katharina, aufstehen.“ Ich brummte: „Wenn du mich noch einmal so nennst, Michael, dann rede ich nie wieder ein Wort mit dir.“ Er lachte leise, antwortete aber dann leichtfertig: „Du heißt nun einmal so. Außerdem finde ich den Namen hübsch und ich werde dir gewiss keinen bescheuerten Spitznamen geben. Na los, hoch mit dir, wir beide müssen unsere morgendlichen Gehübungen vor dem Essen machen, danach wirst du brav essen und dann gehst du etwas im Garten mit mir spazieren.“ Das alles wurde mir einfach so vorgetragen. Ich nickte, doch dann realisierte ich, was er gesagt hatte. In den Garten? Er war noch nie mit mir im Garten. Wieso jetzt plötzlich? Es hatte sich auch nicht wie eine Frage angehört, sondern eher wie ein Befehl. Auch egal. Ich kam nicht dazu etwas zu erwidern, denn plötzlich öffnete sich die Türe und Andrea kam hereingestürmt. Sie hatte ein tränenüberströmtes Gesicht, hielt vor mir und schrie fast: „Schnell, du musst mitkommen. Big Mama...“ Sie sprach nicht weiter, doch das musste sie auch nicht. Sofort fuhr ich hoch und aus dem Bett, wobei ich fast auf den Boden fiel, doch Michael fing mich auf. Ich knurrte: „Versuch erst gar nicht mich aufzuhalten. Ich werde jetzt mit Andrea mitgehen.“

„Ich hatte nicht vor dich aufzuhalten. Ich werde dir helfen.“ Mit diesen Worten nahm er mich auf den Arm und lief Andrea hinterher, die aus dem Krankenhaus stürmte. Nach ein paar Metern fing er schon an zu keuchen, aber er hielt durch. Er setzte mich in mein Auto, das im Moment Andrea fuhr, küsste mich kurz auf den Mund und sprach: „Sorg dafür, dass dir nichts passiert und komm zu mir zurück.“ Ich sah ihn perplex an, nickte dann kurz und lächelte. Er warf die Autotüre zu und kaum hatte er das getan fuhr Andrea mit quietschenden Reifen los. Sie seufzte: „Du bekommst wirklich alles. Eine super Mama, die Aufmerksamkeit der hübschesten Jungs der Schule und den Krankenpfleger, den ich wohlgemerkt zuerst gesehen habe.“ Diese Worte brachten mich leise zum Lachen, doch es verging mir recht schnell, als wir an einer Lichtung ankamen, denn in der Mitte dieser Lichtung war Big Mama. Aber sie stand nicht da, oder saß, oder war gerade beim Essen, nein, sie lag da. Kaum hatte das Auto gehalten, sprang ich raus, fiel auf den Boden und kroch auf Big Mama zu, bis mich plötzlich zwei Hände packten und eine bekannte Stimme sagte: „Wo willst du denn hin? Etwa zu deiner Mutter? Du kannst nicht mehr viel tun, sie wird sterben, dafür haben wir schon gesorgt. Langsam und qualvoll wird sie sterben.“ Erschrocken drehte ich mich um und sah in Emils Gesicht, der mich hämisch angrinste. Hinter ihm standen die anderen Familienmitglieder, die mir auch hämische Blicke zuwarfen und Esmeralda meinte mit einem spöttischen Lachen in der Stimme: „Aber, aber, Emil. Lass sie gehen. Lass sie zu ihrer Big Mama!“ Sie sprach die letzten zwei Worte aus als wären sie eine Krankheit. Emil lies mich einfach wieder auf den Boden fallen, von dem er mich gehoben hatte und ich kroch einfach auf meine Ersatzmama zu. Auf dem halben Weg bemerkte ich, dass meine Arme nachgeben wollten, dass ich keine Kraft mehr hatte, aber ich durfte nicht aufgeben. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich bei ihr an, nahm ihr Gesicht in meine Hände und erkannte mit schauern all das Blut um sie herum. Sie öffnete langsam ihre Augen und lächelte mich schwach an. „Kleiner Engel,“ krächzte sie.



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