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Mai Otome - Proxy

[News-Update 2014]
von

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Gewinnen und Verlieren

Am nächsten Morgen wurde Shizuru ziemlich unliebsam von der Hitze geweckt.. Nicht von der, die Natsuki ausstrahlte, sondern weil es schon Mittag war, und die Sonne die Yacht unerträglich bestrahlte und aufheizte.

Unglaublich das es gestern Abend so kühl war...

Sie warf einen Blick zu der schlafenden Natsuki, von welcher sie sich dann löste, sich aus dem Bett schob und wieder in ihr weißes Kleid schlüpfte, unter welchem sie allerdings nichts drunter trug, da der Badeanzug noch immer am Boden lag.

Anschließend kam sie dann an Deck und ihr erster Weg führte sie nach oben an die Steuerung des Schiffes, um nach dem rechten zu sehen.

Während Natsuki noch schlief, könnte sie die Yacht ja schon mal an die Anlegestelle zurückfahren, damit sie gleich aussteigen konnten, wenn die Gakuenchou erwachte... Sicherlich hatte diese einige Wünsche für heute, da sie den gestrigen Tag ja Shizurus Planungen überlassen musste.

Sie lichtete den Anker und setzte das Boot dann in Bewegung, um nach einigen Minuten langsamer fahrt an der Legestelle anzukommen, wo sie die Maschinen wieder abschaltete und den Schlüssel zog.

Sie kam wieder unter Deck und setzte sich auf Natsukis Bettseite auf die Kante.

Ihre Hand fand den Weg an den Kopf der Jüngeren und strich andächtig durch das dunkle Haar... über ihr Ohr, den Kiefer hinab, über das Kinn und den Hals...

Schließlich beugte sie sich dann runter und schnurrte der Jüngeren ins Ohr: "Natsuki... aufwachen..."
 

Unscheinbar zeichnete sich ein Lächeln auf den Lippen ab, ein Zeichen des Wohlgefallens, auch wenn es nur eine kleine Geste war, auch wenn es mehr ein Hauchen als ein Kuss war, es reichte vollkommen aus. Reichte vollkommen aus um Natsuki den nötigen Frieden zu geben, sich schließlich dem Schlaf widmen zu können. Genügsam ließ sie die Augen zufallen, rückte noch ein Stück näher an den warmen Körper heran. Arme umklammerten die Ältere, regten den Schein, dass sie nie wieder loslassen würden. Das seichte Schwanken des Bootes, der regelmäßige Herzschlag Shizurus, der an ihr Ohr drang waren genug um die Jüngere langsam in einen tiefen Schlummer fallen zu lassen.

Die Nacht versprach für Natsuki einige unliebsame Begebenheiten, Träume führten zu Bewegungen, Gemurmel bis hin zu Tränen. Diese rissen die Gakuenchou schließlich selber aus dem Schlaf. Panisches Aufblitzen, Angst spiegelte sich in den Smaragden. Erst als sie Shizuru friedlich schlummernd neben sich entdeckte, wusch eine Welle der Erleichterung den Schock hinfort. Es war schlimm genug gewesen, dass sie die Ältere beinahe verloren hätte, davon nun auch noch zu träumen, war kein guter Fortschritt um sich von den Ereignissen zu erholen.

Natsuki strich sich das Haar etwas zurück, merkte dabei erst wie sich feine Schweißperlen auf ihrer Haut gebildet hatten, Anzeichen für die wirren Alpträume bildeten. Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen, bevor sie sich wieder auf das Bett zurücksinken ließ, erneut den Kontakt zu Shizuru suchte, die selbst im Schlaf noch instinktiv die Arme um sie legte. Ein Geschenk an sie, hatte der Fremde vor ein paar Tage gesagt, etwas was sie niemals vergessen würde. So absurd es auch klang, in einer gewissen Weise steckte mehr Wahrheit hinter den Worten, als Natsuki lieb war. Sie konnte nur abwarten, hoffen, dass sich alles mit der Zeit von alleine regelte würde, die gemeinsamen Tage hier draußen die negativen Gedanken und Erinnerungen ersetzen würden.

Sie lag noch eine Weile wach, lauschte dem gleichmäßigen Atemzügen der Älteren, fixierte die gegenüberliegende Wand mit schwermütigem Blick. Der Zeitpunkt war ungewiss doch irgendwann holte sie der Schlaf wieder ein ließ der Dunkelhaarigen bis zum Morgen nur ein paar wenige Stunden der Ruhe. Die Hitze wurde schon bald unerträglich unter Deck, atmen wurde schwerer in der drückenden Luft. Die Jalousien an den breiten Fenstern des Quartiers ließen genügend Licht hindurch um den Raum vollends zu erhellen, es damit unmöglich machten weiterhin schlafen zu können.

Murrend drang ein Protestlaut unter dunklem Haar hervor, was sich wie ein Meer aus Seide über dem Gesicht der Gakuenchou ergoss. Tiefen Schlaf hatten sie in der Nacht sowieso nicht mehr gefunden, taumelte irgendwo zwischen Halbschlaf und Wachsein umher. Ohne die Augen öffnen zu müssen, wusste Natsuki, dass sie alleine war, spürte die beruhigende Präsenz Shizurus nicht in unmittelbarer Nähe. Vergeblich versuchte sie sich etwas zu drehen, war jedoch zu sehr in der Decke verwickelt, das einzige was ihrem Körper derzeit Schutz gab. Das Tuch hatte sich über die Nacht von ihr gelöst, lag irgendwo unter dem Knäuel von Decke und Natsuki.

Das Aufgehen und Schließen der Tür drang gedämpft an ihr Ohr, die Matratze bewegte sich leicht, als die Ältere neben ihr Platz fand. Die Berührung war federleicht, sensible Haut reagierte jedoch sofort und ein Frösteln durchfuhr ihren Körper, holte sie langsam in die Wirklichkeit zurück. Sachte kitzelten die Worte in ihrem Ohr, der Luftzug der von diesen ausging. Schlaftrunken murmelte die Jüngere etwas, öffnete die Augen nur einen Spalt, um Shizuru knapp über ihr zu entdecken.

„Shizuru…“, raunte Natsuki unverständlich, hob ihre Arme daraufhin um sie der Älteren um den Hals zu schlingen. Ein sanfter Ruck und sie hatte diese an sich gezogen, hielt sie fest, als ob ihr Leben davon abhängen würde.

„Du hast mir gefehlt…“, murmelte sie sichtlich noch dem Schlaf verfallen, nicht im klaren, dass Shizuru wirklich bei ihr war und keine Träume versuchten sie ihr wegzunehmen.
 

Shizurus Wahrnehmung wurde betäubt, ihre Umgebung verschwamm und ließ nur das zurück, was der plötzliche Körperkontakt zu Natsuki in ihr auslöste.

Rubinfarbene Augen schlugen auf, weiteten sich etwas mehr als normal, zeigte die leichte Überraschung ob dieser Tat...

Sie dotzte etwas unsanft auf Natsuki herab, begrub diese fast unter sich, obwohl sie ja nicht sonderlich schwer war. Reflexartig stemmte sie die Arme neben Natsuki ab, um ihr Gewicht etwas von der Jüngeren zu heben, damit diese nicht plötzlich Beklemmungen bekam...

Nur langsam hob sie den Kopf wieder etwas, befand sich nun Nase an Nase mit Natsuki und sah in das noch vom Schlaf verschleierte Gesicht.

Ihre Unterlippe trennte sich von der oberen, ließ Ansätze von Zahnreihen aufblitzen. Ihr Kopf legte sich langsam in die Wiege, ließ das Aschblonde Haar über ihre Schultern nach vorne fallen und breitete sich aus wie ein Fächer.

Als die Worte Natsukis an ihr Ohr drangen, schluckte sie einmal, während sie versuchte innerlich zu beantworten, worauf diese jene Worte aufgebaut hatte. Immerhin war Shizuru doch da und nur kurz an Deck gewesen... Sie hatte Natsuki ja nicht länger als nötig alleine gelassen.. Also musste die Jüngere geträumt haben, das war die einzige logische Erklärung für dies Worte.

Ein kurzes und beruhigendes Lächeln zog sich über ihre Lippen, bedeutete der Gakuenchou, das sie niemals von ihrer Seite weichen würde...

„Ich bin doch da... Natsuki..“, raunte sie leise die Worte an Natsukis Lippen, ehe sie einen hauchzarten Kuss auf diese legte und ihr dabei mit beiden Daumen über die Wangen streichelte, um ihr so noch mehr der Nähe zu vermitteln, „und ich lasse dich auch nicht allein...“.

Es war, als würden diese gesprochenen Worte sie selbst auch nur darin bestärken, das sie wohl immer beieinander bleiben würden, weil sie sich einfach brauchten und das in jeder Hinsicht. Ohneeinander ging es einfach nicht, das wussten sie wohl beide... Shizuru wollte sich ein Leben ohne Natsuki auch ungern vorstellen... das wäre wirklich zu viel der Ertragbarkeit.

„Hast du Hunger? Soll ich dir Frühstück besorgen?“, ließ sie dann leise die frage erklingen, wusste ja nicht, ob Natsuki diese schon empfangen konnte, ob sie schon fit genug war, um in den heutigen Tag zu starten.
 

Das zusätzliche Gewicht schien der Jüngeren nicht viel auszumachen, ihre Arme blieben beharrlich um den schlanken Hals liegen. Das Gesicht vergrub sich in vorgefallenem Haar, die Nase suchte eine passende Stelle um ein paar tiefe Atemzüge zu vollziehen. Das unvergleichliche Aroma stieg ihr in diese hoch, erfüllte ihr Herz mit Wärme, rettete sie vor düsteren Eindrücken, wie Wasser einen Durstigen.

Lider hatten das grüne Funkeln schon lange wieder verborgen, mit schläfrigem Gemüt weigerte Natsuki sich komplett aufzuwachen. Der angebliche Traum, der ihr derzeit den Geist verschleierte, war zu schön um ihn so schnell aus den Fingern gleiten zu lassen. Shizuru war hier, hier bei ihr, in ihren Armen, versprach leise Worte der Sicherheit. Ein zierliches Lächeln huschte über ihr Gesicht, Geborgenheit breitete sich prompt in jeder Faser ihres Körpers aus, wurde durch den hauchzarte Liebkosung ihrer Lippen und Wange nur noch verstärkt. Schwerfällig öffneten sich ihr Augen, blinzelten ein paar Mal um sich Klarheit und Orientierung zu verschaffen.

„Shizuru...?“, flüsterte die Jüngere kaum hörbar, sichtlich verwirrt über die Nähe der Älteren. Realität und Träume vermischten sich manchmal einfach zu sehr, ließen Zweifel aufkommen, was richtig und falsch war. Gemächlich schob Natsuki ihre Zunge raus, befeuchtete die Lippen, die eben so sanft von Shizuru berührt wurden, reckte etwas die Arme, die immer noch etwas kraftlos über den Schulter den Älteren drapiert waren. Die Frage ging gänzlich an ihr vorbei, noch schien die Dunkelhaarige dafür nicht aufnahmefähig zu sein. Lediglich ein neues Lächeln zeigte sich, eine Art zustimmendes Murmeln drang aus der Tiefe ihrer Kehle hervor, bevor sie sich langsam an Shizuru hochzog, sich selber dabei etwas aus der Matratze hoch drückte.

Die Nase stupste sacht an die der Anderen, Lippen legten sich für wenige Sekunden auf die einladenden Shizurus, erwiderten die liebevolle Geste. Zufrieden über den süßen Geschmack auf ihre Lippen, ließ Natsuki ab, schaffte es endlich in eine sitzende Position.

„Mou…was ne Nacht…“, murrte sie hervor, rieb sich mit dem Handrücken über die Augen, stich weiter über das Gesicht, einer Katze gleich, die ihre morgendliche Wäsche in Gang leitete. Die Decke hatte sich nun auch von ihrem Körper verabschiedet, rutschte achtlos von ihren Schultern, offenbarte den nackten Oberkörper. Dunkles Haar fiel nach vorne, stellte einen extremen Kontrast zu der hellen Haut dar.

Natsuki reckte sich noch ein wenig, bevor Augen aufschlugen und direkt in die Shizurus blickten. Augenbrauen hoben sich kurz für einen Bruchteil, hatte die doch glatt die Anwesenheit der Ältere für einen Moment vergessen. Leicht wog ihr Kopf zur Seite, versuchte den Blick, den Shizuru ihr zuwarf, zu interpretieren. Rubin, das ein Art Funkeln beinhaltete, etwas was sie erzittern ließ. Es machte fast den Anschein, als ob sie diese Augen nur allzu gern verschlingen wollten.

Sanftes Kitzeln von Haarspitzen auf nackter Haut, lenkten Natsuki kurz ab, ihr fragender Blick glitt an sich herab, bevor Augen sich plötzlich hellwach weiteten. Das war wohl Grund genug für Shizurus Blicke.

„Gah...Shizuru!“, knurrte sie, zog rasch die Decke hoch, bedeckte beschämt ihren Körper. „Und hör auf so unschuldig zu tun...“, alles was sie bekam war das bekannte sorglose Lächeln. Die Gakuenchou murrte etwas unverständliches, verlegen über peinlichen Start in den Tag.

„Wie lange bist du schon hier?“, eine dünne Augenbraue hob sich, unsicher darüber, ob ihr Traum nicht vielleicht doch keiner war.
 

Natsukis Kampf mit dem erwachen löste ein Schmunzeln auf den Lippen der Älteren, ließ diese dann aber blinzeln, als die Jüngere ihr dann einen Kuss auf die Lippen hauchte, auch wenn es nur für den Bruchteil von Sekunden war... Das alles wirkte so, als wäre das total selbstverständlich und irgendwie hatte das etwas von einem Ehepaar, das sich Morgens so begrüßte.

Darüber aber konnte sie nicht weiter nachdenken um vermutlich noch ins schwelgen zu geraten, denn da rutschte Natsuki die Decke dann auch schon sonst wo hin.

Rubin weitete sich etwas, konnte sich nicht an Ort und Stelle behalten, sondern wanderte an der nackten Haut hinab, welche ihr da so forsch vor die Nase gehalten wurde.

Ein aufjauchzen des Herzens, ein kurzes Biss auf die Lippe, da setzte sie auch schon wieder ein Lächeln auf, als wäre sie die Unschuld vom Lande.

Das Lächeln aber wurde dann zu einem süffisanten Grinsen, welches unverhohlener gar nicht hätte sein können.

„Ich bin unschuldig...“, meinte sie dann einfach, als Natsuki ihr unterstellte nur so zu tun als wäre sie es.

Anschließend aber erhob sie sich und sammelte Natsuki Kleidung von Gestern vom Stuhl auf, um sie ihr dann rüber zu werfen, damit sie sich wenigstens etwas Stoff überziehen konnte.

Doch so unschuldig wie sie tat, ein kurzes schmutziges grinsen konnte sie sich einfach nicht verkneifen und das Bild würde sie wohl so schnell auch nicht vergessen...Aber es war ja auch nicht das erste mal, also hatte die Gakuenchou keinen Grund sich zu schämen.

Shizuru erinnerte sich an die Zeit nach dem Hike, wo Natsuki den gebrochenen Arm hatte... Da hatte Shizuru ihr des öfteren, wenn auch unter verlegenem Protest, beim Duschen geholfen...

Die Erinnerung ließ sie kurz kichern, verhalten von der hand, wie immer.

Während sie Natsuki die Zeit gab sich anzuziehen, drehte Shizuru ihr brav den Rücken zu und fixierte das Fenster mit dem Blick.

„Erst seit einigen Minuten... und habe beobachtet wie schwer du es mit dem aufwachen hattest...“, meinte sie dann mit sanftem Unterton und einem Lächeln belegt, „ziemlich niedlich...“
 

Die Decke weiterhin fest umklammernd ließ Natsuki den Blick im Zimmer umherschweifen, Augen kniffen etwas zusammen als sie mit den hellen Leuchten am Fenster in Kontakt kamen. Irgendetwas sagte ihr, dass der Morgen schon lange verstrichen war, die Hitze eigentlich nur durch die hoch stehende Sonne am Firmament ausgelöst werden konnte. Es wurde wohl zur Gewohnheit, dass sie den Tag verschlief, trotzdem wunderte sich die Jüngere nicht unbedingt, wenn man die unruhige Nacht dabei in Betracht zog.

Sie unterdrückte ein kurzes Gähnen, merkte dann schon die heran fliegende Kleidung, die wegen dem langsamen Reaktionsvermögen eher an sie klatschte als gefangen wurde. Murrend zog sie die Kleidungsstücke an sich heran, warf einen Sicherheitsblick zu der Älteren, die sich jedoch schon dezent abgewandt hatte.

Langsam schlug sie die Decke zurück und fing an sich anziehen, hatte sichtlich Mühe dabei, schaffte es aber letztendlich ohne weitere Zwischenfall. Beide Hände streiften durch das dunkle Haar, glätteten etwas die aufgewühlte Masse. Ihr Blick fiel auf den Verband, der sich ebenfalls in der Nacht etwas gelöst hatte. Im Großen und Ganzen verspürte sie kaum noch Schmerzen, das Auftreten war schon viel besser durch die hin und wieder eingehaltenen Schonung geworden.

Zwei Finger schnappten nach dem weißen Material, zupften es langsam von ihrem Fuß ab. Eine Augenbraue hob sich skeptisch auf Shizurus letzte Worte, niedlich war eine Eigenschaft, die sie sich eigentlich nicht zurechnete, es wohl niemals tun würde. Sie ließ das Kompliment jedoch unbeantwortete im Raum stehen, wagte es nicht Shizurus sanftes Schwelgen zu unterbrechen.

"Du kannst dich wieder umdrehen...“, deutete sie der Älteren an, stand vom Bett auf nur um sich in einer noch besseren Position recken zu können. Zum Nachttisch rüberbeugend, nahm sie die Haarnadel auf, begab sich dann ohne Umschweife Richtung Tür.

„Ich bin kurz im Bad..“, informierte sie lediglich, verschwand dann auch schon um dieses aufzusuchen. Ein paar Minuten mit kaltem Wasser, weckten die Gakuenchou vollends, ließen dunkle Augenringe jedoch nicht verschwinden. Sie blickte in die dunklen Augen, die ihr aus dem Spiegel entgegen starrten, schüttelte dann leicht den Kopf bevor sie sich in weiteren Gedanken verlor.

Erfrischt und etwas ansehnlicher machte sich Natsuki zurück auf den Weg in das Schlafquartier, blieb dort in der Tür stehen, lehnte den Kopf etwas gegen den Rahmen. Arme schlangen sich um den eigenen Oberkörper, ein zartes Lächeln fand auf ihren Lippen Platz, als sie Shizuru erblickte.

„Ich glaube ich habe vorhin etwas von Frühstück gehört oder?“, schmunzelte sie leicht, streckte dann beide Hände nach der älteren aus, sie zu führen und an Deck zu begleiten. Dass das Schiff schon lange wieder an der Anlegestelle, an Land lag, hatte sie bei ihrem kurzen Ausflug nicht mitbekommen.
 

Eine Schmunzeln hatte ihre Lippen begleitet, während Natsuki den weg zum Bad aufsuchte. Kopfschüttelnd blieb die Ältere zurück und stützte beide Arme vor sich auf den kleinen Fenstersims, um hinaus zu sehen über das Meer. Das seichte schaukeln, der Geruch, die Erinnerungen an den gestrigen Tag und Abend... all das Überschlug sich in ihren Gedanken und zauberte ihr ein dauerhaftes Lächeln auf die Lippen, das sie nicht zu verbannen schaffte.. Sie würde es wohl niemals vergessen können, dass sie es geschafft hatte Natsuki eine solche Freude zu machen und das an einem Tag, den diese nicht sonderlich schätzte... Shizuru würde lügen, wenn sie behaupten würde das sie nicht stolz auf sich wäre..

So in Gedanken, wirkte sie etwas verträumt, wie sie da am Fenster stand und still vor sich hin lächelte, als wäre da draußen etwas das dieses Lächeln erwidern würde...

Das Natsuki wieder zurück war, merkte sie dann erst als diese das Wort an sie richtete und damit ihre komplette Aufmerksamkeit sofort wieder auf sich zog.

Sie schenkte nun ihr dieses verträumte Lächeln und nickte, während sie dann die ausgestreckten Hände ergriff, um sich mit ihr nach oben an Deck zu begeben, wo die Yacht sich wieder in heimischen Gefilden befand.

Sie schmunzelte als Natsuki leicht darüber stutzte, das sie wieder am Ufer waren...

„Lass uns zurück gehen... Dann mache ich dir Frühstück und währenddessen kannst du dir ja überlegen was wir heute machen sollen... ob du auf irgendetwas Lust hast...“, meinte sie dann und zog die verduzte Gakuenchou mit sich, um sie dann von der Yacht auf den Bootssteg zu heben und dann mit ihr zusammen über den Strand in Richtung der Hütte zu laufen.

In all der Zeit hatte sie Natsukis hand nicht losgelassen...

Die Geschenke und das andere von der Yacht würde sie später zu dem Häuschen kommen lassen... das würde sicher keiner klauen...

An der Hütte angekommen, öffnete sie Natsuki dann die Tür und ließ sie rein, ehe sie ihr dann folgte und sich sofort an den Kühlschrank hinter die Küchenzeile begab, um nach Zutaten für Frühstück zu suchen...

So ging sie dann wieder einer selbstverständlichen Tätigkeit nach und presste dieses mal sogar frischen orangensaft... Shizuru wäre wirklich die perfekte Hausfrau... Doch so was wollte diese gar nicht hören... Alle ihre Dienste gehörten der Akademie und vor allem der Gakuenchou...
 

Sich erst leicht wundernd über die Aussage, ließ Natsuki sich an Deck des Schiffes ziehen, bemerkte dort dann den Sinn hinter Shizurus Vorschlag. Stutzig hoben sich beide Augenbrauen, sie musste wohl wirklich fest geschlafen haben, dass sie von der Rückkehr zum Anlegesteg nichts mitbekommen hatte. Schultern zuckten kurz, die Jüngere nahm die Sache hin, schließlich blieb ihnen so mehr Zeit für den restlichen Tag.

Der Weg zurück zum Haus, war von Schweigen umhüllt doch nicht unbedingt auf eine unangenehme Weise. Natsuki genoss die Aussicht, die ihr beim erste Bewandern der Stecke durch die Augenbinde verwährt wurde. Zaghaft hatten sich ihre Finger in denen Shizurus verankert, ließen die Ältere nicht mehr als nötig von sich weichen. Es fühlte sich so selbstverständlich an, so richtig, dass die Dunkelhaarige die kleine Geste schon gar nicht mehr wirklich wahrnahm. Ihr Gedanken kehrte für kurze Zeit zu den Ereignissen von gestern zurück, brachten ein Lächeln auf die feinen Lippen. Der Tag heute konnte doch eigentlich nur besser werden, dachte sie sich im Stillen, zog schon ein paar dinge in Erwägung, die sie heute vielleicht in Angriff nehmen konnten.

Mit einem merkwürdigen Gefühl in einer Art wieder zu Hause zu sein, betrat sie das kleine Häuschen, nur um direkt an der Tür inne zu halten. Sie nickte Shizuru nur leicht zu, als diese in der Küche verschwand. Ein schmunzeln brach hervor, Natsuki schätzte diese Selbstverständlichkeit sehr, auch wenn es ihr schon manchmal zu peinlich war, dass Shizuru sich wie eine Mutter um sie kümmerte.

Sie wand sich der Tür zu, die noch offen den Blick nach draußen offenbarte, lehnte sich leicht in den Türrahmen. Ihr Blick glitt über das Meer, den Strand entlang, bis er an einigen Bäumen hängen bliebt, die gestern schon ihr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten.

Der flache Strand war lang, wurde an einer Seite von einem kleinen Waldstück begrenzt, dass sich im weiteren Verlauf über klippenartige Felsen erstreckte. Fast verträumt funkelten die grünen Augen, solche Schönheit der Natur war für Natsuki immer noch in Gewisserweise sehr selten und unbekannt.

"Von da oben hat man sicher eine tolle Aussicht....", murmelte sie in sich hinein, machte sich einen innere Notiz Shizuru den Gedanken mitzuteilen. Langsam schloss sie die Tür hinter sich, streifte in Richtung Küche um zu sehen wie weit die Ältere bereits mit dem späten Frühstück war. Leichte Schritte führten sie hinter die Küchenzeile bis sie hinter Shizuru zum Stehen kam. Arme umkreisten den Körper der Älteren, nur um ihr das Glas frisch gepressten Orangensaft abzunehmen. Ihre Kehle dürstete nach Flüssigkeit, da kam das gerade ganz gelegen.

Lässig lehnte sich die Gakuenchou neben Shizuru an die Zeile, hob das Glas an ihre Lippen. Wenige Sekunden später war der Inhalt verschwunden, ein genugtuender Ausdruck breitete sich auf dem Gesicht der Jüngeren aus, während sie das Glas hinter sich abstellte.

Arme schlangen sich leicht um ihren Bauch, der Blick ein wenig in Gedanken verloren.

„Ich würde heute gerne die Umgebung erkunden…“, ließ sie dann fast nebensächlich verlauten, folgte mit den Augen Shizuru Bewegungen das Essen liebevoll anzurichten.

Wenn sie noch länger bleiben würden, wäre das in dem Sinn keine schlechte Idee. So kannten sich zumindest die nähere Umgebung, wussten wo etwas zu finden war, wenn es drauf ankam.
 

Toast, Ei, Speck, verschiedenste Früchte, Kakao und andere Kleinigkeiten fanden den Weg durch Shizurus Hände, wurden verteilt auf Teller, Schüsseln und Gläser. Völlig vertieft in ihr Tun, welches sie tat als wäre es eine Kunst, blinzelte sie etwas erschrocken, als Natsuki plötzlich um sie herum griff, um sich den Orangensaft zu mopsen.

Die Ältere musste grinsen, sah dem Glas hinterher und lugte dann zur Seite, um der Gakuenchou zuzusehen, wie diese ihre Errungenschaft mit Genuss entleerte.

Sie schnalzte dann vorwerflich mit der Zunge und nahm die Pfanne dann von der Flamme, um zu den anderen Leckereien noch Pfannkuchen dazu zugeben.

Der Herd wurde ausgeschaltet, die Kochutensilien fanden ihren Weg in die Spüle und schon schnappte sich Shizuru, Teller, Gläser und Tassen, um diese dann auf den Tisch aufzutragen und Natsuki schließlich einladend den Stuhl zurück zu ziehen.

Wenn die Ältere etwas machte, dann machte sie es eben richtig...

Sie belächelte ihr Werk und als Natsuki Platz genommen hatte, setzte auch sie sich, damit sie das gemeinsame Frühstück einleiten konnten...

Beide ließen sich Zeit. Nichts drängelte... nichts musste unbedingt noch vor dem Essen getan werden.. .absolut gar nichts würde sie stören.

Diese Ruhe war schon beinahe unheimlich und es würde wohl noch etwas dauern, bis sie sich daran gewöhnt hatten...

Als Shizuru dann so einiges in sich hineingeschaufelt hatte, schob sie den Teller dann gesättigt von sich. Sie blieb allerdings nicht sitzen, um das noch etwas sacken zu lassen, sondern sprang sofort wieder auf und begann den Tisch abzuräumen und dann auch noch alles in die Spülmaschine einzuräumen. Es schien als würde sie es nicht eine Sekunde aushalten können, einmal sitzen zu bleiben und nichts zu tun....

Soweit alles erledigt, ließ sie ihren Arbeitswütigen Blick durch den Raum schweifen, doch da sie erst knappe 3 Tage hier waren, fiel an Hausarbeit auch nicht viel an...

So schlenderte sie etwas durch den Raum und rieb sich die Hände vor dem weißen Kleidchen, unter welchem sie noch immer nichts trug...

„Das ist eine gute Idee...“, meinte sie dann mit einem zarten Lächeln, „Möchtest du lieber die kleine Stadt erkunden zur linken, oder die Natur zur rechten?“.

Während sie das fragte, drehte sie sich wieder um und fing Natsuki mit dem Blick ein.

„Zu Fuß...oder sollen wir uns Pferde leihen?“, fragte sie dann und begann zu schmunzeln. Sie wusste ja das, wenn sie nicht zu Fuß gingen, Natsuki etwas mit mehr PS zwischen den Schenkeln bevorzugte... in Form eines Geländemotorrades.
 

In aller Ruhe ließ sich Natsuki auf dem Stuhl nieder, schenkte der Älteren noch ein kurzes Lächeln ob der Tat ihr diesen ran zuziehen. Mit dem Kinn in die Hand gestützt betrachtet sie den reichlich gedeckten Tisch, empfand es immer wieder erstaunlich wie viel Mühe sich Shizuru jedes Mal damit machte. Diese würde sich wohl immer erst mit dem Besten zufrieden geben, wenn es möglich war. Dass Shizuru ihren Vorschlag mehr oder weniger unbeantwortet ließ war nicht schlimm, Natsuki wusste, dass sie ihren Teil dazu noch sagen würde, vorerst sollte ihre Aufmerksamkeit dem Frühstück gelten.

Nach einer kleinen Weile und mit sichtlichem Genuss lehnte sich auch die Gakuenchou zurück, reckte die Arme hoch um sie daraufhin hinter dem Kopf zu verschränken. Sie blieb untätig sitzen, beobachtete die Andere dabei, wie sie schon anfing den Tisch abzuräumen, alles wieder an seinen alten Zustand zu bringen.

Es war nicht so, dass Natsuki nicht helfen wollte, in vielen Situationen fühlte sie sich jedoch nicht danach, hatte Angst in etwas einzugreifen, was Shizurus Angelegenheit war. Die Arme fanden wieder ihren Weg runter, verschränkten sich leicht vor der Brust, während der Körper ein wenig weiter nach unten rutschte, bis die Dunkelhaarigen ihren Kopf leicht an die Rückenlehne bugsieren konnte.

Als Shizuru ihre Frage dann endlich aufgriff, schloss sie für einen Bruchteil die Augen und ein Lächeln streifte ihre Lippen.

"Ich würde die Natur bevorzugen...", versuchte sie so wenig aufgeregt wie möglich zu klingen, obwohl sie mehr als erpicht darauf war, das kleine Waldstück zu erkunden. Die nächste Frage warf die Gakuenchou allerdings etwas aus der Bahn, Augenbrauen zogen sich leicht irritiert zusammen, bildeten einen nachdenkliche Eindruck auf ihrem Gesicht. "Pferde...?", fragte sie etwas skeptisch nach, blinzelte dem rubinrot einige Male zu.

Das war nicht gerade ihre Vorstellung von Fortbewegungsmitteln. Die Jüngere konnte eigentlich nicht wirklich von sich behaupten reiten zu können, zumindest was Tiere betraf. Sie waren unberechenbar, schwer einzuschätzen und naja in gewissem Maße auch zu langsam, wenn man andere Möglichkeiten zum Vergleich heranzog.

Schrittweise rückte Natsuki wieder ein Stück nach hinten, lehnte sich wieder normal an der Lehne des Stuhls an. Zu Fuß würden sie sicherlich länger brauchen, dennoch behagte ihr die Idee nicht vollkommen. Etwas verlegen strich sie sich einige Haarsträhnen zurück, ein sanftes Rosa bildete sich auf ihren Wangen.

"Nunja…warum nicht...", stockte sie, wollte es bestimmt nicht zugeben, dass sie aus Angst vor möglichem peinlichen Runterfallen oder dergleichen, gerne auf diesen Zusatz verzichtet hätte.

"Ich wusste gar nicht, dass man die ihr ausleihen kann...", vielleicht konnte sie sich ja doch noch rausreden, nicht allzu offensichtlich natürlich. Aber wenn Shizuru von solch einer Ausleihe wusste, würde es wohl so stimmen und sie kaum so oder so nicht drum herum.

Die Jüngere erhob sich, schob den Stuhl etwas an den Tisch nur um dann etwas hilflos im Raum stehen zu bleiben. Ihr Blick glitt kurz an sich herab, ein Runzeln bildete sich auf ihrer Stirn.

„Vielleicht sollte ich mir noch etwas anders anziehen…“, es klang eigentlich eher wie eine Frage, als eine gewollte Aussage. Was zog man auch zum reiten an? Mit wenig Kleidung würde ein Sturz sicherlich nicht nur ihrem Ego einiges an Schaden anrichten.
 

Mit so einer Antwort bzw. Reaktion von Seiten Natsukis war zu rechnen gewesen. Shizuru hob schmunzelnd den Blick und zückte dann ein Handy hervor, in welches sie eine Nummer tippte und sich dieses dann an die Ohrmuschel zu halten. Ein kurzes Gespräch, wenige Worte, ein Lächeln und dann legte sie auch schon wieder auf.

Sie hatte nicht den Pferdeverleih angerufen, wie Natsuki es vielleicht erwartet hätte, sondern den Verleih für Motocrossräder... Die waren schneller und wendiger als Pferde, aber auch perfekt für holpriges Gelände und das dürfte genau nach dem Geschmack der Gakuenchou sein... Von diesem Plan aber erzählte sie der Jüngeren nichts.

Nur ein vielsagendes Lächeln zeigte sich auf den Lippen Shizurus, ehe sie von hinten an Natsuki heran trat, ihre Arme um den Bauch der Jüngeren schlang und ihre Lippen dann an deren Nacken legte, um dort einige kleine Küsschen zu hinterlassen.

„Eigentlich ist es mir egal was du anhast...“, schnurrte sie dann gegen die zarte Haut, welche immer so empfindlich auf sie reagierte.... Das Shizuru das gewiss anzüglich meinte, war klar, doch das war Natsuki ja schon gewohnt...

„Aber wenn ich artig sein soll... dann rate ich dir, etwas festes und sicheres anzuziehen, was nicht zu warm aber auch nicht zu freizügig ist und festes Schuhwerk...“, meinte sie dann leise, raunte dies auch gegen den Nacken der Jüngeren und hörte auf ihn mit Küssen zu bedecken, um stattdessen vorsichtig an der Haut zu knabbern und dann entschuldigend mit der Zunge über die zärtlich malträtierten Stellen zu lecken.

Nachdem sie dann wieder begonnen hatte, Natsuki auf diese Art und Weise zu ärgern, musste sie sich selbst wieder einhalt gebieten und löste sich von ihr, um drei Schritte zurück zu treten und sich unschuldig auf zu Treppe zu machen, denn auch sie selbst musste sich umziehen.

„Eine halbe Stunde...dann kann es losgehen...“, meinte sie schmunzelnd und begab sich dann nach oben in das Schlafzimmer, um sich anzuziehen.

Als sie fertig war, würde man seinen Augen nicht trauen können, denn wohl zum ersten Mal trug Shizuru keinen Rock und kein Kleid, sondern eine Caprihose... Diese war nicht zu warm, aber auch lang genug, um an die Motorradschienbeinschonern anzugrenzen, die mit den Crossmaschinen zusammen bis vor die Haustür geliefert werden würden. Dazu kämen Brillen, Handschuhe und Unterarmschoner, damit sie auch ordentlich über das Gelände brettern konnten... Zu der Gakuenchou passte so ein Ausflug durchaus, doch keiner würde sich vorstellen können die Third Pillar auf so einer Höllenmaschine zu sehen... Mal abgesehen davon, das keiner wusste, das sie so ein Ding sogar fahren konnte.

Fertig angezogen, kam sie dann wieder runter und schon klingelte es an der Tür.

Schmunzelnd sah sie die Treppe hinauf.

„Natsuki, machst du auf?“, fragte sie, wollte natürlich, dass die Jüngere die Maschinen davor zu erst entdeckt...
 

Nur mit halbem Interesse verfolgte Natsuki den kurzen Gesprächswechsel am Telefon, wusste ohnehin schon, dass Shizuru nichts anderes tat als besagte Pferde vor die Haustür zu bestellen. Ein kurzes Seufzen entfloh ihr, ihre Gedanken drehten sich immer noch um mögliche Kleidung, die ihren Ausflug so schmerzlos wie möglich gestalten sollten. Das konnte was werden, Peinlichkeiten und Scham, der sie in Grund und Boden rammen würde, waren damit vorprogrammiert.

Etwas erschrocken zuckte sie zusammen, als sich Shizuru plötzlich von hinten näherte, die Arme um ihren schlanken Leib legte. Die neckende sichtlich zweideutige Anmerkung, die Lippen, die sich augenblicklich an ihrem Nacken zu schaffen machte, lösten eine feine Gänsehaut auf der Haut der Jüngeren aus. Zitternd lehnte sie sich in die Umarmung zurück, kam den Gefühl entgegen was Shizuru in ihr auslöste. Der Kopf neigte sich völlig von selbst etwas zur Seite, war Verräter in dem Spiel, legte somit nur noch mehr Angriffsfläche für die Ältere frei. Mit flackernden Lidern versteckte sich das smaragdgrün der Augen, Hände fanden ihren Weg an die Arme Shizurus, hielten sich dort, Halt suchend, fest.

Die Dunkelhaarige wusste zu gut, dass Shizuru mit ihr spielte, es genoss sie auf jene Weise zu ärgern in andere Hinsicht schon fast zu Quälen. Leise bahnte sich ein Wimmern ihre Kehle hoch, als sie den schamlosen Biss in ihrem Nacken spürte, der schnell mit der Zunge kaschiert wurde. Noch bevor Natsuki zu einem weiteren Protest kam, zogen sich die Arme um sie herum zurück, ließen sie mehr oder wenige mit weichen Knien im Raum stehen. Mit hochrotem Kopf wand sie sich der Älteren zu, die schon die Treppe hoch in Richtung Schlafzimmer verschwand.

"Gah diese Frau...", murrte Natsuki mit knirschenden Zähnen, versuchte rege die Hitze in ihrem Körper und vor allem Gesicht zu vertreiben. Irgendwann würde sie wohl noch wahnsinnig werden von Shizurus Neckereien, die nunmehr alles andere als eine unschuldige Reaktion in ihr hervorriefen. Schnell versuchte sie sich an die eben erwähnten Worte Shizurus zu erinnern, gingen sie in jenem Moment doch eher an ihr vorbei, als direkt ins Ohr. Dass sie ihre Gefühle in Zaum halten sollte und dann auch noch dabei zuhören, war wohl etwas zu viel verlangt.

Schritt für Schritt ging sie die Treppe hoch, um sich ebenfalls umzuziehen, sehr viel Zeit blieb ihr dafür allerdings nicht mehr. So suchte sie mehr spontan als wirklich bedacht etwas an Kleidung raus, begnügte sich mit einer leichten Hose, die ihr bis zur Hälfte des Schienbeins ragte und einem neuen Top. Die Sonne war schließlich erbarmungslos und die Gakuenchou hatte ehrlich gesagt keine Lust darunter auch noch zu zergehen, während sie sich auf einem Pferd lächerlich machte.

Leicht zuckte eine Augenbraue als sie das Klingen von unten vernahm, die unschuldige Bitte Shizurus an die Tür zu gehen. Warum in aller Welt sollte sie jetzt an die Tür gehen, Shizuru war schließlich schon unten und fertig? Schnaufend schoss die Luft aus ihren Lungen, ein missgestimmter Ausdruck bildete sich kurzzeitig auf ihrem Gesicht

„Warum Pferde..?!“, murrte Natsuki fast schon angewidert, konnte immer noch nicht glauben, dass sie diesem Vorschlag einfach so zugestimmt hatte. Sie warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel, bevor sie den Weg nach unten hin antrat. Fragend hob sie eine Augenbraue als sie an Shizuru vorbeiging, dann schließlich zur Klinge griff um ihrem neuen Peiniger gegenüber zu treten. Vielleicht war es besser so, hatte sie die Sache wenigsten schnell hinter sich gebracht.

Was sie jedoch vor der Haustür entdeckte sah alles andere als nach einem Tier aus. Blinzelnd nahm sie die Gefährte in Augenschein, trat an dem Mann vorbei, der sichtlich für die Lieferung zuständig gewesen war und die nötige Ausrüstung sowie Schlüssel der Fahrzeuge übergeben wollte.

„Das sind...keine Pferde...“, stellte sie sachlich fest, die Überraschung war in der Stimme deutlich zu hören. Diese legte sich jedoch schnell und wurde von fast kindlicher Freude ersetzt, ein Strahlen machte sich in den Augen der Jüngeren breit. „Das ist sogar viel besser…“, grinste sie, schwang sich schon im nächsten Moment auf den Rücken der Maschine. Finger schlangen sich andächtig um die Griffe des Geländemotorrads, gierten schon danach es in Gang zu setzen. Das war es was sie spüren wollte, das kühle Metall an ihren Waden, die Geschwindigkeit zwischen den Schenkeln. Die Gakuenchou gab es zu, dass sie diesem Rausch verfallen war, sich nur allzu gerne hingab.

Ihr Blick glitt kurz zu dem Zündloch, dass jedoch nicht den erwartete Schlüssel zeigte. Natsuki zog leicht die Augenbrauen zusammen, wandte sich dann wieder dem Haus zu.

„Oi Schlüssel?“, fragte sie fast schon ungehalten dem jungen Mann gegenüber, der gerade die Sachen an Shizuru übergab.
 

Shizuru hatte Natsuki schmunzelnd mit dem Blick verfolgt und war ihr dann langsam bis zur Tür hinterher gelaufen. Sie konnte gar nicht so schnell gucken wie die Jüngere sich dann über eine der Maschinen her gemacht hatte und am liebsten sofort losgefahren wäre.

In den Türrahmen gelehnt, stand sie dann da und beobachtete die Szene, genau wissend, dass Natsuki diese Art der Fortbewegung um einiges besser gefiel als irgendetwas anderes sonst... Sie wusste ja auch, das die Gakuenchou keine Zeit mehr hatte dieser Leidenschaft nachzukommen... Sie konnte ja nicht einfach ihren Schreibtisch verlassen um dann mit einem Motorrad die Stadt unsicher zu machen... Aber ihre Vorliebe für dieses heiße Gefährt war immer stetiger Begleiter gewesen...

Der junge Mann hatte sich derweil die Treppenstufen hochbegeben und gab Shizuru alles was benötigt wurde. Schien- und Unterarmschoner, Helme, Handschuhe, eine Karte, einen Rucksack mit Proviant und anderen Kleinigkeit, und natürliche die Zündschlüssel.

Sie bedankte sich mit einem charmanten Lächeln und ließ die Rechnung für dieses kleine Abenteuer an die Garderobe Akademie stellen, so wie es Gang und Gebe war...

Der junge Kerl schien sich aber nicht gleich abwimmeln lassen zu wollen. Er blieb noch einen Moment schweigend neben Shizuru stehen und konnte seinen Blick gar nicht von der jungen Gakuenchou loseisen, welche mehr als euphorisch auf dem Rücken der Maschine saß...

Er zog grübelnd seine Mundwinkel hin und her, so als würde er nach bestimmten Worten suchen oder nach dem Mut, diese loszuwerden...

Shizuru hob schließlich fragend die Brauen, um den jungen Mann zum Reden zu bewegen.

Der Kerl räusperte sich dann, hob den Blick gen Shizuru und schob dann die Hände in seine Hosentaschen. „Ihr... wohnt hier ganz allein, ihr zwei?“, fragte er und biss sich im nächsten Moment für diese bescheuerte Frage in die Zunge. Das ging ihn natürlich nichts an und das klang wie eine billige Anmache die man in jeder Kneipe hören konnte...

Die Ältere legte den Kopf etwas schief und benickte das, genau wissend, das sein Gegenüber eigentlich etwas ganz anderes sein sagen wollte.

„Also...“, fing er an und rieb sich leicht nervös die Hände, „..glauben Sie , dass ich bei Ihrer Freundin Chancen auf ein Date hätte?“

Als er das gesagt hatte, hob Shizuru die Brauen noch etwas höher und blinzelte dann, ehe ihr Blick zu Natsuki schwang. Der junge Mann hatte scheinbar keine Ahnung wer und was sie waren... was nicht unbedingt schlecht war, immerhin würde es hier sonst bald von Reportern und ähnlichem Gesindel wimmeln.

„Vielleicht sollten Sie sie das selber fragen...“, war dann Shizurus knappe Antwort, ehe sie nach unten zu er anderen Maschine ging, den Schlüssel aufsteckte und dann anfing sich die Schoner um den Körper zu schnallen und den Helm aufzusetzen. Den Rest davon gab sie dann Natsuki, als der junge Mann an deren Motorrad herantrat und sich nervös räusperte.

„Also... könnte ich... würden Sie... vielleicht heute Abend mit mir ausgehen?“, fragte er dann schließlich, auch wenn das eher etwas genuschelt über seine Lippen kam, „ein neues Strandlokal wird eröffnet und... na ja... Vielleicht hätten Sie ja Lust?.. Ich kann mir vorstellen... das es hier etwas einsam ist und... Na ja ich will ja auch nicht aufdringlich erscheinen und... Ich hätte auch einen Freund der sicherlich gerne eure Freundin auch einladen würde und...dann könnten wir ja zu viert zu der Eröffnung gehen...“.

Als er das endlich losgeworden war, zuckten seine Hände nervös auf und zu. Der Kerl schien ziemlich anständig zu sein und was Höflichkeit und Respekt war, schien er auch zu wissen...
 

Etwas ungeduldig trommelten ihre Finger auf dem Griff des Lenkers, das alles dauerte Natsuki plötzlich viel zu lange und dass sie der Kerl offensichtlich auch noch ignorierte hob ihre Stimmung auch nicht unbedingt. Murrend ergab sie sich der Warterei, zeigte wenig Interesse an der Unterhaltung zwischen den anderen beiden. Ihr Blick galt immer noch der Maschine zwischen ihren Beinen, die nur darauf wartete endlich losbrettern zu dürfen. Wenn Urlaub für eines wenigstens gut war, dann sicherlich um alte Leidenschaften neu aufflammen zu lassen. Das letzte Mal, dass sie sich erinnern konnte auf einem Motorrad gesessen zu haben, war nur für kurze Zeit als es darum ging Garderobe aus Nagis Fängen zu befreien. Aber dies konnte man wohl kaum als Genießen eines Hobbys bezeichnen.

Die Ungeduld griff wieder über, nahm zum Glück aber nicht Überhand, da sich Shizuru schon im nächsten Moment auf sie zu bewegte. Gierig schnappte sie nach den Sachen, die ihr die Ältere überreichte, war sowieso nur an dem Schlüssel für das Gefährt interessiert. Etwas kritisch beäugte sie die Schutzausrüstung, lediglich der Helm fand Platz auf ihrem Kopf.

"Wozu brauch ich das alles...?", fragte sie leicht unverständlich an Shizuru gewandt. Nun es gehörte sich wohl, solche Ausrüstung dabei zu tragen, aber Natuski konnte sich nicht helfen, sie war zugegebenermaßen ein wenig überheblich wenn es darum ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Sie brauchte das schließlich nicht, sie wusste wie man mit einem Motorrad umzugehen hatte ohne sich dabei zu verletzen, nun so glaubte zumindest die Jüngere.

Zu stolz um sich das selber einzugestehen, ließ sie die Schoner auf den Boden neben sich fallen. Finger hantierten viel lieber mit dem Schlüssel, der schnell seinen Weg ins Zündloch fand. Dass der junge Mann verzweifelt versuchte auf der anderen Seite auf sich Aufmerksam zu machen, ging gänzlich an ihr vorbei, zu sehr war sie in Euphorie um das neue Spielzeug verfangen.

Erst das dritte oder vierte Räuspern ließ sie irritier aufblicken, die Augen zu der nervösen Person gleiten. Eine Augenbraue schoss fragend nach oben, wenn nicht sogar etwas genervt, dass der Typ sie unnötig aufhielt. Was wollte der auch noch hier? War sein Job nicht getan, nachdem er die Sachen abgeliefert hatte? Sie konnte nicht verhindern im nächsten Moment die Augen leicht zu verdrehen, als sie die peinlichen Versuche sie zu einem Date zu überreden über sich ergehen lassen musste. Natsuki biss sich leicht auf die Zunge um nicht gleich in einen taktlosen Ton überzugehen, nein sie würde warten, bis er ausgesprochen hatte, soviel Respekt würde sie ihm zollen.

Schweigend starrte sie den braungebrannten Mann mit einem "das ist nicht dein Ernst“ Blick an. Die Jüngere wusste nicht ob sie lachen oder eher schreien sollte. Sah sie so aus als ob sie sich einsam fühlte, sie verzweifelt nur nach seiner Aufmerksamkeit gewartete hätte? Der Typ hatte wohl wirklich keine Ahnung wer sie war. Gezwungen schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, es war schließlich immer ratsam erst ruhig an die Sache ranzugehen.

"Strandlokal hm? Klingt ganz nett...", murmelte sie, bereute es schon im nächsten Moment, als sich ein siegessicheres Glitzern in den Augen des Typen ausbreitete. "Aber ich muss leider ablehnen, ich bin schon anderweitig verplant...“ erklang es mit engelsgleicher Stimme, einem Ausdruck auf dem Gesicht, dem man fast abnehmen konnte, es täte ihr leid.

Damit war die Sache für Natsuki erledigt, der Schlüssel drehte sie augenblicklich um, brachte die Maschine unter ihr zum Beben. Das knatternde Geräusch war Musik in den Ohren der Gakuenchou, ein wenig drehte sie das Gas im Stand auf, provozierte es zu einem noch lauteren Ton anzuschlagen. Der junge Anwärter zu ihrer rechten trat etwas zurück, sah so aus, als ob er gerne eine zweite Avance gemacht hätte, jedoch rege durch die Motorengeräusche übertönt wurde. Ein wenig verdattert öffnete er den Mund um ihn daraufhin wieder zu schließen, wirkte somit etwas wie ein Fisch auf dem Trockenen.
 

„Aber...“, setzte der junge Mann noch mal an, als Natsuki ihm so knapp alle Hoffnungen zerschlug. Er zog die Brauen zusammen und trat noch weiter zurück, da unter den Maschinen ja weicher Sand als Boden diente und es beim Anfahren daher etwas staubig werden könnte...

„Möchten Sie es sich nicht noch mal überlegen? Die Feier beginnt um 21 Uhr... wäre schön...“, meinte er dann nur noch, in der Hoffnung sein Blatt noch wenden zu können und wandte sich dabei auch an Shizuru, welche ja vielleicht einsichtiger war.

Doch diese hatte dafür nur ein Lächeln übrig und schnallte sich dann den Helm unter dem Kinn zu, ehe sie ihre Maschine aufschnurren ließ.

Natsuki würde es sicher noch bereuen... ihre Schoner nicht mitgenommen zu haben und das würde Shizuru ihr nun auch demonstrieren. Auch wenn die Ältere sich daraus nie einen Ruf schneidern würde, war sie durchaus bewandert, was das Fahren eines solchen Geschosses anging. Ein kräftiger Ruck an der Gassteuerung, ein kurzes aufheulen der Maschine, das sichere Lehnen in die Vollfederung, dann wirbelte der grobstollige Heckreifen auch schon Sand auf. Die Crossmaschine wurde von Shizuru in Richtung Meer gelenkt. Es wurde dabei schneller und schneller und erst hätte man denken können, das die Ältere sie nicht unter Kontrolle hatte, doch dem war nicht so und das zeigte sie auch, als sie blitzschnell einlenkte und den Heckreifen durch das seichte Wasser zischen ließ, um damit ordentlich Wasser wegzuschleudern, welches sich Sprühfunken artig in Richtung des Sunnyboys entlud, welcher Natsuki ganz offensichtlich angemacht hatte...

Der junge Mann schnaubte und trat noch weiter zurück, als er so derbe Nass gemacht wurde. Shizuru hielt inne, grinste nur wie immer unschuldig und setzte die Maschine dann wieder in Bewegung um vorwitzig ihre Kreise um Natsuki samt Crossmaschine zu ziehen und sie somit zu provozieren.

„Also was ist?“, meinte sie dann nur zutiefst amüsiert und gab dann so richtig Gas...

Sie wirbelte eine Woge Sand auf und war im nächsten Moment auch schon ein gutes Stück weit voraus geprescht, in Richtung der Baumfläche, welche heute Morgen so sehr Natsukis Aufmerksamkeit erregt hatte...

Das sie den Kerl ziemlich blöd stehen hatte lassen, machte ihr nichts aus... Und man könnte auch fast meinen, das diese Attacke aus Eifersucht geschehen war und um den Typen zu vergraulen... jedoch würde Shizuru sich diesbezüglich nicht in die Karten schauen lassen...
 

Leicht kniff die Jüngere die Augen zusammen, als plötzlich eine Sandwolke nach der Anderen die Luft zu vernebeln begann. Sie staunte nicht schlecht, als Shizuru einfach so ohne weiteres die Führung übernahm und die Maschine bändigte als wäre das ein leichtes. Zugegeben war es ein mehr als ungewöhnliches Bild, die normalerweise anmutige Otome bei so etwas zu sehen. Es gab wohl noch viele Seite, die Shizuru vor ihr geheim hielt, die nur darauf warteten entdeckt zu werden. Ein Schmunzeln beschlich ihre Lippen, zumindest würde sie so einen würdigen Gegner im Rennen haben, das macht die Sache an sich doch schon viel interessanter.

Markant schoss eine Augenbraue nach oben, ein durchaus schadenfrohes Lachen brach leise aus ihrem Rachen hervor. Der Anblick des niedergeschlagenen und nun auch nassen jungen Mannes war einfach zu gut. Entschuldigend setze sie eine Unschuldsmiene auf, zuckt kurz mit den Schultern. "Vielleicht ein andere Mal...", meinte sie knapp, hörte dann schon Shizuru provozierende Worte, registrierte sehr wohl wie sie einem Raubtier gleich Kreise um sie zog.

Leicht zuckten die Augenbrauen unter dem Helmansatz, so was würde sie sich nicht bieten lassen. Es ging schließlich um ihren Stolz und den ließ sich die Gakuenchou nur ungern nehmen. Harsch brachte sie ihr Motorrad lauter zum schnurren, achtete dabei weniger auf die Sandwand, die es dabei hinter sich in der Luft erzeugte, als auf die Ältere, die schon einige Meter Vorsprung hatte.

"Na warte...", knurrte sie, ein energisches Funkeln in den Augen. Wenige Sekunden später stand der junge Mann in einer riesigen Staubwolke, völlig ignoriert und alleine stehen gelassen. Natsuki brachte die Maschine an ihre Grenzen, Gang für Gang schaltete sie höher, begnügte sich noch nicht mit der Geschwindigkeit, die es lieferte.

Mit Leichtigkeit holte sie den Vorsprung auf, wich den aufgewirbelten Sandwolken geschickt aus, steuerte eher vom Meer weg in Richtung der hohen Dünen. Das Motorrad war schließlich perfekt gebaut für holprige Strecken, federte jede noch so grobe Unebenheit sanft ab.

Die Jüngere hielt ohne Bedenken auf den Hügel drauf zu, wollte ihn ausnutzen um auf gleich Höhe mit Shizuru zu kommen. Sie hatte keine Angst davor halsbrecherische Stunts zu wagen, diese waren nur ein weitere Kick, der ihr Adrenalin in Wallung brachte. Ein kurzes Abheben der Räder, wenige Sekunden in der Luft und die Räder trafen schon wieder auf weichen Untergrund. Um sich besser abfedern zu können behielt die Dunkelhaarige eine eher stehende Position ein, ließ sich erst langsam wieder auf den Sitz zurücksinken.

"Ha!", grinste sie nur frech der Älteren zu, erfreute sich daran, dass es ihr gelungen war die Situation wieder zu ihrem Vorteil zu wenden. Bis zu dem Waldstück war es nicht mehr weit, der Stand war zwar lang, doch mit den schnellen Zweirädern war er im nu überwunden.

"Wer als letztes da ist, schuldet dem Gewinner etwas…“, rief sie über den rauschenden Wind hinweg, ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen. Oh ja das Rennen würde sie sich nicht so einfach stehlen lassen. Kräftig trat die Gakuenchou ins Gas, brachte das Motorrad dazu laut aufzuheulen, bevor sie in Richtung Wald und Klippen losraste.

Die Geschwindigkeit brachte schon fast die Reifen zum schlingern, es war sichtlich neu, dass die Maschinen so sehr bis aufs Äußerste ausgereizt wurden. Natsuki murrte leise, Zähne pressten sich energisch zusammen. „Das ist schon alles? Komm schon…“, knurrte sie dem Metall unter sich zu. Die ersten Baumwipfel waren schon in Sicht, verstärkten den Reiz zu gewinnen nur noch mehr.
 

Die Maschinen knurrten wie wilde Tiere und versuchten wie eben jene ab und an auch mal durchzugehen, was nur erfahrene Fahrer wieder auszugleichen vermochten, durch gezieltes einlenken und mit Gewicht dagegen halten.

Der Sand wurde aufgewirbelt wie feiner Staub, und würden sie keine Helme mit Visieren tragen, würde sich dieser in jede erdenkliche Ritze fressen, die das Material um den Kopf herum hergab.

Sie warf immer mal wieder einen Blick zur Seite, erkannte dann, dass Natsuki zu ihr aufgeschlossen hatte und das es nun ja endlich richtig los gehen konnte... Shizuru fand durchaus ihren Spaß daran, auch wenn sie nicht so verrückt darauf war wie Natsuki... Doch ihr Ziel war es, der Gakuenchou beim spaß haben und entspannen zu helfen und das war ein großer Schritt dahin.

Das so ein rennen ganz nach dem Geschmack Natsukis war, sah ein blinder mit Krückstock... Sie schmunzelte unter dem Mundstück des Helmes und gab dann noch mal ordentlich Gas.

Den meistens Spaß fand sie daran, die Maschine durch das seichte Wasser des Meeres zu lenken und nicht nur Sand sondern auch Wasser aufzuwirbeln, was dem Lackaffen da vorhin auch zum Verhängnis geworden war.

Als Natsuki dann um eine Radlänge an Abstand gewann, lenkte sie die Maschine ein und fuhr wieder in den bloßen, staubigen Sand um ihr nachzueifern. Ab und an lag mal ein größerer Ast mitten auf der Sandfläche, doch der wurde gekonnt umfahren, nur um dann im nächsten Moment den Boden unter den Reifen zu verlieren und ein Stück zu fallen, weil eine der Dünen als Absprungsfläche gedient hatte und danach wieder rasant hinab ging... Das Bike jedoch federte alles gekonnt ab und Shizuru schien keine Probleme damit zu haben, es zu steuern, was vermutlich jeden der das sehen würde, überraschen würde...

Nachdem die Jüngere dann einen Gewinn ausgestellt hatte, musste Shizuru grinsen und sofort stieg neuer Elan in ihr auf.

Die Bäume waren zu sehen und es war nur noch ein Katzensprung bis dahin, höchste zeit noch mal zuzulegen. Sie kitzelte alles aus der Maschine was diese hergab, doch auch sie musste feststellen, das viel mehr einfach nicht ging.

Während sie mit dem Bike unter sich kämpfte, dieses weiter anzutreiben, gewann Natsuki erneut eine Reifenlänge Vorsprung und Shizuru schaffte es dann auch nicht mehr, diesen aufzuholen...

So schlug Natsuki nach kurzer weiterfahrt dann auch schon als Sieger beiden Bäumen auf.. Zwar hätte Shizuru nichts gegen einen Sieg gehabt, doch sie gönnte ihn der Jüngeren auch und sie hatte ihn sich verdient...

Doch auch wenn sie verloren hatte, fuhr sie noch ein Stück weiter durch das kleine Waldstück und hielt schließlich auf einer kleinen, traumhaften Strandlichtung inne, wo die Jahrzehnte einen kleinen See hatten entstehen lassen.

Sie parkte die Maschine, klappte den Bügel runter und stieg dann ab, um sich den Helm vom Kopf zu nehmen, unter welchem sie einen ganz roten, verschwitzten Kopf hatte...

Shizuru strahlte aber bis über beide Ohren und strich sich das Haar hinter die Ohren.. Der Ausblick war Traumhaft.

Ihr Blick fand sich bei Natsuki ein. „Schön... du hast gewonnen... Überleg dir was, damit es sich gelohnt hat für dich“, meinte sie schmunzelnd und wie ein echter Sportsmann.
 

Noch bevor die Reifen die ersten Wurzeln und Moos erreichen konnten, drosselte die Gakuenchou die Geschwindigkeit herunter, welche sonst noch zu unglücklichen Unfällen hätte führen können. Bei einem solchen Tempo war es sowieso erstaunlich wie die junge Frau es zustande brachte, die Maschine unter Kontrolle zu behalten. Ein breites Grinsen heftete auf ihren Lippen, auch wenn diese durch den Helm zurzeit verdeckt war. Sie hielt am Waldrand inne, wartete die paar Momente noch auf Shizuru, folgte ihr dann das kleine Stück noch weiter hinein.

Dort angekommen stellte sie den Motor ab, zog sich den Helm vom Kopf um daraufhin mit einem Schütteln das dunkle Haar etwas zu befreien. Die frische Luft tat gut und Natsuki sog sie tief in ihre Lungen ein, schloss für einen kleinen Augenblick die Augen. Schmunzelnd blickte sie zu Shizuru rüber, als diese sie erneut auf ihren Sieg aufmerksam machte. Ja sie genoss diesen Sieg, das ließ sie sich ruhig anmerken. Ein Bein rüber schwingend erhob sich die Jüngere von dem Höllengefährt, hing den Helm an einen der Griffe auf. Sie hatte zugegeben eigentlich nicht daran gedacht, was ein möglicher Gewinn sein könnte, hatte es nur als Anreiz empfunden solch eine Sache mit ins Spiel zu bringen. Leicht kräuselten sich ihre Lippen, als sie in Gedanken verfiel, fast schon verlegen darüber wirkte, dass ihr prompt kein Wunsch einfiel.

"Nunja...", fing sie stockend an, ließ die Augen kurz Richtung See wandern. Der Anblick war unbeschreiblich, so schön hatte es sich die Jüngere gar nicht vorgestellt. Nicht nur der See, der sich mit glitzerndem Wasser präsentierte, sondern auch das weite Meer, was von der Lichtung aus perfekt zu überblicken war, wirkte einzigartig.

Natsuki fiel für einen Moment wieder ins Schweigen, ehe sie ein leichtes Schmunzeln beschlich und ihr eine Idee in den Sinn kam. Langsam schritt sie auf Shizuru zu, hielt erst inne als sich zierliche Hände auf der Hüfte der Älteren wieder fanden.

"Was hältst du davon...", raunte sie leise, lehnte ihren Körper ein wenig nach vorne, bis ihr heißer Atem gegen das Ohr der Anderen schlug.“...wenn du heute Abend mit mir ausgehst?", Natsuki achtete sehr darauf die Betonung auf das Wort "du" zu legen, lehnte sich noch ein Stück der Älteren entgegen um schließlich die Lippen auf die empfindliche Haut direkt hinter dem Ohr zu legen.

Oh Rache war so süß und warum nicht Shizuru das heimzahlen, was jene vorhin so unverholt mit ihr angestellt hatte. "Ich hab gehört es gibt ein neues Standlokal hier..", ihre Stimme war rau, wisperte jedes Wort in das Ohr an ihrem Mund, bevor sich ihre Lippen weiteren Liebkosungen den Hals hinab hingaben. Die Haut schmeckte etwas salzig, was sicherlich der Anstrengung von eben zuzurechnen war, störte die Jüngere jedoch nicht im Geringsten.

Ein freches Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie dann abließ, den Kontakt schneller brach als Shizuru hätte reagieren können. Die Dunkelhaarige ging ein paar Schritte die Lichtung entlang, hielt dann an einem Felsen an, hinter dem steil die Klippen hinunter bis ins Meer gingen.

Der Abend war so gesehen ja noch nicht verplant gewesen, also warum nicht die spontane Idee in Betracht ziehen. Mit Shizuru das Lokal zu besuchen war etwas anderes, als den ganzen Abend Sunnyboy ertragen zu müssen. Das Grinsen vertiefte sich kurz, als sie bedachte, was dieser wohl für ein Gesicht ziehen würde, wenn sie in Begleitung der braunhaarigen Schönheit aufkreuzen würde. Dumm wäre es nur, wenn er es Missinterpretieren würde und glaubte Natsuki würde doch auf seine Avance eingehen. Augenbrauen zogen sich kurz zusammen, da sie das Detail dabei nicht beachtet hatte, doch dies würde sie sicherlich auch zu regeln wissen, wenn Shizuru auf ihre Idee einging.
 

Die atemberaubende Schönheit dieser Lichtung und der ganze Eindruck ging nicht spurlos an ihr vorbei. Sie wirkte recht verträumt, als sich dieses Bild in ihre Netzhaut brannte... Es war unglaublich, das es noch so schöne, unberührte Flecken Erde auf der Welt gab, auf welchen die Menschen mit ihrer Technik noch nicht rumgewütet hatten...

Sie schloss die Augen und sog die Luft tief in ihre Lungen ein, ließ diesen Anblick wirklich durch jede Faser ihres Körpers auf sich wirken. Und nicht nur das sie dieses wundervolle Natur vor ihrer Nase hatte, nein, da war ja auch noch Natsuki und deren Präsenz konnte wirklich gar nichts toppen... nichts auf der großen weiten Welt.

Sie hängte den Helm an den Lenker und wandte sich dann gerade um, als Natsuki schon vor ihr stand. Sie hob die Brauen und aus Überraschung tat sie einen Schritt zurück und spürte schon das Metall und Plastik der Maschine an ihrer Hüfte, welches ihren Schritt stoppte.

Sie blinzelte etwas irritiert und schluckte, als Natsuki dann völlig unbeirrt die Hände an ihre Hüften buchsierte und sich dann geschickt zu ihrem Ohr vorkämpfte, um ihren Atem mit diesem spielen zu lassen.

Ein Schauer rann ihr über den Rücken, vom Nacken bis zum Steiß und ließ sie sichtlich einmal heftig erzittern. Das tat durchaus seine Wirkung und Shizuru wusste genau, dass Natsuki diese kleine Rache ziemlich genoss...

Ihre Augen waren bei dieser tat zugeschlagen wie eine Schleuse und hatten das Rubin blickdicht hinter sich verschlossen. Das verdächtige Geräusch, was aber beinahe ihre Kehle verlassen hätte, konnte sie noch zurückhalten und es wieder hinab schlucken... ehe es noch etwas verraten könnte, was die Gakuenchou zu einem schmutzigen grinsen hätte anregen können... Shizuru war es zwar, die so etwas sonst nicht aus der Ruhe bringen konnte, doch mit solchen Überraschungen und unerwarteten Szenen konnte sie nicht umgehen... So Schoss ihr eine zarte Röte ins Gesicht, welche nicht mehr von der Hitze und Anstrengung der Fahrt herrührte... Auch Arika hatte damals, mit der Frage, ob Shizuru schon jemals verliebt gewesen war, diese ziemlich unvorbereitet aus den Socken gehauen... Zum Glück konnte sie sich aber durch ein gekonntes Ablenkungsmanöver um die Antwort bringen..

Bei Natsuki aber war das was anderes... In so einer Situation konnte sie ihr einfach nichts vormachen... nicht das geringste.

Als Natsuki sie dann über die Gefälligkeit aufklärte, dass Shizuru mit ihr ausgehen solle, hob diese die Brauen und die Röte vertiefte sich etwas.

Was tat sie da nur mit ihr? Das Alles war wie ein Katz und Maus Spiel und die beiden tauschten regelmäßig die Rollen... In diesem Moment war eindeutig Natsuki die Katze und Shizuru die Maus...

Doch ehe sie etwas antworten konnte... ging Natsuki auch schon auf Abstand und schritt an die Klippen heran.

Shizuru ordnete ihre Gedanken und das klopfende Herz, ehe sie dann nach der Wasserflasche im Rucksack griff, um erst mal etwas zu trinken.

Anschließend wanderte sie mit dieser zu der Jüngeren und hielt ihr die Erfrischung fürsorglich vor die Nase.

„Gut... lass uns ausgehen... heute Abend“, sagte sie dann, gab Natsuki somit die Antwort und auch sie überkam ein schmunzeln, als sie an diesen Surferboy von vorhin dachte, der sicherlich mit seinem Kumpel anwesend sein würde...

Es war ja erst früher Nachmittag... so konnten sie jetzt entweder noch etwas am See chillen, oder zurückfahren und sich vorbereiten... oder vielleicht etwas anderes.. Je nachdem wo Natsuki der Sinn nach war... Das war ihr Tag heute und sie durfte aussuchen was sie tun würde.. Shizuru würde mit Sicherheit mitziehen.

Sie spielte sogar mit dem Gedanken, sich auszuziehen und ein spontanes Nacktbad im See zu vollziehen...
 

Natsuki ließ sich an Ort und Stelle nieder, die Beine baumelten etwas die steile Wand hinunter, während Hände sich nach hinten hin abstützen. Der Kopf wog auch etwas nach hinten, ließ den erfrischenden Wind mit ihrem Haar spielen. Ihr Blick glitt über das Meer, das rauschend unter ihren Fußen an die Felsen klatschte. Warum konnte Garderobe nicht am Meer gelegen sein, ein Büro mit einem solchen Ausblick würden ihr sicherlich manchmal etwas mehr Entspannung in der harten Arbeitswelt verschaffen.

Ein leise zufriedenes Seufzen verließ ihre Lippen, die sich schon wieder zu einem sanften Lächeln verformten. Erst als sie die Wasserflasche vor ihre Nase baumeln sah, wachte sie aus der Trance auf. Dankbar nahm sie das Getränk entgegen, trank einige Schlucke um der Kehle nötige Flüssigkeit zu gewährleisten. Die Jüngere belächelte Shizurus Antwort, war froh, dass diese es dabei beließ und nicht wie gewöhnlich mit einem Necken konterte.

Eine Weile verharrte sie noch so, ließ die Ruhe der Natur auf sich wirken, genoss die Aussicht und die Schönheit, die ihr geboten wurde. Dann wandet sich ihr Blick der Älteren zu, die einen viel sagenden Blick in Richtung See warf. Irgendwie konnte sie sich schon fast denken, was in Shizuru vorging und sie konnte selber nicht leugnen, dass sie das kühle Wasser nicht auch schon in Betracht gezogen hatte.

Ausgiebig räkelte sich die junge Frau, bevor sie sich vom Boden erhob und die Wasserflasche bei den anderen Sachen abstellte. Bedachte Schritte führten sie an den Rand des Sees, an dem sie leicht in die Hocke ging um die Temperatur des Wassers zu testen. Es hieß wohl, dass sie einem Nacktbad nicht entkommen würde, wenn sie dort wirklich eintauchen wollte.

Eine sanfte Röte breitete sich auf ihren Wangen aus bei dem Gedanken, ein scheuer Blick wand sich an Shizuru, die jedoch ihre Aufmerksamkeit schon wieder anderen Dingen schenken zu schien.

Fühlte sie sich in einem Moment noch so forsch, war es jetzt schon wieder die Unsicherheit und Unerfahrenheit die Natsuki in Verlegenheit brachte.

Ohne wirklich weiter drüber nachzudenken, fing sie an sich auszuziehen oder viel mehr die Kleidung hastig von ihrem Körper zu entfernen, vor Angst doch noch von Shizuru dabei ertappt zu werden. Erst mit dem Sprung in das kühle Nass, fühlte sie sich sicher, tauchte nach ein paar Metern erst wieder auf. Das Wasser färbte ihr Haar noch etwas dunkler, ließ es etwas an ihrer Haut haften. Die Kälte wirkte entspannend auf den hitzigen Körper, war jedoch auch nicht so kühl, dass es sie zum erzittern brachte.

"Ano...Lust eine Runde zu schwimmen?", fragte sie dann doch, den Gedanken nicht länger für sich behalten könnend. Shizuru musste zwar schon längst durch das Platschen bemerkt haben, dass sie es darauf anlegte, dennoch war es doch nur höflich eine Einladung auszusprechen.

Auffordernd ließ sie eine Hand an die Wasseroberfläche gleiten, schob sie in schneller Bewegung darüber nur um Shizuru etwas nass zu spritzen. Das Schmunzeln was folgte war jedoch nicht lange zu sehen, da Natsuki schon im nächsten Augenblick wieder untertauchte.
 

Shizuru war Natsuki mit dem Blick gefolgt, als diese sie zum See führten. Ein Lächeln beschlich ihre Lippen, als sie dann wieder über das Meer sah und nicht mitbekam, dass Natsuki dabei war ihr zu vor zu kommen und sich zu entkleiden um einem Nacktbad zu fröhnen...

Der kleine Wald, der See, das unendlich Meer... und dann noch zusammen mit Natsuki... konnte es etwas schöneres geben?

Sie breitete die Arme aus wie ein Vogel, der gleich sein Federkleid spreizen wollte um dann den Himmel empor zu fliegen und in weiten Zügen über das Meer zu Segeln und sich den Wind durch das Gefieder streifen zu lassen...

Einige tiefe Atemzüge ließen sich ihre Nasenflügel weiten und die Lunge anfüllen mit salziger Meeresluft... und diesem unvergleichlichen Geruch...

Ein lautes Platschen war es dann, was sie zusammenzucken ließ und ihre Aufmerksamkeit sofort gen See wandte..

Sie hob die Brauen und weitete überrascht die Augen, als sie Natsuki nicht wiederfand..

Blinzelnd machte sie einige Schritte über die Lichtung und als sie dann gerade die Kleidung der Jüngeren am Boden liegend fand, tauchte diese auch schon prustend im Wasser auf.

Shizuru riss den Blick hoch und ihr Herz stockte, als sie Natsuki im Wasser treiben sah.. Hunderte kleine Wassertropfen perlten auf der hellen Haut herab, verloren sich wieder im See, als diese über ihre Brust gelaufen waren... welche dann vom Wasserspiegel verdeckt wurden..

Sie schüttelte leicht den Kopf, um ihren Blick loszureißen und gerade Natsukis Frage entgegen zu nehmen.

Ein zaghaftes schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen, wurde von der Wasserattacke wieder abgelöscht..

Sie hob schützend die Hand und trat einen Schritt zurück. „Hey...“, beschwerte sie sich, als Natsuki im nächsten Moment abgetaucht war.

„Na warte...“, sagte sie dann, nahm diese Herausforderung an und riss sich dann förmlich die Klamotten vom leib, um dann mit einem Kopfsprung im See zu versinken..

Sie tauchte auf, schüttelte ihr langes Haar, dass es nur so Tropfen von sich wirbelte und wartete dann, bis Natsuki auftauchte...

Als diese das tat, umfing sie sie überraschend von hinten und tauchte sie unter Wasser.. Allerdings nur so lange, wie Natsuki brauchte um wieder Luft schnappen zu müssen. Anschließend schwamm sie dann lachend ein Stück weg...

Aber sie ließ der Jüngeren nur genug Zeit, wieder zu Atem zu kommen, ehe sie erneut an sie heran schwamm, sie mit den Armen von hinten umfing und sie dann eng an sich heran zog. Da war sie wieder... die Neckerei Shizurus...

„Ich wusste gar nicht, dass es so einfach ist eine schöne Wassernixe zu fangen...“, schnurrte sie dann von hinten an ihr Ohr.
 

Das Wasser des Sees war so klar, dass es der Jüngeren keinerlei Probleme bereitete unter diesem sehen zu können. So bekam sie auch das Eintauchen mit, das schäumend das kühle Nass umherwirbelte, tausende von kleinen Luftblasen entstehen ließ. Erfreut darüber, dass Shizuru ihrem Vorschlag nachgekommen war, machte sie sich gen Wasseroberfläche auf.

Der See war recht tief nur an einigen Stellen war es Natsuki möglich Boden unter ihren Füßen zu fassen. Kaum die Oberfläche durchbrochen, sog sie nötige Luft in ihren Lungen, warf das Haar etwas nach hinten, damit es nicht störte.

Ihr Blick glitt etwas suchend über den See, Augen weitete sich überrascht ein Stück als sie plötzlich Hände von hinten wieder hinab Richtung Grund drückten. Instinktiv hielt sie die Luft an, verbarg die zuvor geweiteten Augen, versuchte sich so schnell wie möglich wieder nach oben zu kämpfen. Dies gelang ihr auch ziemlich schnell, da Shizuru schon losließ und lieber auf Distanz ging.

Zu Recht, denn das leise Knurren was von Seiten der Gakuenchou kam, als sie endlich wieder Luft hatte, bedeutete ihr Missfallen der Aktion gegenüber. Einen ganzen Schwall Wasser spritzte in Shizurus Richtung, rächte sie zumindest für einen kleinen Teil, auch wenn mehr Wasser in der Luft verloren ging, als Shizuru wirklich zu treffen.

Der unschöne Gesichtsaudruck verschwand jedoch schnell wieder, wurde durch einen neutralen ersetzt. Etwas skeptisch hob sich eine Augenbaue auf ihrer Stirn, als sich die Ältere von neuen näherte.

"Noch mal kommst du nicht so leicht davon...“, warnte sie, war diesmal vorbereitet auf ein weiters Untertauchen, jedoch nicht auf das, was wirklich im nächsten Moment geschah. Umso überraschter war die Jüngere dann, während sich Shizurus Arme um ihren Körper schlangen und sie eng an den ihren pressten. Schnell zeigte sich Verlegenheit, Röte auf den Wangen, bei dem doch recht intimen Kontakt.

"Shi-zuru...“, zischte sie leise, die Wangen verfärbten sich etwas dunkler als die das Kompliment aufschnappte. "Baka...", murrte sie verbal abwehrend, dennoch war ihr Körper nicht abgeneigt dem gegenüber, was Shizuru mit ihm anstellte. Die Jüngere lehnte sich leicht zurück, benutze Shizurus dafür sich nicht anstrengend die ganze Zeit mit Bewegungen über Wasser halten zu müssen. Der Kopf lehnte etwas an der Schulter der Älteren, das Gesicht wand sich dem Hals zu. Ein zaghaftes Schmunzeln erschien auf den blassen Lippen, sie spielten also wieder das Katz und Maus Spiel und Shizuru war mit ihrer forschen Art wohl sehr an der Rolle der Katze interessiert. Aber selbst wenn jene Krallen besaß, so war die Maus gewiss nicht dumm und wusste sich schon einen Ausweg.

Neckend legten Natsuki ihre warmen Lippen auf die kühle Haut des Halses ab, hob einen Arm aus dem Wasser nur um ihn über ihren Kopf zu heben und somit um Shizurus Hals zu schlingen, diese davor zu bewahren einen Rückzieher zu machen. Quälend langsam sog sie die einzelnen Wassertropfen von der Haut, leckte sich provokant die Lippen danach. Erst nach einer Weile ließ sie ab, drehte sich leicht in Shizurus Armen, nur um dieser nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu sein. Hörbar schwer ging ihr Atem, Nasenspitzen rieben nur sachte aneinander, bevor die Jüngere wieder diesen unwiderstehlichen Drang verspürte. Ihr Herz schlug einen Takt schneller, ein Kribbeln machte sich in ihrem Körper breit, eine Gier, die es zu stillen galt und Natsuki wusste, dass es nur eins gab, was dies vermochte. Wie von selbst fanden ihre Lippen den Weg zu denen Shizurus, verwickelten diese in einem gar unschuldigen Kuss.
 

Man konnte Shizurus Schmunzeln förmlich spüren, ohne es gesehen zu haben. Das es der Älteren durchaus Spaß machte, die Gakuenchou auf diese freche Art und Weise zu ärgern, wenn nicht sogar absichtlich in Verlegenheit zu stürzen, konnte man sich denken. Vor allem da sich die beiden wirklich schon lange kannten und ebenso lange zusammen arbeiteten. Einerseits konnten sie ineinander lesen, wie in einem offenen Buch, andererseits schafften sie es aber auch immer wieder sich gegenseitig zu überraschen. So wie zum Beispiel mit dem großen Geheimnis das Shizuru schon ziemlich lange mehr als freundschaftliches Interesse an der Gakuenchou hatte... Andersrum aber wieder auch, die süße, unschuldige, gefühlvolle Art wie Natsuki an diese Gefühle heranging und sogar sagte, dass sie lernen wollte diese zu erwidern... Einem unschuldigen Kinde gleich, das nicht genau wusste wie es sich zu verhalten hatte, aber auch nichts falsches tun wollte und deshalb oftmals einstecke...

Aber egal wie Natsuki sich gebärdete, wie oft sie die Maske der Pflicht auch auf ihr Haupt setzte, Shizuru wusste, das es dahinter all zu oft ganz anders aussah... Und auch wenn Natsuki dachte, dass sie die Rolle der Gakuenchou immer überzeugend rüberbrachte, so wusste Shizuru immer zu, wann diese Fassade zu bröckeln begann... Die Third Pillar hatte es sich auch angewöhnt, Natsuki immer dann, wenn das zu passieren drohte, aus dem Schussfeld zu nehmen, sei es durch einen scherzenden Kommentar um die Atmosphäre aufzulockern, oder das legen einer Hand auf die Schulter der Jüngeren, um ihr zu zeigen das sie nicht alleine mit gewissen Problemen und Schwierigkeiten da stand...

Dafür aber sorgte sie auch immer dafür, dass Natsuki hinter der Gakuenchourolle hervorkam, wann immer sie alleine waren und Zeit dazu hatten.. Sie wollte Natsuki damit auch immer zeigen, dass sie nicht nur die Gakuenchou von Garderobe und eine Otome war, sondern auch immer noch eine junge Frau, die genauso Recht auf ein leben und Privatsphäre hatte wie alle anderen auch. Das war das mindeste, was sie für Natsuki tat... auch wenn diese davon oftmals gar nicht wirklich etwas mitbekam. Für sie waren einige Kommentare wirklich nur ein Scherz am Rande, in Wirklichkeit aber waren sie von Shizuru durchgeplant und genau da angesetzt, wo sie nötig waren...

Ein leises Schnurren entkam den Lippen der Älteren, als Natsuki sich so an sie lehnte und sie umfasste sie etwas fester. Das diese dann aber plötzlich zum Gegenschlag ansetzte, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hob die Brauen und blinzelte, als die Jüngere nicht nur ihre Lippen an ihren Hals legte, sondern auch noch ihren Arm in ihren Nacken schob um ihr den Fluchtweg zu verwehren.

Shizuru zuckte zusammen und kniff die Augen zu, als sie dieser Überraschungsangriff ziemlich aus der Bahn warf. „Ah~...“, quiekte sie recht hoch auf, biss sich aber sofort erschrocken auf die Unterlippe als ihr klar wurde, das sie das Laut von sich gegeben hatte. Eine zarte Röte beschlich ihre Wangen, öffnete die Augen dann aber wieder einen Spalt, um Natsuki anzusehen, als diese nach kurzem wieder abgelassen hatte, aber durchaus nicht Spurlos. Sie schluckte und spürte wie ihr Herz Rekordschläge an den Tag legte.

„Nats~.....“ wollte sie gerade beginnen, den namen der Jüngeren zu hauchen, als diese dann auch schon ihre Lippen mit einem Kuss versiegelte.

Die Augen schlugen sofort wieder hingerissen zu, versteckten den verklärten Rubin. Shizuru legte die Hände erneut um die Hüfte Natsukis und drückte deren Körper etwas an sich. Das jedoch machte das kribbeln in ihrem Körper nicht besser, im Gegenteil. Der enge Körperkontakt der nackten Leiber, machte es ziemlich schwer sich auf diesen Kuss zu konzentrieren... Dennoch gab sie sich diesem nur allzu gerne hin, selbst wenn sie damit wieder die Rolle der Maus an den tag legte. Nach einem Moment des süßen Lippenspiels dann, öffnete sie ihren Mund und schob langsam ihre Zunge vor, um damit bei Natsuki um Einlass zu bitten.
 

Ein leises Wimmern durchdrang ihre Kehle, als Shizuru ihre beiden Körper näher zusammenpresste. Der Kontakt nackter Haut war wirklich etwas überraschendes, selbst wenn er durch das Wasser lange noch nicht so intensiv war als ohne dieses. Verschiedene Partien an ihrem Körper zucken zusammen, Hitze schoss durch ihren Körper an den Stellen wo Shizuru sie berührte. Ihre Arme legten sich um den Hals der Älteren, verschränkten sich dahinter. Natsuki tastete sich langsam und vorsichtig dem Kuss gegenüber heran, wirkte als ob sie keinen falschen Schritt dabei machen wollte. Doch so unschuldig sie auch den Kuss zu halten versuchte, war die Neugierde stets da, wollte mehr erforschen, mehr von diesem Gefühl, dem sie sich gerne mit jeder Faser hingeben wollte.

Überrascht schlugen die Augen ein Stück auf, als sie die Zunge an ihren Lippen verspürte. Erst das sanfte Kosten ihrer Unterlippen, dann das sachte Stupsen, dass sie zu mehr auffordern sollte. Die Jüngere schluckte leicht, bevor sie zögernd die Lippen öffnete, nur einen Spalt, unsicher wie sie sich verhalten sollte. Ihre eigene Zunge versteckte sich regelrecht im hintersten Bereich des Rachens, wusste nichts so recht mit dem forschen Eindringling anzufangen. Sie überließ Shizuru die Führung, ließ sich weiter, Stück für Stück von dem überwältigenden Gefühl der Liebe mitreißen. Der plötzliche Kontakt, das Kribbeln waren Grund genug um die Jüngere zu einem leisen Stöhnen zu bewegen, das zum Glück durch den Mund der Älteren gedämpft wurde.

Es war erschreckend für Natsuki wie gut sich die neue Empfindung anfühlte, wie schnell es doch Shizuru gelang, ihre Zunge aus dem Versteck zu locken und in ein zärtliches Spiel zu verwickeln. Die Kontrolle über ihren Körper hatte sie schon lange verloren, während der Verstand stolpernd versuchte aufzuschließen. Zungen wanden sich wie Schlangen, die dem Takt der beschwörerischen Melodie lauschten, Herzen nur noch höher schlugen ließen.

Erst nach und nach wurde Natsuki klar, wie sehr ihre Welt zu verschwimmen begann, sich neben dem wohligen nun auch ein Schwindelgefühl in ihr breit machte. Luft war langsam von Nöten, an der Wasseroberfläche zu bleiben fiel mit der Zeit auch immer schwerer, da die Konzentration schon lange nicht mehr stark genug war.

Fast schon abrupt ließ sie von Shizuru ab, wollte es gewiss nicht so enden lassen, doch andere Dinge brauchten vorerst ihre Aufmerksamkeit. Ihr Körper zitterte stark, überwältigt von der Erfahrung, dennoch trug auch das Wasser seinen Teil bei, indem es immer mehr Wärme den Gliedmaßen entzog und die vorige Hitze schnell schwinden ließ.

„Shizuru…“, hauchte sie zwischen schweren Atemzügen, brachte nichts weiter hervor, da der Aufwand zu sprechen schon fast zu viel Kraft abverlangte. Ihre Arme glitten etwas schwach von den Schultern, suchten rege nach einer Möglichkeit sich vor einem Untergehen zu bewahren. Die Jüngeren war es schon fast peinlich, dass sie so etwas aus der Bahn warf, sie war doch sonst nicht so anfällig Gefühlen gegenüber. Shizuru würde wohl immer die Ausnahme dabei bleiben. Natsuki wollte raus, an Land, dass ihr zumindest etwas mehr Sicherheit unter den Beinen verschaffte. Zum Ufer war es zum Glück auch nicht allzu weit, die Strecke würde sie schon noch schaffen, selbst wenn sich diverse Körperteile schon recht taub anfühlten.

„Ich…raus...“, kam es nur in Bruchteilen über die blassen Lippen, eine Hand machte eine kurze Geste in Richtung Ufer. Sie hoffte dass Shizuru verstehen würde, ihr das nicht krumm nahm, den Kontakt so schnell gebrochen zu haben. Etwas zu schnell ließ sich die Dunkelhaarige nach hinten fallen, in der Annahme, das Wasser würde sie zumindest ein Stück tragen. Dem war allerdings nicht so, als die Jüngere viel mehr im Wasser unter ging als darauf zu bleiben.
 

Das Natsuki ihr diesen Einlass gewährte, überraschte sie zunächst, freut sie aber auch. Die Jüngere hätte nämlich genauso auch zurückweichen können vor diesem fremden, schleimig-feuchten Ding, welches sich dort so unverhohlen Zutritt zu ihrem Mundraum verschaffen wollte. Vorsichtig traute sich ihre Zunge dann vor, erforschte beinahe übervorsichtig das empfindliche Terrain, welches Natsuki ihr freigelegt hatte... Zuerst strich sie mit der Zungenspitze über Ober- und Unterlippe, dann wagte sie sich etwas weiter vor und versuchte verspielt, Natsukis Zunge hervor zu locken.

Dabei achtete sie auf jedes Zucken von Natsukis Körper und jede noch so kleine Reaktion, um sich ja sicher zu gehen, das sie nichts falsches tat bzw. zu weit ging.

Als es ihr dann gelungen war, die Zunge der Jüngeren in ein zärtliches Spiel zu verwickeln, ging sie in diesem vollkommen unter. Mehr jedoch, als ihr lieb war...

Natsuki hielt sich immerhin ha ihr fest und so musste sie nicht nur sich über Wasser halten, sondern auch die junge Gakuenchou, welche mit den Gefühlen etwas überfordert schien...

Während des Spiels hatte sie dann die gegnerische Zunge mit den Lippen eingefangen, um leicht provokant daran zu saugen.

Genau dieser Moment war es aber, in dem Natsuki sich so abrupt von ihr löste und Shizuru im ersten Moment natürlich dachte, doch zu weit gegangen zu sein. Es leises ploppen erklang als lösendes Geräusch, als Natsuki ihre Zunge aus Shizurus Fängen befreite..

Sie öffnete die etwas verklärte Augen schneller, als sie es eigentlich vorgehabt hatte und wollte schon wieder eine Entschuldigung formen, welche sich aber erübrigte, als die Jüngere ihr zu verstehen gab, das sie gerne an Land zurück wollte.

Shizuru wollte diesem sofort zustimmen, als Natsuki dann auch schon etwas wegsank, nicht mehr Herr ihrer kühlen Glieder war.

Sofort schnellten ihre Hände nach vorne und umgriffen den schlanken Körper, damit dieser nicht noch tiefer im See versinken konnte.

Sie gab der Gakuenchou etwas halt, schenkte ihr ein kurzes lächeln und schwamm dann das kurze Stück mit ihr zurück, bis sie wieder Boden unter den Füßen hatten.

Shizuru traute der harmonie jedoch nicht und würde die Dunkelhaarige lieber selbst aus dem Wasser bringen, ehe dieser noch wirklich die Beine wegsackten...

Also wieder ein alt bekannter Ruck und Natsuki fand sich wieder auf den recht starken Armen der Third Pillar wieder.

Bevor diese sich jedoch beschweren konnte, weil Shizuru ja nun freien Blick auf ihren nackten Körper hätte, hob Shizuru streng den Blick vor sich und achtete respektvoll darauf, damit nicht nach unten zu wandern...

Dort wo sie ihre Klamotten hatten liegen lassen, stellte sie Natsuki dann ab und drehte ihr sofort den Rücken zu, damit diese sich in Ruhe würde abtrocknen und anziehen können... Das sie selbst aber auch nackt war und Natsuki nun freien Blick auf die Kehrseite ihres Körper hatte, schien sie herzlich wenig zu stören.

Sie blieb ruhig stehen, die Hände hinter ihrer Hüfte verschränkt und ließ die Sonne auf ihr Antlitz niederprasseln...
 

So schnell wie sie Wasser umfing konnte die Gakuenchou gar nicht reagieren war heil froh, dass sie starke Arme vor weiterem Untergehen bewahrten. Sie klammerte sich etwas Hilfe suchend an Shizurus Körper, eine sanfte Röte bedeckte ihre Wangen, teils der Verlegenheit halber teils der Kälte die sich nun so abzeichnete. Wie konnte sie sich auch so gehen lassen, was dachte Shizuru jetzt womöglich von ihr. Dass sie vielleicht zu schwach war, zu schwach für einen einfachen Kuss? Nun als einfach hätte man den sicher nicht bezeichnen können, dafür hatte er viel zu viel in ihr ausgelöst. Warum überwältigen sie die Gefühle derart, nur weil sie sich so neu und teils befremdlich anfühlten?

Schweigend ergab sie sich der Fürsorge der Älteren, schämte sich zwar noch mehr, dass diese sie sogar bis zu der Kleidung am Boden trug, doch ein Protest hätte die Sache bestimmt nicht besser gemacht. Kurz nachdem ihre Füße wieder Kontakt zum Boden hatte, knickten die Beine leicht unter ihr weg. Langsam ging sie in die Knie, wagte nur einen halben Blick zu Shizuru rüber, die sich schon diskret abgewandt hatte um ihr die nötige Privatsphäre beim Anziehen zu bieten.

Die Wassertropfen auf ihrem Körper glänzten in der Sonne, kleine Flüsse bildeten sich zwischen einzelnen Muskelsträngen. Das dunkle Haar klaffte nass an ihrem Rücken, bevor die Jüngere es etwas auswrang und das Wasser dadurch entzog. Nichtsdestotrotz würde ihre Kleidung nun nass werden, wenn sie sich anzog, so hatten sie schließlich bei dem Ausflug nicht an Handtücher oder dergleichen gedacht. Aber auch wenn, war die Sonne ein Garant dafür, dass sie bald trockenen würde, Körper wie auch Kleidung.

So zog sich Natsuki langsam wieder an, spürte immer noch das leichte Zittern in einzelnen Gliedmaßen. Das Kribbeln auf ihrer Zunge, den Lippen, die eben so sehr von Verlangen gequält wurden, war immer noch zu spüren.

Nur ab und zu stahl sie einen Blick rüber in Shizurus Richtung, wollte ihre Augen nicht zu lange auf der nackten Kehrseite der andern Frau lassen, aus Angst in ein Starren fallen zu müssen. Auch wenn Shizuru es bestimmt nicht beabsichtige, so war sie eine geborene Schönheit. Die langen schlanken Beine, der wohlproportionierte Körper, das seidene Haar, die vollen Lippen….

Smaragde weiteten sich ein Stück als Natsuki merkte, dass sie sich doch in ihren Gedanken verfing und diese gewiss nichts anderes taten als ihre Wangen zum Glühen zu bringen. Sich vom Boden abstützend erhob sie sich, trat ein paar Schritte weiter an Shizuru vorbei, den Blick anstandshalber auf dem Boden gewandt.

„Gomene…“, nur ein leises Wispern, das Entschuldigen für ihr unvernünftiges Verhalten über das sie so schnell die Kontrolle verloren hatte. Ihre Schritte führten sie zu einem größeren Baum, der einsam seinen Platz auf der Lichtung fand. Dort im weichen Gras, bedacht, dass jenes von der Sonne bestrahlt wurde, ließ sich die Dunkelhaarige nieder.

Der Blick glitt nur kurz zum Meer herüber, bevor sich Lider leicht senkten, Interesse an ein paar Grashalmen vor ihr fanden. Die Sonne tat gut, fühlte die Jüngere sich schon geborgener als im kühlen Nass vorhin.
 

Fast einem Soldaten gleich blieb sie brav an Ort und Stelle stehen und ließ sich lediglich von der Sonne bestrahlen, die die zarten Wassertropfen auf ihrer Haut schimmern ließen, eh diese begannen zu verdunsten.

Augen schlugen immer wieder auf und zu, verbargen den Rubin um ihn dann wieder freizugeben in einer andächtigen Bewegung der Lider.

Ihre Ohren zuckten einmal am Kopf, als sie das leise Rascheln hörte, was verlauten ließ das Natsuki sich ihre Kleidung über den nassen Körper streifte. Sie zog leicht die Nase kraus, behielt den Blick aber vor sich... Natsuki musste die letzten Tage schon genug nackte Haut und ungewollte Spannereien von Shizuru ertragen, so dass sie das nicht weiter provozieren wollte... Sie ließ der Jüngeren nötige Zeit und Ruhe um sich anzukleiden und erst als sie dann neben sie trat, lenkte sie ihren Blick leicht zur Seite, um auf die Seitenansicht von Natsukis schönem Gesicht zu blicken, welches nun von dunklem, nassen Haar umrahmt wurde, welches leicht an ihrer Haut klebte.

Ab und an lösten sich aus diesem noch einige Tropfen, die über die helle Haut perlten und sich in das Oberteil ihrer Kleidung sogen...

Wie konnte etwas so schönes nur auf dieser Erde wandeln? Und wie kam Shizuru zu so einem solchen Glück, sich in der Nähe dieses Wesens aufhalten zu dürfen?

Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen.

Noch ehe sie Natsuki etwas dazu sagen konnte, dass sie sich entschuldigte, machte diese auch schon kehrt und setzte sich unter einen sonnigen Baum.

Sie schüttelte leicht den Kopf, das haar schwang umher und wirbelte einige Wassertropfen von sich, ehe sie sich dann bückte, um ihre Klamotten aufzuheben und in diese wieder zu schlüpfen...

Nachdem sie dann wieder ihren Körper mit Kleidung bedeckt hatte, reckte sie sich, warf einen Blick über den glitzernden See und lenkte ihre Schritte dann in Richtung des Baumes, unter welchem die Gakuenchou Platz gefunden hatte...

Dort angekommen, sank sie vor ihr nieder in die Hocke, bis runter auf ihre Knie. Den Blick hatte sie in das Gesicht der Jüngeren gerichtet, sah diese einfach nur eine Weile schweigend an...

Schließlich beugte sie sich auf den Knien sitzend vor, bis nah an das Gesicht Natsukis. Ein verhohlenes Schmunzeln machte sich auf ihren Lippen breit.

„Ich... gehe heute Abend mit dir aus.. aber... ich werde entscheiden was du anziehst..“, stellte sie dann ihre Forderung und hauchte ihr anschließend einen kurzen Kuss auf die Lippen. Provokante knabberte sie dann etwas an der Unterlippe der Jüngeren herum, sah ihr dabei aber so tief in die Augen, das man Angst haben musste sie könne damit bis runter auf seelische Substanz blicken...
 

Etwas abwesend klemmte sie einzelne Grashalme zwischen ihre Finger, zupfte leicht daran, bis diese unter der Kraft nachgaben. Sie hörte die leichten Schritte, das Rascheln von Gras, als sich Shizuru vor ihr niederließ. Fast scheu hob sie den Blick um in die rubinfarbenen Augen zu blicken, die einen Glanz von Faszination zeigten. Sie schluckte leicht, wand die Augen wieder ab während eine zarte Röte wieder auf ihr Gesicht zurückkehrte.

Shizuru schien sich wohl nicht über ihre Unfähigkeit zu amüsieren, so kehrte zumindest ein wenig Erleichterung bei Natsuki ein. Es war ihr schon peinlich genug, dass selber einzugestehen, dass sie einfach nicht immer so hart sein konnte, so wie sie es gern wollte.

Leicht zog sich eine Augenbraue kraus, die Jünger vernahm die Forderung mit gewisser Irritation, wollte schon rege zu einem Protest ansetzen. Doch bevor sie überhaupt zu einem Wort ansetzen konnte, brachten sie die weichen Lippen der Ältern zum schweigen.

Ein überraschtes Aufkeuchen war nicht zu verhindern, die liebevolle Aufmerksamkeit ihrer Unterlippe gegenüber, war schon genug, um die Gakuenchou erneut aus der Bahn zu werfen. Wenn auch widerwillig brach sie den Kontakt, wand den Kopf leicht zur Seite, die Augen schlossen sich für einen Bruchteil einer Sekunde.

„Du hast doch nur Hintergedanken dabei…“, klagte sie die Ältere leise an, ließ es jedoch spielerisch verlauten, auch wenn hinter den Worten sicher etwas an Wahrheit steckte.

Jadefarbene Augen verfingen sich wieder in den rot, eine Augenbraue zog sich nun provokant nach oben, ein Schmunzeln bildete sich wage auf den Lippen.

„Und am Ende stehe ich in einem Hauch von Nichts da….“, murrte sie ungehalten, konnte sich wirklich vorstellen, dass Shizuru sie gern auf solch eine Art ärgern wollte, dass es ihren Wünschen vielleicht sogar nachkam.

Aber es war wohl eine Forderung auf die sie einzugehen hatte, wenn sie sich einen schönen Abend mit Shizuru nicht entgehen lassen wollte. Und das wollte sie in der Tat nicht, schon alleine des kleinen Erniedrigungaktes wegen nicht, den sie für Sunnyboy und seine Freunde eingeplant hatte. Leicht schob sich ihre Unterlippe vor, bevor Natsuki in ihrem üblichen Schmollen verfiel.

„Meinst du, du kannst artig bleiben?“, die Frage war wohl überflüssig, wusste die Jüngere doch, dass genau dies eine Schwachstelle Shizurus ihr gegenüber war. Langsam lehnte sie sich nach vorne, stütze sich mit den Händen jeweils rechts und links im Gras ab. Ihre Nase stupste leicht an das Kinn der Älteren, schob es ein wenig hoch, um so besseren Zugang zur Kehle und Hals erhalten zu können. Sachte bedeckten ihre Lippen jene Hautstelle, sogen neckisch kurz daran, bevor Natsuki mit einem sanften Ruck Shizuru nach hinten zu Boden beförderte.

Ein unschuldiges Lächeln formte sich augenblicklich, ehe sie sich wieder nach hinten in ihre vorherige Position zurücklehnte, als ob nichts geschehen wäre. Der Kopf wog leicht nach hinten, das Gesicht reckte sich den warmen Sonnenstrahlen entgegen.
 

Eine fein geschwungene Braue hob sich, der Kopf legte sich leicht in die Wiege, als Natsuki sich aus dem neckischen Biss befreite und dann zu Wort ansetzte.

Ein katzengleiches Grinsen zog sich über ihre Lippen, zog ihre Mundwinkel fast schon übertrieben nach oben, so das es arg vorwitzig und spitzbübisch aussah.

„Ein Hauch von Nichts? Ist das dein Ernst?... Glaubst du denn wirklich... das ich es mit ansehen könnte, wenn hundert andere Leute dich heute Abend in einem Hauch von Nichts sehen können? Wenn sie dich begaffen wie ein Freiwild? Dir am liebsten mit dem Blick noch den Rest ausziehen würden?...“, meinte sie dann und gestand damit ja einen gewissen Hang zur Eifersucht... Sie wusste das es Besitzergreifend wirken könnte, so etwas zu sagen.. immerhin war Natsuki nicht ihr Eigentum... doch... sie war eben ehrlich und das was sie da sagte, entsprach ihrer eigenen Wahrheit. Sie würde nicht stillsitzen können, wenn Natsuki knapp bekleidet durch einen überfüllten Raum voller paarungswütiger Surfermännchen schritt... Immerhin war die junge Gakuenchou eine echte Schönheit und jeder würde ihr nachblicken, egal ob Männlein oder Weiblein.. das wusste Shizuru.

Es wurmte sie ja schon, wenn Natsuki angemessene Kleidung trug und trotzdem begafft wurde... Auch wenn nicht jeder das mit Hintergedanken tat, sondern einfach weil man sie bewunderte von allen Seiten. Bei Shizuru war das zwar nicht wirklich anders, doch das fiel ihr selbst kaum noch auf... Es fiel ihr immer nur auf, wenn die Augenpaare auf Natsuki gerichtet waren...

„Ich bin die einzige Person... die dich mit den Blicken ausziehen darf...“, räumte sie sich dann selbst ein, schnurrte diese Worte mehr als nur verführerisch... Dieses Katzenartige konnte sie aber nicht lange beibehalten, da Natsuki sich dann schon vorbeugte und wieder über den mehr als empfindlichen Hals hermachte. Abermals stockte ihr der Atem und sie zuckte heftig zusammen. „Nicht...“, beschwerte sie sich ziemlich kleinlaut plötzlich und hätte Natsuki sie nicht nach hinten gekippt, wäre sie vermutlich von selbst umgefallen, weil sie nach hinten ausweichen wollte.

Sie fand sich also mit dem Rücken im Gras wieder und fuhr sich mit den Fingern über die kribbelnde Stelle am Hals...

Sie Augen schlugen sich wieder auf und fassten Natsuki in den Blick. Diese Frau hatte diese Art der Neckerei mindestens genauso gut drauf wie sie selber... was bei dieser Lehrerin auch nicht zu verdenken war.

Sie setzte sich wieder auf, schüttelte sich leicht und sah nieder auf die Gänsehaut die sich überall gebildet hatte.

„Freches Stück...“, murrte sie, meinte das aber nicht Böse, im Gegenteil, sie schmunzelte sogar.

Anschließend erhob sie sich, reckte die Arme gen Himmel, ließ kurz dehnend die Hüfte kreisen und begab sich dann zu der Ausrüstung, welche sie dann wieder anlegte.

Während sie sich den Helme aufsetzte, sah sie zu Natsuki... Es war ihr in diesem Moment egal, ob die jüngere schon Lust hatte wieder zu fahren... sie wollte eine Revanche und dieses mal... mit einem höheren Schwierigkeitsgrad...

Sie wollte durch die Gassen der kleinen Stadt fahren und dort gab es ja alle möglichen Hindernisse, die es zu meistern gab.

Sie schwang sich provokant auf die Maschine und ließ diese gleich volle Kanne aufheulen.

„Na, willst du wurzeln schlagen, Gakuenchou?“, fragte sie dann grinsend, ehe sie dann auch schon los bretterte und die Stadt in Angriff nahm.
 

Ein wenig amüsiert beobachtete die Jüngere, wie Shizuru zurück ins Gras fiel und sichtlich angetan von der kleinen Attacke war. Die unschuldige Miene auf ihrer Seite blieb aufrecht, das Lächeln formte sich nur langsam zu einem frechen Schmunzeln.

Die zuvor erwähnten Worte, klingelten in ihren Ohren, sie hätte nicht gedacht, dass Shizuru solch eine Seite an den Tag legen würde. Die Jüngere war zwar zufrieden, dass jene ihre Idee von knapper Kleidung in der Öffentlichkeit nicht unterstützte, verschaffte es ihr doch das Gefühl den heutigen Abend ohne schlimme Neckereien vielleicht zu überstehen. Dennoch war die deutliche Obsession etwas, womit Natsuki nicht wirklich gerechnete hatte, das grünäugige Monster namens Eifersucht in den Zügen der Älteren zu erkennen, war etwas Neues.

Natsuki wusste zwar dass sie jener Frau viel bedeutete, dass es jedoch so weit ging, wurde ihr erst in dem Moment klar. Vieles meinte die Ältere meistens auch nur als Scherz, der Spielerei halber, aber die Ernsthaftigkeit diese Aussage ließ sich förmlich erzittern.

Die Dunkelhaarige schluckte leicht, auch wenn Shizuru sie nicht wirklich als ihr eigen nennen konnte, fühlte sie sich den Fängen der anmutigen Otome längst hilflos ausgeliefert. Natsuki kannte die gar gefährliche Aura, die die Ältere umgeben konnte, ein einziger Blick reichte um einen ins Stocken zu bringen. Sie wollte sich lieber nicht ausmalen, was vergebliche Anwärter zu befürchten hatten, wenn sie Shizuru als Gegner hatten. Die kleine Wasseraktion am Haus dem jungen Mann gegenüber war nichts dagegen.

Ein leises Seufzen entfloh ihr, in Gedanken verloren, merkte sie die Abwesenheit der Anderen erst, als das laute Knattern des Geländemotorrads die Luft durchschnitt. Sie hob dem Blick nur um einen frechen Spruch zu kassieren und dann nur noch den Heckreifen der Maschine zu erblicken, die Shizuru so zielstrebig aus dem Wald lenkte. Murrend verzog Natsuki das Gesicht, zu einer neuen Herausforderung würde sie nicht nein sagen, dafür war die junge Gakuenchou zu stolz.

„Oi! Das nennt man Vorsprung ermogeln…!“, rief sie noch klagend hinterher, selbst wenn Shizuru sie schon lange nicht mehr hören konnte. Im Nu erhob sich Natsuki, zielstrebige Schritte führten sich zu ihrem eigenen Gefährt. Selbst wenn die Ältere mit unfairen Karten spielte, hieß dass noch lange nicht, dass ihr der Gewinn sicher war. Die Gakuenchou wusste schon, wie das Blatt schnell zu wenden war, der Vorsprung sollte kein Hindernis sein.

Den Helm noch schnell festschnallend, jagte sie die Maschine schon aus dem kleinen Waldstück raus, in Richtung Stadt, welche Shizuru wohl als nächstes Ziel auserkoren hatte. Das Lenken würde in den schmalen Gassen wohl etwas schwerer Fallen, Manövrierfähigkeit anstatt Geschwindigkeit war wohl eher gefragt. Doch es sollte sich wohl nicht als schwieriger herausstellen, als durch die schwer befahrenen Straßen von Windbloom hindurch zu kommen. Endlich hatte sie etwas von dem Abstand zu Shirzuru aufgeholt, hafteten die Räder des Motorrads auch schon im nächsten Moment auf bepflasterten Untergrund. Natsuki kannte die Stadt nicht wirklich, sie erschien, so klein sie auch sein mochte, doch ziemlich verwinkelt. Nichts ahnend schlug sie eine Route ein, behielt ihre Rennkonkurrenz stehst im Auge, bog ab und zu in eine der Parallelgassen ab, nur um nach einer Weile wieder zu Shizuru aufzuschließen.
 

Der Abend konnte ja nur lustig werden, wenn Shizuru wirklich jeden Kerl mit einem Blick aus stach, der sich Natsuki zu sehr näherte. Insbesondere natürlich den Sunnyboy mit seinen Surferfreunden... Natürlich würde Shizuru es nicht wagen Natsuki öffentlich eine Eifersuchtsszene hin zulegen... das war erstens nicht ihre Art und zweitens hatte sie dazu keinerlei Recht... dennoch würde sie es wohl nicht verbergen können, wenn etwas gesunde Eifersucht in ihr aufbrodelte wie in einem Vulkan. Natürlich war Natsuki schon immer ein Objekt der Begierde von ziemlich vielen gewesen, doch noch niemals wurde sie so offensichtlich an gebaggert wie von dem Kerl heute Mittag... Wie würde es dann nur werden wenn sie heute Abend zusammen den Raum der Festlichkeit betreten würden, und mehr als nur einer anfing die junge Gakuenchou zu umwerben? Shizuru war sich nicht ganz im klaren darüber, was sie dann tun würde... Natürlich wollte sie Natsuki die Sache nicht madig machen und sie wusste ja auch das sie eine erwachsene Frau war und nicht nur gut auf sich selbst aufpassen konnte, sondern auch für sich selbst entscheiden konnte... Shizuru hatte nicht das Recht ihr da rein zu reden... Also würde sie sich wohl an die Strandbar setzen, einen Cocktail schlürfen und das ganze nur aus der Ferne beobachten... Vermutlich würde Natsuki das ohnehin irgendwann zu dumm werden und dann würde sie sich zu ihr gesellen. Vorher aber würde Shizuru sich köstlich darüber amüsieren wie Natsuki allen den Laufpass gab... und das würde sie definitiv.. und selbst wenn nicht für Shizuru, dann würde sie es tun weil sie eine Otome ist und sich das von einem daher gelaufenen Kerl nicht vermiesen lassen würde. Dafür liebte Natsuki ihre Arbeit zu sehr und hatte mehr als nur ihr halbes Leben in diese Akademie gesteckt...

Shizuru ging es da ja nicht anders... und für jedes männliche Wesen hatte sie nur ein höfliches Lächeln übrig, mehr nicht. Ein Lächeln, eine Verbeugung und das war es. Nicht mal die Hand schütteln würde sie einem Mann, egal welchen Ranges er war.

Die Bremsen quietschten, als sie das Motorrad heftig drosseln musste, da es kurze Zeit darauf schon festen Boden unter die Reifen bekam, in Form einer Straße, welche zugleich in die Stadt führte. Dort wurde es zunehmend enger, verwinkelter und belebter. An jeder Ecke standen Stände, Mülltonnen, eingepflanzte Palmen, Fahrzeuge, Tiere und auch reichlich Menschen, die sich gerade zu Fuß fortbewegten.

Shizuru lenkte die Maschine gekonnt in vereinzelte Straßen, die ihr unbelebter erschienen als andere. Wenn sie größere Fußgängermengen aber nicht vermeiden konnte, dann umfuhr sie diese zwar zackig, aber rücksichtsvoll, um niemanden bei diesem Manöver zu verletzen. Vor allem auf die Kinder musste man aufpassen, die plötzlich spielend auf die Straßen sprangen und auf nichts achteten, was sie um sie herum befand.

Die Passaten sahen den wilden Rasern verwundert hinterher und einige konnten darüber nur den Kopf schütteln und ihren Kindern zur Vorsicht raten.

Ein erneutes Quietschen und das herumreißen von Shizurus Heckreifen, ließ eine Mutter aufkreischen, als das Motorrad grade so eben noch vor ihrem Kind zum stehen kam, welches auf die Straße gelaufen war um seine verlorene Puppe wieder aufzuheben. Shizurus Reflexen sei dank, passierte dem kleinen Mädchen nichts.

Sie klappte sich das Visier hoch und sah das Mädchen an, welches mit großen Kulleraugen zu ihr aufsah. Sie reckte die Hand runter, streichelte dem Mädchen über den Kopf und zwinkerte ihr zu.

„Pass lieber auf... der nächste könnte dir weh tun.. Und nun geh zurück zu deiner Mama“, sagte sie, klappte das Visier runter und schon ging die wilde Fahrt weiter. Das Mädchen konnte von Glück sagen, dass Shizuru der Fahrer war... ein anderer hätte vielleicht nicht so schnell reagieren können.

Sie lenkte die Maschine auf die Hauptstraße der Stadt und musste sich nun erst mal orientieren wo Natsuki steckte, damit sie zu dieser wieder aufschließen konnte.

Ziel war das Strandhäuschen, in dem sie ihren Zwangsurlaub verbringen sollten. Als sie die Gakuenchou dann wieder im Blickfeld hatte, schlug sie einmal scharf ein, um ihre Maschine in eine kleine Gasse zu leiten.

Unerkannt fuhr sie dort weiter und irgendwann schoss sie ganz plötzlich von Rechts wieder auf Natsukis Fahrweg, um dann Gas zu geben und ihr vor der Nase wegzufahren.

Als sie dann unter dutzenden Staubwolken auf das Strandhäuschen stieß und dort anhielt, war klar, das dieses mal sie den Sieg eingesteckt hatte.. Doch etwas stolz auf sich selbst zog sie sich den Helm von ihrem hitzigen Kopf und strahlte wie ein Honigkuchenpferd, etwas, was man wohl selten, wenn überhaupt mal bei ihr sah. „Gewonnen!“, grunzte sie etwas atemlos und ließ sich neben der Maschine in den Sand sacken. Von der Aufregung waren ihre Knie ganz weich geworden.
 

Es war in der Tat eine neue Herausforderung, der Nervenkitzel, der dieses wagemutige Rennen verschaffte, war durchaus größer, als nur den langen Strand entlang zu pesen. Wäre es nicht an schnellen Reaktionsvermögen und Reflexen gewesen, wäre die Jüngere auch des Öfteren in eines der unzähligen Hindernisse hinein gekracht. Die kleinen Nanomaschinen waren eben nicht nur gut, wenn es darum ging einen Kampf in Robe zu überstehen. Hartes Training und etliche Jahren hatten ihren Körper immer empfindlicher den äußeren Gegebenheiten gegenüber werden lassen, sie war in der Tat das, was man eine wahre Otome nannte. Dennoch half Natsuki dieser Ruf nicht, die Hindernisse schon vorzusehen, bevor sie sich in ihren Weg stellten.

Den Lenker gnadenlos herumreißend, schlingerte das Motorrad einen Moment, ehe es zu stehen kam. Sie hatte eine etwas größere Gasse in Anlauf genommen, umfuhr die wenigen Passanten geschickt. Dass ein fahrender Händler mit seinem gesamten Bestand allerdings die Straße sprichwörtlich kreuzte und damit den Weg versperrte, das hatte die Gakuenchou nicht vorausgesehen. Nun stand sie also, musste warten bis die Karawane sozusagen vorbeigezogen war. Unruhig zuckten die Augenbrauen unter dem Visier, was sie wenige Augenblicke später hochklappte um etwas besser Luft zu bekommen.

"Oi! Beeil dich mal ein bisschen...“, rief sie ungeduldig dem Händler zu, der sich aber davon nicht aus der Ruhe bringen ließ. Natsuki schnaufte gereizt, sie verlor so nur kostbare Zeit und zurückfahren um einen anderen Weg einzuschlagen, würde diese auch nicht mehr wettmachen. Die Finger trommelten auf dem Griff, spielten mit dem Gas herum, ließen die Maschine im Stand aufheulen. Sie dachte schon fast daran abzusteigen und selber mit Hand anzulegen, behielt jedoch ihre Position lieber weiterhin auf dem Gefährt.

So war es ihr nach einer ewig wirkende Weile auch möglich gleich aus dem Stand von Null auf Hundert zu beschleunigen. Nun viel mehr so sehr, dass sie die nächste Kurve bekam, die sie einen Schritt näher an ihr Ziel brachte. Sie hatte keine Ahnung wie weit Shizuru im Feld vorlag, die Stadt hatte ihre Routen getrennt immer nur mal per Zufall wieder zusammengeführt. Deshalb glaubte sie auch nicht im Vorteil zu liegen, war umso mehr erstaunt, als plötzlich die Ältere zu ihr aufschloss anstatt anders herum. Ein leichtes Schmunzeln bildete sich auf ihrem Gesicht, vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren, wie es vorhin den Anschein machte.

Das Schmunzeln verschwand allerdings schnell wieder, als sie überholt wurde und nur noch Staub zu schlucken bekam. Zähne knirschten, dass konnte sie sich nicht bieten lassen, drehte das Gas noch ein wenig mehr auf, als es vernünftig in solch einer kleinen Gasse war. Die Augen waren auf das Motorrad fixiert, dass immer mehr Abstand zu dem ihren gewann und dass es einzuholen galt.

So konzentriert darauf, bemerkte sie schon fast zu spät, dass einige Menschen ihre Seite des Weges versperrten. Grüne blitze erschrocken auf, als Natsuki die Maschine drosselte, erneut rum riss um einen Unfall zu vermeiden. Die Maschine drehte sich einen Moment kam knapp davor zu stehen, kippte durch die plötzliche Wucht mitsamt Fahrer um. Einige Schrammen zierten die helle Haut, die durch den Leichtsinn der Jüngeren ja keinen Schutz bekommen hatte. Das Ego allerdings schien mehr angeschlagen zu sein, als Natsuki sich unter dem Motorrad hervorkämpfte, den Passanten nur ein entschuldigendes Nicken schenkte und dann schon wieder losfuhr. Diesmal langsam, sie wusste ohnehin, dass Shizuru schon das Haus erreicht haben musste.

Dort schließlich auch angekommen, hielt sich knapp neben der Ältere vor dem Eingang des Häuschens, nahm den Helm von Kopf. Der missmutige Gesichtsausdruck reichte um festzustellen, dass die Gakuenchou nicht zufrieden mit dem Ausgang des Rennens war.

„Hm… Glück gehabt...“, murrte sie nur leise, enttäuscht über ihre eigene Unfähigkeit. Sie stieg vom Motorrad ab, klopfte ihre Kleidung etwas ab, die ziemlich viel Staub und Dreck eingefangen hatte. Es war nicht so, dass sie den Sieg Shizuru nicht gönnte, aber trotzdem gestand sie sich selber nicht gerne ein verloren zu haben.
 

Der Schweiß der sich auf dem Körper der Älteren gebildet hatte ließ den feinen Sand teilweise daran kleben. Ihr Körper war voller Staub und kleiner Schmutzpartikel, die der Fahrtwind ihr entgegen geweht hatte und machte das das Bad von vorhin zu nichte. Dreck und Schweiß mussten also nochmal vom Körper entfernt werden und zwar in Form einer ausgiebigen Dusche.

Als Natsukis Maschine dann heran knatterte, setzte Shizuru sich auf und versuchte sich langsam wieder auf ihre Beine zu erheben, welche in angesicht des Adrenalins doch recht weich geworden waren. Der Helm fand Platz an der Lenkstange des Bikes, genau wie Arm- und Beinschoner, welcher sie sich nun entledigte. Ein Glück das sie diese getragen hatte... Und es wäre auch besser gewesen wenn Natsuki auf die Ältere gehört hätte... Das wurde ihr klar als die Jüngere von der Maschine stieg und man die Kratzer und Schürfspuren auf ihrer linken Körperaußenkante sehen konnte, welche die helle Haut etwas entstellten.

Sie hob die Brauen und sah der Dunkelhaarigen ins Gesicht. Hatte sie auf den letzten Metern etwa noch einen Unfall gebaut? Sie trennte Ober- und Unterlippe voneinander und verfing letztere dann in einem strafenden Biss... Sofort tat es ihr Leid um den Sieg und sie wäre lieber angehalten, wenn sie etwas von dem Unfall mitbekommen hätte... aber dafür war es nun zu spät.

Sofort setzte sie ihre matten Glieder in Bewegung und steuerte auf Natsuki zu, welche sich gerade den Helm abnahm.

Sie holte Luft, wollte Natsuki gleich mal vorwerfen das sie ja nicht auf sie gehört habe und sie doch besser die Schutzkleidung hätte voll nutzen sollen... immerhin habe sie das ja nicht aus Spaß gemeint.

Doch die Worte versanken sogleich wieder in ihrer Kehle. Diese Kratzer waren Strafe genug für die junge Gakuenchou und da müsse sie nun nicht auch noch drauf herumreiten...

Seufzend lahm sie Natsuki dann bei der Hand und zog sie mit sich in das Haus.

Das erste was sie erreichten, war das Wohnzimmer, doch in diesem blieben sie nicht verharren, sondern begaben sich die Treppen hinauf in den Flur des Obergeschosses.

Ohne Worte schob Shizuru die Jüngere dann ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Ihr Blick wirkte wie der einer strafenden Mutter, die das Kind genauestens vor den Konsequenzen gewarnt hatte. Ego, Stolz oder was auch immer... Das alles durfte niemals vor der eigenen Gesundheit stehen, sondern immer dahinter... Natsuki war unvorsichtig und das nach allem was sie die letzten Tage hatte einstecken müssen...

Sie zückte zwei große Duschtücher hervor, hängte diese über das Waschbecken und mit einigen schnellen Griffen hatte sie Natsuki dann ihrer Klamotten entledigt. Noch immer hatte sie kein Wort gesagt... Stattdessen schob sie die Jüngere in die Duschkabine und schnappte sich dann den Duschkopf, welchen sie aufdrehte.

„Das, liebe Gakuenchou ist dafür, dass Sie nie auf mich hören...“, meinte Shizuru dann übertrieben formell und begann den Duschstrahl auf Natsuki zu richten. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur und Stärke, so würde Natsuki weder zu kalt noch zu warm werden und der Strahl war auch nicht hart genug um ihren Schürfwunden damit wirklich weh zu tun. Sie blieb außerhalb der Kabine stehen und ließ den Duschstrahl an Natsukis Körper einmal auf und ab wandern, damit der ganze Schmutz hinfortgespült wurde.. vorallem der Schmutz, der sich in den Kratzern befand.. So reinigte sie diese noch zusätzlich und würde sie anschließend ohne Probleme desinfizieren und mit Pflastern behandeln können. Nach einer weile stellte sie das Wasser dann ab und legte den Duschkopf in die Wanne. Sie schnappte sich eines der Handtücher, klappte es auf und hielt es dann straff gespannt vor die Duschtür, damit Natsuki sich gleich in dieses einwickeln konnte..

„Du solltest wirklich besser auf dich aufpassen, Natsuki...“, sagte sie dann, aber plötzlich reichlich Kleinlaut und leise... Sie machte sich schließlich Tag und Nacht genug Sorgen um die Gakuenchou...
 

Der Dreck hatte sich so festgesetzt in der Kleidung, dass einfaches Klopfen, wie die Jüngere bemerkte, schon nicht mehr wirklich half. Geschlagen ließ sie die Hände sinken, glitt mit dem Blick dabei an sich herab. Sofort fielen ihr die kleinen Verletzungen ins Auge, die ihre linke Seite zeigte, die ihren Fall mehr oder weniger abgefangen hatte.

Eine Augenbraue hob sich leicht, hatte sie diese in der ganzen Aufregung gar nicht wirklich realisiert. Es war auch so gesehen nichts Ernstes, was ihr hätte auffallen müssen, ihr Ellbogen schien etwas Schaden davon getragen zu haben und die linke Wade zierten ein paar leichte Schrammen. Mehr konnte Natsuki aber nicht entdecken, machte sich auch nicht wirklich Mühe daraus, es war schließlich dass was sie verdient hatte des Leichtsinns wegen.

Sie wollte sich schon Richtung Haus begeben, merkte dann aber schon den leichten Ruck an ihrer Hand, der sie dort hinbrachte. Überrascht wand sich ihr Blick der Shizuru zu, die sie ins Haus hereinrein zog und sofort auch die Treppen hoch in die obere Etage.

„Shizuru! Ich kann selber laufen….“, zischte sie nur leise, verstand den plötzlichen Wandeln im Verhalten der Älteren nicht wirklich, hatte Mühe den schnellen Schritten hinterher zu kommen. Hatte sie sich eben nicht noch gefreut ihres Sieges wegen? Warum dann plötzlich diese Eile und dazu noch die ungewohnte Verschwiegenheit? Natsuki konnte jene nicht ausstehen, sie wusste wenn Shizuru schwieg, hieß es für gewöhnlich nichts Gutes.

Sie war das Ziehen an ihrem Handgelenk etwas leid, fühlte sich fast schon wieder wie ein Kind, dass von der Mutter an der Hand geführt werden musste, weil es ohne die doch nur irgendwelche Dummheiten anstellen würde. Die Jüngere wollte sich schon aus dem Griff befreien, wurde dann aber schon in das Badezimmer des Hauses hinein geschoben. Beide Augenbrauen senkten sich leicht, Verwirrung stand deutlich auf dem Gesicht der Dunkelhaarigen geschrieben. Nachdem Shizuru die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte sie sich zu dieser um, stemmte die Hände leicht in die Hüften. Deutlich erwartete Natsuki eine Erklärung, ließ sie das im nächsten Moment auch schon verlauten.

„Was soll das Ganze?“, Unverständnis, jedoch auch Willen, jene Taten nachvollziehen, die Shizuru gar ohne ein Wort tat, steckte hinter diesen Worten. Der strafende Blick der karmesinroten Augen, brachte die Gakuenchou ins Wanken. Hände sanken langsam von ihrer Hüfte, die defensive Haltung mit einem Mal zerschmettert. Was hatte sie verbrochen, dass Shizuru sie so anblickte? War sie etwa sauer? Wenn dies der Fall sein sollte, dann war es gewiss nicht ratsam sich mit ihr anzulegen.

Schluckend trat Natsuki einen Schritt zurück, sah nur wie Hände auf sie zukamen und ihr förmlich die Kleidung vom Leib rissen. Grüne Augen weitete sich ein Stück, bevor der Verstand wieder einsetzte.

„Gah…was zur…!“, fluchte die Jünger versuchte sich schon im nächsten Moment etwas mit Händen zu bedecken, wurde dann aber schon in die Duschkabine befördert. Der Wasserstrahl ließ sie unerwartet zusammenzucken, auch wenn jener eine angenehme Temperatur hatte, war es genug um sensible Haut zu reizen. Erst versuchte sie den weiteren Attacken des Duschkopfs auszuweichen, als sie jedoch Shizurus folgende Worte hörte, verharrte sie still und ließ die restliche Prozedur über sich ergehen. Das war er also, der tadelnde Spruch auf den sie fast sogar schon gewartet hatte. Nun musste sie sich wohl doch wie ein kleines Kind fühlen, was etwas verbrochen hatte und nun die gerechte Strafe bekam.

Langsam entstieg Natsuki der Dusche, nahm das Handtuch entgegen um ihren Körper darin einzuwickeln. Ihr Blick hob sich einen Moment um den der Älteren zu treffen, die Sorge, die ihr entgegen blickte, versetzte ihr einen leichten Stich ins Herz. Dass sie diese so ohne es wirklich zu wollen bereitete hatte, ließ schnell Schuldgefühle hochsteigen.

„Es sind doch nur ein paar Kratzer...“, murmelte die Jüngere recht matt, ließ den Blick wieder sinken, bevor sie an Shizuru vorbei in Richtung Tür tapste. Kurz hielt sie noch einmal inne hatte die Klinke der Tür schon in der Hand.

„Gomen….wenn ich dir zu viele Sorgen bereite…“, ließ Natsuki entschuldigend verlauten, ehe die Tür ins Schloss fiel und sie sich in Richtung Schlafzimmer begab um dort Kleidung anlegen zu können.
 

„Na~...“, begann sie, als die Jüngere sich zur Tür gewandt hatte wie ein begossener Pudel, den man ausgesetzt hatte, „-tsuki...“.

Doch das Ende ihres Namens dürfte Natsuki schon nicht mehr gehört haben, da diese schon die Tür hinter sich ins Schloss hatte fallen lassen.

Shizuru zog die Brauen zusammen und senkte seufzend den Blick. Das hatte sie nun eigentlich nicht beabsichtigt gehabt... Sie hatte es doch nur gut gemeint und wollte Natsuki klar machen, das diese nicht so unvorsichtig sein sollte, weil immer etwas schlimmes passieren konnte... Natürlich waren es nur Kratzer, doch das hätte auch schlimmer ausgehen können und beim nächsten Mal hätte Natsuki vielleicht nicht so viel Glück...

Shizuru hob den Blick und sah sich dann in dem Spiegel über dem Waschbecken... Ihr Gesicht war voller feinem Staub und ihr Haar war vom Helm richtig platt gedrückt worden.

„Ach Natsuki...“, seufzte sie dann recht kläglich und streifte sich dann die Kleidung ab, damit sie in die Dusche steigen konnte um sich nun selbst abzuduschen, was sie mindestens genauso nötig hatte wie die Jüngere.

Nachdem der Dreck mit Hilfe des Wassers von ihr abgeperlt war, stellte sie den Hahn aus und hängte den Duschkopf wieder in die Halterung zurück, um die Dusche dann zu verlassen und sich erstmal die Haar auszuwringen, ehe sie ihren Körper in ein Handtuch wickelte.

Als ihr Blick erneut in den Spiegel fiel, war sie zwar nicht mehr dreckig, doch das Haar hing nun in zahlreichen nassen Strähnen vor ihrem Gesicht und ab und an tropfte einer der Strähnen nochmal auf ihre Nase.

Ein zweiter Blick und sie weitete die Augen, als das im Spiegel nicht mehr ihr eigenes nasses Haupt war, sondern das Natsukis. Erst als sie blinzelte und kurz den Kopf schüttelte, war dieses Bild wieder fort und dem ihren gewichen... Dieses Bild würde sie sicherlich nie mehr los bekommen... Natsuki hatte Shizurus Gedanken einfach komplett für sich eingenommen...

„Shizuru! Reiß dich zusammen...“, mahnte sie sich selbst und begab sich dann zur Tür, um das Bad zu verlassen und kurze Zeit später in das Schlafzimmer zu treten, wo sie die Jüngere sofort wieder mit dem Blick einfing.

Natsuki stand noch immer mit dem Handtuch im Raum herum.. immerhin hatte Shizuru ihr ja gesagt das sie ihr Outfit für heute Abend aussuchen würde. Als ihr das dann wieder einfiel, begab sie sich sofort zum Schrank und warf einen Blick hinein. Sie wusste genau was sie an der Gakuenchou sehen wollte. Ein gezielter Griff – immerhin hatte sie den Schrank eingeräumt – und sie zog ein Stahlblaues Kleid hervor. Das Kleid erinnerte an das Meistergewand, welches Natsuki zu offiziellen Anlässen tragen musste. Länge, Farbe und Hüftschnitt waren sich ähnlich, nur das dieses Kleid einen tiefgeschnittenen Rückenausschnitt und schmale Schulterträger aufwies.

Sie konnte sich gut daran erinnern, dass sie dieses Kleid nur einmal an Natsuki gesehen hatte...

Lächelnd zeigte sie Natsuki ihren Fund und hängte das Kleid dann an den Bettpfosten.

Anschließend versiegte ihr lächeln wieder und sie trat etwas schleichend langsam an die Jüngere heran, um ihren Kopf von hinten auf deren Schulter abzulegen, ohne sie anderweitig irgendwie zu berühren.

„Sei nicht böse auf mich weil mir dein wohlergehen so sehr am Herzen liegt... Natsuki...“, raunte sie leise an das Ohr der Dunkelhaarigen hin. Sie wirkte wie ein reumütiges Hündchen das bettelnd zu Fuße seines Frauchens kroch...

Nach einer Weile legte sie die Arme dann doch kurz um den Bauch Natsukis und schenkte dieser ein liebes Lächeln.

„Hör mal... Lass uns einfach ausgehen und etwas Spaß haben...“, das gesagte klang nun wieder schnurrend und wie typisch Shizuru. Ob sie mit dem Spaß nun aber das Ärgern der Sunnyboys, das schlürfen von Cocktails, oder gar etwa ganz anderes meinte, war wie immer ziemlich undurchsichtig...
 

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7. Kapitel.. ende ;) das ging nun etwas schneller... hoffe es gefällt euch und wir bekommen wieder ein paar kommies xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Dark777
2008-02-16T11:35:33+00:00 16.02.2008 12:35
Fantastisch!!! Wie schafft ihr es nur so lange Kappis so schnell und gut zu schreiben?! Freu mich schon aufs nächste!!!
Von:  MetalDragoon
2008-02-15T10:19:32+00:00 15.02.2008 11:19
Wow, macht weiter so. Kann es kaum erwarten, bis das nächste Kapitel kommt.
Von: abgemeldet
2008-02-14T18:34:02+00:00 14.02.2008 19:34
Fantastisch geschrieben... äääh geplayed ^^ macht weiter soo^^
Die Story ist einfach wunderbar...
also pls schreibt schnell weiter xD ^^
Von:  -June-
2008-02-14T14:08:39+00:00 14.02.2008 15:08
waaai... *-* flott flott ^^
die beiden sind einfach sooo zauberhaft...total gut gemacht, ich lese es immer voll gerne ^^
Von: abgemeldet
2008-02-13T22:52:06+00:00 13.02.2008 23:52
Da schließ ich mich doch glatt mal Shikai93 an :)
ihr schreibt wirklich klasse.
mfG catco
Von: abgemeldet
2008-02-13T19:32:26+00:00 13.02.2008 20:32
an dieses tempo könnte ich mich gewönen ^-^gestern erst das eine kappi gelesen heute schon das nächste..hach...ihr habt euch mal wieder selbst übertroffen ^^ das kapitel ist einfach großartig geworden und es ist wirklich kein knistern mehr sondern ein ganzes feuerwerk ^^

gruß Shikai


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