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Die Ewigkeit ist viel zu kurz

ehemals: Wie fängt man sich einen Vampir?
von

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Andrea

So, ich weiß, es hat schon wieder ewig gedauert, bis ich ein neues Kapitel hochgeladen hab, aber ich hab im Moment einfach Stress. Es tut mir leid. Aber jetzt ist es ja da.

Also, wie es aussieht und ich es für mich beschlossen habe, wird es definitiv nicht mehr lange dauern, bis die Geschichte aus ist. Ich habe das Ende schon im Kopf und wie gesagt viele Kapitel werden wahrscheinlich nicht mehr folgen.

Viel Spaß beim Lesen!

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Andrea
 

Das nächste mal erwachte ich, weil jemand ziemlich laut und ziemlich wütend zischte: „Wieso hast du mir nicht sofort Bescheid gesagt, dass sie wieder wach ist? Ich bin ihre beste Freundin und ich habe jedes Recht darauf das zu erfahren, schließlich bin nicht ich schuld gewesen, dass sie in diesem Zustand war und du bist nur hier, weil sie in ihrem komatösen Zustand nicht wusste, was gut für sie ist und dass DU sie einfach so im Stich gelassen hast.“ Ich hörte die Worte zwar, doch ihren Sinn erfasste ich nicht. Die Stimme kam mir bekannt vor, ließ sich aber nicht einordnen. Gedanklich zuckte ich mit den Schultern, dieses Rätsel würde sich auch noch lösen, und versuchte meine Augen zu öffnen. Frustriert musste ich feststellen, dass es schon wieder nicht funktionierte, als würde meine Augen zugeklebt sein. Ich schwor mir im Inneren, dass ich den Arzt, der das gewagt hatte, auf Schadensersatz verklagen würde. Ich meine, wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Arzt seinen Patienten die Augen zuklebt, nur damit diese länger blieben. Also wollte ich den Mund öffnen, um meinen Unmut lautstark loszuwerden, aber auch mein Mund blieb zu. Plötzlich fiel mir alles ein. Natürlich – ich war gestern zum ersten Mal aus dem Koma erwacht. Ich hatte mich gestern schon nicht bewegen können und heute sah es auch nicht besser aus. Ich versuchte wirklich alle Körperteile zu bewegen. Erst alle auf einmal, dann dachte ich mir, dass das vielleicht ein bisschen viel wäre und bewegte alle Körperteile einzeln. Na ja, ich versuchte es. Aber nichts geschah. Und so erschrak ich entsetzlich, als plötzlich Big Mama meinte: „Kleines, bist du wach? Hörst du mich?“ Wie hatte sie herausgefunden, dass ich wach war? Ich hatte meine Hand nicht bewegt, da ich wusste, dass ich genau die bewegen konnte. Zumindest dachte ich das, bis mir einfiel, dass ich ja unbedingt einen Ganzkörpertest auf schnell machen musste. Natürlich hatte ich meine Hand bewegt. Na ja...es war nicht schlimm. Langsam drückte ich die kühle Hand, die in meiner lag, einmal kurz und war um die andere Hand froh, die sich auf meine Stirn legte und langsam darüber und über die Wangen strich. Eine böse Stimme zischte: „Hör auf damit. Du hast dir jedwedes Recht verwehrt das zu tun. Lass sie in Ruhe und fass sie nicht an.“ Langsam aber sicher begann ich diese Stimme, die immer noch nicht zuordnen konnte, zu hassen, denn Big Mama nahm ihre Hand von meinem Gesicht und zog ihre Hand aus meiner, obwohl ich sie zweimal drückte. Sofort schob sich eine unangenehm warme Hand in meine. Gut, vielleicht war sie auch nur unangenehm, weil ich viel lieber Big Mamas kühle Hand in meiner gespürt hätte. Aber ich konnte schlecht nachtragend sein, wenn sich schon jemand um meine Gesundheit sorgte. Wobei, bei meiner geistigen Gesundheit war jegliche Sorge fehl am Platz. Geistig war ich schon fast im Irrenhaus. Bevor ich meinen doch wirren und vollkommen überflüssigen Gedanken weiterhin nachkommen konnte, sprach eine sanfte Stimme zu mir: „Tinka, ich bin es Andrea. Mach doch bitte deine Augen auf und sieh mich an, ja?“ Wollte die mich frustrieren? Ich meine, falls ja, hatte es geklappt. Mach mal deine Augen auf, sagte sie, als ob das so einfach wäre. Am liebsten hätt ich sie gefragt, ob sie eigentlich wusste, wie viele Hirnzellen es brauchte um die Augen zu öffnen, aber ganz ehrlich, es wäre peinlich geworden, wenn sie mir die Frage beantwortet hätte, und ich hätte doof geschaut, weil ich es selber nicht weiß. So drückte ich einfach nur zweimal ihre Hand, doch Andrea versuchte wieder einmal unter Beweis zu stellen, dass sie als Kind zu oft auf den Kopf gefallen war. „Willst du mir mit dem Händedruck etwas sagen? Soll ich dir vielleicht helfen deine Augen zu öffnen? Pass auf, ich werde deinen Kopf nach hinten legen, dann öffnen deine Augen sich von ganz alleine.“ Damit packte sie ernsthaft meinen Kopf und streckte ihn nach hinten, so dass es in meinem Hals unangenehm spannte. Dann begann sie an meinen Augenlidern zu zerren. Es war richtig schmerzhaft und mir entkam ein Wimmern, von dem ich nicht wusste, woher es kam, denn meine Kehle fühlte sich staubtrocken an und ich war richtig froh, als mich kalte Hände kurz streiften, Andreas Hände daraufhin verschwanden und mein Kopf wieder richtig hingelegt wurden. Andrea zischte: „Was soll das? Wage es ja nicht noch einmal mich anzufassen. Ich versuche ihr zu helfen, sie wollte das so.“ Big Mama lachte zynisch auf und erwiderte: „Sie hat deine Hand gedrückt, hm? Das bedeutet einfach nur, dass sie etwas bejaht oder verneint. Mehr wollte sie dir damit nicht sagen. Sie kann ihre Augen noch nicht öffnen, genauso wenig, wie sie nichts anderes als ihre Hand und anscheinend mittlerweile ihren kleinen Zeh bewegen kann. Sie braucht Zeit.“ Ich war Big Mama so dankbar, dass sie Andrea den Kopf etwas zurecht rückte. Kaum hatte ich Big Mama in meinem Kopf beglückwünscht, fauchte Andrea: „Am besten du lässt uns alleine. Ich weiß, was sie will, ohne dass du mir so einen Mist erzählst.“ Ich wollte den Kopf schütteln, schreien, Andrea mitteilen, dass sie gehen sollte und nicht Big Mama, aber meine Kehle verließ nur ein Wimmern. „Siehst du, selbst Tinka will, dass du gehst.“ Ernsthaft, manchmal zweifelte ich an der Intelligenz mancher Menschen, aber wirklich nur manchmal. Das war in diesem Moment egal, denn viel lieber malte ich mir aus, wie ich Andrea am langsamsten und qualvollsten um die Ecke brachte. Nachdem ich mir das alles nur ausdenken, aber nicht wirklich tun konnte, beschloss ich einfach so zu tun als wäre ich eingeschlafen, damit Andrea ging, doch wiederum hatte ich meine Rechnung ohne Andrea gemacht. Als sie keinerlei Reaktion mehr von mir bekam auf ihre Fragen, meinte sie: „Ich bleibe, bis du wieder wach bist. Ich sorge schon dafür, dass es dir gut geht. Du brauchst Big Mama nicht, das weiß ich, deswegen werde ich mit den Ärzten reden, dass sie Big Mama nicht mehr zu dir lassen.“ Nein, wollte ich rufen, das kannst du nicht tun. Ich brauche Big Mama. Viel mehr als sonst jemanden. Kein Ton verließ meinen Mund, nicht einmal ein Wimmern, als wäre alles eingefroren, nur das regelmäßige Piepsen wurde schneller und immer schneller, bis es auf einmal wieder langsamer wurde, doch bevor ich wegdämmern konnte, schlug mir eine kalte Hand leicht auf die Wange und Big Mamas panische Stimme erklang: „Kleines, es ist alles gut. Beruhige dich. Ich bin hier. Bleib ruhig. Tief durchatmen.“ Langsam wurde ich ruhiger, das Piepsen wieder monotoner. In diesem Moment kam mir der Gedanke, dass ich mir ein EKG für daheim zulegen könnte, schließlich ist es lustig seinem eigenen Herzen zuzuhören. Es ist ein unterschied es zu fühlen und es zu hören. Ich mein, fühlen kann doch jeder sein Herz, aber hören. Kurz darauf verwarf ich den Gedanken wieder, schließlich brauchte auch ein Herz Privatsphäre und es würde es bestimmt nicht so toll finden, wenn es beim Schlagen belauscht würde. Bevor ich meinen Gedanken weiter ausführen konnte, spürte ich eine kalte Hand, die meine nahm und innerlich lächelnd drückte ich sie kurz. Der Druck wurde sanft erwidert, doch gleich darauf erklang Andreas Stimme wieder: „Lass sie los. Du wirst sie nie wieder anfassen. Sie kann ohne dich auch...“ Plötzlich öffnete sich die Zimmertüre und eine tiefe angenehmen Stimme sprach: „Ich muss Sie jetzt bitten zu gehen und die Patientin mit ihrer Mutter alleine zu lassen. Die Besuchszeit ist beendet.“ Kaum hörte ich diese Stimme, erfasste ein Kribblen meinen Körper. Diese Stimme war einfach wundervoll, ruhig und irgendwo doch ein bisschen autoritär. Ich beschloss für mich, dass ich diesen Typen definitiv heiraten würde, nur wegen seiner Stimme und mir war es egal, ob er selbst vergeben war. Ich war wichtiger und ich wollte diese Stimme haben. Ich sah schon eine grinsende Big Mamas vor mir, die mir mitteilte, dass ich doch niemanden nur wegen seiner Stimme heiraten könnte, aber ich würde mich durchsetzen. Eine Stimme, die einem durch und durch ging, wer wollte die nicht. Das schien auch Andrea so zu sehen, denn sie flötete: „Aber immer wieder gerne. Aber sagen Sie mir doch vorher Ihren Namen. Sie wollen doch bestimmt mit mir ausgehen.“ Mehr hörte ich nicht, denn die Tür ging in dem Moment hinter den beiden zu und es waren nur noch Big Mama und ich da. „Geht es dir gut, Kleines?“ Ich drückte kurz. „Das ist gut. Hat dich Andrea aufgeregt?“ Wieder ein Drücken. „Keine Angst, das passiert nicht noch einmal. Soll ich sie bitten nicht noch einmal zu kommen?“ Das war eine gute Frage. Einerseits wollte ich das gleiche nicht noch Mal haben, andererseits war Andrea meine beste Freundin und ich konnte ihr doch nicht einfach verbieten mich zu besuchen. Ich überlegte also für mich, dass es besser wäre, wenn sie wiederkäme, zumindest so lange sie sich benahm. So drückte ich zweimal Big Mamas Hand. „Wie du möchtest. Du solltest etwas schlafen. Dein Tag war anstrengend. Gute Nacht, Kleines.“ Ich wollte nicht schlafen, ich wollte Big Mama noch neben mir spüren und mir sicher sein, dass sie nicht wegging, aber Big Mama hatte recht, es war anstrengend gewesen. So schlief ich doch recht schnell ein.



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