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Mai Otome - Proxy

[News-Update 2014]
von

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GEM´s mit Geheimnis

Shizuru zog die Brauen zusammen. Es dauerte nicht lange, bis sie sich zumindest vorstellen konnte, was Zen ihr alles an den Kopf geworfen haben musste, das sie nun auf solche Gedanken kam.

„Nein!... Nein, Natsuki... denk sowas nicht... du...“, holte sie aus, kam aber nicht sehr weit, da Natsuki ihr sich dann schon gänzlich entzog und die ruhelose Flucht nach oben ins Bad ergriff, in welchem sie sich dann aussperrte und alles was außerhalb des bades war, war in diesem Moment nicht erwünscht, das wusste sie...

„Natsuki...“, hauchte sie leise, kniff dann die Augen zusammen und trommelte mit den Fäusten auf dem Holzboden herum. Wenn sie sich doch nur nicht hätte erpressen lassen.... Vielleicht wäre das alles ja dann ganz anders verlaufen... Vielleicht aber auch nicht... Vielleicht wäre Zen einfach gleich runter gegangen und hätte die Gakuenchou einfach gleich umgenietet, ohne mit der Wimper zu zucken.... vielleicht aber wäre ihm das ja auch zu langweilig gewesen und er hätte etwas ganz anderes gemacht...

Langsam raffte sie sich dann hoch auf ihre wackligen Beine. Bis auf ein paar Fingerabdrücke an ihrem Hals hatte sie nicht viel abbekommen...Das Blaue Auge und die wunde Lippe waren wieder verheilt, was wohl an der aktivität der Nanos lag...

Sofort hob sie die Hand und fasste sich an den Amethysten, welcher wieder seinen rechtmäßigen Platz an ihrem Ohr eingenommen hatte... doch das erinnerte sie nun erst recht an die Sache mit dem Ice Silver Crystal, der sich mit ihr und dem Amethysten kurzzeitig verbunden hatte... Es wollte einfach nicht in ihren Kopf wie das passieren konnte und wie das überhaupt möglich war, da jeder GEM doch auf seinen Träger abgestimmt war...

Sie würde ja Natsuki fragen aber... das wäre nun sicherlich kein guter Zeitpunkt... Seufzend sah sie an sich herab. Sie hatte noch immer nicht mehr an als den aufklaffenden Morgenmantel, den sie die ganze Zeit über getragen hatte...

Aber wäre es nun gut, Natsuki hoch zu folgen, welche sich nun, nach der Dusche, im Schlafzimmer aufhielt?

Vermutlich wollte sie nun etwas alleine sein und nachdenken... vielleicht aber auch nicht... Vielleicht brauchte sie Shizurus schützenden, tröstenden Arme, vielleicht aber auch nicht.... Sie konnte sich nicht vorstellen das Natsuki sich nach alle dem noch von Shizuru berühren lassen würde... weder von einer Umarmung noch von sonst irgendetwas... Heute Morgen hatte sie den Auftrag erhalten Natsuki zum Sex zu zwingen...und dann musste die Gakuenchou auch noch Zens Versuch über sich ergehen zu lassen... das war mit Sicherheit zu viel...

Sie schloss kurz die Augen und atmete dann ein mal tief durch... Sie wusste nicht was sie tun sollte... was jetzt das richige wäre, aber dennoch würde sie sich endlich etwas anziehen müssen... und sie wollte in Natsukis Nähe sein, auch wenn sie nicht glaubte das die beiden Brüder so schnell zurück kommen würden...

Also schlug sie den Weg die Treppe hinauf ein und kam dann schließlich oben an. Höflich klopfte sie an die Tür des Schlafzimmers, ehe sie dann eintrat. Shizuru schluckte, als sie Natsuki, einem häuflein Elend gleich, auf dem Bett sitzen sah...

„I-ich.... bin gleich wieder weg.....“, sagte sie leise, war sich sicher, das Natsuki ihre ruhe wollte und so eilte sie zum Schrank und zog sich ein leichtes, luftiges Kleid über.

Natsuki behielt sie dabei aber im Blick, durch den Spiegel der sich vor ihr am Schrank befand... Sie konnte diesen Anblick wirklich kaum ertragen... Doch was konnte sie sagen, das sich nicht dumm anhörte? Gab es überhaupt etwas, von dem sich die Gakuenchou trösten lassen würde?

Sie holte Luft, um etwas zu sagen... tat es dann aber nicht, sondern senkte den Blick auf ihre Zehenspitzen...

Mit den Fingern glitt sie dann durch ihr Haar, wobei ihr Blick auf den GEM fiel und sofort erinnerte sie sich daran, das Natsukis ohr verletzt war.

Sie drehte sich um und setzte sich in Bewegung, um sich zu ihr auf das Bett zu setzen und sogleich den Verbandskasten vom Boden zu heben.

„Nur ein Pflaster... in Ordnung?“, fragte sie und packte schon eines aus, was um das Ohrläppchen passen würde. Den GEM würde Natsuki notfalls auch am anderen Ohr tragen können, selbst wenn das eigentlich nicht üblich war... zumal sie die freilegende Spange ja auch immer links trug.

„Natsuki....“, fing die Ältere dann schließlich doch leise an, „du bist nicht Schuld an Kriegen... und Garderobe auch nicht... Im Gegenteil... ohne dich, deine gute Arbeit und die Otome, würde es die Menschheit schon gar nicht mehr geben.... Denk doch mal an den Asteroiden... ohne die Kräfte der Otome hätte er mehr als ein kleines Loch in die Welt gerissen.... Du bist eine erstklassige Otome und eine gute Gakuenchou. Du hast nichts falsches getan und immer richtig entschieden... Du kannst dir wirklich nichts vorwerfen... Und das sage ich dir nicht als Otome... sondern.... als.... Freundin...“
 

Die Stille wirkte drückend auf die Ohren, lediglich das dumpfe Rauschen des Meeres erreichte Natsukis Verstand. Dieser arbeitete im Moment auf Hochtouren, brütete schon den nächsten Gedanken, bevor der letzte überhaupt erst zu Ende gedacht war. Die Schädeldecke dröhnte somit nur noch mehr, Finger verkrampften sich kurzzeitig im Haar hielten den schmerzenden Kopf ein wenig fest.

Die Beine hatte Natsuki ebenfalls auf Bett gehoben, so weit es ging zu sich herangezogen, stützte das Kinn auf den Knien ab. Ein Arm schlang sich um die Beine, während die Jüngere den anderen etwas von sich streckte. Die geballte Faust öffnete sich langsam, offenbarte den funkelnden Stein in der Handfläche. Lange starrte die Gakuenchou auf den Kristall, versuchte nachzuvollziehen welche Macht dahinter steckte. Welche Macht Garderobe besaß, welch eine Gefahr die Technologie doch darstellte.

Nur wage hörte die Jüngere wie die Tür aufging und Shizuru den Raum betrat. Sie blieb in der Position verharren, machte keine Anstalten sich herumzudrehen oder irgendwelche Worte auf das Gesprochenen zu erwidern. Die junge Otome schien abseits der Realität, gefangen in den Intrigen, welche Zen wie ein großes Netz um sie gesponnen hatte. Wie konnte sie auch ahnen, dass ausschließlich Lügen waren, die ihr aufgetischt wurden.

Dennoch war der Krieg etwas Reales gewesen und die Opfer leider auch. Natsuki wusste, dass es nicht viel half, wenn sie jetzt wieder in diese Art Selbstmitleid fiel, es war schließlich schon schwer genug gewesen sie am Ende dieser Vorfälle wieder auf Touren zu bringen. Doch an Garderobe war es anders, dort hatte sie stets Arbeit, die ihren Kopf bis ins letzte einnahm, hier jedoch, in dieser Einöde würde sie ohne gewisse Ablenkung nie aufhören zu denken.

Kaum merklich verließ ein Seufzen ihre Lippen, die flache Hand schloss sich langsam wieder um den GEM, den sie vorerst nun an ihrem anderen Ohr tragen musste. Dass Shizuru sich neben sie setzte, den Verbandskasten gleich hervorzog, ging mehr an der Jüngeren vorbei, als dass sie es registrierte.

Erst als Shizuru ihr das Pflaster unter die Nase hielt, blickte sie auf um kurz das besorgte Augenpaar der Älteren einzufangen. Nur ein sachtes Nicken, hatte Natsuki ohnehin nicht Lust darüber zu streiten, nahm das Pflaster an um es dann mit ein paar Handgriffen an ihrem verletzten Ohr zu platzieren. Bis morgen würde die Wunde sowieso schon geheilt sein, dafür würden die Nanomaschinen gewiss sorgen.

Als die Ältere dann anfing auf sie einzureden, senkten sich die Augen ein wenig, der Blick verlor sich in der Leere. Es schien alles so einleuchtend zu sein, was Shizuru von sich gab, vieles davon war im Prinzip auch die reine Wahrheit. Trotz der tröstenden Worte, fühlte sich Natsuki nach wie vor unwohl. Selbst wenn ihr die Schuldgefühle genommen wurden, war die Erfahrung einer beinahe Vergewaltigung immer noch da. Erst die Angst Shizuru an den Tod zu verlieren und nun dieses Erlebnis. Zen konnte wirklich stolz auf seine Arbeit sein, diese Art von Buße war die reinste Folter.

„Erstklassig hm?“, fing sie zaghaft an, die Stimme nicht mehr als ein Wispern. Natsuki schluckte schwer, das betrübte Grün verbarg sich kurzzeitig komplett. Wie eine erstklassige Otome kam sie sich nicht vor, wirkte vor ein paar Moment eher wie ein verschrecktes kleines Mädchen.

„Ich…hatte wirklich…Angst….“, gab die Gakuenchou leise zu, die Emotion, die sie sonst immer fast schon verspottete. Otome hatten keine Angst, schon gar nicht wenn es um das eigenen Leben ging. Waren sie nicht dazu geboren sich für andere aufzuopfern?

Nur langsam fingen die Schultern der Jüngeren an zu beben, als die ersten Tränen ausbrachen, die ersten Schluchzer mit sich brachten. Die Arme zogen sich fester um die Knie, die Hände ballten sich stärker zu Fäusten.

Leicht zuckte sie zusammen, als der plötzliche Kontakt zwischen Körpern zustande kam, sich tröstende Arme um sie schlangen. Augenblicklich drängte sie sich näher an Shizuru heran, klammerte an ihr, als ob Leben davon abhängen würde. Erst nach einer halben Ewigkeit verebbten die Tränen, der Atem wurde wieder gleichmäßiger, der zitternde Körper entspannte sich mehr in der Berührung.

„Wir sollten Garderobe informieren…“, murmelte die Gakuenchou mit belegter Stimme, wusste, dass die dringend erforderlich war, machte jedoch keine Anstalten sich aus den Armen der Älteren zu lösen.
 

Rubin verbarg sich halb, wirkte sanft, als sie es dann doch wagte, ihre Arme um den geschändeten Leib Natsukis zu legen, um sie an sich zu ziehen und sie schützend fest zu halten. Sie wusste zwar zu erst nicht so recht, wohin mit ihren Händen, da sie nicht wollte, das Natsuki sich unwohl unter der Berührung fühlte, entschied sich dann aber dafür sie einfach auf ihrem Rücken ruhen zu lassen und sie dort beruhigend mit einer auf und ab zu kraulen.

Ihren Kopf drückte sie seitlich neben den der Jüngeren, damit sie ihr leise Antworten direkt ans Ohr sagen konnte. „Ich weiß...“, raunte sie dann und drückte sie behutsam etwas fester an sich, „aber das ist keine Schande, Natsuki... Ich hatte auch Angst... Betäubende Angst, die sich in meinen Gliedern ausgebreitet hat und sie bewegungsunfähig gemacht hat... Aber das ist menschlich... und... noch vor der Tatsache das du eine Otome und die Gakuenchou bist, bist du vor allem das, ein Mensch“.

Nachdem sie ihr das gesagt hatte, zog sie eine Hand von ihrem Rücken ab und strich ihr damit einige nasse Strähnen aus der Stirn. Die Finger glitten ihre Wange hinab, runter zu ihrem Kinn, hoben dieses langsam an und als sie dann den Blick der Jüngeren bei sich hatte, beugte sie den Kopf vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie wusste nicht ob das vielleicht unangebracht war, aber sie fühlte sich einfach danach ihr diese Geste zukommen zu lassen.

Es ging auch recht schnell, dass sie ihre Lippen wieder von der Stirn entfernte und sie dann anblickte.

„Ich weiß... das du dich vielleicht nicht danach fühlst etwas zu unternehmen aber... mir ist da etwas eingefallen das dich etwas ablenken könnte und ich glaube, das das jetzt genau das richtige wäre... Du wirst nur verrückt wenn du hier bleibst und dich von Gedanken überschwemmen lässt... Also... vertrau mir und lass uns das einfach machen, okay?“, sagte sie dann und schenkte ihr wie immer dieses gewohnt, beruhigende Lächeln. Sie wusste einfach, das Natsuki jetzt nicht ins grübeln verfallen sollte.... zumindest nicht nachdem das alles noch so frisch war.

Etwas wiederwillig löste sie sich dann von der Jüngeren und erhob sich.

„Also... dann ruf du bei Garderobe an und ich geh so lang unter die Dusche... Ach ja und... du solltest dir alte Klamotten anziehen, die auch ordentlich dreckig werden können“. Mit diesen Worten war sie dann auch schon aus dem Zimmer richtung Dusche verschwunden und machte sich dort zurecht.

Das klang nun alles vielleicht etwas ruppig, doch sie wusste, dass Natsuki keine Person war die gerne lange auf etwas herum ritt... Natürlich waren das schreckliche Erlebnisse, doch darüber sollte sie erst nachdenken wenn sie etwas runtergekommen war und nicht jetzt, wo sie emotional zu aufgewühlt war...

Während Shizuru duschte, hatte Natsuki sich in das Medienzimmer vor das Videotelefon gesetzt und kontaktierte Sara, welche dann auch sogleich auf dem Bildschirm erschien.

Ein Gespräch über das geschehene entsponn sich und Sara notierte sich alles, versicherte ihr, das sie alles tun würden, um dem nachzugehen und herauszufinden woher diese beiden Kerle kamen und wo man sie vielleicht finden konnte.

Am Ende des Gespräches aber wirkte Saras Gesicht plötzlich mehr als besorgt und man sah auf dem Monitor, wie sie sich umsah ob jemand da war der sie belauschen konnte. Als keiner da war, kam sie näher an den Hörer.

„Gakuenchou.... da wäre noch etwas....“, sagte sie und allein diese Worte konnten einem schon Angst einjagen.

„Yohko und Professor Gal haben diesen Stachel, der Shizurus Schulter verletzt hatte, näher untersucht und leider etwas weniger erfreuliches heraus gefunden... Jeder dieser Stacheln scheint ein eigenständiges Lebewesen zu sein, das wieder im stande ist sich eigenständig fortzupflanzen durch Sekrete, die von den Schuppen abgesondert werden und sich mit dem Blut vermischen und sich dann sofort durch ein Gebilde in der Gebärmutter festsetzen... Dabei ist es egal, was die betroffene Person, der Wirt, für ein Wesen ist... Sie setzen sich in jedem weiblichen Organismus fest um bestimmte, verschlüsselte Gene am Leben zu erhalten... Dabei trägt der Wirt aber kein erneutes Monster oder einen Mutanten aus, sondern das Sekret passt sich dem jeweiligen Geschöpf an und lässt ein ganz normales, der Rasse entsprechendes Kind entstehen... und das ganz ohne männliche Gene... jedes Kind wird weiblich sein... und.... Gakuenchou... was ich damit sagen will ist... das es möglich sein kann, dass.... das... Meister Viola vielleicht schwanger ist...“.

Sie ließ eine Stille entstehen und fasste sich kurz an die Schläfen.

„Aber.... bis wir das näher untersucht haben und vor allem...wir herausgefunden haben ob sich diese Kinder gewöhnlich entwickeln... sollten wir Shizuru-oneesama davon nicht in Kenntniss setzen.... ich muss sie aber bitten, Gakuenchou, dass sie sie im Auge behalten und falls Ihnen etwas auffällt, uns sofort bescheid sagen, bzw. mir oder Yohko...jemand anderem haben wir davon nichts erzählt...“

Und wie auf Kommando, nachdem Sara gerade ausgesprochen hatte, platzte Shizuru ins Zimmer.

„Und? Können wir los?“, fragte sie und stand mit einem unbekümmernden Lächeln in der Tür.
 

So ungewohnt die Berührungen vielleicht sein mochten, so war es dennoch genau das richtige, was Natsuki in diesem Moment brauchte. Shizurus Präsenz, die starken Arme gaben mehr Sicherheit, als dass sie zurückschreckten. Sanfte Liebkosungen, beruhigende Worte reichten vollkommen aus um der Jüngeren etwas Trost zu spenden. Natürlich war damit der innere Konflikt nicht hinfort gewaschen, aber die Gakuenchou hatte wenigstens nicht das Gefühl alleine da zu stehen. Sie war dankbar, dass Shizuru schon immer und auch an dem heutigen Tage, an ihrer Seite stand, sie unterstütze.

Nur ein leichtes Nicken war die Antwort auf den Vorschlag der Älteren, bevor diese sich löste und auch schon Richtung Badezimmer verschwunden war. Natsuki hob eine Hand leicht zum Gesicht, wischte sich mit dem Handrücken, die letzten salzigen Spuren weg. Tränen hatten in einer Hinsicht gut getan, etwas von den aufgestauten Emotionen herausgelassen, auch wenn die Jüngere diese viel lieber irgendwo tief in sich vergraben hätte. Vorsichtig befestigte sie den GEM, als vorübergehende Maßnahme, an ihrem unversehrten Ohr, strich dabei das dunkle Haar etwas zurück.

Nach bevor die Gakuenchou sich in das Büro aufmachte um Kontakt zur Akademie herzustellen, kam sie Shizurus Aufforderung nach, zog sich dementsprechend um, wie es die Ältere geraten hatte. Der Kleiderwechsel war heute schon viel zu viel nach ihrem Geschmack gewesen, aber sie vertraute Shizuru, ließ sich auf das ein, was jene plante. Es würde in der Tat eine gute Ablenkung sein, vielleicht würde Natsuki nicht ganz bei der Sache sein, aber immerhin war es ein Versuch wert auf andere Gedanken zu kommen.

Das Büro, was Natsuki zum ersten Mal richtig, seitdem sie sich hier aufhielten, betrat, hatte auf eine gewisse Art etwas Heimisches. Vielleicht war es der Geruch von Papier, der von den unzähligen Büchern, die in viel zu klein geratene Regale gequetscht waren, herrührte, vielleicht auch einfach das angenehme Gefühl als sie sich auf dem kleinen Ledersessel niederließ.

Der Kontakt zu Garderobe war schnell hergestellt, in üblicher sachlicher Manier, berichtete die Gakuenchou der First Pillar, erkundigte sich zwischendrin auch nach dem Befinden ihrer Schule und dem Fortschritt des Wiederaufbaus. Als Sara jedoch zu Ernsteren Dingen überging, merkte man auch bei Natsuki sichtliche Anspannung. Gebannt hörte sie, was die blonde Otome zu berichten hatte, vergas am Ende der Ausführungen fast zu Atmen.

„W-Was?“, brachte sie nur stockend raus, konnte nicht fassen, was ihr für eine Vermutung unterbreitete wurde. Shizuru schwanger? Das sollte doch jetzt nur ein schlechter Scherz sein, die Besorgnis und Ernsthaftigkeit des Galactic Aquamarine ließ jedoch anderes vermuten.

Die Farbe aus Natsukis Gesicht war gänzlich gewichen, die Augen wirkten für einen Moment verstört. Hatte der Vorfall den eben nicht gereicht? Was war das für eine gemeine Verschwörung, die ihr nach und nach neue Steine in den Weg legte? Zwei Finger setzten sich auf den Nasenrücken rieben dort leicht den Punkt zwischen den Augen. Ein langer Atemzug entglitt der Gakuenchou bevor sie die Augen wieder auf den kleinen Bildschirm richtete.

„In Ordnung…“, brachte sie noch heraus, als auch schon die Tür aufging und Shizuru offenbarte. Die Jüngere stockte kurz, wand den Blick zur älteren Otome rüber, nickte nur leicht auf ihre Frage hin. „Danke Sara…“, verabschiedete sie sich formal wieder an den Bildschirm gewand, „ich melde mich falls sich etwas ergeben sollte….“. Die First Pillar verstand die Angebundenheit, gab eigene Worte des Abschieds, ehe der Bildschirm ins Schwarze überging und der Kontakt abbrach. Langsam erhob sich Natsuki von dem Platz hinter dem Schreibtisch, wagte es nicht, den Blick annähernd zu heben.

„Der Akademie scheint es gut zu gehen…“, murmelte sie eher beiläufig, während sie Shizuru hinaus in den Flur folgte. Ihre Gedanken kreisten um die Neuigkeit, die ihr Sara gerader mitgeteilt hatte. Sie hoffte inständig, dass es sich um einen Fehler handelte, konnte sich nicht vorstellen, was Shizuru dazu sagen würde, falls es sich doch für wahr herausstellte. Ein Kind, erzeugt von einer fremden Macht, einer Macht, die mit jenen Gestalten zu tun hatte, die sich noch vor ein paar Stunden hier im Haus aufhielten. Die Jüngere würde der Bitte Saras natürlich nachkommen, würde nun umso mehr ein Auge auf Shizuru haben. Leicht würde dies sicherlich nicht werden, schon gar in dem Sinne, dass die Ältere dabei im Ungewissen blieb.

„Also wohin entführst du mich?“, erfragte Natsuki, ihre Hand suchte schon von alleine den Kontakt zu der Shizurus. Sie wollte Shizuru keine Sorge bereiten, das Ganze mit einem neuen Thema zu überspielen, war sicherlich das Beste.
 

Sara hatte die Situation sofort entschärft, in dem sie auch Shizuru noch grüßte, als diese zur Tür herein kam. Die Ältere hob lächelnd die Hand, winkte und dann wurde die Videokonferenz auch schon beendet.

Als das Bild verschwunden war, lehnte sich Sara seufzend in den Sessel zurück und schloss besorgt die Augen. Ob es wohl das war, worauf diese Wesen es die ganze Zeit angelegt hatten? Ob das wohl das wahre Spiel war, welches sie mit der Akademie...nein... mit der Gakuenchou und Shizuru treiben wollten? Was hatten sie nur für Ziele? Was hätten sie davon, eine Otome zu schwängern? Ob das Kind wohl irgendwelche geheimen Kräfte haben würde, welche sie anstrebten? Oder waren sie vielleicht vom Aussterben bedroht und versuchten so, ihre Erbanlagen am Leben zu erhalten? Oder war das auch wieder nur ein weiterer Versuch, der Gakuenchou oder Shizuru zu schaden?... Würden sie darauf wohl jemals eine Antwort erhalten?....

Shizuru hatte wie immer die Hände vor der Hüfte gefaltet und stand wartend im Türrahmen. „Schön zu hören...“, sagte sie dann, bezüglich des Wohlergehens der Akademie, aber sie wusste ja das auf Sara Verlass war, „sie macht ihre Arbeit eben gut... Daran hatte ich nie einen Zweifel.“

Sie trat einen Schritt zur Seite und ließ Natsuki dann erst einen Schritt an sich vorbei ziehen, ehe sie die Tür schloss und dann wieder überholte, um die Treppen runter zu gehen und das Haus dann auch schon mit Natsuki, welche nach ihrer Hand griff, zu verlassen...

Die Ältere drückte die Hand der Gakuenchou leicht, verschränkte dann im gehen ihre Finger mit den ihren.

Shizuru hatte die langen Kotlettensträhnen nach hinten geflochten und diese mündeten an ihrem Hinterkopf bei einem kleinen Zopf ein, der locker auf dem restlichen Haar, welches leicht wellig ihren Rücken hinab fiel, auf und ab wippte.

Sie trug ein enges T-Shirt mit Trägern und eine robuste Caprihose, die zwar nur bis unterhalb der Knie reichte, jedoch wirkte als wäre sie aus recht festem Stoff und das es daher vielleicht etwas warm darunter werden könnte...

Ein anfänglicher Bauch ließ sich unter dem T-Shirt zwar nicht vermuten, doch man hatte Shizuru auch noch nie so schnell und viel eines frühstückes hinunter schlingen sehen, als sie es an dem heutigen Morgen getan hatte und jetzt würde das wenigstens den Hauch eines Sinns ergeben... auch wenn der eher unbefriedigend war...

Eine ganze Weile liefen sie dann über den Strand, hinein in die kleine Stadt bzw. das Dorf und durch, bis zu einem Platz wo reichlich etwas los war. Man sah Handwerker, hörte Hammerklopfen, Bohrer und Schweißer... und alle wuselten herum. Sogar Kinder befanden sich unter den Helfern und trugen Holz heran.

„Vor ein paar Tagen gab es einen Erdrutsch und die Schule dieser Kinder wurde zerstört... Hier soll jetzt eine neue aufgebaut werden und die Menschen hier sind um jede Hilfe froh.“ meinte sie dann und wusste, das körperliche Arbeit der Gakuenchou jetzt ganz gut in den kram passen dürfte... Etwas gutes tun, wobei sie sich auch noch austoben und abreagieren konnte... Dennoch würde die Ältere stets ein Auge auf sie haben, damit sie sich nicht ins Koma arbeitete...
 

Den gesamten Weg über verhielt sich Natsuki ausgesprochen ruhig, das Schweigen wirkte schon fast unangenehm. Dass Shizuru aber keinen Verdacht hegte, schien sie etwas zu beruhigen. Vielleicht konnte sie ihre geistige Abwesenheit auch einfach auf den Vorfall vorhin schieben, obwohl die Gedanken sich eigentlich schon mit dem nächsten Thema befassten. Es war einfach zu viel für einen Tag, die Kopfschmerzen würden wohl nie ein Ende nehmen. Konnte es heute eigentlich noch schlimmer kommen?

Nur leise seufzte die Jüngere auf, verstärkte etwas den Griff um Shizurus Hand, die andere hatte sich tief in der Hosentasche des schwarzen Kleidungsstücks vergraben. Die Straßen und Gassen der kleinen Stadt waren reichlich belebt, überall wuselten Menschen hin und her, gingen ihrer Arbeit nach oder schienen einfach nur das Wetter zu genießen. Die Temperatur glich den der letzten Tage, war es zwar nicht zu heiß, doch eine Abkühlung zwischendurch war wohl bei der brennenden Sonne trotzdem hin und wieder angesagt. Als sie schließlich auf der Baustelle ankamen, an der es vor Arbeitern nur so tummelte, blinzelte die Gakuenchou erst verwirrt. Nachdem Shizuru jedoch erklärende Worte hatte einfließen lassen, wurde das Bild vor ihr schon etwas deutlicher.

"Woher wusstest du davon?", wand sie sich kurz an die Ältere, fand es erstaunlich wo die anmutige Otome ihre Ohren und Augen stets hatte um so informiert zu sein. Ihr Blick glitt das halbfertige Gebäude hoch, betrachtete das Gerüst was als besseren Zugang für die Arbeiter angebracht wurde. Ja eine passende Ablenkung war es in der Tat, sich daran auszutoben würde sie hoffentlich auf andere Gedanken bringen. Moment aber was war mit Shizuru? Körperliche Anstrengung wäre ja nicht gerade das Beste für eine...Schwangere. Natsuki schluckte leicht, wand die Augen dann wieder Shizuru zu.

"Du ehm...du willst doch nicht etwa auch da mitarbeiten…oder?", die Frage wirkte etwas unbeholfen, als die Jüngere in Richtung Baustelle deutete und dann schon fast nervös die rubinartigen Augen fixierte. "Wir wäre wenn du...wenn du uns etwas zu trinken besorgst...", fiel sie schnell ins Wort bevor Shizuru überhaupt einen richtigen Satz formulieren konnte. Die Gakuenchou schnappte sich nun noch Shizurus andere Hand und schob diese ein paar Meter nach hinten, weg von dem ganzen Trubel.

"Ich mein es ist schließlich heiß und...", ein hauchzarte Röte machte sich auf ihrem Gesicht breit, als ihr die Argumente sichtlich ausgingen.“Außerdem...", Brauen zogen sich kurz zusammen, der Gesichtsaudruck der Dunkelhaarigen war ein Mix aus Ratlosigkeit und Verlegenheit, „...musst du hier drauf aufpassen...“, befahl sie plötzlich hatte im Nu ihr T-Shirt ausgezogen und es der verwirrten Shizuru in die Hand gedrückt.

Ihr Oberkörper offenbarte somit viel mehr als Natsuki in dem Moment lieb gewesen wäre, aber irgendwie gingen ihr die Optionen aus. Statt erwartete Unterwäsche, kleidete sie ein trägerloses Oberteil, was dem ihrer normalen Gakuenchoubekleidung ein wenig glich, sich wie eine zweite Haut anschmiegte. Lediglich etwas mehr Bauchfreiheit bot es an, der feine Stoff zeugte jedoch davon, dass es sich eigentlich eher um ein Kleidungsstück für privaten Gebrauch als für die Öffentlichkeit handelte. Der Rot-Ton ihrer Wangen nahm etwas zu, verfluchte Natsuki schon im nächsten Moment ihre unüberlegte Tat. Hätte sie nicht auf eine bessere Idee kommen können?

"Ich geh dann besser...helfen...", murmelte sie noch schnell, entfernte sie sich rückwärts von Shizuru, stieß dann plötzlich mit ein paar kleinere Kinder zusammen, die sich mit einem Holzbalken abmühten. Selbst zu zweit schien die Last noch zu groß für die beiden Helfer zu sein, fing der kleine Junge schon im nächsten Moment an zu straucheln. Rasch platzierte sich eine Hand der Gakuenchou unter dem Holz, stabilisierte das fallende Objekt.

„Das ist viel zu schwer für euch…“, stellte sie sachlich fest, hob eine Augenbraue leicht, als Junge sie nur blinzelnd ansah. Ein kurzes Seufzen folgte bevor die Jüngere einen Arm ausstreckte und in Richtung des Materialbestands zeigte. „Holt euch leichtere Sachen, ich nehme das hier schon….“, befahl die Gakuenchou, als sich die zwei allerdings immer noch nicht rührten, fügte sie ungeduldig knurrend ein „Los!“ hinten dran. Augenblicklich stolperten die kleinen Helfer los. Natsuki wollte den Balken gerade schultern, als sie plötzlich eine bekannte Lache hinter sich hörte.

„Wenigstens verlernst du das Befehle geben hier draußen nicht“, schmunzelte stemmte Mai die Hände in die Hüfte, während sie auf die Dunkelhaarige zutrat.

„Mai! Was tust du...“, holte Natsuki schon aus, war sichtlich überrascht die junge Otome hier anzutreffen. Der Aufzug des Fire String Rubys verriet jedoch schnell, dass sie auch in die Aufbauarbeiten der Schule verwickelt war, trug sie neben entsprechender Arbeitskleidung einen Gürtel um die Hüfte, an dem allerlei Werkzeug baumelte.

„Schön dass du mithelfen willst…aber…was ist mit deiner Kleidung?“, grinste die Orangehaarige amüsiert, erntete nur einen bösen Blick der Gakuenchou. „Frag nicht!“, keifte diese zurück, murrte noch irgendwas Unverständliches hinterher. Eine Hand massierte energisch die pochende Schläfe, löste bei Mai für einen Moment einen besorgten Gesichtsaudruck aus.

„Natsuki….alles in Ordnung?“, stimmte sie nun eher ruhiger an, legte den Kopf leicht in die Wiege. Die Dunkelhaarige atmete einmal kurz durch bevor sie leicht nickte. „

Ja mehr oder weniger…“, gab sie mit einem bitteren Schmunzeln zu. Mai räusperte sich nur kurz, wusste die Mimik ihrer ehemaligen Zimmergenossin durchaus zu deuten, war es in dem Moment wohl nicht ratsam weiter nachzubohren.

„Wo ist Shizuru-san?“, wechselte die Köchin schnell das Thema, sah sich sogleich etwas nach der älteren Otome um. Natsuki deutete etwas wage in die Richtung, blinzelte dann etwas als ihr eine Idee kam.

„Mai, du musst mir helfen….“, mit der freien Hand packte sie die sichtlich verwirrte Otome und zog sie näher zu sich ran. „...pass einfach auf, dass sie keine schwere Arbeit verrichtet ok?“, raunte sie den Befehl knapp, buchsierte die junge Frau auch schon mit einem Schubs in die Richtung.

„A-Aber...“, stammelte Mai verwirrt, wusste mit der Bitte nichts so recht anzufangen. Ehe sie sich versaß war die Gakuenchou auch schon im Gebäude verschwunden. „Natsuki!“, rief sie frustriert hinterher, schnaufte kurz, da sie eigentlich anderes zu tun hatte, als für Shizuru ‚Babysitter’ zu spielen.
 

„Frag lieber nicht...“, gab sie ihr nur als Antwort bezüglich der Informationen, die sie immer parat zu haben schien. „Also, wie sieht es aus?“, fragte sie sie dann und sah seitlich zu ihr, wusste, dass sie damit genau ins Schwarze getroffen hatte und das Natsuki sich mit dieser Arbeit genug beschäftigen könnte um auf andere Gedanken zu kommen und sich dadurch vielleicht wieder etwas wohler in ihrer Haut zu fühlen...

Sie wollte sich dann gerade von Natsukis Hand lösen, um los zu marschieren und sich an die Arbeit zu machen, als Natsuki an ihrer Hand fest hielt und sie stattdessen etwas weiter weg von dem Geschehen zog.

„Was?“, fragte sie aufgrund dieser seltsamen Frage der Gakuenchou, „natürlich werde ich mith~....“. Doch viel weiter kam sie mit ihrem Satz nicht, als Natsuki sich dann auch schon das Shirt vom Körper zog und darunter mehr als genug Haut freilegte, um Shizurus Blick darauf ruhen zu lassen und ihr nicht nur Herzklopfen sondern auch Röte im Gesicht zu bescheren.

Perplex stand sie da und konnte nicht glauben, was sie da sah. Eher beiläufig fing sie das Stück Stoff auf und wurde dann als Wachhund dafür abgestellt, was ja schon komisch genug war.

Schließlich zog sie aber die Brauen zusammen und sah Natsuki dann nach. Es passte ihr eigentlich weniger in den Kram das auch andere Leute sie in diesem knappen Aufzug sehen konnten...

„Na.. Natsuki! Mou, was soll denn das?? Du kannst doch nicht.... und warum soll ich....“, haspelte sie herum, stockte dann aber, als Natsuki nicht stehen blieb und das scheinbar ernstmeinte.

Irgendwie fühlte sie sich jetzt wie ein ausgesetzter Hund.... abgeschoben... Warum sollte sie denn nicht mithelfen? Hielt Natsuki sie denn für so unfähig? Jetzt wo sie doch wieder eine Otome war... war Natsuki der Amethyst überhaupt aufgefallen?.. Oder war das vollkommen untergegangen? Oder wollte sie Shizuru bei dieser Arbeit einfach nicht um sich haben? Konnte sie ihr Nähe nicht ertragen, während sie sich jetzt beschäftigte?

Sie senkte seufzend den Blick und ließ sich dann auf einer Holzplanke nieder, die zusammen mit zwei Steinpfeilern wohl eine bank darstellen sollte.

Sie sah auf das Shirt in ihrer Hand und zog die Brauen zusammen. Das Shirt legte sie dann einfach neben sich über die Bank und erhob sich wieder, um etwas zu trinken zu besorgen, genauso wie Natsuki es wollte... Sie war eben doch eine gute Seele und war schon immer die gute Fee aller. Für die ganzen kleinen Otome Anwärter der Akademie war sie ja auch wie eine Mutter... das lag ihr einfach und sie schaffte es immer wieder jeden in ihren Bann zu ziehen....

Als sie dann eine kühle Flasche Wasser herangeschafft hatte, sah sie sich um, entdeckte, das Natsuki schon voll dabei war. Etwas verloren blieb sie am Rand stehen und als sie grade wieder seufzen wollte, kam Mai von der Seite her herangelaufen. Sie wusste zwar nicht was der Kram sollte... doch Natsuki hatte sicher ihre Gründe.

„Shizuru-san... geht’s dir gut?“, fragte die wie immer gut aufgelegte Frau dann, immerhin ging sie davon aus das Shizuru vielleicht verletzt war und sie deswegen nicht mit anpacken sollte... Vielleicht ja noch wegen der Schulterverletzung, das erschien logisch.

Shizuru nickte nur, war viel zu sehr in Gedanken. Mai zog die Brauen zusammen und das lächeln versiegte etwas... da schien gehörig was im Busch zu sein... vielleicht hatten sich die beiden ja auch verkracht?

Schließlich fiel ihr Blick dann aber auf den GEM an Shizurus Ohr und sie hob die Brauen, schien sichtlich überrascht das sie wieder einen hatte... War das so schnell gegangen mit der widerherstellung? Aber wie war sie daran gekommen?

„Würdest du Natsuki bitte das Wasser bringen, wenn du sie siehst?“, fragte sie dann schließlich, sah Mai aber nicht an... Sie hatte das Gefühl das sie das lieber nicht tun sollte, wenn Natsuki sie wirklich nicht um sich haben wollte bei diesem Projekt. Ohne auf eine Antwort zu warten drückte sie der perplexen Otome die Flasche in die Hand und wand sich ab um etwas auf die baustelle zu gehen, jedoch an eine andere Seite, damit Natsuki sie nicht im Blickfeld hatte.... Und sie kam genau richtig, als ein Paar Männern, die an einem Seil einen Stahlträger hochzogen, die Kontrolle darüber verloren und das Seil nur so durch deren Hände schleifte... Der Träger drohte runter zu stürzen.

Sofort war sie bei der Gruppe und packte das Seil... Sie hatte erst einige Schwierigkeiten, doch die Nanos taten ihr Bestes und verliehen ihr, auch ohne sich zu verwandeln, die nötige Kraft um mit Hilfe der Männer die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.
 

Missgestimmt zog Mai die Augenbrauen zusammen, grollte innerlich ein wenig, dass sie einfach schon wieder ohne weiters abgeschoben wurde. Was war sie? Mädchen für alles? Das Verhalten der älteren Otome machte es jedoch nur noch deutlicher, dass irgendwas nicht stimmen konnte. Normalerweise würde Shizuru niemals etwas in die Hände andere geben, schon gar nicht wenn es Natsuki betraf. Seufzend schüttelte die junge Frau den Kopf, schwenkte die Wasserflasche etwas in Händen. Nun gut dann würde sie halt wieder Natsuki aufsuchen, dabei gleich mal der Sache auf den Grund gehen, selbst wenn es heißen sollte die sture Gakuenchou eigenhändig auszuquetschen.

Jene sture Gakuenchou war schon voll und ganz in die Arbeit vertieft, die sich stapelweise in Form von Holzbalken, -brettern und anderen schweren Dingen aufreihte. Zugegeben war die Jüngere teils damit beschäftigt Befehle zu erteilen, als selber mit anzupacken, irgendwie machte sich die strenge Direktorin doch sichtbar. Körperliche Arbeit war wirklich eine passende Ablenkung und mit dem Hintergedanken, dass Mai ein wenig auf Shizuru achten würde, brauchte sich die Jüngere absolut keine Sorgen machen. Vielleicht hatte sie etwas überreagiert, es stand ja schließlich noch gar nicht fest, ob Shizuru überhaupt schwanger war. Dennoch der instinktive Drang die Ältere zu schützen, egal auf welcher Basis, drang schneller an die Oberfläche als erwartet.

Natsuki hielt kurz inne, versuche den Atem wieder etwas zu regulieren, nachdem einige schwere Dinge durch ihre Hände an andere Arbeiter weiter gereicht wurden. Die erhitzte Stirn lehnte die Dunkelhaarige kurz gegen einen kühlen Stahlträger, die Schmerzen im Kopf hätten längst der Tabletten halber gewichen sein. Ganz im Gegenteil, fühlte es schlimmer als bisher an, vielleicht war auch etwas die sengende Sonne schuld daran. Vielleicht aber auch einfach die Vielzahl an Gedanken, die sich immer wieder heimlich einen Weg in den Verstand der Jüngeren suchten. Etwas müde brach ein Seufzen hervor, ziellose Schritte führten sie ein wenig Abseits von der Arbeitsstelle. Eine kurze Pause wäre vielleicht nicht schlecht, irgendwo ein kleines Plätzchen im Schatten.

Dieses fand Natsuki schließlich auch, ließ sich auf dem Außengerüst nieder, dass mitunter wohl am höchsten war. Hier oben würde sie ihre Ruhe haben, nur ab und zu wuselten einige Helfer umher, hielten sich jedoch eher weiter unten im Gebäude auf um am Grundriss zu arbeiten. Eine Weile lang blieb die Gakuenchou reglos sitzen, lehnte den Kopf mit geschlossenen Augen gegen eine Metallstange, die Teil des Gerüsts darstellte. Erst leise Schritte, die sich ihr näherten, das Geräusch, dass sich neben ihr jemand niederließ, brachten sie aus der angenehmen Ruhe. Blinzelnd öffneten sich grüne Augen blickten rüber in die amethystfarbenen.

"Ich hätte mir denken können, dass es dich hier hoch verschlägt...“, ließ Mai leise verlauten, hatte schon fast aufgegeben ihre Freundin in dem Trubel ausfindig zu machen. Ohne groß zu zögern warf sie Natsuki die Flasche in den Schoß. Die Dunkelhaarige blinzelte verwirrt, blickte erst auf die Flasche dann rüber zu Mai.

"Was machst du hier? Du sollst doch aufpassen...", knurrte sie schon fast harsch, nicht erfreut darüber, dass die andere Otome ihren Posten verlassen hatte.

"Ich bin nicht einer deiner Sklaven in Garderobe...“, murrte Mai entrüstet zurück, erwartete wohl doch etwas mehr Respekt, während sie die Arme demonstrativ vor der Brust verschränkte. Natsuki rollte nur kurz die Augen, murrte etwas vor sich hin, wusste dass wohl auch auf dem Gebiet etwas zu überreagiert hatte.

"Außerdem glaube ich kaum dass Shizuru-san einen Aufpasser brauch...“, setzte die Orangehaarige dann einfach unbeirrt fort, bildete sich schon wieder ein Schmunzeln auf ihren Lippen, „…schließlich ist sie ja jetzt wieder voll und ganz eine Otome ne?". Ihr Kopf legte sich etwas schief, als sie Natsuki mit dem Blick fixierte, eigentlich nur darauf hoffte, diese Tatsache im nächsten Moment erklärt zu bekommen. Die smaragdfarben Augen allerdings blinzelten nur ein paar Mal verwirrt, bevor sich ein verwirrter Gesichtsausdruck auf dem schmalen Gesicht breit machte.

„Eh?“, war alles die Gakuenchou erst raus brachte, erntete von Mai nur einen ‚das ist nicht dein Ernst blick’. „Na jetzt wo sie wieder ihren GEM besitzt….“, versuchte es die Köchin anders, konnte nicht fassen, dass ihre Freundin so schwer von Begriff war. Natsuki hatte allerdings in der Tat noch nichts von dem wiederkehrenden Amethyst mitbekommen. Doch jetzt wo sie näher drüber nachdachte, ergab es alles einen besseren Sinn. Die unerwartete Rettung, das Verschwinden der Brüder, die Kampfgeräusche, zumindest was da betraf, wie Shizuru an ihren GEM gekommen war, war immer noch ein Rätsel für sich.

Leise stöhnte die Gakuenchou auf, rieb sich nur noch fester die Stirn.

„Ich bin wirklich blind…“, murrte sie leise, brachte Mai damit kurz zum Lachen.

„Wem sagst du das…“, stichelte jene gleich noch etwas nach, die Mundwinkel in einem Grinsen verformt. „Also los...fang von vorne an…“, ein sanfter Ellbogenstoß holte Natsuki aus ihrem Gedanken zurück, „…was ist los, dass du dir öfters an den Kopf greifst als damals während unserem Hike?“

Natsuki seufzte kurz, blickte dann in das gutmütige Gesicht der jungen Frau gegenüber. Sie wusste, dass Mai nur helfen wollte, wusste auch, dass sie ihr die Dinge ohne weiteres anvertrauen konnte. So fing die Gakuenchou an zu erzählen, begann mit den Ereignissen am des Morgens, endete erst, als sie auch die Neuigkeiten Saras aufgetischt hatte. Mai staunte nicht schlecht, wirkte zwischendurch sichtlich besorgt, behielt am Ende aber doch ihre positive Einstellung.

„Wow Natsuki…ich hätte nicht gedacht dass du schon so früh Vater wirst…“, scherzte sie sogleich, als die Dunkelhaarige mit den Worten geendete hatte, wollte zumindest etwas die ernste Stimmung lockern.

„Das ist nicht komisch Mai!“, keifte diese verärgert zurück, konnte die leichte Röte der Verlegenheit, der Wortwahl halber, jedoch nicht verkneifen. Ein leises Knurren drang ihre Kehle hoch, während Mai nur leicht abwinkte. „Hai hai….weiß Shizuru-san schon Bescheid?“ Natsuki schüttelte leicht den Kopf, wand den Blick nach unten in die Tiefe. „Nein soll sie auch nicht, bis nichts weiter fest steht…“, ein neues Seufzen folgte, zumindest hatte es der Jüngere etwas gut getan mit jemandem über diese Angelegenheit zu reden. Dennoch gab es noch einige Dinge, die nun wieder an ihr zu nagen begannen, Dinge, die wohl nur durch ein Gespräch mit der Älteren aufgeklärt werden konnten.

„Weißt du wo Shizuru ist?“, langsam erhob sich Natsuki von ihrem Platz, behielt die noch fest verschlossene Wasserflasche in Händen. Mai tat es ihr gleich, schien einen Moment den Blick über das Gelände schweifen zu lassen, ehe sie sich für eine Richtung entschied.

„Danke Mai…“, ein sachtes Nicken und Natsuki befand sich schon auf dem Weg nach unten mit dem Ziel vor Augen Shizuru ausfindig zu machen. Dank der Richtungsangabe, gelang ihr das auch ziemlich schnell, entdeckte sie die Ältere zwischen ein paar Arbeitern.

„Shizuru?“, fragte die Jüngere vorsichtig nach, versuchte die Aufmerksamkeit der anmutigen Otome auf sich zu ziehen. „Kann ich…kann ich mit dir reden?“, fuhr Natsuki fort, spürte dabei einige Blicke, die auf ihr hefteten, oder eher gesagt auf Teilen ihres Körpers, die sich freizügig offenbarten. Sie warf dem stämmigen Mann, der gerade wohl eine kleine Schaffenspause machte einen tödlichen Blick zu.

„Unter vier Augen wenn möglich…“, drangen die Worte noch unter zusammengepressten Zähnen hervor. Sie konnte sich gut denken, warum jene Arbeiter in der Nähe des Graceful Amethysten arbeiten wollten und der Grund gefiel der Gakuenchou kein Stück.
 

“Nach Links! Weiter nach links!”, rief Shizuru, die sich ja hilfsbereit in das Geschehen mit dem Stahlträger eingemischt hatte und nun mit allen Kräften an dem Seil zog, bis auch die anderen Arbeiter endlich mal wieder zu Sinnen kamen und sofort mit anpackten, um dann mit vereinten Kräften den Stahlträger an dem Seil wieder zu stabilisieren und diesen an seinen rechtmäßigen Platz zu befördern.

Als der Träger dann oben auf dem Gerüst gelandet war, wischten sich erst alle erleichtert den Schweiß von der Stirn und begannen schließlich zu klatschen, als Dank an den schnellen Einsatz Shizurus. Diese sah sich etwas um, lächelte nur ruhig und verneigte sich kurz. Natürlich war den Arbeitern aufgefallen das sie übermenschliche Kräfte besaß, doch in einer Welt, die von so vielen unglaublichen dingen geprägt war, machte sich darüber keiner weiter Gedanken, sondern nahm die Hilfe nur mit Freuden an.

Der Blick der Älteren ging an dem Gerüst hinauf nach oben und schnell war ihr klar, dass ihr Job hier noch nicht getan war und sie hier noch einiges würde helfen können.

Warum auch nicht? Natsuki ging sie ja dennoch aus dem Weg und tapste ihr nicht vor den Füßen herum, was die Jüngere ihr ja ihrer Meinung nach deutlich gemacht hatte, das sie das nicht wollte... zumindest nicht jetzt und bei diesem Projekt.

Ihre Schritte führten sie schließlich an einen Tisch, an welchem sie einen Blick auf die Baupläne werfen durfte und ihr geschultes Auge speicherte sofort jedes Detail in ihrem Hirn ab, welches es einfangen konnte. Immer wieder nickte sie, während einer der Bauherren ihr das weitere Vorhaben erklärte und hier und da zeigte sie dann mal auf den Plan und brachte Vorschläge an, wie man das vielleicht schneller und einfacher bewerkstelligen könnte...

Schnell hatte sich die anmutige Otome den Respekt einiger Bauarbeiter eingeheimst, die angenehm überrascht über die vielzahl der praktischen und hilfreichen Vorschläge waren, die Shizuru an den Tag legte.

Doch zum bewundern und einschleimen war keine Zeit. Das Wetter heute Nacht sollte ziemlich sturmartig verlaufen und das hieße, dass sie mindestens das Dach fertig bekommen mussten, wenn sie nicht wollten, dass der Innenraum sich komplett mit Wasser anfüllt. Die äußere Fassade würde dann auch noch zusätzlich mit Planen versehen werden, damit das Wasser kein all zu großes Chaos anrichten konnte.

Shizuru ließ sich nicht lange beschwatzen und wenn etwas so eilig sein musste, dann war sie auch niemand, der große Reden nötig hatte. Sie trieb sofort alle Verfügbaren zur Arbeit an und an Seiten einer so schönen Frau, war die Motivation auch gleich noch viel größer...

Sie selbst hatte sich auf das Dach begeben und dort angefangen die Träger, Schindeln und Balken anzunehmen und diese an die richtigen Stellen auf dem Dach zu dirigieren... Etwas später, als sie dann wieder herunter kam, hatte sie sich einen Werkzeuggürtel geben lassen, sich diesen um die Hüfte geschnallt und fing dann auch schon an mit dem unteren Umbau des Stützgerüstes, da sie es nun mit etwas schwererem zu tun bekommen würden... Doch gerade als sie sich mit den Arbeitern absprach, weil eine allgemeine Pause eingelegt werden sollte, kam Natsuki in ihr Blickfeld und sofort hielt sie inne und sah diese an.

Sie machte sich von den Männern frei und trat an sie heran aufgrund ihrer Bitte um ein Gespräch.

“Ja, natürlich...”, räumte sie sofort ein und gab den Arbeitern dann ein Handzeichen dafür, dass diese nun eine Pause einlegen dürften... Es war fast schon unheimlich wie widerstandslos sie sich von der Frau Befehle erteilen ließen... Aber das lag wohl einfach an Shizurus Ausstrahlung...

“Worum geht es denn? Fühlst du dich nicht gut? Sollen wir vielleicht zurück gehen?”, fragte sie dann sofort, während sie mit Natsuki einige Schritte der Entfernung tat.

Kurz hielt sie sich die Hand an die Magengegend, ließ diese dann aber runter über ihren Bauch wandern... Irgendwie fühlte sich das alles heute etwas eigenartig an... Und wenn sie es nicht besser wüsste, dann würde sie behaupten, das ein Brechreiz in ihr hochkam... Das wiederum würde auch ein weiterer Fakt dafür sein, dass Sara vermutlich recht hatte aber würde gleichzeitig auch heißen, das sich das Kind schneller entwickelte als normal... Immerhin war das mit dem Monster ja noch nicht all zu lange her.. Und jetzt sollte sie schon bekannte Schwangerschaftssympthome haben??

Shizuru zog nur kurz die Brauen zusammen, tat das dann als Magenverstimmung ab und wandte sich wieder Natsuki zu.
 

Nur ansatzweise schüttelte die Jüngere den Kopf auf den Ansturm von Fragen, mit denen Shizuru sie sogleich überhäufte. Sie fühlte sich in der Tat auf gewisse Weise nicht sonderlich wohl, lag es vielleicht aber eher an den Themen, über die sie zu reden gedachte. Die Schritte führten sie etwas abseits von der Baustelle, dort wo es schon etwas ruhiger wurde, nicht mehr von allzu vielen Menschen wimmelte.

Auf einer kleinen Grünfläche, die so einiges an Baumaterial zeigte, hielt die Dunkelhaarige dann inne, ließ sich in das weiche Gras fallen. Erst jetzt heftete sich ihr Blick auf Shizuru, wurde augenblicklich besorgter, als sie die blassen Gesichtszüge erkannte.

"Geht es dir denn gut? Du sieht blass aus...", murmelte die Gakuenchou besorgt, tadelte sich selber, nicht besser auf die Ältere Acht gegeben zu haben.

"Hier trink etwas...“, ohne Zögern drückte Natsuki der älteren Otome die Wasserflasche in die Hand, aus der sie noch keinen einzigen Tropfen gekostet hatte. Nötig hatte sie es gewiss auch, aber Shizurus Wohl ging erst einmal vor. Eine kurze Stille trat ein, war es ohnehin schon schwer genug die passenden Worte für den Anfang zu finden.

"Ich wollte...", tief sog Natsuki die frische Luft ein, senkte die Augen einen Augenblick zu Boden, "...ich wollte mich zuerst für mein Verhalten vorhin entschuldigen, ich bin...einfach nur besorgt...denke ich...“. Eine Hand strich einige Haarsträhnen nach hinten, die nur so an der erhitzen Stirn klebten. Der Tag war wirklich heiß, da war es kein Wunder dass für den Abend ein Unwetter angesagt wurde. Gegen eine richtige Abkühlung hätte die Jüngere gewiss auch nichts einzuwenden, dennoch waren diverse Wünsche nun nicht gefragt.

Smaragd hob sich langsam, musterte Shizuru einen Moment, ließ auch das bekannte amethystfarbene Funkeln an ihrem Ohr nicht außer Betracht. Der GEM war also wirklich wieder zu seinem Besitzer zurückgekehrt. Es war schon peinlich genug, dass ihr das alles in der Aufregung nicht aufgefallen war, doch konnte man es ihr wirklich verübeln?

„Ich schätze sehr dein Bemühen mich etwas abzulenken, aber….“, für kurze Zeit war es auch Ablenkung genug gewesen, dennoch waren die Eindrücke des Tages wohl schwer genug um auf der Seele zu lasten. Dann noch diese ganze geheime Sache mit der Schwangerschaft…

Nach einer kurzen Handbewegung ließ Natsuki beide Hände etwas frustriert auf ihren Oberschenkeln nieder, übte leichten Druck darauf aus.

„Ich verstehe so vieles einfach noch nicht….und ich war wohl zu blind nicht gleich nachzuhaken…“, die Augen huschten etwas unsicher zwischen Shizurus Gesicht und einem Punkt am Boden vor ihr hin und her.

„Ich meine dein GEM…und die Dinge…die Dinge, die du gesagt hast und…“, der Satz endete eher in einem Gemurmel, jadefarbene Augen fixierten nun lieber den Punkt am Boden. Es war ein weiterer Gedanke, der Natsuki unterbewusst die ganze Zeit schon gequält hatte. Das Verhalten der Älteren, war es doch nur Teil des Plans gewesen, den Zen machtgierig auszuüben versuchte, oder?
 

Shizuru folgte der Gakuenchou bis zu dem Grasfleckchen, blieb aber noch etwas stehen, während sie sich schon hingesetzt hatte. Ihre Brauen zogen sich kurz zusammen, als Natsuki sich schon wieder nach ihrem wohlergehen erkundigte. Missverständlich zog sie eine Braue nach oben und ließ den Blick dann aber über die Baustelle schweifen, welche schon recht weit gekommen war... Ein wenig Stolz machte sich in ihr breit und sie machte sich zu diesem Zeitpunkt keine Sorgen mehr, das sie das Dach bis zum hereinbrechen des nächtlichen Sturms eventuell nicht mehr hinbekommen würden... Es stand gut um das Vorhaben und sie würde sich auch weiter voll reinhängen, um dabei zu helfen, das hin zu bekommen... Das empfand sie irgendwie als ihre Pflicht... und man musste sich ja auch nur mal die Gesichter der Kinder anschauen, welche hoffnungsvoll an dem Projekt des Aufbaus ihrer eigenen Schule mit halfen... Da ging einem das Herz auf und es trieb einen nur noch mehr an. Zumindest ging es ihr so.. und sie wusste auch, dass es auch Mai und Natsuki so ging.. Auch wenn vor allem Natsuki immer so tat, als würde sie so etwas nicht berühren können... Shizuru wusste es anders... Das Herz der Gakuenchou war groß und so verschlossen es auch meistens wirkte, so leicht war es doch, es aus seinen Angeln zu heben und etwas auf den Kopf zu stellen... Und wenn, dann so richtig...

Schließlich setzte Shizuru sich dann doch hin, als Natsuki so klang, als wäre es wirklich wichtig und als würde ihr da etwas wirklich auf dem Herzen liegen, was jetzt endlich raus musste, ehe sie platzte...

Sie fand direkt neben der Jüngeren Platz, zog die Beine in einem Schneidersitz zu sich heran und warf dann das Haar etwas zurück, was sich vor ihre Schultern gemogelt hatte.

„Blind?“, fragte die Ältere leise, hatte wieder ihr übliches Lächeln aufgelegt und den Kopf etwas schräg positioniert, „das kannst du dir nicht vorwerfen nach allem was passiert ist... Es ist verständlich da den Kopf ganz woanders zu haben...“.

Die Worte verließen ihre Lippen wie immer voller Verständnis und in einer so ruhigen, beinahe besänftigenden Tonlage das es einem schon Angst machen konnte... Doch das war eben typisch Shizuru und das machte wohl auch einen großen Teil der Pracht des Amethysten aus...

Die Flasche war bis zu diesem Punkt verschlossen geblieben, erst jetzt löste sie den Schraubverschluss und brachte den Hals an ihre Lippen um einige Schluckte zu trinken und die noch geöffnete Flasche dann gleich mal Natsuki vor die Nase zu halten. Sie wusste das diese noch nichts zu sich genommen hatte, immerhin hatte sie ihr die Flasche ja besorgen lassen... bzw. von Mai überbringen lassen.

Als das Wort dann auf ihren GEM fiel, hob sie leicht die Brauen und blinzelte. Ihre Hand wanderte nach oben, berührte diesen kurz.

„Die Sache mit dem GEM.... Das verstehe ich selbst noch nicht so ganz... Aber ich schätze das er auf etwas reagiert hat und deswegen gekommen ist, als hätte ich ihn gerufen...“, meinte sie, auch wenn sich das etwas bescheuert anhören könnte. Aber so war es eben gewesen und das war alles, was sie dazu sagen konnte... Noch verblüffender aber war ja auch die Fusion der beiden GEM´s... es war ihr ein Rätsel wie das zustande kommen konnte...

Schließlich zog sie dann aber die Brauen zusammen und senkte den Blick vor sich.

„Die Dinge.... die Dinge in der Küche?.... Ich... verzeih mir... Ich... würde so etwas niemals zu dir sagen und... ich werde nie wieder gut machen können was da geschehen ist..“, raunte sie und schloss schuldbewusst die Augen.

Einige tiefe Atemzüge und Stille folgte...

„Natsuki ich... ich denke nicht so... und... ich würde auch warten...dir zeit geben... bis an das Ende meiner Tage... ohne auch nur einmal etwas einzufordern oder dich zu etwas drängen zu wollen... Bitte glaub mir das...“.

Mit diesen Worten verkrallten sich ihre Finger in dem Stoff der Caprihose.
 

Schnell befand sich die Flasche auch an den Lippen der Gakuenchou, benetze die raue Kehle mit kühler Flüssigkeit. Erst jetzt fiel der Jüngere richtig auf, wie sehr sie der Durst die ganze Zeit über getrieben hatte. Die kühle Oberfläche der Flasche war perfekt um sich damit ein wenig der Temperatur zu entziehen. So hielt Natsuki sie einfach noch eine Weile gegen die Stirn, erhoffte sich vielleicht etwas der Schmerzen endlich dadurch lösen zu können. Etwas Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit, als Shizuru das Gespräch mit der gewissen Ernsthaftigkeit aufnahm, anstatt in irgendwelche Neckereien zu verfallen.

Leicht zogen sich die Brauen zusammen, das Rätsel um den GEM würde wohl noch weiter bestehen bleiben. Es gab viele Dinge die selbst Garderobe noch nicht vollends entziffert hatte, die Kreatur mit ihren eigenartigen Stacheln, der Missbrauch des Amethysten, nun seine sonderbare Rückkehr... Auf jeden Fall musste Yohko über die Einzelheiten erfahren, war die Ärztin wohl die einzige, die vieles manchmal etwas besser verstand. Vielleicht musste die Jüngere jetzt sowieso in nächster Zeit mehr Kontakt zur Akademie halten, nicht nur um Informationen zu erhalten sondern auch welche zu liefern, wenn sich etwas ändern sollte. Tief in ihrem Innern hoffte Natsuki immer noch, dass es sich um einen Fehler handelte, sie im Endeffekt Shizuru über nichts aufklären musste, ihr nicht beichten musste, dass etwas in ihr heranwuchs.

Eigentlich musste Natsuki sich schlecht fühlen, dass sie eine solche Sache überhaupt in Frage gestellt hatte, Shizurus Liebe und Vertrauen in Frage gestellt hatte. Doch irgendwas in ihr drängte dazu, Sicherheit gegenüber den Worten zu verlangen. Ihr Herz war einfach noch so unsicher so zerbrechlich wenn es um dieses Thema ging. Sie fing doch gerade erst an zu entdecken, wie Liebe sich anfühlte, wie schön aber auch wie gefährlich sie sein konnte.

Kurz schüttelte die Jüngere den Kopf, wollte die Worte teilweise nicht hören, zumindest nicht, was die Schuldzuweisung betraf. Augen blickten zur Seite, fingen das Bild der verkrampften Finger ein. Sachte schob sich eine Hand darunter, löste den starren Griff einer Hand, Finger verschränkten sich sogleich.

„Ich gebe dir keine Schuld…“, murmelte die Gakuenchou sanft, drückte sie Shizurus Hand, „…ich weiß, dass du mich nur beschützen wolltest…“. So war es eben immer, viel zu oft stellte Shizuru ihr eigenes Wohl zuletzt, machte sich um jeden Sorgen insbesondere natürlich um Natsuki.

„Und es erleichtert mich…“, fuhr die Jüngere leise fort, offenbarte die Angst, die sich nun erst langsam aufzulösen begann. „Denn am Ende….am Ende wird sich das Warten lohnen, weil…“, ein kurzer Atemzug beruhigte das klopfender Herz, „…weil ich merke, wie…wie ich mich immer mehr in dich…verliebe…“, das letzte Wort schluckte Natsuki schon eher runter, als dass sie es richtig aussprach. Dunkle Augenbrauen zuckten kurz nervös, Liebe war einfach zu kompliziert, dass wusste die Gakuenchou nun schon mehr als genug.

Auch wenn sie nicht wusste, ob Shizuru überhaupt ihre Gerede verstanden hatte, wand sich der Blick verlegen ab. Die Finger, welche noch so fest mit denen der älteren Otome verschränkt waren, strichen etwas abwesend über den Handrücken. Ihre andere Hand spielte mit dem Verschluss der Flasche, der zwischenzeitlich wieder auf dieser Platz gefunden hatte.

„W-Wo ist eigentlich mein Shirt…?“, murmelte Natsuki dann leise, hoffte somit vielleicht gleich auf ein anderes Thema lenken zu können.
 

Die Zahnreihen der Älteren wurden unmerklich fester aufeinander gebissen, während sich ihre Finger weiter mit dem Stoff der Hose konfrontierten. Sie fühlte sich wirklich schuldig und das in mehr als nur einem Sinne... Zen konnte sie nur deswegen so sehr gegen Natsuki ausspielen, weil ihre Gefühle für sie einfach zu stark waren... Wenn sie sie doch nur nicht so lieben würde... Wie wäre es dann? Wäre es dann anders gelaufen? Hätten sie dann überhaupt die Kontrolle über Shizurus GEM übernehmen können oder wäre das dann nicht möglich gewesen? Wenn sie Natsuki nicht so sehr lieben würde... dann hätte es nicht genug Boden dafür gegeben, ihre Gefühle in Hass umzuwandeln... Dann wäre das alles gar nicht erst passiert... Shizuru hätte einfach nur ihren Job getan, Natsuki und die Akademie beschützt und dann wäre vermutlich alles ganz anders gekommen und Natsuki müsste jetzt nicht hier sitzen, sich schlecht fühlen und nebenbei noch versuchen Shizuru die Schuldgefühle zu nehmen...

Gerade als sie sich dann auf die Unterlippe beißen wollte, spürte sie dann plötzlich eine bekannte Wärme an ihrer Hand. Ihr Blick klärte sich wieder, als sich der Rubin überrascht freilegte und auf die Hand der Jüngeren blickte, welche so eben dabei war sich mit den Fingern Shizurus zu verschränken... Sie schluckte und sofort nahm sie dieses kleine Angebot an und drückte die Hand der Gakuenchou leicht.

Einen Moment lang ließ sie das alles einfach nur auf sich wirken und versuchte sich selbst wieder auf andere Gedanken zu bringen, gleichzeitig aber formte sie schon neue Worte der versicherung, das Natsuki wirklich nichts von ihr zu befürchten hatte... Einen Übergriff, wie ihn Zen ihr aufgezwungen hatte, würde sie niemals wieder über sie ergehen hatten und auch niemals nur daran denken, auf diese weise etwas bei Natsuki einzufordern... Eher würde sie sich selbst die Zunge abbeißen, die Augen auskratzen oder etwas ähnliches...

Sie war nicht Natsukis Feind... auch wenn Zen das durchaus zu bewegen wusste und das auch mehr als eindeutig bewiesen hatte.. Doch sie würde nicht mehr mit sich spielen lassen... Bevor er nochmal Hand an Natsuki legen konnte, oder Shizuru zu jenem zwingen würde, würde sie sich mit der Jüngeren zusammen von dieser Welt verabschieden... Das wäre immer noch ein würdigeres Ende für eine Otome, als die Kräfte durch eine Vergewaltigung zu verlieren....

Schon Luft geholt, um ihr etwas zu sagen, was sie mit einem Lächeln untermalen wollte, kam die Jüngere ihr aber zu vor, mit etwas wesentlich bedeutenderm.. Augen schlugen sich weiter auf und ihr herz schien für den Hauch einer Sekunde seinen Dienst einzustellen.

Schnell hatte sie den Blick herumgewandt und suchte damit das petrol in dem Gesicht neben sich. Hatte die Gakuenchou ihr wirklich gerade eröffent, das sie sich mehr und mehr in sie verliebe? Das sie sich in dem gleichen Gefühl verfing, welches auch Shizuru schon so lange gefangen hielt?

Wieder schluckte sie und musste sich rege zusammenreißen um darüber nicht einige Tränen zu verlieren...

Sie schloss kurz die Augen und sah dann lächelnd vor sich....

Der Moment war ihnen aber nicht vergönnt, als es plötzlich laut donnerte und nicht nur sie, sondern auch die Arbeiter aufschrecken ließ... Sollte das Gewitter etwa schon losgehen? Dann wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen... das Dach war doch noch nicht fertig!

Sie stand schon auf, wollte sich gleich wieder an die Arbeit machen, da der himmel sich wahrlich schon zu verdunkeln anfing, als plötzlich einige kleine Kinder nagelaufen kamen.

Shizuru hob die Brauen, als sie von einem etwa 5 jahre alten Mädchen bei der hand genommen wurde. “Komm, Shizuru-sama... wir müssen weiter machen!”, drängte das Mädchen und zog an ihrer Hand. Scheinbar hatte sie sich schon mit den kleinen bekannt gemacht.

Shizuru lächelte und strich dem Kind über den Kopf... Sie war eben für alles und jeden wie eine Mutter. “Ich komme....”, sagte sie und warf dann einen Blick zu Natsuki, “nur noch ein wenig... dann können wir zurück gehen und sind fertig für heute... und wenn du möchtest, können wir dann weiter reden..”

Mit diesen Worten ließ sie sich von den Kinder mitziehen. Nach einigen Schritten aber hielt sie nochmal an und drehte sich um. “Ach ja...dein Shirt liegt auf der Bank... und wenn du dich nicht verkühlen willst und auch vermeiden willst, das ich vor eifersucht platze, dann solltest du es wieder anziehen...”, sagte sie und dann war sie auch schon wieder so gut wie bei der Arbeit....

Sie klotzten so richtig ran und nach 2 Stunden, war es dann fertig... gerade rechtzeitig, denn dann begann es auch schon in strömen zu schütten und zu winden...
 

Dass Shizuru nicht antwortete beziehungsweise nicht weiter auf ihre Worte einging, ließ die Jüngere doch vermuten, dass es eher an ihr vorbei gezogen war. Sie wusste nicht ob sie darüber froh oder enttäuscht sein sollte. Es war für die Gakuenchou schließlich schwer genug Emotionen einmal Ausdruck zu verleihen, sie auszusprechen und mutig den Konsequenzen entgegen zu sehen. Der sanfte Druck zwischen den Händen reichte jedoch aus, die herrschende Stille zu überbrücken, die dann so plötzlich durch den Donner unterbrochen wurde. Natsuki richtete die Augen gen Himmel, an dem sich schon einige dunkle Wolken für ein Gewitter bildeten. Nur wage bekam die Jüngere mit wie sich Shizuru schon löste, wand den Blick von den dunklen Gebilden nicht ab. Sie hasste Regen, von Gewitter gar nicht erst zu reden.

Ein Frösteln suchte ihren Körper heim, erinnerte Natsuki daran, dass sie für ein solch aufkommendes Wetter nicht die beste Kleidung trug. Ohnehin hatte sich die vorherige Hitze schnell umgeschlagen, kalter Schweiß brachte die Haut schnell zum auskühlen. Die T-Shirt Idee war sowieso nach hinten losgegangen, wie naiv musste sie gedacht haben, damit einen triftigen Grund zu liefern, Shizuru von der Arbeit abzuhalten.

Der Blick sank langsam, verfing sich in dem Anblick vor ihr. Es war nicht Ungewöhnliches, dass sie das Verhalten der Älteren Kindern gegenüber so äußerte, jeder Tag in Garderobe bot schließlich genügend Beweismaterial. Dennoch war etwas anders an diesem Bild, vielleicht einfach weil Natsuki hintergründlich an das denken musste, was ihr die First Pillar vor einigen Stunden berichtet hatte. Der nachdenkliche Gesichtsausdruck vertiefte sich einen Augenblick. Shizuru würde wohl immer auf charmante Weise die Kleinsten in ihren Bann ziehen und irgendein Gefühl sagte ihr, dass die Ältere eine gute Mutter abgeben würde, wenn nicht sogar eine perfekte in den Augen der Gakuenchou.

Sachte schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf, versuchte sich von den inneren Bildern, die sich in ihrem Verstand formten zu lösen. Sie schenkte Shizuru wieder Gehör, als diese zur finalen Arbeit aufrief. Es war wohl wirklich Zeit, das Gewitter würde schließlich keine Rücksicht darauf nehmen. Nur ein leichtes Lächeln überzog ihre Lippen, ein Nicken bestätigte den Vorschlag der Älteren. Vielleicht hatte Shizuru doch mehr mitbekommen, als sie sich anmerken ließ. Der Blick heftete auf der älteren Otome, als diese sich von den Kindern weggezogen wurde.

„Baka...“, murrte die Jüngere nur leise als Antwort auf den Hinweis wo sich ihr Shirt versteckte. Sanfte Röte stieg auf, war Natsuki nur froh, dass Shizuru diese schon nicht mehr mitbekam. Einen Moment blieb sie noch im Gras verweilen, als ein erneuter Donner jedoch die Stille durchbrach, erhob sie sich letztlich doch. Das Kleidungsstück war schnell gefunden und wieder angezogen, fühlte sich die Jüngere schon gleich etwas besser danach.

Die zwei Stunden vergingen wie im Fluge, rege versuchten alle die letzten Schliffe am Bauwerk zu vollenden, das Dach soweit zu sichern, dass es dem Regen standhielt. Natsuki selber war noch an diesem beschäftigt, als die ersten Regentropen ihren Weg zur Erde bahnten. Missgestimmt zog sie die Brauen zusammen, merkte wie das kühle Nass sich auf ihrer Haut und Kleidung breit machte. Erst als auch die letzte Plane, die zumindest ein wenig Sicherheit gegen Regen und Wind liefern würde, angebracht war, gab sie die Jüngere zufrieden. Nicht gewillt sich länger dem Regen auszuliefern, schlüpfte die Gakuenchou in das Innere des halbfertigen Gebäudes, in dem auch schon einige andere Arbeiter Schutz gesucht hatten. Erschöpft lehnte sich Natsuki an einen der Stützpfeiler, schlang beide Arme um den fröstelnden Körper. Die Augen beobachten die Wasserstrahlen, die vom Himmeln fielen und von Sekunde zu Sekunde immer stärker werden zu schienen. So schnell würde sich das Wetter wohl nicht legen und das warme Plätzchen auf der Couch würde wohl noch etwas warten müssen. Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen, der Blick huschte kurz zu der kleinen Ansammlung von Menschen rüber. Wenigstens war der Bau für heute ein Erfolg gewesen, machte sich dies auch deutlich in den zufriedenen Gesichtern sichtbar.
 

Der Regen prasselte nieder auf die Baustelle wie eine Sinnflut. Doch schon bald war es nicht mehr nur das, sondern auch ein Wind kam auf und fing an die Planen schlackern und schnalzen zu lassen, die sie an dem gebäude zum Schutz angebracht hatten.

Die Menschen tummelten sich im inneren des Gebäudes wie eine Herde Schafe, die sich vor dem Regen verstecken wollte... Vor allem die kleinen Kinder aber, schienen schon bald mer als nur zu frieren, da es recht kalt wurde und der Wind nur so durch das Häuschen zischte. Doch der Regen war zu stark, als das man mal eben einfach so darunter hinweg ins Dorf laufen konnte... Besorgt standen sie alle herum und blickten hinaus...

„Was sollen wir jetzt machen“, „Mir Ist kalt...“, „Papa ich will Heim...“, hörte man einige Stimmen murmeln.

„Macht euch keine Sorgen... wir überlegen uns was..“, erklang dann plötzlich die aufmunternde Stimme Mai´s die auf ihre Dörfler einredete und sich dann suchend umsah. „Natsuki?“, rief sie durch die Menge und machte diese dann auch schon etwas abseits an einem Pfeiler aus, zu welchem sie sich dann gesellte.

„Wir haben ein Problem...“, verkündete sie ihr dann und es war offensichtlich was sie damit meinte. Doch noch ehe sie darauf weiter einging, hob sie fragend den Blick und sah sich um. „Wo ist Shizuru?“, wollte sie dann wissen und hob eine Braue.

„Kyosuke? Kyosuke?!!“, durchbrach dann aber noch eine suchende Stimme die Stille und offenbarte eine Mutter, die gerade von einigen Männern zurückgehalten werden musste, um nicht hinaus zu laufen. „Aber mein Sohn! Mein Sohn ist noch da draußen!“, rief die Frau panisch herum und erregte sofort die Aufmerksamkeit Mai´s, die zur ihr eilte und sich informieren ließ.

Und als wäre das nicht schon genug, hörte man draußen einige Bäume umstürzen und das zischen einer Stromleitung, die es ebenso umgerissen hatte. Der Tag wurde immer besser....

„Gut machen wir es so...“, sagte Mai und wandte sich an Natsuki, „du sorgst dafür, dass die Dörfler jeweils ein Kind auf die Arme nehmen und sicher ins Dorf kommen... und sich suche das Kind und Shizu~....“.

Doch das konnte sie nicht weiter ausführen, als ein 'Materialize!' die Luft durchschnitt und es war weder von ihr noch von Natsuki.... Shizuru?

Shizuru hatte sich draußen aufgehalten, um eines der Seile mit einem Hering fester in den Boden zu rammen, weil sich dieses zu lösen begonnen hatte... als der Sturm losbrach.

Nun hatte sie sich materialisiert, um mit ihrer Doppelklinge einen Baum in Zwei zu zerteilen, ehe dieser einen kleinen Jungen erschlug. Den kleinen Knirps packte sie sich dann und schoss mit ihm aus der Schusslinie, ehe auch noch der Strommast ihn erwischen konnte... Neben dem gebäude landete sie und ließ den Jungen durch eine Nische in das Gebäude laufen.. Sie selbst folgte ihm aber nicht, zeigte sich auch nicht sondern ließ sich den Wind ins Gesicht preschen, während sie sich umsah.... Den Mast konnten sie da unmöglich so liegen lassen.. Die Pfützen würden die Elektrizität weiter leiten und so könnten die Dörfler das Gebäude nicht verlassen...

Sie zog die Brauen zusammen und ließ die Energieringe aufzischen, doch bevor sie losfliegen konnte, um zur Tat zu schreiten, griff sie sich an den schmerzenden Unterleib und sackte in die Knie.... Der Amethyst blinkte und entzog ihr schließlich die Kraft... Die Robe dematerialisierte sich... „Was zur....“, gluckste sie, ehe sie sich mit beiden Händen auf den matschigen Boden stemmte und sich erbrach...
 

Besagtes Problem hatte die Gakuenchou schon lange, bevor Mai sie darauf aufmerksam machte, erkannt. Besorgt schweiften ihre Augen unter den Menschen umher, ehe sich sie auf die vor ihr konzentrierten.

"Shizuru?", wiederholte Natsuki die Frage halb, sah sich sogleich selber nach der Älteren um. Sie nicht unter den Anwesenden zu finden, war Grund genug um die Sorge ansteigen zu lassen. Vermutlich hielt sie sich noch draußen auf, der Fakt war jedoch alles andere als beruhigend. Der Sturm herrschte schließlich ziemlich heftig und selbst einer Otome würde es etwas schwer fallen bei dem Wetter zu manövrieren.

Energisch stieß sich die Jüngere von der Wand ab, trat mit Mai einige Schritte vorwärts. Als dann noch die aufgebrachte Frau ein wenig Panik verbreitete, war die Gakuenchou fast schon drum und dran aufzubrechen und nach dem kleinen Jungen zu suchen. Doch solch unüberlegtes Handeln sollte bedacht sein, so brauchten die anderen Menschen immerhin auch die Hilfe der beiden Otome.

Zustimmend nickte sie Mai zu, hätte zwar lieber die Rollen getauscht, doch es war wohl keine Zeit sich darüber jetzt noch zu streiten. Aus Gewohnheit hob Natsuki die Hand streifte Sekunden danach ihr Ohr, das allerdings in Bezug auf den GEM nun das falsche war. Noch bevor sie dazu kam den Fehler zu verbessern, ertönte der Befehl der Materialisierung. Die besorgten Augen huschten kurz rüber zu Mai, dann in die Richtung aus der das Krachen von Bäumen zu hören war.

Sie musste da raus und Shizuru suchen, alles in ihr drängte danach. Zu wissen, dass es der Älteren gut ging war für Natsuki Hauptpriorität, alles andere kam erst danach, so egoistisch es klingen mochte. Natürlich war die ältere Otome durchaus fähig auf sich selber aufzupassen, war zugegebner maßen eher die jenige die auf andere Acht gab als selber jemals Hilfe zu brauchen. Als der kleine Junge dann auch wieder die die sicheren Arme seiner Mutter fand, stand für die junge Otome die Entscheidung fest.

„Mai! Ich geh raus und halte euch den Weg frei….“, noch ehe die Andere Einspruch erheben konnte, war die Gakuenchou schon voran gelaufen, die Robe legte sich während dem Laufen binnen Sekunden an ihren Körper. Der Wind peitschte das dunkle Haar umher, Regen prasselte so stark gegen ihr Gesicht, dass es der Jüngeren teilweise schwer fiel überhaupt richtig sehen zu können. Ein Blitzen in der Entfernung erweckte ihre Aufmerksamkeit, der umgefallene Strommast stellte wohl die größte Bedrohung zurzeit da. Schlingernd bewegte sich das Kabel im Wind, zischte und knackte, wenn die Elektrizität in Berührung mit Wasser kam.

Drinnen hatte Mai nun auch ihre Robe materialisiert, hatte nur mit einem Kopfschütteln der sturen Otome hinterher geblickt. „Die Kinder werden getragen und bleibt dicht zusammen...“, orderte sie die Gruppe von Menschen an, winkte sie schon gen Ausgang des Gebäudes. Die Leute taten auch wie ihnen geheißen, vertrauten auf die bekannte Otome, die ihnen schon mehr als einmal ausgeholfen hatte. Mai schnappte sich selber eines der verängstigten Kinder, hielt es sicher mit einem Arm an ihrer Hüfte fest, wartete eigentlich nur auf ein Zeichen Natsukis.

Diese hatte vorerst mit dem Mast zu kämpfen, geschickt wich sie einige Male der bedrohlichen Leitung aus, bekam sie dann zu packen. Das Material ihrer Robe war zum Glück so konstruiert dass es keinen Strom leitete. Die andere Hand schob sich unter den schweren Schaft, stemmte diesen hoch. Ein kurzer Ruck und die Bedrohung war vorerst beseitigt. Einige Bäume waren zwar auch zu Boden gegangen, versperrten allerdings nicht den nötigen Fluchtweg. Das impulsive Aufleuchten ihrer Robe war hell genug um Mai das nötige Signal für die Evakuierung zu geben.

Bis jetzt hatte die Gakuenchou noch kein Stück von Shizuru erblicken können, war der Regen schon so stark, dass man die eigene Hand kaum vor Augen erkennen konnte. „Shizuru?“, rief die Jüngere über das Heulen des Windes hinweg. Augen kniffen sich leicht zusammen, blind folgte sie dem Gefühl, was sie nach einer Weile auch nicht enttäuschte. Panisch landete sie neben der älteren Otome, der es alles andere als gut zu gehen schien.

„Shizuru….wir müssen hier weg…“, tönte die besorgte Stimme, Arme griffen sogleich unter die der Älteren hoben sie hoch in den Stand. „Kannst du laufen...?“, hakte Natsuki nach, hatte ohnehin schon erkannt, dass Shizuru nicht mehr die Robe des Amethysten kleidete. Der wackelige Stand reichte aus um die nötige Antwort zu liefern. Arme zogen sich sogleich fester um den Leib, hatten Shizuru schnell hochgehoben. Ohne weiteres flog Natsuki los, wusste zwar augenblicklich nichts mit der Orientierung anzufangen, dennoch hatte sie das

Ziel klar vor Augen. Irgendein sicherer Platz in diesem Sturm…
 

Mai hatte die Dörfler samt der Kinder schnell durch den regen geleitet. Sie hatten Platz in dem ersten Haus gefunden, welches ihren Weg kreuzte und das war zum Glück ein größeres Geschäft, wo sie alle Schutz finden konnten bis Mai sie alle vereinzelt in ihre Häuser bringen konnte... Doch kaum hatten sie sich in dem sicheren Gebäude verschanzt, stürmte es nur noch mehr los und man konnte schon gar nicht mehr wirklich etwas sehen... Sie stand am Eingang und blickte hinaus. „Natsuki... Shizuru-san...“, murmelte sie vor sich hin und überlegte schon noch mal loszufliegen, doch nicht mal sie würde bei diesem Sturm etwas sehen können... Sie konnte nur hoffen das die beiden sich gefunden hatten...

Shizuru wurde vom Wind ordentlich durchgeschüttelt und von dem Druck an die äußere Fassade des Gebäudes gedrückt, welches sie zu beschützen versucht hatte durch den letzten Handgriff, der sie aufgehalten hatte gleich Schutz zu suchen.. Sie hatte die Arme um sich geschlungen und schon mehr als einmal versucht sich wieder zu materialisieren, was aber aus irgendeinem Grund einfach nicht funktionieren wollte... Doch warum? Der Amethyst war doch da und das Five Columns System konnte unmöglich schon völlig ausgezehrt sein... warum also wollte es nicht funktionieren? Gott zu was war sie eigentlich zu gebrauchen?

Als sie dann versuchen wollte sich irgendwie in dem undurchdringlichen Sturm aufzurichten, hörte sie plötzlich die bekannte Stimme Natsukis. Sehen konnte sie nichts, doch sie traute ihrem Gehör.

„Natsuki...“, sagte sie,wollte sie schon ermahnen, dass diese sich nicht in Sicherheit gebracht hatte, doch da wurde sie auch schon von den starken Armen der Gakuenchou hoch genommen und spürte, wie sie den Boden verließen und abhoben. Instinktiv krallte sie sich um den Nacken der Jüngeren und vergrub den Kopf an ihrem Hals um ihn vor dem Regen zu verbergen, der ihr kalt ins Gesicht schlug... „Natsuki... die Dörfler?...“, krächzte sie dann, machte sich wie immer mehr Sorgen um andere als um sich selbst.. wobei das alles doch mehr als besorgniserregend sein sollte... Immerhin war Shizuru dank der Nanos noch niemals krank gewesen.... woher also dieses plötzliche Erbrechen? Was war denn nur los in letzter Zeit das so viele eigenartigen Dinge um sie herum geschahen?... Dabei hatte sie doch vorgehabt, Natsuki den Urlaub so schön wie möglich zu machen...und was war geschehen? Lauter schlechte Dinge hatten sie heimgesucht und sie hatte es nur gut gemeint, wollte Natsuki mit den Bauarbeiten ablenken... doch nun befanden sie sich wieder in einer misslichen Lage und Natsuki musste Shizuru aus der Traufe retten... schon wieder...

Der Regen peitschte ihnen nur so um die Ohren und der Wind wirbelte herum, als hätte er vor sich in Kürze in einen Orkanartigen Sturm zu verwandeln..

Man konnte es zwar nicht sehen... doch oben, auf einem der riesigen Gebirgsfelsen, standen zwei Gestalten und blickten auf das ganze Geschehen nieder, wie Zeus zu seiner Zeiten aus dem Olymp... Der Sturm pfeifte auch ihnen um die Ohren, doch die beiden Brüder standen da, wie Felsen in der Brandung die nicht das geringste zu erschüttern wusste...

„Ihr entkommt uns nicht... und die Hölle wird nichts sein, im Gegensatz zu dem, was euch noch erwartet... Ice Silver Crystal.... Graceful Amethyst...“, raunzte Zen, ließ seine Augen rot aufblitzen und hob dann die Arme, woraufhin es nur noch schlimmer zu Stürmen begann und nun auch schon gewaltige Blitze am Himmel zuckten.

Von einer Sturmböe regelrecht zur Seite geschlagen, gerieten Shizuru und Natsuki ins Trudeln. Die Ältere hielt sich fester an Natsuki, löste aber dann eine hand, welche sie wieder an ihrem GEM vorbeiziehen ließ. „Materialize!“, rief sie durch den Sturm... der GEM blitzte zwar auf, machte aber keine Anstalten Shizuru die Robe noch mal an den Körper zu legen... Das war wie verhext...
 

Schützend schlangen sich Natsukis Arme nur noch fester um den Körper der Älteren, hatte sie keinesfalls vor jene durch Unachtsamkeit im Sturm zu verlieren. Das Fliegen war fast schon selbstmörderisch bei dem Wind, nur unter Schwierigkeiten gelang es der Jüngeren den Kurs zu halten. Die Energie der Robe war zum Glück noch nicht allzu sehr ausgezehrt, doch mit jeder Böe, jedem harten Gegenschlag wich ein wenig davon. Die Augen waren zu Spalten zusammengekniffen, suchten rege nach einem Hinweis, einer Möglichkeit irgendwo in Sicherheit zu landen. Solch einen Sturm hatten die Bewohner des Catgod Mountains sicher schon lange nicht mehr erlebt, geschweige denn die junge Gakuenchou, der leichte Regen, der öfters mal die Straßen Windblooms heimsuchte, war nichts dagegen.

Knirschend presste Natsuki die Zähne aufeinander, hatte sie nun ein Grund mehr solches Wetter zu verabscheuen. "Keine Sorge, Mai bringt sie in Sicherheit...", versuchte sie Shizuru zu beruhigen, hoffte inständig, dass Mai mit den anderen bereits irgendwo Zuflucht gefunden hatte. Doch das war nun eher Nebensache, vielmehr sorgte sich Natsuki um einen eigenen sicheren Unterschlupf und noch viel mehr um Shizurus Befinden. Argwöhnisch hatte sie die Versuche der Älteren den Amethysten zu reaktivieren mitbekommen. Was war nur los mit diesem GEM? Sollte er etwa schon wieder auf eine Art missbraucht werden oder hatte sich etwas an seinem Besitzer geändert, dass er nicht mehr reagierte?

Schwer schluckte die Gakuenchou als ihr einige Möglichkeiten anfingen im Kopf herum zuschwirren, diese Veränderung musste auf jedenfalls Yohko berichtete werden, egal um was es sich nun handelte. Eine neue Windböe kam auf, war um einiges stärker als alle anderen davor. Das anfängliche Trudeln wurde bald schon schlimmer, mit Mühe versuchte der Ice Silver Crystal Kontrolle über die Robe zu behalten.

„Lass mich ja nicht los!“, ermahnte sie Shizuru, wusste, dass es unweigerlich zu einer Bruchlandung kommen würde. Nicht einmal den Boden konnte man wirklich erkennen, drehte sich Natsuki nur instinktiv im Flug, hatte vor den Aufprall mit dem Rücken zu dämpfen, gleichzeitig die ältere Otome somit vor der Gefahr zu schützen. Der Einschlag kam schneller als erwartet, die Energieringe der Robe leuchteten schwach auf, als der Besitzer nur ein leises Keuchen über die Lippen brachte. Zumindest waren sie irgendwo im Dorf, dass war etwas Beruhigendes.

Doch damit nicht genug, war der Wind stark genug die beiden Otome noch ein Stück weiter über die Straße schliddern zu lassen. Der Griff um Shizurus Körper verstärkte sich, versuchte die Jüngere verzweifelt mit den Füßen etwas Halt im Boden zu finden. Die Robe besaß zwar nicht mehr ihre volle Kraft, dennoch würde sie sich im Boden verankern können, nicht lange, aber immerhin. Ein Versuch war es wert, die Triebe des schwarzblauen Robe schossen zur Seite weg, wanden sich wie eine Schlingpflanze um einen nahe gelegenen Masten, verhinderten weiteres Rutschen durch den matschigen Untergrund. Gerade rechtzeitig, ehe die Gakuenchou mit dem Kopf voran durch einen Gartenzaun gebrettert wäre, brachte sie ein Ruck zum Stillstand.

„Das hält nicht lange…!“, knurrte Natsuki mehr zu sich selber, konnte fast schon die Sekunden zählen bevor ihre Robe den Geist aufgab. Sie musste sich was Besseres einfallen lassen, doch bevor sie auch nur ansatzweise dazu kam, ertönte ein lautes Knacken. Smaragdfarbene Augen weitete sich ein Stück, als der Mast anstatt der Robe als erstes nachgab, geradewegs die Position ansteuerte, an der sie sich in dem Moment befanden.

„Verdammt…“, murrte die Jüngere panisch, handelte in den nächsten Sekunden mehr aus Instinkt als wirklich bedacht. Mit einem schnellen Ruck hatte sie sich mit Shizuru gedreht, drückte die Ältere etwas unliebsam auf den Boden. Die Arme hatte sich gelöst, schütze nun aber der kompletten Körper jenen der wenige Zentimeter unter Natsuki lag. Selbst mit intakter Robe war der Aufschlag des Mastes auf ihren Rücken mehr als betäubend, ließ die Jüngere die Luft scharf einziehen. Jeglicher Schmerz war nicht von Bedeutung, Shizurus Sicherheit war alles was im Moment zählte…
 

Das plötzliche aufkommen auf dem Boden ließ sie aufkeuchen, aber eher vor Schreck als vor Schmerz, da Natsuki das Gewicht der beiden komplett abfederte und den Aufprall komplett auf sich zog...

Verbissen wollte sie den Kopf heben, sehen, ob es Natsuki gut ging, doch der Wind verhinderte das gewaltsam. „Natsuki....“, wimmerte sie nur und krallte sich noch fester an ihr fest... Warum wollte der Amethyst denn einfach nicht arbeiten? Warum nicht jetzt, wo sie ihn wirklich brauchte?

„Scheiße....“, jammerte sie nur kläglich über ihre missliche Lage und kniff die Augen zusammen, als sie über den Asphalt gefegt wurden und Natsuki ihre Robentriebe an etwas befestigen musste... Doch das das nicht lange halten würde, laut Natsukis Aussage, ließ sie die Augen aufreißen.

„Lass mich los.... Lass mich los und flieg weg...“, bettelte sie, war sich sicher, das die Jüngere sich schneller bewegen können würde ohne das zusätzliche Gewicht, doch wie dumm war sie... zu glauben dass Natsuki das tun würde... Sie selbst würde es ja auch nicht tun... Sie würde die Gakuenchou niemals alleine lassen sondern lieber zusammen mit ihr sterben...

Der Griff wurde automatisch fester, als der Mast umriss und auf sie zusteuerte... Augen rissen auf, legten den Rubin frei, als Natsuki sich mit ihr drehte und den Mast mit ihrem Rücken abfing, welcher dagegen donnerte als gäbe es kein Morgen...

„Natsukiii!!“, rief sie entsetzt, während sie durch einen Zaun und gegen die nächste Wand einer Hütte geschleudert wurden... Erneut keuchte sie auf, diesmal aber weil sie diejenige war, die mit dem Rücken auf das massive Holz der Hütte traf, an welcher sie dann hinab sanken und nur das Haus, welches sie im rücken hatten verhinderte, das sie weiter weggeblasen wurden... Doch dementsprechend stark war nun auch der druck welcher auf sie einwirkte, da der wind von vorne drückte...

Ein ächtzen entkam der Älteren, während sie versuchte die Augen zu öffnen und Natsuki anzusehen... Es musste doch einen Weg aus dieser Hölle geben... Warum nur konnte sie nichts tun?

„Es verläuft alles nach Plan, mein Bruder...“, mauschelte Zen, der noch immer mit Zin oben auf dem Felsen stand und alles unbeeindruckt beobachtete.., „schon bald werden wir die nächsten Schritte einleiten können...“

Mit diesen Worten hob er dann die Hand, wirbelte diese herum und gleichzeitig mit dieser Bewegung entstand am Himmel ein Wirbelsturm, der sich langsam gen Boden senkte, direkt an dem Fleck, wo sich die beiden otome befanden.

Da Shizurus mit dem Gesicht zum Himmel war, fiel ihr das natürlich sofort ins Auge, welches sie mit Mühe nur aufhalten konnte. „Natsuki...“, sagte sie, versuchte deren Aufmerksamkeit auf die neue Gefahr zu lenken... „Natsuki!! Natsuki wir müssen hier weg!“, wurde sie dann lauter und begann an der Jüngeren Otome zu rütteln, doch der Wirbel kam immer näher und das in einem beängstigenden Tempo... Natsukis Robe würde es nicht mehr lange machen und dann würde der Sturm die beiden wohl auseinander nehmen und das in binnen von Sekunden....

„Natsuki!! Natsuki!“, rief sie immer weiter und wollte den Spieß dann umdrehen und Natsuki hochnehmen, um dann mit ihr zu fliehen, doch dafür war sie nicht kräftig genug...

Wieder fanden verzweifelte Finger den Weg zu ihrem GEM und wieder sprach sie ein 'materialize'... immer und immer wieder.. doch nichts passierte...

„Verdammt!! Warum gehst du denn nicht?! Bitte... Bitte lass mich nicht im Stich! Hilf mir...“, flehte sie ihren GEM an und Tränen stiegen in ihr hoch während sie Natsuki fest an sich gedrückt hielt. Ihr Blick fand wieder den Wirbelsturm, doch bevor dieser sie erreichen konnte, strahlte der GEM dann doch auf und ließ sich die Robe an ihren Körper schmiegen... Damit allerdings war es noch nicht getan... Wieder reagierte Natsukis GEM auf den Amethysten und beide hüllten sich in ein Strahlen, was stark genug war um alles um sie herum erblinden zu lassen... Wieder spürte sie diese wärme... diese vulkanartige Kraft in sich aufsteigen, wie zu dem Moment als sich die GEMs verschmolzen hatten... Dieses mal aber gingen sie einen Schritt weiter... An dem freien Ohr der jeweiligen Frau, entstand eine Kopie des GEM´s der anderen... Die Kräfte verbanden sich, vier GEM´s strahlten nun auf und legten neue Kräfte, neue Roben an die vom Sturm gepeinigten Körper...
 

Jeder einzelne Muskel bebte unter dem Material der Robe, wäre es an dieser nicht gewesen, hätte Natsuki wohl kaum den Schlag überlebt. Die Wucht hätte ohne Gnade Knochen zu brechen gebracht, keine Rücksicht auf Leben oder Tod genommen. Kraftlos ergab sich die Jüngere dem Wind, wurde wie eine Marionette durch den Zaun und an die Wand des Haus befördert. Es war ein Wunder, dass sich die Robe noch nicht dematerialisiert hatte, sehr viel Kraft steckte schon lange nicht mehr darin.

Benommen sanken die Lider der Gakuenchou, rutschte sie noch etwas weiter die Wand herab, zumindest soviel wie es der starke Druck erlaubte. Jede einzelne Gliedmaße fühlte sich taub an, vom Regen, vom Wind, der eisigen Kälte die dadurch zustande kam und nun auch von diversen Schmerzen, die in Schüben den Körper durchzogen. Etwas gedämpft vernahm sie ihren Namen, versuchte mit Mühe die Augen wieder zu öffnen. Shizuru rief nach ihr, sie musste sich zusammen reißen, sie beide schützen.

"Shizu...ru...“, brach es nur matt hervor, erlosch das Wort schon lange im pfeifenden Wind. Die neue anbahnende Gefahr bekam die junge Otome nicht wirklich mit, war sichtlich erschöpft von jenen Taten die Ältere in Sicherheit zu bringen und zu gewahren. Nicht einmal das Rütteln brachte etwas mehr Leben in ihr hervor. Die Finger krallten sich in die Kleidung, die sich unter ihren befanden, der restliche Körper Natsukis hing eher schwach in den Armen der Älteren.

Erst als das gleißende Licht des Kristalls die beiden Frauen einhüllte, begann sich wieder etwas im Körper der Jüngeren zu regen. Das Strahlen vermittelte eine unglaubliche Hitze, fühlte sich das Ohr mit ihrem GEM fast schon an, als ob es verglühen wolle. So schnell diese aber auch kam, verschwand sie auch wieder, schlug in angenehme Wärme um, die langsam anfing alle Fasern ihres Körpers zu durchströmen. Was war das? Es fühlte sich auf eine Art so vertraut an, so als ob die schützenden Arme um sie ihr ein direktes Gefühl von Liebe vermittelten. Überrascht keuchte die Gakuenchou auf, als sich ein zweiter GEM an ihrem verwundeten Ohr festsetzte, damit aber keinerlei Schmerzen mit sich brachte sondern eher im Gegenteil die geschundene Haut sofort heilte.

„Was zur…“, hauchte sie nur verwirrt über die Wendung der Situation, fasste sogleich mit einer Hand an den neuen Stein, der so prachtvoll wie der Original Amethyst strahlte. Mit ihm kam nicht nur die neue Robe mit sich, sondern auch neue Kraft, ein ganzer Schub neuer Nanomaschinen teilte sich das Blut mit den bereits vorhandenen. Es war so als ob zwei Otome im Körper von einer steckten. Impulsiv leuchteten die Energieringe der Robe auf, spürte die Jüngere wie sehr viel leichter es nun war gegen den Sturm anzukämpfen. Ein Blick rüber zu Shizuru verriet Natsuki, dass es ihr wohl ähnlich erging, sie sichtlich froh darüber war nun endlich wieder die Kräfte einer Otome nutzen zu können.

„Ich denke wir sollten verschwinden, bevor das Ding uns erreicht…“, die Augen hefteten nun etwas panisch auf dem Wirbelsturm, der nur noch wenige Meter entfernt war. Es war nun keine Zeit sich weiter Gedanken um die neue Kraft und Roben zu machen, erstmal zählte es irgendwo in Sicherheit zu gelangen. Fest umfasste die Jüngere Shizurus Hand, verlinkte die Finger ineinander.

„Damit wir uns nicht verlieren…“, betonte die Gakuenchou nachdrücklich, brachte somit den Willen rüber, genau dies verhindern zu wollen. Selbst wenn Shizuru nun wieder eine Robe trug, allein gut gegen den Sturm ankämpfen konnte, wollte sie nicht von ihr lassen. Nicht jetzt, nicht nach all dem was sie schon heute durch gestanden hatten.
 

„Es hat begonnen...“, meinte Zen, dessen Augen nun nur noch röter auffunkelten und die seines Bruders, welcher neben ihm stand, ebenso, „bald schon... bald schon, kleiner Bruder... hab nur geduld“. Diese Worte gesagt, fasste er seinem Bruder auf die Schulter, ehe er die Hände wieder erhob und diese herum wirbeln ließ, woraufhin der Tornado noch größer und wilder wurde und sich noch dazu plötzlich von den beiden Otome wegbewegte...

Die Kraft, welche in Shizuru hochgestiegen war, beflügelte nicht nur ihren Körper sondern auch ihren Geist. Die GEM´s blitzten auf, ebenso ihre Augen, welche sie nun aufschlug und diese kurzzeitig so schienen, als hätten sie eine ganze andere Farbe... Das sonstige Rubin wurde von silbrigen Schlieren durchzogen, die nur ganz langsam wieder verschwanden und sie sich dann umsah... Dieses Gefühl in ihr drin war so eigenartig... Als wollten die Nanos sie förmlich dazu zwingen sich zu bewegen und die Kräfte zu entfesseln... Ihre Sinne wirkten geschärft, vermittelten ihr schnell ganz neue Eindrücke... ebenso auch das plötzlich umdrehen des Tornados... Dieser drohte nun das Dorf in Schutt und Asche zu legen.

„Natsuki!“, rief sie aus, als diese schon die Finger mit ihren verschlossen hatte und ließ die Enegerieringe aufblitzen. Noch ehe sie es sich versah, in fast fünfacher Geschwindigkeit, war sie abgehoben und hatte Natsuki gleich mit sich gezogen, um dem Tornado nachzufliegen, sich diesem in die Laufbahn zu stellen....

Sie schwebten vor dem Tornado weg. Eine Lösung für das Problem musste her.... doch wie einen Wirbelsturm aufhalten?

Sie zog leicht die Brauen zusammen, sah zu dem Dorf, wieder zu dem Wirbelsturm und dann zu Natsuki. „Lass uns einen Gegenwirbel erzeugen der in der entgegengesetzten Richtung rotiert...“, schlug sie vor und noch ehe Natsuki reagieren konnte, richtete Shizuru beide Arme vor sich und ihre Robenringe pulsierte, sammelten Kraft an, welche sich dann entlud. Auch sie riss ihre Arme in kreisenden Bewegungen herum und erzeugte somit, zusammen mit Natsuki, einen Gegenwirbel aus Energie, der sich dem wirbelsturm stellte und diesen zu bremmsen schaffte... Die beiden Stürme stießen aufeinander. Shizuru drehte ihre Arme immer weiter, leitete noch mehr Energie in die Ringe. „AAH!“, schrie sie zum Schluss aus, entlud wirklich alles, was die neue Robe hergab und wurde dann von dem Rückschlag etwas weggewirbelt. Sie brauchte allerdings nicht lange um wieder die Kontrolle über ihren Flug zu bekommen und stoppte ab.

Natsuki hatte sie sie gleich wieder mit sich gezogen gehabt und nun konnten sie aus sicherer Entfernung mit ansehen, wie sich die Wirbelstürme gegenseitig auflösten...

In diesem Moment zuckte Zen zusammen und kippte torkelnd nach hinten um. „Verdammt!“, fluchte er und mit dem schwinden seiner Konzentration ließ auch das Gewitter langsam aber sicher nach... Es regnete zwar immer noch, doch der Wind war so gut wie verschwunden und so war es erträglicher...

Die Ältere seufzte erleichtert auf, spürte jedoch, wie der fremde Phantom GEM an ihrem Ohr sich wieder auflöste, mit ihm die Robe und sie sackte aus der Luft hinab, direkt in Richtung Boden... Doch nicht nur die neue Robe verschwand, sondern auch die Amethysten Robe an sich... Ihr Körper war einfach zu geschwächt um wenigstens die Grundlage der Robe aufrecht zu erhalten... Ob sie nun auf dem Boden aufschlagen würde oder nicht, das würde sie nicht mehr mitbekommen, da sie schon im Fall bewusstlos wurde....

„Shizuru-san!“, hörte man dann aber plötzlich die Stimme Mai´s, welche angeschossen kam wie ein Pfeil und erst Shizuru mit beiden Armen auffing und sich dann Natsuki aus der Luft fischte, um mit beiden unter dem nächstbesten Dach zu landen... Was zum Henker war hier nur los?
 

Schnell hatte die Gakuenchou begriffen, worum es Shizuru bei diesem Plan ging. Es schien fast so, als ob der anbahnende Tornado seinen eigenen Willen hatte, sich aus Rache, weil er die beiden nicht erwischen konnte nun das Dorf ansteuerte. Mit Hilfe der Überkraft, die sich durch die Robe bildete, war es keine Schwierigkeit einen gleichstarken Gegensatz zu dem Wirbel zu erzeugen. Jede Bewegung fiel so viel einfacher als mit der herkömmlichen Robe, die der Ice Silver Crystal sonst trug.

Es war ein kleiner Lichtblick, als sich endlich der Sturm zu lösen begann, nur noch den prasselnde Regen übrig ließ, den Natsuki fast schon gar nicht mehr wahr nahm. Die fremdartige Wärme, die immer noch durch Adern und Venen strömte war Grund genug dafür. Jene Wärme verschwand allerdings blitzschnell, ebenso wie die neue Robe und der mysteriöse zweite GEM an ihrem Ohr. Erschrocken riss die Jüngere die Augen etwas weiter auf, sackte selber ein gutes Stück in der Luft nach unten, ehe ihr auffiel, dass Shizuru komplett ohne Robe dem sicheren Grund entgegen steuerte. Sie selber trug zumindest noch ihre eigene Robe, die aber auch nicht lange fackelte und sich langsam zu dematerialisieren begann.

„Shizuru...!“, rief die Dunkelhaarige, versuchte im Fall die ältere Otome auf irgendeine Weise zu erreichen. Ohne Manövrierfähigkeit machte dass allerdings nicht viel Sinn und die Versuche scheiterten vergeblich. Dass Mai so schnell als eingriff, war wirklich Rettung in letzter Sekunde. Ruckartig blieb die Gakuenchou in der Luft hängen, baumelte etwas unbeholfen am Handgelenk, dass die feurige Otome gerade noch so gepackt hatte. Shizuru hielt sie zu Natsukis Erleichterung sicher mit einem Arm fest.

Mai überlegte nicht lange, steuerte schon zielstrebig das Haus an, was unter ihren Füßen langsam zum Vorschein kam und sich als nichts anderes als das eigene Heim des Fire String Rubys herausstellte. Das sie die beiden Otome entdeckt hatte, war eigentlich mehr Zufall gewesen. Doch umso günstiger erschien nun der Fakt, dass beide so weit ab vom Schuss geweht wurden, konnte sie gleich persönlich für die Zuflucht der beiden sorgen.

Erschöpft sank Natsuki zu Boden, als sie diesen endlich erreicht hatte, spürte sogleich aber ein Ziehen an ihrem Arm. Der Blick folgte diesem, traf auf die besorgten Augen ihrer Freundin.

„Komm schon Natsuki, du musst mir helfen….“, drängte Mai, hatte sichtlich damit zu kämpfen die bewusstlose Otome in ihren Armen aufrecht zu halten. Mai wusste, dass beide wohl am Ende ihrer Kraft waren, es Shizuru dadurch schließlich sogar in die Ohnmacht befördert hatte. Die Gakuenchou nickte eifrig, raffte sich vom Boden auf wackelige Beine auf, stolperte die kleine Treppe hoch um die Tür zu öffnen. Mai packte die ältere Otome von neuem und betrat mit ihr das kleine Haus, platzierte Shizuru Augenblicke später auf dem Sofa. Die Dunkelhaarige hatte noch schnell die Tür geschlossen ehe sie an dieser erneut zu Boden herunter rutschte. Der Atem hielt sich recht flach, während die Augen sich auf den bewusstlosen Körper fixierten.

„Ich hole erst einmal Handtücher zum abtrocknen…“, informierte die Köchin, waren allesamt ja schließlich bis auf die Knochen durchweicht vom Regen. Nachdem sie um die nächste Ecke verschwunden war, fing Natsuki langsam an auf das Sofa zuzukrabbeln, hielt erst inne als sie daneben hockte. Dunkle Brauen zogen sich nach unten, als sie die Ältere betrachtete.

„Shizuru….“, wisperte sie leise, zwei Finger fühlten vorsichtshalber nach dem Puls der anmutigen Otome, während die anderen sich um die kalte Hand schlangen. Erleichtert atmete die Jüngere auf, als sie den stetigen Rhythmus unter ihren Fingern bemerkte, der Kopf fiel leicht nach vorne, lehnte sich an die nasse Kleidung, die den Körper vor ihr kleidete.
 

„Bruder, ist alles in Ordnung?!“, rief Zin, der kleinere, besorgt aus und ging zu seinem großen Bruder in die Knie, um ihm aufzuhelfen. Das war wirklich ein derber Rückschlag gewesen und mit so viel Kraft hatte er dann doch wieder nicht gerechnet... Auch wenn das ein wichtiger Teil seines perfekten Plans war... Er sah gen Himmel, wo sich die Wolken aufhellten, auch wenn immer noch eine Menge Regen vom Himmel kam... Der wind aber hatte sich gänzlich gelegt...

„Keine Sorge... alles bestens...“, meinte Zen dann nur, beruhigte somit seinen Bruder und erhob sich dann wieder auf die Beine, warf noch einen Blick ins Tal und grinste dann bösartig.

„Hätte kam besser laufen können...“, sagte er und mit einem rauschen, hatte er sich dann im nichts aufgelöst.. sein Bruder kurz darauf ebenso... Was führten diese beiden Kerle denn nur im Schilde??

Shizuru bekam von dem Unterfangen Mai´s und Natsukis nichts mehr mit, wie schon so oft in den letzten Tagen.. Ihr Körper war einfach mehr als ausgezehrt und etwas hatte sich da ja auch grundlegend verändert... auch, wenn sie selbst davon noch nichts wusste... Sie bekam nur die Folgen zu spüren..

Als Mai den durchnässten Körper der Älteren auf der Couch nieder ließ, sackte die Hand von ihrem Bauch beinahe leblos wirkend vom Polster und hing von dem Sofa hinab. Mai umfasste die hand nur schnell und schob sie wieder hoch, ehe sie sich dann aufmachte, um Handtücher, Bademäntel und sonstiges zu holen, was beim wärmen helfen würde...

Shizurus Gesicht war kreidebleich und ihre Lippen von der Kälte regelrecht bläulich verfärbt, dennoch schlug ihr Puls ganz normal und man musste sich keine Sorgen um ihr Leben machen... Ihr Körper holte sich in dem Moment nur das, was er dringend nötig hatte.. Schlaf und Ruhe.

Der Atem ging flach und fegte seicht über ihre eigene Brust hinweg, während das feuchte Haar in ihrem Gesicht klebte und es fast gänzlich verdeckte..

„Mou, Natsuki...“, erklang dann Mai´s mahnende Stimme, als sie den Raum wieder betrat und Decken, Handtücher und Bademäntel neben der Couch auf dem Boden ablegte, „mach dir mal keine Sorgen um Shizuru, die ist ein zäher Hund... Du solltest dich lieber erstmal selbst abtrocknen, dir den Bademantel überziehen und wenn dir danach ist, kannst du auch heiß Baden... um Shizuru-san kümmere ich mich“.

Kaum gesagt, da warf sie Natsuki auch schon Handtuch, Decke und Bademantel in den Schoß, um ihr somit verständlich zu machen das sie keinen Widerspruch duldete....

Während sich Natsuki dann mit sich selbst beschäftigen konnte, machte mai sich ohne umschweife daran, Shizuru zu entkleiden, bis diese völlig nackt auf der Couch lag. Mit einem Handtuch rieb sie dann etwas oberflächlich den leblos wirkenden Körper ab, wickelte diesen dann anschließend in eine warme Wolldecke.

Etwas besorgt wanderte ihr Blick in das Gesicht der anmutigen Otome, deren Wangen sich leicht gerötet hatten... „Fieber...“, nuschelte Mai und legte eine hand prüfend auf die Stirn.

Das war nun wieder weniger gut... aber wohl normal, immerhin war Shizurus Körper in letzter zeit reichlich angreifbar geworden... „Ich mach schnell einen heißen Tee und Feuer die Öfen an... pass du derweil auf das sie es auch schön warm hat“, meinte sie dann und erhob sich, um sich an die Arbeit zu machen...

Shizurus Lippen trennten sich, während sie etwas schneller nach Luft schnappte, jedoch immer noch völlig ruhig... Ihr Körper verfiel einem leichten zittern unter der Decke...
 

Nicht lange konnte die junge Otome so ruhen, wurde sie schon durch die annähernde Schritte wieder hellhörig. Der Kopf hob sich leicht bis sie die matten Augen auf die Mais trafen, die sie schon fast strafend anblickte, weil sie wie ein begossener Pudel da saß ohne etwas zu tun. Flüchtig fing sie die Sachen auf, die ihr in den Schoß geworfen wurden.

"A-Aber...", wollte Natsuki schon protestieren, ein weitere Blick der anderen Otome und der Widerstand war gebrochen. Es würde Shizuru wohl auch kaum etwas nützen, wenn sie hier in nasser Kleidung vielleicht selber noch etwas holte. Dennoch war die Sorge um die Ältere viel zu groß, als dass sie ihre Seite lange verlassen wollte. Nach einem heißen Bad war der Gakuenchou nicht wirklich, die klebrige Kleidung musste wohl aber weichen.

Geschlagen erhob sie sich von ihrem Platz, machte Mai gleichzeitig damit Platz. Ihre Schritte führten sie in den Raum nebenan, das Handtuch und die anderen Sachen fielen zuerst achtlos zu Boden. Es war schon fast eine Qual sich aus den engen Stofffetzen herauszuschälen, schienen sich nur so an der Haut zu klaffen. Nach einiger Mühe aber hatte es die Dunkelhaarige geschafft, trocknete sich grob mit dem Handtuch etwas ab, ehe sie den kühlen Körper in Bademantel und Decke wickelte. Der raue Stoff fühlte sich unangenehm schroff auf der empfindlichen Haut an, half jedoch zunehmend etwas Wärme zu gewinnen.

Gerade als Mai die Temperatur Shizurus überprüfte, kehrte Natsuki zurück in den Wohnbereich, lehnte sich dann mit einer Hand abstützend auf der Sofalehne ab. Die andere hielt die Decke aufrecht um ihren Körper. Ein ungutes Gefühl stieg in ihr hoch, Fieber war zwar in einer Art vielleicht gut, war es ein sichtliches Zeichen, dass der Körper kämpfte, aber nichtsdestotrotz war es natürlich nicht zu unterschätzen.

Nur ein sachtes Nicken entgegnete die Gakuenchou auf die Worte Mais, ging dann um die Couch herum, als Mai sich in die Küche aufmachte. Besorgte Augen schweiften über den Körper der Älteren bis sie auf dem Gesicht stehen blieben. Leicht wurde die Unterlippe in einem Biss verfangen, setzte sich Natsuki vorerst ans Kopfende auf das Polster. Das Zittern, was sich jedoch schon bald stärker bemerkbar machte, forderte wohl mehr Aufmerksamkeit. Sachte hob die Jüngere Shizurus Kopf an, rückte ein Stück weiter auf um ihn sanft in ihrem Schoss zu betten. Ein Arm legte sich etwas um den zitternden Körper, zog die Decke noch etwas enger darum. Mit der anderen Hand strich die Jüngere behutsam über die Stirn, entfernte ein paar klamme Haarsträhnen. Sanft streichelte der Daumen die Haut, merkte wie rege die Hitze anzusteigen schien.

„Hey Shizuru…“, nur ein leises Murmeln, so als ob Natsuki um das Gehör der anderen bat, auch wen jenes ihr in dem Moment wohl keine Achtsamkeit schenken konnte. „…du wolltest mir doch nicht mehr so viel Sorgen machen…“, fuhr sie sanft fort, strich in beruhigenden Bewegungen über die erhitzten Wangen.

Mai hatte in der Zwischenzeit für einen heißen Tee in der Küche gesorgt, trug diesen mit einigen Tassen auf einem Tablett hinein und stellte dieses auf einen kleinen Tisch neben der Couch ab. Eine dampfende Tasse reichte sie Natsuki rüber.

„Hier sollte dich etwas aufwärmen…“, sprach sie aufmunternd, schenkte der jungen Otome ein sachtes Lächeln. „Danke…“, hauchte die Gakuenchou nur leise, nahm die Tasse mit einer Hand an, während die andere immer noch in Kontakt mit Shizuru blieb.

„Du solltest dich auch umziehen…“, bat sie Mai, die sich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch in ihren nassen Klamotten befand.

„Hai hai…gleich, ich heiz hier nur noch den Kamin an…“, ein kurzes Abwinken und die junge Köchin machte sich schon ans Werk. Nur leicht schüttelte Natsuki den Kopf, manchmal hatte sie das Gefühl, dass Mai in manchen Momenten noch selbstloser war als Shizuru. Und so stur wohl auch…Das dunkle Grün folgte den Bewegung der anderen Otome, betrachtete kurz den alten Kamin. Es war hier wohl noch Gang und Gebe solch alte Dinge in Häuser zu bauen und zu verwenden. Nur wenige Minuten dauerte es, bis ein prachtvolles Feuer loderte und die Flammen sich hungrig über die Scheite hermachten.

„Ihr könnt euch bis der Regen vorbei ist solange hier ausruhen…“, zufrieden klopfte Mai die Hände etwas von Russ ab, erhob sich dann wieder, „…und bis es Shizuru-san natürlich besser geht.“ Eine Weile herrschte Stille, nur das Knacken, was vom Feuer herrührte durchbrach die Stille. „Nun dann werd ich wohl auch mal trockene Sachen anziehen...“, informierte Mai leise, bekam nur ein leises Murren als Antwort, ehe sie dem Raum entglitt.

Ein zaghafter Atemzug, dann setzte Natsuki erst die Tasse an die Lippen. Die heiße Flüssigkeit tat gut, fing sogleich an den Körper von innen zu wärmen. Nach ein paar Schlucken senkte die Jüngere das Gefäß wieder, zentrierte den Blick auf Shizurus Gesicht, das hin und wieder einige unschöne Züge aufwies. Sicherlich hatte die Ältere mit dem Fieber zu kämpfen, was hoffentlich jedoch bald wieder sinken würde…
 

„Go... Gomene.. Natsu..ki..“, erklang es dann hauchzart, beinahe so leise, das man es gar nicht hätte hören können. Shizuru schlief, bzw. befand sie sich in einem ohnmachtsartigen Zustand und somit einem Zwangsschlaf. Doch diese gewisperten worte klangen, als würde sie alles mitbekommen was um sie herum geschah und hätte auch gehört, das Natsuki sie daran erinnerte das sie ihr ja nicht mehr so viele Sorgen bereiten sollte... Sie hatte auf diese Worte reagiert, doch unbewusst und noch immer war sie nicht wirklich ansprechbar...

Sie bekam auch nichts von dem Gespräch zwischen Natsuki und Mai mit und auch nicht, dass Natsuki Shizurus Kopf ihrem warmen Schoß bettete und nun über sich wachte wie ein Luchs...

Natürlich, der Verstand bekam das zwar nicht in vollem Bilde mit, doch ihr Körper hat schon immer auf Natsukis Nähe reagiert und so tat er es auch heute... Wärmesuchend schob sie den Kopf, mit der Nase voran, an Natsukis Bauch und nestelte dort dann so lange rum, bis ihre Nasenspitze einen Punkt des Bademantels zerteilt hatte und dann auf nackte Haut traf... Erst jetzt gab sie ruhe und blieb so liegen wie sie eben lag... Auch der Atem regulierte sich wieder etwas nach unten, auch wenn das Fieber weiter anstieg und ihre Fieberbäckchen das kundtaten...

Ihre rechte Hand hatte sich haltsuchend irgendwo an der Decke festgekrallt, welche Natsuki um sich gelegt hatte und sich machte keine wirklichen Anzeichen, dass sie vorhatte den Griff schnell wieder davon zu lösen...

Der Körper der Älteren wurde immer wieder von Schauern und Zitteranfällen geplagt, so das man fürchten musste, das ihr so schnell wohl nicht warm werden würde..

„Mai!! MAII!“, erklang dann plötzlich die Stimme Mikotos, welche geradezu ins Haus gebrettert kam und die Tür hinter sich zu warf. „Ich hab alle sicher nach Hause gebracht!“, verkündete die Nekokami stolz, blinzelte aber dann, als sie Natsuki und Shizuru auf der Couch entdeckte.

„Natsuki..“, murmelte sie und trat dann näher an die Couch heran, um sich die Lage zu betrachten. Das Natsuki nämlich nicht unbedingt fröhlich war, konnte man förmlich riechen... Mikoto hatte es nicht mit den weltlichen höflichkeitsfloskeln, wie sie an der Akademie gang und gebe waren, also musste ein einfaches 'Natsuki' oder 'Shizuru' reichen.... zumal sie es als Nekokami auch nicht wirklich nötig hatte...

Mikoto benahm sich zwar oftmals wie ein weltfremdes Kind, doch hatte sie die Lage schnell erkannt und legte eine hand auf Shizurus Stirn, um das Fieber zu messen. Anschließend ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen und suchte ihn nach Wärmequellen ab... welche es zwar gab, in ihren Augen aber nicht genug schienen und für sowas hatte die Nekokami ein sehr feines Gespür... Sie spürte ohnehin Gefahren schon immer Meilenweit, meistens noch bevor sie sich ereigneten... und wenn sie nicht immer einschlafen würde, wäre das auch eine nützliche Gabe...

Ein Kurzes Stirnrunzeln, dann legte sie den Stab beiseite und fing plötzlich an sich die Gewänder nur so vom Leibe zu reißen, bis sie nackt vor der Couch stand und die Hände tatkräftig in die Hüften stemmte.

Doch bevor Mikoto zur Tat schreiten konnte, bog Mai wieder um die Ecke und blinzelte irritiert. „Mou Mikoto! Was machst du denn da schon wieder? Wenn du dich umziehen willst geh nach nebenan und nicht mitten im Raum...“, mahnte der Fire String Ruby ihren Master.

Mikoto legte den Kopf schief und führte grübelnd einen Finger an ihre Lippen. „Aber Mai hat doch immer gesagt, das Körperwärme am Besten hilft... und das Fieber ist wirklich hoch und die Haut so kalt...“, meinte Mikoto dann reichlich unschuldig wirkend und verstand die Welt nicht mehr... sie wollte doch nur helfen... und bei einem Mädchen das beinahe mal ertrunken wäre, hatte sie das gleiche getan... Immerhin hatten sie hier nicht so moderne Heizmöglichkeiten wie in Garderobe...

Mai hob die Brauen, als sie merkte worauf Mikoto hinaus wollte. Nun rang sie sich doch ein Lächeln ab und zückte dann ein trockenes Leibchen für die Nekokami hervor, welches sie ihr überzog. „Lass das mal unsere Sorge sein, Mikoto... Geh du etwas essen und dann schlafen, ja?“, sagte sie, wusste, dass Mikoto am Ende ihrer Kräfte war...

Willenlos nickte die kleine, ehe sie sich dann schon davon trollte.

Mai stemmte die Hände in die Hüften und sah dann auf Natsuki und Shizuru herab... eine dumme Idee war das ja nicht unbedingt... aber ob das auch angemessen war?

Angemessen? Was dachte sie denn da? Es war doch nur wichtig das es Shizuru schnell wieder besser ging... und das sie das Fieber endlich runter bekamen...

„Los ausziehen...“, befahl sie Natsuki dann, ehe sie sich selbst den bademantel wieder auszog, worunter sie nichts trug und dann zu Shizuru und Natsuki unter die Wolldecke schlüpfte. Sie allerdings hielt sich dezent am Fußende der Älteren auf und legte deren Beine über ihren Schenkeln ab... Drei nackte Leiber unter einer Decke dürften der anmutigen Otome eigentlich genug einheizen... So saßen Natsuki und Mai dann in einem Meter Abstand nebeneinander aufrecht auf der Couch und hatten Shizuru waagerecht über ihren Schößen liegen...

Mai blinzelte... ehe sie dann leise über diese Situation lachen musste...
 

Fast unscheinbar machte sich das Lächeln auf den blassen Lippen breit, als ein leises Murmeln von Shizuru herrührte. Verstanden hatte die Jüngere die Worte nicht wirklich, doch es reichte aus um ihr ein Gefühl zu vermitteln, dass die Ältere selbst im Unbewussten noch auf sie reagierte. In stetigen Bewegungen strichen ihre Finger über die weiche Haut, verloren sich dann in den endlos langen Strähnen des Haares. Einige weitere Schlucke des Tees fanden ihre Kehle hinunter, verhalfen schnell schon das der Gakuenchou angenehm warm wurde.

Gerade zum letzen Zug angesetzt, weiteten sich grüne Augen einen Moment, als Shizurus so unverholt ihre Nase gegen den nackten Bauch der Jüngeren stupste. Verschlucken war unumgänglich, leichtes Husten erschütterte ihren Körper kurz, ehe sie den Blick runter senkte. Die Ältere schien zufrieden mit der Position, machte es Natsuki damit allerdings kein bisschen leichter. Der regelmäßige Atem kitzelte auf der Haut, sendete einen Schauer über den Rücken. Erneut biss sich die Gakuenchou auf die Unterlippe, es war nun wirklich nicht der Zeitpunkt sich von solchen Sachen ablenken zu lassen, wichtig war, dass es Shizuru bald wieder besser ging.

Die Tasse fand wieder Platz auf dem Tablett neben dem Sofa, setzte Natsuki erst dann die liebevolle Zuwendung fort. Das plötzliche Zuschlagen der Tür, die eine aufgeregte Nekokami ankündigte, ließ die Jüngere für kurz zusammenzucken. Bald legten sich aber verärgerte Augen auf die kleine Gestalt, die sich der Couch näherte.

"Gah sei doch leise...!", zischte die Gakuenchou nur harsch, wusste, dass man von Mikoto eigentlich nichts Besseres erwarten konnte. Ruhe war wohl das Beste für Shizuru, doch mit dem kleinen Störenfried würde das wohl etwas schwierig werden, auch wenn die Nekokami in ihrer kindlichen Art wohl nie etwas Böses bezwecken wollte. Mit wachsamen Augen beobachtete Natsuki die Handlung der kleineren, zog dann leicht irritiert eine Braue in die Höhe, als diese urplötzlich anfing sich die Kleider vom Leib zu reißen.

"Oi! Was soll das? Hör sofort auf...!", stammelte die Gakuenchou verlegen, wusste nicht so recht, was das bedeuten sollte. Ein hauchzartes Rosa legte sich auf ihre Wangen, wollte sie schon in der misslichen Lage nach Mai rufen. Diese kam aber bereits schon im nächsten Moment und erlöste sie davon länger die nackte Nekokami um sich herumwuseln zu haben. Ein leises Seufzen entkam ihr, verstärkte sich kurzzeitig der Halt um Shizurus Körper.

Vielleicht hatte Mikoto gar nicht so Unrecht, körperliche Wärme war in vielen Situationen meistens das Beste. Allerdings würde Natsuki alles in Gang setzen um zu verhindern, dass sich ein nackter Leib an den von Shizuru schmiegte. Schon alleine die Vorstellung trieb schiere Eifersucht in ihr hoch, die die Jüngere jedoch schnell wieder hinunterschluckte. Immer wieder versuchte sie sich zu ermahnen, dass es hier lediglich um das Wohl der Älteren ging und sonst um nichts anderes. Gerade mit dem Gedanken spielend, etwas in der Richtung selber zu unternehmen, vernahm Natsuki schon den strikten Befehl Mais.

"Was?!", kam es nur abrupt aus der Jüngeren heraus, dachte sie sich verhört zu haben. Noch ehe sie Protest einlegen konnte, ließ Mai schon ihren Bademantel fallen. "Gah Mai!", rief die Gakuenchou erschrocken, eine Hand legte sich automatisch über die Augen, damit sie das nackte Antlitz ihrer ehemaligen Zimmergenossin nicht auch noch ertragen musste. Sanfte Röte machte sich auf den bisher blassen Wangen breit, die Verlegenheit war kaum zu übertreffen. Mai kicherte nur leise, schlüpfte dann unter die Decke um der älteren Otome wörtlich einzuheizen. Natsuki hatte sich noch kein Stück bewegt, dem Befehl überhaupt nachzukommen, erst das leise Lachen des Fire String Rubys brachte sie dazu die Hand zu senken.

"Was ist so komisch?!", murrte sie etwas ungehalten ihrer Freundin gegenüber. Diese lachte nur etwas mehr, führte schließlich eine beschwichtigende Handbewegung aus.

"Ich kann es einfach nicht fassen wie prüde du manchmal noch bist...und das obwohl du schon so lange mit Shizuru-san zusammen lebst...“, grinste die Kurzhaarige.

Fürwahr hatte die Gakuenchou in all den Jahren mit Shizuru gelernt, was es hieß mit Anzüglichkeiten und hin und wieder zweideutigen Neckereien umzugehen. Manchmal war es der jungen Otome aber einfach zu viel und sie war eben von Natur aus jemand der empfindlich darauf reagierte, selbst wenn das stolze Bild der Gakuenchou so etwas nicht vermuten ließe.

Die Hitze in ihren Wangen stieg nur etwas an, ein leises Grummeln war das einzige was ihre Lippen verließ, hätte sie ohnehin nicht recht gewusst, was zu erwidern wäre, Mai hatte ja im Prinzip recht. „Nun mach schon, ich schau auch nicht hin….“, kicherte Mai wenige Sekunden später, wies die Dunkelhaarige erneut darauf hin dem Vorschlag nachzukommen. „Schon gut…“, knurrte Natsuki leise vor sich hin, fing letztlich doch an erst die Decke, dann den Bademantel von ihren Schultern zu streifen. Sachte hob sie Shizurus Kopf hoch, richtete den Oberkörper der anmutigen Otome noch etwas weiter auf um ihn gänzlich in die Arme zu schließen. Ein Arm schlang sich um den Bauch während der andere sich stützend von hinten an die Schulter Blätter legte, den Leib etwas enger an ihren eigenen ranholte. Der direkte Kontakt von Haut ließ Natsuki erst wirklich bemerken, wie kühl sich die Ältere trotz des Fiebers anfühlte.
 

„Na geht doch... warum nicht gleich so?“, meinte Mai dann neckend, was ja normalerweise immer Shizuru´s Job war... Für den Moment aber hatte Mai diesen übernommen und sie musste ja die Atmosphäre auch irgendwie auflockern.. Immerhin war es ja nicht alltäglich das drei nackte Frauen unter einer Decke stecken, auch wenn aus puren gesundheitlichen Gründen...

Mai konnte sich ein weiteres kichern einfach nicht verkneifen, als Natsuki so rot wurde... Jedoch versiegte das grinsen schnell, als ihr auffiel, wie sanft und herzlich Natsuki mit Shizuru umging... Man bekam sofort das warme Gefühl vermittelt, das es für Natsuki eigentlich nichts wichtigeres auf der Welt gab, als dieser Mensch, welchen sie gerade in ihren warmen Armen hielt und an sich drückte.. Das war eine Seite, die sie an Natsuki gar nicht kannte, auch wenn ihr natürlich nicht entgangen war, dass da nicht nur eine besonders enge Freundschaft zwischen den beiden Otome bestand.. Nachdenklich hob der Fire String Ruby den Kopf und beobachtete Natsukis Gesichtszüge, während diese Shizuru anblickte...

Ihr Kopf ging dabei etwas in die Wiege, ließ das orangefarbige Haare etwas nach vorne fallen, während sie sich einige Gedanken über die beiden machte... Nebenbei kraulte sie eher etwas abwesend die Schienbeine der Älteren unter der Decke... Sie dachte sich nicht wirklich etwas dabei, wollte eigentlich auch nur etwas Beschäftigung für ihre Finger haben und da bot sich die kühle Haut unter der Decke nahezu an... Durch das gekraule würde ja auch etwas die Durchblutung angeregt werden und so war das nichts schlechtes...

Shizuru hing derweil noch immer in den Seilen, bekam von dem Unterfangen nicht viel mit... Sie spürte nur, das es plötzlich recht warm um sie herum wurde und auch, dass der Geruch Natsukis etwas stärker wurde... Immerhin hatte diese nun nichts mehr an und die Haut konnte die süßlichen Duftstoffe so besser verbreiten, so das Shizuru einige male tiefeinatmete, nur um sicher zu gehen das die Gakuenchou in ihrer Nähe war...

Ihre Finger zuckten leicht. Eine Hand ruhte auf Natsukis Arm, die andere auf ihrem eigenen Bauch, welcher unter der Atmung immer leicht auf und ab stieg...

Natsuki vermittelte ihr die nötige Sicherheit, um etwas Frieden zu finden, auch wenn das eher unterbewusst geschah. Leicht trennten sich die erkühlten Lippen voneinander, welche langsam aber sicher wieder ihre volle, rosige Farbe annahmen und den bläulichen Ton hinwegwischten...

Bis das Fieber sinken würde, würde es zwar noch etwas dauern, doch wenigstens ließ das zittern schon nach und auch die Haut erfüllte sich mit immer mehr Wärme...

Schließlich entkam ihren Lippen ein zufriedenes seufzen, was mehr als deutlich zeigte das es ihr langsam anfing besser zu gehen..und das wenigstens ihr Schlaf von erholung geprägt war..

„Ano... Natsuki...“, erhob Mai dann plötzlich wieder ihre Stimme, „was ist das nun eigentlich... zwischen dir und Shizuru-san?“.

Mai hatte da zwar verschiedene mögliche Antworten in ihrem Kopf, doch wollte sie eben etwas konkretes von Natsuki selbst hören... Ob diese überhaupt eine Antwort darauf wusste?
 

Für einen Moment verbargen sich die Smaragde hinter den Lidern, versuchte die Jüngere das angenehme Kribbeln der körperlichen Nähe wegen zu verdrängen. Die Arme zogen sich noch etwas schützender um den zitternden Leib, bis dieser sich schließlich entspannte. Schon das kleinste Zucken verspürte Natsuki, schlugen die Augen wachsam auf, als die Finger der Älteren leicht bewegten.

Sorgsam studierte sie das Gesicht Shizurus, während ihre Hand am Bauch den Kontakt zu einer der Älteren suchte. Vorsichtiges Schieben und schon hatten sich die Finger wieder mit den anderen verhakt, vermittelten Sicherheit durch die kleine Geste. Seicht verformten sich ihre Lippen in ein Lächeln, als sie den zufriedenen Laut Shizurus vernahm, war es nur ein gutes Zeichen auf dem Weg der Besserung.

Dass Mai ihre Augen auf sie gerichtete hatte, war der Gakuenchou nicht entgangen, allerdings ließ sich davon nicht weiter beirren, war nur froh in dem Moment nicht noch weitere Neckereien ihrer Freundin ertragen zu müssen. Bekam sie denn nicht einmal irgendwann Pause davon? Wenn nicht Shizuru, dann Mai oder Nao oder sonst wer der sich gerade einen Spaß daraus machte die Jüngere auf die Palme zu bringen.

Etwas träge fiel ihr Kopf an die Rückenlehne zurück, ihr Körper fühlte sich selber auch ziemlich erschöpft an und sie würde lügen, wenn sie nicht ein kurzes Nickerchen bevorzugte. Dazu blieb ihr aber keine Zeit, als Mai schon wieder das Wort ergriff und sie mit dieser Frage mehr als direkt vor den Kopf stieß.

"W-Was?", ihr Blick wand sich der anderen Otome zu, Röte der Verlegenheit stieg schnell auf. "Das geht dich nichts an...", fügte sie schnell nach, reagierte auf übliche Abwehrmanier. Mai lachte leise, wusste eigentlich schon, dass so etwas kommen würde.

„Natsuki~..“, betonte sie den Namen ihrer Freundin etwas länger, „…kommt schon, du weißt dass ich eh nicht locker lasse und besten Freunden erzählt man eben von seinen geheimsten Empfindungen..“, merkte sie dann noch etwas neckend an, konnte es nicht verhindern die Gakuenchou weiter zu einer Antwort zu drängen. Sie war eben neugierig, die dargebotene Seite Natsukis ließ für diese Eigenschaft nun nur noch mehr Angriffsfläche.

„Eh?“, brachte die Dunkelhaarige fast schon entrüstet raus, „Ich hab keine geheimen Empfindungen…“, murrte sie, konnte dem durchbohrenden Blick der Anderen schon lange nicht mehr standhalten. Sie konnte sich eigentlich Besseres vorstellen als hier und jetzt über ihre Gefühle für Shizuru zu reden. Natürlich hatten sich diese in der letzten Zeit radikal geändert, natürlich gab es dort so genannte Empfindungen, die immer stärker zu werden schienen, versuchte das die Jüngere sich aber nicht allzu deutlich anmerken zu lassen. Dass manche Gesten und Gesichtsaudrücke schon reichten um alles zu verraten, dass war der Gakuenchou wohl manchmal nicht bewusst. Kurz schnaufte Mai auf, als sie immer noch keine ordentliche Antwort erhielt. Diese aus Natsuki heraus zubekommen war genauso frustrierenden, als ob man mit einer Gabel auf der Oberfläche eines Eisblocks herumkratzte.

„Mou Baka…entweder bist du wirklich so blind oder einfach nur blöd…“, provozierte sie nun ein wenig gereizt, erhielt dafür endlich wieder den Blick Natsukis und ein empörtes „Hey“ auf die Beleidigung. Ein leises Seufzen folgte, von beiden Seiten aus, die energischen grünen Augen wurden wieder sanfter, schenkten die Aufmerksamkeit erneut der ältere Otome in ihren Armen.

„Es ist einfach so…..es ist schwer zu beschreiben….“, begann sie dann leise, überraschte Mai sichtlich mit der Bekenntnis. Die blicke der beiden Frauen trafen sich kurz, ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen der Köchin, deutete ihrem Gegenüber an ruhig fortzufahren. „Ich weiß, dass Shizuru mich liebt….ich meine….sie hat es ja direkt zugegeben und schon oft gezeigt und….“, leicht schoss ihr das Blut ins Gesicht, als sie sich an diverse Liebesbekundungen erinnerte. „Ich denke ich fange langsam an zu begreifen, was Liebe bedeutet, wie sie sich anfühlt…“, gab die Gakuenchou dann etwas kleinlaut zu, zupfte etwas nervös an der Decke, um sich wenigstens mit etwas beschäftigen zu können. „Wir haben noch nicht drüber geredet, aber ich denke…nein ich weiß, dass ich diese Gefühle teile und eigentlich jetzt nur nach einem Weg suche...sie…na ja sie zu erwidern….“, Mai schmunzelte zufrieden, als sie endlich etwas Konkretes aus Natsuki herausgekitzelt hatte.
 

„Ich wusste doch, das da was ist...“, meinte Mai grinsend, nachdem Natsuki sich in gewisser Weise ausgesprochen hatte und nahm sie somit gleich wieder auf die Schippe. Das winkte sie jedoch gleich wieder entschuldigend ab und lächelte dann beinahe verständnisvoll, als sich ihr Blick wieder an Natsuki wandte.

„Natsuki... du brauchst nach keinem bestimmten Weg zu suchen... Man zeigt das automatisch durch dutzende kleiner Gesten und du müsstest dich nur mal sehen.. wenn du Shizuru-san ansiehst... Ich hab dich noch nie jemanden so ansehen sehen...“, sagte die junge Otome dann und legte dabei leicht den Kopf schief, ehe sie einen Blick runter in das ruhige Gesicht Shizurus warf, „und weißt du was? Ich gönne es dir... du hast es verdient von solch einem Menschen geliebt zu werden und ich finde, das ihr ein durchaus faszinierendes Paar abgeben werdet... Ihr seid ja schon immer überfreundschaftlich miteinander umgegangen... Also mach dir keine Sorgen, Na~tsu~ki~“.

Als sie das gesagt hatte, stützte sie ihr Kinn auf eine ihrer Hände, dessen Unterarm sie auf der Couchlehne abgestützt hatte.

„Aber nun erzähl doch mal... Hat Shizuru es dir endlich gesagt oder hast du es rausgefunden?“, wollte sie dann schon wieder schmunzelnd wissen, auch wenn Natsuki nun auffallen würde, dass Mai davon gewusst haben muss, interessierte sich wirklich brennend dafür... Sie wusste ja schon immer das Shizuru solche Gefühle für Natsuki hegte, wusste aber nie wie es andersrum aussah... Also wunderte es sie doch, wie es nun dazu kam, vor allem weil Shizuru immer so ein Geheimnis um diese Gefühle gemacht hatte...

Während sie Natsuki Zeit zum Antworten gab, richtete sie den Blick dann vor sich in das Feuer des Kamins und beobachtete das Flammenspiel eine ganze Weile lang...

„Und wegen du weißt schon was... Wenn sie es erfährt... was wirst du ihr raten? Behalten oder nicht?“, fragte sie dann erheblich leiser, um keine hellhörigen Ohren mit geheimen Informationen zu füttern... Aber die Antwort konnte sie sich eigentlich schon denken... Wenn sich das Kind, bis auf das Tempo, wirklich normal entwickeln sollte, dann würde Shizuru es sicherlich nie übers Herz bringen auch nur an Abtreibung zu denken... Das würde Mai auch nicht... Aber die Lage war wirklich eigenartig... Und warum sollten diese Monster das tun, wenn es ein normales kind werden würde? Warum sollten sie einer Otome ein menschliches Kind in den Leib pflanzen? Sicherlich verbarg sich dahinter ein größeres Geheimnis... vielleicht sogar ein Teil des ganzen Plans? Da konnte man wohl nur spekulieren... Aber vielleicht würde sich das Kind ja auch ganz anders entwickeln durch die Otomekräfte... immerhin konnte bisher keine Frau eine Otome bleiben, die schwanger war... weil dazu eigentlich immer ein Mann gehörte und dazu dieses gefährliche Chromosom... Vielleicht würde dieses Kind ja schon im Mutterleib mit nanomaschinen gespeist werden und dadurch vielleicht etwas einzigartiges werden? Mit unerklärlichen Kräften?... Ähnlich wie Mikoto??

„Natsuki...“, erklang dann plötzlich eine leise, hauchzarte Stimme, die von Shizuru ausging, welche leicht das zucken begann und ihre finger sich fester um die der Jüngeren verankerten... Ihr Hirn kämpfte gerade mit dem Schlaf und ihr Körper mit dem erwachen...

Langsam aber sicher begannen Augenlider zu flattern, öffneten sich dann einen Spalt, ließen das gewohnte Rubin hervor blitzen... welcher sich sofort orientierte... Das erste was sie wahrnahm, war nackte Haut direkt vor sich... das zweite, war das gefühl von ebensolcher Haut an ihrem ganzen, ebenso nackten Körper... Sie blinzelte irritiert, aber immer noch etwas benommen... „Was...“, wollte sie dann leise und verwirrt wissen, als Mai sich schon erhob und sich blitzschnell, ehe Shizuru sie nackt sehen konnte, ihren badenmantel wieder anzog.

„Den rest überlass ich dir...“, grinste sie noch in Richtung Natsukis und bog dann schon um die nächste Ecke... Sie würde ja derweil etwas kochen können...
 

Ein leises Knurren durchbrach Natsukis Kehle, als Mai so selbstsicher reagierte. "Ein Wort davon zu Shizuru und du bist tot..", drohte sie, bekam das übliche Abwinken der anderen Otome. Shizuru verdiente es schließlich die Dinge direkt von der Jüngeren zu erfahren, wenn diese sich mutig genug fühlte das Thema wieder anzusprechen und nicht über andere Personen, die zufällig in die Sache mit herein gezogen wurden.

Schweigend hörte sie dem Rat ihrer Freundin, ließ die gut gemeinte Worte auf sich wirken. Die Gakuenchou kam nicht drum herum Mai wie immer etwas Recht zuzusprechen, sie war einfach eine zu gute Menschenkennerin und die gemeinsam verbrachten Jahre hatten auch ein sehr enges Band zwischen den beiden Frauen geknüpft. Natsuki war froh darum, nicht nur, dass sie Shizuru an ihrer Seite wusste, konnte sie auch jederzeit auf Mai zählen. Ob sie solche Menschen verdient hatte war fraglich, sicher stand nur, dass sie keinen der beiden missen wollte.

Etwas überrascht hob sich eine Augenbraue, die Stirn runzelte sich für einen Moment, als Natsuki die erste Frage aufschnappte. War sie wirklich die einzige gewesen die im Dunklen herumgetappt ist? Nicht bemerkt hatte, wie sehr Shizurus Gefühle die von Freundschaft übertrafen? Der nachdenkliche Gesichtsaudruck blieb nicht lange, wurde eher von einem stoischen ersetzt.

"Sie hat es mir gesagt...obwohl das sicherlich auch kein geplantes Geständnis war...", in jene Nacht war wohl ohnehin nichts geplant gewesen, aber es war nun mal so gekommen. Mehr sagte die Jüngere nicht dazu, war nicht gewillt so viele persönliche Erinnerungen schon zu teilen, vielleicht später einmal, vielleicht wenn sie mit einem Lächeln auf die Momente zurückblicken konnte. Doch das war nun einfach nicht möglich, viel zu viel hatte ihr Leben von dem Zeitpunkt überschattet, es mit jedem Schritt nur schwerer anstatt leichter gemacht.

Mai verstand den Hinweis, schnitt lieber vorsichtig das nächste Thema an, wollte zumindest Natsukis Meinung dazu erfahren. Die Dunkelhaarige rang sich ein schweres Schlucken ab, blickte lange in das Gesicht Shizurus.

"Ich weißt nicht...", murmelte sie leise, "...ich will einfach nur das Beste für sie...“ Ob jenes das Behalten des ungeborenen Kindes war oder Gegenteiliges, war in den Augen der Jüngeren so ungewiss wie der nächste Schachzug der mysteriösen Brüder. Schon der Gedanke, dass dieses Kind vielleicht sogar zum Plan der beiden gehörte, drehte Natsuki den Magen um.

Die leise Stimme drang sofort an ihr Ohr, achtsame Augen beobachtete wie die der Älteren langsam wieder aufschlugen. Ein sanftes Lächeln zeigte sich sofort bei der Gakuenchou, die Hand löste sich vorsichtig und trat den Weg unter der hervor zukommen an. „Hey…“, wisperte Natsuki bedacht, strich sogleich eine vorwitzige Strähne von Shizurus Stirn. Der Abgang Mais hatte sie nicht wirklich mitbekommen, war es im Moment auch nicht wirklich wichtig.

„Wie fühlst du dich?“, erfragte sie Shizuru leise, behielt die sanften Berührungen weiterhin in Gang. Das blasse Gesicht sah nun schon viel besser aus, hatte wieder die normale Farbe angenommen, auch wenn sich die Haut hier und dort noch etwas heiß anfühlte. Das Fieber war wohl noch nicht vollkommen gewichen. „Du hast das Bewusstsein verloren….Mai hat uns in ihr Haus gebracht…“, erklärte sie dann leise, versicherte somit, dass sie in Sicherheit waren. Die Tatsache, dass sie den nackten Körper immer noch an den eigenen entblößten drückte, war für den Moment Nebensache. Natsuki war einfach nur erleichtert darüber, dass die Ältere wieder wach war und Leben von sich zeigte.
 

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Kapitel 10..ende.... alles wie gehabt ;) hoffe es hat euch gefallen und wir kriegen wieder kommies und bei fragen, anregungen oder wünschen, ich helf gern weiter xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -NicoRobin-
2011-01-27T21:32:09+00:00 27.01.2011 22:32
Tolles Kapitel. War teilweise richtig spannend. ;)
nur die brueder gefallen mir ueberhaupt nicht. *grr*

bin schon gespannt, was mit der Schwangerschaft ist und wie es weitergeht. :D
Von:  Dark777
2008-03-09T17:25:03+00:00 09.03.2008 18:25
Klasse Kapi wie immer, macht weiter so. Bin gespannt aufs nächste.
Von:  MetalDragoon
2008-03-09T03:45:25+00:00 09.03.2008 04:45
Die Story wird ja immer besser und diese angebliche Schwangerschaft einfach genial. Macht weier so.
Von:  -June-
2008-03-07T21:05:30+00:00 07.03.2008 22:05
der beste mobbing-spruch aller zeiten...xD "so schnell vater, natsuki?"
xDDDDD!!!!
ich kann nimmer ey DAS was ZU GENIAL xD herrlich ~~~ xDDD ohman!

>_> natürlich hoffe ich auf unendliche weitere kapitel, aber nach dem unendlichsten kapitel bitte ein happy end xDDD......

und bitte mobbt doch natsuki weiter xD ohne gehts nicht!
Von:  Shizuru
2008-03-07T15:56:06+00:00 07.03.2008 16:56
wegen dem happy end lässt sich sicher was drehen ;) keine sorge! und eben grade hab ich das nächste kapitel hochgeladen, das allerdings um einiges kürzer ist, aus schlussendlichen gründen xD die nächsten werden wieder länger aber es war mir einfach wichtig diesen schlusstrich, wie den im nächsten kapitel, einzuhalten.. Also wartet gespannt bis es freigeschaltet wird ^-^
Von: abgemeldet
2008-03-07T15:50:36+00:00 07.03.2008 16:50
Ich hab ja auch nur gesagt sollte mal in ferner Zukunft ein Ende in sicht sein dann ein Glückliches aber bis dahin freu ich mich auf jedes Kapitel das on geht.
Auch mir gefällt es das diese FF länger ist und das wichtigste IMMER WIEDER AUFS NEUE SPANNEND!
Von:  Shizuru
2008-03-07T12:53:15+00:00 07.03.2008 13:53
hach danke! *sich mal so richtig geschmeichelt fühlt* ^-^ bei solchen fans lohnt sich das weiterschreiben richtig ;) also danke für die lieben kommies und seid gespannt wies weitergeht xD

lg Shizu + raubkruemel xD
Von: abgemeldet
2008-03-07T12:50:09+00:00 07.03.2008 13:50
an ein happy end denke ich auch noch nicht wäre irgendwie schade wenn es jetzt so ein runtergerattertes ende wäre wie z.B. 1 kappi mit 10.000 wörtern und dann ist schluss wäre nicht toll meiner meinung nach ^^
(so 15 weitere kapitel wären cool XD)
und von der lese länge find ich die kapitel auch richtig gut hat man immer schön was zu lesen ^^ ihr seid einfach klasse ihr beide *schwärm*

Gruß Shikai
Von: abgemeldet
2008-03-06T22:16:38+00:00 06.03.2008 23:16
was für ein aufregendes leben die haben o0
aber warum denkt ihr beiden kommischreiber schon ans happy-end?
von mir aus kanns ewig so weitergehen :P

ich schäme mich ja fast das zuzugeben, aber ich schau jeden morgen voller ungeduld nach, ob schon das nächste kapitel on is :S

positiv finde ich (wahrscheinlich die einzige die das so sieht) die länge, endlich mal ein bisschen lesematerial, auch wenns nicht lange hält ^^

freue mich aufs nächste,
Gruss Kiri
Von: abgemeldet
2008-03-06T17:54:53+00:00 06.03.2008 18:54
Was heist hier langsam bitte bitte bitte ein Happy End!
Shizuru kann einen wirklich leid tun (hoffe sie kriegt von Natsuki noch eine richtige Liebeserklärung, der Anfang ist ja schon gemacht^^)aber der Einfall mit der Fusion von den GEM's ist genial genauso bin ich mal gespannt was es mit der angeblichen Schwangerschaft auf sich hat und was ihr da wieder ausheckt.

mfG catco




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