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Gefangen

Mein Schädel brummte und meine Glieder schmerzten. Langsam kam ich wieder zu mir und ich merkte das ich gefesselt war. Stöhnend stemmte ich mich nach vorne und wollte meine Umgebung unter die Lupe nehmen. Im ersten Moment merkte ich gar nicht, wo ich eigentlich war. Doch als ich Fine und Evi mit halb geschlossenen Augen neben mir sah, fiel es mir wieder mit einem Schlag ein.

Ich war niedergeschlagen worden und war nun ebenfalls eine Gefangene. Bevor ich mich richtig fassen konnte, griff eine schwielige dreckige Hand nach mir und zerrte mich in die Höhe. Jetzt konnte ich das speckige Gesicht eines wütenden Mannes erkennen.

„Wie bist du hier rein gekommen?“, grollte er auch schon los. Er ließ mir gar keine Zeit zum Antworten und schüttelte mich heftig in der Luft. Dadurch wurde mir ganz schwindlig und alles fing an, sich zu drehen.„Los spuck es aus! Ich kenne Methoden, Leute wie dich zum Reden zu bringen!“, grölte er schon wieder los. In meinen Ohren klang es fast wie ein Brüllen.

Ich setzte zum Sprechen an: „Ich....“ Und schon merkte ich, wie seine Faust auf meinen Magen zuschoss. Mir blieb die Luft weg und es kam kein Ton mehr raus. Nach Luft schnappend versuchte ich immer noch irgendetwas zu sagen: „Ich...“ Er stieß mich von sich und ich landete unsanft auf dem Boden.

„Lass sie in Ruhe! Sie hat doch nichts verbrochen!“, rief Fine nun und hoffte ihn irgendwie zurück zu halten. Doch sie kassierte nur einen heftigen Fußtritt von ihm in die Magengegend. Mit einem dumpfen stöhnen fiel sie nach hinten und schien das Bewusstsein verloren zu haben. „Sei still!“, fuhr er sie an.

Dann vernahm ich das Klappern einer Tür und noch ein Typ kam herein.

„Lass die Gören in Ruhe! Wir brauchen sie noch! Ich will keinen Mord am Hals haben!“, brüllte er den anderen an. Dieser schien eingeschüchtert zu sein, denn er verneigte sich ein wenig und machte ihm Platz.

„Nun zu dir!“, wandte er sich an mich, „Wie bist du hier rein gekommen? Und lüg mich nicht an! Klar?“ Zögernd nickte ich, ich hatte Angst vor ihm. Er hatte so ein gefährliches Glitzern in den Augen. „Ich kam durch Magie hier rein“, antwortete ich wahrheitsgemäß.

Der Typ lachte aus vollem Hals. Es klang wie das Donnern eines Gewitters: „Durch Magie ja?“ Wieder nickte ich zögernd, dann warf ich einen kurzen Blick zu Evi. Sie nickte mir zu und ich sagte: „Ja, ich kann Zaubern.“ Meine Stimme zitterte.

Ich hätte auf Hagen hören sollen, dachte ich. ,Was mussten bloß Evi und Fine durchmachen`, durchfuhr es mich, wie ein Blitz. Wir mussten so schnell, wie möglich, hier weg! Die frage war bloß wie. Schließlich war ich mir nicht sicher ob ich die Beiden mit mir nehmen konnte, wenn ich zu Hagen und Sam zurück kehrte.

„Du bist nicht ganz richtig im Kopf! Durch Magie! Was für ein Blödsinn!“, polterte er los und schlug mir mitten ins Gesicht. „Ich hatte doch gesagt lüg' mich nicht an!“, brüllte er zornig und wollte schon wieder ausholen. Doch Evi rief: „Sie ist wirklich nicht ganz richtig! Sie kann nichts dafür!“

Er hielt kurz inne und starte sie böse an. Dann holte er noch mal aus und wollte ihr ein saftige Ohrfeige geben, doch ich war schneller und hielt ihn am Arm zurück. Ich wusste weder wie ich die Fesseln los wurde, noch woher ich die Kraft nahm, ihn auf zu halten und niederzuschlagen. Selbst den anderen Kerl konnte ich außer Gefecht setzen. Es ging alles viel zu schnell. Plötzlich lagen beide Typen am Boden und ich konnte meine Freunde befreien.

„Alles okay, Evi?“, keuchte ich und schaute mich nach ihr um. Sie nickte zögernd und versuchte, ihre Fesseln loszuwerden. Ich beugte mich zu ihr hinunter und half ihr dabei.

Nachdem sie befreit war, kümmerten wir uns um Fine. Sie war tatsächlich nicht bei Bewusstsein. Dieser Scheißkerl hatte verdammt viel Kraft. Sie kam langsam wieder zu sich und gemeinsam fesselten wir die Verbrecher.

„Geht es wieder, Fine?“, erkundigte sich Evi bei ihr. „Ja, es ist alles in Ordnung. Aber wie bist du rein gekommen?“, wandte sie sich an mich. „Durch Magie“, antwortete ich knapp. „Wir sollten endlich verschwinden!“, meinte Evi schließlich.

Sie hatte Recht, es wurde langsam Zeit, zu den anderen zu gehen. „Kennt jemand den Weg nach draußen?“, wollte ich wissen. Als Antwort bekam ich ein einstimmiges Kopfschütteln. Also stolperten wir im Dunkeln auf gut Glück los, mit der Hoffnung, hier raus zu kommen.

Wir hatten jetzt nun schon mehrere Gänge hinter uns und es war noch kein Ausgang in Sicht. Langsam begannen wir unsere Hoffnung zu verlieren.

„Was machen wir, wenn wir keine Tür finden?“, warf Evi in die schwarze Stille. Ich erschrak über diese plötzliche Lautstärke und zuckte zusammen: „Erschreck mich doch nicht so!“ „Dann nehmen wir halt ein Fenster“, gab Fine knapp als Antwort. Evi zog hörbar die Luft zwischen die Zähne ein, als sie sagte: „So meinte ich das nicht. Ich wollte wissen was wir machen, wenn wir keinen Ausgang finden?“ „Das hast du aber nicht gesagt“, platzte es aus Fine heraus. Es drohte ein Streit zu entbrennen den ich zu verhindern versuchte, aber mit nicht viel Erfolg.

„Schon gut ihr zwei, wir kommen schon wieder hier raus!“, versuchte ich gegen das Gezeter anzukommen. „Ach ja?! Wie willst du das denn machen?“, kam es wütend von Evi.

Fine stimmte ihr zu: „Genau! Verrat uns doch mal, wie du das machen willst!“

„Also...äh...Ich bin doch hier rein gekommen, also komm ich auch wieder raus. Aber ich kann euch doch nicht hier lassen“, stotterte ich dann vor mich hin. „Schon gut“, flüsterte Evi mir dann stockend zu: „wir wissen doch, dass du uns nur helfen willst. Es ist nur so....“ „Beängstigend“, vollendete Fine den Satz.

Wir stolperten weiter durch die undurchdringliche Dunkelheit.

Schritt für Schritt wagten wir uns weiter vor. „Wenn wir nur Licht hätten...“, kam es dann von Fine, die hinter mir lief. Nickend stimmte ich ihr zu, bis mir einfiel, dass sie es gar nicht sehen konnte. Schließlich kam dann Zustimmung von Evi: „Stimmt. Hat jemand 'ne Taschenlampe oder 'ne Kerze mit?“ Wir wussten, dass sie nur einen Spaß machen wollte und ich musste lächeln.

„Hey! Moment mal!“, rief Fine plötzlich. Evi und ich hörten, wie sie in ihren Taschen herum wühlte. Dann durchschnitt ein gleißender Lichtschein die Finsternis. Für eine Sekunde waren wir vom Licht geblendet, standen einfach nur da und erfreuten uns an diesem rettenden Licht.

„Wo hast du die denn jetzt her?“, erkundigte sich Evi freudig. Fine strahlte: „Das ist meine Leselampe fürs Bett. Damit ich Nachts heimlich lesen kann. Ich hatte total vergessen, dass ich sie mir heute Morgen eingesteckt hatte, beziehungsweise gestern.“

Durch denn Lichtstrahl konnten wir erkennen, dass die Wände gemauert waren. „Sieht so aus, als wären wir in einem alten Keller, oder?“, merkte Evi an. Nickend stimmten wir ihr zu.

„Das heißt wir können gar nicht durch ein Fenster hier raus“, kam es zögernd lächelnd von mir. Die anderen Beiden mussten auch schmunzeln. Wir machten uns wieder auf den Weg, diesmal nicht im Dunkeln. Wir konnten etwas sehen und es ging uns besser.

Es war schon einige Zeit vergangen und wir hatten das Gefühl, nicht weiter gekommen zu sein. Alles sah so gleich aus. Jeder Stein, jede Ecke glichen einander. Langsam bekam ich den beängstigten Verdacht, in einem Labyrinth zu sein. Natürlich sagte ich das niemandem, weil ich sie nicht beunruhigen wollte.

„Hey! Spürt ihr das?!“, kam es alarmierend von Evi. Fine fuhr erschrocken zusammen: „Was ist denn?“ „Na, dieser Windhauch! Merkt ihr das denn nicht?“, meinte sie dann freudestrahlend. Sie hatte Recht. Wenn man genau darauf achtet, konnte man einen feinen Lufthauch spüren.

„Das Bedeutet doch, dass ein Ausgang in der Nähe sein muss, oder?!“, rief ich dann lachend. Evi nickte und Fine fing einen Freudentanz an. „Du kannst deinen Tanz fortführen, wenn wir draußen sind“, unterbrach Evi sie.

Wir kamen diesem Lufthauch immer näher. Mit jedem Schritt den wir machten, merkten wir, wie der Hauch stärker wurde. Schließlich konnten wir sehen, woher es kam.

Es war ein winziger Spalt zwischen den Steinen. Man konnte gerade so raus schauen, aber das war es dann auch schon. Allgemeine Enttäuschung machte sich breit.

„Och Mist! Wie sollen wir da raus kommen?“, fing Fine an zu resignieren: „Es wäre ja auch zu schön gewesen.“

Vom Laufen erschöpft, ließen wir uns auf den Boden gleiten. „Hat irgendjemand eine Idee?“, erkundigte sich Evi. Ablehnend schüttelten wir den Kopf.

„Wir könnten doch die Wand einreißen!“, kam eine überzeugend klingende Idee von Fine. Skeptisch schaute ich zum Riss in der Wand und zu Fine. Dann schüttelte ich abermals mit dem Kopf: „Unmöglich! Wie willst du das machen?“

„Genau! Hast du Werkzeug oder so etwas?“, gab Evi mir Recht. Stumm schauten wir uns den Riss an.

„Mal im Ernst. Wie bist du hier rein gekommen, Selan?“, erkundigte sich Fine bei mir.

„Ich war zusammen mit Hagen und Sam bei der Polizei. Man suchte nach euch, aber ich glaube, man hat uns nicht für voll genommen. Also wollten wir uns selbst auf die Suche machen. Die beiden warten an der Pfarrkirche auf uns. Schließlich habe ich mich irgendwie hierher teleportiert“, gab ich eine grobe Zusammenfassung von den Geschehnissen.

„Kannst du uns nicht auch teleportieren?“, fragte Fine nach einem kurzen Schweigen. Ich hatte keine Ahnung ob das klappen könnte, aber ich wollte auch kein Risiko eingehen.

„Du hast dich doch schon zusammen mit Kouichi teleportiert. Also müsste es doch jetzt auch klappen, oder?!“, dachte Evi laut. Zögernd antwortete ich: „Naja, da war es anders...“

„Du meinst eine andere Situation, oder?“, versuchte Fine ihren Senf dazu zu geben. „Auch ja,...nein....Das meine ich nicht....Es war...Es ist....Es war mehr ein Wunsch als ein einfacher Teleport. Okay?“, stotterte ich sinnlos zusammen.

„Mal was anderes, Leute. Du hast ein Gebäude zum einstürzen gebracht. Richtig?“, fing Evi an, Fine schaute entsetzt zu mir und von mir kam ein zögerliches nicken: „Könntest du nicht die Wand zum einstürzen bringen?“

Die Idee war gar nicht so schlecht. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich das so leicht hin bekommen würde, wie es klang. Skeptisch gab ich zu verstehen: „Ich bin mir nicht sicher. Das ganze Gebäude könnte einstürzen. Was ist wenn noch mehr Menschen hier sind? Ich will niemanden verletzen!“

„Mhm.... okay du hast Recht, es ist zu riskant“, sagte sie dann und schloss erschöpft die Augen. „Hey Fine. Wie fühlst du dich? Geht’s dir besser?“, erkundigte ich mich nach ihrem Gesundheitszustand.

Ein sanftes Lächeln umspielte ihr Lippen: „Ja, bin nur etwas müde.“

„Kann eigentlich jemand erkennen, was draußen ist?“, erkundigte sich Evi .

„Ich sehe Leute, eine Straße, Bäume....Wieso?“, erzählte Fine was sie sah. Mir kam ein Geistesblitz: „Genau! Ich könnte mich nach draußen Teleportieren und Hilfe holen. Aber ich kann euch doch nicht alleine hier lassen.“

Bedrückt schaute ich die Beiden an. ,Was ist wenn die Verbrecher hier auftauchen` ,dachte ich voller Sorge. Ich wollte sie nicht schon wieder irgendeiner Gefahr aussetzen.

„Du musst es versuchen, Selan!“, versuchte mich Fine zu ermutigen. Ich hatte so meine Bedenken bei der ganzen Geschichte und das teilte ich ihnen auch mit: „Was ist, wenn mir keiner glaubt und mir nicht helfen will? Was ist, wenn diese Typen hier wieder auftauchten?“ „Was wäre wenn? Lass das! Das führt zu nichts! Du musst es versuchen! Selan!“, fing nun auch Evi an.

„Gut. Ich werde es versuchen. Aber passt auf euch auf, ja?!“, musste ich mich schließlich geschlagen geben.

Ich stand auf und ging zum Riss. Immerhin musste ich ja wissen, wo ich landen sollte. Mir kam diese Umgebung bekannt vor, doch mir fiel erst mal nicht ein woher. Dann setzte ich mich wieder hin und fing an, mich zu konzentrieren.

Wieder wurde alles um mich heller, bis ich fast blind war. Unter der Weide bei Hagen und Sam fand ich mich wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Percaya
2010-02-17T21:24:37+00:00 17.02.2010 22:24
Au ja, es geht weiter *.* Zwar ist auch dies mir bekannt, aber trotzdem ^^ Das kappi ist auch gut geschrieben, auch wenn ich vom Handlungsgeschehen her, net so bin. Aber da ich ja weiß, dass es nur die Stelle ist, freue ich mich, wenn es weiter geht. *g* Daher musst du schnell das nächste on stellen..... Ich muss wirklich mal bei meinen weiterschreiben ^^°

HDGGGGDL Dein Aya-lein


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