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Mai Otome - Proxy

[News-Update 2014]
von

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Happy Birthday!

"Dann machts mal gut ihr beiden!", sagte Mai, wie immer mit einem Lächeln untermalt, während sie sich mit Mikoto zur Tür begab und diese, mit Hilfe der Türklinke, aus dem Schloss hob um sie zu öffnen, "und schön artig bleiben!". Mit diesen Worten und einem kecken Grinsen, das vor allem Natsuki galt, entschwand sie dann samt Mikoto und warf die Tür zurück ins Schloss. Mit einem Mal kehrte eine niederschmetternde Stille in die Räumlichkeiten zurück und Shizuru, welche neben dem Couchtisch stand, musste rege die Brauen heben. Es war unglaublich was es ausmachte, wenn Mai und Mikoto weg waren. Der Lautstärkepegel war von 10 auf 0 zurückgesunken und das in ein paar wenigen Sekunden.

Ihr Blick fiel dann aber schließlich zurück auf Natsuki, welche etwas zu frösteln schien, wenn die Ältere ihre Gesten richtig deutet. Das wäre dann wohl der perfekte Moment um den romantischen Kamin einzuweihen. Shizuru begab sich die wenigen Schritte zu diesem und ging da vor in die Knie. Sie krempelte sich die Ärmel hoch und schob dann das schützende Glasvisir beiseite, welches das feuer etwas abschirmen sollte damit der Raum nicht verqualmte. "Na, mal sehen...", meinte sie nuschelnd zu sich selbst, da sie mit so einem 'Wärmespender' noch nie zu tun hatte. Die Räume Garderobes waren voll durchklimatisiert und sowohl im Sommer wie im Winter, regelten die Räumlichkeiten ihre Temperatur immer selbst. Es kam nie vor, dass man zur Heizung gehen musste um diese hoch oder runter zu stellen.

Man konnte also behaupten, dass die Akademie selbst hoch intelligent war... Oder einfach nur technisch recht weit fortgeschritten.

Shizuru legte ein paar Holzscheite auf der Brennstelle zurecht und nahm dann das lange Stabfeuerzeug, was dafür extra gedacht war, von dem Nebentisch, um damit und einem Anzünder das Kaminfeuer zu entfachen.

Etwa eine Viertselstunde kniete sie vor dem Kamin und arbeitete an diesem hoffnungslosen Unterfangen und nicht passierte. Schließlich beugte sie sich etwas weiter vor und versuchte einen Blick hoch durch den Schornstein zu erhaschen, um ausschließen zu können, dass das Abzugsrohr verstopft war. Dabei stocherte sie mit dem Schürhaken immer mal unter dem Brennholz herum. Das Rohr über ihrem Kopf war dunkel und rußig, aber schien frei zu sein. Seufzend wollte sie dann gerade den Kopf zurück ziehen, als sie mit dem Hinterkopf gegen den Metalrahmen des Schornsteins donnerte und daraufhin ein Schwall Ruß von den Wänden gelöst wurde und wie eine Lawine auf Shizuru herab fiel. Eine schwarze Staubwolke breitete sich vor dem Kamin aus und Shizuru robbte hustend auf ihrem Hintern ein Stück zurück. Vom Haaranstaz bis zum Bauch hin war sie komplett schwarz und vom Ruß umhüllt wie ein verunglückter Schornsteinfeger.

Brummend erhob sie sich und sah missbilligend an sich herab. Das hatte manalso davon wenn man sich mit etwas 'altem' anlegte und glaubte, dass dreixeln zu können. Ihre Augen stachen in ihrem schwarzen Gesicht regelrecht hervor und waren wohl das einzige an ihrem Oberkörper das nicht verscmutzt war.

Ihr Blick fiel als nächstes auf den Teppich. Der hatte zum Glück nichts abbekommen, da vor dem Kamin nur Fliesen waren. Von den Fliesen würde man den Ruß wenigstens schnell wegfegen können ohne sich dabei gleich den Rücken zu brechen oder ewig auf den Knien schrubben zu müssen.

Als nächstes sah sie dann zu Natsuki. Sie hob deutsam ihre pechschwarzen Hände und brachte ein Lächeln zu stande, obwohl sie ziemlich dumm aussehen musste.

"Wir müssen wohl doch erst mal mit der Heizung vorlieb nehmen.... bis wir den Kamin gebändigt haben", sagte sie.

"Möchtest du mit mir die Badewanne entweihen?", fragte sie dann scherzend, ehe sie einen Niesflash bekam und bei jedem Nieser staubten ihre Haare und tausende schwarze Flocken rieselten zu Boden. Überall wo sie hin sah war es scwarz und das Niesen machte es nicht besser. Sie kam sich recht unfähig vor... und der erste Tag ihres Urlaubs musste im wahrsten Sinne des Wortes im Dreck untergehen...

Sie wartete nicht auf Natsukis Antwort, da dies eh nur als Witz gedacht war und versuchte sich dann so langsam wie möglich auf den Weg nach oben ins Bad zu machen, damit sie auf ihrem Weg nicht alles vollbröselte.
 

Lange hielt Natsuki noch den Blick auf die Tür gerichtet, hinter der ihre beiden Freunde vor kurzem verschwunden waren. Ein Zittern erfüllte ihren Körper, ließ eine feine Gänsehaut auf den bloßen Stellen ihres Körpers erscheinen. Instinktiv zogen sich die Arme um ihren Oberkörper etwas enger. So schön es am Tage wohl war und die Sonne einen wärmte, umso kälter wurden anscheinend die Nächte in diesem tropischen Paradies. Jedenfalls kam es der Dunkelhaarigen so vor, als sie versuchte noch etwas tiefer in die Polster zu rutschen.

Gebannt verfolgten ihre Augen Shizurus Handeln, ein schmales Lächeln formte sich aufgrund dessen. Es war völlig egal in welcher misslichen Lage sie sich befanden, die Ältere hatte immer ein Auge dafür, wie Natsuki sich fühlte, was ihr Unbehagen bereitete. Oftmals war gar nichts anderes nötig, das unsichtbare Band zwischen den beiden Frauen war stark genug um verbalen Austausch fast schon unnötig werden zu lassen.

Sanft ließ Natsuki den Kopf zu Seite fallen, erhielt so mehr Einblick auf den Kamin und die Geschehnisse dort. Zugegeben hatte sie selbst keine sonderlich große Ahnung von solchen „alten“ Dingen, sie war eben im Zeitalter der Technologie aufgewachsen. Dennoch war die umgebende Nostalgie etwas, was wohl einen jeden in seinen Bann zog. Ja auch Gakuenchou Kruger musste zugeben, dass es in gewisser Weise romantisch war einen alten Kamin zu entfachen und sich gemütlich davor hocken. Doch diese Vorstellung würde wohl für den jetzigen Abend ausbleiben, als sie den kläglichen Versuchen Shizurus nur ein müdes Lächeln schenkte. Dann müsste wohl die Heizung herhalten, oder eine Decke, oder ein andere wärmende Körper. Natsuki schluckte bei der letzen Vorstellung, war sich sogar sicher, dass ihr in der Nähe der Älteren ziemlich schnell warm werden würde.

Das plötzliche Donnern, was vom Kamin herrührte, riss sie schier aus den Gedanken. Ließ, zur Erleichterung der Jüngeren, die anbahnenden Phantasien fürs erste Nebensache werden. Erschrocken lehnte sie sich vor, wedelte etwas mit der Hand in der Luft, um sich ein besseres Sichtfeld in der schwarzen Wolke bahnen zu können.

„Shizuru? Alles in Ordnung?“, erklang besorgt die Stimme der jungen Frau, Augenbrauen zogen sich kaum merklich zusammen. Der Blick der sich wenige Sekunden darauf ihren Augen bot, war einfach göttlich, entlockte ihr ein kurzes Lachen. Shizuru sah aus wie ein einziges Russpartikel, dass gerade ein wildes Abenteuer im Abzug überstanden hatte. Vermutlich hätte Natsuki nicht besser ausgesehen, wenn sie sich mit dem Kamin angelegt hätte. Ein kurzes Nicken folgte nur auf die Aussage der Älteren, allerdings war die Heizung immer noch nicht die bevorzugte Wahl in den Augen der Gakuenchou.

Der nächste Vorschlag ließ sie etwas verwirrt blinzeln, bevor die Worte richtig sackten und eine sanfte Röte auf ihren Wangen hinterließen. So gesehen war ein heißes Bad sicherlich eine passende Methode um sich zu wärmen und die müden Glieder zu entspannen. Es allerdings mit Shizuru zu teilen, dass war etwas, was sich die Dunkelhaarige noch nicht einmal zu träumen wagte. Sicherlich hatte sie ihren Körper schon entblößt gesehen, mehr oder weniger freiwillig, aber es bestand immer noch eine gewisse Grenze, die Natsuki nicht zu überschreiten wagte.

„Verlockend….“, murmelte sie abwesend, mehr für sich selber, das von Shizuru zuvor benutzte Wort, wagte es ohnehin nicht eine Antwort auf die doch so scherzhaft angedeutete Frage zu formulieren. Erst als die Ältere auf dem Treppenansatz verschwunden war, blies sie den Atem in einem langen Seufzen aus. Vielleicht war es wohl doch das Beste, etwas anzuziehen und sich somit der Kälte zu entziehen. Langsam erhob sich Natsuki von der Couch, achtete sehr darauf, nicht alles Gewicht auf den verletzen Fuß zu verlagern. Ein paar Schritte brachten sie in das obere Stockwerk, ins Schlafzimmer und hin zu den Koffern, vor denen sich dann mehr oder weniger ratlos inne hielt. Es waren Standardkoffer, die in Garderobe üblich waren und für jegliche Zwecke verwendet wurden, somit konnte allerdings auch nicht ausschlossen werden welcher der ihre war. Nur ein knappes Anheben der Schultern und die Gakuenchou machte sich daran die Schnallen an einem der beiden zu öffnen. Dass der Koffer im nächsten Moment mit einem schnellen Schnappen aufspringen und sich mit seinem Inhalt auf dem Boden verteilen würde, damit hatte die Jüngere wohl kaum gerechnet. Grüne Augen weiteten sich, während sich die nächste Katastrophe anbahnte und Natsuki feststellen musste, dass dies gewiss nicht ihre Kleidung war. Ihre Wangen brannten von neuem, als sich ihr ein Ausblick auf Shizurus gesamtes Kleidungsarsenal bot. Panisch, von der Älteren ertappt zu werden, fingen Hände an, alles was in unmittelbarer Reichweite war wieder hineinzustopfen. Etwas übereifrig in ihrem Tun, war es nicht annähernd überraschend, dass Natsuki mit dem unstabilen Stand das Gleichgewicht verlor und rücklings mit einem überraschenden Ausruf zu Boden ging.
 

Wenn sie das genuschel Natsukis gehört hätte, wäre ihr vermutlich erst das Herz in die Hose gerutscht und dann hätte sie vermutlich zugestimmt, auch wenn es nur als Witz gedacht war. Der Gedanke ließ sie unter dem Ruß eine zarte Röte annehmen, die man so ja zum Glück nicht sehen konnte. Mehr oder weniger Unfallfrei erreichte sie dann das Bad, in welchem sie sich gleich verschanzte und erstmal das Grobe am Waschbecken von Gesicht und Armen wusch, damit sie das Badewasser nicht komplett einfärbte.

Das Kleid hatte zu Boden gefunden, jedoch hatte sie nicht dran gedacht sich etwas frisches mit rüber zu nehmen. Sie schrubte eine ganze weile an sich herum und hatte alle Mühe damit, vor allem das Zeug als dem Gesicht und dem Haar zu kriegen. Letzten Endes duschte sie sich dann einmal komplett ab, so heiß wie möglich. Danach hatte ihre helle haut einen zarten Rotton angenommen, welcher wirkte, als wenn sie zu lange n der Sonne gelegen hätte, aber das würde sich legen, wenn sich ihre Temperatur wieder reguliert hätte.

Sie stieg aus der Dusche und wrang sich dann die Haare aus, welche anschließend in nassen Strähnen über Schultern und Rücken fielen.

Ein kurzer Blick in den Spiegel, ob auch alles weg war, dann ließ sie das gerumpel und der Schrei Natsukis auch schon zusammen fahren.

Blinzelnd riss sie den Kopf rum und sah sich dann schnell nach einem Handtuch um. Sie fand ein großes, weißes Duschtuch und schwang sich dieses dann um den zierlichen Körper, ehe sie stürmisch aus dem Bad und rüber in das Schlafzimmer rannte.

"Natsuki?", rief sie, um nach dem Rechten zu sehen und ihre Augen weiteten sich nicht schlecht vor überraschung, als sie sah, das Natsuki am Boden lag, umzingelte von ihrer eigenen Kleidung. Zuerst sah sie sich etwas blinzelnd um und legte dann ganz langsam den Kopf schief.

Schließlich konnte sie aber nichts anderes als schmunzeln, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sichdann recht lässig in den Türrahmen.

"Soll ich jetzt fragen... was genau du da tust, oder soll ich mir meine eigenen Gedanken dazu machen?", fragte sie dann hoch süffisant und hob dezent eine ihrer feinen Augenbrauen.

Der Anblick war wirklich zu köstlich und sie konnte sich nicht daran erinnern, schon mal ein ähnliches Bild vor Augen gehab zu haben. Im Moment wirkte es ja wirklich so als hätte die Gakuenchou ihre Sachen durchwühlt, warum auch immer.

Natürlich würde sie Natsuki sowas aber niemals unterstellen. Das Bild jedoch, würde sie so schnell vermutlich nicht mehr vergessen.

Schließlich erbarmte sie sich dann aber und trat in den Raum hinein, um Natsuki vom Boden aufzuhelfen, immerhin hatte diese immer noch einen verletzten Fuß. Lächelnd griff sie dieser unter die Arme und zog sie dann hoch, zurück auf ihre eigenen Beine.

"Ist ein Tollpatsch an dir verloren gegangen, meine Liebe?", raunzte sie dann, ziemlich schadenfroh, von hinten gegen den Nacken der Jüngeren, "ich weiß nicht recht, ob ich das lustig oder niedlich finden soll..."
 

"It-t-t-tai...“, wimmerte die Dunkelhaarige hervor, als sie sich ihren vom Sturz schmerzenden Hinterkopf rieb. Die Augen leicht zusammen gekniffen, tasteten Finger durch das rabenschwarze Haar nach möglichen Beulen. Froh über den Mangel an Befunden, stützte sie sich etwas weiter hoch, sah sich dann um in ihrer misslichen Lage. Ein schweres Schlucken folgte, dass konnte nicht gut enden. Das Geräusch von Schritten und den Verlaut ihres Namens, ließ ihre Augen erneut panisch herumfahren. Bevor sie sich versah, stand Shirzuru schon im Türrahmen, hatte sie auf frischer Tat ertappt.

Moment was hieß ertappt, schließlich hatte sie gar nichts Schlimmes verbrochen. Natsuki hätte ja schließlich nicht ahnen können, dass der Koffer eine solche Verschwörung gegen sie ausgeheckt hatte. Sie war nur das Opfer, dass musste die Ältere doch irgendwie einsehen, redete sich die Gakuenchou selber ein, auch wenn sie wusste wie lächerlich ihre Gedanken in dem Moment waren.

„I-Ich kann das erklären...“, stammelte sie auf Shizurus Necken, der Farbe ihrer Wangen vertiefte sich eine Nuance. „Es ist nicht das, wonach es aussieht…..also….“, abwehrend gingen ihre Hände hoch, wedelten beschwichtigend in der Luft vor ihr. Es war einfach zu peinlich und das Schmunzeln der Älteren, der süffisante Ton machte die Situation keinen Deut besser für die Jüngere. Wonach sollte es auch aussehen? Als ob sie in ihren Sachen gewühlt hätte wie ein Perverser?

„Der Koffer ist an allem Schuld….“, gingen die Erklärungen und Rechfertigungen weiter, während Natsuki einen ausgestreckten Arm auf den angeblich Schuldigen richtete und mit dem anderen immer noch etwas hilflos in der Gegend rumgestikulierte. Ein kurzes Knurren folgte und wenn Blicke hätten Töten können und Koffer leben würden, dann hätte dieser ein schnelles Ableben gefunden.

Erst als ihr die Ältere zur Hilfe kam und sie sachte wieder auf die eigenen Beine stellte, hörte der Redeschwall auf. Natsukis Gesicht hatte in der Zwischenzeit sicherlich die gesamte Farbpalette an Rottönen ausprobiert, ihre Wangen brannten so sehr, dass sie Angst hatte jeden Moment zu verglühen. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper als sie die Stimme so nah hörte, den Atem der Anderen in ihrem Nacken spürte.

„I-Ich bring das wieder in Ordnung…“, ein leises Murmeln, stockend, unsicher. Eine Hand fand zum Sofa, krallte sich dort in die Rückenlehne fest, nach gewissem Halt suchend. Nur langsam wand sie den Kopf, brachte es vor Scham noch nicht wirklich fertig in die Augen Shizurus zu blicken. „Also ich meine….wenn du willst….“, ein kurzes Blinzeln, bevor Natsuki erneut bewusst wurde, was sie eigentlich vorgeschlagen hätte.

Sie konnte sich doch jetzt nicht schon wieder an Shizurus Kleidung „vergreifen“, was sollte diese nur denken?

Ein zweites Blinzeln folgte, smaragdfarbene Augen musterten ungewollt den Körper vor ihr, der in nichts weiter als dem großen Duschhandtuch eingewickelt war. Natsukis Lippen öffneten sich leicht, als sie so überraschend feststellen musste wie Shizuru aussah. Die weiße so sanft wirkende Haut, die nassen langen Strähnen, die vom Wasser etwas dunkler als sonst waren. Schwer schluckend krallte sich die Hand etwas fester in den Bezug der Couch, ihr fehlten wortwörtlich die passenden Worte in diesem Moment.
 

Shizuru hob leicht die Brauen, als Natsuki das Stottern anfing. Ein sachtes schmunzeln umspielte noch immer ihre Lippen, während ihre Arme noch immer um ihren Körper geschlungen waren. Jedoch waren sie von ihren Achseln herab um ihe Hüfte gerutscht, wo sie nun regungslos verharrten.

Das Natsuki sich so wild zu rechtfertigen versuchte, obwohl sie das eigentlich gar nicht nötig hatte, brachte die Ältere zum Lachen. Dieses Mal aber hielt sie sich nicht die Hand vor den Mund sondern lachte ganz frei heraus, so wie man es sonst nie bei Shizuru zu sehen bekam, vor allem nicht bei der Arbeit in der Garderobe Akademie.

"Entschuldige....", meinte sie unter leisem lachen und hoffte inständig, dass Natsuki nicht glaubte, dass Shizuru sie auslachte. Eher im Gegenteil. Shizuru fand die Situation niedlich. Vor allem das der gakuenchou sowas passiert war. Einer Person, die man so 'tollpatschig' nicht kannte.

Als sie sich dann endlich wieder gefasst hatte, ließ sie von Natsuki ab und wischte sich einige Lachtränen aus den Augenwinkeln.

Sie atmete einige Male tief durch und rückte dann das Handtuch etwas zurück, was sie am Leibe trug. Ihre Hand wanderte abwinkend nach oben, als Natsuki meinte, sie könne das wieder aufräumen.

"Ist schon in Ordnung... Ruh lieber deinen Fuß etwas aus, sonst muss ich noch böse mit dir werden", meinte sie schmunzelnd, ehe sie dann in die Hocke ging und anfing ihre Sachen zusammen zu sammeln und in den Schrank zu packen.

Dabei legte sie dann schon mal einige Sachen zur Seite die sie gleich anziehen konnte. Stück für Stück fand jedes Kleidungsstück wieder seinen Platz. Dieses Mal aber räumte sie gleich alles fein zusammengelegt in den Schrank. Als dann alles verpackt und verstaut war, schloss sie die Türen des ersten massiven Schranks und schnappte sich dann auch noch den zweiten Koffer.

Sie wusste sehr wohl das das Natsukis Sachen waren, doch ohne falsche Scham öffnete sie deren Koffer und entlud den dann ebenso.

Auch diese Sachen legte sie zusammen, als wäre sie Natsukis Mutter. Sie dachte sich da aber nichts bei und sie beäugte die Kleidungsstücke auch nicht einzeln. Es war selbstverständlich das sie das für natsuki tat, um deren verletzten Fuß zu entlasten, damit sie nicht ständig hin und her wuseln musste.

Als alles verräumt war, schloss sie auch das zweite Türenpaar und wandte sich dann so schnell um, dass ihre Haare leicht über ihre Schultern flogen.

"So...", meinte sie dann nur und suchte Natsuki wieder mit dem Blick.

"Wie sieht es aus? Soll ich dir Badewasser einlaufen lassen? Das tut dir sicher gut....", sagte sie und dachte dabei wieder daran, was alles passiert war... Mit Sicherheit brauchte Natsuki viel Ruhe und entspannung... Und wenn Shizuru schon alles so verbockt hatte, dann wollte sie wenigstens dafür sorgen dass es Natsuki hier gut ging.

Schließlich ließ sie dann das Handtuch in mitten des Zimmers niederfallen und schnappte sich das, was sie außerhalb des Schrankes gelassen hatte und zog sich an. Da der frühe Abend schon eingetreten war, war es ein fliederfarbener Pyjama aus Satin.
 

Regungslos blieb Natsuki im Raum stehen, beobachtete die Ältere dabei, wie sie sich nicht nur um die verteilten Kleidungsstücke am Boden kümmerte, sondern sich auch ihres Koffers annahm. Die Augen sanken etwas beschämt, der Blick fixierte eine Stelle am Boden. Das Gefühl war ihr zuwider, wenn man sich auf eine Art hilflos fühlte und nichts dagegen ausrichten konnte. Dass Shizurus alles dann auch noch selbstverständlich hinnahm, verstärkte diese Abneigung nur noch mehr. Sie wollte schließlich nicht wie ein Kind behandelt werden, was wirklich in jeder Weise von der Mutter verhätschelt wurde. Sie hatte schließlich auch ihren Stolz, der ohnehin schon angeschlagen war.

Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen, bevor sie die Aufmerksamkeit wieder der Frau vor ihr schenkte. Sachte schüttelte sie den Kopf, ging einige Schritte in Richtung dem Schrank, der nun ihre Sachen beinhaltete. "Nein schon in Ordnung, ich komme zurecht...“, murmelte sie abweisend, als eine Hand zum Griff der Schranktür fand und diese öffnete. Kurz verschaffte sich Natsuki einen Überblick, bevor sie sich ebenfalls einen stahlblauen Pyjama für die Nacht heraussuchte.

Hätte sie gewusst, dass Shizuru jeden Moment das Handtuch fallen lassen würde, dann hätte sich die Dunkelhaarige bestimmt nicht genau in diesem Moment herumgedreht. Dunkles Grün weitete sich einen Augenblick, als sie zu viel Haut registrierten. Mit einem Satz drehte sie sich wieder dem Schrank zu, sachte Röte bildete sich wieder in ihrem Gesicht.

„Sh-Shizuru! Baka! Warte gefälligst bis ich im Bad bin..“, kam es erschrocken mit einem gewissen Hauch an Empörung von der Jüngeren, die nach den ganzen peinlichen Situationen des Tages am liebsten direkt an Ort und Stelle im Boden versunken wäre. Irgendwann war es einfach zu viel und der Gedanke, an zuviel Blut im Kopf zu sterben, wurde immer realistischer.

„I-Ich geh dann besser…“, fast schon so als ob sie die Flucht ergreifen würde, begab sich Natsuki in Richtung Bad. Das dies bei den Hüpfen und einseitigem Humpeln zwar absolut lächerlich hätte aussehen müssen, war der Gakuenchou fürs erste vollkommen egal. Kaum die Tür hinter sich geschlossen, beruhigte sich das pochende Herz, was die Ältere zu gern durcheinander brachte, um einen Takt. Eine kühle Hand strich ein paar Haarsträhnen aus dem glühenden Gesicht, während die Jüngere auf einem kleinen Hocker, der neben der Badewanne stand, Platz nahm. Fast schon beiläufig drehte sie den Wasserhahn an, verschloss den Abfluss, damit das Wasser ungehindert die Wanne füllen konnte. Langsam Stück für Stück entledigte sich Natsuki ihrer Kleidung, ließ alles mehr oder weniger achtlos zu Boden gleiten. Gekonnt sammelten Finger ihre Haare zusammen, steckten sie mit Hilfe der silbernen Haarnadel hoch, damit sie nicht unbedingt nass wurden. Zum Schluss widmete sie ihre Aufmerksamkeit dem Verband um ihren Fußknöchel. Eine dünne Augenbraue erhob sich, als die Gakuenchou bedachte wie sie diesen bei ihrem bevorstehenden Bad zu berücksichtigen hatte. Schließlich wickelte sie den weißen Stoff ab und legte ihn sicher zur Seite, notfalls könnte sie ihn danach immer noch anbringen, auch wenn ihr der Gedanke nicht wirklich zusagte.

Nach ungefähr einer halben Stunde, waren alle Muskeln entspannt und die Körpertemperatur zu einer angenehmen Wärme angestiegen. Widerwillig entstieg Natsuki der Wanne, hätte noch ewig dort verweilen können, wenn das Wasser nicht langsam abzukühlen begann. Ein weiteres großes Duschhandtuch kümmerte sich um ihren Körper, bevor der Pyjama an diesem Platz fand. Seufzend betrachtete sie den Verband in ihrer Hand, Shizuru würde es sicher nicht gerne sehen, wenn sie jetzt so achtlos mit sich umging. So gut es ging fing sie an den Knöchel zu verarzten, wunderte sich wie geschickt Yohko den Verband gewickelt haben musste, dass er auch hielt. Frustriert über ihre Unfähigkeit schnaubte die Jüngere, warf einen letzen missbilligenden Blick auf das kleine weiße Knäuel, bevor es im Mülleimer unter dem Waschbecken verschwand.

Sich nicht weiter über den kleinen Zwischenfall ärgernd, betrat Natsuki das Schlafzimmer von neuem, blickte sich kurz nach der Älteren um, bevor ihr Weg zum Bett führte.
 

"Gomene...", meinte sie nur und folgte Natsuki dann auch schon mit dem Blick, als diese aus dem Zimmer humpelte und im Bad verschwand. Dabei hatte sie es ja nur gut gemeint. Sie zuckte leicht mit den Schultern und senkte dann den Blick. Irgendwie kam das ungute gefühl in ihr hoch, dass Natsuki vielleicht absichtlich Abstand von ihr nahm... oder dies zumindest vorhatte. Natürlich konnte sie das verstehen, nach allem was passiert ist und vermutlich rechnete sie dem Verhalten auch zu viel an, immerhin waren sie gerade erst angekommen und keiner hatte Zeit gehabt sich so schnell zu erholen oder sich wichtige Gedanken darüber zu machen.

Ein Seufzen verließ ihre Lippen, während sie weiterhin darüber nachdachte, was jetzt wohl werden würde. Immerhin würden sie jetzt eine ganze Weile auf ziemlich engen Raum zusammen sein und man hatte kaum wirklich die Möglichkeit sich aus dem weg zu gehen. Aber Shizuru hatte sich vorgenommen Natsuki gut im Auge zu behalten und falls sie feststellen sollte, dass diese gerne etwas alleine wär, dann würde sie einen Rückzieher machen und vermutlich spazieren gehen oder sonstiges... Die Ältere hatte ein Gespür für Natsukis inneres Brodeln und wenn sie etwas derartiges wahrnehmen würde, dann würd sie freiwillig das Feld räumen, damit die Jüngere kein Unbehagen überkam.

Erst jetzt hatte sie sich von der Stelle gerührt und begab sich über die Treppe nach unten in den gemeinsamen Wohnbereich des Hauses. Sie sah sich etwas um und tapste dann hinter die Küchenzeile, um von dort eine Flasche Wasser und eine Schachtel Kekse zu holen. Ein Schmunzeln überkam ihre Lippen, da Mai ausgerechnet Natsukis lieblings Cookies gekauft hatte. Amerikanische Cookies mit Schokostückchen. An was sich diese Person noch alles erinnern konnte war unglaublich...

Ein kurzes Kopfschütteln, dann zückte sie unter dem Tresen noch einen Verbandskasten hervor. Es war ihr klar, dass Natsuki nach dem Baden einen neuen Verband brauchen würde und als könnte sie hellsehen, nahm sie diesen dann schon mal mit hinauf.

Im Schlafzimmer angekommen, stellte sie die Flasche Wasser für Natsuki dann auf dem Boden ab, die Kekse daneben und denVerbandskasten legte sie auf das Bett. Anschließend begab sie sichdann noch mal nach unten und setzte einen Tee auf, so wie immer.

Es war eben ein Ritual und darauf würde keiner verzichten wollen, egal wo sie sich befanden. Nach guten zehn Minuten war der tee dann durchgelaufen und sie konnte ihn mit dem heißen Wasser aufschwämmen, ehe sie dann mit dem ferigen Tablett wieder nach oben kam und jenes auf dem Nachttisch abstellte.

Dann setzte sie sich auf das Bett und öffnete schon mal den Verbandskasten, m alles bereit liegen zu haben, als Natsuki dann auch schon wieder herin kam, wie bestellt.

Sie schenkte ihr ein Lächeln und legte leicht den Kopf schief. "Konntest du dich etwas entspannen?", fragte sie dann in ihrer gewohnt liebenswerten Art und hatte auch wieder dieses allwissende Lächeln auf den Lippen. Demonstrativ zückte sie dann auch schon Verband und Schere. "Dann kommen Sie mal her, Gakuenchou...", sagte sie leicht schmunzelnd.
 

Sachte ließ sich Natsuki neben Shizuru auf dem Bett nieder, spürte wie schön weich die Matratze unter ihrem Gewicht nachgab. Ihre Nase registrierte sofort den Duft von frischem Tee, zauberte ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen. Manche Dinge änderten sich eben nie. Ihr Blick huschte vom Nachttisch rüber zu Shizuru und dem kleinen Kasten der neben ihr lag.

Eine markante Augenbraue bahnte sich ihren Weg auf die Stirn, als sie den Verband in Händen der Älteren entdeckte. Als hätte sie es nicht schon geahnt, dass diese die Sache nicht auf sich ruhen lassen würde. Sie wollte keinen Verband mehr, wurde von diesem doch nur allzeit an ihr derzeitiges Handicap erinnert. Dennoch war es sicherlich eine schwierige Aufgabe, Shizuru von ihrem Wunsch zu überzeugen.

„Hai konnte ich…“, antwortete sie nur knapp auf die folgende Frage, behielt es lieber für sich, dass sie ein gemeinsames Entspannen in der Wanne vielleicht vorgezogen hätte.

Innerlich zuckte sie bei den nächsten Worten zusammen, die Shizurus Mund verließen, nun eher genommen bei der Betitelung, die ihr hier weit weg von der Stadt und Garderobe so fremd vorkam. Sie war zwar in gewissem Sinne immer noch Gakuenchou aber sie fühlte sich nicht wirklich als ob sie es wäre, als ob sie dieser Position nach all dem noch würdig wäre.

Ungewollt entglitt ihr ein Seufzen, Augen fanden den Weg zum Boden. „Ich will nicht…“, kam ziemlich leise die trotzige Antwort. Zum einen wollte sie nicht wie ein Kind behandelt werden, zum anderen konnte Natsuki es nicht verhindern, sich manchmal wie eines zu verhalten. Arme verschränkten sich ihrer Aussage mehr Ausdruck verleihend, der Blick ging schräg halb zur Seite, halb zum Boden, dass sie Shizuru unter keinen Umständen in die Augen blicken musste.

Die Dunkelhaarige wusste zwar nicht, ob sie mit der Methode bei der Shizuru Erfolg haben könnte, ein Versuch war es aber allemal wert und vielleicht würde sie ja doch ihren Willen am Ende bekommen und somit ein kleines Stückchen glücklicher in ihrer misslichen Lage. Ganz darauf konzentriert ihre Barrikade aufrecht zu halten, bemerkte Natsuki erst nach einer Weile, was sich zu ihren Füßen auf dem Boden befand. Ihre Augen weiteten sich ein Stück, bevor sie förmlich zu funkeln begannen. Die bekannte Verpackung erkannte sie immer und überall und sie wusste, dass es nur eins gab was noch besser als die Kekse war.

„Huuu~ Kekse…“, wisperte sie wie ein aufgeregtes Kind, als sie sich nach vorne beugte und gierig nach der Packung langte. Die Sache mit den Verband schon längst vergessen, schlang sie beide Arme schützend um ihre Beute. Der trotzige Gesichtsaudruck wich einem überaus glücklichen. Doch bevor sie auch nur den nächsten Schritt machen konnte, wurde ihr mit einem Mal die Schachtel entrissen.

„Hey!“, kam nur der entsetzte Ausruf über ihre Lippen, als sie ihr Schatz in den Händen der Älteren wieder fand und diese ihn auch noch außer Reichweite für sie hielt. „Mou Shizuruuu~!“, folgte ein Wimmern, Natsuki wirkte wie ein Welpe, dem man sein liebstes Spielzeug weggenommen hatte. Die Lippen formten sich zu einem Schmollen, die Unterlippe ein wenig weiter vorgeschoben als der Rest.

Nun hieß es die Kekse dem Feind zu überlassen oder vielleicht doch einen Kompromiss mit einem neuen Verband einzugehen. Mit sich selbst ringend, wiegte die Gakuenchou Vor- und Nachteile ab, kam dann zu dem Schluss, dass ein überraschender Angriff, vielleicht ihre sehnsüchtige Beute zurückholen könnte. Mit einem Satz warf sich sie nach vorne, streckte den Arm nach der Keksschachtel aus.
 

Blinzelnd hatte Shizuru verfolgt, wie Natsuki die Kekse für sich gewann und sich darüber zu freuen schien wie ein kleines Kind. Sie konnte nicht anders als ununterbrochen zu grinsen und zu schmunzeln.

Das die Jüngere sich ziemlich bemuttert vorkam, konnte Shizuru sich zwar denken, doch wirklich etwas daran ändern konnte sie nicht. Sie hatte Yohko versprochen auf Natsuki und ihren Fuß aufzupassen und da gehörten so kleine Gefälligkeiten ja auch dazu. Wenn Natsuki schon meinte, sie müsse in der Gegend herumhüpfen, dann sollte Shizuru das ausgleichen indem sie ihr einige andere Dinge abnahm. So eben auch das einräumen der Schränke. Und das die Gakuenchou sich nicht alleine den Fuß verbinden konnte, das sah man auf 10 Meter Entfernung. Das war eben auch einfach eine Blöde Stelle für eine Verletzung. Wobei man ja auch zum nächsten Punkt in Shizurus vollem Kopf kam. Zu der Verletzung wäre es ohne sie gar nicht gekommen und das regte ziemlich viele Schuldgefühle in ihr an, die es nun wieder wett zu machen galt. Und wie, wenn nicht so? Sie fühlte sich schon schlecht genug und wenigstens die Gakuenchou sollte sich mal richtig von allem erholen können... Das war sie ihr nach alle dem einfach schuldig. Zumal sie sich nicht daran erinnern konnte, dass Natsuki schon mal Urlaub gemacht hatte, genauso wenig wie sie selbst.

Da waren sie sich recht einig. Otome sein war ihr Leben.

Schließlich entkam ihr, dank Natsukis Trotzkopf, ein Seufzen und mit einem schnellen Wink hatte sie der Jüngeren die Keksschachtel abgenommen.

"Quitt pro quo... Erst dein Fuß, dann die Kekse", meinte sie dann ungewohnt streng und schwenkte die Hand mit der Schachtel immer hin und her damit Natsuki sie nicht erwischen konnte. Das wirkte im Groben und Ganzen, als würde man mit einer Katze spielen und diese immer wieder einer Maus nachlaufen lassen.

Als Natsuki einfach nicht aufgeben wollte, wollte Shizuru schon andere Seiten aufziehen, als sie plötzlich von der Jüngeren angesprungen wurde und von der Wucht nach hinten umgerissen wurde. Sie landete mit dem Rücken auf dem Bett und Natsuki fand sich auf ihr wieder, immer noch nach den Keksen haschend.

Shizuru blinzelte kurz, reagierte dann aber blitzschnell. Sie ergriff Natsuki an den Schultern, riss sie herum und drückte sie schließlich nieder auf die Matratze, um sich dann auf ihrem Becken rittlinks niederzulassen und von oben herab, runter in ihr Gesicht zu sehen. Demonstrativ hielt sie immer noch die Keksschatel in der Hand. Das alles passierte so schnell, dass man in dem Hauch einer Sekunde kaum reagieren konnte. Vor allem nicht wenn man mit so etwas nicht rechnete und noch dazu einen wehen Fuß hatte.

"Na, na...", meinte sie und fuchtelte mahnend mit dem Finger vor Natsuki herum, welche sie unter sich förmlich festgenagelt hatte, "soll ich dich zu deinem Glück etwa zwingen? Schön, das ist kein Problem.... Ich werde mit Sicherheit nicht zulassen das dir noch mehr passiert weil du so leichtfertig mit deiner Gesundheit umgehst...".

Schon während sie diese Worte sprach, wurde einem klar, dass Shizuru von Schuldgefühlen nur so zerfressen war. Nach außen hin ließ sie sich das zwar nicht anmerken, aber wenn man zwischen den Zeilen las, dann verriet sie sich mit gewissen Gesten immer wieder.

Noch ehe sie dazu gezwungen war den Blickkontakt zu Natsuki wieder aufzunehmen, drehte sie sich auf ihrer Hüfte dann um, so dass sie mit dem Rücken zu Natsuki auf ihr saß und dann begann sie damit, ihren Fuß zu verbinden. Aufgrund von Shizurus Gewicht und ihrem Schenkeldruck, welchen sie auf Natsukis Becken ausübte, war es unmöglich ihr zu entkommen. Es dauerte kaum 3 Minuten, da war es auch schon vorbei und Shizuru drehte sich wieder zu ihr um.

"Siehst du, war doch gar nicht so schlimm... und das nächste Mal lässt du mich das lieber gleich tun, sonst bin ich dazu gezwungen dich an das Bett zu fesseln...", scherzte sie dann, um das ganze etwas aufzulockern.

Sie schenkte dem kleinen Schmollkopf unter sich ein zuckersüßes, unschuldiges Lächeln und zückte dann hinter dem Rücken die Keksschachtel wieder hervor, welche sie öffnete und einen zugeschweißten Keksriegel hervornahm. Diesen öffnete sie und entnahm dann einen der runden Schokocookies, welchen sie der kleineren unter sich dann vor die Nase hielt, damit gegen deren Lippen stupste und um Einlass bat.
 

Dass sie so schnell die Oberhand verlieren würde, damit hatte Natsuki wirklich nicht gerechnet. Vielleicht dass sie die Kekse nicht erbeuten würde, aber sich fest gepinnt unter der Älteren in einer mehr als ungewöhnlichen Position wieder zu finden, nein damit gewiss nicht. Etwas verdattert blinzelten grüne Augen, als sie in das Gesicht über ihr sah. Ihre Haare hatten sich bei der schnellen Wendung aus dem Halt der Haarnadel gelöst und ergossen sich nun wie ein Meer aus Seide auf dem Bettlaken Ein kurzer Versuch sich Aufzurichten folgte, endete jedoch kläglich, als die Jüngere schließlich geschlagen auf der Matratze zurück sank.

„Shizuruuuu~“, ein erneutes Wimmern verließ ihre Lippen, der Protest klar auf ihr Gesicht geschrieben. Das hatte man wohl davon, wenn es einen nach seinen Lieblingskeksen verlangte. Selbst mit ausgestreckten Armen, war es ihr nicht möglich die Schachtel zu greifen, geschweige denn hätte Shizuru dies zugelassen. Diese war klar im Vorteil und Natsuki musste sich die Niederlage Wohl oder Übel eingestehen. Ein leises Seufzen verließ die schmalen Lippen, als sie sich der Behandlung ihres Fußes ergab.

Schweigend hatte sie die Worte der Anderen hingenommen, erkannte den hintergründlichen Klang an Schuldgefühlen, die mit ihnen schwang. Es war das erste Mal an diesem Abend, dass ihr erst wieder richtig klar wurde, warum sie hier waren, warum sie verletzt war. Wie schwer musste wohl die Last sein, die sich ungewollte auf Shizurus Schultern abgeladen hatte? Einen Moment lang betrachtetet sie den Rücken der älteren Frau, spürte wie zarte Hände sich um ihr Gelenk kümmerten, spürte die Fürsorge und Schuld, die dahinter steckte.

„Es…es war nicht deine Schuld…ich hätte besser aufpassen müssen...“, versuchte sie etwas von dem nagenden Gefühl, das Shizuru belasteten musste, zu nehmen. Sie wollte ihr keinesfalls Schuld an ihrem eigenen Zustand geben, zog es keine Sekunde auch nur in Betracht. Die Ältere hatte sie nur schützen wollen, so wie sie es immer tat. Es war ihr eigener sturer Kopf, der sie immer und immer wieder in solche Situationen brachte.

Ehe sie sich versaß, hatte Shizuru sich wieder zu ihr umgedreht, zuckte die sehnsüchtig erwartete Keksschachtel. Ein klein wenig an kehrte das Glitzern in ihren Augen zurück, wurde jedoch schnell überschattet, als sich der Keks vor ihrer Nase sah. Leicht Röte bahnte sich einen Weg auf ihr Gesicht, bei der Vorstellung nun von Shizuru persönlich die versprochene Belohnung gefüttert zu bekommen.

„Mou ich kann selber essen...“, protestierte die Gakuenchou unter einem erneuten Schmollen. Rasch versuchte sie den Keks aus der Hand der Älteren zu schnappen, die jedoch legte auf ein erneutes Katz und Maus Spiel an und zog ihn spielerisch immer wieder weg. Frustriert schnaubte die Jüngere kurz auf, zog die Augenbrauen leicht zusammen. „Na schön….“, murrte sie mehr oder weniger zufrieden, ließ Shizuru ihren Willen.

Schon der erste Biss, ließ alle schlechte Laune über jene Umstände verschwinden. Mit einem glücklichen Ausdruck genoss Natsuki die seltene Süßigkeit, konnte es nicht verhindern die Augen kurz zufallen zu lassen. Nach und nach verschwand der Keks in ihrem Mund, Krümel verteilten sich gnadenlos auf dem Bett und Natsuki selber.

Ganz in das kleine Ritual vertieft, erwartete die Jüngere sehnsüchtig die nächste Ladung Keks, als dieser jedoch ausblieb, zogen sich Augenbrauen von neuem zusammen, irritiert über den plötzlichen Abbruch. Jadefarbene Augen öffneten sich einen Spalt und ehe die Ältere dazu kam ihre Hand zurückzuziehen, umfassten reflexartig ihre Finger das Handgelenk. Warme Lippen schlossen sich im nächsten Moment um eine der Fingerkuppen, schmeckten noch den Hauch von Schokolade, welches Natsuki ein mehr als zufriedenes Geräusch entlockte.
 

Shizurus Brauen hoben sich unweigerlich, als sie die tröstenden Worte der Jüngeren vernahm. Schmerzlich zogen sich diese dann jedoch wieder zusammen und sie wich kurz ihrem Blick aus. Natürlich hätte sie Natsuki das selbe gesagt, doch sie wusste es besser. Es war Shizurus Schuld. Sie hatte einfach nicht gut genug aufgepasst, als sie mit dem Monser gekämpft hatte und hatte wie immer nur an Natsukis Sicherheit gedacht und nicht an ihre eigene. Und dadurch hat sie Natsuki nun nur noch mehr in Gefarh gebracht... alles eine Folge dessen, was mit dem Monster in der Arena passiert war.

Ein Seufzen verließ ihre Lippen, wurde aber gleich wieder von einem zarten Lächeln beschwichtigt, als sie Natsuki dann den Keks fütterte.

Das alles sah zwar eigenartig aus, jedoch hatte das ein hohes Maß an Vertrautheit und das war es, was Shizuru in diesem Moment mehr aufheiterte als alles andere.

Natsuki war ihr einfach unendlich wichtig und sie hatte nicht vor, das Band was zwischen ihnen gesponnen war, von irgendwem oder irgendetwas durchtrennen zu lassen. Sie wusste ohnehin nicht was wäre, wenn das eintreten würde. Um nichts auf der Welt würde sie sich die Dunkelhaarige wegnehmen lassen...

"Schön ahhh~... machen", meinte sie dann schmunzelnd, als sie Natsuki den letzten Brocken des Kekses in den Mund fallen ließ. Nach diesem hielt sie aber inne, um sich das kleine Krümelmonster anzusehen. Keiner würde ihr glauben, dass das die Gakuenchou ist, welche da unter ihr in einem Haufen Krümeln liegt und sich ihres Lebens freut aufgrund von keksen.

Ein schmunzeln überkam ihre Lippen und am liebsten hätte sie sich runtergebäugt und die Krümel von Natsukis Mund geleckt. Über diesen Gednaken schüttelte sie nur den Kopf und griff dann nach einem zweiten Keks, welchen sie aber sich selbst zwischen die Lippen schob und darauf herumknabberte.

Grade wollte sie mit der anderen hand dann noch einen Keks für Natsuki herhaschen, als diese auch schon nach ihrer hand fingerte und ihre Fingerkuppe dann zwischen ihren Lippen verschwinden ließ.

Shizuru weitete die Augen und der halbe Keks fiel ihr förmlich aus dem Mund und landete auf Natsukis Bauch.

Ihr Herz hatte für den Hauch einer Sekunde mit dem schlagenaufgehört und sie starrte Natsuki an wie ein Auto. Sie nuckelte grade nicht wirklich an ihrem Finger herum, oder?

Das eigenartige Kribbeln in Shizurus Finger bestätigte dies aber und sie musste einmal fest Schlucken, ehe sie spürte, wie ihr eine zarte Röte in die Wangenstieg.

Ihr immer noch leicht feuchtes, strähniges Haar, fiel ihr leicht nach vorne ins Gesicht und ihre rubinfarbigen Augen linsten dazwischen hervor, fassten das Gesicht Natsukis in den Blick. Schnell zog sie den Finger zurück, bevor das gefühl in ihrem Magen überhand nahm und griff damit etwas perplex nach einem neuen Keks. Völlig verwirrt griff sie aber erst mal mehrmals daneben, bis sie einen zu fassen bekamund diesen dann zwischen die Lippen der Jüngeren klemmte, ehe sie von ihr runter rutschte, so wie es sich eigentlich gehörte.

Die verdächtige Röte wollte aber einfach nicht aus ihren Wangen weichen und verriet reichlich, was gerade in der Älteren vorgehen musste.

Sie fischte dann den halben Keks von Natsukis Bauch und schob sich diesen unter einigem gekrümeln in den Mund. Ob Natsuki wolh wusste, was sie in Shizuru auslöste, mit jeder noch so kleinen Tat? Ein Seufzen entkam ihr, ehe sie den Kopf leicht schüttelte und sich dann vom Bett erhob.

"Ich komme gleich wieder...", meinte sie nur knapp und verließ dann fast flüchtend das Zimmer, um nach unten zu gehen. Im Wohnzimmer hielt sie inne und orientierte sich erstmal. Anschließend tapste sie dann, im Schlafanzug und barfuß, aus dem Häuschen und watete das kleine Stück zum Strand hinunter, um sich dort einfach in den lockeren Sand zu setzen, dem rauschen des Meeres zu lauschen und sich das Meer anzusehen. Ein seichter Wind erfasste ihr Haar und begann damit seine Spielchen zu treiben.

Wieder seufzte sie, zog die Knie heran und schlang dann die Arme darum. Warum musste das Leben nur so kompliziert sein?

"Mou...", nuschelte sie leise, recht kläglich und schloss dann kurz die Augen.

Irgendwann begann sie dann mit dem Zeigefinger Buchstaben in den Sand zu schreiben und man konnte diesen genau entlesen, worum sich ihre Gedanken gerade drehten... um Natsuki. Schließlich verwischte sie die Buchstaben aber wieder und erhob sich dann. Sie brauchte ein Ventil, wenn sie nicht platzen wollte und diese Einsamkeit eignete sich dafür perfekt. So holte tief Luft, hob die Hände dann an ihren Mund und begann als voller Kehle zu Brüllen: "ICH LIEBE DICH, NATSUKI!!! ES TUT MIR LEID, ABER ICH KANN ES NICHT ÄNDERN!!! ALLES WORAN ICH DENKEN KANN BIST DU... UND DAS JEDEN TAG... JEDE MINUTE MEINES LEBENS!!".

Das wiederholte sie immer wieder und erst zum schluss hin, wurde sie immer leiser... Das man das jedoch vielleicht soga bis ins Haus hätte hören können, daran hatte sie nicht gedacht. Seufzend ließ sie die Hände wieder sinken und musste zugeben, dass dies zumindest etwas geholfen hatte....

Murrend wandte sie sich dann um und trottete zurück ins Haus.

Auch die kleine Nekokami hob den Blick, auch wenn sie ziemlich weit entfernt war. Sie spürte einfach alles, was auf dieser Insel passierte, konnte es aber meistens nicht in Worte fassen.

"Entschuldige, ich war kurz draußen..", mauschelte Shizuru dann nur geschlagen, als sie wieder in das Schlafzimmer zurück kam.

"Ruh du dich am besten aus, ich bin nebenan, falls du was brauchst...", meinte sie dann weiter und schloss die Tür hinter sich, um nach nebenan in das Gästezimmer zu gehen und sich dort auf das Bett zu setzen. Schlafen würde sie eh nicht können...
 

So vertieft darin den Geschmack auf ihrer Zunge zu wahren, registrierte Natsuki ihre Handlung erst gar nicht wirklich. Doch als Shizuru ihr den Finger entsagte, schlugen Augen ganz auf, blinzelten einen Moment bevor sich purer Schock in ihnen widerspiegelte. Was hatte sie eben gerade getan, dass es eine solche Reaktion bei Shizuru auslöste? So gut die Ältere auch den Schein von Röte zu verbergen versuchte, ganz unentdeckt ging er an der Dunkelhaarigen nicht vorbei. Es war zugegeben ein merkwürdiges Bild, denn sie konnte sich nicht erinnern Shizuru irgendwann einmal hätte erröten sehen. Sie schluckte leicht, als Blut ihre Wangen zum Glühen brachte. Hatte sie wirklich gerade...? Natsuki war innerlich so verwirrt über ihr Handeln, über Reaktionen, die ihr Körper meist schon von alleine tätigte ohne jemals den Verstand dabei berücksichtigt zu haben.

So peinlich es ihr auch war sich so gehen zu lassen, musste die Jüngere sich insgeheim eingestehen, dass es ein gutes Gefühl war. Schon allein der Gedanke von Shizurus Haut an ihren Lippen ließ das Rot um einen Ton tiefer werden. Gerade als sie zum Sprechen ansetzen wollte, wurde sie durch den neuen Keks, der sich auf einmal zwischen ihren Lippen befand, gehindert. Es ging alles so schnell und ehe Natsuki, die Zeit hatte überhaupt erst die passenden Worte zu bedenken, war die Aschblonde schon aus dem Zimmer geflohen.

Augenblicklich machte sich ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend breit, zog sich hoch bis in die Lungen und zum Herz. Hatte sie etwas falsch gemacht? Hatte sie Shizuru damit ungewollt überrumpelt? Langsam setzte sich die Gakuenchou auf, klopfte etwas von den übrigen Krümel von Pyjama sowie Bettdecke. Ihr Blick glitt rüber zum Nachttisch auf dem immer noch der Tee stand, so liebevoll zubereitete, wie es Shizuru zu tun pflegte. Natsuki rückte etwas näher ran, fing dann an die beiden Tassen, die neben der Kanne Platz fanden, zu befüllen. Tee war vielleicht keine schlechte Idee im Moment, würde ihren Gedanken vielleicht Klarheit beschaffen. Schlanke Finger umgriffen das Porzellan und hoben es zu ihren Lippen an. Der erste Schluck war wie immer der perfekteste, als das ungute kurzzeitig durch ein wolliges Gefühl ersetzt wurde.

Eine Weile saß sie noch auf dem Bett, immer mal wieder etwas von dem süßlichen Getränk nippend, in Gedanken immer noch bei der Älteren. Sie konnte nicht anders, Shizuru vernebelte ihren Verstand wie keine Andere. Was war es genau was sie fühlte? Diese Zuneigung, dieses Verlangen ihr nahe sein zu dürfen? Sanft fuhr ihr Zeigefinger, die Verziehrungen an der Tasse nach, als sie die Tür immer mal wieder fixierte. Shizuru war schon viel zu lange weg nach ihrem Geschmack und langsam begann sie sich Sorgen zu machen.

Das plötzliche Schreien, was von außerhalb zu kommen schien, ließ sie erschrocken herumfahren. Schnell stellte sie die Tasse auf das kleine Tablett zurück und erhob sich um der Sache nachzugehen, schließlich konnte sie nicht ausschließen, dass der Andere etwas passiert sein konnte. Sie tapste zum großen Fenster rüber, legte die Hand an den Griff der Glastür, die auf den kleinen Balkon hinausführte. Ein kühler Abendwind wehte ihr entgegen, als sie so dünn bekleidet nach draußen trat. Arme schlangen sich automatisch um ihren zierlichen Körper, während sie weiter nach vorne bis an das Geländer ging. Ihre Augen suchten die Umgebung ab, konnten jedoch bei der einbrechenden Dunkelheit nicht wirklich viel erkennen. Einzig alleine der Mond spiegelte sich im Wasser des Meeres wieder, legte einen Schleier auf die sanften Wellen, die dadurch fast geisterhaft wirken.

Noch ein paar Mal vernahm sie die Rufe, blinzelte leicht als sie ansatzweise ihren Namen und ihr schon bekannte Worten hörte. „Shizuru…?“, wisperte sie mehr zu sich selber, zog die Arme noch etwas enger, als eine neuer Wind die mitternachtsblauen Strähnen umherwirbelten. Natsuki schluckte schwer, fühlte sich von Sekunde zu Sekunde schuldiger. Shirzuru liebte sie wirklich, aufrichtig, innständig. Und sie? Sie verhielt sich so als ob ihr die Gefühle der Älteren egal wären, sie ein teuflisches Spiel mit ihr trieb. Dabei wollte sie doch nichts anderes als diese Liebe erwidern. Sie wusste eben nur noch nicht wie.

Seufzend wand sie sich ab, trat wieder in das mehr beheizte Zimmer. Die Tür hinter sich schließend, bekam sie gerade mit, wie Shizuru ebenfalls das Zimmer betrat.

„Shizu-…“, setzte sie sogleich an, wurde jedoch von dieser unterbrochen. Wenige Momente später stand sie wieder allein im Raum, zurückgelassen mit nichts, nicht einmal einer Erklärung. Unsicher ging sie zum Nachttisch rüber, nahm das kleine Tablett mit dem Tee auf. So leicht würde sie nun nicht nachgeben und sie hatte keinerlei Intention für den Rest des Abends die Langweile hier allein tot zu schlagen. Sachte klopfte sie an die Tür des Gästezimmers, öffnete sie nur einen Spalt, dass ihr Kopf hineinlugen konnte.

„Shizuru?“, fragte sie leise in den Raum rein, trat dann doch ohne weitere Worte der Älteren in diesen hinein. Ihr Weg führte sie zum Bett rüber auf dem sie vorsichtig das Tablett abstellte und die unberührte Tasse aufnahm „Dein Tee..“, murmelte sie selbsterklärend, während sie vor Shizuru trat und ihr das Getränk anbot. „Du weißt ich trink nicht gerne alleine…“, ein leichtes Lächeln zeichnete sich kurz auf ihren Lippen ab.

Ihre eigene Tasse dann aufnehmen ließ sie sich neben Shirzuru auf dem doch ziemlich kleinen Bett nieder. Der Blick huschte etwas durch das Gästezimmer, das wirklich alles andere als einladend aussah. „Doch ziemlich klein hier hm…“, nuschelte sie in ihre Teetasse, als sie zu einem erneuten Schluck ansetzte.
 

Shizuru hatte sich auf das Bett niedergelassen und mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Die Arme verschräkten sich vor der Brust und sie schloss die Augen und zog die Beine eng an den Körper. Wie sollte das denn so nur weiter gehen? Sie würde niemals erwarten oder zwanghaft verlangen dass Natsuki ihre Lieb erwiederte... und sie würde damit auch niemals rechnen, doch das änderte nichts an dem Fünkchen hoffnung, welches in ihr aufkeimte und sie ständig an ihe eigenen gefühle erinnerte.

Wie sollte das denn auch werden, wenn sie wirklich zusammen kämen? Sie könnten das auf der akademie doch nicht einfach öffnetlich bekannt geben... Würde es dann für immer eine Geheimnis bleiben? Und wenn der rat das rausfinden würde? Was würde dann wohl passieren? Würde überhaupt etwas passieren? Ein Seufzen entglitt ihren Lippen. Warum machte sie sich darüber überhaupt gedanken? Das war doch unsinnig.... War es verschwendung überhaupt hoffnungen zu hegen? Nein... eigentlich nicht... Natsuki war jeden regelbruch und jede sünde wert, das wusste sie schon immer. Und sie war es auch wert gewesen, dass sie sich so lange mit diesem geheimnis rumgequält hatte... Das sie so lange damit gelebt hatte, ohne das wissen der anderen, obwohl sie so lange und so eng zusammen arbeiteten. Sie wunderte sich auch immer wieder wie sie das all die jahre vor ihr geheim halten konnte.

Seufzend öffnete sie die augen dann wieder und hob den blick, als es klopfte. Sie blinzelte und murmelte ein 'herein'. Es konnte ja auch nur Natsuki sein.

Dennoch hob sie etwas überrascht die brauen und verfolgte ihr tun mit dem Tablett.

Sie konnte nicht anders als das kurz zu belächeln, auch wennes ihr missfiel das Natsuki schon wieder ihren Fuß belastet hatte.

"Ja... ich weiß...", murmelte sie dann leise und nahm die Tasse brav an sich. Sie sah in diese hinein, musterte die dunkle Flüssigkeit und nahm dann einige Schlucke. Ja, es fühlte sich an als wären sie zusammen im Büro, wie sonst immer, wenn sie zusammen Tee tranken... Das war einfach ein geliebtes Ritual, das sie unmöglich missen konnte.

Aufgrund ihrer Aussage ließ sie dann den Blick schweifen. Zuvor hatte sie die Einrichtung gar nicht beachtet, welche tatsächlich etwas schmächtig war, jedoch war sie kein Luxusweibchen und auf materielles legte sie keinen Wert.

"Was brauch ich denn mehr? Tee.. ein Bett... und dich nebenan wissend... das reicht vollkommen", meinte sie dann, lächelte kurz und trank erneut.
 

Ein zaghaftes Schmunzeln bildete sich auf ihrem Gesicht, als sie die Worte Shizurus vernahm. Eine wirkliche Antwort wusste sie ohnehin nicht auf die Frage, wusste, dass sich die Andere immer mit weniger zufrieden gab. Kurz hob sie die Schultern nach oben, zeigte damit ihre Ahnungslosigkeit.

Natsuki selber musste zugeben, dass ihr diese Dinge nicht ausreichen würden. Nun das Zimmer an sich vielleicht schon, auch wenn sie es lieber immer etwas mehr geräumig hatte, sie war es einfach gewohnt in großen Räumen zu arbeiten und zu wohnen. Aber Shizuru nur neben an wissend, dass konnte sie sich im Moment bei besten willen nicht vorstellen. Seit den Ereignissen in der Arena, der folgenden Nacht, wollte die Dunkelhaarige sie am liebsten nie wieder aus den Augen lassen, bangend darum sie könnte noch mehr verletz oder ausgenutzt werden.

"Du kannst immer noch rüber kommen wenn du möchtest...", legte sie den Vorschlag sich das Zimmer mit Shizuru zu teilen, vorsichtig von neuem auf den Tisch. Ihr Blick sank in ihren Schoß, in dem mittlerweile die leere Tasse ruhte und von ihren Händen immer noch fest umfasst wurde. Sie wusste, dass Shizuru nur ihr Bestes wollte, aber tat sie das wirklich, wenn sie sich von ihr fern hielt? Würde sie wirklich Ruhe finden, wenn ihre Gedanken doch immer wieder zu der Person abdriften würden, die ihr so nah und doch so fern war?

Leicht hob sie den Blick, bis Smaragd in Kontakt mit Rubin kam, schenkte der Älteren ein sanftes Lächeln. „Ich…“, setzte sie sachte an, holte einmal tief Luft bevor sie weiter sprach. „Ich werde nicht schlafen können….“, murmelte sie eher die letzen Worte, der Blick schon lange nicht mehr so sicher wie am Anfang, als sie das kleine Detail preisgab.

Es klang fast wie eine Notlüge, Shizuru irgendwie dazu zu bewegen, bei ihr zu bleiben, dennoch war es nichts weiter als die Wahrheit. Sie würde wirklich kein Auge zutun, soviel war sicher. „Weißt du die neue Umgebung und naja….“, verlegen strich sie sich eine vorgefallene Haarsträhne hinter ein Ohr. „….da ist es beruhigender etwas Bekanntes bei sich zu haben, das einem Sicherheit vermittelt und ehm…“, Wort für Wort suchte sie sich einen Weg um die Erklärung, empfand es schwierig nicht mehr preiszugeben, was sie eigentlich wollte.

Natsuki hielt inne, wusste eh nicht mehr, was sie weiter sagen wollte oder sollte.

Langsam erhob sie sich vom Bett, stellte ihre Tasse auf dem Tablett ab und streifte einige Schritte in den Raum hinein. „Ich meine du musst natürlich auch nicht, ich verstehe das schon mit dem Fuß und…mou…“, ein kurzes Arme Wedeln hätte wohl ihre derzeitige Hilflosigkeit am besten ausgedrückt. Soweit ließ die Dunkelhaarige es jedoch nicht kommen, griff lieber zur Klinge der Tür. Es hatte wohl keinen Sinn, sich weiter mit irgendwelchen Worten lächerlich zu machen, die Ältere womöglich noch am Ende zu stören in ihrer Ruhe. Sie blieb mit dem Rücken zu Shizuru stehen, hielt noch einen Moment inne. „Gomen wenn ich dich eben verstört haben sollte, ich..ich hab mich wohl hinreißen lassen…von dem Geschmack“, entschuldigte sie sich nun doch für die peinliche Aktion vor ein paar Minuten. Einen kurzen Blick warf sie noch über die Schulter bevor die Tür mit einem sanften Klick wieder ins Schloss fiel.
 

Die Ältere versank leicht in dem tun mit der Teetasse, bis sie diese leergetrunken hatte und ihr Blick dann wieder zu Natsuki fand, welche insgeheim um Shizurus Nähe bat. Sie legte den Kopf leicht schief und blinzelte. Das fand sie ja schon ziemlich süß... Und es schmeichelte ihr auch, dass die Jüngere sich nach alle dem noch ihre Nähe wünschte. Sie schloss kurz die Augen, stellte die tasse weg und faltete dann die Hände im Schoß, um etwas zu sagen. Jedoch hatte Natsuki sich dann auch schon erhoben, noch einige Dinge gesagt und dann auch schon das Zimmer verlassen.

Sie blinzelte etwas verwirrt und sah ihr nach. Was war das denn grade?

Shizuru schüttelte leicht den Kopf und musste dann schmunzeln. Irgendwie war das ja niedlich... auch wenn Natsuki das wohl nicht wusste.

Immer wieder musste sie lächeln, musste damit aber vorsichtig sein, da sie nicht wollte dass Natsuki sich ausgelacht fühlte oder so.

Eine Weile starrte sie dann auf die geschlossene Tür, lauschte wie natsuki nebenan das Zimmer betrat. Anschließend erhob sie sich dann und packte sich ihr Kissen. Sie verließ mit dem Kissen im Arm ihr Zimmer und stellte sich vor die Tür Natsukis. Dort schob sie sich dann noch die rechte Seite des Pyjamas von der Schulter und stand nun genauso vor der Tür, wie natsuki damals als sie darum bat, bei Shizuru schlafen zu dürfen.

Sie klopfte leise an und öffnete die Tür dann, um reinzutapsen wie ein kleines Kind.

"Darf....darf ich bei dir schlafen?", fragte sie dann leise, um Natsuki an damals zu erinnern, an genau diese Szene, die Shizuru da gerade nachstellte.

Sie konnte das bettelnde gesicht aber nicht lange so halten, bis sie anfangen musste zu schmnzeln.

Sie schloss die Tür hinter sich und krabbelte dann einfach zu natsuki unter die Decke.

Shizuru fackelte nicht lange, löschte alle Lichter aus und kuschelte sich dann an Natsuki, weobei sie die Arme um deren Bauch schlang und den Kopf an ihrer Brust vergrub. Sie sagte nichts dazu sondern verharrte einfach so und wartete was passierte....
 

Wieder im Schlafzimmer angelangt, tapste Natsuki mit hängenden Schultern Richtung Bett, hielt auf dem Weg noch einmal kurz inne als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erhaschte. Der Mond, so prachtvoll und leuchtend er am Himmel stand, schien genau zum Fenster hinein. Sanfte Strahlen durchfluteten das Zimmer, erzeugten merkwürdige bis hin zu phantasievollen Schatten an Wänden und Boden, die von der kleinen Lampe auf dem Nachttisch noch ergänzt wurden.

Benommen von der Schönheit der Nacht, trat die Dunkelhaarige einen Moment ans Fenster heran, legte den Kopf leicht schief, als sich ihr Blick in der runden Kugel am Firmament verlor. Ein leises Aufatmen folgte, nachdem sie die Augen geschlossen hatte. Wenn sie schon nicht schlafen sollte, so konnte sie wenigstens den Mond beobachten. Sie beließ deshalb die Vorhänge, wanderte schließlich rüber zu dem großen Bett. Schnell die Keksschachtel und die Wasserflasche am Boden beiseite räumend, schüttelte Natsuki die Decke noch etwas aus, in der Hoffnung die letzten Krümel damit aus der weichen Ruhestätte verbannt zu haben.

Wenige Sekunden später befand sie sich unter den dünnen Stoff, der viel zu kühl auf ihrer Haut wirkte. Die Beine leicht anziehend und zu einem kleinen Knäuel zusammenrollend, drehte sie sich auf die Seite, behielt den Blick stetig zum Fenster hinaus, machte sich nicht einmal die Mühe die kleine Lampe noch auszulöschen.

Sie hoffte schon nicht mehr damit, dass sich Shizuru die Sache überlegen würde. Die Jüngere musste sich wohl mit dem Gedanken abfinden, ein paar schlaflose Nächte zu verbringen, ehe sie sich an die ganze neue Situation gewöhnt hatte. Träge ließ sie die Lider sinken, versuchte sich zumindest etwas zu Entspannen, in Gedanken, dass sie der Schlaf vielleicht doch irgendwie und -wann einholen würde. Zuerst vernahm Natsuki das leise Klopfen gar nicht, dachte es wäre nur ein übler Streich, den ihr ihre Ohren vorspielen würden. Als sich die Tür jedoch dann öffnete, hob sie leicht den Kopf, wirkte mehr als überrascht, als sie die Ältere im Türrahmen entdeckte. Die nachfolgenden Worte kamen ihr so bekannt vor und sie wusste mit einem Schlag, an was sie sie so sehr erinnerten. Ein zartes Lächeln umrahmte ihre Lippen, formte sich ebenfalls zu einem Schmunzeln, als Shizuru kläglich scheiterte sie in jener besagten Nacht zu imitieren. Ihr Herz tat einen Hüpfer, fühlte sich erleichtert gleichzeitig so gerührt darüber, dass die Andere sich an einen solchen gemeinsamen Moment erinnern konnte, als wäre er erst gestern gewesen Noch ehe sie dazu kam ihre Zustimmung auszusprechen, schlüpfte Shizuru unter die Bettdecke, wand sich noch kurz zu der kleinen Lampe um das restliche Licht auszulöschen. Natsuki nutzte den Augenblick um sich selber umzudrehen, sich der Aschblonden komplett zuzuwenden. Vielleicht würde die Nacht doch nicht so schlimm werden, schließlich war Shizuru in gewisser Weise ein Garant dafür. Dunkelheit umhüllte den Raum, nur noch die seichten Mondstrahlen erhellten ihn wie schon zuvor. Nicht gefasst auf die Arme die sich um sie zogen, der Körper der sich an den ihren presste, versteifte sich die Jüngere kurz, weitetet die Augen einen Takt mehr als üblich. Doch schnell ergab sie sich der Umarmung Shizurus, ließ die angespannten Muskeln locker. Vorsichtig fanden auch ihre Arme den Weg um den Körper der Älteren, eine Hand legte sich sanft im Nacken ab, Finger gruben sich in den Haaransatz und fingen abwesend kleine Kreise dort zu ziehen.

Die Jüngere verharrte ebenfalls in der Position, ein zufriedener Ausdruck zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Es fühlte sich einfach sehr viel besser an Shizuru so nah bei sich zu haben, als einige Meter ein Zimmer weiter entfernt. Ein leises „Danke“ wisperte sie in das Ohr, was ihrem Mund am nächsten war, wusste nicht einmal selber wofür sie sich alles bedanken sollte. Der erste Grund war wohl, dass Shizuru doch ihrem Wunsch nachgekommen war und nun bei ihr blieb, der Rest war Natsuki im Moment gleichgültig. Morgen war schließlich auch noch ein Tag sich darüber Gedanken zu machen.
 

Shizuru hielt sich recht geduckt und drückte ihr Gesicht so eng an Natsukis Oberkörper wie nur irgend möglich. Jedoch tat sie das nicht nur wegen ihrer Nähe, sondern auch damit Natsuki ihr nicht ins Gesicht sehen konnte und umgekehrt. Sie wollte nicht in ihrem Gesicht erkennen müssen das ihr das vielleicht missfiel oder etwas ähnliches.

Erst als Natsuki die Umarmung dann erwiderte, fiel Shizuru ein Stein vom Herzen und sie ließ etwas locker aus ihrer verkrampften Haltung.

Nur ganz ganz langsam hob sie den Kopf dann, um der Jüngeren ins Gesicht zu sehen. Das ging jedoch nur ganz schemenhaft, da es ja recht dunkel war, bis auf das zarte Mondlicht das ins Zimmer fiel.

Wieder stieg ihr der Geruch Natsukis in die Nase und nahm diese sofort wieder für sich ein. Sie schluckte sachte und vergrub den Kopf dann wieder an dem Pyjama der Dunkelhaarigen. Als diese sich dann auch noch bedankte, musste Shizuru lächeln und umfasste sie etwas fester. Sie wollte eigentlich sagen, dass es nicht der Rede wert war und sie sich nicht bedanken müsse, jedoch kam nichts weiter über ihre Lippen als ein eigenartiges gegurgel, das man auch als leises Schnurren hätte deuten können.

Ihre Nähe und die Erschöpfung des Vergangenen, lullten sie dann langsam aber sicher ein und übermannten sie mit Schlaf noch ehe sie sich versah.

So verbrachte sie die Nacht mit erholsamen Schlaf und ließ nicht eine Sekunde ab von Natsuki. Sie hatte sie umklammert wie ein kleiner Koalabär sein Muttertier und selbst im Tiefschlaf spürte sie jede Regung des schlanken Körpers und zog ihre Arme immer wieder fester zu, als wären sie Schraubzwingen.

Bis zum frühen Morgen blieb die Nacht ruhig und unspektakulär, dann aber setzten Alpträume ein und schon eine Stunde später, so gegen Acht Uhr, erwachte sie dann und das erste was sie direkt vor sich hatte, war das schlafende Gesicht Natsukis.

Ihr Herz tat sich auf und eine ganze Weile lag sie einfach nur da und betrachtete das Gesicht, was sie so ins Herz geschlossen hatte. Sie hob die Hand und begann kleine Kreise auf ihren Wangen zu ziehen. Allerdings nur hauchzart und übervorsichtig. Als Natsuki dann die Nase kraus zog, zog sie die Hand blitzartig zurück und entschied sich dann lieber aufzustehen und sie noch etwas schlafen zu lassen.

Ganz langsam entwich sie der Umarmung Natsukis und rutschte dann vom Bett runter. Als sie Boden gefasst hatte, erhob sie sich und beugte sich noch mal runter um die Decke über Natsukis Schultern zu schieben, kurz zu Lächeln und sich dann aus dem Zimmer zu entfernen. Die Tür aber ließ sie angelehnt, falls was wäre.

Shizuru reckte sich und sofort sah sie schon erste Sonnenstrahlen, die das Wohnzimmer einzunehmen versuchten. Ein entspanntes Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen, ehe sie sich dann nach unten begab und hinter der Küchenzeile anfing, Frühstück zu machen.

Das ganze dauerte etwa eine halbe Stunde, dann hatte sie alles auf einem Tablett zusammengestellt und war damit schon wieder auf dem Weg nach oben. Allerdings war sie dazu gezwungen das Tablett vor der Tür abzustellen, da es in dem anderen Zimmer zu klingen begann. Sie betrat das Büro und sah auf dem Monitor der Videotelefonanlage Yohkos Gesicht. Sie lächelte kurz und nahm den Anruf dann an.

Die Ärztin erkundigte sich nach dem Wohlergehen beider und auch nach Natsukis Fuß. Das ganze Gespräch dauerte etwa zehn Minuten, dann legte sie wieder auf. Shizuru dachte kurz über etwas nach, seufzte und dann verließ sie das Büro wieder um das zu tun, was sie vorgehabt hatte. Sie ging rüber, nahm das Tablett wieder auf und betrat das Schlafzimmer. Das Tablett fand Platz neben dem Bett, während sie die Vorhänge aufzog und Licht in das Zimmer ließ.

„Aufwachen, Schlafmütze!“, war ihr liebevoller Weckruf dann, ehe sie das Tablett wieder aufnahm und auf dem Bett abstellte, damit der Geruch die Nasenflügel der Jüngeren erreichte.
 

Lange noch hatte Natsuki wach gelegen, fühlte sich kein Stück müde, was sicherlich auch an den diversen Erholungsphasen lag, die sie am Tage zwischendrin eingelegt hatte. Die Finger kraulten währenddessen zärtlich den Nacken der Älteren weiter, bis diese langsam ins Reich der Träume abzudriften begann. Die Jüngere belächelte die leisen Geräusche, die so sehr dem Schnurren einer Katze glichen, nahm es als positiv hin, dass sich Shizuru sichtlich wohl fühlte.

Es war unbeschreiblich wie sehr sich ihr Empfinden in der Nähe der Anderen änderte. Gut es gab Zeiten in ihrem Leben, da konnte sie vor Verlegenheit, Shizuru nicht einmal richtig in die Augen blicken, reagierte sensibel auf jeglichen physikalischen Kontakt. Hierbei war es zu einem kleinen Teil nicht anders, stieg ihr wegen des festen Klammergriffs der Älteren, eine hauch

zarte Röte auf die Wangen, war froh, dass die Dunkelheit dies verbarg. Doch so schnell diese kam, ging sie auch wieder, das klopfende Herz beruhigte sich und Natsuki konnte sich fallen lassen. Fallen lassen in die Arme der Person, die ihr Sicherheit vermittelte, die ihr schon immer auf eine Weise Liebe gespendet hatte.

Die Nacht blieb sonst sehr ruhig für die Dunkelhaarige, da sie, vielleicht zu ihrem Glück, einem traumlosen Schlaf verfallen war. Auch die eingeschränkte Bewegung, durch die enge Umarmung, schien sie nicht zu stören, neigte sich eher noch mehr dem Körper der Älteren entgegen. Sie neigte sich selbst der sanften Liebkosung ihrer Wange hin, als ob sie den Kontakt regelrecht suchen würde.

Erst als der Morgen ihr Shizuru entriss und damit die angenehme Wärmequelle, fühlte sich die Jüngere im Schlaf gestört, der mit der Veränderung auch nicht mehr so tief war. Ein kurzes Geräusch des Protests erfüllte ihre Kehle, bevor sie sich zusammenrollte, die Beine an den Oberkörper zog und die Decke etwas fester umklammerte. So genoss Natsuki noch ein wenig die Ruhe, die ihr gegönnt wurde, fühlte sich nicht einmal danach, als ob sie in den nächsten Minuten aufwachen wollte. Der schnelle Helligkeitswechsel, beim Aufziehen der Vorhänge und der Weckruf Shizurus, rissen sie jedoch aus dem sanften Armen des Schlafes.

Ein kurzes Murren entwich ihr, als die Sonne sich auch noch auf dreiste Weise erlaubte ihre Strahlen direkt auf das Bett zu lenken. Augenbrauen zogen sich zusammen, die geschlossenen Augen kniff Natsuki noch ein wenig fester zu.

Wenn sie an der Akademie gewesen wäre, dann hätte sie sicherlich nicht lange gefackelt, wäre schon auf den Beinen, bevor die Sonne überhaupt die Gelegenheit gehabt hätte sie zu blenden. Doch nun war sie im Urlaub sozusagen, auch wenn es immer noch ein ziemlich befremdlicher Gedanke war. Wozu dann überhaupt aufstehen, wozu dem neuen Tag entgegensehen, wenn er doch so ganz anders im Gegensatz zu ihrem bisherigen Leben war? Kaum eine Nacht vergangen und sie wollte wieder zurück, hatte in gewisser Sehnsucht nach dem Bekannten.

Schließlich tastete Natsuki nach der Decke, schlug diese dann mit einem Mal über den Kopf um sich vor den morgendlichen Sonnenstrahlen zu schützen. Nur noch vereinzelte Haarspitzen lugten unter dem dünnen Stoff hervor. Unverständliches Gemurmel kam von Seiten der Gakuenchou, protestierende Laute, dass es zu früh sei und nun auch viel zu hell im Zimmer.

Verräterisch knurrte ihr Magen, als er den Duft des Frühstücks vernahm. Natsuki zog sich augenblicklich enger zusammen, wollte dem Verlangen nicht nachgeben, das sich mehr und mehr in ihr breit machte.
 

Die ältere hob die Brauen, als das Frühstück erst mal unberührt blieb und Natsuki sich zu alle dem auch noch unter der Decke einkugelte, um dem Morgen zu entkommen.

Sie legte den Kopf schief und wartete noch zwei Minuten. Als dann aber immer noch nichts passierte, nahm sie das Tablett wieder vom Bett und stellte es daneben auf den Boden.

„Gakuenchou... was soll das denn werden? Wollen wir heute den ganzen Tag im Bett verbringen?“, fragte sie mit einem zarten Schmunzeln, sprach sie absichtlich mit diesem Titel an, damit sie sich ihres Amtes nicht allzu sehr enthoben fühlte. Es ist ja auch nicht auf Dauer...

Ein erneutes Schmunzeln, während Shizuru sich leicht grübelnd ans Kinn tippte und dann auf allen Vieren auf das Bett kabbelte. Wie ein kleines Kind ruckelte sie dann etwas an Natsuki herum und umgarnte sie wie eine kleine Katze, die ihr Frauchen wecken wollte um gestreichelt zu werden bzw. gefüttert zu werden.

„Na-tsu-ki...“, säuselte sie dann weiter und versuchte es schließlich unter der Decke, indem sie darunter kroch und im Dunklen an sie heranrobbte.

Ärgernd kraulte sie ihr dann etwas am Rücken herum und versuchte weiterhin sie vom Aufstehen zu überzeugen. Immerhin war der Tag schön und man konnte doch eine ganze Menge machen, auch wenn das nicht viel mit der Arbeit einer Gakuenchou zu tun hatte. Man konnte doch aber einiges erkunden... Natsuki hatte doch bestimmt schon mal an Urlaub gedacht... Hatte sie da denn keine Pläne dafür, was sie in einem solchen gerne tun würde?

Als dann nach zehn Minuten Kampf immer noch nichts geschah, krabbelte Shizuru wieder unter der Decke hervor und setzte sich auf die Bettkante.

Sie seufzte und sah dann runter auf das Tablett.

Dann sollten jetzt eben andere Seiten aufgezogen werden. Sie musste die junge Gakuenchou wohl zu ihrem Glück zwingen.

Also beugte sie sich runter und nahm eines der warmen Croissants, brach ein Stück ab und tunkte dieses in Erdbeermarmelade. Anschließend schob sie sich das trockene Ende zwischen die Lippen und krebste damit wieder unter die Decke, dieses mal aber auf der anderen Seite, zu Natsukis Gesicht hin.

Im Dunkel unter der Decke tastete sie dann erst mit den Händen nach Natsukis Gesicht, ehe sie sich mit dem Croissant im Mund, den Lippen Natsukis näherte und damit schließlich gegen deren Lippen stieß, wie eine Vogelmama die ihr Junges füttern wollte.
 

Der Vorschlag klang gar nicht so abwegig in Natsukis Kopf, vielleicht würde der Tag so schneller rumgehen und sie müsste sich nicht so viele Gedanken machen. "Mou...", kam nur eines der vielen wimmernden Laute über ihre Lippen, als Shizuru sie anfing mit anderen Methoden aus dem Bett zu quälen. Die Frau hatte wirklich Nerven, dachte die Dunkelhaarige bei sich, rollte sich noch enger zusammen, wie ein kleiner Welpe bei seiner Mutter.

Der unerwartete Kontakt an ihrem Rücken, die zarten Finger, die ihre Wirbelsäule entlang strichen, fühlten sich wie ein elektrischer Schlag an. Überrascht zuckte sie unter einem leisen Quieken weg, in der Hoffnung den Händen der Älteren entfliehen zu können. "Shi-Shizuru!", klang es kläglich im nächsten Moment unter der Decke hervor und auch wenn man es nicht sah, so hatte Natsukis Gesicht schon wieder die doch so bekannte Farbe angenommen.

Als Shizuru jedoch dann wieder unter der Decke hervor kroch, fühlte sich die Gakuenchou schon fast wieder in Sicherheit. Doch nur fast, denn sie wusste, dass die Ältere ihr Vorhaben wohl nicht so schnell abbrechen würde. Ein wenig bangend, welchen nächsten „Angriff“ sie wohl zu erwarten hatte, klammerten sich ihre Finger etwas fester um die Decke, so als ob es ihr einziger Schutz im Moment wäre. Vielleicht sollte sie sich doch erbarmen und aufstehen, dann musste sie zumindest nicht diese, doch eigentlich, so süße Qual länger durchmachen.

Kurz hielt sie den Atem an, als sie merkte wie Shizuru erneut zu ihr unter die Decke kam, wagte es nicht die Augen auch nur ansatzweise zu öffnen. Der Duft von Frühstück stieg ihr erneut in die Nase, als die Decke gehoben wurde, drang nun mehr denn je in ihren Verstand ein. Unwillkürlich musste sie schlucken, als sich Appetit rege zu steigern begann.

Ein erneutes Zucken durchfuhr ihren Körper, während warme Finger ihr Gesicht umgriffen, sie sich etwas in die Berührung hineinlehnte. „Shizuru?“, murmelte sie leise, unsicher darüber was diese mit ihr vorhatte. Die Hände der Dunkelhaarigen fanden einen Weg an Shizurus Unterarme, klammerten sich regelrecht daran fest, während grüne Augen sich nur einen Spalt breit öffneten.

Der Geschmack, der im nächsten Moment ihre Lippen streifte, war angenehm süß, entfachte nur weiter das nagende Hungergefühl. Verlangend drang ihre Zunge hervor, leckte die Tropfen der süßen Marmelade von ihren Lippen. Ein genießerisches Schnurren drang aus Natsukis Kehle hervor, bevor sie auch den Croissant Zipfel für sich eroberte. Dabei mehr oder weniger bedacht, streiften ihre Lippen die der Älteren, legten sich für Sekunden auf diese wie ein Siegel. Fast wie ein Versehen, so unschuldig, wirkte diese Tat. Die Gakuenchou kannte auch diesen Geschmack, wusste augenblicklich, dass er nur einer Person galt. Sanft behielten ihre Lippen die Unterlippe der Älteren noch für einen Moment gefangen, versuchten, so lange es ihnen möglich war, sich das Gefühl einzuprägen. Als Natsuki allerdings klar wurde, was sie eigentlich tat, öffneten sich ihre Augen erschocken, unterbrach den Kontakt indem sie die Decke von sich warf und aufsetze. Etwas schwerer wirkte ihr Atem, als Blut rasant schnell in ihre Wangen schoss, sie so rot wie eine Tomate werden ließ.

Wach war sie nun mit Sicherheit, daran war kein Zweifel. Verlegen wand sie den Blick kurz ab, Finger krallten sich in die Bettdecke. Ihre Lippen kribbelten noch verdächtig von dem Kontakt, den sie eben mit Shizuru teilen konnte.
 

Das Herz Shizurus befreite sich fast aus seinen Fugen, als Natsuki begann den Croissant von ihren Lippen zu essen. Sie schluckte und hatte das Gefühl, dass ihr Herz jeden Moment explodieren würde. Um dem vorzubeugen, schloss sie ihre Augen und versuchte, sich nicht auf dieses sehnsüchtig erwartete Gefühl einzulassen.

Dieser plan wurde ihr aber gründlich versaut, als Natsuki nun ihre Lippen streifte und länger als nötig von ihrer Unterlippe kostete. Ein Schauer überrannte ihren Körper wie eine Lawine und hinterließ auf jeder Faser ihrer haut eine dicke Gänsehaut.

Sie erschauderte merklich und als Natsuki dann abließ und sich ruckartig aufsetzte, wurde ihr richtig schwindelig.

Auch ihr Gesicht war so rot wie ein kochender Teekessel und ihr war so heiß, als käme sie geradewegs aus der Sauna. Ein erneutes schlucken, dann setzte auch sie sich auf, richtete kurz ihr Haar und schob die Beine dann aus dem Bett. Shizuru musste feststellen, das diese mehr als nur weich waren und schon schwankte sie einmal kurz aus, als könne sie nicht richtig gehen. Sie räusperte sich aufgrund dieser peinlichen Tatsache und ging dann zu dem Tablett. Dieses nahm sie wieder auf und stellte es über Natsukis Beine aufs Bett, damit sie besser dran kommen konnte.

Noch ein hüsteln, dann hob sie den Blick, etwas scheu, in Natsukis Gesicht, um sich in deren Augen zu verankern. Das Kribbeln auf ihren Lippen machte sie fast wahnsinnig.

„Ich hoffe... du bist hungrig...“, meinte sie und deutete dann mit dem Blick auf das, was sie dort alles auf das Tablett gezaubert hatte. Croissants, Brötchen, Marmelade, Rührei, Saft, Obst und frischer Tee, hatten sich auf diesem breit gemacht.

Sie kannte Natsuki schon so lange und wusste, was diese Morgens wieder auf den Damm bringen würde und ihr dabei half, auf die Beine zu kommen.

Ein etwas scheues Lächeln formte sich, ehe sie dann das angebrochene Croissant aufschnitt und es mit Butter und Marmelade garnierte, um es Natsuki dann vor den Mund zu halten. Die Aktion eben ließ nämlich darauf schließen, dass die Jüngere einem Marmeladencroissant nicht abgeneigt war.. ganz und gar nicht. Eher im Gegenteil... und diese Tatsache brachte die Ältere dazu, sich kurz zu räuspern.

Auch sie nahm sich nun etwas von den geschnittenen Obststückchen und begann davon zu essen. Vitamine konnten gewiss nicht schaden und Shizuru hatte ohnehin sonst immer nur gegessen, wenn es mal gerade gepasst hatte. Ansonsten verzichtete sie immer gerne auf Frühstück und Abendessen und verkostete sich nur zu Mittag. Essen war lästig und kostete wertvolle Zeit... Heute aber, war das irgendwie was anderes.

„Hast du... wenigstens gut geschlafen?“, fragte sie dann leise, um die entstandene Stille zu durchbrechen.
 

Es dauerte einen Moment bis sich die Jüngere wieder etwas gefasst hatte, war erleichtert darüber, dass es Shizuru anscheinend nicht besser ging. Sie zog eine Augenbraue leicht hoch, als diese vergeblich versuchte ihre Haltung wieder zu erlangen. Doch beide Frauen wussten wohl, dass das unschuldige Versehen, mehr ins Rollen gebracht hatte als erwartet. Natsuki war froh um die Ablenkung mit dem Frühstück, war froh, dass Shizuru nicht weiter nachhakte, ihre Taten hinterfragte.

Ihr Blick glitt über das Tablett, was reichlich am Essen gedeckt war. Ein zartes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie sich ihr Haar etwas nach hinten strich, das durch die Nacht mehr als wirr abstand. Shizuru würde wohl immer nur das Beste für sie akzeptieren, selbst wenn es um solche Kleinigkeiten wie Frühstück ging.

„Bei dem Anblick kann einem nur hungrig werden...“, deutete sie dann sanft auf das Essen beziehend an, ließ ihre Augen etwas länger auf Shizuru weilen, war sich dessen nicht bewusst, wie sehr ihre Worte doch zweideutig klangen.

Schließlich wand sie den Blick wieder zum Tablett und griff aus Gewohnheit zuerst zu einen der Tasse, befüllte sie mit Tee. Dampfend verteilte dieser sein Aroma in der Luft, während die Jüngere die Tasse an ihren Mund führte. Da er noch viel zu heiß war, setzte Natsuki nur kurz zum Trinken an, was eher in einem kläglichen Schlürfen endete.

Blinzelnd blickte sie auf das Croissant, was ihr die Ältere anbot. Sie löste eine Hand von der Teetasse und nahm es mit einem kurzen „Danke“ und fast scheuen Lächeln an. Die nächsten Momente waren mit Essen erfüllt, die Stille wurde nur durch das entfernte Rauschen des Meeres unterlegt. Erst als Shizuru die Stille komplett durchbrach, blickte die Jüngere von ihrem Essen auf, schluckte bevor sich ein breites Schmunzeln auf ihren Lippen abzeichnete.

„Bist du der Meinung warst aufstehen zu müssen, schon...“, ließ sie ehrlich verlauten, als ob es das Alltäglichste wäre und legte den Kopf für einen Bruchteil einer Sekunde schief. Dann schnappte sich einige von den Weintrauben und fing an sie spielerisch in die Luft zu werfen um sie im nächsten Moment wieder mit dem Mund aufzufangen. Man musste Essen ja schließlich nicht immer nur todernst nehmen, es hatte auch seine spielerischen Seiten, die die Jüngere damit ziemlich offen an den Tag legte.

Die Gakuenchou schließlich genug hatte und ihr auch die „Munition“ ausgegangen war, schweifte ihr Blick kurz zum Fenster rüber, genoss nun regelrecht die warmen Strahlen, die sie vorher so gestört hatten, auf ihrer Haut. Es würde ein wirklich schöner Tag werden, der blaue Himmel, der nur ein paar kleine Wölkchen beherbergte, war Beweis genug dafür. Vielleicht konnten sie heute ja etwas die Umgebung erkunden, denn nur im Haus herumzusitzen hatte Natsuki nicht im Sinn. Vielleicht würde sich bei Gelegenheit ein längerer Aufenthalt am Strand ergeben, vielleicht selbst da Baden im Meer, sollte es warm genug sein.

Die Jüngere hob die Arme über den Kopf und reckte sich etwas, ihre Augen fielen dabei schließlich wieder auf Shizuru. „Was machen wir heute so…mit unseren vielen freien Zeit...?“, fragte sie ziemlich unschuldig nach, als ob sie nicht einmal einen Hauch an Gedanken daran verschwendet hätte. Sie musste ja gleich nicht mit der Tür ins Haus fallen und ihre ganzen Ideen und Wünsche einfordern, vielleicht hatte die Ältere ja auch ein paar nette Beschäftigungsmöglichkeiten im Repertoire.
 

Die Stille die zum Frühstück hin eingekehrt war, war nicht so unangenehm wie sonst, wenn auch noch etwas argwöhnisch. Immer wenn es still wurde, wurde man unnötig daran erinnert, was noch alles offen und ungeklärt im Raume stand. Doch zu gewissen Gedanken konnte man sich einfach nicht zwingen und auf die schnelle Lösungen oder Kompromisse konnte man auch nicht finden. Also war es vielleicht besser, erst mal alles ein wenig ruhen und sacken zu lassen, auch wenn man so das Gefühl weiterhin aufrecht erhielt, wie ein Huhn auf der Stange zu sitzen.

Shizurus Blick haftete beim essen zwar auf Natsukis, jedoch schien er sich in ihrem Gesicht zu streuen und es wirkte so, als würde sie durch sie hindurch sehen und ganz in Gedanken versunken sein.

Völlig vertieft darin, griff sie immer mal wieder nach ein paar Happen und setzte auch so ihren Tee an die Lippen um davon zu trinken. Die ersten Worte Natsukis erreichten zwar ihr Ohr, doch nicht ihr Hirn. Erst nachwenigen Minuten schüttelte sie dann perplex den Kopf und blinzelte, als ihre Worte durchgesickert waren.

Sofort wurde sie an das erinnert, was sie eigentlich geplant hatte und auch an den Grund dafür, der an diesem tag fest gemacht war, so wie jedes Jahr.

Eigentlich hatte sie das ganze schon vor Wochen ganz anders geplant gehabt, doch aufgrund der Vorkommnisse und ihrer jetzigen Situation, war sie dazu gezwungen worden umzudisponieren und sich den Gegebenheiten anzupassen... Immerhin war heute, genau wie jeden 15. August der letzten Jahre, Natsukis Geburtstag. Von dieser aber wurde er immer wieder gern vergessen oder verdrängt, doch niemals von Shizuru.

Viele wussten um dieses Datum auch gar nicht, da Natsuki mit Glückwünschen, Geschenken oder gar Feiern nichts anzufangen wusste und sie es so vermeiden wollte, das man sie an diesem Tage anders behandelt als sonst.

Für Shizuru aber war dieser Tag etwas besonderes. Nicht nur, dass Natsuki Geburtstag hatte, sondern auch das sie sich einen Tag davor kennen gelernt hatten.

Damals waren sich die beiden Mädchen völlig fremd, doch irgendwie hatte Shizuru rausbekommen, dass Natsuki einen Tag nach ihrer Aufnahme in die Akademie, Geburtstag hatte und hatte ihr sogar ein kleines Geschenk gemacht. Sie war die erste gewesen, die Natsuki jemals etwas geschenkt bzw. an ihre Geburtstag gedacht hatte, und das obwohl sie sich nicht einmal 48 Stunden gekannt hatten. Dieser Tag hatte ihre Freundschaft durchaus ins rollen gebracht....

Die Ältere lächelte Natsuki nach ihrer Frage an und zuckte dann völlig unschuldig wirkend mit den Schultern. „Um den heutigen Tag brauchst du dir keine Gedanken zu machen... den habe ich schon vollkommen durchgeplant..“, meinte sie dann nur schmunzelnd, sich sicher, dass Natsuki ihren eigenen Geburtstag mal wieder vergessen bzw. verdrängt hatte.

Mit einem geheimnisvollen Schmunzeln erhob sie sich dann vom Bett und schnappte sich das Tablett, um damit um das Bett herum in Richtung Tür zu wandern.

„Du hast eine Stunde Zeit um dich fertig zu machen... dann müssen wir los“, sagte sie amüsiert und verließ dann rasch das Zimmer, um das Tablett unten wieder zu entlehren und das gebrauchte abzuwaschen.

Anschließend begab sie sich in das untere der beiden Bäder, überließ Natsuki das obere und machte sich dann frisch, um sich anschließend anzukleiden.

Sie hoffte, dass Natsuki diesen Tag niemals vergessen würde...

Eine knappe Stunde später, stand Shizuru dann ungewöhnlich aufgebrezelt, in einem weißen, hauchdünnen Kleid, vor der Haustür und wartete auf das Geburtstagskind...
 

Etwas überrascht hob sich eine dunkle Augenbraue, als die Jüngere die ungewöhnliche Antwort auf ihre Frage erhielt. Damit hatte sie eigentlich nicht gerechnet, sondern eher damit, dass sie über ihre Wünsche vielleicht ausgefragt wurde. Shizuru hatte anscheinend wirklich ein paar mehr Ideen und Vorschläge als sie angenommen hatte. Sie waren doch gestern erst angekommen, wie war es also der Älteren möglich schon einen kompletten Tagesplan aufzustellen? Natsuki blinzelte ein paar Mal, schüttelte leicht den Kopf, diese Frau war ihr manchmal wirklich ein Rätsel.

Die Dunkelhaarige nickte nur kurz auf Shizurus Anweisung sich fertig zu machen, ihr Blick heftete an ihr bis sie mit dem Tablett den Raum verlassen hatte. „Hab ich was verpasst?“, murmelte sie zu sich selber, zog die Augenbrauen noch einen Moment nachdenklich zusammen. Das sie in der Tat etwas verpasst, beziehungsweise wohl eher wieder vergessen hatte, kam der Gakuenchou nicht in den Sinn. Warum auch, es war für sie schließlich ein Tag wie jeder andere. Nun gut nicht wie jeder anderer, wenn man bedachte, an welchem Ort und unter welchen Umständen sie sich ihr befanden.

Natsuki erhob sich schließlich, machte sich erst einmal daran das Bett etwas anständiger aussehen zu lassen, schüttelte Decke sowie Kissen etwas auf. Der nächste Weg führte sie zum Kleiderschrank, an dem sie für ein paar Minuten inne hielt. Kritische Augen betrachteten die Auswahl an Kleidung, die sich ihr anbot. Wer zum Teufel hatte eigentlich ihren Koffer gepackt? Etwas unschlüssig trommelte sie mit den Fingern auf dem robusten Holz der Schranktür. Sie wusste immerhin noch nicht einmal ob Shizurus Pläne bestimmte Kleidung als Vorraussetzung anstellten. Schließlich entschied sie sich dann für Hotpants mit passendem Tanktop, der Tag könnte ja wie erwartend warm werden, da war wohl besser jetzt schon Vorkehrungen zu treffen. Damit verschwand sie dann im angrenzenden Badezimmer, machte sich fertig bis wie aus Routine die Haarnadel zum Schluss folgte und Natsuki wenigstens etwas ihres Selbst verlieh.

Genau zur richtigen Zeit machte sie sich auf den Weg über die Treppe runter in den Wohnbereich. Zum Glück fühlte sich ihr Gelenk schon besser an und erinnerte sie nicht bei jedem vorsichtigen Schritt durch ein schmerzhaftes Ziehen daran, dass sie verletzt war. Natsuki blickte sich unten angelangt kurz nach der Älteren um, warf auch einen Blick in die Küche nebenan. Da sie auch dort wenig Erfolg hatte, zog die Jüngere es in Betracht, dass sie vielleicht schon draußen auf sie warten würde, Shizuru war schließlich jemand den man manchmal nach der Uhr stellen konnte.

Draußen angelangt, begrüßte sie zuerst die Sonne, die mit ihren Strahlen schon höher am Himmel stand als vor ein paar Stunden. Geblendet durch den schnellen Lichtwechsel hob Natsuki kurz eine Hand zum Schutz vor die Augen, ließ diese aber schnell wieder fallen, als sie Shizuru entdeckte. Der Anblick war schier atemberaubend, wenn auch ungewohnt, musste sich die Dunkelhaarige eingestehen. Sie brauchte einen kurzen Moment um sich wieder zu fangen, nicht auch noch bei den Gedanken zu erröten. Ein paar Schritte führten sie zu der Älteren, eine Hand streckte sich automatisch nach der ihren aus. „Dann führ mich mal…“, befahl sie sanft mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Da sie schließlich keine Ahnung hatte, wo es hin gehen sollte, war es nur natürlich die Führung Shizuru zu überlassen.
 

Shizuru ließ sich während des Wartens die Sonne auf den Pelz scheinen und schloss kurz die Augen, als würde sie sich Mut ansammeln müssen für das, was sie nun vorhatte. Zwar hatte se jedes Jahr eine Kleinigkeit für Natsuki parat gehabt, in Form eines Geschenkes, jedoch noch nie etwas solches, was die Jüngere heute erwarten würde. Ohne die Hilfe von Mai und Mikoto hätte sie das auch gar nicht so schnell auf die Reihe bekommen... Immerhin war hier ja alles anders und alle vorherigen Pläne musste sie zwangsläufig verwerfen. Allerdings hatte sie würdigen Ersatz gefunden und in das heutige Programm mit eingebaut. Noch im Flugzeug, als Natsuki eingeschlafen war, hatte sie Kontakt zu Mai aufgenommen und sie in ihre Planungen mit einbezogen. Sie war froh, das sie sich auf die Fire Otome verlassen konnte und auch, das sie sich nichts hatte anmerken lassen nach der Ankunft.

Die beiden mussten wirklich noch die ganze Nacht an der Überraschung gearbeitet haben, damit es jetzt auch wirklich alles fertig und bereit war. Und schon weil Mai und Mikoto so einen Stress damit hatten, hoffte sie, dass das kein Griff ins Klo war und Natsuki sich etwas darüber freuen konnte... auch wenn sie diesen tag nicht sonderlich mochte bzw. ihn nicht von anderen Tagen unterschied.

Als Natsuki dann raus kam, öffnete die Ältere wieder die Augen und schenkte ihr sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Ihre Augen öffnete sich etwas weiter, aufgrund von Natsukis knapp gehaltener Bekleidung. Aber ungewohnt war das nicht, immerhin unterschied sich dieses Outfit nicht sehr von dem Bikinidress das sie sonst immer trug wenn es warm war.

Sie schüttelte kurz ihren Kopf frei, ehe sie dann Lächelte und Natsukis Hand ergriff, welche so nach ihrer geangelt hatte. Diese drückte sie kurz, ließ dann aber wieder los um etwas aus einer Tasche zu zücken, was aussah wie ein schwarzes Seidentuch.

Shizuru begab sich hinter die Jüngere und verband ihr damit dann die Augen. Als das getan war, ergriff sie die hand wieder und ging dann einfach mal mit ihr los, völlig wortlos. Fast eine halbe Stunde liefen sie durch den warmen Sand des Strandes und Shizuru verlor nicht ein einziges Wort...

Der Sand schien kein nehmen zu wollen, bis Shizuru plötzlich losließ und Natsuki einfach stehen ließ. Man konnte ein rauschen hören, aber das war zweifelsohne vom Meer. Erst kurz darauf bekam Natsuki die Hand der Älteren wieder und wurde dann kleine Stufen hinaufgeführt, die zwar auf festen, aber etwas wackeligen Untergrund führten. Was Natsuki nicht wusste war, dass sie sich nun auf einem Schiff, einer Yacht wiederfand und diese gerade auch dabei war abzulegen.

Shizuru jedoch erlöste die junge Frau noch immer nicht von ihrer blinden Unwissenheit und führte sie ein Stückchen weiter in das Schiff hinein und hoch auf die obere Plattform, wo nicht nur der Steuerbereich war, sondern auch ein reichlich gedeckter Tisch an Getränken, Essen – das zweifelsohne von Mai kam- und einem riesigen Berg Geschenken, die auch von der ganzen Garderobe Crew waren...

Das alles enthüllte sich Natsukis jetzt, als Shizuru ihr die Augenbinde abnahm. Natürlich würde ihr der bunte Haufen zuerst auffallen, jedoch als nächstes, das sie auf diesem Schiff alleine waren und Shizuru dich daran gehalten hatte, keine Gäste zu ihrem Geburtstag einzuladen. Aber auch wenn außer Shizuru niemand da war, waren sie durch die Geschenke alle stille Teilnehmer und bedachten Natsuki, das sie an sie dachten.
 

Verwirrt nahm sie den nur kurzen Händekontakt zwischen sich und Shizuru hin, hätte es vorgezogen ihn länger zu halten. Neugierig verfolgte sie die Handlung der Älteren drehte sich etwas herum, als diese hinter sie trat. "Wollen wir nicht los..?", fragte sie etwas irritiert bis sich ihr Sichtfeld plötzlich verdunkelte und sie die provisorische Augenbinde auf ihren Augen verspürte. Das war alles doch wirklich zu seltsam, zwar in gewisser Weise Shizurus Geschmack so geheimnisvoll zu tun, aber warum das ganze? Natsuki begriff nicht wirklich, warum das alles nötig war, wo sie doch nur etwas unternehmen wollten. "Ich hoffe du hast eine gute Erklärung dafür..", murrte sie kurz, die Augenbraue hob sich auch jetzt noch, trotz des einschränkenden Stoffs. Die Dunkelhaarige wartete vergeblich auf eine Antwort, auch noch als sie schon von der Älteren mitgezogen wurde.

Natsuki hoffte inständig, dass sie nichts Schlimmes am Ende ihrer Reise erwarten musste, etwas mulmig wurde ihr nun doch zumute. Instinktiv umklammerte sie Shirzusu Hand fester, so war sie doch der einzige Halt im Moment, der ihr geboten wurde. Die Jüngere achtete sehr auf die Geräusche in der Umgebung, schärfte ihrer anderen Sinne ein wenig mehr, in der Hoffnung vielleicht einen Hinweis zu erhaschen, wo Shizuru sie hinführte. "Wenn ich stolpere und mir das andere Gelenk auch noch verstauche bist du schuld...", erwähnte Natsuki kläglich nach einer Weile. Ein Schmollen bildete sich auf den roten Lippen, sie war es nicht gewohnt so ignoriert zu werden, schon gar nicht von Shizuru. Sie wollte zwar nicht ungeduldig wirken, doch das Fehlen einer ihrer wichtigsten Sinne, brachte sie fast um den Verstand.

Das Shizuru sie plötzlich einfach so mitten im Sand stehen ließ, machte die Sache auch nicht unbedingt besser. "Oi Shizuru..?!", rief sie sichtlich irritiert, streckte die Hände kurz aus um die Anderer vielleicht in der Nähe ertasten zu können. Sie wagte nur einen kleinen Schritt nach vorne, hielt dann jedoch inne aus Angst wirklich einen zweiten Unfall zu verursachen. Natsuki rang mit sich nicht einfach die Augenbinde abzunehmen, um dem ganzen Spuk ein Ende zu nehmen. Sie wusste allerdings, dass Shizuru das sicherlich nicht ohne Grund tat und sie vielleicht einfach nur überraschen wollte, deshalb riss sich die Gakuenchou am Riemen und gab dem Verlangen nicht nach. Ein kurzes Aufatmen erfüllte sie, als sie die Hand der Älteren wieder spürte und von neuen mit gezogen wurde. Nach einer kurzen Weile blieben sie ein zweites Mal stehen und der Griff um ihre Hand lockerte sich ein zweites Mal. „Shizuru!“, zischte sie panisch schon wieder irgendwo völlig in der fremde alleine stehen gelassen zu werden. Die Panik verflog aber schnell, als sich die Augenbinde gelüftet wurde und der Gakuenchou endlich wieder freie Sicht gab.

Grüne Augen blinzelten ein paar Mal, bis sie wieder klar sehen konnten, sogen jegliche Information über ihre Umgebung auf. Ihr erster Blick fiel auf Shizuru, die unschuldiger den je ihr Lächeln auf den Lippen trug, der nächste schweifte rüber zu dem gedeckten Tisch, der für eine ganze Partygesellschaft gedeckt zu sein schien. „Was zur…?“, entfuhr es ihr knapp, beide Augenbrauen erhoben sich verwirrt über Berg an Geschenken der ebenfalls dort thronte. Es brauchte noch einen kleinen Moment bis es bei der Jüngeren klick machte, Geschenke konnten schließlich nur eins bedeuten. Ein leises Stöhnen entfloh ihren Lippen, als Natsuki die flache Hand gegen die Stirn legte. Sollte es wirklich schon wieder so weit sei, diese lästige Tag schon wieder schneller da war, als erwünscht?

„Sag nicht, dass die für mich sind…“, murmelte sie zu der Aschblonden herüber, ging näher an den Tisch ran um die Objekte zu inspizieren. Vielleicht gab es ja schließlich auch einen anderen plausiblen Grund warum sich hier die bunten Pakte türmten. Beim genaueren Bedenken, fiel der Gakuenchou zwar keiner ein, aber sie war sich sicher, dass es einen geben musste. Ihr Blick glitt etwas weiter umher und jetzt erst fiel ihr auf, dass sie sich auf einem Schiff befand, was schon drum und dran war auf das offene Meer hinauszufahren. Gut auch dafür würde es einen dürftigen Grund geben und genau diesen erwartend drehte sie sich wieder zu Shizuru um. Die Hände leicht in die Hüfte gestemmt, legte sie den Kopf leicht schief, wartete auf die entsprechende Erklärung, die nach ihren Wünschen hoffentlich nicht im Geringsten etwas mit ihrem Geburtstag zu tun hatte.
 

Shizuru verfolgte Natsukis Reaktionen mit dem Blick und wusste genau, wann es bei ihr Klick machte und auch, dass es ihr nicht sonderlich zu gefallen schien. Allerdings belächelte die Ältere das nur und kannte das ja auch.... Aber das war ja noch nicht alles. Das alles hätte nicht so viel Zeit gekostet, wenn es wirklich alles gewesen wäre, so wie es jetzt ist.

Sie ließ der Jüngeren noch etwas Zeit das alles zu inspizieren, ehe sie sich umsah. Die Yacht war nun ein gutes Stück voran gekommen und Shizuru begab sich nun hinter das Steuerrad um den Kurs etwas zu korrigieren und dann das Tempo zu senken, damit sie nicht zu weit rausfuhren, aber weit genug weg waren vom Festland.

Bei dem ganzen Tun begleitete Shizurus Lippen stets ein Lächeln, das von nichts aus der Ruhe zu bringen war. Sie antwortete auch nicht auf Natsukis frage, die sie sich auch eigentlich hätte sparen können, da ihr Geburtstag nur der einzige Grund sein konnte.

Schließlich drehte sie sich wieder um und zückte dann einen Laptop unter dem Board hervor, welches sie aufklappte und mit dem Bildschirm zu Natsuki drehte, ehe sie auf einen Knopf drückte. Sie stand dahinter und ließ Natsuki die Sicht auf den Laptop, welchen sie vor ihrem Bauch hielt. Eine weile passierte nichts, dann erschien das Bild von einer Gruppe Menschen, die Natsukis durchaus bekannt sein müssten. Die anderen Pillars, die Laborbelegschaft, und die Meisterotome und deren Meister aus allen größeren Ländern, die Natsuki irgendwie nahe standen. Alle standen da, gefilmt von einer Kamera und stimmten ein ‚Happy Birthday’ für Natsuki an. Anschließend erschien nur Mai im Bildschirm und grinste. Die Szene schien von gestern zu sein und erst vor kurzem noch reingeschnitten worden zu sein.

„Na-tsu-kiiiiii! Jetzt, da du nicht mehr vor deinem Geburtstag und deinen Freunden davon laufen kannst, es sei denn du willst schwimmen, können wir dir ja endlich mal gratulieren, nach all den Jahren wo du uns immer entkommen bist! Ich darf den Anfang machen also.... Alles gute zum Geburtstag, Natsuki und...“, wollte sie gerade weiter sagen, da warf sich Mikoto ins Bild und sprang Mai beinahe um. „AAALLLLEES GUTEEEEEEE..hahahaha!“, lachte die kleine Nekokami. Mai murrten und die beiden balgten etwas vor der Kamera herum, ehe geschnitten wurde und Haruka im Bild erschien. Wie immer mit den Armen vor der Brust und mit einer verschüchterten Yukino neben sich.

Die Blonde Otome räusperte sich und schien nach Worten zu suchen. „Ja dann... mal alles gute und so...“, meinte sie nur, wie immer streng und Yukino lächelte und wünschte ihr ebenso alles gute, bis Haruka ihr noch mal ins Wort fiel. „Wir denken alle an dich!! Und ein Jahr Älter zu werden ist keine Schande also stell dich dem gefälligst wie eine Otome! Und wehe du freust dich nicht! Wir haben immerhin alle besseres zu tun als hier lobhymnen auf dich zu singen und Shizurus Idee nachzukommen!“, murrte sie und Yukino hielt Haruka die Hände vor den Mund. „Haruka-chan!... nicht doch...“, zirpte diese und versuchte ihre Otome zum schweigen zu bringen. Wieder wurde geschnitten und Nao, Maya und Sara erschienen im Bild. Alle grinsten wie Zigeunerschnitzel. „Alles Gute, Gakuenchouuuuu!!!“, riefen sie zusammen und lachten. „Mach dir keinen Kopf, davon kriegst du nur noch mehr Denkfalten auf der Stirn“, grinste Nao und wieder wurde geschnitten... Alle durchliefen dieses Programm von Yohko, über Arika, bishin zu Mashiro und Akane... Wirklich jeder hatte der Gakuenchou irgendwas nettes zu sagen und ihr Glückwünsche auszurichten. Die ganze Zeit über aber sah man Shizuru nicht einmal, auch nicht, als sich einige Leute wiederholten und auch Outtakes und alles mögliche gezeigt wurden. Süße Kommentare, liebevolle Grüße und ziemlich lustige Szenen, die das ganze reichlich auflockerten und den recht Chaotischen Haufen nur noch sympathischer wirken ließen. Erst ganz am Ende, hatte jemand die Kamera an sich genommen und nun sah man Shizuru im Bild, jedoch wirkte das nicht wie eine dieser einstudierten Szenen, sondern eher wie ein heimliches Filmen. Man sah Shizuru, wie sie im Schlafanzug dasaß, mitten in der Nacht, und an etwas herumwerkelte. Beim heran zoomen erkannte man dann, dass die Otome die Finger voller Pflaster hatte. Wirklich kein Finger war verschont geblieben. Ein wahrer Skandal, das der anmutigen Otome gerade etwas wie mähen so schwer zu fallen schien. Plötzlich schien sie die Kamera zu entdecken und sprang auf um die Kamerafrau förmlich aus dem Zimmer zu verjagen. Es folgten noch einige andere heimlich gefilmte Szenen von Shizuru, wie sie mitten in den Vorbereitungen steckte und sogar eines Szene, wo sie schlafend am Schreibtisch herum hing.

Am Ende des Filmes waren wieder alle versammelt und entrichteten noch mal gemeinsam ihre guten Wünsche für die Gakuenchou und wiesen auf die Geschenke hin, welche alle für Natsuki waren... Dann endete der Film und Shizuru klappte den laptop wieder zu, um Natsuki anzusehen.
 

Das Ausbleiben der Worte, war schon Antwort genug auf ihre Frage. Tief zog sie die Luft ein um sie im nächsten Moment in einem langen Seufzen wieder auszulassen. Der Tag würde wohl doch etwas anders verlaufen, als sie es sich vorgestellt hatte, vielleicht sogar noch mehr überraschende Wendungen annehmen, wenn sie Shizuru so betrachtete, die schon wieder im nächsten Schritt vertieft war.

Mürrisch warf sie noch einen Blick auf die Geschenke, die einen jeden wohl erfreut hätten. Zugegeben freute sie sich schon etwas, auch darüber, dass Shizuru sich anscheinend so viel Mühe gemacht hatte sie hierher zu "entführen". Aber Natsuki war nun mal jemand, der auf großen Aufwand gerne verzichtet, erst recht wenn es um sie selber ging und um diesen Tag, ihren Geburtstag. Sie war in all den Jahren froh gewesen, dass dieser mehr oder weniger an ihr vorbei gezogen war, hatte lediglich Shizurus Präsente mit einem Dankeschön und Lächeln hingenommen. Die Ältere war so gesehen auch die Einzige, die sich dies erlauben durfte ohne dass Natsuki es ihr Übel nahm. In diesem Fall war es nicht anders, so stur sie auch ihre Fassade aufrecht zu erhalten versuchte.

Was sie allerdings überraschte war die Tatsache, dass Shizuru immer noch kein Wort verloren hatte, weder über ihren Geburtstag noch den Aufenthaltsort an dem sie sich befanden, beziehungsweise auf den sie zusteuerten. Sie beäugte den Laptop kritisch, der ihr wenige Momente später vor die Nase gehalten wurde. Natsuki hinterfragte das ganze nicht, wusste ohnehin nicht, ob sie diesmal vielleicht eine entsprechende Antwort erhalten würde. Sie wartete einfach ab, Shizuru würde schon wissen, was sie tat.

Die Jüngere hatte gewiss nicht erwartet, dass sich ihre Freunde auf dem Bildschirm offenbarten und in verschiedensten Versionen ihre Glückwünsche aussprachen, es war ungewohnt neu für sie. Schon allein, dass sich wirklich jeder der sie kannte die Mühe gemacht hatte sich vor die Kamera zu stellen und etwas zu sagen. Eine Anzahl von unterschiedlichen Emotionen wechselten auf dem Gesicht der Dunkelhaarigen, von Verlegenheit bis hin zu Genervtheit. Als die Vorstellung dann zu Ende war, fehlten ihr mehr oder weniger die Worte. Natsuki starrte noch ein paar Sekunden in die Leere bevor sie den Blick hob und Kontakt zu Shizurus suchte.

„Du hast das alles von Anfang an geplant oder?“, warf sie mehr schmunzelnd als anklagend der Älteren vor. Sie wusste nicht wie sie Shizuru ihren Dank aussprechen sollte, wo diese nach dem Aufzeichnungen zu Urteilen, der Anlass für genau diese war und ihre gemeinsamen Freunde wohl dazu überredet hatte, nun ja zumindest einen Teil davon. Natsuki war sich sicher, dass einige gerne selber anwesend hier wären, doch um ehrlich zu sein, war sie erleichtert, dass dem nicht so war.

Leicht schüttelte sie den Kopf, trat einige Schritte wieder an den Tisch. Ihre Augen schweiften erneut über den Berg an Geschenken, suchten fast nach etwas speziellem, was nur ihr sofort ins Auge stechen würde. Sie hatte mit einem Lächeln die Aufnahmen der Älteren hingenommen, erkannte sofort, dass diese von Shizuru nicht gewollt waren.

„Also…wo ist dein Geschenk?“, verlangte sie mit Neugierde zu wissen, drehte sich mit einem kurzen Glitzern in den Augen zu Shizuru um. Wenn es ein Geschenk gab, was sie wollte, was es würdig war überhaupt ausgepackt zu werden, dann wohl das von Shizuru.

„Wie ich gesehen habe, hat es sehr viel Zeit beansprucht…“, tönte es schon etwas sanfter von der Jüngeren her. Natsuki konnte es nicht lassen, als erneut auf sie zuzugehen um eine Hand Shizurus aufzunehmen, die Fingerspitzen, die auf dem Video so gemartert aussahen, haargenau nun zu betrachten, sanft mit den eigenen drüber zu streichen. „Baka…“, murrte sie mit gesenktem Blick, “…dir solche Mühe für mich zu geben…“.

Natsuki wusste nicht ob sie sich geschmeichelt fühlen sollte ob der Tat oder wütend, dass Shizuru sich derart verausgabt hatte, viel zu viel wieder in Kauf genommen hatte, um ihr eine Freude zu machen.
 

Die Ältere zog etwas besorgt die Brauen zusammen, als Natsuki sich schweigend erhoben hatte, um noch mal an dem Geschenktisch vorbeizugehen. Das Herz fing bedrohlich ängstlich an zu pochen, das sie dieses mal vielleicht doch über die stränge geschlagen hatte und es Natsuki vielleicht wirklich zu viel war... Vielleicht hätte sie sich so kurz nach dem ganzen Chaos keine solche Überraschung leisten sollen... Vielleicht mutete sie Natsuki damit ja zu viel zu... Vielleicht fühlte diese sich ja jetzt dazu gezwungen, sich zu freuen, auch wenn sie das vielleicht gar nicht wollte...

Shizuru senkte kurz den Blick und atmete einmal tief durch, ehe sie dann schuldbewusst nickte, und sich dazu bekannte, das alles geplant zu haben. Erst nahm sie das anklagend hin, doch als sie dann das schmunzeln auf den Lippen der Jüngeren nahm, geriet dies Befürchtung ins wanken. Der Kopf ging etwas in die Wiege, als die Dunkelhaarige dann auf sie zu kam und ihre Hände hochnahm.

Eine zarte Röte stieg ihr in die Wangen und sie hoffte, das Natsuki glauben würde, dass dies von der Sonne ausgelöst worden war, die auf die beiden niederprasselte. Ein kurzes Schlucken, dann folgte sie dem forschenden Blick Natsukis über ihre Hände, welche recht gut verheilt waren. Das ließ aber darauf schließen das Shizuru schon lange an dem Geschenk gearbeitet hatte, wenn ihre Finger sogar Zeit hatten, sich zu regenerieren.

„Bist... du jetzt böse?“, fragte sie dann schließlich leise, löste diese Frage von ihrer Zunge weil sie dies wirklich befürchtete...

Sie ließ Natsuki aber auch keine Zeit darauf zu antworten, sondern löste sich dann von ihr, da diese ja nach dem Geschenk gefragt hatte und das wollte Shizuru ihr keinesfalls vorenthalten.

So ging sie dann an ihr vorbei zu dem Tisch und griff zielsicher nach einem größeren Päckchen, was aber nicht wirklich eingepackt war, denn dafür war es zu umständlich geformt. Es war lediglich von einem Tuch verhüllt und dieses zog sie nun weg.

Damit legte sie den Blick auf ein Häuschen frei, was eindeutig die Nachbildung der Akademie war und dazu lagen viele kleine, handgenähte Püppchen, die die wichtigsten Persönlichkeiten wiederspiegelten. Die kleinen Püppchen waren etwa so groß wie Schlüsselanhänger und hatten auch alle ein kleines Bändchen am Kopf, so das man sie hätte irgendwo aufhängen könne. Man erkannte eindeutig ein Püppchen das aussah wie Haruka, Mashiro, Yukino, die anderen Pillars inklusive Shizuru. Auch Natsuki wurde als Püppchen verewigt. Dieses hob Shizuru an dem Bändel nun hoch und setzte es dann in das Häuschen auf den Sessel der Gakuenchou hinter den kleinen Schreibtisch. Es war wirklich ein Zufall, dass Natsuki die Akademie nun doch bei sich hatte, wenn auch im Miniformat.

Sie trat dann einen Schritt zurück und sah dann zu Natsuki. „Also... es ist zwar nicht sonderlich schön aber...“, fing sie an und damit sie nicht weiterreden musste, zog sie noch ein weiteres Geschenk hervor in der größe eines Buches, „das hier ist besser...“.

Sie drückte Natsuki das Geschenk in die Hände und wenn sie es aufmachen würde, dann würde sie einen Kalender finden, dessen Seiten bestückt waren mit allen möglichen Fotos aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit in Garderobe... Shizuru hatte wirklich jeden Schnipsel aufbewahrt der mit Natsuki zu tun hatte.
 

Natsuki strich noch etwas länger über die Haut als nötig, gab sich erst zufrieden, als sie keinerlei Anzeichen für Wunden und gar großen Narben fand. Nur langsam hob sie den Blick wieder, wagte es mit dem Rubin in Kontakt zu kommen. Zaghaft verformten sich ihre Lippen in ein Lächeln, die Frage klang so absurd, doch bei Natsukis Verhalten wohl berechtigt. "Nein ganz im Gegenteil...“, beruhigte sie die Ältere, teilte ihr mit, auch wenn diese schon dabei war ihr Geschenk hervorzuholen. Die Überraschung war doch irgendwie geglückt. Sie würde zwar keine Freudensprünge machen, mit dem Fuß sowieso nicht, aber schon allein Shizuru wegen fühlte sie sich glücklich genug im Moment.

Die Jüngere folgte ihr schließlich zum Tisch rüber, war erpicht darauf, endlich zu erfahren, was sie bekommen würde. Auch wenn sie ihre Freude nicht zeigen wollte, so war der aufgeregten Schimmer in ihre Augen nicht zu verbergen. Erst etwas verwirrt legte sich Natsukis Kopf in die Wiege, bis sie erkannte, was das Geschenk darstellte. Ungläubig über das doch schon annähernde Meisterwerk, trat sie noch ein Stück näher an den Tisch und Shizuru heran. Dafür also hatte sich die anmutige Otome die Finger zerstochen, wohl sehr lange dran gearbeitet und Nächte ohne Schlaf verbracht.

Die kleine Aktion Shizurus, ihr Minialterego in den Sessel zu setzen, löste ein zartes Schmunzeln aus. Natsuki beugte sich etwas vor, betrachte die kleine Akademie etwas genauer. So viele Details stachen ihr ins Auge, ließen sie mit Bewunderung feststellen, dass Shizuru das eine oder andere verborgene Talent hatte. Vorsichtig umfassten ihre Finger die kleine Third Pillar, die immer noch neben den anderen vielen Püppchen mehr oder weniger rum lag, und stellte es neben den kleinen Schreibtisch, dort wo ihr Platz war, an Natsukis Seite. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk, schnappte sich ein neues Opfer und positionierte es in der kleinen Welt von Garderobe. „Ich find es toll….“, grinste sie begeistert wie ein kleines Kind, schon vollkommen vertieft in das neue Spielzeug, während sie Nao mehr oder weniger auf dem kleinen Tor, was wohl den Akademieeingang darstellen sollte, aufspießte.

Ihr Spieltrieb wurde hege vom nächste Geschenk unterbrochen, was sich plötzlich in ihren Händen wieder fand. Sie drehte erst etwas in Händen, ließ den Blick zu Shizuru schweifen, als ob sie dort eine Antwort finden würde, was sie geraden in Händen hielt. Fast ehrfürchtig entfernte sie das Papier, das so liebevoll um den Gegenstand gewickelt war, bis schließlich dieser zum Vorschein kam. Natsuki betrachtete das Deckblatt, fing dann an sich durch die einzelnen Blätter durchzuarbeiten. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die unzähligen Bilder von sich und Shizuru sah, die Erinnerungen die damit im Zusammenhang standen.

Das Lächeln versiegte jedoch schnell wieder, schwer schluckend presste sie ihre Lippen zusammen, spürte wie ihre Augen bedrohlich feucht wurden. Wenn es das war, was man Rührung nannte, dann hätte Natsuki die Emotion wohl immer falsch verstanden.

„Es ist...wunderschön..“, hauchte sie leise mit belegter Stimme, konnte den Blick einfach nicht von eins der Bilder nehmen, dass sie beide noch in jüngeren Jahren darstellte wo Shizuru sie innig von hinten umarmt hatte und sie wie gewohnt die Spuren der Verlegenheit nicht verbergen konnte. Die Jünger hob eine Hand an, strich mit dem Handrücken über ihren Wangenknochen, auf dem sich eine Träne angesammelt hatte. Dann endlich hob sie den Blick, schlang im nächsten Moment die Arme fest um die Ältere. „Danke Shizuru…“, wisperte sie gerührt, bedeckte die Wange dieser mit einem sanften Kuss.

Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie ihren Geburtstag als einen guten Tag im Jahr preiste.
 

Shizurus Hände krampften sich in einem stetigen Rhythmus auf und zu, während sie Natsuki dabei beobachtete, wie diese das erste Geschenk unter die Lupe nahm und sogar anfing etwas damit zu spielen. Sie lächelte kurz, als sie sah, wie das Püppchen, das sie selbst darstellte, platz neben dem Schreibtisch der Gakuenchou fand. Sie hoffte aber weiterhin, dass Natsuki das Geschenk nicht nur ihres Spieltriebes wegen gefiel.

Als die Gakuenchou dann das zweite Geschenk an sich nahm und es auspackte, trennte Shizuru kurz die Lippen voneinander, so gespannt war sie darauf, was die Jüngere dazu sagen würde und ob ihr das gefiel...

Sie konnte sich zwar nicht wirklich vorstellen das Natsuki das Geschenk nicht gefiel, was ja recht persönlich war, doch fürchten darum tat sie trotzdem, immerhin hat sie sich reichlich Mühe damit gegeben.

„Ich...“, fing sie dann an, als Natsukis Augen sich mit Tränen anfüllten. Mit dem Geschenk wollte sie sie ja eigentlich nicht zum weinen bringen, eher im Gegenteil.

Gerade als sie dann wieder zum Reden ansetzen wollte, stockte sie, als Natsuki an sie heran trat und ihr dann förmlich an den hals fiel, um ihr einen Kuss der Rührung auf der Wange zu hinterlassen.

Die Ältere blinzelte erst etwas irritiert, ehe ihr ein Ton Röte in die Wangen stieg und sie schluckend der Jüngeren ins Gesicht sah.

Sie lächelte dann und hob ihre Arme, um diese ebenso um den Leib Natsukis zu legen und sie etwas an sich zu drücken. Es war ihr ein wahrer Fels vom Herzen gefallen, dass der Gakuenchou die Geschenke scheinbar zu gefallen schienen.

Das Herztrommeln konnte sie kaum noch verbergen und so schloss sie kurz die Augen und ließ den Moment auf sich wirken und gab der Jüngeren die Zeit, das etwas sacken zu lassen.

Erst nach einer unendlich wirkenden Weile, löste sie sich dann etwas von ihr und strich ihr mit beiden Händen gleichzeitig über die Wangen.

Ein überaus sanftes lächeln ereilte ihre Lippen dabei. Das Boot wankte gemütlich auf dem Gewässer hin und her und gab der Szene einen überaus traumhaften Stich.

„Mai und Mikoto haben wir das komplette Essen zu verdanken... das ist ihr Geschenk an dich und... Und der Rest ist alles dort auf den Tischen verpackt...“, meinte sie dann, wusste aber auch das Natsuki nicht vorhatte die anderen Geschenke jetzt auszupacken.

„Das Boot hat einen festen Kurs und wird etwa auf dieser Höhe hier treiben bleiben... Da es heute Abend zu Mitternacht noch eine weitere Überraschung gibt und wir auch die nacht hier auf diesem Schiff verbringen werden... Wir... können uns so lange auf dem Bug in der Sonne aalen oder... angeln.. oder du kannst unter Deck etwas ruhen... das ist dein Tag“, sagte sie dann und zählte einige Möglichkeiten auf. Diese Yacht war ja Eigentum von Garderobe und es war nicht das erste mal das die beiden sich auf dieser befanden, so kannte Natsuki sich hier auch aus und es war kein fremdes Terrain.
 

Erleichtert ließ Natsuki den Atem los, als sie spürte wie Shizuru die Umarmung erwiderte. Sie ließ sich für einen kurzen Moment fallen, genoss den Halt, der ihr bedingungslos geboten wurde. Diese Frau hatte so viel für sie getan, selbst als sie sich noch nicht einmal richtig kannten, war Shizuru ihr schon wohl gesonnen, zeigte ihr was Freundschaft bewirken konnte. Für Shizuru würde sie den heutigen Tag genießen, jegliche Überraschung hinnehmen, sei sie auch noch so ungewohnt.

Dieser Moment reichte der Jüngeren aus, um sich wieder einigermaßen zu Fangen und den Tränen Einhalt zu gebieten. Natsuki empfand es sowieso als vollkommen widersprüchlich diese trotz ihrer Freude vergießen zu müssen, sollte sie nicht eher mit einem Lächeln, vielleicht sogar Lachen, ihr Wohlbefinden kundtun? Die Arme zur Seite fallen lassend, blickte sie auf in die Augen, die ihr so liebevoll entgegen sahen. Alleine diese Tatsache, zauberte Natsuki ein neues Lächeln aufs Gesicht. Shizuru brauchte gar nicht viel tun oder sagen, dieser tiefe Blick in ihre Seele reichte vollkommen aus um die Jüngere in Einklang mit sich selber zu bringen.

Vorsichtig legte sie den Kalender neben die anderen Geschenke, bedachte ihn noch eines kurzes Blickes, genauso wie die kleine Akademie, die sie nun ihr Eigen nennen durfte. Es würde wohl völlig gleichgültig sein, was sich in den anderen vielen bunten Paketen befand, Natsuki war jetzt schon sicher, dass dies die besten Geschenke waren. Sie ging etwas um den Tisch herum, betrachtete jetzt erst die Auswahl an Essen, das Mai in mühsamer Arbeit angerichtet hatte. Dass die Köchin es dabei gerne mal wieder übertrieben hatte, ging an der Dunkelhaarigen nicht spurlos vorbei. „Damit können wir ne ganze Woche feiern…“, ließ sie amüsiert verlauten, schüttelte leicht den Kopf über ihre Freundin und Angewohnheiten. Als etwas von einer weiteren Überraschung ihr Ohr streifte, hob Natsuki den Kopf um der Älteren eine hochgezogenen Augenbraue zu schenken.

„War das nicht schon Überraschung genug?“, schmunzelte sie, war jetzt schon gespannt darauf, was der Tag noch alles mit sich bringen würde. „Ich hoffe nur das beinhaltete nicht wieder verbundenen Augen…“, meinte sie noch knapp, bevor sie langsame Schritte weiter aufs Deck und in Richtung Bug führten. Die Sonne wirkte hier draußen auf dem Meer noch viel wärmer als an Land, wurde zusätzlich noch vom Wasser reflektiert. Schmale Finger umklammerten die Reling der Yacht, Augen schlossen sich für einen Augenblick genießerisch, als eine milde Prise das dunkle Haar umherwirbelte.

„Ich würde gerne das Wetter hier etwas genießen…“, murmelte die Jünger bezüglich Shizurus Vorschläge. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf ihren Lippen bei ihrem nächsten Gedanken. Sie drehte sich ein wenig um, hielt die Hände beide an der Reling hinter sich noch fest, legte die Arme leicht darauf. Der Kopf legte sich ein wenig spielerisch auf die Seite.

„Eine bequeme Liege, ein kühler Drink und eine wunderschöne Frau….das ist alles was ich mir im Moment wünsche...“, ließ sie dann keck verlauten, machte keinen großen Hehl daraus, dass sie Shizuru gerade als wunderschön bezeichnet hatte.

Es war schließlich ihr Geburtstag, da durfte sich selbst Natsuki erlauben, die Ältere einmal ein wenig zu necken, auch wenn sie gewiss nicht so geübt darin war, wie diese.
 

Shizuru verfolgte Natsukis Schritte mit dem Blick bishin zur Reling. Langsam wanderte ihr Kopf dann in die Wiege, als sie anfing Natsuki zu betrachten. Die Haut, die von der Sonne bestrahlt wurde, das Haar, das vom Wind ergriffen und herum gewirbelt wurde, die Stille, die die Atomsphäre dazu bildete und das Meer als Hintergrund. Das Bild würde sich wohl auf ewig in Shizurus Kopf fressen und nie wieder zu verbannen sein.

Sie musste leicht den kopf schütteln, um den Blick dann losreißen zu können und noch mal über den Tisch schweifen zu lassen. An diesen trat sie nun und ordnete das alles ein wenig, während Natsuki überlegen konnte wonach ihr jetzt der Sinn am ehesten stand.

Das die Gakuenchou sich dann dazu entschied, das Wetter zu genießen, befand Shizuru als gute Idee und musste Lächeln. Als sie dann aber die neckenden Worte und das darin verhangene Kompliment hörte, fiel ihr fast ein Schüsselchen aus den Händen.

Sie blinzelte und wurde Rot, blickte aber nicht auf, um sich das nicht anmerken zu lassen. Für gewöhnlich war sie es ja, die mit so was um sich warf und nicht umgekehrt... Doch diesmal hatte Natsuki sie voll erwischt und diesen Triumph wollte sie ihr nicht gönnen.

Sie räusperte sich angemessen und lächelte dann, als wäre nichts.

„Die Liegen stehen direkt vor deiner Nase, den Drink kann ich dir gerne zubereiten und die schöne Frau... na ja das könnte schwierig werden... Ich kann ja mal bei Haruka anfragen, ob sie Lust hätte vorbeizukommen...“, meinte sie scherzend und zückte dann ein großes Badetuch hervor, mit welchem sie dann um den Unterstand herum ging und es über der Liege ausbreitete. Die Plastikgestelle wurden immerhin schnell heiß und sie wollte ja nicht das Natsuki sich daran unnötig verbrannte.

Anschließend warf sie einen Blick zu Natsuki, der schwer zu deuten war, doch wenn man es nicht besser wusste, dann könnte der fast anzüglich gemeint gewesen sein. Sie ging an ihr vorbei und begab sich dann unter Deck, wo sie sich erst mal in ihren bekannten schwarzen Badeanzug hüllte und sich das fliederfarbene Beckentuch um die Hüfte band. Als das getan war machte sie sich dann daran einen Dring für Natsuki zu mixen. Aufgrund der zu Kopf steigenden Hitze ließ sie aber extra die Finger vom Alkohol und mixte den Drink aus Ananas, Kokosnuss, Kirschsaft und einer Kugel Vanilleeis. Das garnierte sie mit einer Limette am Rand und einem Strohhalm.

Den gleichen Drink noch mal gemixt, kam sie dann mit zwei Gläsern und einer Tube Sonnencremé wieder hoch.

Lächelnd stellte sie die Gläser auf dem kleinen Tisch zwischen den Liegen ab und warf die Tube Cremé auf die Liegefläche von Natsukis Liege.
 

Auf das Bild was sich auf die Worte hin in ihren Gedanken formte, hätte Natsuki gut verzichten können. Leicht zogen sich die Augenbrauen zusammen, Missgefallen spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Dass Shizuru mit einem schlagenden Argument kontern würde, war ja eigentlich vorzusehen gewesen. "Mou Shizuru...du weißt wie ich das meine...“, murmelte die Dunkelhaarige dann eher schüchtern, wandte den Blick lieber wieder dem Meer zu und verbarg die ansteigende Röte. Warum konnte sie nicht einfach mal ein Kompliment hinnehmen, warum musste sie sich immer wieder herausreden und Natsuki am Ende als verschüchtertes Mädchen dastehen lassen?

Ein kurzes Seufzen entkam ihr, nachdem Shizuru das Deck verlassen hatte. Sie wandte sich zu den Liegen um, ging auf diese zu um sich auf einer dieser kurz nieder zu lassen. Die Jüngere war froh, dass sie sich entschieden hatte ihren Bikini schon unter ihre Kleidung darunter zu ziehen, wusste dass dies früher oder später von Nutzen sein konnte. Fast räkelnd entledigte sie sich ihres Oberteils, stand dann noch einmal kurz auf um auch die Hose loszuwerden. Da diese ohnehin ziemlich tief auf Natsukis Hüfte saß, offenbarte sich schon einiges des weißen Stoffes darunter.

Zufrieden ließ sie sich auf der Liege zurückfallen, genoss die warmen Strahlen auf ihrer Haut, die mehr als makellos wirkte, auch wenn sie hier und da noch einige Schrammen des Kampfes aufwies. Die Augen fest geschlossen, ein Bein leicht angewinkelt, den verletzten Fuß etwas über den unteren Rand der Liege hängend, verbrachte die Gakuenchou eine Weile im Stillen. Das Rauschen des Meeres, die sonst so friedliche Ruhe, die das Schiff umgaben, wirkte traumhaft.

Selbst als Shizuru wieder an Deck kam und die Getränke servierte, behielt sie ihre ruhende Position ein. Nur ein Lächeln umrahmte ihre Lippen, als sie das Klirren der Gläser dicht neben sich vernahm. Ein kühler Drink wäre sicher jetzt das richtige um ihrem trockenen Gaumen ein wenig Frisch zu verleihen. Natsuki wollte schon zur Tat überschreiten, zuckte jedoch dann plötzlich etwas zusammen, als sie ein Objekt sie am Bauch traf. Sichtlich erschrocken und irritiert darüber, öffnete sich ein Auge, schielte zu dem vermeidlichen Störenfried. Mit zwei Fingern nahm sie die Tube hoch, hielt sie daran mehr baumelnd ein wenig von sich weg. Ihr anderes Auge machte nun auch Anstalten sich zu öffnen, während ihr Blick zu der Älteren rüber glitt.

„Du erwartest doch nicht etwa, dass ich mich selber eincreme oder?“, kam es fast geschockt jedoch mit einem spielerischen Unterton von Seiten der Jüngeren. Natsuki setzte sich etwas auf, warf ohne zu zögern, mit einer Hand, Shizuru die Tube zurück auf die Liege. Die andere griff nach einem der Gläser, Lippen haschten nach dem Strohhalm. Ein kurzer Zug am Getränk, ein zufriedenes Schnurren und die Dunkelhaarige lehnte sich schon wieder zurück.

„Also was ist? Ich warte...“, deutete sie mit einem kurzen Schmunzeln an, wusste ohnehin schon, dass Shizuru es sich um nichts in der Welt nehmen lassen würde Hand an ihren Körper legen zu dürfen, auch wenn es nur im Sinne von Sonnencreme auftragen war. Natsuki musste zugeben, dass es ihr auf eine Art gefiel, auch wenn sie physikalischer Kontakt ihre Wangen manchmal noch mehr zum glühen brachte als sonst.
 

Ein Lachen entfuhr der Älteren, als Natsuki so schnippisch reagierte und sie fing die tube mit der Hand auf, bevor diese die Liege erreichen konnte. „Natürlich nicht...“, meinte sie süffisant und schwang die Tube verspielt etwas hin und her, während auch sie nach einem der Gläser griff, Natsuki zuprostete und dann einige Schlucke trank.

Das kühle Nass erfrischte ihre Kehle angenehm und ihr Körper sehnte sich regelrecht nach Flüssigkeit, was an diesem heißen tag auch mehr als verständlich war.

Eine zarte Gänsehaut überkam ihre Arme, als ihr die Kälte des Getränkes zu Kopf stieg. Das Glas fand wieder auf dem Tisch Platz, ehe sie sich dann vorbeugte und Natsuki ihr Glas ebenso abnahm.

Schmunzelnd stellte sie das weg und bedeutete Natsuki mit einem Fingerdreh das diese sich auf den Bauch zu drehen hatte. Als die Jüngere dieser Aufforderung dann nachgekommen war, setzte Shizuru sich auf die Kante der Liege, öffnete die Tube und verteilte etwas er kühlen Creme auf ihren Händen.

Anschließend legte sie diese auf ihrem Rücken auf und begann sie nicht nur aufzutragen, sondern auch leicht einzumassieren.

So hatte der eigentliche Sonnenschutz auch einen ganz attraktiven Nebeneffekt und zwar den einer Massage.

Sie ließ wirklich keinen Winkel ihrer Kehrseite aus und schließlich ließ sie ihre frechen Finger an Natsukis Schenkelinnenseiten lang streichen, um die Jüngere an den Pool zu erinnern, wo sich Shizurus Finger schon mal verirrt hatten, dort aber auch noch vor anderen Leuten.

Sie musste schmunzeln bei dieser Erinnerung und ärgerte Natsuki noch ein wenig, ehe sie ihre hände ihre beine entlang nach unten gleiten ließ und sogar ihre Füße eincremte, allerdings vorsichtig, wegen ihrer Verletzung.

Eine Weile später kamen ihre Hände dann wieder nach oben und massierten, bzw. cremten auch über ihre Seiten und die Arme.

Als die Rückenseite dann fertig war, tippte sie ihr auf die Schulter und bedeutete ihr, dass sie sich nun umdrehen konnte, damit Shizuru ihre Vorderseite auch eincremen konnte. Wenn Natsuki sie schon so frech zum cremen aufgefordert hatte, dann nahm Shizuru das auch wörtlich und wollte sie ÜBERALL eincremen, was die Vorderseite mit einschloss.

Ein kurzes Grinsen, dann fing sie auch schon bei Natsukis Hals an, runter über ihre Schlüsselbeine, die Brust, welche sie anstandshalber aber auch nur überflog und dann runter zum Bauch. Um sie zu ärgern befand sie, dass auch der Bauchnabel eingecremt werden musste und schon versenkte sie einen Finger darin.
 

Zufrieden darüber nun doch die gewohnte Behandlung zu bekommen, ließ sich die Jüngere auf dem Bauch nieder, streckte etwas die Glieder von sich. Die Arme unter dem Kopf verschränkend, bildete eine gute Stütze für diesen. Mit einer Hand strich Natsuki ihr Haar beiseite, wusste dass es nur stören würde bei dem was Shizuru vorhatte. Ein kurzer Schauer rann durch ihren Körper als sie die kühle Flüssigkeit auf ihrer Haut verspürte. Dieser wurde jedoch schnell wieder durch Shizurus wärmende Hände und einfühlsame Bewegungen verbannt.

Natsuki genoss die Aufmerksamkeit die ihr gegönnt wurde, das Prickeln was bei jeder Berührung auf ihrer Haut immer stärker wurde. Auch wenn sie sich eigentlich hätte Entspannen wollen, so stand ihr Körper eher unter Hochspannung. Zu sehr achtete sie auf die Massage, als dass sie sich hätte gehen lassen können. Eigentlich war es nichts Besonderes, das die Ältere es nicht nur bei einem kurzen Eincremen beließ sondern gleich jeden ihrer Muskeln verwöhnte. Natsuki aber empfand es als gegenteilig, war um diese intimen Moment zwischen ihr und Shizuru dankbar, damals wie auch heute, auch wenn sich einiges in ihrer Einstellung dazu geänderte hatte.

Grün blitzte schnell auf, als sie Finger an einer ihrer empfindlichsten Stellen zu schaffen machte. „Shi-Shizuru...“, ihre Lippen öffneten sich einen Spalt als ein kurzes überraschtes Keuchen diese verließ. „Nicht…“, wimmerte die Gakuenchou hilflos ergeben unter den Händen der Anderen, konnte die anbahnende Röte nicht verhindern. Sie hätte sich denken können, dass Shizuru nur allzu gerne ihre Schwachstellen ausnutze, sie würde sich nun mal nie ändern.

Quälend langsam ließ das Gefühl erst nach, das Kribbeln in ihrem Körper ließ ihr schwindelig werden. Die gnadenlosen Sonnenstrahlen machten es nur noch schlimmer und Natsuki war froh in diesem Moment liegen zu dürfen. Sich schon wieder in sicheren Gewässern fühlend, holte sie einmal tief Luft, drehte sich dann wieder um in der Annahme Shizuru wäre fertig.

Ihre Augen weiteten sich ein Stück als sie nun auch Hände auf ihrer Vorderseite spürte, der rote Farbton in ihrem Gesicht wurde etwas dunkler.

„W-was gibt das...?“, erfragte sie mit zitternder Stimme, kam jedoch nicht viel weiter, da sie bei der nächsten Berührung schon keiner Worte mehr fähig war. Ihr Körper bäumte sich etwas auf kam dem der Ältere entgegen, als diese so unverholt ihren Bauchnabel neckte. „Ahh~ Shi-zuru“, ihr Atem ging stoßweise und nur leise verließ ein Stöhnen ihre Lippen, wurde schnell von der Jüngeren gestoppt, indem sie sich auf die Unterlippe biss.

Warum musste sie auch so sensibel reagieren und vor allem warum kannte diese Frau alle ihre Schwachstellen? Finger verkrallten sich in den Rand der Liege, während die andere Hand sich um Shirzurus Unterarm legte, versuchte diesen von der empfindlichen Stelle wegzuziehen. Doch Natsuki hatte keine wirkliche Kraft dazu, fühlte sich unterlegen unter den Händen, die sie so zum schmelzen brachten, ihren Körper bis aufs äußerste neckten.

Es war ihr mehr als peinlich sich so gehen zu lassen, doch was sollte sie machen, ihr Körper reagierte nun mal von alleine und das wusste Shizuru nur zu gut auszunutzen.
 

Ein mehr als breites Grinsen zierte die Lippen Shizurus, als Natsuki sich solch verdächtige Geräusche nicht verkneifen konnte. Niemals aber hatte sie das weiter provoziert und ausgenutzt... Sie hatte diese Stellen nur genutzt um die Jüngere damit etwas zu ärgern, nichts weiter. Es wirkte zwar mehr als intim und diese Geräusche waren auch reichlich anzüglich, doch Shizuru hatte das nie getan im Sexuellen Hintergrund.

Sie mochte es einfach, die kleinere zu ärgern und ihr diese Geräusche zu entlocken wie ihr glockenhelles lachen.

Ein paar mal umkreiste sie ihren Bauchnabel noch, begleitet von einem schmunzeln, ehe sie dann weiter hinab glitt und auch ihre Beine einrieb, bishin zu den Zehenspitzen.

Danach erlöste sie die jammernde Gakuenchou endlich, indem sie die frechen Finger von ihr nahm und ihr keck zuzwinkerte.

Lachend erhob sie sich dann, doch bevor Natsuki sich davon erholen konnte, fischte Shizuru einen Eiswürfel aus dem Coktail und ließ diesen dann in Natsukis Bikinausschnitt flutschen.

Sie lauschte dem wehklagenden aufschrei und ging sofort lachend auf Abstand in Richtung der Reling.

Sie hielt sich den Bauch vor lachen, lächelte aber entschuldigend, während sie mit dem Becken gegen die Brüstung stieß und ins wanken geriet.

Sie blinzelte und ehe sie sich wirklich erschrecken konnte, war sie auch schon nach hinten übergekippt und platschte in das kühle Wasser des Meeres, welches das Schiff umgab.

Es blubberte und erst kurz darauf tauchte sie wieder auf... Na toll... Kleine sünden bestraft der liebe Gott sofort. Sie prustete das Wasser aus und schwamm dann einige Züge, bis sie an die kleine Hängeleiter kam, die an der Seite des Schiffes herabhing.

Shizuru umfasst die Stricke der Leiter und kletterte dann klitschnass wieder hinauf an Bord, um das Wasser von sich zu schütteln.

Zum Glück hatte sie sich umgezogen gehabt... Das der Badenazug nun nass war machte nicht das geringste. Dennoch war der plötzliche Badegang nicht sehr angenehm gewesen...

Sie ging wieder zu den Liegen rüber und glubschte Natsuki an, ehe sie sich etwas bockig auf ihrer eigenen Liege niederließ und mit dem Bauch darauf niederlegte...

Die Sonne würde die glitzernden Tropfen auf ihrem Körper schon trocknen...
 

Immer noch ein wenig schwach, nicht Herr ihrer Glieder, lag Natsuki auf der Liege. Sie war nur froh, dass Shizuru diese Qual nicht endlos noch in die Länge zog. Ihr Körper brannte vor Hitze, teil von der Sonne, teils von den unwillkürlichen Regungen, die die Ältere in ihr auslöste. Etwas Abkühlung hätte in dem Moment gewiss nicht geschadet, so dachte die Jüngere zumindest schon einmal daran sich noch etwas von dem Drink neben ihr auf dem Tisch zu gönnen. Dass jene Abkühlung aber in Form eines Eiswürfels kam, hatte sie nicht gerechnet.

Wehleidig schrie Natsuki auf, als sich plötzlich die kühle Substanz in ihrem Ausschnitt befand. Ein Knurren folgte, grüne Augen verdunkelten sich merklich, warfen Shizuru tödliche Blicke zu. Sie fischte das Eisstück, was schon auf ihrer Haut zu schmelzen begann, heraus und warf es mürrisch zur Seite.

"Glaub nicht dass du...", wollte die Dunkelhaarige schon androhen, stockte jedoch als Shizuru plötzlich über die Reling von Bord ging. Augenbrauen schossen erst überrascht nach oben, bevor sie sich in sekundenschnell erhob, um nach den Rechten zu sehen.

"Oi Shizuru, wie unfair ohne mich baden zu gehen...", grinste die Gakuenchou schadenfroh von oben herab, stützte die Ellbogen auf die Reling, während sie die Ältere beim Hochklettern beobachtete. Sie trat wieder einige Schritte in Richtung der Liege, konnte sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen. Dies wurde nur noch mehr, als sie den Blick der Älteren erntete und sie hielt sich wie diese zuvor etwas den Bauch.

Erst nach einer Weile versiegte ihr Lachen, ihr Blick wanderte über die nasse Gestalt Shizurus, ehe sie sich auf ihrer eigenen Liege wieder niederließ. Natsuki griff zu ihrem Getränk, von dem sie eben schon kosten wollte, klemmte sich den Strohhalm zwischen die Lippen.

"Geschieht dir recht...“, murmelte sie schmunzelnd, fand es nur allzu fair, dass sie nicht die einzige war, die in einer Art leiden musste. Die Jüngere zog die Beine auf die Liege, lehnte sich gemütlich wieder zurück. Ihr Blick blieb auf der Älteren, betrachtete mit Interesse die kleinen Wasserperlen, die sich einen Weg über Shizurus Haut bahnten und von der Sonne gnadenlos ausgelöscht wurden. Als ihr klar wurde, dass sie schon fast anfing zu starren, wand sie den Blick schnell ab, hoffte inständig Shizuru hätte davon nichts bemerkt.

Einige Stille Momente vergingen zwischen den Beiden, die Jüngere schloss derweil die Augen, konnte jedoch nicht anders als immer mal wieder einen fast verstohlenen Blick rüber zu Shizuru werfen. Wenn diese weiterhin auf dem Bauch in der prallen Sonne lag, würde sie sich wohl einen ungewollten Sonnenbrand holen, da ihr Rücken von nichts weiter als zwei dünnen Strängen ihres Badeanzugs bedenkt war.

Kurz biss sie sich auf die Unterlippe, bevor Natsuki sich schließlich zu der Liege der Älteren rüber begab. Kurzerhand nahm sie ohne auf weitere Erlaubnis zu warten Platz auf Shizurus unteren Rücken, stützte sich noch etwas mit den Beinen rechts und links am Boden neben der Liege ab.

„Wenn du nicht willst, dass ich weiterhin Sonnenschutz für dich spielen, würde ich vorschlagen überlässt du mir am besten die Sonnencreme...“, raunte sie durchaus ungewohnt sanft, beugte sich etwas vor bis dunkles Haar neckend über die Haut der Älteren strich. Oh ja sie lernte gut, direkt von der Meisterin selber, den zu diesem Spiel gehörten immer zwei, also warum die Geste nicht erwidern und dabei ein wenig selber ihren Spaß haben.
 

Brummend ließ sich Shizuru die Sonne auf den Pelz brennen und brennen im wahrsten Sinne des Wortes. Doch das schien ihr nicht wirklich etwas auszumachen.

Viel zu sehr kämpfte sie mit dieser Peinlichkeit, die sie ereilt hatte als redlich verdiente Strafe. Das Natsuki sich so darüber lustig machte war klar gewesen, und das hatte sie wohl auch verdient... Dennoch war es ihr das wert gewesen und der Gedanke an Natsukis gequälten Gesichtsausdruck entlockte ihr wieder ein freches Schmunzeln, was sie aber mit ihren Armen verbarg, in welchen sie ihr Gesicht gelegt hatte.

Das die Sonne ihre Haut Krebsrot färben könnte, wenn das so weiter ging, kam ihr erst wieder in den Sinn als Natsuki sich auf ihren Beckenbereich setzte und meinte, ihren persönlichen Sonnenschirm spielen zu müssen.

Sie blinzelte erst etwas überrascht auf, hob den Blick aber nicht.

„Die Tube liegt doch a~...“, begann sie, doch wurde der Satz von einem scharfen einziehen der Luft unterbrochen, als Natsukis Haarspitzen ihre empfindliche Wirbelsäulen Region kitzelten. Von den Schulterblättern bis zum Ende der Wirbelsäule, dem Steiß, war ziemlich erogenes Gebiet und ihr Hotspot befand sich direkt unter Natsuki selber, am letzten Stück der Wirbelsäule, kurz vor dem Hintern.

Sie schluckte kurz, als sie so verdächtig zusammenzuckte und hoffte, das die Gakuenchou ihre Gänsehaut nicht bemerkte, die aber mehr als offensichtlich war.

Sie löste ihre hand und ließ diese neben der Liege zu Boden schwingen um dort blind und etwas orientierungslos nach der Tube zu fischen, bis sie diese zu greifen bekam.

Geschlagen und die weiße Fahne schwenkend, überließ sie die Sonnencreme dann Natsukis Händen, obwohl sie wusste, das diese sich wohl zu rächen wusste...

Das versuchte sie aber mal zu ignorieren und sie war ja auch sonst nicht diejenige, die sich von so etwas so aus der bahn werfen ließ... Allerdings war Natsuki ihre Schwachstelle und diese würde es vermutlich immer wieder schaffen.. und wenn sie schlau war, dann würde sie dies auszunutzen wissen, was Shizuru aber nicht hoffte.

Allerdings wäre dies ja nur fair... immerhin wusste Shizuru auch ganz genau, wie sie Natsuki ärgern und um den Verstand bringen konnte, es wäre also unfair sich der Rache zu entziehen... Sie hatte die Gakuenchou ja auch nicht nur einmal geärgert...

„ich werde mich aber nicht so schnell verbrennen... du musst das also nicht machen... Außerdem solltest du dich lieber ausruhen und das Wetter genießen...“, meinte sie dann, versuchte das in eine andere Richtung zu leiten, auch wenn das etwas hoffnungslos schien. Aber Natsuki hatte die Ältere noch niemals wirklich in Bedrängnis oder Verlegenheit gebracht... und sie wollte vermeiden, das dies passierte, weil ihr verräterischer Körper ihr in den Rücken fiel...
 

Wie ein Lauffeuer breitete sich das Schmunzeln auf Natsukis Lippen aus, formte sich zu einem heimlichen Grinsen. Die Reaktion war mehr als sie erwartete hatte, die feine Gänsehaut auf der Haut der Älteren Lob genug für ihre eigentlich so unschuldige Tat. Es war ungewohnt für die Jüngere auch einmal die Oberhand in gewisser Weise zu besitzen, sie wusste allerdings, dass die nicht lange so bleiben würde, genoss jedoch jede einzelne Sekunde davon.

Provokant beugte sie sich noch ein Stück weiter vor, bis sich die schwarze Pracht an Haaren über Shizurus gesamten Rücken ergoss, langte nach dargebotene Tube. Unschuldig als ob nichts gewesen wäre, lehnte Natsuki sich wieder zurück, schraubte langsam den Deckel von dem Sonnenschutz ab.

"Oh ich genieße keine Sorge...“, raunte die Jüngere leise auf Shizurus klägliche Versuche, sie von ihren Vorhaben abzubringen.“Und da schließlich mein Geburtstag ist, willst du mir doch nicht diesen Wunsch verwähren oder?", es hatte wohl doch seine Vorteile wenn man den Tag als etwas Besonderes für sich erklären konnte. Shizuru konnte einfach nicht Nein sagen und das wusste Natsuki im Moment durchaus zu ihrem Vorteil auszunutzen.

Vorsichtig verteilte sie etwas der Flüssigkeit auf ihren Händen, rieb die Handflächen etwas aneinander um dann Shizuru die gleiche Wohltat zu gönnen, die sie wenige Minuten vorher empfinden durfte.

Scheu strichen ihre Hände am Anfang über die weiche Haut, wagten es kaum die einzelnen Muskeln zu berühren. Mit der Zeit gewann die Dunkelhaarige immer mehr an Gefühl für diese Sache, legte etwas fester Hand an, massierte ein wenig die verschiedenen Hautpartien. Neckend strichen Fingerspitzen über die Seiten, den Nacken, die Wirbelsäule hinab, insgeheim hoffend vielleicht sogar ein Zucken zu entlocken. Doch Natsuki war zu anständig oder wohl eher zu schüchtern um das lange aufrecht zu erhalten.

Nach einer weiteren Weile erhob sich Natsuki, allerdings nur kurz um auch Shizurus langen schlanken Beinen den entsprechenden Sonnenschutz zukommen zu lassen. Danach fand sie wieder Platz auf ihrem Beckenbereich, wollte sich gerade mit den Händen seitlich an der Liege abstützen, als sich der Körper unter ihr zu regen begann.

Dass Shizuru versuchen würde sich umzudrehen, hatte sie nicht mit eingeplant, kippte mit einem kurzen Quieken zur Seite um und fand sich wenige Sekunden später auf dem Boden wieder. Murrend hob sie eine Augenbraue, zog sich an der Liege etwas hoch um neben Shizuru zum Sitzen zu kommen.

„Hör auf so verdammt unschuldig zu lächeln...“, klagte sie die Ältere an und piekte ihr mit dem Zeigefinger in die Seite. Und zack war sie wieder die jenige die am Boden war, die Oberhand verloren hatte, wie es schon vorauszusehen war.
 

Natsuki entlockte Shizuru nicht nur ein zucken, sondern mehrere und die hatten es durchaus in sich. Es war reichlich ungewohnt festzustellen, das die so anmutige und unnahbare Otome scheinbar so viele Schwachstellen zu haben schien. Auch Shizuru fand das durchaus etwas befremdlich, sich selbst so zu erleben und kaum Kontrolle über sich selbst zu haben. Sie schluckte, krallte sich in die Seiten der Liege und ihr Gehirn arbeitete schon an einem Fluchtplan, während sich ihr Körper aber noch sträubte. Dieser würde sich den zarten Fingern der Gakuenchou nämlich nur all zu gerne entgegenrecken.

„Das... ist unfair...“, japste sie dann zwischendrin und klang dabei ungewöhnlich kläglich. Was geschah denn da mit ihr? Sie wusste gar nicht mehr wo ihr der Kopf stand... Sie sollte nicht so empfinden... das war falsch und es ging doch auch nur um das eincremen und um sonst nichts..

„Na-tsu-ki....“, klagte sie, während ihr eine Gänsehaut über den Körper jagte. Als Natsuki dann kur abließ um sich wieder hoch zu setzen, nutzte sie die Chance und drehte sich ruckartig um.

Das sie die Jüngere dabei aber unliebsam von der Liege katapultierte, war nicht ihre Absicht gewesen.

Sofort setzte sie sich auf und zog besorgt die brauen zusammen, während die Dunkelhaarige sich wieder zu ihr setzte. Sie kratzte sich am Hinterkopf und lächelte dann so unschuldig und entschuldigend wie immer.

Der Finger, der ihr dann in die Seite piekte, wurde rasch von Shizurus Hand abgefangen, ehe dieser zu einem weiteren pieken ausholen konnte.

Ein Raubtierartiger Blick, ein huschendes schmunzeln, dann hatte Shizuru Natsuki an der Hand auch schon zu sich heran gezogen und sich mit ihr zurück auf die Liege kippen lassen. Nun lag die Gakuenchou auf ihr und hatte noch dazu ihren Kopf auf Shizurus Brust liegen. Daran aber störte sich die Ältere nicht. Sie drückte Natsuki an sich und ließ ihre Hände dann an deren Seiten gleiten. Erst ließ sie diese unschuldig dort ruhen und nichts passierte, dann aber bewegten sich ihre Finger und begannen die Jüngere zu kitzeln...

Das nahm aber solche ruckartigen Ausmaße an Bewegung an, das beide schon nach kurzem von der Liege rollten und Shizuru sich schließlich über Natsuki wiederfand, um sie dann so weiter zu kitzeln.
 

Die Jüngere hatte gar nicht wirklich Zeit sich Gedanken um den bekannten Blick Shizurus zu machen. Sie wusste nur, dass er nichts Gutes bedeuten konnte. Bevor sie auch nur in irgendeiner Weise protestieren konnte, befand sie sich auf Shizuru und das auch noch in einer ziemlich anzüglichen Position. Die Augen leicht zusammen gekniffen, merkte Natsuki erst gar nicht was das weiche Kissen unter ihr darstellte. Nur langsam öffneten sie sich blinzelnd, sahen vorerst nichts als Dunkelheit. Verwirrt zog die Jüngere für einen Moment die Augenbrauen zusammen, ehe sie sich entschied den Kopf etwas anzuheben.

Rasend schnell verteilte sich die Röte in ihrem Gesicht, als sie bemerkte, dass sie Shizurus Brust als Kopfunterlage missbraucht hatte und die Ältere sie anstatt von sich zu stoßen nur noch mehr an ihren Körper presste.

"Gaaah~ Shizuru...“, rief sie peinlich berührt über die heikle Situation aus, bevor sie sich mit einem Ruck wieder nah rangepresst an den Körper der Anderen wieder fand. Sie spürte die Hitze, die von Shizurus Haut ausging, nur etwas von dem kühlen feuchten Stoff ihres Badeanzugs hemmt wurde. Ein Zittern erfüllte Natsuki als das Prickeln auf ihrer Haut zurückkehrte. Sie hätte sich selber ohrfeigen können, dass ihr Körper so verräterisch auf die Reize ansprang. Zum einen fühlte sich der Kontakt so gut an, zu gut schon fast, dass es Natsuki behagte.

"Lass mich los...“, wimmerte die Gakuenchou mehr oder weniger hilflos, spürte wie sich Shizurus Griff nur verstärkte. Sie würde hier zergehen, wenn das so weiter ging, kraftlos dem Willen der Älteren ergeben. Es fühlte sich so falsch an diese Gefühle zu hegen, aber war es nicht dass, was sie sich wünschte? Was sie sich wünschte nach und nach zu lernen?

Scharf zog die Dunkelhaarige die Luft ein, während freche Finger sich erneut an ihrer Haut zu schaffen machten, diesmal nur auf eine noch quälendere Weise. Laut quiekte Natsuki erneut auf, ein Geräusch was wohl kaum einer bei ihr zu entlocken wagte. Ihr Körper wand sich unter den gnadenlosen Händen Shizurus, versuchte sich der Folter irgendwie zu entziehen. Dass sie sich und die Liege dabei ins Schwanken brachte, war wohl vorauszusehen.

Etwas schmerzerfüllt verzog sie das Gesicht, in letzter Zeit wurden einfach zu viele ihrer Glieder auf unterschiedlichste Weise auf die Probe gestellt. Natsuki kam jedoch nicht viel dazu Schmerz zu empfinden, wurde sie doch schon im nächsten Moment wieder von einer neuen Kitzelattacke überwältigt. Sie konnte schon nicht mehr, der Atem ging schwer von der Anstrengung, die Bauchmuskeln verkrampft vom Anspannen und Lachen.

Ihre Hände schlangen sich schwach um Shizurus Handgelenke, wollten diese abhalten weitere Foltermethoden an ihr auszuprobieren. Zu ihrem Erleichtern schienen diese vorerst auch Gnade walten zu lassen, regten sich nicht weiter. Die Lippen waren einen Spalt breit geöffnet, der stoßweise Atem der darüber hinwegfegte bewegte den Brustkorb in schnellen Zügen auf und ab. Ihre Augen fixierten die der Älteren, versanken fast in dem Pool aus rotem Wasser. Vorsichtig löste sich eine Hand, fand den Weg hoch zu Shizurus Gesicht, legte sich hauchzart an dessen Wange. Der Moment, die Position….alles kam ihr so bekannt vor, erinnerte sie im nächsten Augenblick an die Nacht, an den ersten Kuss, den sie sich teilten.

„Shizuru...“, es war nicht mehr als ein Wispern, was über Natsuki Lippen drang. Hypnotisch, gefangen im Bann der Anderen, ließ sie ihren Daumen quälend langsam über Shizurus Unterlippe streichen, fand Faszination darin, wie diese merklich darunter zu zittern begann.
 

Die flinken Finger der Älteren suchten den Oberkörper Natsukis nach empfindlichen Stellen ab, die sie kitzeln konnte. Das machte es für Natsuki natürlich schwer, sich zu wehren, da Shizuru ihren Armen gekonnt auswich und immer da kitzelte, wo Natsukis Arme gerade nicht hinschwangen.

Dieses kindische Spielchen trieben sie eine ganze Weile, bis Shizuru dann endlich Erbarmen zeigte und langsam aber sicher inne hielt, bis sie schließlich ganz aufhörte und die Finger von Natsuki ließ. Diese hatte sie ja auch entwaffnet, indem sie ihre Handgelenke umfasst hatte.

Shizuru blinzelte leicht, schenkte ihr dann aber ein solch unschuldiges Lächeln, dass es verboten gehörte.

Dabei legte sie dann langsam den kopf in die Wiege und ließ nachgebend locker. Ihre Hände hingen nun in den Fängen Natsukis, als hätte sie das eben nie getan und wäre die Unschuld in Person, was dieses provokant süße Lächeln nur noch untermalte.

Dieses Lächeln versiegte auch erst, als die Stille und Regungslosigkeit zwischen den beiden Frauen bestehen blieb und sie sich nur noch tiefer ineinander feststarrten.

Shizuru rang sich ein Schlucken ab, als Natsukis Blick sich immer tiefer in ihre Augen bohrte, als wollte sie damit bis runter auf ihr Herz stoßen und dieses damit berühren.

Ihr Herz begann ihr bis zum Hals zu schlagen und ihr Körper zeigte deutliche Anzeichen von Nervosität. Diese war auch berechtigt...

Denn schon hob die Jüngere die Hand und legte diese nicht nur an die Wange Shizurus, sondern ließ diese auch noch zu ihren Lippen hinab schweifen.

Ihre Augen weiteten sich ein Stück, jedoch vor Überraschung und nicht aus Schock. Als Natsuki dann anfing völlig vertieft über ihre Unterlippe zu streichen, schoss auch der Älteren plötzlich die Szene von besagtem Abend in den Kopf.

Sie erinnerte sich genau an das, was da passiert war. An das Gefühl in ihrem Herzen, in ihrem Bauch, an das Geräusch von Natsukis Herzklopfen und dem süßen Geschmack ihrer Lippen, dem sie sofort mit Haut und Haar verfallen war.

Sie erinnerte sich auch an den Geruch und das Rauschen ihres Blutes, welches sie die ganze zeit über im Ohr hatte. Diese Gefühle und das Verlangen was sie zu diesem Zeitpunkt empfunden hatte, drohten sie jetzt wieder zu überkommen, doch sie hielt sich vehement im Zaum. Die Versuchung war groß, Natsukis unterwürfige Lage erneut auszunutzen und ihr einfach einen Kuss zu stehlen, doch das wäre sicherlich nicht zum Gefallen der Jüngeren... Auch zu früherem Zeitpunkt hatte sie sie damit einfach überrascht und wohl ziemlich verwirrt... Und sie wollte Natsukis Gefühle und Nerven nicht weiter überstrapazieren... Also schluckte sie, gab der Versuchung nicht nach, sondern zog sich sogar ganz langsam etwas zurück, um sich zum Aufstehen bereit zu machen.
 

Das Herz klopfte so stark, dass Natsuki fürchten musste es würde schon fast hinaus springen. Zu sehr ließ sie sich in den Bann Shizurus ziehen, konnte sich nicht satt sehen von den sanften Augen den vollen Lippen, die so einladend aussahen. Ein schweres Schlucken folgte, die Jüngere versuchte mit Nichten das unangenehme Gefühl in ihrem Hals zu verbannen. Es war alles so verlockend, aber konnte sie ihrem Verlangen einfach so ohne großes Bedenken nachgeben?

Die Ältere liebte sie auf eine Art, die sie sich niemals vorzustellen wagte, dass war ihr in diesem Moment mehr als klar. Die kleinen Gesten, die Blicke, die liebevolle Fürsorge, vieles sah sie erst jetzt mit anderen Augen, merkte wie viel mehr doch dahinter steckte als bloße Freundschaft. Doch war es nicht falsch diese Liebe auszunutzen, nur weil sie ihre eigenen Gefühle nicht sortieren konnte?

Ihre Lippen formten sich zu stillen Worten, wollten so gerne die Fragen formulieren, die ihr auf dem Herzen brannten. Der Blick immer noch fixiert auf die Augen, in denen sie allmählich ertrank. Was hatte diese Frau nur an sich, dass sie Natsuki so willenlos machte, ihr ohne mit der Wimper zu zucken, den Wind aus den Segeln nahm?

Reflexartig verstärkte sich ihr Griff um Shizurus Handgelenk, als diese Anstalten machte aufzustehen. Sie wollte nicht loslassen, wollte sich viel lieber das nehmen, was sie sich nicht wagte. Sie schloss ihre Augen, versuchte die ansteigende Unsicherheit darin zu verbergen.

„Darf ich….“, setzte sie leise an, ihre Stimme klang ungewohnt rau, als ob sie gerade erst einen 100 Meterlauf hinter sich gebracht hätte. Natsuki schluckte erneut, ihre Finger gaben etwas nach, ließen das gefangene Handgelenk nach und nach frei.

Leicht biss sie die Zähne zusammen, verfluchte sich dafür, dass sie schon wieder wie ein kleines Schulmädchen zu stammeln begann, nicht wusste, wie sie ihre Gefühle ausdrücken sollte. Und das sollte die mächtige Gakuenchou von Garderobe sein? Lächerlich in Natsukis Gedanken und sie hätte wohl laut aufgelacht, wenn es die Situation zugelassen hätte.

Nur langsam ließ sie die Augen wieder aufschlagen, vermied es in Kontakt mit den rubinfarbenen zu kommen.

„Darf ich mir…was wünschen?“, erklang es schüchterner den je von der Jüngeren, „…es ist schließlich mein Geburtstag und…“, Natsuki murmelte noch ein paar undeutliche Worte hinterher bevor sie inne hielt. Ein unschuldiges Lächeln streifte ihre Lippen, während sie nur kurz zu Shizuru aufsah. Wenn ihr die Frage schon schwer fiel, was sollte sie dann erst machen, sollte die Ältere auf diese Bitte eingehen? Die Dunkelhaarige schluckte erneut, hätte sie doch bloß nichts gesagt, jetzt war es wohl zu spät um die Flucht zu ergreifen.
 

Shizuru blinzelte etwas irritiert, als Natsuki sie festhielt, gab jedoch nach und blieb in der Position. Sie sah Natsuki fragend an, forderte mit dem Blick eine Antwort in Natsukis Augen ein für das, was sie dazu bewegt hatte Shizuru am Aufstehen zu hindern. Ihr Kopf wanderte in die Wiege und wieder entstand eine Spanne der Stille zwischen den beiden.

Rubin blitzte immer wieder erneut auf, jedes Mal wenn Shizuru die Augenlider zu- und wieder aufschlagen ließ. Das Licht verfing sich sofort in der einzigartige Iris ihrer Augen und brach sich darin wie in einem Kristall, der so rein war, das er mit keinem Geld der Welt zu bezahlen war...

Ein seichter Wind erfasst das Boot, zischte über das Deck in Form einer Brise und erfasste das Haar Shizurus wie einen Spielball, den er dann in Bewegung versetzte. Ihr Strähnen schlugen Wellen und einige davon wirbelten ihr sogar störend vor der Nase herum.

Shizuru jedoch zuckte nicht einmal mit der Wimper oder wich Natsukis Blick aus, der ihr mitteilte, das sie um Worte rang. Sie starrte ihr förmlich ins Gesicht und selbst wenn ihr etwas schweres an den Kopf fliegen würde, es würde sie nicht davon abhalten den Blickkontakt zu der Jüngern abzubrechen... zu gespannt war sie einfach auf das, was Natsuki zu sagen versuchte.

Der Kopf wanderte nun auf die andere Seite und sie hob die hand um sich einige Strähnen hinter das Ohr zu schieben, ehe sie kurz davor war, Natsuki zu Fragen was sie denn nun wollte... Als diese dann aber mit der Sprache rausrückte und ihre ungewöhnliche Bitte äußerte, in Form eines Wunsches, den sie gerne äußern würde, hob sie die Brauen.

Sie blinzelte und schwieg erst dazu, wobei sie die Hände wieder senkte.

Shizuru blieb artig auf dem Becken der Jüngeren sitzen, mit ungewöhnlich wenig Gewicht, und sah sie an. Sie musterte ihre Gestik, den Ausdruck in ihrem Gesicht und merkte auch, das es Natsuki nicht ganz leicht über die Lippen kam.. überhaupt um diesen Wunsch zu bitten. Es gab jedoch nichts, was Shizuru ihr an dem heutigen Tage nicht zu erfüllen versuchte.

So lächelte sie zuckersüß, nickte und legte den kopf abermals auf die andre Seite hin schief.

„Immer raus mit der Sprache... Es gibt nichts was ich an deinem Geburtstag nicht für dich tun würde.. sofern das natürlich machbar ist...“, meinte sie dann bekräftigend, doch vermutlich würde sie auch all ihre wünsche erfüllen, jenseits ihres Geburtstages und das wusste Natsuki auch...
 

Natsuki blinzelte erst ein paar Mal bevor sie erst richtig begriff, dass Shizuru etwas gesagt hatte, ihrerer Bitte zugestimmt hatte. Was nun sollte sie jetzt sagen? Sich wirklich das von der Seele reden, wozu sie den Wunsch eigentlich gebrauchen wollte oder lieber doch einen feigen Rückzieher machen? Ein hörbares Seufzen verließ ihre Lippen, sie hatte ja nicht einmal die Möglichekeit zu verschwinden, da ihr Körper immer noch von Shizuru belagert wurde.

Zugegeben fühlte sie sich mit einem Schlag unwohl in der Position, zu untergeben, um dass loszuwerden, was sie der Älteren mitteilen wollte, von ihr verlangen wollte.

Vorsichtig stützte sie sich mit den Ellbogen am Boden ab, drückte ihre Oberkörper langsam in eine sitzende Position. Erleichtert stellte sie fest, dass Shizuru ihren Hinweis verstand und etwas von ihr rutschte. Ein paar tiefe Atemzüge später, hob sie den Blick, traf den erwartungsvollen der Anderen.

"Ich will...“, fing die Gakuenchou unsicher an, bedachte die Worte, die sie zu wählen versuchte. Warum war das alles so schwer, wo sie Shizuru doch sonst immer alles anvertrauen konnte? Fast quälend atmete sie aus, legte zwei Finger kurz auf die Stelle zwischen ihren Augen, ließ sie dann durch ihr Haar nach hinten streichen.

"Es ist...nichts...“, gab sie dann schließlich geschlagen von sich, sie würde es wohl nie schaffen auch nur ansatzweise das auszudrücken, was sie wollte. Leicht schüttelte die Jüngere ihren Kopf, setzte ein kurzes gezwungenes Lächeln auf.

„Vergiss es einfach, war nicht so wichtig...“, redete sie sich weiter raus, fühlte sich immer schlechter bei dieser feigen Art. Mit einer Hand an der Liege zog sie sich langsam in den Stand hoch, achtete darauf nicht gleich alles Gewicht auf das unstabile Bein zu verlagern. Und somit war wieder eine Chance vertan. Sie wand Shizuru den Rücken zu, ging langsam um die Liege herum in Richtung der Reling.

Natsuki spürte den Blick der Älteren in ihrem Nacken, der fragend, aber gleichzeitig wohl ziemlich verwirrt schien. Fest umgriff sie die eiserne Stange der Reling, so sehr bis ihre Knöchel weiß hervortraten. Der Blick glitt hinunter in das schäumende Meer, was um den Bug spritze. Die sanften Wellen wirkten gleichmäßig, fast beruhigend, änderten jedoch nicht viel an der inneren Aufruhr, die die Dunkelhaarige zu quälen schien.

Es war doch sinnlos sich wieder so viele Gedanken zu machen, sie sollte den Tag eigentlich heute genießen. Schließlich war morgen auch noch ein Tag, und danach noch einer und noch einer. Zugegeben hatte sie doch alle Zeit der Welt oder? Würde Shizuru ewig auf sie warten wenn es sein musste? Wartete sie überhaupt oder nahm sie die einseitige Liebe schon als selbstverständlich hin? Wie eine Lawine brachen neue Gedanken über die Jüngere hinein, gönnten ihr nicht einmal eine kurzes Pause. Ein frustriertes Schnauben ließ ihre Nasenflügel ein Stück weiten. Impulsartig schlug ihre Faust auf die Reling, brachte diese kurz zum Beben, bevor sie sich wieder entkrampfte und wie zuvor ablegte.
 

Aufmerksam sah sie Natsuki an, als diese erneut Luft holte und zum Sprechen ansetzte... Als da allerdings nur etwas rauskam, was wie eine Ausflucht klang, zog Shizuru die Brauen zusammen. Ihr Blick wirkte redlich enttäuscht, da sie genau wusste, dass Natsuki eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte, was sie sich scheinbar anders überlegt hatte.

„Oh...“, entkam es Shizuru, verkündete ihre Verwirrung und die Enttäuschung im gleichen Atemzug, „In Ordnung...“.

Aber war es das wirklich?

War es wirklich in Ordnung, dass Natsuki ihr Herz erst zum trommeln brachte und dann mit ihren Worten einen Eimer eiskaltes Wasser darüber ergoss, um es abzulöschen?

Shizuru schluckte und senkte etwas getreten den Blick... Sie wusste das Natski das sicherlich nicht mit Absicht getan hatte, dennoch hatte es ihr irgendwie wehgetan...

Ein kurzes Seufzen entkam ihr, ehe sie sich dann auf ihre Beine erhob und das Tuch um die Hüfte etwas zurecht rückte.

Sie ließ ihren Blick schweifen.

Die Sonne versank gerade am Horizont und läutete den Abend ein. Nur noch ein paar Stunden, dann würde es Zeit werden für die letzte kleine Überraschung, an dem heutigen Tage... auch wenn es Natsukis Meinung nach zu viele davon gab.

Der Blick über das Meer verklärte sich etwas, wirkte irgendwann ziemlich starrend, so verwirrt war sie.

Sie fragte sich die ganze zeit was Natsuki ihr wohl sagen wollte... Was wohl der Wunsch sein könnte, den sie sich nicht getraut hatte zu äußern... Ob er es wert war, danach zu fragen? Darauf zu pochen ihn zu erfahren? Hatte sie überhaupt das Recht dazu? Vermutlich nicht... Am besten beließ sie es einfach dabei und schwieg sich mit Natsuki zusammen darüber aus, wie über so vieles, was sie wurmte...

Als die Jüngere allerdings anfing zu schnauben und dann mit der faust auf die Reling schlug, riss sie den Blick zu ihr herum und blinzelte.

Was mochte nur in dieser Person vorgehen? So lange kannten sie sich nun und doch... gabs noch einiges wodurch sie nicht blicken konnte... Selbst nicht durch die Mauer, die Natsuki um ihr Herz herum aufgezogen hatte.

Schließlich zückte sie eine dünne Decke, um zu der Jüngeren heranzutreten und ihr diese um die Schultern zu legen, da es langsam aber sicher etwas kühler wurde.

Sie stand da, hinter ihr, hatte die Hände auf ihren Schultern um die Decke zu platzieren. Wieder erfasste etwas ihr herz wie einen Ruck und sie musste schlucken.

„Na...tsuki...“, raunte sie dann hauchzart von hinten gegen den Nacken der Gakuenchou. Was sollte das werden? Was taten ihre Hände da, fragte sie sich, als sie Natsuki an den Schultern herum drehte und ihr tief in die Augen sah. Das alles geschah aber nur in den Bruchteilen von Sekunden und jenseits jeglicher Reaktionsmöglichkeiten. Denn schon war ihr Kopf nach vorne geschossen und hatte ihre Lippen auf die der Dunkelhaarigen platziert...
 

Wehmütig beobachtet die junge Frau die Sonne am Horizont, konnte nicht glauben, dass sich der Tag nun auch schon zu Ende neigte. Träge stützte sie ihr Kinn in der Hand ab, hatte beide Ellbogen auf die kühle Reling abgelegt. Die letzen Sonnenstrahlen reflektierten sich in schimmernden Farben in den betrübten Augen der Dunkelhaarigen. Sie fühlte sich schlecht ihrer feigen Tat wegen, dass sie Shizuru belogen hatte in gewisser Weise.

Eine feine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut, als die kühler gewordene Abendluft sachte darüber streifte. Ihre fehlte die Wärme, nicht nur die, die ihr die Sonne vermittelt hatte, sondern auch die, nach der ihr Herz verlangte. Warum war sie zu feige, sich diese zu nehmen, sich darin einhüllen zu lassen und jeglichen Kummer zu vergessen?

Die Jüngere zuckte leicht, als sich die Decke um ihre Schultern legte, die Hände darauf verweilen blieben. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Shizuru hinter ihr stand. Sie wieder einmal unbewusst vielleicht ihre Gedanken erraten hatte, ihr versuchte zumindest auf diese weise Wärme zu spenden. Ein trauriges Lächeln beschlich die Lippen Natsukis, es war schön, aber nicht dass was sie sich eigentlich wünschte. Sie wollte sich so gerne nach hinten fallen lassen, in die Arme der Geborgenheit, doch würde jene sie auch auffangen? Auch jetzt noch?

Natsuki musste schwer schlucken, als sie ihre Namen vernahm. Shizuru hatte schon immer eine besondere Art gehabt, ihren Namen auszusprechen, es war einfach etwas Besonderes, wenn es von der Zunge der Älteren kam. Sie fühlte sich als etwas Besonderes, Einzigartiges. Es war in diesem Fall nicht anders und hätte sie nicht verzweifelt die Unterlippe in einem Biss verfangen, hätte sie sich vielleicht den Tränen ergeben müssen. Sie konnte nicht glauben, wie nachsichtig Shizuru mit ihr umging, nie etwas in Frage stellte, geduldig ihr Verhalten hinnahm. In gewisser Weise war es erleichternd, anderseits frustrierend, weil sie somit niemals einen Schubs in die richtige Richtung bekam.

Überrascht weiteten sich grüne Augen, als sie so plötzlich von Shizuru herum gedreht wurde, wurden noch größer ob der folgenden Tat. Natsuki wusste nicht wie ihr Geschah, sie nahm nur die angenehme Wärme wahr, die sich von ihren Lippen aus immer weiter durch ihren Körper breit machte. Das war es was sie fühlen wollte, überwältigt davon machte sich nun doch eine Träne auf ihren Weg die Wange hinab. Sanft schlangen sich Arme um den Hals der Älteren, klammernd nach Halt suchend. Natsuki konnte nicht genau sagen, ob sie mit dem Kribbeln in Bauch und den wackeligen Gefühl in ihren Beinen, genau diese noch lange aufrecht halten konnte.

Erst war es nichts weiter als ein Berühren der Lippen, bis die Jüngere zaghaft anfing die ihren zu bewegen. Scheu und unerfahren, als ob dies überhaupt erst ihr erster richtiger Kuss wäre. Shizurus Unterlippe nahm Natsuki schließlich wie am heutigen Morgen gefangen, ließ sie erst nach giebigen Kosten langsam wieder los. Das zufriedene Schnurren, was sich ihre Kehle hoch kroch konnte sie nicht länger unterdrücken, auch wenn es ihr eine gewisse Schamesröte auf die Wangen trieb. Sie hoffte einfach inständig, dass die Ältere dafür jetzt kein Auge hatte, das verräterische Geräusch des Wohlgefallens vielleicht sowieso überhört hatte.
 

Shizuru konnte nicht sagen was in sie gefahren war. Was sie dazu antrieb, sich diesen Kuss einfach so zu nehmen, ohne Natsuki um Erlaubnis zu bitten. Sie wusste nur, das es nun zu spät war. Es war passiert und einmal angefangen, konnte sie nicht mehr aufhören... Ihr Kopf riet ihr sich zusammenzureißen, Natsuki nicht noch mehr zu verwirren, doch ihr Körper hörte nicht auf ihren Verstand sondern in diesem falle auf ihr Herz.

Es schien, als hätte ihr Herz ihr Hirn in Ketten gelegt, um auszubüchsen und genau das zu tun, was sie gerade tat. Doch was wäre danach? Was würde passieren wenn sie den Kuss lösen würde? Würden sie danach so tun als wäre das nicht passiert? Würden sie sich darüber ausschweigen? Oder würde Natsuki vielleicht sagen, dass das ein Fehler war, den es nicht zu wiederholen galt? Oder ging es ihr vielleicht ähnlich, und sobald sie wieder zu Verstand kommen würde, würde sie merken wie unanständig das war und sie würde die Ältere von sich stoßen?

Shizuru vermochte das nicht vorher zu sehen, doch das war ja vielleicht auch gut so... Vielleicht sollte sie das einfach passieren lassen, es genießen, so lange es anhielt und einfach abwarten, wie es danach weiter ging... Das war der falsche Moment und der falsche Ort, um sich über so was Gedanken zu machen, oder gar etwas zu erzwingen... Sie hatte sich ja ohnehin daran gewöhnt, niemals Ansprüche an Natsuki zu stellen, bezüglich ihrer Gefühle... Das nun alles anders gekommen war... damit hätte sie niemals gerechnet. Sie hätte eher damit gerechnet, dass sie das immer vor der Gakuenchou geheim halten würde...

Das sie aber nun hier stand, sie küsste und dafür keine Ohrfeige kassierte, hätte sie niemals zu hoffen gewagt...

Der Älteren rannen Schauer über den Rücken wie Lawinen und jagten ihr eine Gänsehaut über den Körper, über jeden Winkel ihrer Haut. Langsam, unsicher hob sie nun ihre Hände und schlang diese um Natsukis schlanken Körper, um sie noch enger an sich zu ziehen.

Sie konnte nicht beschreiben, was sie in diesem Moment fühlte....

Das Schnurren der Jüngeren nahm sie zwar wahr, reagierte aber nicht darauf. Alles was sie fühlte, waren die zarten, warmen Lippen, die sich an ihren bewegten.

Nach einer weile des zärtlichen Lippenspiels dann, öffnete sie ihren Mund einen Spalt und schob dann die Zunge vor, um mit dieser verspielt über die Unterlippe Natsukis zu streichen...

Nach diesem Geschmack könnte sie süchtig werden....

Aber so sehr sie dieses Glück, diesen Moment auch halten wollte, so wollte sie ihn auch nicht überstrapazieren... Also zwang sie sich dazu, den Kuss nach einem Moment wieder zu lösen, jedoch nahe ihrer Lippen zu bleiben und dann die Augen zu öffnen.
 

Wie elektrische Impulse schossen die neuen Empfindungen durch den Körper der Jüngeren. Ein kurzes Zucken war die Antwort auf Shizurus forsche Zunge, die so neckend ihre Lippen berührte. Anstatt jedoch zurück zu weichen, zog Natsuki ihre Arme nur noch enger um den Nacken der Anderen, kam dem nur nach, als Shizuru sie enger an sich presste.

Die Decke war schon wieder halb von ihren Schultern gerutscht bei der schnellen Wendung, doch das schien die Gakuenchou nicht weiter zu stören. Sie lag in den Armen, die ihr wohl ewig Wärme und Liebe spenden würden, da hatte ein kühler Wind nicht die geringste Chance.

Der Moment erschien wie eine Ewigkeit, das Blut pochte ihr in den Ohren, das Herz hatte schon mehrmals gedroht fast stehen zu bleiben. Die Zeit schien fast still zu stehen, zu gefangen waren die beiden Frauen in ihrer eigenen kleinen Welt.

Dass der Kuss schon lange gelöst war, registrierte Natsuki für eine Weile erst nicht, zu sehr blieb der süße Geschmack auf ihren Lippen. Sacht sog sie die doch so nötige Luft in ihre Lungen, die ihr der Kuss sprichwörtlich geraubt hatte.

Ein zartes Lächeln formte sich, bevor auch sie es wagte die Augen zu öffnen, sich denen Shizurus zu stellen. Die Dunkelhaarige war ihr dankbar, dankbar dafür, dass sie wenigstens den Schritt wagte, an dem Natsuki immer noch zu üben hatte.

Sie versank einen Moment wieder in dem dunklen Rot, bemerkte die leichte Unsicherheit darin, sah aber gleichzeitig das Verlangen, die Liebe, die nach der ihren dürstete. Hauchzart färbten sich ihre Wangen, ihr Atem schlug nervös gegen die Lippen der Älteren, ließ deren auch an den ihren spüren.

„Shizuru…ich will..“, nur ein raues Wispern, das vorsichtige Ansetzen, ihren Wunsch von neuen zu formulieren. „Ich will…es….lernen..“, ließ sie fast kryptisch verlauten, Lippen näherten sich bei jeden Wort ein Stücken. Augen schlossen sich wie in Zeitlupe, die Distanz erschien wie eine viel zu weite Kluft.

„…lernen dich zu lieben..“, endlich war das Geständnis heraus, nahm gleich etwas an der Last, die so kalte Mauern um das Herz der Jüngeren gebaut hatte. Sie wusste nicht ob Shizuru sie in dem Moment verstehen würde, das Ganze vielleicht auch noch missverstand. Aber das war Natsuki egal, als sich ihre Lippen erneut auf Shizurus niederließen, sie in einen neuen Kuss verwickelten.

Vielleicht würde sich an diesem Tage ihre Meinung hinsichtlich Geburtstage ändern, vielleicht würde es doch ein Tag werden den sie in Zukunft gerne zu feiern wüsste.

Die Dunkelhaarige wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bevor sie erneut, wohl eher des Sauerstoffmangels abließ. Es machte schon regelrecht süchtig, das Gefühl, der Geschmack, das Kribbeln in ihrem gesamten Körper. Ja zugegebener maßen wurde die Gakuenchou, die normalerweise doch ziemlich hart im nehmen war, schwach. Ihre Knie, die nun doch unter ihr nachgaben, waren Beweis genug dafür.
 

Shizuru wusste gar nicht mehr wo ihr der Kopf stand. Sie hatte jegliches Gefühl für Raum und Zeit abgedrängt, um sich lediglich dem Gefühl zu ergeben, was sie so lange in sich verschlossen hatte. Jetzt, da sie es endlich rauslassen konnte, selbst wenn es nur für einen kurzen Moment sein mochte, war ihr eine unbeschreibliche Last vom Herzen gefallen und das konnte sie noch nicht wirklich glauben...

Es schien wie eine jahrelang aufgestaute Welle zu sein, die nun über ihr hinwegbrach und sie mit getose hinfort schwemmte.

Ihr Magen sprang im Dreieck und auch ihre Knie wurden langsam weich, was wohl auch normal war, bei dieser spontanen Aktion, die nicht nur bei Shizuru einiges loszulösen schien.

Als sie den Kuss dann nach einigem Lippen- und Zungenspiel gelöst hatte und Natsuki nun Nase an Nase gegenüber stand, trommelte ihr Herz wie eine Dampflock auf Hochtouren.

Sie schluckte, wusste nicht was nun kam, und ob sie das überhaupt wissen wollte... Sie wusste nicht ob es gut oder schlecht für beide wäre... Und wenn es schlecht wäre, dann hätte sie davor am liebsten die Augen verschlossen, um sich nicht das Herz brechen zu lassen.

Das Natsuki ihr allerdings ein lächeln schenkte, welches alle Gletscher zum schmelzen brachte, ließ sie die Augen etwas weiten und stoppte beinahe ihren Herzschlag bis auf Null. Als das Herz dann wieder einsetzte, schlug es nur wenige hundertstel Sekunden, um dann wieder ins stocken zu geraten, als die Jüngere zum sprechen ansetzte und dann mehr als bedeutungsschwangere Worte verlauten ließ.

//Ich will lernen, dich zu lieben...//, hallte es immer wieder durch ihren Kopf, wollte gar nicht wirklich in ihren Verstand hinabsickern.

//Ich will lernen, dich zu lieben//.... aber was sollte das bedeuten?

Sollte das heißen, dass Natsuki nicht wusste was liebe war? Das Shizuru ihr das zeigen sollte, wenn diese auch nicht wusste wie sie das anstellen sollte? Oder sollte das heißen das Natsuki liebe von liebe nicht unterscheiden konnte? Das sie den Unterschied zwischen lieben und lieb haben nicht kannte?

Shizuru wusste, das diese Worte alles verändern würden... doch sie wusste sie auch nicht einzuordnen. Was sollte sie damit anfangen? Sollte das heißen, das sie nun darauf warten müsse, bis Natsuki mit Sicherheit sagen konnte, dass sie die Ältere liebte? Sie wusste es nicht... doch für den Moment freute sie sich einfach nur über das, was Natsuki ihr damit vor die Füße geworfen hatte... ihr Herz.

Die Lippen erneut einem Kuss hingebend, drückte Shizuru die Jüngere noch fester an sich, wollte diese gar nicht mehr los lassen, während sich eine Träne ihren Weg die Wange hinab suchte. Sie wollte die Augen gar nicht mehr öffnen, um sicher zu gehen das das kein Traum war... Denn wenn es einer war... dann würde sie lieber sterben als jemals wieder aufzuwachen und das missen zu müssen, was da gerade passiert war.

Der Kuss gelöst, riss Shizuru dann die Augen auf, als Natsukis Beine plötzlich unter ihr wegsackten und sie nur noch fester um den Leib der Jüngeren griff, um sie oben zu halten. Flink hatte sie die Gakuenchou dann auf die Arme gehoben und trug sie dann rüber zu einer der Liegen. Dort setzte sie die Dunkelhaarige ab, ließ sich hinter ihr nieder, zog sie an sich und schlang dann um sich und sie eine gemeinsame Decke. Erst jetzt fiel ihr auf, wie spät es schon geworden war und ein kurzes Piepen von Natsukis Ohrring verriet ihr, das es Zeit war... Sie blinzelte und orientierte sich dann noch oben in den Sternenbehängten Himmel. Sie hob die Hand und deutete nach oben, um Natsuki zu zeigen, das die Überraschung angekommen war.. Und diese zeigte sich am Himmel in Form einer Ehrenformation aller bekannten und wichtigsten Otome. Angeführt natürlich von Haruka und gefolgt von allen Meister Otome die zu finden waren. Die Pillars aber hatten ihr Versprechen gehalten und waren nicht anwesend, um die Akademie zu bewachen, so wie Natsuki es wünschen würde...

Es wirkte wir eine ganze Anreihung bunter Sterne, die sich dort am Himmel tummelten und man konnte Haruka förmlich ihre Befehle brüllen hören, was aufgrund der Entfernung jedoch nicht möglich war. Erst als Haruka sich an den GEM fasste und Natsuki kontaktierte, konnte man sie wirklich hören. „Vollzählig Anwesend, Gakuenchou! Einleitung der Ehrenformation! Geschütze laden! Fire!“, sagte sie das erste und befahl den Otome dann das nachstehende. Daraufhin luden sie Waffenähnliche Rohre, die sich dann mit einem Ruck entluden und ein Feuerwerk am Himmel aufblitzen ließen und das in einem stetigen Rhythmus. Lichtkugeln und Sterne zeichneten sich ab, welche erst aufstrahlten, dann verblassten und schließlich als Sternenstaub vom Himmel rieselten.... Da hatte sich nicht nur Shizuru für in zeug gelegt, das zu planen, obwohl sie da ja nun am Himmel fehlte, doch auch die anderen hatten sich für die Gakuenchou wirklich Mühe gegeben...

Eine knappe halbe Stunden schossen alle möglichen Blitzlichter am Himmel entlang und ließen den Geburtstag des Ice Silver Chrystals würdig ausklingen...

Als auch das letzte Licht erloschen war, hörte man sich Haruka verabschieden und sie leitete den offiziellen Rückzug der Otome an, um zu der Akademie und den jeweiligen Meistern zurückzukehren....
 

Man konnte von Glück sagen, dass Shizuru die junge Gakuenchou in diesem Moment oben hielt und ihr gewisser Halt vermittelt wurde, sonst hätte sie wohl wirklich Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Ihre Glieder wollten ihr auch jetzt noch nicht gehorchen, empfanden es als amüsant solche Streiche zu spielen. Verlegenheit über dieses peinliche Missgeschick, legte sich auf das Gesicht der Jüngeren. Natsuki war nicht ganz bei sich, der Verstand immer noch umnebelten von den vielen Gefühlen, die wie große Wasserwogen über sie hinweg schwappten.

So als ob die Ältere diesen Aufstand spüren würde, trat sie zur Tat, hob sie hoch und erleichterte somit der Dunkelhaarigen langsam wieder Herr über ihre Sinne zu werden. Natsuki ließ ihre Arme für den kurzen Marsch um Shizurus Hals geschlungen, lehnte den Kopf träge an ihre Schulter. Erst als sie sich auf der Liege wieder fand zog sie sich etwas zurück, wusste nicht ob der Kontakt weiterhin erwünscht war. Dass sie Shizuru im nächsten Moment an sich ziehen würde, überraschte sie auf positive Weise, wusch alle Zweifel so schnell wie er gekommen war auch wieder hinfort. Ihren Kopf bettete die Jüngere erneut an der Schulter der Anderen, neigte ihr Gesicht leicht gegen den warmen Hals. Augen schlossen sich für kurze Zeit, Natsuki genoss die Nähe, die ihr auch jetzt noch gegönnt wurde, trotz der verwirrenden Worte, die sie von sich gegeben hatte.

Die stille Zweisamkeit wurde von dem bekannten Piepen ihres GEMs unterbrochen, Augenbrauen zogen sich zusammen bevor sich Lider langsam aufschlugen. Warum meldete sich ihr GEM so plötzlich? Doch ehe sie dem Rätsel nachgehen konnte, folgte ihr Blick dem Armwink Shizurus, Smaragde suchten den Himmel nach einer Erklärung ab. Diese zeigte sich auch sogleich, in Form der vielen Otome, die in der Dunkelheit wie Edelsteine aufblitzen. Natsuki blinzelte ein paar Mal, hörte dann den Befehl des Brigardiergenerals über ihren eigenen GEM. Leicht öffneten sich ihre Lippen, zeugten von dem Staunen, was die Jüngere überkam.

Sie hatte schon oft Feuerwerk gesehen bei den verschiedensten Anlässen, Veranstaltungen, Zeremonien. Doch niemals hätte sie sich erträumt, dass ihr Geburtstag einmal Anlass dafür sein konnte. Einzelne Explosionen, die kleine glitzernde Lichter in alle Richtungen verstreuten, wie Regen vom Himmel fallen ließen, spiegelten sich in den Augen der Gakuenchou. Ohne ein Blinzeln verfolgte sie das Spektakel, wusste nicht ob sie sich einfach nur freuen oder vollkommen überwältigt fühlen sollte. Viel zu schnell erlosch das Glitzern, ließ wieder Dunkelheit und die im Gegensatz

dazu mickrig wirkenden Sterne an ihren alten Platz zurück rücken. Lange noch starrte sie in den Himmel, fast hoffend das ganze noch einmal von vorne sehen zu dürfen.

"Das war...wow...“, machte sie ihrer Begeisterung schließlich Luft, wenn auch etwas unbeholfen in der Wahl ihrer Worte. Ein seichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor sie sich etwas enger an den Körper hinter ihr kuschelte, die Decke fester umklammerte. "Das war eindeutig der beste Geburtstag in meinem Leben...", murmelte die Dunkelhaarige, ließ ihren Kopf etwas zur Seite fallen um Shizuru ins Gesicht blicken zu können. Dankbarkeit strahlten das sanfte Grün aus, Rührung, Liebe.

"Danke...Shizuru...“, ein Lächeln, langsames Vorbeugen bevor sich hauchzart Lippen auf die Wange der Älteren legten.
 

Haruka hatte sich mit dieser Aktion wirklich selbst übertroffen und zeigte mehr als deutlich, dass sie alles was sie anpackte, mit einem Knall enden ließ. Genau so hatte Shizuru sich das vorgestellt und sie wusste auch, dass auf den Brigadiergeneral immer Verlass war.

Lächelnd verfolgte sie weniger das Spektakel, als das sie Natsukis von der Seite her ansah und beobachtete, wie sie darauf reagierte.

Dem Feuerwerk schenkt sie recht wenig Aufmerksamkeit. Es interessierte sie viel mehr, wie sich die Gesichtszüge aufgrund dieser Überraschung in dem Gesicht der Gakuenchou veränderten.

Das kindliche Strahlen ihrer Augen, knackte ihr Herz wie ein Nussknacker die Nuss. Das Bild fraß sich auf ewig in ihren Kopf.

Als die Otome dann den Rückzug einleiteten, verfolgte Shizuru dies mit dem Blick. Sie konnte sich ja leider nicht bei ihnen bedanken, da sie keinen GEM mehr trug... Haruka würde das aber wissen und der Gedanke war immerhin das, was zählte.

Lächelnd schloss sie kurz die Augen, ließ die funkelenden Bilder von zuvor noch in ihrem Kopf nachhallen. Der dunkle, unbewegte Himmel hatte sich nun wieder über sie gelegt wie ein Schleier und sie schlang die Arme etwas enger um Natsuki, drückte sie Wärme suchend etwas an sich.

Das es der Jüngeren gefallen hatte, war alles was für sie wichtig war. Das strahlen ihrer Augen, das Herzklopfen, der Dank ihrer Worte.. das alles erfüllte sie mit unendlicher Freude und bestätigte ihr, das es richtig war.

Die Augen öffneten sich wieder, gaben das Rubin frei, um Natsuki anzusehen, nachdem diese ihr einen Kuss der Dankbarkeit auf die Wange gehaucht hatte. Diese süße Geste, ließ einen Hauch Röte in die Wangen der Älteren steigen und sie zaghaft lächeln.

„Nur das Beste.. für die Gakuenchou...“, raunzte sie dann leise, nah ihres Ohres und schmiegte ihre Wange dann an die der Jüngeren, um ihr, wie ein Kätzchen, so ihre Zuneigung zu bekunden.

Man konnte wirklich behaupten, dass der Tag gelungen war und das man für diesen Moment, die vergangenen Tage getrost vergessen konnte. Dies war zwar keine wirkliche wieder gut machung, aber eine gekonnte Ablenkung.. und das war alles,...was sie Natsuki momentan anbieten konnte.

Das Schiff taumelte ruhig auf dem Meer herum, der Anker war längst geworfen und so würden sie die heutige Nacht hier verbringen. Natsuki hatte das alles brav über sich ergehen lassen und Morgen, Morgen könnte sie sich dann aussuchen, was sie gerne tun würde, um sich die freie Zeit um den Kopf zu schlagen.

Doch an Morgen war nocht nicht zu denken. Warum auch? Noch saß sie hier, hatte Natsuki in den Armen und das war alles, was sie sich je gewünscht hatte.. .alles, was sie jemals wollte.
 

Das sanfte Aneinanderreiben von Haut, das Raunen, was ein Kitzeln bei jedem Worte in ihrem Ohr auslöste, waren schon wieder zu viel. Sachte bedeckte die Röte ihr Gesicht, Hitze wurde auf einmal ein größerer Faktor als erwartet und Natsuki wusste, dass diese gewiss nicht von der Decke herrührte. Ihr Körper war so nah an den Shizurus geschmiegt, ließ sie die angenehme Wärme, die dieser ausstrahlte, spüren. Dass sie dabei eigentlich so kaum wie nichts an ihrem eigenen Leib trug, während sie den intimen Kontakt genoss, wurde der Jüngeren erst im Nachhinein klar.

Schluckend wand sie den Kopf ein wenig, wich möglichem Blickkontakt aus. Natsuki wollte das Ganze, dennoch ließ sie diese neue Erfahrung immer wieder in Nervosität verfallen. Spürte Shizuru wie unsicher sie war? Spürte sie, wie sehr es ihr gefiel trotz dieser Unsicherheit? Ein leises Seufzen erfüllte die Luft, nicht wehklagend, eher zufrieden. Zumindest hatte sie heute einen Anfang gemacht, ein wenig von der kühlen Fassade um ihr Herz eingerissen. Sie wünschte sich nichts sehnlichster als dieses endgültig frei zu lassen nur erschien es nicht leicht den Weg aus diesem verworrenen Labyrinth zu finden. Vielleicht würde Shizuru ihr dabei Schritt für Schritt helfen, schon alleine dass war es Wert den Weg anzutreten.

Ihr Blick heftete am Himmel, zählte abwesend die kleinen Sterne, die sich am Firmament tummelten. Natsuki lächelte zufrieden, als sie eine Hand von der Decke löste und auf die legte, die sich um ihren Körper geschlungen hatten. Selbstständig verankerten sich Finger in denen der Älteren, eine kleine Geste, die ihr jedoch so viel Kraft schon in all den Jahren gegeben hatte.

"Shizuru...?", murmelte die Dunkelhaarige leise, als wolle sie den Moment der Ruhe eigentlich nicht zerstören. "Wann hast du...", eigentlich wusste sie nicht, wie sie auf den Gedanken kam, jedoch einmal angefangen, wollte sie ihn nun auch beenden, war zu interessiert an Shizurus Antwort.

"Wann hast du es gemerkt, dass du mich…also...“, nervös stockte sie, wusste nicht wie sie sich ausdrücken sollte ohne dabei allzu lächerlich zu klingen oder von Shizuru ausgelacht zu werden.

„Naja wann hast du gemerkt, dass du mehr empfindest?". Augen suchten nun doch wieder Kontakt zu den rubinfarbenen, Finger strichen sanft über den Handrücken, ergötzen sich an der weichen Haut.

Es war etwas dass sie seit dem Geständnis interessierte, manches davon gar nicht erst begriff. Was war es an ihr, was Shizuru liebte? Was veranlasste sie dazu, früher wie auch heute? Wann war überhaupt früher? Sollte sie wirklich denken, dass die Ältere sie schon Jahre lang heimlich umgarnte, das Geheimnis schon so lange mit ihr herum trug? Es war ein unvorstellbarer Gedanke, von dem sie hoffte erlöst zu werden. Ob ihr die Antwort wirklich gefallen würde war eine andere Frage, doch darum sollte sie sich dann Sorgen machen, wenn es soweit war.
 

Der Blick der Älteren wanderte nach unten, als Natsukis Finger sich mit ihren verschränkten. Ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen und sie erwiderte den sanften Druck, während sie der Frage der Jüngeren lauschte.

Shizuru traf diese etwas überrascht, jedoch musste sie nicht lange überlegen sondern schien den Zeitpunkt, in dem sie sich verliebt hatte, genau im Hinterkopf zu haben, als wäre der noch gar nicht so lange her...

Lächelnd schloss sie kurz erinnernd die Augen, lehnte den Kopf an den von Natsuki und schlug sie dann wieder auf.

„Du warst im Corallenrang, ich eine Pearl... und zu dem Zeitpunkt stand dein ‚Hike’ mit Mai an...“, fing sie dann an zu erzählen und Natsuki würde das Erlebnis des Parcours sicherlich sofort in den Kopf schießen. Wie sie damals ein Team mit Mai bildete, die beiden recht planlos durch die Gegend irrten, aufgrund von Mai´s schlechter Orientierung, und Natsuki dann auf der halben Strecke aufgeben musste... um dann in einer recht misslichen Lage von Shizuru aufgegabelt zu werden und zurück zur Basis gebracht zu werden..

Shizuru hatte die beiden Mädchen damals eingesammelt, zurückgebracht und dann dafür gesorgt das Yohko sich um die kleineren Blessuren kümmerte. Natsuki war damals ziemlich sauer auf Mai und hatte ihr die Schuld am scheitern gegeben... Sie konnte schon damals nicht verlieren..

„Auf der Rückfahrt zur Akademie.. hat es doch so zu stürmen und regnen angefangen und der Geländewagen in dem wir saßen.. rutschte in einer Kurve weg und schlitterte zur Hälfte über eine Klippe. Alle waren vor Schreck stocksteif, doch du hast sofort reagiert...“, erzählte sie weiter und erinnerte sich daran, wie Natsuki keine Sekunde zögerte, sondern sofort den Wagen verließ, um zu versuchen ihn mit bloßen Händen festzuhalten. Shizuru hatte aus dem Fenster gesehen und Natsukis kämpfender Gesichtsausdruck, brannte sich für immer in ihren Kopf... Sie war nach Natsuki aus dem Wagen gekommen, hatte sich Materialisiert, Natsuki die Erlaubnis dazu erteilt und beide, mit vereinten Kräften, den Karren aus dem Dreck gezogen um eine Katastrophe zu verhindern.

Damals hatte Natsuki sich bei der Rettungsaktion den Arm gebrochen und war einige Wochen außer Gefecht gesetzt. Shizuru war in der Zeit immer an ihrer Seite gewesen und hatte mehr Zeit bei ihr, als im Unterricht verbracht...

„Dein Gesicht... dein Mut... dein Ehrgeiz... die Art, wie du Dinge anpackst... Das alles hat mich einfach mitgerissen... mich überwältigt..“, sagte sie leise, beinahe andächtig aufgrund dieser wertvollen Erinnerung.
 

Ebenfalls in Erinnerung schwelgend, zeigte sich ein zartes Schmunzeln in den Mundwinkeln der Jüngeren. Das Ereignis, von dem Shizuru berichtete, als ob es gerade erst vor wenigen Tagen geschehen wäre, lag um ehrlich zu sein ziemlich lange zurück. Viel Zeit war vergangen, konnte jedoch Geschehenes nicht rückgängig machen. Das war also der Zeitpunkt, der das Leben der Älteren wohl vollkommen verändert hatte.

Sie erinnerte sich gut an den Abend, den Unfall, noch mehr daran, wie sehr sich Shizuru danach um sie gekümmert hatte. Natsuki war enttäuscht gewesen, dass sie sich die Verletzung zu gezogen hatte, dass sie unfähig war auf eine gewisse Weise. Schon damals hatte ihr Shizuru geholfen über solche Dinge hinweg zu sehen, sich nicht davon beirren zu lassen. Das hatte sie auch nicht, hatte sich weiter hoch gekämpft bis an die Spitze, Rückschläge eingesteckt und davon gelernt.

"Wir waren schon damals ein gutes Team oder?", wisperte die Dunkelhaarige in Gedanken, neigte ihr Gesicht in die Halsbeuge der Anderen, schloss auf den Kontakt hin die Augen. So lange schon trug Shizuru also das Geheimnis mit sich rum.

Schneller als sie dachte, kroch das unangenehme Gefühl hoch, nagte an ihrem Gewissen. War sie wirklich so blind gewesen die ganze Zeit oder wollte sie es einfach nicht sehen? Nur wage konnte Natsuki sich vorstellen, was jene Person, die sie nun so innig in den Armen hielt, über die Jahre erleiden musste. Leicht schluckte die Jüngere, der sanfte Druck ihrer Finger verstärkte sich etwas.

"Es muss hart gewesen sein...", es war mehr eine Aussage, keine Frage, die Shizuru unbedingt zu beantworten hatte.

“Gomen..", ihre Stimme klang brüchig, verriet von ihrem derzeitigen Befinden. Einseitige Liebe musste etwas schlimmes sein, auch wenn das mehr eine Ahnung als wirkliches Wissen war. So lange schon...und jetzt? Jetzt ließ sie Shizuru immer noch im Dunkel umherwandern, deutetet nur wage Worte an, die mehr Interpretation zuließen als Fakt darstellten. Schließlich hatte sie immer noch keine Worte diesbezüglich von Seiten der Älteren gehört. Vermutlich hatte sie nicht verstanden, was sich anzudeuten versuchte. Mit passenden Worten ihre Gefühle betreffend um sich zu werfen, war noch nie ihre Stärke gewesen.

Schweigen umhüllte die beiden Frauen, lediglich das leise Schwappen des Wassers an den Bauch des Schiffes war zu vernehmen. In gleichmäßigen Zügen schlug der Atem der Jüngeren an Shizurus Hals, von dem sie sich nicht wagte auch nur einen Zentimeter weg zu bewegen. Sie spürte den Puls unter der Haut, die Wärme, der unvergleichliche Geruch der von der Älteren ausging, ihre Sinne schon wieder ins wanken brachte. Die Lippen gierten regelrecht nach dem Geschmack wollten so gerne kosten von der verbotenen Frucht.

Natsuki schluckte ein paar Mal, versuchte vergeblich das Gefühl zu unterdrücken. So zart wie eine Feder legten sich die Lippen der Jüngeren auf die weiche Haut, eine Berührung, die einem Luftzug glich.
 

Natürlich war die Zeit schwer für Shizuru... doch sie hatte keinen Grund sich zu beschweren denn die Zeit war trotzdem wertvoll für sie beide gewesen. Ihre Herzen waren sich vielleicht nie so nahe gekommen, dass es für Liebe gereicht hatte, dennoch hatte sie sich in das stark bewachte Herz der Gakuenchou vorgekämpft, als stetiges Geleit und mehr als wichtigster Freund... Das hatte ihr gereicht... zumindest bis heute...

Natsukis Wärme, ihre Nähe, das spielen der Fingerpaare... das alles machte sie richtig wahnsinnig... Sie konnte einfach nicht genug davon bekommen, merkte aber auch, das es sie sichtlich nervöser machte... Aber war das nicht verständlich?

Solange hatte sie auf solche Momente gewartet... und jetzt... jetzt hatte sie plötzlich das Glück, diese zu erleben...

„Das ist nun nicht mehr wichtig...“, raunte sie leise, spielte damit an, das sie nur dieser Moment interessierte, und sie Natsuki nicht vorhielt, so lange nichts von ihrer Liebe mitbekommen zu haben... Die Schuld lag immerhin bei Shizuru, die diese unanständige Art der Zuneigung entwickelt und geheim gehalten hatte...

Sie hätte es sich auch nicht verziehen, die Gakuenchou bloß zu stellen... Wenn man plötzlich heraus fand, das diese ein Liebesverhältnis zu einer ihrer Otome aufgebaut hatte... Geheimhalten würde sich das sicherlich nicht ewig lassen... Auf all dies, hatte Shizuru all die Jahre über Rücksicht genommen und nicht ein einziges mal an sich gedacht... und daran, das ihr Herz von der Liebe zerfressen wurde, die sie nicht öffentlich bekunden konnte bzw. durfte.

„Es ist nur wichtig... das wir jetzt hier sind und... du nichts bereust... Sobald... das aber der fall sein sollte... sei so Fair und...lass es mich wissen“, hauchte sie dann, recht kleinlaut wirkend an das Ohr der Jüngeren, zuckte dann aber merklich schaudernd zusammen, als diese sich mit ihren zarten Lippen an ihrem Hals zu schaffen machte.

Die Gänsehaut überkam sie wie eine Flut und würde sie jetzt stehen, hätte das gereicht um sie zu Fall zu bringen und ihre Knie zu einer weichen Masse werden zu lassen, die ihr keinen Halt mehr bot in dieser Welt.

Sie zog hörbar scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und kniff kurz die Augen zusammen. Nichts an ihrem verhalten zeigte aber, das es ihr missfallen könnte... im Gegenteil sogar...

Sie räusperte sich leise und wurde noch eine spur röter, was man an der Wärme ihrer Wangen feststellen konnte, jedoch nicht sehen, da es dafür zu dunkel war.

Aber was Natsuki konnte, das konnte Shizuru schon lange... langsam neigte sie den Kopf und hapste dann in Natsukis Ohrläppchen. Dabei beließ sie es jedoch nicht, sondern brachte gekonnt ihre Zunge daran zum Einsatz...
 

Die Worte wirkten befreiend, nahmen die schuldbewussten Gefühle ein kleines Stückchen. Shizuru würde sie wohl niemals anklagen, selbst nicht wenn es um ihre eigenen Gefühle ging. Nein sie bereute nichts, bereute keine Tat, kein Wort was sie in der letzen Zeit über die Lippen gebracht hatte. Eher noch bereute sie, dass sie das alles so lange hatte vermissen müssen, dieses Gefühl, diese Wärme, die Liebe, die es zu erforschen galt. Natsuki nickte nur zaghaft, gab ihr stilles Versprechen auf Wunsch der Älteren. Lippen legten sich erneut an die empfindliche Stelle, berührten diese nicht mehr als zuvor.

Das Zucken sowie das scharfe Einziehen der Luft ging an der Dunkelhaarigen nicht unbemerkt vorbei, brachte ein kurzes Schmunzeln auf ihre Lippen. Es war in einer Art faszinierend, was eine simple Berührung doch auslösen konnte. Davon wusste die Jüngere selber genug, spürte schon im nächsten Moment die Konsequenz ihres neugierigen Forscherdrangs.

Keuchend drang ihr Atem vor, als sich Shizurus Lippen um die sensible Haut schlossen, anscheinend noch nicht genug waren und die Zunge ebenfalls mit ins Spiel brachte.

"Nicht..da...", wimmerte die Gakuenchou nur kläglich, wollte dem überraschend Angriff ausweichen, ihr Körper neigte sich jedoch verräterisch nur allzu gern dem Kontakt entgegen, ließ die Worte noch schwächer wirken als ohnehin schon.

Der süßen Qual wegen biss Natsuki sich auf die Unterlippe, wollte Shizuru die Freude nicht gönnen ihr noch mehr Laute zu entlocken. Sie hätte wissen müssen, dass sie mit dem Feuer spielte, mit ein wenig Necken nicht davon kommen würde. Ihr Gesicht brannte, ihr Rücken jedoch wurde von immer fortwährenden Schauern heimgesucht. Zittern fand eine Hand am Rand der Liege Platz, Finger krallten sich merklich in das Plastik des Gestells.

Instinktiv versuchte die Jüngere immer weiter nach unten zu rutschen, sich dadurch vielleicht eine Flucht zu sichern. Dass Shizuru sie immer noch in Armen hielt, machte dieses Vorhaben nicht gerade einfach. Sie konnte gegen Armeen von Slaves kämpfen, aber wenn es um so eine kleine Sache ging, war sie schier machtlos. Ein Spalt breit öffneten sich die verklärten Augen, nahmen in der hereinbrechenden Dunkelheit nur schemenhafte Umrisse war.

Stoßweise stob die Luft aus ihren Nasenflügeln, zeugte von der Nervosität, der Erregung, die sich so dreist im Körper der Jüngeren breit machte. Es war einfach zu viel…

Natsuki neigte in sekundenschnelle den Kopf zur Seite, riss daraufhin die Decke etwas hoch um sie genau über diesen zu ziehen. Sie war sich selber nicht bewusst welche Kraft sie doch in dem Moment aufbrachte, sich schließlich vor den gierigen Lippen Shizurus zu entziehen. Dunkelheit umhüllte sie noch mehr, Blut ließ ihren Kopf fast zum verglühen bringen.

„I-ke-zu...“, drang es klagend unter dem dicken Stoff hervor, beschuldigte die Älter so mit ihren Reizen gespielt zu haben. Nur allmählich beruhigte sich ihre Atmung wieder, das Kribbeln in ihrem Ohrläppchen bis runter in ihren Bauch verschwand allerdings nicht so schnell.
 

Die verdächtigen Geräusche die den schmalen Lippen der Gakuenchou entkamen, waren zwar nicht beabsichtigt, jedoch erwünscht und jeder Atemstoß ließ es Shizuru kribbeln den Rücken hinab laufen. Es war unglaublich was allein Natsukis Reaktionen mit ihrem Körper anzustellen versuchten...

Ihre Zunge bahnte sich den Weg vor bis zu ihrer inneren Ohrmuschel, um diesen verwinkelten Bereich zu erkunden wie ein eigenständiges Wesen. Eine feuchte Spur verteilte das warmfeuchte Objekt und ihr Atem ließ die feuchte Spur erkalten und es wurde kühl an jeder Stelle, wo die Zunge vorbei huschte.

Das klägliche wimmern und die noch kläglicheren Versuche ihr zu entkommen, brachten die Ältere zum Schmunzeln. Es war zwar unfair sich darüber zu amüsieren und das auch noch niedlich zu finden, aber das war eben Shizurus Art. Sie amüsierte sich zwar häufig über solche peinlichen, intimen Dinge, doch wenn es drauf ankam, dann war sie so ernst wie sonst niemand und niemals würde sie sich über das leid anderer amüsieren... Auch wenn diese süße Folter wohl etwas ähnliches wie Leid für Natsuki war... doch diese würde das sicherlich verschmerzen können...

Nur kurz trennte sie die Lippen voneinander, wollte gerade neu an ihrem Ohrläppchen ansetzen, als Natsuki einen Ruck mit dem Kopf machte, ihr entkam und diesen dann auch noch unter der Decke vergrub, um sich so vor ihr zu schützen.

Shizuru öffnete ihre Augen wieder und blinzelte. Sie trauerte dem Spielchen zwar etwas hinterher, hatte jedoch auch nicht vor, etwas zu überstürzen und Natsuki vermutlich mit solchen taten zu verschrecken.

Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, während ihr Blick auf dem Knäul ruhte, welches sich unter der Decke gebildet hatte.

„Gomene, Natsuki...“, raunzte sie dann zuckersüß und unschuldig wirkend wie immer, auch wenn sie das dieses Mal eindeutig nicht war.

Sie schob ihre schmalen Hände unter die Decke und suchte damit Natsukis hitzige Wangen, um diese damit zu erfassen und zu beginnen, diese mit den Daumen zu kraulen.

„Ich bin brav... werde es nie wieder tun... versprochen...“, sagte sie dann, nicht lauter als einem wispern, beugte sich dann über die Stelle, unter der sich ihr Kopf verbarg, „zumindest nicht heute...“.

Als sie das gesagt hatte, schmunzelte sie, kniff kurz zärtlich in die Wangen der Jüngern und löste sich dann komplett von ihr, um sich von der Liege zu erheben, selbst wenn es kühl war, da der späte Abend voran geschritten war.

Shizuru reckte sich und begab sich dann an die reling um hinaus über das Meer zu sehen, was nur vom Mond beleuchtet wurde.. Sie erinnerte sich an gestern... Wo sie am Strand gestanden hatte und lauthals ihre Liebe den Fischen verkündet hatte... Sie musste kurz lachen, drehte sich dann um und begab sich zu dem Schiffshäuschen, was unter Deck führte.

„Ich bereite das Bett vor...“, sagte sie dann im vorbeigehen und begab sich unter das recht geräumige Deck, wo sie die Decke des großen Bettes aufschüttelte...
 

Unverändert hielt Natsuki ihre Position unter der Decke ein, Finger fest in den Stoff dieser verwickelt. Die Entschuldigung erreichte ihr Ohr, ließ ein leichtes Schmollen auf ihren Lippen zustande kommen. So unschuldig Shizuru auch versuchte zu klingen, die Entschuldigung wirkte fast wie eine gemeine Intrige die Jüngere wieder aus ihrem Versteck herauszulocken. Doch darauf würde sie nicht reinfallen, verschanzte sich lieber unter der Decke, bis auch das Kribbeln in ihrem Körper nachgelassen hatte, bis sie sicher sein konnte dem neckenden Spiel Shizurus ausweichen zu können.

Zuckend reagierte Natsuki als sich die feinen Finger auf ihren Wangen legten, der Daumen feine liebkosende Kreise zog.

"Shi-zu-ru..", raunte sie nachgebend, diese Frau konnte auch einfach nicht ihre Finger von ihr lassen. Leicht neigte sich der Kopf der Berührung hin, lauschte den versprechenden Worten, die mit einem Mal wieder zu Nichte gemacht wurden.

Gerade wollte sie zum Protest ansetzen, als sie auch schon den leichten Schmerz in ihrer Wange verspürte. "H-hey...“, jammerte die Gakuenchou, schmiss die Decke nach hinten, als Shizuru sich erhoben hatte. Schützend legte sie ihre Hand auf die Stelle, rieb kurz über die Haut. Die fehlende Wärme machte sich sofort bemerkbar, der Wind der über das Deck fegte war Grund genug sie erzittern zu lassen. Schnell zog sie die Decke wieder an sich, wickelte sich in den wärmenden Stoff. Ihr Blick folgte der Älteren zu Reling, blieb in Bewunderung auf ihr haften. Selbst jetzt noch im Schein des Mondes, wirkte Shizuru anmutig, elegant auf eine Art, die Natsuki niemals zu beschreiben wagte. Das kurze Lachen ließ fragend eine Augenbraue noch oben schießen, doch beließ die Jüngere es auch dabei, hakte nicht nach einem Grund nach.

„Hm...“, murmelte sie nur zustimmend auf Shizurus Vorhaben hin, während diese sich schon unter Deck begab. Die Worte erst einige Sekunden später realisierend, schwang ihr Blick Shizuru nach.

„M-moment was meinst du mit Vorbereiten?“, rief sie irritiert der Älteren hinterher, jene war jedoch schon im Bauch des Schiffes verschwunden. Nachdenklich zogen sich Augenbrauen zusammen, was dachte sie da eigentlich? Shizuru hatte immerhin nur angedeutete das Bett zum Schlafen bereit zu machen nichts weiter. Peinlich berührt über ihre eigenen Phantasien und Gedanken schüttelte sie den Kopf, erhob sich schließlich auch von der Liege. Mit einer Hand behielt sie die Decke um sich aufrecht, hatte nicht vor ihren Körper der kühlen Nachtluft auszusetzen. Die Andere streckte sie nach ihrer Kleidung aus, die zu ihren Füßen am Boden lag. Ihre Stirn legte sich in Falten, als ihr ein neues Problem in den Sinn kam.

Sie folgte den bekannten Weg unter Deck, die Yacht war ihr so bekannt, dass sie sich auch wenn nötig blind zurecht finden würde. Langsam trat sie an die angelehnte Tür ran, die zu dem geräumigen Schlafquartier führte. Den Kopf erst reinsteckend, blickte sie sich um, als sie Shizuru entdeckte, folgte ihr Körper. Sie mochte die Einrichtung, die den Standard Garderobes zeigte, der völlige Gegensatz zu dem Standhaus war, dass sie am Land beherbergten.

„Ano...“, fing sie kleinlaut an, als sie weiter in den Raum hineinging, am Bett dann zum Stehen kam. „Ich hab nichts weiter zum anziehen…“, deutete die Gakuenchou sichtlich verlegen an, hielt etwas anschaulich ihre Kleidung hoch, die sie heute Morgen ausgewählt hatte, die jedoch auch nicht sehr passende für die Nacht waren. Hätte sie gewusst, dass Shizuru eine Übernachtung auf dem offenen Meer plant, hätte sie sicherlich anders reagiert. Aber nun war es eh zu spät sich darüber weitere Gedanken zu machen, sondern eher Zeit nach einer Lösung zu suchen.
 

Die Ältere packte die große Decke und schüttelte diese aus, nachdem sie die schützende Tagesdecke von dem frischbezogenen Bett genommen hatte. Anschließend schlug sie auf Natsukis Seite eine Ecke zurück und schüttelte dann noch die Kissen auf.

Sie wusste ja das Natsuki die Kissen gerne knautschte und richtig verformte im Schlaf... Da war die Jüngere eine richtige Wühlmaus und hatte Nachts mehr etwas von einem kleinen Kind als von der strengen Gakuenchou.

Als Natsuki dann herein geschlichen kam, musste Shizuru schmunzeln, sah aber nicht auf, da sie noch immer an den Kissen rumwerkelte. Die beiden Kissen fertig, schaltete sie dann das Hauptlicht aus, um es von den beiden Nachttischlampen ersetzen zu lassen, die das Zimmer dann nicht ganz so hell bestrahlten sondern einen dämmrigen Lichteinfall hatten. Das ließ das ließ den Bauch des Schiffes gemütlicher wirken...

Natsuki zog wieder Shizurus Aufmerksamkeit auf sich, als diese plötzlich das Kleidungsproblem zur Sprache brachte. Die Ältere hob leicht die Brauen und ließ ihren Blick mehr als provokant an Natsukis Körper auf und ab laufen, welchen sie doch in die Decke gehüllt hatte.

Erneut musste sie schmunzeln.

„Du könntest natürlich nackt schlafen....“, sagte sie amüsiert, während sie den Gedanken für sich selbst eigentlich eher in Betracht ziehen sollte, immerhin war ihr Badeanzug noch feucht von dem Ausflug ins Meer und wenn sie darin schlafen würde, würde sie sich vermutlich noch verkühlen... Shizuru hatte das zwar alles durchgeplant, doch dieses Detail schien sie vergessen zu haben... Schande über sie.

Nach einigem Überlegen trat sie dann hinter die Jüngere und entzog ihr mit einem Ruck die Decke. Doch nicht nur das, im gleichen Zug löste sie nämlich Natsukis Bikinioberteil und ließ dieses zu Boden segeln. Aber nicht das Shizuru das tat um sie zu ärgern oder einen Blick auf diese freigelegten Stellen zu erhaschen, sie hatte das Violette Hüfttuch von ihrem Becken gelöst und es nun von hinten um Natsukis Brust geschlungen, um es dort festzubinden. Von der Befestigungsstelle aus ging es bis über ihre Hüfte und würde notdürftig alles wichtige verdecken. Nun konnte sie den Rest unter dem Tuch ausziehen.

„Das müsste so gehen...“, meinte sie dann und lächelte, ehe sie sich zum Bett begab, jetzt nur noch in dem knappen Badeanzug, der am Rücken nur durch zwei Schnüre befestigt war.

Als sie ihre Bettseite erreicht hatte, packte sie ein Kissen, warf dieses in Natsukis Richtung, auf Kopfhöhe und während diese mit fangen beschäftigt war, entledigte sie sich blitzschnell ihres Badeanzuges und huschte in das Bett unter die Decke.
 

Sie wartete geduldig bis Shizuru ihr alle Aufmerksamkeit schenkte, ließ ihre Kleidung derweil auf einen der Stühle im Raum sinken. Die Decke hielt sie immer noch aufrecht, als ob sie ihren Körper vor jeglichen Blicken schützen wollte. Zog sie automatisch enger, als sie das schon offensichtliche Starren Shizurus über sich ergehen lassen musste. Natsuki war froh, dass es doch recht dunkel im Raum war und somit jene Röte vielleicht nicht entdeckt würde. Sie schluckte leicht, wurde mit einem schlag nur noch roter, als Shizuru ihren Vorschlag hervorbrachte.

"Shi-Shizuru! Das ist keine Option...“, rief sie verlegen, zur selben Zeit verärgert, dass die Ältere sich so schamlos darüber amüsierte. Sie konnte doch nicht nackt in einem Bett...mit Shizuru... Furios schüttelte sie ihren Kopf um die Gedanken zu verdrängen, schwarzes Haar fiel über ihre Schultern nach vorne. Dass diese bereits hinter sie getreten war, bemerkte die Jüngere viel zu spät. Schon befand sich eine Decke plus Bikinioberteil weniger an ihrem Körper, erschrocken weiteten sich ihre Augen.

"Shizuru!", drang es protestierend über ihre Lippen, die Arme schützend um ihren Oberkörper schlingend. Was machte diese Frau nur, wollte sie, dass sie vor Verlegenheit noch im Boden versank? Panisch suchte die Jüngere nach einem Ausweg, sich schleunigst wieder in irgendeiner Art zu bekleiden, doch alleine schon die Decke war viel zu weit weg. Umdrehen würde ihren Tod bedeuten, also blieb Natsuki vorerst an Ort und Stelle verharren, merkte plötzlich wie das Tuch sich um sie schlang.

Blinzelnd blickte sie herab, hob die Arme etwas hoch, damit es überhaupt an ihren Körper passte. Skeptisch fixierten ihre Augen den dünnen Stoff, wanderten dann zu Shizuru, als diese wieder hinter ihr hervortrat.

„Da-das ist doch so gut wie nackt…“, knurrte sie wenige Augenblicke später, sichtlich unzufrieden mit der Lösung. Ob nun dieses dünne Tuch oder gar nichts, es machte keinen großen Unterschied. Augenbrauen zuckten leicht, Arme verschränkten sich vor ihrer Brust, nur um sich gleich daraufhin wieder zu lösen.

Das Kissen kam so schnell auf sie zugeflogen, dass sie Mühe hatte es noch rechtzeitig zu fangen. Halb schon in Kontakt mit ihrem Gesicht, krallten sich Finger in den weichen Gegenstand. Leicht räuspernd zog sie es runter, blickte direkt zu Shizuru rüber, die unschuldig wie immer ihr Lächeln aufgesetzt hatte und schon längst unter der Decke lag. Was sollte das Ganze? Mürrisch verzog sie das Gesicht des vermeidlichen Angriffs wegen, hatte dabei nicht einmal in Betracht gezogen, dass die Ältere dies nur als Ablenkungsmanöver benutz hatte.

Noch einen Moment blieb sie unschlüssig im Raum stehen, wagte es nicht noch mehr Kleidung von ihrem Körper zu entfernen. Wie sollte sie da ruhig schlafen können? Innerlich stöhnte sie etwa auf, dass würde wohl eine lange Nacht werden. Geschlagen tapste sie an das Bett heran, ließ sich auf der Matratze nieder, die weich zurückfederte, den Rücken gewandt zu Shizuru. Tief sog sie die Luft ein, bevor sie wie jeden Abend ihr Haar zurückstrich und dabei die darin befestigte Haarklammer entfernte, sie sicher neben dem Bett auf den Nachttisch ablegte. Schnell zog Natsuki die Beine an, warf das zurückgeschlagene Stück Decke über sich, umklammerte das Kissen in ihren Armen wie ein nötiger Lebensretter.
 

„Ich verstehe dein Problem nicht...“, meinte die Ältere nur neckend und verfolgte Natsuki mit dem Blick, bis sich diese hinlegte. Sie blinzelte, biss sich dann kurz auf die Unterlippe und drehte Natsuki dann ebenso den Rücken zu, ehe sie die Lichter mit einem Knopfdruck auslöschte...

Die Stimmung war eigenartig... und die bedrückende Stille noch viel mehr... Sofort schossen ihr die Bilder von dem Kuss zuvor wieder in den Kopf und ihre Lippen bekamen wieder dieses sehnsüchtige Kribbeln. Sie führte die Hand hoch an ihre Unterlippe und strich mit dem Zeigefinger an dieser entlang...

Was war das nur? Sollte sie von diesen Bildern jetzt wirklich die ganze nacht in den Wahnsinn getrieben werden? War das fair?...

Shizuru schoss die Röte ins Gesicht, als ihr klar wurde, dass dieses Gefühl einen hohen Suchtfaktor besaß. Aber ob das wohl nur ihr so ging? Oder hatte Natsuki ein ähnliches Gefühl?

Als ihre Gedanken sich dann wieder mal nur um Natsuki drehten, sah sie sich kurz über die Schulter zu ihr rüber, doch da die Jüngere ihr immer noch den Rücken zugedreht hatte, wandte sie den blick wieder ab und seufzte leise...

Ob sie es nun wohl übertrieben hatte? Hatte sie Natsuki zu sehr geärgert? War diese nun wirklich böse auf sie? Dabei hatte sie es ja eigentlich nur gut gemeint...

„Mou....“, entkam es Shizuru, jedoch so leise, das man es kaum hören konnte. Sie erfasste die Decke an der oberen Kante und zog diese noch etwas höher über ihre nackte Schulter. Diese war immerhin nun das einzige was ihren Körper vor der Kälte schützte... Aber die Yacht war ja zum Glück gut beheizt und so würde sie auch nicht erfrieren, wenn die Decke rutschen würde...

„Gomene....“, murmelte sie dann irgendwann geschlagen, sich sicher, das Natsuki wirklich böse auf sie war, aufgrund ihrer frechen Art sie zu ärgern... Shizuru war sich sicher das sie den Bogen überspannt hatte und das tat ihr nun leid... Aber was konnte sie mehr tun, als sich zu entschuldigen? Sie würde sicherlich auf der Stelle von Bord springen um zurück an Land zu schwimmen, um Natsuki aus der Strandhütte einen ihrer Pyjamas zu besorgen, wenn diese das wünschte.. Natsuki würde mit ihren Wünschen sicherlich nicht so über die stränge schlagen und die Ältere zu so einer tat nötigen, doch Shizuru würde es ohne zu zögern tun...
 

Die Stille war schwerer zu ertragen, als Natsuki es sich vorgestellt hatte. Unsicher kaute sie auf der Innenseite ihrer Wange herum, zog die Arme noch etwa fester um das Kissen als nötig. Viel lieber würde sie dieses durch Shizuru ersetzen, würde viel lieber Arme um sich spüren, als den kühlen Stoff der Decke, der sich an ihren nackten Rücken schmiegte. Augen fielen zu versuchten sich zusehends zu entspannen, jedoch erfolglos. Nur sachte hob die Jüngere den Kopf an, wand ihn einen Moment herum, nur um Festzustellen, dass Shizuru ihr ebenfalls den Rücken zugewandt hatte.

Sie teilte das Seufzen, rang mit sich doch etwas zu sagen, Shizuru vielleicht sogar am Ende zu bitten näher aufzurücken. Doch das widerstrebte ihr zunächst, sie wusste wie unberechenbar ihr Körper auf den doch so kleinsten Kontakt reagieren konnte. Das überwältigende Gefühl, was sie langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb, was süchtig machte, so viel mehr verlangte, als Natsuki sich eingestand.

"Schon ok...“, entgegnete sie leise auf die Entschuldigung der Älteren, hatte damit eigentlich nicht gerechnet. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass Shizuru sie in Grund und Boden geärgert hatte, womöglich auch nicht das letzte Mal.

Sie war es gewohnt, mehr oder weniger, könnte man sagen, auch wenn sie nicht immer unbedingt mit der Situation umzugehen wusste.

Ihr Körper erzitterte merklich unter der Decke, die daraufhin nur etwas enger an Natsukis Glieder gezogen wurde. Eigentlich war es warm genug, im Raum und auch unter der Decke, aber irgendwie konnte sich die jungen Gakuenchou nicht helfen, spürte in jeder einzelnen Faser ihres Körpers, dass ihr etwas fehlte. Ob es die Nähe war oder das Gefühl, was sie so sehr vermisste, konnte sie nicht genau beschreiben.

Unbewusst leckte Natsuki über ihre Lippen, befeuchtete diese etwas, vielleicht in der Hoffnung etwas zu spüren. Schon alleine der Gedanke von Shizurus Lippen auf den ihren, war Grund genug um sie schwer schlucken zu lassen. Sie wollte die Ältere spüren, gleichzeitig fürchtete sie jedoch zu sehr ihre eigene Reaktion.

„Du kannst…“, fing sie leise an, hob den Kopf noch einmal kurz an um zu der Anderen hinüber zu blicken.

„Du kannst….mich wärmen…wenn du möchtest...“, es klang nicht wie eine Bitte, eher nur wie ein scheuer Vorschlag, ein Angebot, was Shizuru ohne Bedenken eingehen konnte. Das Wärmen im physikalischen Sinne nicht wirklich notwenig war wusste sie, vielmehr braucht ihr Herz, ein paar Arme, die es vor jeder Gefahr in der Welt schützen.

Die Jüngere schloss die Augen erneut, wagte es nicht sich umzudrehen, wollte selber den Schritt nicht wagen, den sie von Shizuru so verlangte.
 

Gerade hatte Shizuru die Augen geschlossen, um vielleicht doch etwas ruhe und schlaf zu finden, der sie vielleicht ablenken würde, von unsinnigen Gedanken, als Natsuki dann ihren Vorschlaf äußerte.

Rubin legte sich sofort wieder frei, weitete sich sogar ein Stück der Überraschung, um vor sich an die Wand zu starren. Gerade eben noch Zweifel gehegt, zerstreute Natsuki diese mit einem einzigen Worthieb.

Shizuru zog leicht die Brauen zusammen, dachte im nächsten Moment, das sie sich verhört hatte, oder gar diesen Wortausbruch eingebildet...Oder war die Jüngere wirklich nicht böse und wünschte sich nun sogar die Nähe Shizurus?

Als Shizuru dann kurz den Blick herum wandte und dabei auf den kurzen Blick von Natsuki stieß, bestätigte sich dies jedoch wirklich...

Ein Stein fiel ihr vom Herzen, genauso wie es plötzlich auch wieder schneller zu schlagen begann...

Einen Augenblick und ein kurzes Zögern später, rollte sie sich dann auf die andere Seite und rückte näher ran, um schließlich gegen den Rücken Natsukis zu stoßen und ohne umschweife die Arme um den Leib der Jüngeren zu schlingen. Das sie selber komplett nackt war, ließ sie dabei aber außer acht...

Sie drückte Natsuki an sich und legte eine Hand auf ihrem Bauch ab, um diesen langsam zu kraulen...

Ihre Nase hatte sie dabei gegen den Nacken der Jüngeren gestupst und blies ihren heißen Atem über deren Haut. Der Geruch der ihr dabei in die Nase stieg, war schier betörend und sie ließ sich davon richtig einlullen... An Schlaf war aber erst mal nicht zu denken.. Dafür war sie jetzt wieder viel zu aufgewühlt und wenn sie jetzt schlafen würde, dann würde sie ja vielleicht etwas verpassen...oder die schöne Zeit verschwenden, die sie jetzt genießen durfte..

Sie hatte alles was sie wollte... und das wollte sie nicht missen müssen...

„Ist dir denn so kalt?“, fragte sie schließlich leise gegen den Hinterkopf Natsukis, „soll ich die Heizung aufdrehen?“.

Shizuru wusste ja nicht, das es nicht räumliche Kälte war, die Natsukis Körper heimgesucht hatte sondern etwas anderes... Das wohl nur Shizuru abzudecken wusste.. .

Aber an sich war es auch eigentlich egal, was es war... Natsuki hatte einen Wunsch geäußert, so kam Shizuru dem auch nach und es war ja auch nicht so, das sie sich etwas anderes gewünscht hätte...
 

Fest vergrub Natsuki ihre heißen Wangen in dem Kissen, ihr Herz legte einen Takt an Geschwindigkeit zu, als sie das Rascheln der Decke vernahm. Es konnte eigentlich nur bedeuten, dass Shizuru sich bewegte, vielleicht sogar dem Vorschlag nachkam und an sie ranrückte. Immer noch in Ungewissheit schwelgend, war der nächste Moment umso überraschender.

Natsuki musste sich beherrschen nicht laut aufzuquieken oder sich einem anderen verräterischen Geräusch hinzugeben. Instinktiv drückte sie den Rücken durch, versuchte die sensible Haut etwas von der Shizurus zu lösen. Leise drang ein Wimmern hervor, als sie bemerkte, dass die Ältere in der Tat nackt war, ihre Brust gegen zarte Schulterblätter drückte.

Hätte sie doch bloß nichts gesagt, dann würde sie jetzt nicht wieder in einer derart delikaten Situation verwickelt sein.

Scharf zog die Jüngere die Luft ein, Bauchmuskeln zogen sich reflexartig zurück, während Finger sich daran zu schaffen machten. Sie zitterte leicht, merkte wie sich augenblicklich eine Gänsehaut auf ihrem Körper breit machte, kleine Nackenhaare sich aufstellten, unter dem heißen Atem Shizurus erbarmungslos gequält wurden.

Die Dunkelhaarige schluckte schnell, wechselte zwischen Luftanhalten und in schnellen Zügen Loslassen.

"Ich ah~...", die nachfolgenden Worte gingen eher in einem leisen Keuchen unter, Zähnen bissen schnell auf die Unterlippe brachten den Besitzer zum Schweigen.

"Nein...", piepste die Jüngere dann in einer ungewöhnlich hohen Stimmlage, beantwortete Shizurus Frage letztendlich. Ihr war alles andere als kalt und ein Grad mehr im Raum würde sie sicherlich zum Verglühen bringen. Woher sollte sie auch wissen, dass Shizuru sich so unverholt an ihren Körper schmiegte, nackt man betone. Sie verfluchte diese Frau, so mit ihren Sinnen zu spielen.

„Shi…zu….ru...“, ein neues Wimmern brach hervor, ihr Körper suchte eine Fluchtmöglichkeit, wurde jedoch schnell von starken Armen gehindert. Hatte die Ältere nicht vorhin noch versprochen sich zu benehme, brav zu bleiben für den Rest des Abends? Wusste sie überhaupt was sie damit schon wieder anstellte?

Immer mehr vergrub sie das Gesicht im Bezug des Kissens, war schon drum und dran aus Verzweiflung hinein zu beißen. Wie um Himmels willen sollte sie sich denn jetzt entspannen?
 

Die geschlossenen Augen öffneten sich wieder, als Natsuki anfing sich zu beklagen... Mit einer so heftigen Reaktion hatte sie auch gar nicht gerechnet und drauf angelegt hatte sie es auch nicht... sie wusste immerhin um ihr Versprechen von zuvor.

Blinzelnd hielt sie mit dem Bauchkraulen dann inne und zog die Hand wieder zurück, um Natsuki zu zeigen das sie das so nicht mit Absicht getan hatte... Eigentlich wollte sie ihr damit eher beim Entspannen helfen, indem sie ihr stetig das Bäuchlein kraulte wie einer Katze... aber das das Natsuki derartig missfiel, ließ sie ihre Finger ab sofort bei sich behalten...

„Gomene...“, erklang es dann ernst gemeint von hinten... Schuld schwang in der Stimme mit, aber auch ein Ton der verwirrung.

Erst wollte Natsuki das Shizuru aufrückte um ihr Wärme zu spenden und dann versuchte sie förmlich vor ihr zu fliehen... Sie wusste ja nicht was der Körperkontakt bei Natsuki auslöste und sie wusste auch nicht das ihre Nacktheit schuld daran war...

Ein unmissverständliches Seufzen entkam ihr... Was wollte diese Frau denn nur von ihr? Oder hatte Shizuru sich vorhin wirklich verhört gehabt und Natsuki wollte diese Nähe gar nicht? Hatte nicht danach verlangt?

Sie zog nun auch den anderen Arm wieder unter Natsuki hervor und setzte sich dann gänzlich auf. Das alles war nur lieb gemeint gewesen und Shizuru hatte auch keinerlei Hintergedanken dabei gehegt... auch wenn die Jüngere darüber vielleicht anders dachte...

Shizuru war vielleicht frech und hatte Spaß daran, Natsuki ab und an mal aus der Reserve zu locken, aber sie war gewiss nicht pervers oder würde versuchen Natsuki zu etwas zu drängen, was diese nicht wollte... Das was zwischen ihr und sich war, war ihr wichtiger als alles andere und sie würde diese kleine Pflanze der Zuneigung sicherlich nicht mit den Füssen zertreten wollen...

„Ich... hab an Deck was liegen lassen...“, meinte sie dann nur leise, ehe sie sich erhob. Nackt wie sie war flüchtete sie aus dem Raum nach oben an Deck.

Es war dunkel und sie waren allein, als machte es nichts, wenn sie hier Nackt umher wandelte... Seufzend ließ sie sich auf einer der Liegen nieder und nahm sich eines der dort liegenden badetücher, um sich wenigstens ein solches um den Körper zu schlingen.

Nun saß sie da... hatte auch nicht vor, so schnell wieder zurück zu gehen... Die zarte Kühle spürte sie kaum... für diese hatte sie gerade kein Gespür.. sie musste nachdenken.

Vielleicht war sie ja wirklich zu weit gegangen...hatte sich unangenehm anzüglich benommen... vielleicht sollte sie sich abkühlen... Aber eigentlich hatte sie ja wirklich nichts derartiges tun wollen...

Seufzend sah sie in die Dunkelheit... vielleicht war es ja besser wenn sie die Yacht zurück an land steuerte... dann könne Natsuki wenigstens Abstand von ihr nehmen, wenn ihr danach war und sie war nicht auf diesem Boot mit Shizuru gefangen...

Also erhob sie sich mit dem kurzen handtuch, welches kaum etwas bedeckte und trat hinter das Steuerpult um den Anker zu lichten und dann einmal kräftig am Ruder zu drehen...
 

Natsuki biss sich stärker auf die Lippe, als sie die erneute Entschuldigung hörte, den Klang der Stimme, der ihr so missfiel. Hatte die Ältere wirklich keine Ahnung was sie vielleicht nur aus versehen mit ihr anstellte? Sie wollte keine Schuldgefühle bei Shizuru erzeugen, sie hinfort treiben.

"Warte...“, entfloh es ihr knapp, jedoch zu spät wie sie leider feststellen mussten. Shizuru hatte den Raum bereits verlassen, sie hier zurückgelassen mit dem Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. "Verdammt...“, murrte sie verärgert über ihre Reaktionen, schmiss die Decke leicht von sich, behielt jedoch eine Hand krampfhaft darin verwickelt. Nun saß sie hier, das Zittern ließ allmählich nach, Gewissensbisse formten sich schneller als ihr lieb war.

Wie sollte sie Shizuru nur vermitteln, was sie fühlte, ihr zeigen, dass ihr Körper so sensibel auf vieles reagierte, obwohl sie es nicht wollte. Vorsicht zog sie die Beine an, schlang schützend die Arme drum. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch irgendwas sagte ihr, dass es schon recht spät war, dass Shizuru schon lange hätte zurückkehren müssen, wenn sie nur etwas von Deck holen wollte.

Ein leises Schnauben stieß hervor, sie war zu naiv zu denken, dass etwas Wahres an Shizurus Ausrede hätte dran sein können. Es tat weh auf eine Weise, zu wissen, dass Shizuru vor ihr floh. Vielleicht war das aber auch berechtigt, war nur die richtige Strafe, die sie verdient hatte.

Langsam erhob sie sich vom Bett, erfasst von nur geringem Mut, schnappte sich die Decke, die sie auch zuvor schon an Deck gewärmt hatte. Mit dieser um die Schultern gewickelt, trat sie in den schmalen Korridor hinaus, blickte sich kurz nach links und rechts um, als ob die Ältere jeden Moment um die Ecke biegen könnte.

Natsuki wusste ehrlich gesagt nicht wo sie suchen sollte, Shizuru konnte sich schließlich überall auf der Yacht aufhalten und dies war schließlich nicht wenig Fläche. Ein kurzes Rucken des Schiffes ließ sie inne halten, eine Hand fand stützend ihren Weg an die Wand. Die Jüngere hob den Kopf leicht, reckte die Nase in die Luft als ob sie Shizuru so aufspüren wollte. Hatte das Schiff gerade eine Wendung gemacht?

Augenbrauen zogen sich nachdenklich kurz zusammen, nun wusste sie wo Shizuru vermutlich war, das Schiff konnte sich schließlich nicht von alleine steuern, nun ja hoffte sie zumindest. Zielstrebig führte ihre Schritte sie an Deck, in den Bereich wo das Steuerpult des Schiffes vorzufinden war. Natsuki hielt inne als sie die Ältere entdeckte, zog die Decke um sich ein wenig mehr zu, da ihr kühler Wind das Deck streifte.

„Shizuru?“, es war nicht lauter als der Hauch des Windes, quälend langsam näherte sie sich der Frau, die sich anscheinend keine Mühe machte sie zu bemerken oder es vielleicht noch nicht hatte. Was sollte sie sagen? Sich entschuldigen? Die Wahrheit? Musste sie das überhaupt, hatte sie überhaupt etwas falsch gemacht?

Unsicher schlang sie die Arme von hinten um den Körper vor ihr, schmiegte sich augenblicklich an die wärmende Quelle. Augen schlossen sich, ihre Zunge versuchte passende Worte zu formen.

„Gomen….Shizuru….“, war alles was sie zuerst zustande brachte, schwieg erste eine Weile bevor sie neuen Mut fasste. „Ich…war …überrascht...“, Blut schoss ihr in die Wangen, verlegen darüber, wie peinlich sie sich anhören musste. „Du w-wars…bist..n-nackt…“, korrigierte sie sich schnell, war es auch nur ein Handtuch was Shizuru derzeit bedeckte, „…und meine Haut…deine….mein Körper…“. Das Stammeln wurde nicht besser, ließ sie nicht einmal einen vernünftigen ganzen Satz aussprechen. Langsam ließ sie von Shizuru wieder ab, wich nur einen kleinen Schritt nach hinten, den Blick betreten zu Boden gesenkt.

„Komm einfach wieder ins Bett…ok?“, murmelte sie scheu, scharte etwas mit den Zehen auf dem harten Untergrund rum.
 

Die Yacht wendete und war gerade dabei sich in Bewegung zu setzen und dem Kurs zu folgen, welchen Shizuru eingeschwungen hatte mit dem Ruder.

Doch kaum surrte die Maschine der Yacht, wurde sie auch schon von hinten umschlungen und sie riss die Augen auf um zu blinzeln.

„Natsuki?...“, raunte sie leise und blickte sich nun leicht über die Schulter, um mit dem Blick den dunkeln Schopf der Jüngeren zu erhaschen.

Sofort stellte sie die Maschinen wieder ab und die Yacht hielt langsam aber sicher inne.

Sie wandte den Blick wieder vor sich, als Natsuki versuchte zu erklären, was eigentlich los war. Shizuru musste schlucken...

Es war ihr schon klar gewesen, das das eine Körperreaktion Natsukis war, die sie nicht beeinflussen konnte... Dennoch hatte sie nicht verstanden, warum Natsuki wieder vor ihr flüchten wollte, nachdem sie aufgerückt war...

Aber ihre Nacktheit könnte natürlich ein Faktor gewesen sein..

„Ich weiß...“, meinte sie dann nur, bedeutete der Gakuenchou, dass sie ihr das ganze nicht zu erklären brauchte...

Shizuru ging das ja auch nicht wirklich anders... Natsukis Nähe löste immer etwas in ihr aus, das sie nicht zu kontrollieren wusste und das schon seitdem sie sich kannten...

„Denk ja nicht... das es mir da besser geht...“, raunte sie, gestand damit etwas ähnliches und drehte sich dann zu der Jüngeren um, um sie anzusehen.

„Gomene... ich wollte weder dich noch deinen Körper mit irgendetwas überfordern...“, sagte sie leise und streckte dann die hand vor, um Natsuki mit dem Finger auf die Nase zu stupsen und dann an ihr vorbei zu gehen... Vorher aber warf sie den Anker erneut aus.

„gut...gehen wir wieder ins Bett...“, meinte sie nur und begab sich wieder unter Deck, um dort das Handtuch von sich zu werfen und wieder unter die Decke zu huschen.

Dort wartete sie dann auf Natsuki...

Ihr Herz schlug ihr wieder bis zum Hals.. und sie konnte nicht einmal genau sagen warum.

Da war einfach eine unheimliche Anspannung... sie wollte nichts falsch machen...
 

Ihr Blick hob sich etwas, als sie die Worte der Älteren hörte, die ihr etwas von dem unguten Gefühl von den Schultern nahmen. Zumindest war sie nicht alleine in ihrem Chaos von Gedanken und Gefühlen, vielleicht verstand Shizuru ja wirklich mehr, als sie dachte. Sie nickte zaghaft, zog auf den stupsenden Finger die Nase etwas kraus. Fühlte sie sich wirklich überfordert? Wollte sie sich einfach vielleicht nur nicht diesem Gefühl ergeben? Aus Angst die Kontrolle womöglich zu verlieren?

Die Jüngere blieb noch einen Moment alleine an Deck, seufzend fiel ihr Blick auf die Steuerkonsole des Schiffes. Was hatte Shizuru vor gehabt? Das Schiff wieder an Land zu bringen oder einfach etwas ziellos in der Gegend umherschippern lassen? Eigentlich war es nicht wichtig, wichtig empfand sie nur, dass sie Shizuru abgehalten hatte, sie schlussendlich wieder überredet hatte ins Bett zu kommen.

Dort wartete die Ältere vermutlich schon auf sie und um ihr das länger zu ersparen, machte sich auch Natsuki auf den Weg unter Deck. Leise betrat sie den Raum, schloss mit einem sanften Klick die Tür hinter sich. Die Dunkelheit umhüllte immer noch das Zimmer, so brauchte die Gakuenchou einen Moment um sich an diese wieder anzupassen.

Ohne groß zu fackeln schlürfte sie zum Bett rüber, krabbelte auf allen Vieren auf die Decke drauf.

Zu gerne wollte sie sich an den Körper schmiegen, der vor ihr sich unter der Decke abzeichnete, doch die Angst war immer noch in ihrem Hinterkopf. Aber wer war sie, wenn sie sich so etwas nicht wagte? Es war nie ihre Art gewesen vor etwas wegzulaufen, eher weiter zu kämpfen, bis sie das erreichte, was sie wollte.

Und was sie wollte in dem Moment war in einem Wort gesagt...Shizuru.

Wie ein kleiner Welpe krabbelte sie an die Ältere heran, behielt die Decke um ihre Schultern weiterhin geschlossen. Sanft ließ sie sich neben ihr in die weichen Federn fallen, bettete den Kopf an Shizurus Schulter. Nur kurz reckte sie ihren Körper, als ein Gähnen sie überkam. Der Tag war schließlich lang gewesen, anstrengend noch dazu, da war es klar, dass die Erschöpfung irgendwann seinen Tribut verlangte. Der Wille zum Schlafen war zwar noch lange nicht da, viel lieber wollte sie den Moment noch ausnutzen um zu genießen.
 

Als Natsuki nachgekrochen kam, erwischte ein Schauer Shizuru und fuhr ihr in alle Glieder. Sie war erleichtert, das Natsuki nun gekommen war und auch, das sie sich nun an sie kuschelte.

Erleichtert legte sie die Arme um sie, vermied es aber, so viel Körperkontakt zu haben wie zu vor, was Natsuki irgendwie in Bedrängnis gebracht hatte.

Lächelnd beugte sie sich vor, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und lehnte sich dann wieder zurück um die Augen zu schließen... Jetzt würde sie sicherlich die nötige Ruhe finden...

Ihr Arm blieb um Natsuki liegen, während sie dann langsam in den so nötigen Schlaf abdriftete.

Sie träumte die Nacht über ziemlich wirres Zeug, hatte aber keine Alpträume und es störte auch nichts ihren Schlaf. Eigentlich ganz im Gegenteil denn Natsukis Nähe vermittelte ihr Sicherheit und Geborgenheit... alles, was man für einen erholsamen Schlaf in der Nacht brauchte...

Das Boot tat das übrige dazu. Der Wellengang und das seichte hin und her schwanken war wie das wiegen einer Babywiege und das lullte die beiden zusätzlich ein.
 

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6. kapitel ende ;) hoffe es gefällt euch weiterhin und ihr bleibt uns treu... Und ich hoffe das auch die anderen Beobachter uns endlich mal nen kommi schreiben ><



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MetalDragoon
2008-02-13T06:23:37+00:00 13.02.2008 07:23
Einfach nur genial, man fiebert richtig mit, bei den beiden. Warte schon
sehnsüchtig auf das nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2008-02-12T23:12:34+00:00 13.02.2008 00:12
Wow da fühlt man ja richtig mit bei den beiden. Das ist ja schon kein knistern mehr sondern Funkenfeuer :) dieses Kapitel ist ein Augenschmauß für jeden Shiznat Fan.

Warte mit voller ungeduld aufs nächste Kapi.
Von:  Dark777
2008-02-12T21:51:55+00:00 12.02.2008 22:51
Es gibt nur eins was ich zu der FF sagen kann: Einfach klasse!!! Ich schreibe zwar erst jetzt, lese die FF aber schon von Anfang an. Es ist äußerst selten, eine so gefühlvolle Story zu lesen. Macht bitte weiter so und ich hoffe, es wird noch viel viel mehr knistern! Vielleicht passieren dann auch wirklich unanständige Sachen ;-).

Von:  -June-
2008-02-12T20:59:47+00:00 12.02.2008 21:59
nein, wie süß.. *-* ..und auch traurig vv..natsuki soll sich mal nicht so anstellen >,< *wait for next part*
Von: abgemeldet
2008-02-12T20:11:17+00:00 12.02.2008 21:11
soo..endlich endlich ein neues kapitel ^^ *freu* ich muss sagen irgendiwe hat mir dieses kapitel bisher am besten gefallen ^_^ das soll jetzt natürlich nicht heißen das die anderen schlecht waren ganz im gegenteil aber wenn man halt ein großer Shiznat fan ist..(den rest kann man sich jetzt wohl denken XD) *hust* ^^ ich hoffe ihr schreibt bald weiter
gruß Shikai

(und noch eine kleine info : schreibt kommis leutz XD)


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