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Bittersweet memories – Forgotten, not lost

Sirius x ? & James x Lily
von

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Von Suchern ...

Ohne große Worte möchte ich zu meinem persönlichem Lieblingschap kommen! Warum werdet ihr allerdings erst morgen verstehen - ich bin nicht scharf darauf die Rechnung eures Augenarztes zu bekommen *g* - dann lade ich nämlich den zweiten Teil rauf. Ist nicht der längste, dafür der beste vom ganzen Chap! *g*
 

Have fun! =)
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Kapitel 9.1 – Von Suchern …
 

»Murphys allgemeine Gesetzmäßigkeiten«
 

1. Wenn etwas schiefgehen kann, dann geht es schief (Hauptregel).

3. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit.
 

Edward Aloysius Murphy Jr. (1918-1990), US-amerikanischer Air Force-Ingenieur
 

Als die ersten Sonnenstrahlen sich heimlich an den dunklen Samtvorhängen vorbeigeschmuggelt hatten, trafen sie langsam aber sicher auf das Gesicht eines fünfzehnjährigen Jungen. Seine Lippen waren zu einem fast krampfhaft aussehenden breiten Grinsen verzogen, anscheinend hatte er gerade einen ganz besonders schönen Traum. Die Sonnenstrahlen schlichen sich nun weiter hinauf, über die Lippen hinweg, krochen in seine Nasenlöcher hinein und erreichten schließlich die Augenlider. Als seine Augen ganz vom Schein der Morgensonne erleuchtet wurden, riss der Schwarzhaarige sie urplötzlich auf und brachte seinen Körper in die Senkrechte.

James Potter schwang seine Beine aus dem Bett und streckte sich erst ein paar Mal, unter einem kurzen aber herzhaften Gähnen, bevor die übliche Gesichtsstarre (für die er allgemein bekannt war und die in Hogwarts stets nur als Potter’sches Grinsen bezeichnet wurde, ein Name, der übrigens einem rothaarigen Geschöpf zu verdanken ist) wieder bei ihm einsetzte. Irgendwie verspürte er heute Morgen ein komisches Ziehen in den Wangen, was vielleicht nicht mehr so merkwürdig erschien, wenn man bedachte, dass er selbst die ganze Nacht lang diesen einen Gesichtsausdruck nicht hatte ablegen können. Doch der Muskelkater in seinen Backen hielt ihn natürlich auch jetzt nicht davon ab, es weiter zu tun.

James konnte gar nicht anders.

Seine Gedanken kreisten heute Morgen um ein einziges zentrales Thema, das, man höre und staune, nicht rothaarig, grünäugig und Vertrauensschülerin war, sondern mehr mit den bevorstehenden Ereignissen des kommenden Tages zu tun hatte. Die Füße kribbelten ihm deswegen an diesem Sonntagmorgen noch schlimmer als sonst, James steckte nur so voller Tatendrang.

Irgendwo musste er seine überschüssige Energie los werden …

James blickte sich im Zimmer um, alle anderen schliefen noch den Schlaf des Gerechten, so friedlich wie sie schlummerten, hätte man selbst Sirius den Unschuldsengel abgenommen.

Ein verschlagenes Lächeln trat in James’ Gesicht, die Gelegenheit war einfach zu günstig, als das er hätte widerstehen können …

Wenn es nach James selbst ging, hieß diese Weckmethode „Arschbombe ohne Wasser“.

Remus gab ihr den ausdrucksstarken Titel: „James, du verrückter Spinner! War ja wieder klar …“

Peter bezeichnete sie als „Nein, Mama! Ich hab bestimmt keine Süßigkeiten im Bett gegessen.“

Und Sirius betitelte sie (natürlich) mit „Verdammt!“.

Drei zersaust und verschlafen aussehende Köpfe tauchten daraufhin beinah gleichzeitig aus dem dämmrigen Licht im Schlafsaal hervor. Einer schaute leicht verwirrt, der nächste etwas genervt und der Dritte vollkommen zornig, während James am Boden lag und sich einfach nur kringelig lachte über ihre Gesichter.

Als etwas jedoch nur knapp neben seinem linken Ohr vorbeisauste, sprang James, wissend was jetzt auf ihn zukommen würde, sofort hinter das nächstbeste Bett.

Die Schlacht war hiermit offiziell eröffnet worden!

Sogleich setzte James zum Gegenangriff über, er fuhr die schwerstmöglichen Geschütze auf, die er erreichen konnte und sein erstes Kissen erwischte Peter auch gleich volle Breitseite und ließ ihn rückwärts von seinem Bett purzeln.

In seinem Triumphschrei machten sich Sirius und Remus James’ Unachtsamkeit zu nutze und stürzten sich auf ihn.

Doch da hatten sie die Rechnung ohne James gemacht!

Von seinem breiten Register zog James nun den hinterhältigsten Trick und hatte sich im nu wieder befreit, während Sirius immer noch gackernd am Boden lag.

Er war ja so leicht zu kitzeln, wenn man nur wusste wo …

Und der gutmütige Remus stellte für James nun wahrlich kein Hindernis dar. Zwar vermutete James, dass Remus durchaus die Kraft hätte ihn zu besiegen, sich jedoch aus Angst jemanden ernsthaft zu verletzten, stets zurückhielt.

Vom Neuen verbarrikadierte sich James wieder hinter seinem Bett und ließ nun sein gesamtes Quidditchtaktikwissen zum Zuge kommen. Alsbald verwandelte sich die Luft über dem Jungenschlafsaal in ein Meer aus weißen Vierecken, Daunen und Federn, dass man hätte meinen können der Winter hätte vorzeitig eingesetzt, doch trotz der enormen Überzahl seiner Gegner konnte James jeden Angriff geschickt abwehren und lag inzwischen weit vorne. (Die genauen Regeln dieses beliebten morgendlichen Spiels zu erklären, würde hier zu lange dauern und ist für Außenstehende nur sehr schwer zugänglich, da sie größtenteils auf James-Potter-Logik basieren.)

Doch zumindest hatte auch dieses Spielfeld ein Aus. Dieses „Aus“ nannte sich Frank Longbottom, Chris Young und Fabian Prewett, allesamt noch schlafend, da Gewöhnung ihre Ohren taub gemacht hatten für den üblichen rumtreiberischen Morgenlärm.

Da aber jedes Spiel, so schön es auch sein mag, leider mal ein Ende finden muss, gab es auch beim „Kissenkrieg“ jedes Mal einen Punkt, der, wenn überschritten, dem Spiel die entscheidende Wende brachte. In diesem Fall war dieser das Aus, dass zwar unempfindlich gegenüber Lärm, jedoch nicht gegenüber fehl geworfenen Kissen geworden war.

Und so schlugen sich drei murrende Jungs, wie bei fast jeder anderen Schlacht auch, auf die Seite von James’ Gegnern und für ihn zog sich die Schlinge langsam zu. Über die Menge, die an Kissen bei ihm ankamen, wurde er nicht mehr Herr, doch hartnäckig wie James war, kämpfte er selbstverständlich weiter.

Ein wahrer Potter gab nie auf!

Vollkommen also auf das Schlachtfeld vor ihm konzentriert, bemerkte James nicht die großen Schatten, die sich ihm heimlich näherten. Zu spät registrierte er das Kribbeln im Nacken, das ihn eigentlich hatte warnen wollen, doch da hatte der Feind ihn bereits gepackt und schleppte den fluchenden Quidditchkapitän in Richtung einer eichenhölzernen Tür. James wehrte sich mit Händen und Füßen (das ist wörtlich zu nehmen) vor der drohenden Niederlage, aber gegen seine beiden Träger hatte er nicht die geringste Chance.

Frank hielt seine Beine zwischen seinen breiten muskulösen Armen felsenfest, der 1,90 m Hüne grinste den sich sträubenden James schelmisch an. Sirius hingegen hatte James’ Hände mit seinem Zangengriff gefesselt und brachte so deren Bewegungsfreiraum auf null, was James erneut bewies, dass sein bester Freund gewiss nicht nur aus Beliebtheitsgründen oder wegen der Freundschaft zu ihm, einst von Sturgis Podmore als Treiber ins Team aufgenommen worden war.

Gnadenlos wurde James also von den beiden Riesen ins Bad getragen, Chris öffnete ihnen mit einer Verbeugung die Tür, Fabian geleitete Frank und Sirius dienermäßig weiter durch das mit blauen Kacheln geflieste Badezimmer, links am Klo und rechts an der Dusche vorbei, das Waschbecken hinter sich lassend, zu dem großen weißen Ding.

Normalerweise wurde die Badewanne bei ihnen nie benutzt …

Normalerweise …

Heute, schon.

PLATSCH!

James tauchte hastig nach Luft schnappend und am ganzen Körper zitternd wieder aus den Fluten auf. Seine Haut war in null Komma nichts von kleinen Erhebungen übersät, am gesamten Körper breitete sich rasch die Gänsehaut aus.

„Was ist James? Ist dir das Wasser nicht frisch genug? Peter kann es auch noch mehr für dich temperieren, wenn du willst.“, fragte Sirius gespielt besorgt nach, den schadenfrohen Klang in seiner Stimme konnte man gar nicht überhören.

James fing an zu lachen und auch das Gelächter der anderen Jungs donnerte von den Fliesen wieder.

Wieder ein ziemlich normaler Morgen in ihrem Schlafsaal!

Schließlich stieg James schnellstens aus dem eiskalten Wasser, zog sich am ganzen Körper zitternd den nassen Schlafanzug aus und wickelte sich in ein warmes Handtuch ein, das Peter ihm reichte.

„E-Etwas Gutes hat die ga-ganze Sache d-doch.“, bibberte James immer noch leicht.

Erstaunt hob Remus die Augenbrauen:

„Was? Dass du unter Garantie jetzt wach bist?“

„Nö. I-Ich brauch nicht me-mehr zu d-duschen!“
 

„GUTEN MORGEN ALLE MITEINANDER! ZEIT ZUM AUFSTEHEN! EIN WUNDERSCHÖNER NEUER TAG IST WIEDER DA!“, stieß Belli voller Begeisterung ihren allmorgendlichen Weckruf aus.

Lily blinzelte auf ihre silberne Armbanduhr, die sie selbst zum Schlafengehen nicht abnahm.

Es war halb sieben am Morgen.

Normalerweise ließ Belli sie am Wochenende ja immer ausschlafen (zumindest für ihre Verhältnisse, was Viertel nach sieben Aufstehenszeit hieß). Wenn Belli allerdings besonders gute Laune hatte, sowie jetzt gerade, dann hüpfte sie umher wie ein Flummiball auf Ecstasy, strahlte mit der Sonne um die Wette und konnte dementsprechend nicht länger als drei Sekunden still sitzen. Noch ein weiterer Grund für Lily, Thomas Curly nicht zu mögen, der Ursache für ihr hibbeliges Problem.

Lily seufzte und zählte schon mal von fünf abwärts, bis die Reaktion auf Bellis Weckruf kam, konnte es nicht mehr lange dauern.

„Fünf …“, Lily erhob sich aus ihrem Bett.

„Vier …“, sie reckte sich ein wenig, um die letzten Gefühle von Müdigkeit aus ihren Knochen zu vertreiben.

„Drei …“, Lily ging auf Belli zu, die ein überschwängliches Grinsen im Gesicht hatte.

„Zwei …“, Caite gesellte sich leise stöhnend an Lilys Seite und beide machten sich auf das Kommende bereit.

„Eins …“

… nichts geschah.

Irritiert schauten die drei Mädchen sich an, bis drei zerwuselte Geschöpfe an ihnen vorbeisausten und sich wie üblich im Bad verschanzten. Ein unfreundliches „Aus dem Weg!“, war alles, was heute von Grace Hopkins Morgenmuffeligkeit sichtbar wurde. Belli wirkte leicht enttäuscht, Caite starrte vollkommen ungläubig die Tür an und schüttelte ihren Kopf und Lily war einfach nur baff. Gerade heute hatte sie mit einem besonders heftigen Ausbruch von Grace Hopkins ausgewachsener Tobsucht gerechnet. An fast jedem Tag der Woche mussten Caite und sie das Rettungskommando „Spanierin in Strangulationsgefahr“ einleiten, obwohl die drei Grazien früher oder später sowieso aufstehen müssten. Da schien es Lily doch sehr verdächtig, dass sich Grace an einem Sonntagmorgen um halb sieben, so menschlich benahm, war das für sie ja fast schon ein freundliches „Guten Morgen!“.

„So macht das ja gar keinen Spaß!“, schmollte Belli, schob die Unterlippe vor und ließ sich auf ihr Bett plumpsen.

Lily stemmte die Hände in die Hüften und baute sich in ihrem zart rosé Nachthemd, mit den weißen kleinen Blümchen, vor ihr auf:

„Hör mal, Belli!“, ihr rechter Zeigefinger wackelte hin und her.

„Irgendwann sind Caite und ich vielleicht nicht mal da, um dich zu retten und was dann passiert möchte ich mir gar nicht ausmalen!“

Belli verschränkte unbeeindruckt die Arme hinter dem Kopf.

„Ist doch nur ein kleiner Spaß am Morgen, Lily!“

„Du solltest besser auf Lily hören, Belli“, wurde sie von Caite unterstützt, die ihren besorgten mütterlichen Ausdruck im Gesicht hatte, „du bringst dich mit so was noch in ernste Schwierigkeiten!“

Aber Belli lachte nur, so war sie nun mal. Wenn es irgendwo im Umkreis von fünfzehn Kilometern eine potentielle Schwierigkeit gab, die Spanierin war genau dort zu finden. Nicht dass sie die Probleme gesucht hätte, aber Belli war einfach oft blauäugig genug mitten in jede noch so ungünstige Situation reinzulaufen, ohne auch nur die geringste Notiz davon zu nehmen.

„Ach menno, ich hab keinen Bock zu warten! Warten ist blöd.“, jammerte Belli und drehte sich auf den Bauch.

„Es schadet dir eigentlich nicht, dich mal in Geduld zu üben!“, bemerkte Caite spitz, woraufhin Belli ihr die Zunge rausstreckte.

„Na ja, aber dann kann ich Lily wenigstens noch erzählen, was sie gestern alles verpasst hat!“, wie immer schlug Bellis Miene schneller um als der Sekundezeiger einer Uhr und sie strahlte wieder, als sie lang und breit von ihrem Tomás berichtete.

Während Caite an einem höflichen Brief nach Zuhause schrieb, nickte Lily hin und wieder, machte hier und da mal ein „Hm“ oder „Da hast du völlig Recht.“ und Belli war zufrieden (dass sie es war, merkte man daran, dass sie noch aufgeregter anfing noch schneller zu reden und Belli war Spanierin, was bedeutete, dass sie nicht nur ohne Punkt und Komma, sondern auch ohne Pausen zwischen den Wörtern redete, dass sich ihre Sätze für den normalen Menschen schließlich nur noch wie ein einziges langes Wort anhörten). Lily wollte eigentlich ein Buch weiterlesen, ihre Höflichkeit gebot ihr aber, wenigstens Interesse an Thomas Curly zu heucheln, auch wenn sie bezweifelte, dass Belli etwas davon mitbekommen würde, sollte sie zwischendurch eine Lektüre zur Hand nehmen.

Also drifteten Lilys Gedanken ab, hin zu gestern Abend, hin zu dem Treffen, hin zu einem blonden Jungen. All ihr Grübeln gestern hatte ihr nichts mehr gebracht, Lily wurde nicht schlau aus ihm. Es schien als habe er zwei Seiten, irgendwie war er rätselhaft …

Eine Tatsache, die Lily umso neugieriger machte, sie mochte ungelöste Geheimnisse nicht, wollte immer auf alles eine klare Antwort haben.

Warum war er ihr eigentlich nie zuvor aufgefallen?

„Weil er nicht wie Potter und Black ist, die nach ständiger Aufmerksamkeit geradezu lechzen!“, antwortete Lily die Stimme in ihrem Kopf.

Ob sie ihn beim Frühstück sehen würde?

Bestimmt.

Warum dachte sie bloß so viel über ihn nach?

Die Stimme in Lilys Kopf schwieg.

Ein ohrenbetäubender Lärm ließ Lily urplötzlich in ihren Überlegungen zusammenzucken. Von dem dunkelbraunen Nachtschränkchen eines Betts schrillte ihnen fröhlich ein alter Wecker entgegen, der nicht nur einen trommelfellzerplatzenden Lärm verursachte, sondern auch sein hölzernes Zuhause gleich mitvibrieren ließ, dass man hätte meinen können, das kleine Möbelstück hätte ein tanzendes Eigenleben entwickelt.

Langsam tauchte aus einem Gewirr von Lacken eine blasse Hand auf, die erst nach dem Schränkchen suchte und dann nach dem Wecker tastete.

Einen gepfefferten Schlag später fiel der alte Klingler zu Boden und ging aus, war aber offensichtlich heile geblieben, denn das mechanische Gerät tickte entschlossen weiter vor sich hin.

Nach einer kurzen Weile tauchte schließlich auch der Rest des Mädchens auf. Mel gähnte verschlafen, streckte mehr schlecht als recht die Arme in die Luft und schaute benommen zu den drei Mädchen, die sie so unverhohlen anstarrten. Es dauerte Sekunden, bis die träge Mel schließlich doch ihre blauen Augen aufriss, ein Zeichen dafür, dass sie ihre Zuschauer endlich registriert hatte.

„Mor-“, begann Belli wie immer fröhlich, änderte ihre Meinung aber anscheinend zwischendrin, „-gen.“, endete ihr Gruß weitaus weniger enthusiastisch als gewöhnlich.

Vom Bett kam keine Erwiderung.

Wie zu erwarten.

Mel schlug, sie drei ignorierend, ihr dunkelrotes Bettdeckenknäuel zurück, stand ohne ein Zeichen von sichtbarer Müdigkeit auf und kramte ihre Kulturtasche hervor. Erst als sie sich offensichtlich auf den Weg ins Bad machte, erwachte Lily wieder aus ihrer Starre, aus der sie sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

„Du brauchst dir keine Mühe zu geben.“, rief sie ihr zu.

Mel blieb stehen, drehte sich allerdings nicht zu ihr um.

„Grace, Megan und Holly sind bereits im Bad und so wie es aussieht wird es noch eine ganze Weile dauern bis sie wieder herauskommen.“, informierte Lily sie weiter.

Geduldig wartete die Rothaarige auf irgendeine Reaktion von der Blonden, sie wusste das Caite ihr missbilligende Blicke zuwarf. Nach ihrer Meinung hätte es Mel sicher verdient von Grace angeschrien zu werden, genauso wie sie es überhaupt nur verdient hatte, komplett ignoriert zu werden. Doch Lily war anderer Meinung, besser gesagt ein Teil von Lily, wollte freundlich zu ihr sein, der andere stellte sich stets auf Caites Seite.

Immer noch verharrte Mel in derselben Haltung vor der Badezimmertür, Lily wüsste nur zu gern was sich unter den blonden Locken abspielte.
 

Mel warf den drei auf ihren Betten verteilten Mädchen einen kurzen heimlichen Blick zu.

So ein verdammter Mist!

Wenn das stimmte, musste sie ihre Zeit hier oben mit ihnen verbringen oder sich im Schlafgewand runter begeben und da ausharren, bis die drei Tussis sich dazu herablassen würden, das Bad wieder für die Allgemeinheit freizugeben.

Ein Aufenthalt im Gemeinschaftsraum kam jedoch keinesfalls in Frage, Mel konnte sich Blacks dämliche Visage ja geradezu bildlich vorstellen, wenn er sie im Schlafanzug erwischen würde.

„Ob meine Faust ihn wohl von diesem blöden Grinsen befreien könnte?“

Darauf wollte es Mel nicht ankommen lassen, schien sein schrecklich hochmütiger Gesichtsausdruck entweder angeboren oder zumindest bis in alle Ewigkeit eingebrannt zu sein. Selbst St. Mungo’s bester Heiler würde daran wahrscheinlich verzweifeln!

Blieb noch die Möglichkeit hier zu verweilen und zu warten …

Nein, ganz schlechter Gedanke!

Das würde Mel gewiss nicht aushalten, sich länger in dieser Gesellschaft aufzuhalten als nötig.

Da blieb ihr also nur eins übrig.

Mel hämmerte kräftig gegen die Tür.

„Verzieht euch gefälligst, wir waren zuerst hier drin!“, kam es als freundliche Reaktion von drinnen.

Mel atmete tief durch und hämmerte weiter, die Rufe zwischendurch ignorierend.

Hinter sich konnte sie hören, wie überrascht Luft eingesogen wurde.

„Was fällt euch ein!“, wurde die Tür schließlich doch unsanft aufgerissen.

„Habt ihr was …“, Grace Hopkins hielt jäh inne, als sie sah, dass es nicht wie von ihr wohl vermutet, sich um die anderen drei, sondern um Mel handelte.

„Was willst du, Roberts?“, fragte Hopkins so arrogant wie sie nur konnte.

„Ins Bad und zwar schnell!“, zischte Mel zurück.

„Tut mir Leid!“, doch es klang nicht im Entferntesten danach.

„Üb dich lieber mal in Geduld, wer als letztes aufsteht …“ und Hopkins wollte die Tür schon wieder zuknallen, aber Mel stellte ihren Fuß dazwischen und riss die Tür einfach wieder auf.

„Dürfte ich mal!“, sagte sie zu der verblüfften Jones, die das Mascarabürstchen halb in der Luft hielt und schob sich an ihr vorbei, als Hopkins, immer noch verdattert darüber, dass es jemand tatsächlich gewagt hatte ihre Badautorität in Frage zu stellen, in der Tür stand.

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!“, keifte Hopkins sie mit einiger Zeitverzögerung schließlich doch noch an.

„Jemand, der weitaus weniger Zeit als du im Bad benötigst, Hopkins!“, antwortete Mel, ohne sie zu beachten.

Hopkins lächelte süffisant:

„Tja, das ist auch nicht zu übersehen.“

„Eindeutig.“, fügte McCaufield kichernd hinzu.

Mels Miene blieb ausdruckslos, von so was war sie nur müde beeindruckt. Sie hatte es schon viel zu oft dafür gehört.

Ganz in Ruhe, als wenn sie allein im Bad wäre und nicht von drei halbgeschminkten Tussis mit ihren Blicken gleichermaßen massakriert würde, band sich Mel die widerspenstigen Haare zusammen. Als sie zu guter letzt fertig war, schnappte sie sich ihre Sachen und schritt gemächlich hinaus, nicht jedoch, ohne der Versuchung widerstehen zu können, sich im Türrahmen noch mal umzudrehen.

„Weißt du, Hopkins, wenigstens benehme ich mich nicht jeden Morgen wie ein aufgescheuchter Affe und male mich so knallbunt an, dass ich jedem Zirkusclown Konkurrenz machen könnte. Aber das musst du ja, wieso sollten dir Potter und Black schließlich sonst mal ins Gesicht und nicht auf den Arsch schauen.“

Allen drei klappte gleichzeitig der Kiefer runter und zwar soweit, dass Mel sich ernsthaft wunderte, dass sie nicht auf den Boden krachten.

„Ach ja, vergesst nachher nicht das Höschen unterm Minirock wegzulassen, denn ansonsten, fürchte ich, würdet ihr unseren beiden Schnuckelchen bei der breiten Masse an weiblichen Angebot auf euren Besen gar nicht auffallen.“

Auch wenn Mel einen Moment später klar wurde, dass sie sich diesen Kommentar vielleicht doch hätte sparen sollen, sie hätte ihn trotzdem nicht mehr zurückgenommen, selbst wenn sie gekonnt hätte. Das Gefühl des Triumphes war einfach zu genüsslich beim Anblick von Grace Hopkins blutleerem kalkweißen Gesicht, der Mund immer noch weit aufgeklappt.

In Ruhe schritt Mel weiter zu ihrem Schrank, um ihre Sachen wieder zu verstauen.

„Du hässlicher Freak!“, hörte sie es einige Augenblicke später zornig hinter sich aufschreien.

Grace Hopkins kam so wutschnaubend auf sie zugestampft, dass es alle bisherigen Mordversuche gegenüber Cruz wie liebevoll gemeinte Knuddelattacken aussahen ließ. Die Hogwartsdiva wurde eben schnell handgreiflich, wenn sie wütend war. In der dritten Klasse hatte sie mal einer Erstklässlerin, die sich über ihr silbernes Glitzerhandtäschchen lustig gemacht hatte, in Rage einen Großteil ihrer Haare rausgerissen. Zum Glück konnte Madame Pomfrey so etwas sekundenschnell nachwachsen lassen, aber das Mädchen trug seitdem einen Kurzhaarschnitt, dass sie aussah wie ein Junge und näherte sich Hopkins nur noch auf zehn Meter Entfernung, bevor sie jedes Mal panikartig davonrannte.

Mel hatte für Hopkins Mätzchen jedoch keine Zeit.
 

Grace stoppte augenblicklich als Mel ihr das dünne weiße Stück Holz unter die Nase hielt.

Lily hielt für einen Moment die Luft an. Das würde Mel doch nicht wirklich tun!

„Ich an deiner Stelle würde jetzt weder etwas tun, noch sagen.“, erklärte Mel jedoch ohne mit der Wimper zu zucken.

Lily konnte es nicht fassen. Mel hatte schon viel gesagt und getan, aber so was … nein so was hätte sie nicht von ihr gedacht.

„Das traust du dich doch gar nicht.“, versuchte Grace eindeutig mutig zu klingen, aber das Zittern in ihrer Stimme war nur allzu deutlich hörbar.

„Ich würde es lieber nicht drauf ankommen lassen.“, erwiderte Mel kalt und als Lily sah wie sie die Spitze ihres Zauberstabs gegen Graces Hals drückte, entschloss sich Lily einzugreifen.

„ROBERTS! Jetzt reicht es aber.“, hastig heftete Lily ihre Vertrauensschülerplakette ans Nachthemd und hob den Zeigefinger.

„Hör auf Grace zu bedrohen oder …“

„… oder was Evans?“, Mel zog eine Augenbraue hoch, ohne ihren kalten Blick von der immer ängstlicher werdenden Grace zu nehmen.

„Willst du mir vielleicht Punkte abziehen?“, aus ihrem Mund klang es wie blanker Hohn.

„Ich hab mich nur gegen sie verteidigt.“

„Verteidigt?! Verteidigt! Du drückst Grace deinen Zauberstab an die Kehle und sagst du verteidigst dich nur?!“, schrie Holly hysterisch.

„Du bist ja wohl wahnsinnig, Roberts!“, ließ sich nun auch Megan anstecken.

„Sie haben Recht, Roberts.“, versuchte Lily die Lage wieder zu entspannen, während sie ihrer Stimme den gleichen ruhig-autoritären Klang zu geben versuchte, in dem Professor Dumbledore immer sprach.

„Und dabei …“

„… hat sie dir nichts getan?“

Irrte sich Lily oder schwang da neben Wut ein Hauch von Verletztheit wieder?

„Hm … wie war das noch mal? Hässlicher Freak?“, Mels Augen wanderten von Holly, über Megan, wieder zu Grace zurück.

„Und hast du nicht versucht mich anzugreifen?“, Mels kalte blaue Augen schienen Grace zu durchbohren.

Die Hogwartsdiva wirkte so klein und verängstigt, wie Lily nicht mal gedacht hätte, dass Grace zu so einem Verhalten in der Lage wäre.

„Ich kann es ganz und gar nicht leiden, wenn mich jemand einfach so angreift!“, Mels Stimme macht nun selbst auf Lily einen bedrohlichen Eindruck, doch zwang sich die Rothaarige den Mund erneut zu öffnen.

„Trotzdem hast du …“

„Ach, halt den Mund, Evans!“, schnitt Mel ihr barsch das Wort ab, die Augen immer noch auf Grace fixiert, der Zauberstab unbewegt.

„Du immer und dein dämliches Vertrauensschülergehabe, ist ja nicht zum Aushalten!“

„Hey, sei gefälligst nicht so gemein zu Lily!“, rief Belli und richtete sich mit der Gesamtheit ihrer 1, 59m Körperhöhe auf.

Mel sah sie Augen verdrehend an:

„O tut mir leid, Quasselstrippe, aber sie geht mir halt auf die Nerven, genau wie du auch!“

„Hör auf, sie haben dir nichts getan!“, Caites dunkle Stimme mischte sich nun auch ein und mit ihrer imposante Größe von 1, 78m fand Lily, wirkte sie doch etwas beeindruckender als die kleine, aber tapfere Spanierin.

„Also sei nicht zu fies zu ihnen, vielleicht würde dich dann mal auch jemand mögen!“, herrschte Caite sie an.

Mels Gesichtsausdruck blieb unverändert kühl, doch nahm sie endlich ihren Zauberstab von Grace.

„Fragt sich nur, ob ich das will?“

Sie drehte sich um, schlüpfte in Windeseile in einen weiten Pullover und eine bequeme Trainingshose und griff anschließend nach ihrer Lerntasche.

„Normalerweise platzt mir ja nämlich schon der Kopf, wenn ich euch morgens und abends hier drin ertragen muss.“, fügte sie noch arrogant zu ihrer letzten Aussage hinzu.

„Dann zieh doch aus, hier drin will dich nämlich auch keiner haben!“, keifte Megan, die ihren Arm beschützend um Grace gelegt hatte.

„Tja, geht leider nicht!“, erklärte Mel und das Bedauern in ihrer Stimme klang ehrlich.

„Also eine Weile müsst ihr mich oder besser gesagt ich euch noch ertragen. Zu Schade!“

„Du bist ja vollkommen krank!“, starrte Holly sie entsetzt an.

Mel zuckte mit den Schultern:

„Dann solltet ihr euch wohl besser von mir fern halten.“, kam es ausdruckslos zurück, bevor Mel durch die Tür spazierte und aus dem Schlafsaal entschwand.

BUMMS!

Der Schlag der Badezimmertür holte Lily wieder in die Realität zurück. Dass Grace, Holly und Megan jetzt jedoch noch mehr Zeit brauchen würden, war Lily im Moment ziemlich gleichgültig.

Sie setzte sich auf ihr Bett und starrte den zerwühlten Schlafplatz neben sich an.

Lily wünschte, dass das was gerade geschehen war, ein einmaliges Ereignis gewesen wäre, aber das war es leider eben nicht. Dinge wie diese passierten öfter und waren nicht bloß ein gelegentlicher Zickenkrieg, als Reaktion auf so viele weibliche Geschöpfe in einem Raum. Im Laufe der Jahre waren nicht nur Graces Launen immer schlimmer geworden … es war vor allem auch Mel, deren starke Gefühllosigkeit gegenüber anderen immer mehr zu einem Problem für alle wurde.

Auf einmal spürte Lily, wie sich das Bett noch mehr durchbog, Belli kniete rechts neben ihr auf der Matratze, Caite hatte sich an ihre linke Seite gesellt und nahm sie fürsorglich in den Arm.

„Hey, Lily, mach dir doch darum nicht wieder Gedanken. Sie ist nun mal wie sie ist, daran kannst du jetzt auch nichts mehr ändern.“

„Weißt du, Lily, meine Nana sagt immer: El que vive des esperanzas …

… muere de desesperación.“, beendete Lily Bellis Lieblingssprichwort ihrer Oma.

Wer von Hoffnung lebt, stirbt an Verzweiflung.

„Ich weiß, Belli. Du hast ja Recht.“, flüsterte Lily, doch etwas in ihr weigerte sich jedes Mal vehement Belli zu zustimmen.

Lily straffte ihre Schultern wieder und stand auf, als ihr Blick auf den sandfarbenen Wecker am Boden fiel. Gedankenverloren hob Lily ihn auf und betrachtete das goldenfarbene Messingblatt. Sie kannte das alte mechanische Gerät gut, Lily erinnerte sich noch, wie er mal woanders gestanden hatte …
 

Ein Mädchen von zarten elf Jahren hüpfte ungewohnt ausgelassen und freudig erregt den dunkelgrauen Gang des Krankenhauses entlang. Aus den vielen Radios von offnen Zimmertüren klang ein Wirrwarr verschiedenster Weihnachtslieder an ihr Ohr. Zwei kleine Christbäume erstickten im Aufenthaltsraum fast an der Last an Lametta und glitzernder bunter Kugeln, die sie zu tragen hatten.

Ihre grünen Augen hatte sie suchend auf die Zahlen neben den Zimmern gerichtet:

69, 71, 73 … 75!

„Mum, Dad, Tuny hier ist es!“, rief Lily begeistert ihren Eltern und ihrer Schwester zu, die sie schon ein gutes Stück zurückgelassen hatte.

Schnell drückte Lily die Klinke runter, der leichte Wind der Tür ließ ihr rotes Haar ein wenig flattern. Ein stickiger Geruch nach Medikamenten, menschlichen Ausdünstungen und Kunststoffboden schlug Lily entgegen. Daran störte sie sich allerdings wenig, flugs wanderten ihre Augen weiter zu den drei Betten und ganz hinten im letzten, erblickte Lily schließlich das, was sie suchte.

Besser die sie suchte.

„Oma!“, jubelte Lily und lief mit einem strahlenden Lächeln auf die Frau im weißen Nachthemd mit den blauen Nadelstreifen zu. Lily ließ sich auf ihr Bett fallen und fiel der alten Frau sogleich um den Hals.

„Lilyschätzchen! Wie schön, dass ihr mich besuchen kommt.“, die Stimme ihre Oma klang brüchig und schwach, dennoch war sie warm wie immer.

Als ihre Eltern und Petunia hinzu kamen, sah man der alten Frau noch mehr die Freude über ihren unerwarteten Besuch an.

Den ganzen Nachmittag lang wurde geredet, gelacht und Weihnachtslieder gesungen, selbst Petunia ließ sich von ihrem Vater anstecken und krächzte ein wenig rot um die Nase „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ mit.

Als es jedoch immer finsterer draußen wurde, wusste Lily, dass es bald nach Hause gehen würde. Dabei wollte sie noch gar nicht, sie wollte sich noch nicht von ihrer geliebten Oma wieder trennen.

„Bitte, kann ich nicht hier bleiben.“, quengelte Lily rum und schaute ihren Vater mit großen Augen an.

„Ach Lilyschatz, du weißt, dass das nicht geht.“

Lily sah weiter zu ihrer Mutter.

„Spätestens morgen sind wir doch schon wieder hier, Spätzchen!“

„Aber ich will hier bei Oma bleiben, bitte!“, jammerte Lily wie ein kleines Kind.

Petunia schnalzte mit der Zunge, woraufhin ihr Vater ihr einen scharfen Blick zuwarf.

„Lilyschätzchen, komm noch einmal her!“, rief da ihre Oma und richtete sich etwas mühsam auf in ihrem Bett.

„Sei so lieb und gib mir doch bitte die Uhr, die dort oben auf dem Regal steht.“

Lily tat brav wie ihr geheißen und gab ihrer Großmutter den alten sandfarbenen Wecker, der sonst immer bei ihr über den Kamin stand. Lily hatte sich schon immer gewundert, warum ihre Oma dieses alte Ding überhaupt noch hatte, geschweige denn, warum sie ihn sogar mit ins Krankenhaus nahm.

„Als du mir geschrieben hast, dass deine Freundin … wie hieß sie noch gleich?“

„Melody Roberts. Aber sie will nur Mel genannt werden.“, informierte Lily die alte Frau.

In der letzten Zeit war ihre Oma, nicht mehr so auf Zack wie früher, wo sie nie auch nur die kleinste Kleinigkeit vergessen hatte.

„Richtig, verzeih einer alten Frau ihr schlechtes Gedächtnis. Jedenfalls als du mir geschrieben hast, dass sie nicht so gut aus den Federn kommt wie du“, Lily schnaubte, das war noch bei Weitem eine Untertreibung, ohne Wasser ging bei Mel morgens gar nichts, „musste ich sofort an jemand anderes denken, der damit auch immer Probleme hatte.“

„Wen?“, wollte Lily sofort wissen.

„Deine …“, ihre Oma stockte kurz und sah Lilys Vater an, der seinen Blick abwandte.

„… Tante Diana.“

„Tante Di? Dad’s Schwester?“

Lily fragte nach, weil sie die jüngere Schwester ihres Vaters nie kennengelernt hatte. Diana Evans war vor Jahren bei einem Unfall gestorben.

„Ja, Diana kam nie aus dem Federn!“

Ihre Oma lächelte sanft:

„Ich weiß noch, was für ein Kampf es immer war, sie zum Aufstehen zu überreden und wir brauchten schon Stunden nur um sie immer wach zu kriegen.“

„Und der Wecker?“

„Nun das war die Idee deines Großvaters! Von ihm hatte Diana nämlich dieses „Problem“, er selbst hatte darunter in jungen Jahren gelitten, bis er eines Tages dieses Ding auf einem Flohmarkt gekauft hatte.“

Ihre Oma begann herzlich zu lachen:

„Danach kam er nie wieder zu spät zur Arbeit!“

Lily betrachtete die alte Uhr vor sich mit ungläubigen Augen. Sie war überzeugt, dass Mel nichts außer einer Wasserdusche wach kriegen konnte.

„Glaub mir Schatz, es wird funktionieren.“, ihre Oma zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

Lily beschloss der alten Dame erst mal zu glauben, bisher hatte ihre Oma noch bei jedem von Lilys Problemen Recht behalten. Sie umarmte die Frau mit der weißen Dauerwelle und drückte ihr noch einen Schmatzer auf die Wange.

„Sag deiner Freundin liebe Grüße von mir und dass sie nicht die erste Schlafmütze ist, die unter diesem Ding zu leiden hat.“

„Mach ich, danke Omi!“, rief Lily und folgte ihren Eltern winkend aus dem Raum.
 

Noch in derselben Nacht war ihre Oma verstorben. Erst nach ihrem Tod erfuhr Lily von ihren Eltern die Wahrheit, dass ihre Großmutter Krebs gehabt hatte und die Ärzte sie informiert hätten, dass die alte Frau nicht mehr lange zu leben hätte.

Damals war Lily am Boden zerstört gewesen, lange hatte sie den Tod von ihr nicht akzeptieren wollen, doch als sie wieder in Hogwarts gewesen war, hatten ihre Freunde ihr ihre Lebensfreude zurückgegeben.

Heute erinnerte sich Lily wieder gern an die Zeit mit ihrer Oma zurück.

Leise seufzend stellte sie den Wecker an seinen Platz auf dem Nachtschränkchen zurück, immerhin hatte er das Versprechen seiner Oma gehalten.
 

Knurrend ließ sich Sirius an den Frühstückstisch fallen, sodass zwei Erstklässlerjungen ihm bei seinem Anblick sofort verängstigt Platz machten.

Sirius’ momentane Laune konnte man ungefähr mit der Fröhlichkeit vergleichen, die vermutlich in der Hölle herrschen musste.

Peter rutschte ein paar Meter von ihm weg, woraufhin Sirius ihn bösartig musterte. Er wusste eigentlich nicht warum, aber heute Morgen ging ihm alles und jeder auf die Nerven und dass lag nicht nur an der unmenschlich frühen Tageszeit zu der er am Sonntagmorgen (Sonntag!) geweckt worden war.

„Ach komm schon, Sirius, gleich Quidditch! Also, guck nicht so!“, lachte ihm der schwarzhaarige Junge, der ihm gegenüber saß, ins Gesicht.

Wäre er nicht sein bester Freund, so wäre James Potter jetzt tot.

Schon der Blick den Sirius ihm nämlich zuwarf, war äußerst tödlich, ganz zu schweigen vom Jucken in seinen Händen, dass er jetzt unterdrücken musste.

„Hey! Du schmollst doch jetzt hoffentlich nicht bloß wegen Roberts den ganzen Tag rum, oder?“, James legte den Kopf schräg.

Allein beim Klang dieses Namens verengten sich Sirius’ Augen sofort.

„Fünf Mal! Das war jetzt bereits das fünfte Mal!“, brüllte Sirius nun seine schlechte Laune heraus, dass die Erstklässler freiwillig auf ihr Frühstück verzichteten und die Flucht antraten.

„Wann wird man diese Plage endlich los?! Ich glaube langsam die Slytherins haben mich echt verhext!“
 

Sirius ging nichts ahnend die Treppe runter, wollte sich schon zu James auf dem Sofa gesellen, als …

(Richtig geraten.)

RUMMS!

(Mal wieder.)

Sirius schaute gar nicht mehr hin, er wusste es auch so, wer gerade die nächste große Beule auf seiner Stirn verursacht hatte. Dieselbe Person, die auch schon für ihre Brüdern und Schwestern verantwortlich war.

„Verdammt, Roberts! Lauf ich etwa mit ’nem großen Schild für dich rum, wo „Remple mich an!“ drauf steht?“, wäre er ein Hund gewesen, Sirius hätte bei ihrem erneuten Anblick wohl mit den Zähnen gefletscht.

Die zischende Erwiderung ließ nicht lange auf sich warten:

„Black, ich hab extrem schlechte Laune, deswegen würde ich dir empfehlen einfach die Klappe zu halten. Ansonsten könnte es sein, dass dir dein liebstes Körperteil gleich fehlen wird! Du weißt schon, das Ding, dass du gestern diesem kleinen naiven Geschöpf noch gezeigt hast.“

„Wegen dir ist es ja gar nicht so weit gekommen! Du Trampel hast alles kaputt gemacht!“, ließ er sie nun seine Wut über das misslungene Date von gestern spüren.

„O wie schön!“, der Hohn in ihrer Stimme war unverkennbar.

„Dann darf ich mich ab jetzt wohl „Jungfrauenerretterin“ nennen!“

Nun platzte Sirius endgültig der Kragen. Was fiel diesem Miststück ein, so mit ihm umzuspringen?!

„Wo ist eigentlich dein Scheiß-Problem?!!!“

„Geh mal hoch und schau in den Spiegel, dann weißt du wo mein Scheiß-Problem ist!“, beim vorletzten Wort sah Roberts ihn besonders eindringlich an.

Sirius schaute einen Moment irritiert zu ihr. Er hoffte inständig nicht, dass es das zu bedeuten hatte, was er dachte.

„Ach, bist du jetzt etwa doch in mich verliebt? O bitte nicht!“, stöhnte er.

„Großkotzig wie immer, Black!“, sie trat näher an ihn heran und reckte ihren Kopf, um ihn mit einem gefährlichen Blitzen in den Augen besser ins Gesicht schauen zu können.

„Eins sage ich dir, Adonis!“, sie tippte mit ihrem Finger kurz gegen seine Brust.

Ein Schaudern jagte Sirius über den Rücken, er zwang sich aber nicht zurückzuweichen.

„Ich hab schon Kerle gesehen, mit denen könntest du es nie aufnehmen und du bist auch nicht das Zentrum des Universums für jedes Wesen mit Östrogenen. Vielleicht solltest du diese neue Information mal versuchen in dein Spatzenhirn reinzukriegen, auch wenn’s schwer ist, da überhaupt nur irgendwas rein zu bekommen. Aber dein quidditchgeiler Freund kann dir ja sicher helfen“, sie nickte zu James auf dem Sofa, „ihm würde eine Portion dieses Wissens nämlich auch nicht schaden.“

James, der sie beide die ganze Zeit lachend von seiner Position aus beobachtet hatte, schwand nun das Grinsen buchstäblich aus dem Gesicht und er erhob sich auf der Stelle:

„Na warte, das bekommst du noch zurück, Roberts! Man legt sich nicht einfach so mit einem Rumtreiber an.“

„O wie schrecklich!“, sie drehte sich zu James um, die Hände dramatisch an die Wangen gelegt.

„Heißt das morgen, wenn ich die große Halle betrete, kippt mir plötzlich ein Eimer Wasser über den Kopf, Potter? Nein, diese Demütigung könnte ich gewiss nie verkraften!“

James’ finsterer Blick, wurde nur von Sirius’ wütendem Schnaufen besiegt, mit dem er der Blonden hinterher schaute.
 

„Dieser verdammte Freak braucht mal eine Abreibung und zwar gehörig!“, Sirius haute wütend mit der Faust auf den Tisch, dass das Besteck und die Gläser nur so zitterten.

„Sirius, ich mag sie ja auch nicht, das tut keiner, aber findest du nicht, du übertreibst etwas?“, fragte Remus vorsichtig nach.

„Übertreiben? Nein, ich untertreibe höchstens Remus!“, Sirius steigerte sich von Minute zu Minute mehr in seinen Hass hinein.

„Die braucht mehr als eine Abreibung! Da muss ein Rumtreiberspezial her!“

„Schon eine Idee?“, erkundigte sich James sofort, ein fieses Grinsen im Gesicht.

„Noch nicht …“, Sirius erwiderte seinen Blick, „… aber mir fällt schon noch was ein. Wir müssen sie nur in ihrem wundesten Punkt treffen.“, er kratzte sich am Kinn.

„Hat die überhaupt einen?“, warf Peter verblüfft in die Runde.

„Vermutlich nicht, Gefühle hat sie schließlich keine.“, schnaubte Sirius.

Remus hob seine Hände vom Tisch und zog sie näher an seinen Körper:

„Leute, ich bin Vertrauensschüler! Ihr wisst, dass ich euch solche Sachen eigentlich nicht durchgehen lassen kann.“

„Aber du bist auch ein Rumtreiber!“, rief James erbost.

„Ja, schon“, Remus schaute leicht verlegen zu Boden, „aber ich finde ihr übertreibt! So schlimm …“

„Remus!!!“, ertönte es einstimmig im Dreier-Chor.

„Ich bleibe bei meiner Meinung“, Remus legte seine Hände wieder zurück auf den Tisch, „aber ihr wisst, dass ich euch nie verraten würde! Wenn es etwas Schlimmeres ist, weiß Gonni allerdings sowieso, dass wir es waren.“

Sirius winkte ab:

„Dieser Plagegeist soll auch ruhig wissen, wem sie das zu verdanken hat.“

„Ich bin trotzdem nicht dafür.“, versuchte Remus Standhaftigkeit zu zeigen.

„Du hast noch Zeit deine Meinung zu ändern und dich für die richtige Sache zu entscheiden.“, James sah seinen braunhaarigen Freund eindringlich an.

„Wenn wir sie wirklich treffen wollen, dauert das von der Planung her sowieso länger.“

„Und das müssen wir!“, Sirius haute erneut mit der Faust auf den Tisch.

„Ansonsten wird sie nämlich nur müde über uns lächeln und wir können unsern guten Ruf vergessen.“
 

„Und was machen wir heute so?“, brachte ausnahmsweise Caite nach einer langen Zeit des Schweigens das Gespräch wieder in Gang.

Lily hatte gar nicht gemerkt, dass Belli aufgehört hatte zu reden, sie war zu beschäftigt gewesen, eine Person am Ravenclawtisch zu beobachten.

„Also, ich treffe mich gleich mit Thooomaaas.“, Belli zog seinen Namen mit einem übertriebenen Seufzer in die Länge.

Lily war bloß froh, dass der Hufflepuff anscheinend Langschläfer war, so früh am Morgen würde sie vor Begeisterung über Thooomaaas Anwesenheit wahrscheinlich ihr Frühstück wieder ausspucken.

„Und José wird auch da sein.“

Belli begann zu kichern:

„Ich glaub er steht auf dich, Caite.“

José Campillo Hernandez war Bellis Cousin, mütterlicherseits. Den wievielten Grad wusste Lily aber nicht, Belli hatte ihnen einmal versucht all ihre Familienmitglieder aufzuzählen und die Verwandtschaftsverhältnisse zu klären, dass war in der ersten Klasse gewesen. Es reicht wohl zu sagen, dass sie es danach nie wieder probiert hat.

„Ich aber nicht auf ihn! Sag ihm das.“

Lily kannte diesen Blick von Caite bereits zur Genüge. Es war ein Gesichtsausdruck, der sie irgendwie unnahbar machte und mit dem sie bis jetzt allen Jungs einen Korb gegeben hatte. Da würde auch Bellis Cousin José keine Ausnahme machen.

„Du und die Männer.“, Belli verdrehte die Augen.

„Wie willst du je einen Freund kriegen, wenn du alle immer sofort gleich abschießt, bevor du sie überhaupt kennst?“

Wie ein arrogantes Supermodel hob Caite die Nase:

„Tss, die sind doch alle gleich!“

„Na ja“, Belli hatte sich wohl dazu entschlossen, das ewige Streitthema zwischen den beiden wieder fallen zu lassen und plapperte im normalen Ton weiter, „jedenfalls müsst ihr unbedingt mitkommen! Ich wette Thomas erzählt wieder ein paar lustige Geschichten …“

Belli war wieder qietsch vergnügt.

Caite und Lily warfen sich nur mitleidige Blicke zu.

Nicht schon wieder!

Wie nur konnten sie es ihrer Freundin beibringen, dass sie ihren Freund nun mal nicht lustig fanden, sondern für einen frauenverachtenden humorfreien Schleimbeutel hielten?

Ihre Rettung kam in Form eines schönen Mädchens dahergelaufen.

„Caite, Caite!“, Sheila kam vom Ravenclawtisch fröhlich auf sie zu gerannt.

„Hey Leute!“, begrüßte sie Belli und sie.

„Du, Caite“, Sheila klimperte unauffällig mit ihren Rehäuglein, „geht ihr zufällig nachher zum Auswahlspiel hin?“

„Nein. Wieso fragst du?“, Caite runzelte misstrauisch die Stirn.

„Du weißt doch, was ich von Besen halte!“

Man sollte hier wohl erwähnen, dass Caitlín Brianna Gallagher Besen für die schlimmste Erfindung der gesamten Zaubererschaft hielt, da sie, ihrer Meinung nach, an immenser Gefährlichkeit nicht zu überbieten waren. Es ist also nicht verwunderlich, dass sie ihrer kleinen Schwester es verboten hatte sich jedwedem dieser fürchterlichen Fluggeräte mehr als auf drei Metern Sicherheitsabstand zu nähern.

Lily mochte Besen auch nicht besonders, aber das lag zum einem an ihrem quidditchbesessenen Verehrer und zum anderen an einer schmerzlichen Erinnerung aus dem ersten Schuljahr, dessen Peinlichkeit Lily das Fliegen für immer unsympathisch gemacht hatte.

„Ach bitte, geh doch mit.“, Sheila zog ihre klein-Mädchen-Schnute.

„Wenn wir allein gehen, sieht’s blöd aus. Miranda und ich sind doch beide aus Ravenclaw.“

„Also, warum willst du dann zum Auswahlspiel von unserem Haus?“

Lily beobachtete, dass das Runzeln auf Caites Stirn immer misstrauischer wurde. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Dunkelhaarige merkte, dass ihr etwas verheimlicht wurde.

„Weil mich Quidditch eben interessiert.“

Sheila stampfte widerspenstig mit dem Fuß auf.

„Seit wann?“, Caite schaute ihr genau in die Augen, aber Sheila wich ihrem Blick aus.

Lily meinte für einen Moment, dass Sheila noch woanders hingeschaut hatte, beschloss dann aber sich getäuscht zu haben.

„Ach komm schon, bitte!“, quengelte Caites kleine Schwester weiter, auf eine Art, die vermutlich jeden bereits weich gekocht hätte, Caite jedoch schien hart bleiben zu wollen.

„Tut mir leid, aber Caite hat gar keine Zeit.“, erstaunt sahen alle auf Belli.

„Sie will mich schon nachher zu meinem neuen Freund begleiten.“

Urplötzlich war in Caites Gesicht eine Veränderung zu bemerken.

„Ach weißt du Belli“, die Große lächelte entschuldigend, „kannst du nicht allein mit Lily hingehen?“

„Ehrlich gesagt gehe ich auch hin.“, rief Lily schnell dazwischen.

Als alle sie perplex ansahen, gab sich Lily Mühe den nächsten Teil zu sagen ohne dabei rot zu werden.

„Äh … Vertrauensschülerpflichten. Ich tu das wirklich nicht freiwillig!“, die Rothaarige versuchte ein möglichst gequältes Gesicht hinzukriegen, was ihr beim Gedanken an Potters Visage auch gelang.

„Super, dann ist ja alles klar!“, Sheila war ganz aus dem Häuschen.

„Bis später!“, sie winkte ihnen zu, bevor sie sich glücklich zu ihrer Freundin an den Ravenclawtisch zurückgesellte.

Für einen Moment lenkte das auch Lily wieder ab. Ihre Augen trafen sich mit denen eines blonden Jungen, der Lily erst lächelnd zuwinkte, dann auf halber Höhe aber seinen Blick plötzlich von ihr abwandte, gerade als Lily sein Lächeln erwiderte.

„Na gut“, Lily blickte leicht erschrocken zu Belli, „aber ihr lasst euch echt was entgehen! Thomas hat nämlich gesagt, er bringt seinen älteren Bruder mit und der ist mindestens genauso komisch wie er.“

Caite warf Lily einen kurzen Blick zu:

Schwein gehabt!
 

Das erste, was er spürte, war der eisige Wind, der ihm sogleich ins Gesicht schlug, nachdem er das Schloss verlassen hatte. Die Sonne war zwar immer noch da, ihre wärmende Kraft hatte allerdings bereits deutlich nachgelassen, nur ihre erhellenden Strahlen ließen die Bäume am Rand des Verbotenen Waldes nach wie vor in satten Farben aufleuchten, die Bäume zeigten sich in einem kräftigen dunkelgrün mit bereits vereinzelten hellroten Punkten in der Krone. Der eisige Nordwind war stets ein sicheres Zeichen dafür, dass der Sommer hier oben in Schottland zu Ende ging, er war quasi so etwas wie der Bote des Herbstes und kündigte dessen baldige Ankunft an. Pünktlich zum Winteranfang war er dann wieder da, um die frostigste aller Jahreszeiten zu begrüßen, erst die warmen Südwinde vertrieben den Hauch aus der eisigen Hemisphäre, bis zum nächsten Herbst.

Trotz der morgendlichen Kälte konnte nichts, ja gar nichts, James’ Laune heute trüben. Er freute sich wie ein kleines Kind, denn das war schließlich sein großer Tag. Sein erster offizieller Einsatz als Quidditchkapitän der Gryffindors!

Er konnte es gar nicht erwarten die perfekte Mannschaft zusammenzustellen, er selbst als neuer Superjäger selbstverständlich vorne weg und dann am Ende des Jahres würden sie endlich den silbernen Quidditchpokal in Händen halten.

Ja, das war sein Ziel! (Wenn man mal von Lily Evans absah, aber das war ja eine andere Geschichte …)

„Komm schon, Sirius, beweg dich!“, winkte James seinem besten Freund mit einem Lachen zu und lief seinem mürrisch drein schauenden Kumpel noch ein weiteres Stück voraus.

Der Blackspross trottete noch weit hinter Remus und Peter hinterher.

Vielleicht rührte Sirius’ momentane schlechte Laune ja daher, dass er mit James’ Wahl über den Zeitpunkt des Auswahlspiels nicht ganz einverstanden war?

Aber James hielt 08:30 Uhr am Sonntagmorgen für die ideale Uhrzeit, um Quidditch zu spielen. Da hatte man doch wirklich genug Zeit zum Auspennen gehabt!

Als er als Erster (wie könnte es auch anders sein) beim Quidditchstadion angekommen war, rieb sich James einerseits vor Kälte, die er heute kaum wahrnahm und andererseits vor Freude die Hände.

Das würde gleich ein Spaß werden!

Schon machte er sich an die Arbeit, kramte die alten abgenutzten Schulbesen hervor, die mehr oder weniger sicher aussahen (James fragte sich, auf welchem wohl schon sein Opa Ignatius Potter gesessen haben mochte), holte die Kiste mit den Bällen herbei und zog zu guter letzt seinen knallroten Gryffindorquidditchumhang über. Das große goldene „Teamkapitän“ unter seinem Namen, war neu und von ihm höchstpersönlich draufgezaubert worden. Nicht, dass nicht jeder sowieso bereits gewusst hätte, dass James Potter der Kapitän war, aber das hielt ihn ja nicht davon ab, es nochmals zart zu betonen.

Peter und Remus hatten bereits auf den oberen Rängen Platz genommen. Sein braunhaariger Freund las in einem Buch und Peter schaute mit bewundernden Augen zu ihm herab.

James grinste höchst zufrieden.

Der Tag lief bisher perfekt (wenn man mal von dieser Kleinigkeit mit Roberts heute Morgen absah)! Aber wenn sein Glück ansonsten weiter so gut mitspielen würde, hatte es James im Gefühl, dass ein erneuter Versuch Lily Evans um ein Date zu bitten, heute ebenfalls auf Erfolg stoßen würde.

James malte sich den Moment gerade ganz genau in seinem Kopf aus, als schließlich auch noch sein bester Freund mit reichlicher Verspätung den Weg herunter geschlurft kam, seine Laune war immer noch zugegeben leicht miesepetrig.

„Komm schon, Sirius, das wird lustig!“, rief ihm James begeistert entgegen.

Daraufhin erntete er einen mörderischen Blick des Blacksprosses.

„Es wäre lustig, wenn wir nicht noch mitten in der Nacht hätten!“, erboste sich Sirius, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich auf einer Bank am Rand des Feldes nieder.

„Hat jemand was zu essen dabei?“, fragte er laut nach, dass es selbst Remus und Peter problemlos noch mitbekamen.

„Ich hab zu wenig gefrühstückt.“

James grinste breit. Das war ja so typisch Sirius!

„Du hast einen Berg Pfannkuchen, ein ganzes Omelett und haufenweise Toast mit Bohnen verschlungen.“, rief Remus von seinem Platz herunter.

Selbst von hier unten konnte James erkennen, dass sich die Augenbrauen seines ruhigen Freundes in Erstaunen erhoben hatten.

„Remus, ich weiß, dass ich zu wenig gegessen habe!“, brüllte Sirius als Erwiderung hinauf.

„Wenn du es noch mal aufzählst, bekomme ich nur noch mehr Hunger.“

Und wie auf Kommando fing Sirius' Magen tatsächlich an, knurrende Geräusche von sich zu geben.

James fand es immer wieder schlichtweg erstaunlich, wie viel ein einzelner Mensch essen konnte. Sirius lebte wirklich im Zustand ständigen Hungers.

Morgens, sieben Uhr in Hogwarts’:

Sirius' Laune ist auf dem Tiefpunkt des Tages angekommen.

Was tut er?

Er isst.

Mittags:

Die Schüler sind erschöpft nach eindeutig zu vielen Stunden Unterricht.

Was tut Sirius?

Richtig, er isst.

Nachmittags, fünf Uhr, Teezeit:

Alle Schüler sind bei den Hausaufgaben oder gehen sonstigen Beschäftigungen nach.

Was tut Sirius?

Er isst ja, aber nebenbei macht er auch noch schnell das nächste Date klar.

Abends, kurz nach sieben:

Der Tag ist endlich geschafft, die meisten Schüler haben vor Müdigkeit schon kaum Hunger mehr.

Was tut Sirius?

Man hält es nicht für möglich, aber er isst tatsächlich schon wieder!

Mitternacht, zwölf Uhr, Geisterstunde:

Alle Schüler sind am Schlafen, im ganzen Schloss ist Ruhe.

Wo wird James Potter zu solch später Stunde von seinem besten Freund noch hingezogen?

In die Küche.

Und was tut Sirius dort?

Die Frage kann sich wohl jeder selbst beantworten.

Tja es gab eben drei Dinge die unendlich waren:

Das Universum, die menschliche Dummheit und das Fassungsvermögen von Sirius Blacks Magen.

Peter kam angewatschelt, anscheinend hatte er seinen Geheimvorrat wieder mal dabei.

Sirius' Augen begannen zu leuchten, laut schmatzend gab er etwas von sich, was wohl ein „Danke.“ an Peter sein sollte. So ganz hatte bisher keiner Sirius’ Mampf-Sprache durchschaut.

James schüttelte grinsend seinen Kopf - gib Sirius etwas zu essen und er war wieder glücklich!

„Fresssack!“, kam es daraufhin irgendwo von oben gemurmelt.

Die Schokolade noch am Mund klebend, drehte sich Sirius erbost zu Remus um:

„Was?!“
 

Lily passte es gar nicht, die schöne behagliche Wärme des Schlosses zu verlassen, nur um sich in der morgendlichen Kälte die Beine in den Bauch zu stehen, während ein James Potter vor Stolz und Selbstverliebtheit fast von seinem Besen fallen würde.

Der sollte sich bloß nichts darauf einbilden, dass sie kam!

Sie tat das hier ja nicht freiwillig!

Es war eine Wahl Pest gegen Cholera gewesen, Kälte und quidditchverrückte Idioten gegen den geballten Wortwitz der Curly Brüder und da zog Lily selbst die Pest, also James Potter, vor.

Wenigstens hatte sie sich etwas Spannendes zum Lesen mitgenommen:
 

„Tränke der Neuzeit, wer sie entwickelte, wie sie hergestellt werden und welche bedeutenden Weiterentwicklungen stattgefunden haben“.
 

Ein Geschenk für sie von Professor Slughorn, sogar mit persönlicher Widmung:
 

Für meine beste Schülerin Lily Evans, auf dass ihr Zukunftstrank weiterhin genauso grün wird, wie ihre schönen Augen!
 

Lily schüttelte den Kopf.

Verrückter alter Kerl!

Hätte sie sich nicht längst an seine Begeisterung für sie gewöhnt, sie würde jedes Mal erneut tomatenrot anlaufen, sobald er in seinen Lily-Lobgesang verfiel.

Ein helles Kichern erklang ein paar Meter weiter vor ihr. Sheila und ihre rot gelockte Freundin Miranda Abcott liefen vor Caite und Lily her, die Köpfe die gesamte Zeit zusammengesteckt, tuschelten sich über irgendwas, bevor sie erneut lachten wie zwei kleine Mädchen, die die gut versteckten Weihnachtsgeschenke ihrer Eltern bereits gefunden hatten. Lily wüsste zu gern, worüber die beiden sich so amüsierten, doch sie verstand leider kein Wort von ihrem Geflüster, das einzige was ihr auffiel, waren Sheilas kirschrote Wangen, die sie ab und an bekam. Ein wenig neidisch, aber nur ein ganz klein wenig, musste Lily zugeben, dass Sheila selbst rot geworden noch süß, vielleicht sogar noch süßer aussah, während Lily mit Grauen an ihren eigenen Tomatenkopf dachte, der stets in einen peinlich aussehenden Konkurrenzkampf zu ihren Haaren trat.

Lily hätte ja gerne auch mit Caite geredet, es lagen ihr nämlich wieder so einige brennende Fragen auf der Zunge, aber ihre hübsche Freundin wirkte im Moment äußerst desinteressiert an jedwedem Gespräch. Lily wagte es ja nicht einmal sie anzusprechen, denn Caite hatte wieder mal ihren Eisköniginblick drauf:

Schön, unnahbar, kalt und man sollte besser nicht mal auf die entfernteste Idee kommen, es zu wagen mit ihr zu sprechen.

Irgendwas vermieste Caite wohl gerade heftigst die Laune.

Lily hatte da so eine Ahnung, behielt sie aber für sich.

Als sie schließlich beim Quidditchstadion ankamen, konnte Lily bereits vom Weiten die nervtötendste aller Stimmen heraushören, das passende Bild dazu, eines mit fast vor Stolz platzender Brust stolzierenden James Potters, der wie ein verliebter Gockel auf dem Platz auf und abmarschierte und jedem der es nicht hören wollte, erzählte er sei der Chef hier, tauchte gleichzeitig vor Lilys Augen auf.

Ein monotones Gekicher und Gerede übertönte ihn aber immer wieder.

Als Lily schließlich die Zuschauerränge sehen konnte, fand sie den Grund dafür heraus und der Vertrauensschülerin klappte beinah der Kiefer runter.

Sie hatte ja gar nicht gewusst, wie viele Mädchen sich neuerdings für Quidditch interessierten, geschweige denn wie viele weibliche Bewohner Gryffindore angeblich beherbergen sollte!

Von der schüchternen Erstklässlerin bis zum übermütigen Abschlussklassenmädchen, waren alle Altersgruppen vertreten. Lily konnte ebenfalls genug Gesichter ausmachen, die eindeutig nicht zu Gryffindore gehörten. Und alle gackerten sie wie die Hühner und schauten mit verträumten Augen auf das Spielfeld hinab.

Lily folgte mit einem leisen Aufstöhnen Caite zu Sheila und Miranda. Die Ränge waren so voll, man hätte meinen können, dass gleich ein richtiges Spiel stattfinden würde.

So weit entfernt wie nur irgend möglich, nahm Lily mit Caite Platz, je weniger Potter von ihr zu sehen bekam, desto besser für Lilys Nerven und seine Ohren.

Trotzig schlug Lily ihr Buch auf, hielt es ja so hoch, dass das Spielfeld dahinter verschwand und versuchte die Geräusche im Hintergrund abzustellen, was ihr auch gelang.

Ganze fünf Minuten lang.

Dann unterbrach ein herzergreifendes Seufzen Lily in ihrer Lesewut und entnervt schaute die Rothaarige auf, was denn nun schon wieder Hogwarts’ weibliche Bevölkerung derart in Aufruhr versetzt hatte.

Für einen Moment legte Lily sich die Hand auf die Augen.

Das konnte jetzt nicht wahr sein, oder?

Unten auf dem Feld stand nun, neben dem selbstverliebten Kapitän, ein anderer Quidditchspieler. Sirius Black präsentierte sich in voller Montage seinem großen Fanclub, der mit dem Seufzen anscheinend gar nicht mehr aufhören wollte.

Während Potter anfing wie ein aufgescheuchtes Hühnchen hin und her zu laufen, war Black immer noch damit beschäftigt einigen erwählten Mädchen schöne Augen zu machen und eingebildet vor sich hinzugrinsen .

Die Hintergrundgeräusche ignorierend, schlug Lily erneut ihr Buch auf, innerlich konnte sie nur die Augen verdrehen.
 

Mel nahm sich den nächsten Kleiderhaufen vor, durchsuchte alles, von Hosentaschen angefangen, über versteckte Innenbereiche, bis hin zu den BHs, die ihr verdächtig gepolstert erschienen.

So ein verdammter Mist!

Wieder nichts.

Mel griff nach ihrem Zauberstab und sorgte mit seiner Hilfe dafür, dass alles wieder ordentlich (oder auch nicht, je nach dem wie es vorher ausgesehen hatte) in den Schränken verstaut war.

Da hörte sie plötzlich von draußen Geräusche, Mel verharrte angespannt in ihrer Bewegung und lauschte.

Einen Moment später atmete sie erleichtert aus, es kam nicht von der Treppe, sondern vom Quidditchfeld.

Mel ging auf das Fenster zu und betrachtete die weit entfernten Ringe und Tribünen. So gern sie es auch leugnen würde, aber Mel interessierte es brennend, wer in die Mannschaft kam. Ihre Klassenkameraden nahmen wahrscheinlich an, dass sie sich nicht die Bertie Botts Bohne für Quidditch interessierte, weil sie nie bei irgendeinem Spiel gewesen war, aber das entsprach nicht so ganz der Wahrheit.

Mel war nämlich sehr wohl immer anwesend gewesen, nur schlich sie sich stets erst sehr kurz vor Anpfiff hinauf und blieb immer im hinteren Schatten stehen, wo sie keiner sah.

Wäre ja noch schöner, wenn Black behaupten würde, sie würde nur zum Spiel kommen, um ihn anzufeuern!

Mel schüttelte den Kopf und unterdrückte das leichte Gefühl von Sehnsucht, dass sie in solchen Momenten überkam.

Sie hatte jetzt Wichtigeres zu tun!

Die Gelegenheit war einfach zu günstig, als sie mit irgendwelchen Sentimentalitäten zu vergeuden. Nun wo alle Mädchen wegen Potter und Black beim Qidditchstadion waren und der Rest des Hauses die ungewohnte Ruhe und Leere im Schloss wohl anderweitig nutzte, sah Mel ihre Chance gekommen weiter nach ihrem Schatz zu suchen. (AN: Ich weiß, das hört sich jetzt total nach Herr der Ringe und Gollum an …^^)

Sie wollte ja nichts stehlen, sondern nur etwas suchen, was ihr gehörte!

Dies hier war erst der zweite Schlafsaal gewesen, es lagen also noch so einige vor Mel, doch war sie sich äußerst sicher bald fündig zu werden.

Beim Abendessen und in der Bibliothek damals hatte sie es nämlich noch bei sich gehabt, nur als sie zu Bett gehen wollte, war ihr Schatz plötzlich verschwunden gewesen. Folglich war es also auf dem Weg von der Bücherei in ihren Schlafsaal verloren gegangen.

Was war da wahrscheinlicher als das es ein Gryffindormädchen aufgehoben und zu ihrem eigenen Schmuck getan haben könnte?

Der Krach draußen wurde nochmals lauter, Mel durfte jetzt keine Zeit mehr vertrödeln. Die anderen Mädchen würden es nämlich bestimmt nicht so toll finden, in ihren Schlafsaal zurückzukehren und Mel in ihrer Unterwäsche wühlend vorzufinden.
 

James war den Tränen nahe.

Das konnte doch einfach nicht wahr sein!

Nein, er wollte es nicht glauben, aber das Bild, was sich seinen Augen darbot, sprach eine grausame Wahrheit.

„James, sollen wir sie nicht langsam mal runterlassen?“, Sirius klopfte ihm behutsam auf den Rücken.

„Sie sind schon seit einer Dreiviertelstunde da oben. Ich glaube Williams Arm fällt sonst ab, der ist schon ganz blau.“

James nickte schwach, zum Sprechen war er nicht mehr in der Lage.

Der Schock saß einfach zu tief.

Geknickt ließ der Quidditchkapitän der Gryffindores den Kopf weiter gen Boden sinken.

Alles, ja wirklich alles, war bisher wie am Schnürchen gelaufen!

Nachdem er erstmal die mit Höhenangst, die die aussahen als würden sie noch Windeln tragen und ihren stöckelschuhtragenden Fanclub wieder auf die Bänke geschickt hatte, war eigentlich alles ziemlich glatt gegangen.

James selbst hatte mit Bravour bewiesen, weswegen er Teamkapitän war und nicht irgendein anderer, seine Darbietung als Jäger hatte sogar zum Ohnmachtsanfall eines Mädchens geführt, Emily Abben hatte ernsthaft geglaubt, er würde auf den Boden knallen.

Nebenbei hatte James dann auch noch einen versteckten roten Haarschopf ausgemacht, was ihn gleich zu noch waghalsigeren Stunts animiert hatte. Allerdings war dies eine weitere Sache, die nicht so gelaufen war, wie James es sich vorgestellt hatte. Lily Evans hatte sein Schreiangebot nach einem Date kategorisch abgelehnt, dafür hatte James sofort dreizehn andere Zusagen bekommen.

Die zwei anderen Jäger waren ebenfalls schnell gefunden gewesen, auch wenn James zugeben musste, dass alle diesmal nicht besonders schlecht gewesen waren, hatten sich Malcolm Franklin, durch eine äußerst saubere Technik und Abigail Speedy wegen besonders risikofreudiger Manöver, hervorgetan. Das kleine Mädchen mit der mausbraunen Frisur war von der Haar- bis zur Fußspitze rot angelaufen als James ihr gratuliert hatte. Er war jedoch überaus zuversichtlich, was ihre Zusammenarbeit als Gryffindors neues goldenes Jäger-Trio anbelangte.

Hüter wurde, wie von James bereits vorgesehen, Fabian Prewett. Kein Wunder kam der rotblonde Junge doch aus einer Familie die traditionsmäßig Quidditchspieler stellte. Lange Zeit hatte sein Bruder Gideon diesen Job inne, schied aber wegen gewisser Differenzen mit Podmore (Gideon hatte dem Teamkapitän nach dem ersten Spiel letzten Jahres, das nebenbei eine Katastrophe war, im Streit die Nase gebrochen und den Arm umgedreht, er war halt etwas hitzköpfig und legte sich gern mit jedem und allem an) aus dem Team und konnte dieses Jahr aufgrund seines neuen Amtes als Schulsprecher nicht mehr teilnehmen.

Frank Longbottom hatte ebenfalls ganz oben auf James’ Liste gestanden. Der große etwas wortkarge Frank war ein durchaus passabler Flieger und ein noch besserer Treiber. Wo Frank hinschlug, wuchs nachher nicht mal mehr eine Flechte. Außerdem verstanden er und Sirius sich ziemlich gut, als Duo ergänzten sie sich perfekt. Sirius war die Schnell- und Wendigkeit, Frank die Stärke und Kraft. Das würde Gryffindor vor allem gegenüber den Slytherins einen Vorteil verschaffen. James hatte gehört, dass unter anderem jetzt Rudolphus Lestrange als Treiber im Team war, die Wahl dieses zwei Meter Kolosses hatte ihn allerdings nicht sonderlich verwundert, nahm Slytherin doch fast ausschließlich große breite Schränke ins Team, die genauso dumm waren, wie sie aussahen.

Dann allerdings waren sie zum Problemfall gekommen …

Dem Sucher.

Hier war es mit seinem Glück endgültig vorbei gewesen.

Der Platz auf James' Zettel war frei geblieben, er hatte sich keine Gedanken darum gemacht, weil so viele sich als Sucher bewerben wollten.

Warum auch nicht?

Wer würde nicht gerne James Potter in seiner alten Position als Sucher beerben? Und da er die meisten von ihnen noch nicht hatte fliegen sehen, war James äußerst zuversichtlich gewesen, wenigstens einen zu finden, der seinen Vorstellungen gerecht wurde.

Leider hatte die Hälfte erst mal ihre Flugfähigkeiten geringfügig überschätzt, Grace Hopkins lag jetzt sogar mit einem gebrochenen Arm im Krankenflügel (James überlegte immer noch, ob er sich das fehlende Höschen unter ihrem Rock nur eingebildet hatte), von den anderen fünf wollte er nicht reden, aber das Bild von jammernden Mädchen und grüngesichtigen Jungs ließ sich nur schwer wieder aus seinem Kopf vertreiben.

Es tat einfach zu sehr weh.

Immerhin hatte er selber lange genug den Sucher gespielt und hatte dementsprechend auch gewisse Ansprüche an seinen Nachfolger gehabt:

Außergewöhnlich guter Flieger, scharfe Augen, Ahnung von Quidditch und bereit für einen Sieg Gryffindors auch mal einen Totalschaden zu riskieren.

Nichts Großartiges also.

Nun wusste er, dass er dieses Anspruchsniveau nicht hätte haben sollen, selbst das gewöhnliche an einen Sucher war für die vereinzelten Punkte, die gerade am Himmel flogen, noch meilenweit zu hochgeschraubt.

Eigentlich hatte James eine magische Barriere nur errichtet, damit der Schnatz nicht zuu weit weg fliegen würde und sie eventuell länger als nötig hier stehen würden, nun wusste James, dass es nötig gewesen war. Ansonsten hätten sich seine Bewerber noch verflogen und würden den Schnatz inzwischen in Acapulco suchen. Fünfmal!

Fünfmal hatte James den goldenen Flattermann jetzt bereits vom Boden aus entdeckt, aber die da oben schauten immer noch etwas belämmert durch die Gegend, erst als Sirius sie runter rief, schienen ihre Gehirne wieder schneller zu arbeiten.

Einer wirkte sogar mehr als erleichtert.

Zugegeben, Williams war noch ein Erstklässler und sein Arm war tatsächlich leicht bläulich.

„Aber so blau auch wieder nicht!“, dachte James eingeschnappt.

Oder wie blau war kobaltblau?

James warf nur einen kurzen Blick auf sie, der ihnen alle Gefühle zeigen sollte, die er im Moment empfand:

Wut, Enttäuschung, Genervtheit … seine Verzweiflung versuchte er allerdings zu verbergen.

„James, Timmie will nicht runter kommen!“, rief Sirius ihm mit deutlicher Genervtheit in der Stimme zu.

James stöhnte, dass hätte er sich ja denken können!

Timothy „Timmie“ Stalk-Rooter war sozusagen James' männlicher Verehrer. Also nicht so, was man jetzt denken könnte, sondern eher James hartnäckigster Fan, seit er letztes Jahr diese Schule betreten hatte und James den kleinen muggelstämmigen Jungen vor einem Haufen großer dummer Slytherins seinen Hals gerettet hatte.

Eigentlich hatte er Timmie vorhin auch nicht fliegen lassen wollen, aber dieser hatte James solange bekniet, bis er doch angenervt „ja“ sagte. Es gab für Timmie sicherlich keine schönere Vorstellung als sein Idol zu beerben. Nicht dass James es nicht genoss so angehimmelt und geradezu als Vater- und großer-Bruder-Figur verehrt zu werden, aber in Momenten wie diesem ging ihm Timmies Sturheit doch gewaltig auf den Reisigzweig.

„Ich glaube, er will dir beweisen, dass er es doch wert ist Sucher zu werden.“, erklärte Remus.

„Hmpf! Nerviges kleines Frettchen!“, schimpfte Sirius.

„Wann kapiert er, dass er den Schnatz nicht vor nächstes Jahr einmal sehen würde?!“

„TIMMIE! KOMM RUNTER, SOFORT! DIE SACHE IST GELAUFEN!“, brüllte James in den Himmel hinauf.

Die Antwort wurde postwendend zurückgebrüllt:

„NEIN, JAMES! GLEICH HAB ICH IHN, EHRLICH!“

Es war zum verrückt werden!

Dieser kleine Bengel wollte einfach nicht akzeptieren, dass er weder das Zeug zum Sucher, noch zu irgendeiner anderen Quidditchposition hatte.

Wie dumm konnte man eigentlich sein?

Wenn man sah, dass etwas beim fünfzehnten Mal nicht klappte, musste man doch mal so klug sein aufzugeben!
 

„Verdammtes, Blag!“, murmelte Sirius und schwang sich auf seinen Besen.

„Ich hol ihn da runter.“, verkündete er James.

„Egal, wie! Je schneller, desto eher krieg ich mein Mittagessen!“

So flog Sirius also schnellstens in den Himmel hinauf und bald schon hatte er Timmies Flughöhe erreicht.

Der Wind hier oben war noch eisiger und härter als unten auf der Erde.

Sirius fröstelte leicht.

„Hör zu, Junge!“, herrschte ihn der Schwarzhaarige an, Timmie schenkte ihm aber nur geringe Aufmerksamkeit, seine Augen waren weiter auf seine Umgebung fixiert.

„Das hat keinen Zweck, kapier das doch mal! Du. Wirst. Nie. Sucher.“

Timmie riss den Besen rum, bevor er Sirius widerborstig antwortete:

„Nein, ich beweise James, dass ich genauso gut bin, wie er! Ich hab ihm oft genug beim Training zugesehen.“

Sirius verdrehte die Augen.

Das stimmte allerdings.

So oft dieser kleine Spanner letztes Jahr beim Training von Gryffindors Quidditchmannschaft dabei gewesen war, hatte er selbst noch einige Spieler und die hartnäckigsten Mädchen in Sachen Anwesenheit übertrumpft.

„Tja, hat anscheinend noch nicht ausgereicht. Schau weiter zu und versuch es nächstes Jahr noch mal!“, erklärte Sirius herablassend.

„NEIN!“, erwiderte Timmie bockig, wie ein alter Esel.

Jetzt reichte es Sirius!

Genug der freundlichen Konversation und Überredungsversuche.

Er war ein Mann der Tat.

Frei nach dem Motto:

Und bist du nicht willig, so gebrauch ich Gewalt.

Sirius packte also ganz einfach den Schweif von Timmies Besen und zog ihn mit sich zur Erde hinab. Timmie wehrte sich mit Händen und Füßen gegen das Ende seiner Suche, doch er war ein zu schlechter Flieger und obendrein war Sirius natürlich um einiges stärker als der 1, 50m Zwerg.

James schaute ihnen erleichtert entgegen, was Sirius grinsen ließ. Um diesen Fan beneidete er James wahrlich nicht.

Sie waren keine drei Meter über dem Boden, als doch noch geschah, womit Sirius in seinem Hochmut nicht gerechnet hatte. Timmie schaffte es doch tatsächlich sein Fluggerät rumzureißen und Sirius’ Griff zu entkommen. Vollkommen überrascht, verlor der Schwarzhaarige dadurch sein Gleichgewicht, sein Besen schlingerte etwas, machte von selbst eine scharfe Kurve und Sirius fiel schließlich zu Boden.

Der Fall war nur kurz … zum Glück.

Doch mit dem Ort seiner Landung hatte Sirius weniger Glück.

Man hätte ja überall über dem Quidditchfeld abstürzen können, aber nein, Sirius musste ja genau in die einzige Schlammpfütze fallen, die vorhanden war … mit dem Gesicht selbstverständlich voran.

Wütend riss Sirius den Kopf hoch und spukte erstmal eine Ladung Schlamm.

Sein Mittagessen hatte er sich eigentlich anders vorgestellt. Weniger erdig.

„Alles in Ordnung, Sirius?“, erkundigte sich Remus besorgt und half ihm wieder auf die schlammbespritzten Beine.

James betrachtete ihn von oben bis unten.

„Man, echt, du siehst scheiße aus!“, war der geistreiche Kommentar seines besten Freundes.

„Danke, James!“, Sirius lächelte grimmig.

„Ohne dich wäre ich bestimmt nie auf die Idee gekommen! Ich dachte immer braun steht mir.“, tat er tief getroffen.

Peter schüttelte seinen Kopf:

„Aber doch nicht im Gesicht, Sirius!“

Er verdrehte die Augen:

„Tja weißt du Pete, genaugenommen wollte ich auch nur eine Schlammmaske auflegen. Ich hab gehört, davon soll die Haut ganz toll werden.“, erklärte Sirius mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme.

„Solltest du das dann nicht lieber drin machen?“, fragte Peter ganz überrascht nach.

Der gute Peter war eben nicht gerade der Hellste und Sarkasmus war für ihn vermutlich ein Fremdwort.

Wiederum verdrehte Sirius seine Augen:

„Ja, Peter deswegen gehe ich jetzt ja auch in die Umkleidkabine um zu duschen!“

Remus räusperte sich leicht:

„Ähm, Sirius?“

„Hm?“, brummte er.

„Vielleicht solltest du lieber die Dusche im Schlafsaal nehmen.“, meinte Remus zögerlich.

Erstaunt musterte Sirius seinen braunhaarigen Freund:

„Wieso?“

„Nun ja“, Remus warf einen kurzen Blick zu den Kabinen, „ich glaube ein Teil der Mädchen hat bereits vorher dort ausgeharrt, aber nun hat der andere wohl auch deine Absichten vorhergesehen und es findet schon ein Kampf um die besten Stehplätze statt.“

Sirius schaute überrascht zu den Räumen der Umkleidekabinen. Tatsächlich stand dort schon eine Schlange von Mädchen, die sich schubsten und kratzten und anscheinend nur darauf warteten, dass er kam, um sich vor ihren Augen zu entblättern.

Sirius grinste und verkündete mit eingebildeter Stimme:

„Tja, es ist eben nicht immer leicht so gut auszusehen!“

Sirius gab ein bellendes Lachen von sich, Remus schüttelte den Kopf, aber James und Peter schlossen sich seinem Gelächter an.

„Da geh ich wohl wirklich besser ins Schloss.“

Plötzlich verschwand die Fröhlichkeit aus James' Gesicht und er wurde wieder todernst:

„Aber die Besprechung und die Teameinweihung …“

„Keine Sorge zur Teameinweihung bin ich wieder da, so einen großen Auftritt lass ich mir doch nicht entgehen! Allerdings wäre ich dabei gerne weniger schlammig. Und die Besprechung, nun ich habe da so meine Beziehungen …“, Sirius' Augenbrauen hoben sich überheblich an und er fixierte James eindringlich.

„Ich kenne den Teamkapitän ganz gut, der wird mir nachher alles erzählen!“

„Schon klar!“, lachte James wieder beruhigt.

Er boxte Sirius in die Seite:

„Geh dein schönes Gesichtchen aufhübschen, Siri-Schatzi!“

Sirius klimperte mit den Wimpern:

„Für dich tu ich doch alles, Jamie-Baby!“
 

Lily wusste gar nicht warum sich alle so aufregten, Black war doch offensichtlich noch am Leben.

Ob sie sich über diese Tatsache freuen sollte, darüber war sich Lily allerdings noch nicht so ganz sicher.

„Glaubst du ihm ist was passiert, Miri?“, fragte Sheila ganz aufgelöst ihre Freundin mit den roten Locken.

„Nein, sieh doch, er lächelt wieder so süß. Es geht ihm gut! Merlin sei Dank!“, sandte Miranda ein Stoßgebet gen Himmel.

Lily schaute etwas irritiert.

Black und süß lächeln?

Ihr schien es eher sein übliches überhebliches Grinsen zu sein, das er wie immer gern zur Schau trug.

„Sieh nur, er geht ins Schloss zurück!“, rief Sheila ganz aufgeregt.

„Vielleicht ist ihm doch was passiert? Ich frag ihn lieber mal!“, sagte Sheila und erhob sich flink.

„Du bist so mutig, Sheila! Willst du ihn tatsächlich ansprechen?“, rief ihr Miranda bewundernd nach.

„Ansonsten bemerkt er mich doch nie, Miri!“, meinte Sheila mit einem schönen Lächeln im Gesicht.

Lily schüttelte ihren Kopf und wollte schon weiterlesen, doch auf einmal wurde es neben ihr wieder sehr lebendig. Die ganze Zeit hatte Caite stock und steif dagesessen, nichts gesagt und nur kühl vor sich her gestarrt.

Nun kam so schnell wieder Leben in sie, dass Lily nur noch das Rauschen ihres Umhangs vernahm, als sie hoch schaute, war Caite schon ein gutes Stück weg.

Lily verspürte mal wieder so ein Bauchzwicken, also lief sie Caite zur Sicherheit lieber nach.

„Caite! Hey, Caite, warte doch!“, versuchte Lily ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Doch nicht wie gewohnt, folgte Caite Gallagher ihrem Befehl, stattdessen lief sie schnurstracks weiter … ihrer kleinen Schwester auf den Fersen.

Diese stand bereits in einiger Entfernung auf einem kleinen Grashügel und unterhielt sich … mit dem schlammbespritzten Sirius Black.

„ … nein, mach dir keine Sorgen, mir geht’s ehrlich gut. Zerbrich dir deinen hübschen Kopf doch nicht über mich!“

Oh, oh!

Hörte sich das für Lily nur so an oder hatte Black …

„O tut mir Leid, dann hab ich mir ja ganz umsonst Sorgen gemacht! Ich muss dich genervt haben.“, erwiderte Sheila sehr verlegen und senkte den Kopf.

Black aber streckte die Hand aus und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn wieder ansah:

„Nein, nein, das war sehr lieb von dir, das würde nicht jeder machen. Darf ich denn erfahren mit welchen schönen Mädchen ich es überhaupt zu tun habe?“

Ja, doch, Black hatte die Flirt-Kanonen ausgefahren!

Andererseits tat er das bei allem was weiblich, nicht bei drei auf dem Baum war und nicht Melody Roberts hieß. Selbst mit ihr hatte Black schon versucht zu flirten. Nach Potters Reaktion hatte er es allerdings gelassen und ausnahmsweise war sie ihm sogar mal äußerst dankbar dafür gewesen, denn Black versprühte mehr Charme als eine Atombombe radioaktive Energie.

Sheila wollte ihm mit glühenden Wangen bereits eine Antwort geben, als Black sie von anderer Stelle bekam …

„SHEILA CIARA GALLAGHER!“, Lily erschrak, sie hatte Caite selten richtig laut erlebt, genaugenommen hatte sie Caite noch nie so laut gehört wie heute.

Sie packte ihre Schwester einfach am Arm und zog sie von Black weg, den Protest beider Seiten ignorierte sie völlig.

„Hey! Was soll das Caite? Ich will nicht!“, jammerte Sheila und versuchte sich gegen ihr Fortbringen zu wehren.

„Hey Gallagher, lass deine Schwester doch machen, was sie will! Du bist nicht ihre Mutter.“

Abrupt blieb Caite stehen, ohne jedoch Sheilas Arm loszulassen.

Sie drehte sich zu Black um, ihre Augen schienen Lily nun nicht mehr babyblau und freundlich zu sein, sondern wie zwei Eisberge, die Black nun durchbohrten:

„Halt dich von meiner Schwester fern, Black!“, zischte sie.

Black schaute sie unbeeindruckt an:

„Ach ja, ich wüsste nicht warum, Gallagher?“

Die Stimme mit der Caite antwortete, jagte Lily ein Schaudern über den Rücken, als hätte ihr jemand einen Becher Eiswürfel in den Umhang gekippt:

„Weil ich ansonsten einen Brief an meine Großeltern schreibe. Schau nicht so!“, herrschte sie ihn an, als er nur ein müdes Lächeln vorbrachte.

„Sie kennen deine Eltern übrigens sehr gut.“, Lily bemerkte eine Veränderung in Blacks Gesicht, die sie nicht zu deuten vermochte.

„Kommst du meiner Schwester zu nahe, musst du dir über die Konsequenzen klar sein!“

Damit zog Caite Sheila einfach weiter mit sich fort, zurück zum Quidditchstadion, Lily hintendran.

Sie hatte ein seltsames Gefühl bei der ganzen Sache. So hatte sie Caite wirklich nur einmal erlebt nämlich als Sirius Black Ebenvorgeführtes bei ihr selbst versucht hatte.

„Lass mich los!“, kreischte Sheila.

„Du tust mir weh, Caite!“

Sofort ließ Caite Sheila los, der Ausdruck ihres Gesichts wurde wieder sanfter, ihre Augen strahlten die üblich besorgte Wärme aus.

„Tut mir leid, Sheila!“, sie nahm ihre Schwester in den Arm, dann sah sie sie eindringlich an.

„Alles in Ordnung? Tut dir noch irgendwo was weh?“

Sheila stieß sie wütend von sich weg:

„Nichts ist in Ordnung! Warum hast du das gemacht?“

„Sheila“, Caite sprach ihren Namen überdeutlich aus, „es war nur zu deinem Besten! Ich möchte, dass du Sirius Black in Zukunft aus dem Weg gehst, er schadet dir!“, es klang aber nicht wie ein Wunsch, sondern eher wie ein Befehl, dem sich Sheila nicht zu widersetzen hatte.

„Tut er nicht!“, Sheila stampfte wie ein kleines Mädchen mit dem Fuß auf.

„Es ist doch nur, weil du ihn nicht magst! Wahrscheinlich, weil er dich nicht wollte.“, der letzte Satz war ungewöhnlich herablassend für Sheila, so hatte Lily sie noch nie mit ihrer Schwester reden hören.

Caite baute sich vor ihr auf, in ihrem Blick lag nun wieder eine strenge Kälte:

„Jetzt reicht’s, junges Fräulein! Du kommst gefälligst sofort mit mir ins Schloss!“

„Nein, ich bin schon dreizehn, Caite!“, schrie Sheila sie an.

„Du kannst mir nichts mehr vorschreiben!“

Damit lief sie davon, zu ihrer Freundin Miranda, die sie sogleich tröstend in den Arm nahm und ihnen beiden noch einen bösen Blick zuwarf, bevor sie und Sheila Richtung Schloss verschwanden.

Es dauerte eine Weile bis Lily den Mut fand ihre Freundin anzusprechen, die immer noch dorthin starrte, wo Sheila zuvor gestanden hatte:

„Caite, vielleicht hat sie ja Recht? Ich mein nur in gewisser Weise!“, fügte Lily schnell hinzu.

„Sie ist wirklich kein Kleinkind mehr…“

„Nicht auch noch du, Lily!“, Caite wurde wieder lauter.

„Schreib mir nicht vor wie ich meine Schwester zu erziehen habe! Ich weiß, was das Beste für sie ist … nur sie weiß das eindeutig nicht.“

Eine Weile blieben die beiden stumm nebeneinander stehen, bis Lily wieder zaghaft das Wort ergriff:

„Sie wird sich nicht an dein Verbot halten.“

Caite seufzte:

„Ich weiß, leider. Aber selbst wenn ich Sirius Black auf jeden Schritt und Tritt folgen muss, meine Schwester kriegt er nicht!“

Caite hatte die Fäuste geballt, ihr Blick schien abwesend, nicht auf die Realität gerichtet.

Lily fragte sich, an was sie wohl gerade denken mochte …
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

@whatever92: Na? Kannst du dich jetzt noch konzentrieren??? *g*

Denke, dass das Kapi nämlich noch länger war als das letzte. Zu deiner Frage ... ja, natürlich! Ich tue den ganzen Tag nichts anderes als in diesem dunklen Raum mit einer flasche Cola zu sitzen und für euch ein Chap nach dem anderen zu produzieren. *lol*

Nee, du hast echt ein völlig falsches - zu fleißiges^^ - Bild von mir. Hab ja gesagt, dass ich schon einige Chaps vorgeschrieben habe und da ich mit der Story irgendwann im Juni oder so angefangen habe ... *hust* ähm, ist das doch nicht soo beeindruckend.^^
 

@Lesca07: Hehe - tja, erst mal muss der gute Mr. Potter mitbekommen, dass er überhaupt eventuell einen Konkurrenten bekommen hat. Und dann müssen wir schauen wie sich das ganze so entwickelt ... denn Brian hat da ja auch noch ein Wörtchen mit zu reden. ;)

Ich finde es auch sehr nett von Lily festzustellen, dass Remus ein Mensch ist.^^ Aber, ob das voerst in Bezug auf Jamesie was bringt? Hm ... könnte mir eher vorstellen, dass das zu Problemen führen könnte. *g*

Der erste Kuss von Lily - das hat mich selber total überrascht! Was soll ich sagen ... netter Versuch, James, aber Brians unabsichtliche Fall-drauf-Methode war besser! *gg*

Du magst lange Kapis? Oh gut, da kommen nämlich noch so einige Brocken ...^^
 

@LilTe: Und wenn ich ehrlich bin, würde ich es gern schreiben! *g* Aber da müssen wir uns wohl beide noch etwas überraschen lassen. ;)

Jaaah, Sirius' und sein Namensgedächtnis.^^ Wird bestimmt nicht sein letzter Fehltritt in diese Richtung bleiben.
 

@Nicce: Dankeschön!^^

Aber in kurzer Zeit war's ja nur, weil ich es schon vor ner Ewigkeit bereits geschrieben habe, also besser nicht zuu viel Lob, früher oder später wird's sich nämlich ändern.

Und ob es in diesem Fall Theater geben würde! *fg*
 

@eva-04: Mal sehen, ob Sirius überhaupt dazu kommt etwas großartiges zu machen. Demnächst gerät er sozusagen in "Bedrägnis" ihr etwas schlimmeres an zu tun. ;)

*freu* Nach Schönbert hat mich ja bsiher keiner gefragt, aber ja ich denke oder weiß mit ziemlicher Bestimmheit, dass wir ihm wieder begegnen werden. Könnte dauern, aber ja - der Herr Graf von und zu Eitelsberg wird wiederkommen.^^

P.S. Thomas Curly mag ich auch nicht besonders, aber zum Glück sind Bellis Beziehungen ja nicht sehr lang. *g*
 

Habt ihr trotz der Länge noch Zeit für ein kleines Review? Büüüüdde!!! *Hundeblick macht*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-01-27T12:15:03+00:00 27.01.2008 13:15
wie caite abgegangen is - einfach der wahnsinn :D
aba sirius bekommt ihre schester bestimmte eh ;D ich mein - wir reden hier von SIRIUS o_O wen bekommt der nich ?^^
aba dass er soviwel essn kann o_O und dann noch sooo gut aussieht o_O was fuer ein gLueck XD
aba ich denk ja das Mel Sucherin wird ^^ die kann das bestimmt o_O schließlich intressiert sie sich ja auch fuer quidditsch o_O
naaa wir werdens ja sehn xD
<< wartet schon wieder voll gespannt auf die fortsetzung XD
Von: abgemeldet
2008-01-26T22:13:07+00:00 26.01.2008 23:13
Das Kapi war toll =) Mir gefiehl vor allem die letzte Szene sehr... oh man, ich wäre Sirius auch total verfallen! *,* Kann Caites kleine Schwester nur zu gut verstehen! Ich kann ja auch verstehen, dass Caite nur ihr bestes will, aber sie muss ihre eigenen Erfahrungen sammeln .. denk ich o,o ... naja ... ich hab ja igrendwie in Gefühl, dass Lily die neue Sucherin wird ^^ war nicht mi letzten Kap ne kleine Andeutung, dass James das auch kurz in Erwägung zog? Abgesehen davon - vielleicht ist Lily ja ein Naturtalent? Naja ... Mel wurde mir in diesem Kap. auf jedenfall hammer unsympathisch oo ich meine, nciht, dass sie mir vorher sympatisch gewesen wäre, aber ... naja ein bisschen mehr doch XD hmm ... joah was soll ich noch sagen? Klasse Kap. , wie immer! Und ich freue mich schon auf das nächste Kap.! =) Vielen Dank für die ENS! Krieg ich nächstes Mal wieder eine? Daaanke! Bis dann!
Von:  Nicce
2008-01-26T14:16:26+00:00 26.01.2008 15:16
Tolles Kapi^^
Finde jetzt schon das es eine gute Idee war es zuteilen
Feu mich schon auf den nächsten Teil
LG
Nicce
Von:  eva-04
2008-01-25T22:21:04+00:00 25.01.2008 23:21
wie immer tolles kappi^^
sag mal kommen james und lily noch zusammen??
*freu* schönbert kommt wieder?ß toll^^
ich bin gespannt wie es mit mel weiter geht und und sie sich noch ändert und wie es mit sirius weiter geht^^

*wink*
eva


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