Zum Inhalt der Seite

Dearest Wish

Letzes Kapitel. [24.11.08]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog♪♫

Prolog♪♫
 

Ich wollte "Ich liebe dich" sagen

Aber ich konnte nicht "Ich liebe dich" sagen

Denn ich fühlte, es war meine größte Lüge

Und die Wahrheit
 

Nun saßen sie schon seit zwei geschlagenen Stunden in diesem Auto und Byou konnte nicht leugnen das seine Nerven blank lagen.

Scheinbar reichte es nicht aus, dass er die letze Nacht wachgelegen hatte, jetzt musste er auch noch Yuuto und Kazuki beim streiten zusehen. Die beiden zu lange und auf engstem Raum zusammengepfercht, war nichts, was man sich gerne und vor allem nicht freiwillig antat.
 

“Ich will doch bloß, dass du endlich mal die Klappe hältst!”, fauchte Yuuto zum erneuten male, warf dabei einen flehenden Blick auf Byou.

“Jetzt sag doch endlich mal was! Sonst mischt du dich auch immer ein...”
 

Schlagartig richtete sich ein weiters Augenpaar auf Byou - Kazukis.

“Sag Yuuto lieber er soll mich in Ruhe lassen!”

“Dauernd hast du was zu meckern!”, meinte er dann an den Bassist gewandt.
 

“Wie wäre es, wenn ihr beide leise seit? Falls ihr es nicht bemerkt haben solltet... Jin schläft.”, gab er den beiden Streithähnen matt als Antwort und nickte Richtung des Drummers, der mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe lehnte und wohlig schlummerte.

Byou lächelte schmal, wandte den Blick aber gleich wieder von ihm ab.
 

Kazuki seufzte leise. Doch sein dämliches Grinsen verriet Byou, dass er gleich wieder anfangen würde irgendwelchen irrsinnigen Müll zu erzählen.

“Man~ du kannst dich echt glücklich schätzen Jin zu haben. So jemanden findet man echt nicht alle Tage.”

Er hatte nicht ganz ausgesprochen, da drehte er sich so auf der Sitzbank herum, dass er mit dem Rücken gegen die Scheibe lehnte und die Füße bequem auf Yuutos Schoß legen konnte, der sie jedoch mit einem zischenden “Lass den Scheiß!!”, wieder zurück auf die Erde beförderte.
 

Gedankenverloren beobachtete Byou Jin für eine Weile.

Und wenn er drüber nachdachte hatte Kazuki recht mit dem, was er sagte. Er könnte sich glücklich schätzen. Doch wunderte er sich, warum er es dann nicht tat. Zumindest nicht in letzer Zeit.

Byou und Jin waren jetzt schon so lange zusammen, hatten allein und mit der Band eine Menge durchgestanden. Und es waren nicht immer nur gute Zeiten gewesen.

Langsam begann Byou sich ernsthafte Sorgen zu machen, aber er musste sich eingestehen das, um so mehr er mit Kazuki zu tun hatte, die Gefühle für Jin mehr und mehr schwanden.

Für einen Moment sah Byou auf, schaute direkt in die Augen des Gitarristen, der ihn die ganze Zeit über angesehen haben musste.

Mit einem leicht entschuldigenden Ausdruck auf dem Gesicht, wich er den hellbraunen Augen aus und zog Jin in seine Arme, der leise murrte.

Irgendetwas war hier verdammt falsch und es musste sich ändern. So schnell wie möglich.
 

♪♫♪♫
 

Als das Auto endlich zum stehen kam, atmete Byou erleichtert auf.

Jin schlief noch immer tief und selbst Kazuki waren kurzweilig die Augen zugefallen.

Yuuto war der erste, der den Wagen verließ, ja schon fast nach draußen flüchtete.

Gefolgt von Kazuki, der sich jedoch vorher noch ausgiebig streckte und

“Bis gleich.”, nuschelte als er nach draußen huschte.
 

Byou blieb unbeweglich sitzen, dachte nicht mal daran aufzustehen. Stattdessen strich er vorsichtig mit der Hand durch Jins Haar, der seinen Kopf auf den Schoß des Vocals gebettet hatte.

Er konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was momentan mit ihm los war. Die beiden kannten sich seit der Schule, haben immer aufeinander gehangen. Nicht einer hatte es geschafft sich zwischen sie zu stellen. Also warum dachte er plötzlich so oft an Kazuki?

War es die Gewohnheit, die langsam alles öde werden ließ? Die Lust auf etwas neues?

Aber warum ausgerechnet er?

Seufzend wischte er sich mit der Hand übers Gesicht. Es war eindeutig besser, wenn es auf diese Fragen keine Antwort gab, besser war es das alles schnell wieder zu vergessen.
 

Morgen war das letze Live einer Erfolgreichen Tour und sie alle wollten sich heute nochmal ein wenig Auszeit gönnen.

Über Neujahr würden sie dann alle zu ihren Familien nach Hause fahren um sich vom Stress der letzen Wochen zu erholen. Es passte Byou wirklich gut in den Kram ein paar Tage von Kazuki und Jin getrennt zu sein. So konnte er besser über seine momentane Situation nachdenken, seine Gedanken richtig ordnen, vielleicht zu einem Entschluss kommen wie es nun weitergehen sollte.
 

Nur widerwillig rüttelte er an Jins Schulter, machte ihm klar das es Zeit war auszusteigen.

Er war die letzen Tage sehr erschöpft gewesen und Byou hatte sich teilweise arge Sorgen um ihn gemacht.

Mit einem leisen murren wurde er schließlich wach, hob träge den Kopf und sah Byou an.

“Wir sind da.”, entgegnete er ihm leise.

Leicht benommen setze Jin sich auf, rieb sich die Augen und sah aus dem Fenster.

“Los beeilen wir uns, dann kannst du dich gleich wieder hinlegen.”

Und endlich konnte auch er sich dazu aufraffen das Auto zu verlassen, sah sich kurz um.
 

Das Hotel, indem sie dieses mal übernachten würden, wirkte nicht weniger nobel als die anderen.

Was ihn am Anfang noch so erstaunt hatte, war nun nichts weiter als purer Alltag geworden.

“Na komm.”, lächelte er Jin an und hielt ihm eine Hand hin, half ihm beim aussteigen.

Jin erwiderte das lächeln kurz, wich es doch kurz darauf einem herzhaften Gähnen.
 

Zusammen betraten sie die Lobby, stießen dort wieder auf den Rest der Band.

Kazuki hatte es sich auf einem Sessel bequem gemacht, die Beine über die Lehne geschwungen, irgendwelche Lieder trällernd.

Yuuto behielt ruhe, saß teilnahmslos auf seiner schwarzen Sporttasche, stand erst auf als Byou und Jin eintrafen.

Er überreichte den beiden den Schlüssel zu ihrem Zimmer, wirkte matt und angeschlagen, selbst wenn er es nie zugeben würde.

“Wir treffen uns morgen hier. Gegen 4, okay? Und bitte seit pünktlich, ich will nicht wieder irgendwelche Schwierigkeiten bekommen.”, sagte er, wandte sich mit dem letzen Satz in erster Linie an Kazuki, der nur ein genervtes seuftzen verlauten ließ.
 

“Geht klar.”

Byou schob Jin in Richtung Fahrstuhl, der so aussah, als würde er gleich im stehen einschlafen.

Das knartschen des Leders verriet ihm das nun auch Kazuki aufgestanden war.

Jin gähnte. Yuuto schob seine Tasche mit dem Fuß über den Boden.

Alles in allem war die Stimmung angeschlagen.

Einzig und allen Kazuki, die ewig strahlende Sonne, schien das Ganze wenig auszumachen. Byou konnte dafür wetten, dass er jetzt noch ohne Probleme in irgendeinen Club gehen konnte um sich die Nacht um die Ohren zu schlagen und morgen doch ausgeschlafen war.

Wie er das schaffte war nicht nur ihm ein Rätsel.
 

Der Aufzug öffnete sich mit einem leisen klingeln, riss alle für einen Moment aus ihren Gedanken. Sie traten ein, irgendwer gab die Etage an, zu der die hinauf mussten, ehe sie sich, dort angekommen trennten.
 

“Wo müssen wir hin?”, meldete sich Jin nun zum ersten mal zu Wort, sprach jedoch gedämpft und unverständlich.
 

Byou warf einen Blick auf den runden, silbernen Anhänger des Schlüssels.

“Zimmer 406.”

Er hob den Blick wieder und schaute in den ihnen bevor liegenden Korridor.

Jin setze sich wie von allein in Bewegung und Byou folgte ihm, sichtlich erleichtert, dass das Zimmer eines der ersten war.

Er stecke den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn zweimal herum, ehe die Tür mit einem leisen ‘klick’ aufsprang.
 

Jin knipste das Licht an, sah sich nicht sonderlich lange im Zimmer um, war es doch immer das gleiche.

Betten, ein Spiegel, vielleicht ein Sessel..

“Ich geh gleich schlafen, okay?”

Byou nickte.

“Ich werd nichts anderes machen.”, gab er ihm zur Antwort und war schon inbegriff sich aus seinen Klamotten zu schälen, warf sie rücksichtslos zu Boden.

Er beobachtete Jin mit einem lächeln, der sich daran gemacht hatte die beiden Betten zusammen zu schieben. Egal wo, es war in jedem Hotel das erste, was er tat.

Als auch er sich dem Großteil seiner Klamotten entledigt hatte, schlüpfte er unter die Bettdecke und knipste die Lampe auf der kleinen Kommode neben seinem Bett an, ließ Byou die Deckenbeleuchtung ausschalten und wartete bis auch dieser seinen Weg ins Bett gefunden hatte, nur um das Licht dann wieder auszuschalten und sich an ihn zu schmiegen.
 

Er schloss die Augen, als die wohltuende Dunkelheit um sich griff.

“Ich bin froh wenn es vorbei ist.”, hauchte er leise.
 

Byou nickte im dunkeln.

“Ja ich auch. Ich brauch ein bisschen Auszeit.”

Sanft fuhr er dem anderen durchs Haar, fragte sich insgeheim ob Kazuki sofort zu Bett gegangen war.

“Hm..”, vernahm er Jins Stimme, die immer leiser zu werden schien.

“Ich liebe dich.”, säuselte er noch, bevor nichts weiter als sein gleichmäßiger Atem zu vernehmen war.
 

Byou zögerte einen Moment, warf einen kurzen Blick zur Balkontür.

“Ja.. Ich dich auch.”

Er drehte sich auf die Seite und zog Jin in seine Arme.

Es hatte sich niemals falscher angefühlt diese Worte auszusprechen....
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

秘密♪♫

秘密♪♫
 

How do YOU describe a feeling?

How does it feel in my arms?

Do you want it?

Do you need it?

Can you feel it?

...Tell me.
 

Der Morgen war wie jeder vor einem Auftritt.

Still, aber hektisch.

Jin fand und verlegte fast minütlich Dinge, was Byou nicht unbedingt zur Ruhe kommen ließ, sondern ihn noch nervöser machte, als er eh schon war.

Normalerweise nahm er alles sonst gelassen hin, war den ganzen Ablauf ja schon gewohnt.
 

Was Jin nicht wusste war, dass Byou am morgen Frühstücken war.

Jedoch nicht allein.

Er hatte Kazuki ‘rein zufällig’ auf dem Korridor getroffen, der ihn dann sofort mitgeschleppt hatte.

Innerlich verfluchte er sich selbst dafür, was er tat. Immerhin war er drauf und dran seine Beziehung zu zerstören.

Aber was war schon dabei mit einem anderen Bandmember zu frühstücken?

Es war ja nichts passiert...

Sie hatten geredet. Eigentlich über belanglose Dinge.

Die Band, die neue Single, ihre Pläne für Neujahr.

Und Byou hatte es wirklich gut getan einfach bloß da zu sitzen, zuzuhören und Kazuki zuzusehen, wie er wieder irgendwelchen Unsinn anstellte.

Es war nichts passiert.

Noch nicht...
 

Er seufzte, starrte sich Gedankenverloren auf die Hände.

Ob er sich überhaupt drauf einlassen würde, hätte Kazuki Interesse an ihm?

Sicherlich nicht..

Aber wieso dachte er dann verdammt nochmal so oft darüber nach?
 

“Byou!”, Jins Stimme klang nachdrücklich.

Byou sah ihn an, wenn auch nur kurz. Er kam grade aus der Dusche, trug bloß seine Jeans und ein Handtuch auf dem Kopf, damit seine nassen Haare nicht tropften.

“Was ist mit dir? Du siehst nicht gut aus..”
 

Träge setze der angesprochene sich auf dem Bett auf.

Zum erneuten male verließ ein seuftzen seine Lippen.

“Ist schon in Ordnung, Mach dich lieber fertig, wir müssen gleich unten sein.”
 

Doch Jin ließ sich lieber neben ihm nieder, als das er zurück ins Bad ging, legte eine Hand auf sein Knie.

“Erzähl schon. Ich werd dir nicht den Kopf abreißen. Wir können über alles reden.. Ich hoffe du weißt das.”

Er lächelte, versuchte Byou ein wenig aufzuheitern, ließ jedoch schon nach kurzer Zeit den Kopf sinken, als der andere ihn nicht mal für einen kurzen Moment ansah.
 

Er würde ihm nicht den Kopf abreißen?

Byou war da anderer Meinung. Wenn Jin wüsste, was Byou beschäftigte, hätten die das Live gleich absagen können.

“Was soll schon sein?”, fragte er schließlich.

“Ich denke ich werde morgen gleich nach Hause fahren, bevor ich meine Eltern besuche.”

Noch immer wich er seinem Blick aus, starrte Ausdruckslos an die leere Wand gegenüber.

Selbst wenn Jin nun sagen würde, es wäre kein Problem für ihn, so wusste er doch das er innerlich enttäuscht war.

Immerhin hatte Byou ihm versprochen noch ein paar Tage mit zu ihm zu fahren.
 

Die beiden hatte einzelne Wohnungen, verbrachten aber die meiste Zeit bei Jin.

Seine Wohnung war größer und gemütlicher. Byou war gern da, hatte auch seinen meisten Kram bei ihm. Es war fast wie zu hause. Auch wenn es sich in letzer Zeit seltsam anfühlte mit zu Jin zu gehen.
 

Der Drummer nickte schließlich.

“Ja, ist vielleicht besser so. Du siehst in letzer Zeit nicht gut aus.”

Er stand auf, lächelte schmal und ging dann zurück ins Bad, ohne auf eine Antwort zu warten.
 

Byou sah ihm stumm nach, war doch relativ überrascht über das, was er sagte.

Wenn Jin schon sagte, er solle nach Hause gehen, dann schien er sich wirklich auffällig zu verhalten. Dabei war er doch so bedacht darauf sich nichts anmerken zu lassen.

“Scheiße..”, murmelte er leise, während er sich rücklings aufs Bett fallen ließ und die Augen mit den Armen verdeckte.
 

♪♫♪♫
 

“Leute!~ Los lasst uns zusammen nach unten gehen!”

Es klopfte einmal. Dann noch ein weites mal.
 

Jin war erschrocken hochgefahren.

Byou lachte, stand keine zwei Sekunden später in den Startlöchern.

“Bist du fertig? Lass uns gehen bevor Yuuto wieder was zu meckern hat.”, sagte er und hielt Jin die Hand hin, der darauf seinen Platz vorm Spiegel verließ und nickte. Noch einmal zupfte er sich die Haare zurecht, was in Byous Augen mehr als bloß überflüssig war, da die Stylistin ihm eh wieder die Frisur ‘zerstören’ würde.

“Also los.”, schmunzelte Jin und schnappte nach Byous Hand.
 

Die Person vor der Tür war niemand anderes als Kazuki.

Yuuto würde niemals auf die Idee kommen solch einen Affentanz zu veranstalten.

Freundlich lächelte der Rotschopf ihnen entgegen.

“Ich wollte Yuuto auch abholen.. Aber entweder ist er schon unten, oder er ist noch weggegangen.”, bedauerte er es und setze sich in Bewegung, als Jin die Zimmertür geschlossen hatte.
 

“Ich denke das zweite trifft eher auf ihn zu. Hatte er nicht gesagt er will noch zur Post?”

Jin sah nachdenklich aus.
 

Byou zuckte mit den Schultern.

“Er ist dein bester Freund. Nicht unserer. Und was zum Teufel macht er in letzer Zeit so oft bei der Post? Er beantwortet doch nicht etwa die ganzen Fanbriefe?”, meinte er, hielt Kazuki beiläufig davon ab den Fahrstuhl zu bestellen und scheuchte beide die Treppe hinunter.
 

“Schon..”, fing Jin nach einer Weile wieder an, “..aber wann unterhalte ich mich denn schonmal mit ihm? Die Band nimmt so viel Zeit ein.. Und wenn es nicht die Band ist, bin ich meist mit dir unterwegs... Und was er bei der Post macht weiß ich selbst nicht. Ich weiß das er seinen Eltern schreibt. Mehr nicht. Frag doch selbst.”
 

Byou stimmte schließlich zu.

“Stimmt. Tut mir leid. Aber vielleicht könnt ihr über Neujahr was zusammen machen.

Es ist genug Zeit.”

Dann schüttelte er den Kopf.

“Ich misch mich in Yuutos Angelegenheiten nicht ein. Soll er machen.”
 

Jin nickte stumm, kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe.
 

Schließlich kamen sie in der Lobby an, wenn auch recht erstaunt.

Kazuki war der erste, der aussprach, was alle dachten:

“Wow.. Punkt 4 Uhr und Leader-sama ist nicht anwesend. Das soll was heißen. Er scheint ja was echt wichtiges zu machen.”

Noch einmal drehte er sich um seine eigene Achse um sicherzustellen, dass er Yuuto nicht nur übersah.

Aber es blieb dabei. Weit und breit war nichts von ihm zu sehen.

Wie schon am Abend zuvor ließ sich Kazuki in den Sessel sinken, schwang die Beine über die Armlehne und ließ sie baumeln.
 

Byou warf ihm einen abschätzen Blick zu, überlegte kurz ob er ihn dazu auffordern sollte sich richtig hinzusetzen um kein Ärger mit dem Personal zu bekommen, verwarf diese Überlegung dann jedoch wieder.

Wenn man es als störend ansehen würde, würde man ihn schon noch drauf hinweisen.

Sein Blick wanderte weiter und blieb schließlich an der Couch hängen, die gegenüber des Sessels stand.

“Los setzen wir uns.”, sagte Byou kurzerhand und schob Jin vor sich her, der sich stumm fallen ließ.
 

“Man es ist wirklich ungewöhnlich für Yuuto sich zu verspäten. Ich hoffe ihm ist nichts passiert.”

Jins Stimme klang besorgt.

Er blätterte abwesend in einem der Magazine, die auf dem Tisch vor ihm lagen, schien den Inhalt jedoch nicht wirklich zu beachten.
 

“Ach jetzt mach dich nicht verrückt. Es sind grad mal fünf Minuten. Und auch wenn es Yuuto ist, selbst er kann sich mal verspäten. Vielleicht ist es einfach voll in der Stadt. Wer weiß...”
 

“Vielleicht hat er ein Date.”

Kazuki lachte und sah fordernd in die kleine Runde.

“Weiß jemand privat mehr über ihn? Hat er zur Zeit was am laufen?”
 

Ein Schulterzucken von Byou.
 

“Ich passe da auch. Über sowas redet er kaum.”
 

“Hm.. Na ja und mir geht er größtenteils aus dem Weg. Das einzige, was er zu mir sagt ist:

‘Halt die Klappe.’, ‘Du nervst.’ und ‘Komm runter.’ Ich glaub er hat was gegen mich. Irgendwie..”
 

“Ach Kazuki...”, Jin legte ein aufmunterndes lächeln auf, “Yuuto ist einfach viel beschäftigt, er hat um einiges mehr zu tun als wir. Da versteh ich ihn schon manchmal, das er überreagiert wenn du immer wieder so aufdrehst. Wenn wir uns im neuen Jahr wieder sehen wird es wieder besser sein, glaub mir.”
 

“Na ich hoffe es. Ich will echt keinen dauerhaften Streit mit ihm. Ich mein vorher hatten wir uns auch super gut verstanden. Ich hab ihm viel anvertrauen können. Und dann auf einmal wurde er komisch zu mir.” Er tat es Byou gleich und zuckte ebenfalls mit den Schultern.

“Aber du hast recht. Das wird wieder.”
 

Von hinten legte sich eine Hand auf Kazukis Schulter, ließ ihn hochschrecken.

“Was wird wieder? Tut mir leid für die Verspätung, ich hatte noch was zu erledigen.”

Yuuto deutete eine leichte Verbeugung an.

“Los beeilen wir uns. Die warten draußen schon.”
 

“Erzählst du uns, was du gemacht hast?”, wollte Kazuki gleich wissen.

“Wir haben grad ein bisschen überlegt... Ob du vielleicht ein Date hattest?”
 

Yuuto sah den Rotschopf grimmig an.

“Nein tut mir leid. Ich nehme nicht alles mit aufs Zimmer, was sich mir anbietet. Nicht wie manch anderer hier.”

Er wandte sich ihm ab, warf einen kurzen Blick auf Byou und Jin, die sich von der Couch erhoben und ging dann voraus.

Das Yuuto mit seinem Satz einzig und allein Kazuki angesprochen hatte, war nicht nur den beiden klar, sondern auch ihm selbst, auch wenn er sich in solchen Sachen mittlerweile um einiges gebessert hatte.

Trotzdem ärgerte es ihn, das gerade Yuuto davon wusste und still fragte er sich, wie er es rausgefunden haben konnte.
 

Der schwarze Tourbus wartete am Eingang auf sie, jetzt war es besser sie würden nicht noch mehr Zeit verschwenden.

Yuutos Verspätung würde wohl auch das letze Live um eine halbe Stunde verschieben. Dazu kam noch der Verkehr. Je nachdem wie voll es auf den Straßen war und wie schnell sie voran kamen, konnten sie entweder noch ein wenig Zeit herausschlagen, oder es noch weiter verzögern.
 

Wenn es nach Byou ginge konnten sie liebend gern hier bleiben.

Er hatte gerade weniger lust auf den Soundcheck, die Stylistin, die an ihm rumfummeln würde und die kreischenden Fans.

Lieber wollte er nach Hause, nachdenken, vielleicht einen Song schreiben.

Einfach eben seine Ruhe haben.

Ungewollt wanderte sein Blick wieder zu Kazuki, der ihm auf der Sitzband gegenüber saß und aus dem Fenster blickte.

Er schwieg. Anscheinend wollte er es vermeiden sich noch weiter mit Yuuto zu zoffen.

Kazuki war nicht gut im Argumentieren. Irgendwann fing er an die Sache ungewollt ins lächerliche zu ziehen, brachte den Bassisten nur noch mehr auf die Plame, kam immer nur knapp an einem blauen Auge vorbei.
 

♪♫♪♫
 

Glücklicherweise waren die Straßen leerer als gedacht und bald hatten sie ihr Ziel erreicht und während Yuuto und Byou in den Backstageraum huschten, kümmerten Jin und Kazuki sich um ihre Instrumente, spielten sich ein wenig ein, nutzen ein wenig Zeit um noch ein bisschen zu reden.
 

Yuuto hatte sich gleich auf den einzelnen Stuhl gesetzt, der im Raum stand, während die Stylistin sich gleich an seinen Haaren zu schaffen gemacht hatte.

Byou saß auf der schwarzen Ledercouch, sah abwesend zu, wartete darauf bis er an der Reihe war.
 

“Sag mal Yuuto... was ist eigentlich los mit dir und Kazuki? Ich meine hat er dir was getan, dass du so zu ihm bist? Zu Jin und mir bist du doch auch ganz normal.”
 

Der angesprochene ließ mit seiner Antwort auf sich warten.

Byou konnte beobachten, wie er den Mund zweimal zum sprechen öffnete, ihn jedoch jedes mal wieder schloss, als würde er seine Antwort verwerfen.

“Ihr seit ja auch normal.”, sagte er schließlich.

“Guck dir Kazuki an. Er nimmt einfach nichts ernst. Er ist ein Kindskopf. Es stört mich einfach.”
 

“Damals hat es dich auch nicht gestört, warum auf einmal?”
 

“Sind wir hier bei nem Verhör? Ich habe keine Lust drüber nachzudenken. Lass mich damit in Ruhe.”
 

Byou musterte ihn von der Seite.

“Wenn du meinst...”
 

“Mein ich. Also lass es bitte.”
 

♪♫♪♫
 

Byou hatte sich denken können, dass es später wurde, als geplant.

Nachdem der Soundcheck abgeschlossen war, musste die Stylistin sich noch um die Haare und das Make up von Jin und Kazuki kümmern, dazu kam das sie alle noch in ihr Bühnenoutfit anziehen mussten.

Und Byou ertappte sich selbst dabei, wie er alles noch weiter heraus zögerte, indem er darum bat seine Frisur, nachdem er sich umgezogen, hatte noch einmal zu richten, wie er mit den anderen immer wieder Details durchging, die mehr als einmal geklärt worden waren.

Er hatte noch nie so eine Lustlosigkeit verspürt, bevor er auf die Bühne musste.

Irgendwo tat es ihm leid. Aber man konnte ihn nicht zwingen immer voll auf der Höhe zu sein.

Schließlich war das letze Wort gesagt, jedes Haar so aufgestellt wie es gewünscht worden war und jede noch so kleine Vorbereitung getroffen.
 

“Gebt nochmal alles.”, redete Yuuto ihnen mit einem lächeln zu, ehe er Jin rausschickte.

Ab jetzt ging alles Schlag auf Schlag.

War es doch irgendwo schon Routine.
 

Als letzer trat Byou hinaus ins grelle Scheinwerferlicht, begrüßte die Fans und bedankte sich für das Zahlreiche erscheinen.

Heute kam es ihm vor, als würde er einen Text herunterleiern, den er auswendig gelernt hatte.

Innerlich hoffte er, das die Zeit schnell vorbei ging.

Er wollte bloß nach Hause, er wollte seine freien Tage, er hatte es gerade so satt immer bloß das selbe zu sehen, das selbe zu erleben. Tag für Tag das selbe.
 

Glücklicherweise war es das letze mal.

Also ein Grund sich anzustrengen.
 

♪♫♪♫
 

Byou musste sich eingestehen, das es besser lief, als er gedacht hätte, war er auch ein wenig abgelenkt durch den Rothaarigen Gitarristen, der wieder nichts besseres zu tun hatte, als sich in Schale zu werfen und mit dem Publikum zu flirten.

Er hatte es die ganze Zeit geschafft vor ihm zu flüchten, sah es auch nur im entferntesten so aus, als würde Kazuki sich ihm nähern.

Jetzt war er selbst derjenige, der sich kaum noch zurückhalten konnte, nicht einfach über ihn herzufallen.

Doch wusste er, dass egal bei was er tat, Jins Augen auf ihm ruhen würden, auch wenn er es nur als Fanservice zählen würde.

Jin würde nichtmal im entferntesten Sinne daran denken, dass Byou etwas an Kazuki finden könnte.
 

Schon bald verstummten die letzen Klänge der Instrumente und die kurzweilige Stille wurde schon bald durch das Jubeln der Fans durchbrochen.

Aus den Augenwinkeln konnte Byou erkennen, wie Kazuki sein Plektrum in die Menge warf, suchte gleich nach demjenigen, der es gefangen hatte.

Schwer atmend ließ er das Mikro sinken, lächelt kraftlos. Einer nach dem anderen gesellte sich zu ihm nach vorne. Jin als letzes. Er winkte, ehe auch er seine Drumsticks weit von sich warf.

“Danke!!”, brüllte Byou schließlich, wünschte allen ein gutes, neues Jahr.

Yuuto war der Erste, der die Bühne verließ, dicht gefolgt von Jin, der ‘Ich brauch ne Dusche..’, murmelte.

Byou sah ihnen nach, wollte erst folgen, blieb dann aber noch stehen und verfolgte Kazukis Show. Er schnitt Grimassen, rief irgendetwas, was aufgrund der Lautstärke kläglich unterging, ließ sich einfach noch eine Weile feiern.

Byou konnte das Grinsen nicht unterdrücken und als hätte Kazuki endlich gemerkt, dass man noch auf ihn wartete drehte er sich um, sah dem Vocal direkt in die Augen, der kurz darauf das Mikro ablegte.

“Gehen wir.”, lächelte er und Byou nickte zustimmend, schob Kazuki aber dann voraus.
 

“Man ich glaub das war das beste Live überhaupt.”, japste Kazuki auf halben Weg in den Backstageraum.
 

Byou hörte ihm nur halbwegs zu, klebten seine Augen doch an den Lippen des anderen.

Sein Blick huschte nur kurz über ihn, musterte ihn einen kleinen Augeblick lang im Ganzen.

Die verschwitzen Haarsträhnen klebten in seinem Gesicht, hingen ihm tief in die Augen.

Sein Brustkorb hob und senkte sich noch immer schnell und das er plötzlich stehen geblieben war, nahm Byou nur am Rande wahr.
 

“Byou?”, fragend legte er den Kopf schief, gab nur wenige Sekunden später ein erschrockenes aufkeuchen von sich, überrumpelt von Byous plötzlicher Aktion, der ihn so mir nichts, dir nichts an die über und über bekritzelte Holzwand gedrückt hatte und die Lippen auf seine legte.
 

Doch genau so schnell, wie Byou es angefangen hatte, löste er sich wieder von ihm, lächelte bloß kurz und drehte sich dann um mit den Worten:

“Sieh es als Fanservice an.”
 

Damit, dass Kazuki ihn vom gehen abhalten würde, hätte er nicht gerechnet....
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

当て外れ♪♫

当て外れ♪♫
 

"I love you"

I got drunk from those fake words

"I don't love you"

Embracing loneliness...
 

Zurückgehalten von der Hand, die seinen Oberarm umklammerte, blieb Byou gezwungenermaßen stehen, wandte sich nur langsam dem Gitarristen zu, der noch immer so dastand, wie er ihn hatte stehen lassen.

Mit dem Rücken lehnte Kazuki an der Wand, stütze sich leicht mit der anderen Hand ab. Seine Augen waren auf Byou fixiert, als suche er nach einer Erklärung, jedoch sagte er nichts und ließ seinen Arm nach einer Weile wieder los.
 

“Bist du in Ordnung?”, fragte Byou schließlich, versuchte seine eigene Unsicherheit zu überspielen.

Er wusste genau, wie riskant seine Aktion gewesen war, war innerlich froh darüber, dass es keiner mitbekommen hatte.
 

Kazuki sah ihn verwirrt an und Byou wüsste in dem Moment zu gern, was er dachte.

Schließlich stieß er sich von der Wand ab.

“Das gleiche könnte ich dich fragen.”, sagte er kurz ab und stieg dann die Treppe hinab in den Backstageraum, blieb jedoch auf halbem Wege noch einmal stehen.

“Kommst du gleich noch mit rauchen?”
 

Byou sah im schweigend nach, nickte aber.

“Aber nur, wenn du nachher noch mit essen kommst?”, stichelte er und holte ihn auf der Treppe ein, schob sich schmunzelnd an ihm vorbei.
 

Kazuki lachte.

“Sicher, man! Denkst du ich vergammel alleine auf meinem Zimmer?”

“Alleine?”

Byou sah ihn flüchtig an, grinste kurz.

“Yuuto hat doch vorhin noch von deiner Nächtlichen Gesellschaft erzählt..”
 

“Oh.. komm schon! Jetzt fang du nicht auch noch damit an....Als hätte er das nicht auch schon gemacht..”, sagte er mit einem leidenden Unterton, sprang die letze Stufe herunter.
 

Yuuto beäugte die beiden gleich misstrauisch, musste seine Gedanken prompt aussprechen.

“Was habt ihr so lange noch gemacht?”, fragte er, den Blick auf Kazuki gerichtet, der sich am Kühlschrank bediente und sich mit einer Wasserflasche auf der Couch nieder ließ.
 

“Na was wohl? Wir haben da oben ne Nummer geschoben.”, seuftze Byou, nahm Kazuki dann die Flasche ab und trank einen Schluck.
 

“Das war mein Ernst, Byou”

Yuuto klang genervt, wie schon all die Tage zuvor. Die Stimmung innerhalb der Band war angespannt und wenn man sie versuchte zu lockern, erreichte man nur das Gegenteil.
 

“Ich weiß. Meiner auch.”, grinste er, bemerkte Jins hilflosen Blick genau, der zwischen ihm und Kazuki hin und her huschte.

“Sag mal was zur Hölle ist los mit dir? Hast du deine Tage? Deine Laune ist zum kotzen!”

Byou knöpfte sein Oberteil wieder auf, welches er vorhin noch so mühsam geschlossen hatte und warf es unachtsam neben Kazuki auf die Couch.

“Hier hat dir keiner was getan, also hast du keinen Grund uns so anzumachen.”
 

Yuuto schwieg, seuftze leise.

“Ist halt alles ein bisschen chaotisch in letzer Zeit...”, nuschelte er schließlich.
 

“Dann rede mit uns.”, mischte sich Jin nun zum ersten mal ein, sah Yuuto fest an, der wie ein nasser Sack auf seinem Stuhl hang und auf seine Füße starrte.

“Wann geht dein Flug nach Okinawa?”
 

Yuuto sah auf, wenn auch etwas durcheinander.

“Übermorgen, warum?”
 

“Dann kannst du morgen noch mit zu mir kommen. Wir haben schon lang nichts mehr alleine unternommen.”, er lächelte, hoffte Yuuto würde dem ganzen zustimmen.
 

“Ich dachte Byou...”
 

“Nein ich fahr gleich nach Hause. Ich brauch ein bisschen Auszeit.”, warf Byou gleich ein, setze sich zu Jin und Kazuki auf die Couch und ließ keuchend den Kopf in den Nacken sinken.
 

Yuuto sah flüchtig in die Runde, blieb an Jin hängen.

“Ich weiß nicht.. Ich muss meine Sachen noch packen. Ich denke das würde zu knapp werden.”
 

“Und wenn ich dir helfe? Komm schon.. Und wenn wir nur nen Nachmittag was zusammen machen.”
 

“Nimm ihn einfach mit zu dir nach Hause und gegessen ist die Sache. Ich hab keinen Bock auf solche Diskussionen.”

Byou stand wieder auf, begann in dem Klamotten Stapel nach seinen Sachen zu suchen und zog sie schließlich an. Er war erstaunt darüber, das Yuuto sich einfach so breitschlagen ließ und nichts weiter dazu sagte.

Vielleicht hatte er wirklich was auf dem Herzen, was er loswerden wollte...
 

♪♫♪♫
 

“Also wo gehen wir jetzt hin?”, fragte Kazuki mit einer Zigarette im Mundwinkel, schob sich weiter unter das kleine Vordach des Hotels um nicht Nass zu werden.

“Shit, warum muss es ausgerechnet jetzt regnen?”,fluchte er und zündete sich die Zigarette an.
 

“Mhh.. Also grad mein ich ne kleine Bar gesehen zu haben, als ich in der Stadt war.”, warf Yuuto ein, schnappte dann nach Kazukis Feuerzeug.
 

“Ich will aber in keine Bar. Ich hab Hunger!”, meckerte Byou.

“Und auf diesen Hotelfraß hab ich absolut keinen Bock. Wer weiß, wie lange das da schon wieder steht...”
 

“Ihr seit so ein anstrengerder Kindergarten.”

Yuuto murrte, zog kurz an seiner Kippe.

“Lasst uns einfach gehen. Wir finden schon was.”

Ohne auf eine Antwort zu warten, vergrub er die linke Hand in der Hosentasche und ging los. Dicht gefolgt von Byou und Jin.

Nur Kazuki, der erst noch seine Haare ordentlich unter der Kapuze verstauen musste, brauchte noch einen Augenblick.
 

♪♫♪♫
 

Und Yuuto hatte recht.

Sie brauchten nicht lange um ein kleines Restaurant zu finden, auch wenn es ein wenig versteckt lag.

Es war nicht besonders voll und so kam Byou schnell auf seine Kosten.

“Ich sag euch.. Eine Minute länger und ich wäre verhungert.”

Ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem Gesicht, während er sich die Nudeln in den Mund schob.
 

“Das sagst du jedes mal.”, lachte Jin und schüttelte den Kopf.

“Wir lassen dich schon nicht verhungern, glaub mir.”
 

Kaum hatte Jin ausgesprochen, mischte Kazuki sich ins Gespräch ein, jedoch mit einem vollkommen anderen Thema.

“Was sind eure Pläne für Neujahr?”, fragte er schmunzelnd.
 

“Willst du uns nicht erst mal erzählen, was du machst?”, stellte Byou die Gegenfrage.
 

“Was soll ich schon großartig machen? Das selbe, wie jedes Jahr. Mit meiner Familie zusammensitzen und trinken, trinken, trinken. Vielleicht sollten wir Neujahr mal zusammen verbringen? Wäre doch mal was neues.”
 

Yuuto zuckte gleichgültig mit den Schultern.

“Kein Interesse dran.”
 

“Kotz nicht rum, du kommst mit.”, sagte Kazuki monoton und verdrehte die Augen.

“Also jetzt. Was macht ihr?”
 

“Ich bin noch unsicher.”, begann Byou.

“Entweder bleib ich mal alleine, schreib ein paar Texte oder ich fahre nach Hause, obwohl ich nicht unbedingt Lust darauf habe.”

Die Option, dass er zu Jin gehen könnte, ließ er bewusst aus. Sie hatten das letze Neujahr schon zusammen verbracht und eigentlich war es wirklich lustig gewesen.

Aber mit diesen Gedanken, die ihn quälten wollte er unmöglich zu ihm.

Alleine die Aktion von gerade machte ihm so ein furchtbar schlechtes Gewissen.

Er hatte Kazuki auf der Bühne schon oft geküsst, aber das der Show wegen.

Und vorhin.. hatte er ihn geküsst, weil er es bewusst gewollt hatte.
 

Jin schwieg, rührte abwesend in seinem Essen herum.

“Ich schau mal was bis dahin ist.”
 

Yuuto dagegen hielt sich ganz aus der Sache raus.

Es war eine von Kazuki gestellte Frage, also sah er es nicht als nötig sie zu beantworten.

Und auch Kazuki fragte nicht weiter nach. Denn mittlerweile konnte er sich denken, das er der Auslöser allen Übels war - warum auch immer.

“Ich denke ich werde bald mit euch reden müssen. Aber noch ist noch nichts passiert, warten wir bis Mitte Januar ab.”
 

Die Augen aller ruhten nun auf Yuuto.

“Worum geht es?”, fragte Byou gleich.
 

“Ich habe da ein paar Leute kennen gelernt. Ich werd mich in nächster Zeit mal mit ihnen treffen. Ich suche nach einem neuen Gitarristen.”
 

“Wie bitte?! Willst du mich rausschmeißen?”, Kazuki klang entsetzt.

Und auch Byou und Jin starrten Yuuto ungläubig an.
 

“Das nicht. Aber ich denke ein zweiter Gitarrist würde dir ein wenig Arbeit abnehmen.”
 

Zischend ließ sich Kazuki im Stuhl zurücksinken, knallte seine Stäbchen wütend auf den Tisch.

“Es hat immer alles super geklappt, warum machst du sowas? Denkst du ich komme nicht mit klar?”
 

“Es ist bloß gut gemeint, Kazuki! Außerdem ist noch nichts passiert. Und bei den Leuten, die zur Auswahl stehen, kannst du mir auch gerne behilflich sein. Immerhin müsst ihr nachher zusammen arbeiten.”, Yuuto blieb gelassen, auch wenn er wusste, das Kazuki vor Wut kochte.
 

“Ich glaubs nicht...”

Fassungslos schüttelte der Rotschopf den Kopf.

“Was soll das?”

Kazuki schob seine Schale weit von sich, kramte in seinen Taschen nach Geld und legte es auf die Rechnung.

“Mir reichts für heute, ich gehe.”

Dann stand er auf, zog sich seinen Mantel über und verschwand nach draußen.

Byou sah ihm nach, rang damit ihm nicht gleich nachzulaufen.
 

“Ich denke das war der falsche Zeitpunkt, Yuuto.”, nuschelte Jin, sah Kazuki mit einem mitleidigen Blick nach.
 

“Na und? Mich fragt auch keiner, ob ich von euren Problemen hören will.”, zischte er.
 

Byou seuftze.

“Bezahlt schon mal für mich mit. Ich fang unseren Ausreißer mal wieder ein.”

Er hauchte Jin einen Kuss auf die Stirn und verließ das Restaurant im Laufschritt.
 

♪♫♪♫
 

“Was ist los, Yuuto? Du und Kazuki habt euch immer so gut verstanden, was ist passiert, dass du so zu ihm bist?”, fragte Jin besorgt, schnappte nach einer von Yuutos Händen und umschloss sie mit den seinen.

“Ich denke du weißt wie sehr ihn deine Entscheidung mitnimmt.”
 

“Ja, ich weiß und es ist mir relativ egal, wenn ich ehrlich bin. Nicht nur Kazuki hat Arbeit damit der einzige Gitarrist zu sein es ist genau so anstrengend für uns, oder nicht? Es ist nur gut gemeint, also soll er nicht so rumheulen.”
 

“Trotzdem.”

Jin zuckte mit den Schultern.

“Du hättest es ihm schonender beibringen können.”
 

Yuuto verdrehte die Augen.

“Du weißt nur halb so viel, wie ich weiß. Ich habe allen Grund so zu ihm zu sein.”
 

“Dann sag mir doch bitte was passiert ist, Yuuto. Bitte.”

Jin drückte seine Hand, sah ihn fest an.

Es machte ihn schier wahnsinnig, was hier gerade vor sich ging.

Er musste es wissen und zwar gleich!
 

Yuuto sah nachdenklich aus.

“Es ist besser für dich, wenn du es nicht weißt. Ich kümmere mich schon drum.”
 

Jin seuftze.

“Bitte!”, wiederholte er.

“Ich will nicht, dass du immer alles alleine machst. Yuuto ich kenn dich schon so lange, warum redest du nicht einfach mit mir?”
 

Der Bassist schwieg lange.

Von Zeit zu Zeit sah er in Jins Augen, die ihn fest fixiert hatten.

“Jin..”, sagte er schließlich leise und streich mit seiner freien Hand über die Wange des anderen.

“Es ist nichts, was dich erfreuen wird. Eher im Gegenteil, da es dich am meisten betrifft.”

Einen Moment herrschte Stille.

“Pass besser auf, was Byou macht. Kazuki hat nicht nur ein Auge auf ihn geworfen. Und ich will nicht, dass du wegen ihm traurig sein musst...”
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

誤り♪♫

誤り♪♫
 

A cold kiss.

A fake kiss.

Even if it's a lie,

even if only tonight

Don't leave me alone...
 

“Kazuki!”

Byou hastete dem Gitarristen hinterher, wich den Pfützen auf der Straße weitesgehend aus.

Kazuki blieb an einer Kreuzung stehen, wischte sich prustend die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, denen er vorhin noch hinterher geweint hätte.

Aber gerade war ihm alles egal.

Er konnte sich schon ausmalen, was noch kommen würde.

Yuuto würde ihn zum zweiten Gitarristen degradieren, wenn nicht sogar rauswerfen.

Und dann?

Dann konnte er wieder von ganz vorne anfangen, dann war all die Mühe umsonst gewesen.

Kazuki warf Byou einen flüchtigen Blick zu, der außer Puste an der Ampel lehnte.
 

“Jetzt führ dich nicht auf, wie ein beleidigtes Kleinkind, Kazuki.... Lass uns zurückgehen..”, japste er und sah den anderen fest an.
 

“Zurückgehen?!”, wiederholte er außer sich.

“Um mich weiterhin blöde anmachen zu lassen? Weißt du eigentlich, wie dämlich ich mir vorkomme? Ich hab Yuuto nichts getan, also erklär mich doch bitte, was er auf einmal gegen mich hat?
 

Byou wich seinem Blick aus. Er konnte sich vorstellen, wie Kazuki sich fühlte, fand es selbst nicht gut, wie Yuuto sich verhielt.

“Jin wird mit ihm reden, mach dir da keine Sorgen. Warte ab, nach Neujahr ist alles wieder beim alten.”
 

“Können wir uns sehen?”

Kazuki suchte Byous Blickkontakt.
 

“Bitte? Was meinst du?”
 

“Neujahr.. Können wir uns da treffen?”
 

Das die Ampel schon seit langer Zeit auf Grün umgeschlagen hatte, bekam keiner der beiden mit.

Sei standen bloß da und sahen einander an, schwiegen.

Byou konnte in dem Moment nicht in Worte fassen, was er dachte oder fühlte.

Ebensowenig wusste er, was er antworten sollte.

“Kazuki.. Ich weiß nicht ob das richtig wäre.”
 

“Bitte. Ich muss dich sehen.”
 

Byou schüttelte den Kopf.

Was verdammt nochmal passierte hier?

Reichte es nicht, dass er Interesse an Kazuki hatte?

Jetzt gab dieser ihm auch noch das Gefühl, dass es nicht bloß einseitig war.

“Fahr nach Hause, Kazuki. Es ist zurzeit zu viel durcheinander geraten.
 

Kazuki schwieg lange, setze seine Kapuze ab, die so oder so kein großer Schutz mehr vor dem Regen war.

Indem bemerkte Byou das es Grün war und setze ihren Weg fort, wartete kurz bis Kazuki ihm folgte.
 

“Aber ich muss mit dir reden.”
 

“Dann rede. Ich höre dir zu.”
 

“Nicht jetzt.”
 

“Dann nach Neujahr.”, seuftze Byou genervt.
 

“Nein verdammt!”
 

Damit, das Kazuki plötzlich so laut wurde hätte Byou nicht gerechnet. Er verlangsamte seine Schritte, drehte sich halb zu ihm um, sah ihn leicht verwirrt an.

Kazuki blieb stehen, erwiderte seinen Blick.
 

“Was soll das Kazuki? Bist du so sehr auf Streit aus? Ich bleibe über Neujahr zu Hause. Ich gehe weder zu meinen Eltern, noch zu Jin. Ich brauche einfach meine Ruhe. Verstehst du das nicht?”
 

Der Angesprochene schüttelte den Kopf.

“Ich versuche es nicht mal zu verstehen, Byou. Du denkst zu sehr an dich. Glaubst du Jin geht es gut, wenn du ihn alleine lässt? Ihr habt bis jetzt jedes Jahr zusammen gefeiert. Aber... genau so wenig will ich alleine sein. Ich will zu dir.”, sagte er ernst, wenn auch ruhig.
 

Byou kämmte sich die nassen Haare mit den Händen nach hinten, rang um Fassung.

“Dir.. Ist bewusst was du da redest?”
 

“Allerdings.”

Langsam setze er sich wieder in Bewegung, ging an Byou vorbei die Straße hinauf.
 

Der Vocal schwieg. Kazukis Worte, hatten ihm schier die Sprache verschlagen. Und auch wenn er es nicht zugeben würde, er hatte recht. Das einzige, an das er momentan dachte, war er selber. Er dachte nicht über Jins Gefühle nach, nicht über das, was dieser denken musste, während er sich hier mit Kazuki auf der Straße herumtrieb.
 

“Überleg es dir.”

Die Stimme des Gitarristen drang an sein Ohr, kurz nachdem sie das Hotel erreicht hatten.

Triefend hasteten sie die Treppen hinauf, huschten in die Lobby und entkamen endlich der winterlichen Kälte, fanden sich nur kurz drauf im Aufzug wieder.

Byou lehnte sich an die Wand, betrachtete sich kurz im Spiegel, ehe er sich seufzend seinem Spiegelbild abwandte.

“Hör zu.. Ich ruf dich an.”, sagte er schließlich, genau wissend, das er alles, was hier vor sich ging nur noch schlimmer machte.
 

“Okay.”, lächelte Kazuki, “..ich warte.”

Der Aufzug hielt an und die beiden stiegen aus.

“Bis morgen dann. Schlaf gut und sieh zu, dass du aus den nassen Klamotten rauskommst.”
 

Byou nickte.

“Das gleiche gilt für dich. Bis morgen.”

Er drehte sich um und verschwand in den Korridor.
 

♪♫♪♫
 

“Wie meinst du das?”, Jin klang nervös, umklammerte Yuutos Hand nur noch fester.
 

“So, wie ich es gesagt habe. Kazuki steht auf Byou und wie es aussieht schreckt er nicht mal davor zurück, dass ihr zusammen seid. Und das macht mich rasend.”
 

Jin schüttelte ungläubig den Kopf.

“Sicherlich nicht. Das meinst du nur.”

Der Drummer schreckte zurück, als Yuuto ihm plötzlich seine Hand entriss.
 

“Ich bilde mir nichts ein! Das ist Tatsache. Er hat es mir doch selbst erzählt! Bitte tu mir einen Gefallen und rede mit Byou.”

Yuuto sah auf, winkte die kleine Kellnerin heran und zahlte.

“Warten wir noch ein bisschen, wenn sie nicht zurück kommen gehen wir auch.”

Er lächelte schmal, das erste mal an diesem Abend.

Wenn es um Jin ging, war ihm nicht nach Scherzen zumute. Dafür war er ihm einfach zu wichtig. Und er war sich auch fast sicher, dass, wäre Jin nicht mit Byou zusammen, er selbst es wäre.
 

Jin seuftze. Byou war die ganze Zeit über schon so seltsam abweisend zu ihm. Konnte es sein, dass zwischen ihm und Kazuki bereits etwas lief? Er wollte es sich gar nicht vorstellen...

“Yuuto? Könntest du mich jemals anlügen?”
 

Etwas verwirrt über die Frage schüttelte Yuuto den Kopf.

“Nein, könnte ich nicht. Niemals Jin. Nichts von dem, was ich dir gerade erzählt habe, ist gelogen. Kein Wort.”
 

“Und was denkst du soll ich ihm jetzt sagen?”

Jin klang verzweifelt, wusste nicht, wie er Byou nun gegenübertreten sollte.

Er hätte sich niemals etwas derartiges ausgemalt, wäre nicht einmal auf die Idee gekommen.

Aber jetzt wo Yuuto es sagte, klang es mehr als logisch.

Die Art, wie sie einander ansahen, miteinander redeten..

“Ich will das nicht...”, nuschelte er.
 

“Dann sag ihm das. Sag ihm, was ich dir erzählt habe.”

Yuuto strich Jin aufmunternd über den Kopf.

“Das wird schon. Ganz sicher.”
 

♪♫♪♫
 

Byou stieg in die Dusche, fühlte nur Sekunden später das heiße Wasser auf sich niederprasseln,

fühlte, wie sich seine Muskeln von der Anstrengung des Konzertes und der Kälte des Regens entspannten, wie sein Kopf leer wurde und er für einige Minuten seinen Sorgen entfliehen konnte. Seuftzend ließ er sich gegen die Wand sinken, schloss für einen Augenblick die Augen. Normalerweise würde er sich die Geschehnisse des Tages nochmal in den Sinn rufen, alles noch einmal durchspielen so, wie er es immer tat.

Aber diesen Tag würde er am liebsten ganz aus seinem Gedächtnis streichen. Und eigentlich...war es seine Schuld gewesen, dass es so gekommen war.. oder nicht?

Immerhin hatte er Kazuki geküsst. Er hatte den ersten Schritt gemacht. Er war dabei seine Beziehung zu zerstören und bekam sogar noch ungewollte Unterstützung von Kazuki.

Es war falsch, was er tat. Alles so furchtbar falsch, aber warum fühlte er sich in seiner Nähe so wohl?

Warum suchte er sie, wenn er ganz genau wusste, wie falsch es doch war..?

Und was musste Jin jetzt für ein Bild von ihm haben, wenn er das Restaurant verlassen hatte um einem anderen Mann hinterher zulaufen?

Er hatte gesagt, er bringt Kazuki zurück... und was war raus geworden? Jetzt überlegte er sich, ob er Neujahr mit ihm allein verbringen wollte. Einzig und allein, weil ihn dir Neugier gepackt hatte, weil er wissen wollte, worüber Kazuki mit ihm reden wollte.
 

Ein erneutes Seuftzen verließ seine Lippen, als er den Wasserhahn abdrehte und sich die Haare aus dem Gesicht strich.

Byou verließ die Dusche, schnappte nach seinem Handtuch und trocknete sich ab, ehe er in seine Shorts schlüpfte.

Er war froh, dass er Spiegel beschlagen war, irgendwie konnte er sich gerade selbst nicht sehen. Byou fühlte sich Schuldig und zwar für all das, was heute schief gelaufen war.

Dafür, dass Yuuto und Kazuki nicht ein Wort miteinander wechseln konnten, ohne sich gleich die Köpfe einzuschlagen, dafür, dass Jin heute so gut wie nichts gesagt hatte, aus dem Grund das er einfach wieder alles absagte, was geplant war.. einfach für alles.
 

Er wandte den Blick vom Spiegel ab und verließ das Bad, warf sich aufs Bett und schaltete den Fernseher ein.

Eigentlich war er gar nicht der Typ, der gern Fern sah, aber würde er jetzt keine Geräuschkulisse um sich haben, würde er wahrscheinlich wahnsinnig werden, sich zu viele Vorwürfe machen, einfach zu viel nachdenken.

Den Nachrichten nicht weiter folgend, drehte er sich auf die Seite, starrte auf den leeren Platz neben sich im Bett.

Als er nur wenig später das klicken des Türschlosses wahrnahm, schreckte er hoch, sah Jin groß an.
 

“Regnet es nicht mehr?”, fragte er gleich, wunderte sich, dass Jin so trocken geblieben war.
 

Jin legte still den Schlüssel zur Seite.

“Doch schon. Aber Yuuto und ich haben uns ein Taxi genommen, als ihr nicht zurückgekommen seid.” Fast vorwurfsvoll sah Jin Byou an, zog seine Jacke aus und hang sie ordentlich über den einen Stuhl, der im Raum stand.
 

Ertappt ließ Byou den Kopf sinken. Spätestens jetzt, waren seine Schuldgefühle ins unermessliche gewachsen.

“Tut mir leid. Wir waren schon so durchweicht und da sind wir einfach zum Hotel zurück-“
 

“Hast du überhaupt daran gedacht wieder zurück zu kommen? Was ist das neuerdings mit dir und Kazuki, Byou? Hast du mich satt? Bin ich dir nicht mehr gut genug?”, platze es aus ihm heraus.

All die Wut, die sich vorhin in ihm aufgestaut hatte, ließ er nun den anderen spüren und seine Worte trafen ihn genau da, wo sie ihn hatten treffen sollen.
 

“Jin.. Ich versteh nicht, was-“, erneut wurde er unterbrochen.
 

“Du verstehst es nicht? Hat Kazuki dir nicht schon lange gesagt, dass du mehr bist, als bloß ein Freund, ein Bandmember?”

Jin zog sich das Oberteil über den Kopf, warf es Richtung Byou.

“Er steht auf dich. Und er gibt es sogar offen zu. Das ist der Grund, warum Yuuto so sauer auf ihn ist. Er versucht unsere ‘Beziehung’, wenn man das überhaupt noch so nennen kann, kaputt zu machen!”
 

Byou ließ Jins Shirt neben sich auf den Boden fallen, sah ihn fest an.

“Was redest du da?”, er schluckte schwer, konnte nicht glauben, was ihm der Drummer da erzählte.

Kazuki wollte was? Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte nicht wahr sein. Das sagte Jin bloß, weil er ihn testen wollte, wie er drauf reagierte.

Das musste es sein.

Anders konnte er es sicht nicht erklären.
 

“Ich denke du hast mich verstanden. Yuuto lügt mich nicht an. Das weißt du.”

Schweigen.

“Und du, Byou? Was ist mit dir? Machst du mir bloß noch was vor?”
 

Die großen Augen waren auf Byou gerichtet, der es einfach nicht auf die Reihe bekam seinen Blick zu erwidern.

Er wusste gerade selbst nicht, was er fühlte. Aber wenn er Jin jetzt sagen würde, was er dachte, da konnte er getrost zu Kazuki gehen.

“Warum denkst du sowas über mich?”, nuschelte er gerade so laut, dass Jin ihn verstehen konnte.

“Es ist mir im Moment einfach zu viel. Ich kann es nicht mit ansehen, wie sich hier alle mehr und mehr miteinander zerstreiten. Ich versuche dem Trubel bloß ein wenig zu entkommen. Bitte glaub mir.”

Nur mit Mühe sah er auf und hielt den Blickkontakt für einen Augenblick.
 

Jin lächelte schmal, kroch schließlich zu dem Vocal ins Bett.

“Ich will dich nicht verlieren...das ist alles.”
 

Byou zog ihn in seine Arme, strich ihm beruhigend über den Rücken.

“Ich versteh dich schon. Ich bleibe bei dir.”
 

Jin nickte, vergrub den Kopf in Byous Halsbeuge.

“Mehr will ich gar nicht.”, hauchte er gegen seine Haut und schloss kurz darauf seine Augen.

“Lass uns schlafen. Das ganze durcheinander macht mich ganz müde.”

Er zog die Bettdecke über sich und Byou und schmiegte sich enger an den warmen Körper neben ihm.
 

Byou, der vorhin noch hätte umkippen können vor Müdigkeit war mit einem mal hellwach.

Jins Worte hallten in seinem Kopf wieder, wie ein Echo.

‘Kazuki steht auf dich’, hatte er sich nicht gestern noch gefragt, ob er sich drauf einlassen würde, hätte er Interesse an ihm?

Jetzt, in diesem Augenblick würde er gerne mit ihm darüber reden, was Jin gesagt hatte.

Er wollte wissen, ob es die Wahrheit war.

Und dann...?
 

♪♫♪♫
 

“Fertig?”
 

Jin drehte sich noch einmal um seine eigene Achse, suchte mit den Augen alles Systematisch ab.

Er gehörte zu einer dieser Kandidaten, die gerne ihre Sachen überall liegen ließen.

“..Ja~ Ich glaub ich habe alles.”
 

Byou streckte sich noch einmal, warf einen kurzen Blick ins Bad um sicherzustellen, dass Jin wirklich alles eingepackt hatte.

“Okay, hier ist auch nichts mehr. Dann ab nach Hause.. endlich.”
 

“Endlich.”, wiederholte Jin und lachte.
 

Byou öffnete die Tür und er verschwand mitsamt seinem Koffer nach draußen.

Wie schon am Tag davor trafen sich die vier erneut in der Lobby, hatte noch eine letze gemeinsame Autofahrt vor sich, bevor sie sich endgültig trennten und für einige Tage ihr eigenes Leben lebten.

Zu Byous Verwunderung begrüßte Yuuto sie mit einem Lächeln auf den Lippen, wandte sich gleich an Jin.

“Was ist, kommst du dann jetzt mit zu mir?”
 

Jin nickte.

“Sicher, wie ausgemacht.”

Man konnte ihm nur zu deutlich ansehen, dass er sich darauf freute mal wieder etwas mit Yuuto allein zu unternehmen. Niemand war da, der Ärger machte, der sich in ihre Angelegenheiten einmischte, niemand, wegen dem Yuuto an die Decke ging, wenn er ihn auch nur ansah.
 

Byou belauschte das Gespräch der beiden, bemerkte von der Seite aber nur allzu deutlich Kazukis Blicke. Er konnte ihn jetzt nicht ansehen, hatte Angst Jin würde etwas bemerken. Er konnte sich jetzt keinen Fehltritt erlauben, erst recht nicht, wo die Stimmung gerade ein wenig aufgelockert war.
 

“Also dann. Auf nach Hause!”, grinsend stieß Yuuto die Faust in die Luft, marschierte nur kurz darauf los und half dabei die Koffer im Wagen zu verstauen.

Es war nicht zu verleugnen.

Das Heimweh hatte sie alle gepackt.
 

♪♫♪♫
 

Byou knipste das Licht an, warf seine Reisetasche in die nächste Ecke.

Ebenfalls sah er es nicht als notwendig an, Schuhe und Jacke ordentlich wegzulegen, sie flogen kreuz und quer durchs Wohnzimmer, der eine Schuh traf mit lautem gepoltere das Bücherregal.

Er war sich sicher, dass seine ach so geliebte Nachbarin spätestens jetzt Wind von seiner Heimkehr bekommen haben musste.

“Ich bin zu Hause.”, murmelte er in die Stille hinein, machte sich gleich auf den Weg zum Kühlschrank.

Den er nur kurz öffnete, ehe er ihn wieder mit einem angewiderten Gesichtsausdruck schloss.

Wie oft hatte er sich jetzt schon vorgenommen den Kühlschrank zu leeren, wenn sie auf Tour gingen?

Aber sowas war mit Arbeit verbunden, also schob man es schön vor sich her, bis man es am Ende vergaß.

Einkaufen, er müsste morgen unbedingt einkaufen gehen.

Aber heute konnte er sich noch mit Cornflakes begnügen, außerdem war er immer noch kaputt von der ganzen Anstrengung der letzen Wochen, das sagte er sich selbst zumindest.

Einkaufen war Arbeit. Also schob er es vor sich her.
 

Mit einem zufriedenen keuchen, ließ er sich auf seine Couch fallen, ließ den Blick im Wohnzimmer schweifen.

Irgendwie kam er sich hier fremd vor. Wie oft war er in den letzen Monaten bei Jin gewesen, hatte den meisten Kram bei ihm. Vielleicht taten ihm ein paar Tage Abstand wirklich gut.

Und danach würde er sicher auch nicht mehr das Problem mit Kazuki haben
 

Sie hatten sich im Auto kaum unterhalten. Er war sonderlich schweigsam gewesen.

Vielleicht wegen Yuuto, vielleicht wegen was anderem.

Und wenn es nicht Yuuto war, würde er nur zu gern wissen, was den sonst so munteren Rotschopf bedrückte. Konnte es sein, dass Jin wirklich die Wahrheit gesagt hatte?

Unruhe machte sich in ihm breit. Wie gern hätte er jetzt eine Antwort auf seine Frage?
 

Sein Blick wanderte im Zimmer weiter, blieb an dem eingerahmten Foto hängen.

Ein Foto aus Tagen, an denen er nicht eine Sekunde an Kazuki gedacht hatte, an denen sie alle glücklich waren.

Es war nach einem Live aufgenommen worden. Er hielt Jin im Arm, sie beiden lachten.

Yuuto daneben mit einem nicht definierbarem Gesichtsausdruck. Einerseits lachte er, andererseits sah er Kazuki verwirrt an, der mit einem Knopf seines Ärmels an Yuutos Oberteil hängen geblieben war und versuchte sich zu befreien.

Byou stand auf, ging zum Schrank und nahm das Bild an sich, ließ die Finger über das dünne Glas streichen.

Und während er das Foto so betrachtete kam er zu einem Entschluss:

Selbst wenn es falsch war, Byou war sich jetzt sicher, Neujahr würde er nicht alleine verbringen...
 

tbc<3

心の欠片♪♫

欠片の心♪♫
 

Goodbye..goodbye..

Please become happier...

Although I still love you so much

At this day, even when you love someone else

I hope you do not lose the memories we shared...

Goodbye.
 

“Machs dir gemütlich, du kennst dich ja aus.”, mit einem zufriedenen seuftzen hing Yuuto seinen Mantel an die Garderobe, sah sich kurz um.

Jin ging an ihm vorbei, ließ sich auf der Couch nieder. Er lächelte.

Zusammen waren sie schon oft bei Yuuto gewesen, hatten so einige Partys gefeiert. Auch bevor sie Studiotermine hatten, haben sie zusammen oft bei ihm übernachtet, da seine Wohnung einfach am Nahegelegensten war, auch wenn sie die kleinste war. Platz zum schlafen gab es überall.
 

“Hast du Hunger?”
 

Yuutos Stimme riss Jin aus seinen Gedanken, er nickte.

“Ja ein bisschen. Hast du noch was da oder sollen wir weggehen?”

Gerade wollte er aufstehen da wies Yuuto ihn mit einer Handbewegung an, sitzen zu bleiben.
 

“Ich hab erstens keinen Nerv heute nochmal rauszugehen und zweites noch was hier. Sei mir nicht böse, ich bin echt fertig.”, sagte er, setze sich beiläufig auf den Boden um seine Schuhe auszuziehen.
 

“Besser so. Ich hab auch keine Lust.”

Jin gähnte leise und ließ sich dann der länge nach auf der Couch sinken.
 

“Jin?”
 

“Yap?”, der Drummer setze sich leicht auf, beobachtete, wie Yuuto seine Schuhe ins Regal räumte und aufstand.
 

“Hast du mit Byou gesprochen?”

Yuuto sah ihn nicht an, sondern beschäftigte sich mit seinem Koffer.

Er räumte seine Sachen aus, trennte die Wäsche nach getragen und ungetragen und warf die eine Hälfte in den Wäschekorb.
 

Jin senkte den Blick.

“Ja, ein bisschen. Ich hab ihm von der Sache mit Kazuki erzählt. Aber es ist alles in Ordnung.”

Er seuftze leise.

In Ordnung war es zumindest in seinen Augen. Was Byou nun wirklich dachte, wusste er nicht, da er sonderlich still gewesen war. Doch Jin wollte nicht einmal daran denken. Denn solange alles so war, wie sonst auch, brauchte er keinen Grund zur Sorge haben.
 

“Vielleicht solltest du Kazuki auch nochmal drauf ansprechen.”

Für einen Augenblick verschwand Yuuto im Schlafzimmer, räumte ein paar Dinge in seine Schränke.
 

Jin stand auf, folgte ihm.

“Ich?”

Er schüttelte den Kopf.

“Es ist alles okay, Yuuto. Ich denke ich brauche nicht mit ihm reden.”
 

Yuuto sah ihn an.

“Du hast ihn nicht reden hören, Jin und wenn du es hättest, würdest du das jetzt nicht so locker wegstecken.”
 

“Was meinst du damit? Was hat er denn gesagt?”

Jin hob ein T-Shirt auf, welches dem anderen gerade runtergefallen war, faltete es und gab es zurück.
 

“Ist okay, ich will nicht mehr drüber sprechen.”
 

“Es geht hier um Dinge, die mich angehen und du sagst es mir nicht?”

Es war das erste mal, dass Jin in Yuutos Gegenwart lauter wurde, aber er hatte es ein für alle mal satt, dass Yuuto dauernd um den heißen Brei herumredete und nicht einmal zum Punkt kam.
 

“Es geht eben nicht nur um dich, Jin! Es ist nicht bloß das, weshalb ich nicht mehr mit ihm rede! Es ging um so viel mehr..”
 

“Und warum sagst du mir es dann nicht einfach? Wann haben wir das letzte mal miteinander geredet, ohne uns etwas zu verschweigen? Es ist schon lange her, oder?”
 

Yuuto ließ sich auf seinem Bett nieder, vergrub das Gesicht in den Händen und spätestens jetzt wurde Jin klar, dass einiges geschehen sein musste.

Er setze sich neben ihn und legte einen Arm um seine Schulter.

“Was ist passiert, Yuuto?”
 

Eine lange Zeit herrschte Stille.

Jin beobachtete Yuuto ruhig, der immer wieder leise seuftze

“Da sagst es niemanden, versprichst dus mir?”, nuschelte er schließlich und Jin nickte.

Yuuto wusste, dass er schweigen konnte, wie ein Grab. Er hatte Jin schließlich schon oft Dinge anvertraut, die er für sich behalten hatte. Egal um was es dabei ging.

Und das war es, was Freundschaft ausmachte.

Vertrauen.
 

“Erinnerst du dich an die Zeit, in der Kazuki un dich so viel zusammen gemacht haben?”
 

Jin musterte ihn, versuchte in seinen Augen irgendetwas zu lesen.

Doch seine ganze Haltung, seine Art zu sprechen... er wirkte furchtbar verletzt.

“Natürlich erinnere ich mich dran. Du warst sehr glücklich da, hm? Ich vermisse diesen Yuuto sehr.”
 

“Aber diesen Yuuto gibt es nicht mehr.”
 

“Warum nicht..?”

Mittlerweise war Jins Stimme so leise geworden, wie die des Bassisten.

Ihn so zu sehen nahm ihn mit. Verständlich, immerhin waren die beiden schon lange eng befreundet.
 

“Weil diesem Yuuto etwas passiert ist, was nicht hätte passieren dürfen.”

Yuuto seuftze schwer.

“Er hat sich in Kazuki verliebt.”
 

♪♫♪♫
 

Wir haben so viel zusammen gemacht, hockten dauernd aufeinander, ohne das uns langweilig wurde.

Kazuki hatte immer irgendwelche Ideen und ich ließ mich hinreißen. Egal was es war, ich war dabei. Selbst, wenn er mitten in der Nacht angerufen hat, weil er nicht schlafen konnte und Langeweile hatte. Ich habe nicht lange nachgedacht, es war selbstverständlich geworden.

Wir teilen die selben Interessen, waren uns so furchtbar ähnlich und lachten über Dinge, die keinen anderer Menschen auch nur zum Schmunzeln gebracht hätten.

Ich weiß bis heute nicht, wie er es geschafft hatte mich so schnell abhängig von ihm zu machen.

Wie eine Droge, ich wollte mehr, immer mehr und ging daran kaputt, wenn ich es nicht bekam, wenn er nicht da war. Ich starrte Nachts auf mein Handy, blieb teilweise wach, weil ich auf Anrufe gewartet hatte.

Ich brauchte nichts anderes, war er in meiner Nähe und so kapselte ich mich von allem ab, isolierte mich, hang mich an ihn, weil ich schon bald niemanden mehr hatte.

Aber wen brauchte ich schon? Er war ja da.

Ich liebte diesen Menschen so sehr, wie kein anderer es jemals tun könnte, da war ich mir sicher.

Und ich wollte auch nicht, dass es ein anderer tat.

Obwohl ich mir anfangs im unklaren mit meinen Gefühlen war, ich ließ sie zu, war sicher er dachte das selbe.
 

Ich erinnere mich noch zu genau an den Tag, als meine kleine Welt zusammenbrach.

Datum und Uhrzeit, ich kann dir alles bis auf die Sekunde genau sagen.

Als hätte man mich gebrandmarkt, ich kann es nicht vergessen, auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünsche.

Kazuki war an dem Abend zu mir gekommen, doch von Anfang an, war die Stimmung seltsam.

Irgendetwas stimmte nicht un dich betete inständig dafür, dass dieser Abend positiv für mich enden würde.

Doch es kam anders, ganz anders als ich hätte es mir vorstellen können. Ich habe nicht einmal über solch eine Situation nachgedacht, dementsprechend warf sie mich auch aus der Bahn.

Sein Gesichtsausdruck, mit diesen Worten auf seinen Lippen, die da nicht hingehörten.

‘Ich liebe Byou.’

Ein Schlag ins Gesicht hätte mich nicht so sehr verletzt, wie diese Worte.
 

Warum, fragte ich mich.

Hatte ich etwas falsches gemacht?

Irgendwann einmal die falschen Worte gesagt?

Warum war es nicht mein Name gewesen, den er gesagt hatte?

Wir waren uns so ähnlich.. War es vielleicht das gewesen?

War ich nur sowas, wie ein Bruder für ihn?

Eine Person, mit der er gut auskam. Jemand, der ihn aufmuntere, wenn es ihm schlecht ging?

Es sind Fragen, auf die ich bis heute keine Antwort bekommen habe. Ungestellte Fragen.

Aber es tut weh. Immer noch. Jeder Gedanke, den ich am liebsten auslöschen, gar nicht erst zulassen will.
 

Ich ließ mir nichts anmerken, versuchte ihn bloß von seinem Vorhaben abzubringen. Aber er war fest davon überzeugt. Er wollte durchziehen, was er sich ausgetüftelt hatte. Und ich sollte helfen?

Demjenigen, den ich liebte helfen mit jemand anderem glücklich zu werden?

Sind wir doch mal ehrlich.

Wie viele Menschen wollen wirklich das Glück eines anderen?

Wir sind Egoisten, wollen stets das beste für uns selbst. Die anderen sind zweitrangig.

Es ist doch so.. Oder nicht?
 

Ich war so sauer auf mich selbst. So furchtbar verletzt.

Was wäre passiert, hätte ich früher was gesagt? Was, wenn ich mir vielleicht gar nicht erst Gedanken über meine Gefühle gemacht hätte, sie nicht zugelassen hätte?

Doch es ist unveränderlich geschehen. Aber es reicht, wenn er mich verletzt hat.

Er soll nicht auch noch andere Herzen zerstören, nur weil er etwas haben will, was bereits jemanden gehört.

Warum sieht er das nicht ein?...
 

♪♫♪♫
 

Jin schluckte schwer, drückte Yuutos Hand, die er in seiner eigenen verschlossen hielt.

Er konnte nicht fassen, was passiert war, hätte es dem anderen nicht zugetraut.
 

“Deswegen Jin. Rede mit Byou, lass es nicht zu, bitte.”
 

Der Drummer nickte und zog Yuuto kurz darauf in seine Arme.

Nicht nur, dass es ihm schlecht ging. Auch seine Sorgen waren nun ins unermessliche gewachsen. Er wollte Byou nicht verlieren. Der Mensch, der ihm alles bedeutete, der immer für ihn da gewesen war.. Das Gefühl ihn zu verlieren, zerriss ihm schier das Herz.
 

“Versprichst du es mir?”

Yuuto lächelte, strich Jin über den Kopf.
 

Doch dieser nickte nur und schniefte leise, drückte Yuuto enger an sich.

“Und.. was ist mit dir? Willst du Kazuki immer noch?”, schaffte er es schließlich nach einer Weile zu sagen.
 

Yuuto dachte lange nach.

“Nein, Jin. Mein Plan ist es, Kazuki durch einen neuen Gitarristen zu ersetzen.”
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

お別れ♪♫

お別れ♪♫

کŧαү ħαρρү.

Вэĉомэ ħαρρіэя ŧħαи І э√эя ĉоuℓδ Ъэ.

Ţħαи І э√эя ĉαи Ъэ ώіŧħσuŧ үоu...
 

Yuuto zuckte zusammen, als das Telefon plötzlich zu klingeln begann.

Er entschuldigte sich bei dem kleineren, der sich peinlich berührt seine Hände vors Gesicht hielt, und stand auf.

Etwas unsicher nahm er den Hörer ab, hatte Angst das sich jemand melden würde, mit dem er gar nicht reden wollte, doch als sich seine Fluggesellschaft meldete, war er erstaunt.

Er lauschte dem Herren an der anderen Leitung genau und legte auf, als dieser ausgesprochen hatte.

Nachdenklich ließ er sich im Sessel sinken, stand doch kurz darauf wieder auf um bei der Plattenfirma anzurufen.
 

“Jin komm her!”, rief er den Drummer, der jedoch eine Weile brauchte, ehe er sich aufrappelte.

Fragend sah er Yuuto an.

“Mein Flug nach Okinawa wurde abgesagt. Also habe ich das Studio für Morgen gebucht. Wir sagen den anderen bescheid und proben Ich lade einen der neuen Gitarristen ein um ihn mal näher kennen zulernen. Bis jetzt kenn ich ihn ja nur von Fotos und aus Briefen. Also nimm dir nichts vor.”
 

“Aber morgen ist Neujahr.”, legte Jin ein, wischte sich noch einmal über die Augen.
 

“Ich weiß. Aber so brauchen wir uns wenigstens keine Sorgen machen, dass Byou oder Kazuki auf dumme Gedanken kommen.”, kaum hatte Yuuto ausgesprochen, schnappte er erneut nach dem Telefon, machte sich an die Arbeit, alle zusammen zu trommeln.
 

♪♫♪♫
 

Geknickt schlurfte Byou hinter den anderen her.

Jetzt hatte er schon wieder nicht seine Ruhe.

“Muss das wirklich sein?”, fragte er mürrisch, kickte einen Stein vor sich her.

Jin lief neben ihm, hatte die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und schwieg.
 

“Ja, es muss ein. Ich will euch jemanden vorstellen.”

Yuutos Laune hatte sich schlagartig verbessert, warum wusste er selbst nicht.

Sie hatten sich bei ihm zu Hause getroffen, waren dann zusammen noch etwas für ihre kleine Neujahrsfeier einkaufen gegangen und hatten sich dann direkt zum Studio aufgemacht.

Alle, bis auf Kazuki, der erst etwas später kommen konnte, da er seinen Eltern erst noch erklären musste, dass er jetzt doch nicht zu ihnen kam, sondern arbeiten musste.

“Geht schon mal hoch. Ich komme gleich nach.”, sagte Yuuto und drückte Jin den Schlüssel zum Studio in die Hand.
 

Etwas verunsichert sah Jin Byou an, der bloß mit den Schultern zuckte.

“Alles in Ordnung?”, raffte Jin sich auf den anderen endlich anzusprechen, nachdem sie schweigend das Gebäude betreten hatten.
 

“Seh ich so aus?”

Die Antwort des Vocals kam ungewohnt patzig und Jins Kopf schnellte gleich zu Boden.

“Ich weiß du wolltest deine Ruhe haben.. Aber es geht Yuuto um den Neuen.”
 

“Dann soll Yuuto sich gefälligst alleine mit ihm treffen!”

Schnelle Schritte hinter ihnen, ließen sie umdrehen.

Jin versetze es einen Stich ins Herz, Kazuki zu sehen.

Außer Atem holte der Rotschopf sie ein, blieb bei ihnen angekommen stehen und stütze die Hände auf die Knie.
 

“Man.. Da bin ich ja.. noch rechtzeitig!”, japste er und sah schließlich auf, lächelte leicht.

Lächelte, als sei alles in bester Ordnung und es machte Jin krank das zu sehen. Spätestens jetzt konnte er nachvollziehen, wie es Yuuto ging ihn zu sehen.

Er kramte den Schlüssel aus seiner Jackentasche hervor und schob ihn leise seuftzend ins Schloss, öffnete nur wenig später die Tür, ließ die anderen eintreten.
 

Kazuki knipste das Licht an, sah sich nur kurz um, ehe er seine Gitarre abstellte und sich auf die kleine Couch fallen ließ.

“Ich bin froh hier zu sein. Neujahr mit euch ist sicher lustiger, als zuhause.”
 

Byou murrte bloß leise, schien selbst, als Kazuki jetzt da war seine Meinung noch nicht geändert zu haben, dass er lieber zu Hause sein würde, was Jin insgeheim etwas beruhigte

Der Drummer warf einen kurzen Blick auf sein Handy, checkte die Uhrzeit und wurde nur wenig später von Gelächter auf dem Flur aus seinen Gedanken gerissen.
 

Neugierig drehte er sich um und erkannte nur wenig später Yuuto, der den Neuen vor sich in den Proberaum schob und hinter sich die Tür schloss.

Er lachte, wohl noch über das, was die beiden gerade gesagt hatten.
 

“Also Leute. Das ist Manabu.”, sagte Yuuto mit einem lächeln auf den Lippen und legte Manabu die Hand auf die Schulter.
 

Dieser nickte leicht, deutete eine Verbeugung an.

Jin musterte ihn genau. Er war ein ganzes Stück kleiner als Yuuto, sein Haar schwarz-blond gefärbt und das Lächeln auf seinem schmalen Gesicht ließ ihn offen und freundlich wirken.

Rein äußerlich würde er gut in die Band passen, da bestand kein Zweifel, aber Jin wollte sich nicht nur mit seinem guten Aussehen zufriedenstellen. Sollte er Kazuki ersetzen, dann sollte er etwas leisten können.

Etwas schmunzelnd wandte er sich zu Kazuki um, der unbeeindruckt da saß.

Jin konnte sich nur zu gut vorstellen, was dieser jetzt denken musste und er wusste nicht warum, er fand es außerordentlich lustig.
 

“Und jetzt?”, fragte Byou gelangweilt.
 

Yuutos lächeln schwand einem Seuftzen.

“Musst du immer so negativ sein? Aber dich erst über mich aufregen, mh?”

Er stellte die Tüten vom Supermarkt ab, kniete sich hin und begann darin herumzukramen.

“Muntert es dich auf, wenn wir erst ein bisschen was trinken und dann proben?”
 

“Mich würde es aufmuntern, wenn wir trinken ohne zu proben.”, sagte er harsch und setze sich auf die Armlehne der Couch.

Kazuki konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, das fiel selbst Yuuto auf.
 

“Naja..”, mischte sich Manabu nun das erste mal ein. “Yuuto sagte gerade, dass ihr eigentlich nur wegen mir da seid. Vielleicht reicht es da, wenn ich euch etwas vorspiele.”
 

Byou war aufgestanden, hatte Yuuto eine der Flaschen abgenommen und angefangen zu trinken.

“Das ist doch mal ein Wort.”, sagte er, sichtlich zufrieden.

Er stieß Manabu leicht an, der nur etwas unbeholfen lachte.
 

Kazuki hatte, seitdem er den Raum betreten hatte, nicht einmal den Blick von ihm abgewandt.

Manabu sah nicht mal besser aus, als er selbst und er konnte dafür wetten, dass er auch nicht besser spielte.

Also was sollte das?

Er verdrehte die Augen und stemmte sich schließlich auch hoch.

“Manabu~”, sagte er mit einem falschen Lächeln und ging ein paar Schritte auf ihn zu, unter den beobachtenden Augen Yuutos.

“Ich bin Kazuki. Der Gitarrist.”
 

Manabu nickte kurz.

“Freut mich.”
 

Yuuto lachte leise, dachte sich seinen Teil und räumte die Taschen weiter aus, verteilte auch an Jin, Kazuki und Manabu etwas zu trinken. Er selbst nahm vorerst noch nichts, wollte Manabu erst besser kennen lernen und da er nicht wirklich viel Alkohol vertrug, war es auch das beste so.
 

“Wo kommst du her?”,fragte Byou, der sich zurück auf die Couch gesetzt und Jin auf seinen Schoß gezogen hatte.
 

Manabus Blick huschte kurz über die beiden, wirkte jedoch ziemlich unbeeindruckt, als wäre dieser Anblick das normalste auf der Welt.

“Ich wohne seit einer Weile hier in Tokyo. Gestern hab ich den Mietvertrag für meine eigene Wohnung unterschrieben.”, erzählte er stolz und hockte sich hin, trank einen Schluck aus seiner Flasche.
 

“Und wo hast du dann vorher gewohnt, wenn du jetzt erst eine eigene Wohnung hast?”, fragte Jin ihn prompt und schmiegte sich eng an Byou.
 

“Bei meinem Chef. Er hat in seinem Haus noch ein Zimmer frei gehabt.”, erklärte Manabu, suchte dabei des öfteren nach Jins Blickkontakt - wenn auch vergeblich, da der Drummer ihm immer wieder auswich.
 

“Er war Kellner.”, brachte sich Yuuto nun wieder ins Gespräch ein und warf einen kurzen, abschätzenden Blick auf den Neuling.
 

“Kennt ihr euch daher?”, stellte Jin sofort die nächste Frage und Yuuto lachte.
 

“Nein. Ein Bekannter hatte mir von ihm erzählt. Mabu hat ab und zu mit ihnen geprobt. Und so wie man von ihm geschwärmt hatte, dachte ich, dass es nicht schlecht sein kann ihn kennen zulernen. Aber wir kennen uns nur aus Briefen.”
 

Mabu? Kazuki verdrehte Kopfschüttelnd die Augen.

Als würde es nicht schon reichen, dass er hier war, jetzt gaben die beiden sich auch noch Spitznamen. Und das ging ihm wirklich zu weit.

Wo bitte waren sie hier?
 

“Deswegen bist du dauernd zur Post gerannt.”, stellte Byou fest. “Und wir dachten wirklich, dass du die ganze Fanpost beantwortest.”
 

Kopfschütteln von Yuuto.

“Dafür hab ich nun wirklich keine Zeit. Es ist schon Stress genug euch unter Kontrolle zu bekommen. Da kann ich sowas nicht auch noch gebrauchen.”, sagte er und ließ sich schließlich neben Manabu nieder.

Kazuki stand noch immer an seinem Fleck und rührte sich nicht einen Millimeter von der Stelle.

Und er könnte darauf schwören, dass, wenn Blicke töten könnten, Manabu hier nichtmehr mit seinem dämlichen Grinsen rumsitzen würde.
 

“Setz dich doch zu uns, Kazuki”

Dem Angesprochenen ließ es einen Schauer über den Rücken jagen.
 

“Nein danke, ich stehe lieber.”, fauchte er Manabu an und warf Byou einen hilfesuchenden Blick zu, der jedoch gerade zu sehr mit Jin beschäftigt war. Es war das erste mal seit langem, dass er die beiden so zusammen sah. Er hatte ein Auge auf die beiden gehabt, ihrer beider Verhalten genau überwacht. Versucht herauszubekommen, wie sie momentan zueinander standen. Doch jetzt hatte er keinen Yuuto mehr. Also niemanden, der ihm Auskunft geben könnte. Doch er hatte sich etwas vorgenommen. Und mit Hilfe, oder ohne. Er würde es schaffen. Ganz bestimmt.

Aber so sicher er sich im einen Moment war, so unsicher war er im anderen.

War es für die anderen wirklich so Normal und so leicht hinzunehmen, dass plötzlich jemand neues hier war, der noch dazu überhaupt nicht in die Band passte?

War es so egal, was er von der ganzen Sache dachte? Er kam doch zurecht mit seiner Arbeit, also warum machte man ihm jetzt das kaputt, was er sich so mühsam aufgebaut hatte?

Für Kazuki war Manabu ein Dorn im Auge. Ein ziemlich großer sogar.

Den anderen schien er zu gefallen. Jedenfalls lachte Jin über jeden seiner noch so unlustigen Witze.

Kazuki selbst konnte darüber nicht mal müde lächeln.

Manabu war einer dieser Personen, die es innerhalb von Sekunden schaffe von anderen gemocht zu werden. Und das musste geändert werden. Auf dem schnellsten Wege.

Kazuki musste es schaffen ihn genau so schnell verschwinden zu lassen, wie er aufgekreuzt war.

“Wie wäre es, wenn du uns was vorspielst und aufhörst zu trinken. Nachher bist du nichtmehr fähig dazu.”, sagte er Siegessicher und ließ sich dann doch nieder, jedoch bedacht auf einen gewissen Abstand.
 

“Ich denke das sollte nicht deine Sorge sein.”, sprang Yuuto gleich auf seine Kampfansage an und warf ihm einen abwertenden Blick zu.

Kazuki zischte leise, wich seinem Blick aus.
 

“Also mir ist es egal. Von mir aus kann ich auch jetzt spielen.”, sagte Manabu freundlich an Yuuto gewand und zuckte etwas abwesend mit den Schultern.
 

“Ist schon okay. Wir können uns Zeit lassen.”, antwortete Yuuto gleich.

Er hatte sich den Abend gut durch den Kopf gehen lassen.

Hatte über Positive sowie Negative Seiten seiner Entscheidung nachgedacht.

Es war nicht die einzige Lösung für sein Problem.

Aber die schnellste.

Für eine Weile schaute er in die Runde, verfolgte das Gespräch von Byou und Jin, die sich mit Manabu unterhielten nur mit einem Ohr.

Sie mochten ihn.

So war es gut.
 

♪♫♪♫
 

“Mir ist öde.”, kam es zur Verwunderung aller von Kazuki.

Er hatte sich wirklich lange aus dem Gespräch rausgehalten, saß etwas abseits der anderen.

Von Zeit zu Zeit war er aufgestanden, etwas rumgelaufen, hatte ein bisschen auf seiner Gitarre gespielt.

Es war nicht mehr er, dem man Aufmerksamkeit schenkte, wenn er etwas tat, der die anderen ansteckte oder zum lachen brachte.

Manabu hatte ihn schon jetzt ersetzt. So kam es ihm zumindest vor.

Noch dazu kam, dass er wirklich gut spielen konnte und nicht so, wie Kazuki anfangs dachte, ein blutiger Anfänger war, der gern groß rauskommen wollte. Selbst ein paar ihrer Lieder hatte er schon gelernt, Yuuto musste ihm einiges erzählt haben.
 

“Hättest ja nicht kommen brauchen.”

Yuuto, der mittlerweile schon einiges Intus hatte, lehnte sich schmunzelnd an Manabu, schien die Nähe des anderen zu genießen.
 

Kazuki lachte.

“Du hast mich herbestellt. Ich musste herkommen.”
 

Manabu hielt sich aus der Sache raus.

Er wusste im Groben worum es ging.

Yuuto hatte es ihm bereits in den Briefen erzählt. Sie hatten sich gleich gut verstanden, hielten den Kontakt so gut wie es ging aufrecht, auch wenn es Yuuto nicht immer möglich war gleich zu antworten.

Telefoniert hatten sie auch schon, wenn bloß ein einziges mal. Dafür fast vier Stunden am Stück. Und hätte Yuutos Telefonakku nicht den Geist aufgegeben, wäre es sicher auch noch länger geworden.
 

“Könnt ihr euch nicht endlich vertragen?”, mischte Byou sich nun ein, der endgültig die Nase voll hatte.
 

Yuuto brach in Gelächter aus, krallte sich in Manabus Shirt und versuchte so mühsam wieder auf die Beine zu kommen.

“Eher lernen Schweine fliegen, als dass ich mich mit dem da vertrage.”, fuhr er Byou an und wies mit dem Finger auf Kazuki.
 

“Schön, ich denke genau so.”, meckerte Kazuki zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

“Wie die Kinder... Wie stellst du dir vor, soll es dann mit der Band weitergehen, wenn du dauernd auf stur schaltest, sobald du Kazuki auch nur siehst?”

Byou wischte sich übers Gesicht. Eigentlich war er gerade gar nicht in Stimmung sich sowas anzunehmen, da sich seine Laune im laufe des Abends um einiges gebessert hatte, aber es nervte und irgendwo war er auch betroffen.
 

“Ich hab da so einige Vorstellungen! Aber als erstes bin ich dafür, dass Kazuki geht.”, sagte er kalt, sah den Rotschopf fest an und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er seinen Sprachlosen Gesichtsausdruck sah.

“Wie gehen? Nach Hause..?”, fragte er unsicher.
 

Yuuto zuckte mit den Schultern.

“Nach Hause, zu Freunden, auf die Straße. Geh wohin du willst, aber hier hast du nichts mehr zu suchen. Ich will dich nicht mehr hier haben. Und ich denke ich bin nicht der Einzige.”
 

Kazuki schüttelte den Kopf und auch Byou schaute drein, als hätte er Yuuto falsch verstanden.

Bitte was war das jetzt? Er wollte ihn doch nicht ernsthaft aus der Band werfen?

Yuuto war betrunken, da sagte er schonmal Dinge, die er nicht so meinte, das wusste Kazuki.

“Setzt dich erst mal hin und hör auf zu trinken. Du machst mir gerade echt Angst, Yuuto.”
 

“Ich muss mich nicht setzen. Ich habe schon lang genug drüber nachgedacht. Es ist meine Entscheidung. Ich will, dass du die Band verlässt.”

Er sah kurz in die Runde. Jin schaute zu Boden, sah etwas bedrückt aus. Er wusste von Yuutos vorhaben. Das er es jedoch durchzog hätte er nicht gedacht. Byous Augen ruhten auf Yuuto, ungläubig, verwirrt sah er aus.

“Lasst uns abstimmen. Byou.”
 

“Was redest du da, Yuuto? Du kannst ihn nicht rauswerfen! Natürlich soll er dableiben.. Stellst du dir das alles wirklich so leicht vor?”

Byou wusste nicht wirklich, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Anscheinend schien Yuuto es wirklich ernst zu meinen, was er nicht gedacht hätte.

“Du wirst es morgen, wenn du nüchtern bist eh wieder bedauern, was du getan hast.”
 

“Sei ruhig.”, zischte Yuuto bloß und seine Augen huschten zu Jin.

“Bis jetzt ist es unentschieden, Jin. Was sagst du?”
 

Jin schwieg.

Super, jetzt hing es wieder an ihm, wie die Sache ausging. Er konnte Yuuto und sich selbst nun einen gefallen tun, indem er jenen Störenfried einfach beseitigte. Von der Bildfläche verschwinden ließ, ihm klar machte, dass Byou zu nicht zu ihm gehörte.

Andererseits.. Kazuki war ein Freund.

Ein ziemlich guter sogar. Er war für Jin da gewesen und umgekehrt. Er seuftze, ließ sich das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen ehe er aufsah.

“Kazuki.. Du hast Yuuto gehört. Bitte geh.”

Er war genau so ein Egoist, wie alle anderen...
 

♪♫♪♫
 

Alle Rechtschreibfehler sind geschenkt.
 

tbc. <3~

捨て鉢♪♫

捨て鉢♪♫
 

Guess I won’t ever see you again.

This can’t be happening.

It’s like I’ve forgotten how to sleep as well.

In any case, this isn’t a dream.

You’re not here.

I need you.

I’m hurt.
 

“Das ist nicht euer Ernst, oder?”, Kazuki hatte eine Weile gebraucht um sich wieder zu fangen, starrte Yuuto fassungslos an.

Er war sich fast sicher, dass alles hier nur ein Scherz war, dass sie sich gleich über sein Gesicht amüsieren würden und sagten, alles sei in Ordnung.

Doch so war es nicht.
 

“Ist es aber, Kazuki.”, sagte Yuuto und hielt eine Weile inne.

“Es ist besser, wir beenden die Party für heute.”

Yuuto stellte seine Flasche beiseite und wies mit einem Kopfnicken zur Tür.

Jin erhob sich von Byous Schoß, der wiederum, genau so durcheinander wie Kazuki, einfach sitzen blieb.

Manabu war ebenfalls aufgestanden, klopfte seine Hose ab und sah Yuuto ratlos an.

“Geh mit den anderen schon mal runter, wir treffen uns dann gleich draußen.”, Yuuto lächelte ihn schmal an. Sie beiden hatten ausgemacht, dass Manabu für ein paar Tage bei Yuuto bleiben konnte, worüber der Schwarzhaarige mehr als dankbar war, da bei ihm momentan das reinste Chaos herrschte.
 

Jin zog Byou an der Hand auf die Beine.

“Los, lass uns gehen.”, nuschelte er, hielt den Blick gesenkt.
 

“Du kannst ihn nicht einfach rauswerfen!”, begann Byou zu protestieren, sah Yuuto fest an.

“Nur weil du deine komische Laune nicht unter Kontrolle kriegst müssen wir drunter leiden?”

Jin zog ihn an der Hand ein Stück weiter, sah Yuuto entschuldigend an.

“Ich denke, du hast uns allen was zu erklären, wenn du morgen wieder nüchtern bist!!”
 

Schulterzucken von Yuuto.

“Du wurdest überstimmt und jetzt geht bitte.”

Abwartend verschränkte er die Arme vor der Brust, blieb selbst dann noch so stehen, als die anderen den Proberaum verlassen hatten und ihre Schritte lange verhallt waren.

Erst dann wandte er sich an den Gitarristen, dessen Gesichtsausdruck mehr als tausend Buchbände sprach.

“Ich möchte, dass du deine Sachen packst und gehst.”
 

Ein stich ins Herz.

Erneut.

Wie lange hatte Yuuto noch vor ihn so an der Nase herumzuführen?

Das konnte nicht sein ernst sein. Nach allem, was sie zusammen durchgemacht hatten, sollte er die Band verlassen?

War er nicht mehr gut genug?

So leicht zu ersetzen...?

“Du meinst es ernst, hm?”, brachte er erst nach einer Weile des Schweigens hervor, versuchte seine zitternden Hände vor dem Leader zu verstecken, immer noch inständig hoffend das alles nur ein dummer Scherz war.

Doch Yuuto nickte.

Es war nicht anders erwartet.

Kazuki atmete tief ein, wollte sich nichts anmerken lassen.

Doch dieses mal war es nicht so leicht wie immer jemandem etwas vorzuspielen.

Er, der sich sonnst durch nichts aus der Ruhe bringen ließ, ewig ein Lächeln auf den Lippen trug, kämpfte jetzt mit den Tränen.

Das hier war alles gewesen, was er sich erträumt hatte, wofür er so hart gekämpft hatte.

Hier nahm es also ein Ende.
 

Langsam, in Yuutos Augen viel zu langsam, nahm Kazuki endlich seine Gitarrentasche von Boden an sich und verstaute das Instrument sorgsam darin, ließ Zigaretten, sein Feuerzeug und seine Autoschlüssel in seine Jackentasche gleiten, ehe er hineinschlüpfte, sich seinen Schal umband und den Reißverschluss schließlich zuzog.

‘Warum’, hätte Kazuki am liebsten gefragt, als er sich mit paar Schritten dem Ausgang näherte, doch die Worte blieben ihm schlicht und einfach im Hals stecken und in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als das der andere seine Gedanken lesen konnte.

Noch einmal drehte er sich um, warf einen Blick in den hellen, einladenden Raum.

Hier hatten sie gelacht, gefeiert, Pläne über Pläne ausgeheckt und wieder verworfen, sich gestritten und sich schließlich wieder getrennt.

Sie alle kamen hier her zurück, das war Kazuki klar.

Alle, bis auf ihn selbst.

“Machs gut.”, nuschelte er mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen und suchte Yuutos Blickkontakt.

Doch dieser hatte sich ihm bereits abgewandt, suchte das Leergut zusammen und verstaute es in den weißen Plastiktüten.

Keine Antwort.

Kein Lächeln.

Das wars.
 

Mit einem letzen großen Schritt und gesenktem Kopf trat er hinaus in den Flur.

Manabu lehnte ein bisschen abseits der Tür an der Wand, hob den Kopf, als er Kazuki erblickte.

“Nicht, dass du denkst die ganze Sache ist aus meinem Mist gewachsen. Ich kann nichts dafür. Es tut mir leid.”, sagte er ruhig, wenn auch mitleidig klingend.
 

“Schon okay. Mach dir keinen Kopf. Yuuto hat ja schon seit längerem was gegen mich.”

Er zuckte mit den Schultern, kramte beiläufig eine Kippe aus der Tasche und klemmte sie sich zwischen die Lippen.

“Also dann. Viel Glück.”, nuschelte er und wand sich dann dem neuen Gitarristen ab, verließ das Gebäude.

Schon seit heute morgen hatte es nach Schnee gerochen und auch am Himmel hangen große, schwere Wolken, die bei diesen Temperaturen nur Schnee bedeuten konnten.

Nur zu gut konnte er sich Byous Gesicht vorstellen, wenn er die ersten Flocken bemerken würde, wie sie zu Boden gingen.

Der ältere liebte Schnee, das wusste so ziemlich jeder.

Kazuki schmunzelte.

Schon jetzt kam es ihm vor, als wären es ferne Erinnerungen geworden.

Im Eingang blieb er stehen, kramte nun auch das Feuerzeug hervor und inhalierte nur wenig später den blassblauen Rauch, hing noch einige Augenblicke seinen Gedanken hinterher, bevor er sich auf zu seinem Auto machte.
 

♪♫♪♫
 

Kaum hatte er die Haustür aufgeschlossen, blinkte ihm der Radiowecker entgegen.

“Frohes neues Jahr.”, wünschte er sich selber und musste bei der Ironie in seiner Stimme über sich lachen.

Das konnte ein Jahr werden. Schon allein, da er es als Arbeitsloser begann.

Was zum Teufel sollte er jetzt mit sich anstellen?

So schnell konnte er wohl keine andere Band finden.

Und wenn er ehrlich war, wollte er auch gar keine andere.

Entweder zu Screw oder gar nicht.

Sachte stellte er die Gitarre ab und hing die Jacke an der Garderobe auf.

Die Schuhe stellte er ordentlich zu den anderen
 

Murrend sah er sich in seiner Wohnung um.

Aufzuräumen gab es nichts, hatte er doch, bevor er zu seinen Eltern aufbrechen wollte, alles noch einmal auf Fordermann gebracht.

Es gab nichts zu tun, rein gar nichts.

Vielleicht sollte er da seinen Plan einfach wieder aufgreifen und morgen bei seinen Eltern antanzen.

Zeit hatte er jetzt.

Mehr als genug.

Und seine Mutter hatte auch sicher eine Idee, wie es mit ihm weitergehen konnte.

Und schon tat sich eine Beschäftigung auf:

Koffer packen.
 

♪♫♪♫
 

Er hatte das Auto stehen lassen, war mit seinem Gepäck Richtung Bahnhof gezogen, da er weder die Stille (da sein Autoradio kaputt war), noch die Einsamkeit auf dem Weg ertragen

können würde. Er würde sich bloß wieder zu viele Gedanken machen.

Zwar war er, wenn er mit dem Zug fuhr auch nicht unbedingt in Gesellschaft, aber alleine unter vielen. So hatte er wenigstens was zu gucken, konnte bei interessanten Dingen lauschen und musste sich selbst nicht auf die Straße konzentrieren.
 

Fast auf die Sekunde genau fuhr der Zug in den Bahnhof ein, rief eine kleine Aufruhe unter den Reisenden auf, die, wie er dem Alltag entkommen wollten.

Auf einer fast leeren Sitzbank fand er schnell einen Platz, legte seinen Koffer auf der Ablage ab und machte es sich dann so gemütlich wie es ging.

Die Sitzbank auf der gegenüberliegenden Seite war leer. Ein Vorteil, wie er sich im stillen dachte.

So konnte er wenigstens die vorbeiziehende Landschaft beobachten ohne das jemand denken musste er würde beobachtet werden.
 

Yuutos harter Gesichtsausdruck war momentan der Kern seiner Gedanken.

Er hatte ihn schon oft Ernst gesehen, innerhalb der Band hatte er nicht so viel gescherzt, wie als er ihn privat besser kennen lernen durfte.

Doch dieses freundlich lächelnde Gesicht hatte er schon seit Urzeiten nicht mehr gesehen.

Und er vermisste es.

Genau wie in den letzen Tagen hatte sich damals alles so schlagartig verändert.

Yuuto hatte plötzlich angefangen ihm vor den Kopf zu stoßen, Verabredungen abzusagen oder gar nicht erst zu erscheinen und noch bis heute wusste Kazuki nicht warum.

Vielleicht war er einfach dumm und hatte irgendetwas übersehen.
 

Seufzend wischte er sich übers Gesicht, erntete dafür einen neugierigen Blick seiner Sitznachbarin.

Das Yuuto gegen ihn stimmen würde, war ihm nach den Vorfällen in letzter Zeit relativ klar gewesen.

Aber warum Jin...?

Er und Yuuto waren eng befreundet, wer wusste schon was er Jin eingeredet hatte?

Byou dagegen wollte, dass er bleibt.

Sein Herz überschlug sich bei dem Gedanken, dass er Byou doch nicht so egal war. Aber was brachte das jetzt schon?

Byou würde wohl kaum Zeit haben sich mit ihm zu treffen.

Kazuki wusste überhaupt nicht, warum er sich überhaupt Hoffnung machte bei dem Selbstbewussten Blonden landen zu können.

Er sollte ihn abschreiben.

Ganz einfach.
 

♪♫♪♫
 

Leute stiegen ein und verließen den Zug.

Kazuki beobachtete sie und umgekehrt.

Mittlerweile war die Sonne, die sich heute erbarmt hatte für ein paar Stunden zu scheinen, hinter den vielen Gebäuden verschwunden, welche die Landschaft zeichneten.

Noch immer war es kalt und Kazukis Verdacht auf Schnee hatte sich nicht verringert.

Doch irgendwann hatte es begonnen langweilig zu werden und die Gesellschaft von Fremden lenkte ihn auch nicht unbedingt von dem ab, was ihn plagte.

Er freute sich auf zuhause.

Sein altes Zimmer.

Seine Eltern, seinen Bruder...

Nur zu gut konnte er sich das Gesicht seiner Mutter vorstellen, wenn er jetzt plötzlich doch vor der Tür stand, wo er es ihr doch gestern Nachmittag noch abgesagt hatte.

Sorgen machen, dass sie vielleicht weggefahren sein konnte brauchte er sich keine machen, wie jedes Jahr würden sie allesamt daheim bleiben.

Sicherlich hatten sie das Neue Jahr gestern ruhig ausklingen lassen.

Und heute?

Heute wurde gefeiert und an Spirituosen wurde nicht gespart.

Sein Bruder hatte um diese Zeit meist schon die Lampen am leuchten.

Kazuki schmunzelte.

Wirklich, er freute sich.
 

♪♫♪♫
 

Es war schon dunkel, als er dem Zug endlich entkam und der alt bekannten Straße folgte.

Das Haus seiner Eltern lag am Ende, etwas versteckt.

Vom Bahnhof aus war es nicht weit. Zum Glück.
 

Als er vor dem Haus stehen blieb, brannte noch Licht.

Sie waren da.

Wie erwartet.

Mit einer gewissen Vorfreude hievte er seinen Koffer die beiden Stufen hinauf und klingelte schließlich an.

Für eine Weile war es still im Haus.

Erst dann öffnete sich die Tür einen spalt breit und das fragende Gesicht seiner Mutter war zu erkennen.

Sie war schon immer vorsichtig gewesen. Bei allem, was sie tat.
 

“Frohes neues Jahr, Mutter.”, begrüßte Kazuki sie mit einem breiten lächeln auf den Lippen, erwiderte nur Sekunden später lachend ihre Umarmung.
 

“Du bist ja doch noch gekommen!!”, rief sie. Beinahe so laut und undeutlich, dass Kazuki sie nicht verstanden hätte.

Von hier an ging alles sehr schnell, er wurde in die Wohnung geschoben, herzlichst von allen begrüßt und nicht mal eine halbe Stunde später saßen sie alle zusammen am Tisch.

Tranken etwas und erzählten über die jüngsten Ereignisse.

Das man Kazuki rausgeworfen hatte erwähnte er vorerst nicht.

Er wollte nicht, dass seine Eltern sich sofort Gedanken um ihn machten, hatten sie doch so schon genug zu tun.
 

♪♫♪♫
 

Schon früh, wenn auch ziemlich erheitert stieg er die Treppen empor hoch in sein Zimmer, schälte sich aus seinen Anziehsachen und warf sie unachtsam zu Boden, kramte noch schnell das Handy aus seiner Hosentasche und schlüpfte dann ins Bett, jedoch nicht ohne vorher die Fenster ein Stück zu öffnen.

Würde es kalt werden über Nacht konnte er sie immer noch schließen.
 

Für einen Moment lag er reglos im Bett, starrte auf die nächtliche Siedlung. Um diese Jahreszeit lag sie oft wie tot da, während er im Sommer hier und da ein Pärchen beobachten konnte, das durch die Straßen schlenderte.

Das Handy in der Hand herumdrehend überlegte er ob er nicht bei einem aus der Band anrufen sollte. Vielleicht bei Yuuto um sich zu vergewissern, dass sein rausschmiss nicht aus einer Laune heraus war, verursacht durch den Alkohol.

Yuuto hatte im Rausch schon so einiges gesagt, wofür er sich nachher entschuldigt hatte.

Doch das er sich jetzt noch nicht gemeldet hatte schien weiterhin nichts gutes für ihn zu bedeuten.
 

Ebenso gut könnte er sich bei Byou melden und nachfragen, was jetzt wäre.

Okay es wäre gelogen, wenn er sagte, er rufe nur bei Byou an um sich nach der Band zu erkundigen. Es wäre vielmehr um seine Stimme zu hören, sich ein bisschen mit ihm zu unterhalten.

Eigentlich war es in letzer Zeit so oder so weniger die Band, sondern immer mehr Byou geworden der wichtig war.

Mit Yuuto war er zerstritten, mit Jin redete er kaum. Da blieb nur noch Byou und selbst die Musik schien sie nicht mehr sonderlich zu verbinden.
 

Nach langem hin und her legte er das Handy dennoch weg, drehte sich auf die Seite und wartete, bis der Schlaf ihn übermannte.

Morgen fuhren sie früh weg.

Seit langem war es das erste mal das Kazuki ein Onsen Resort besuchte.
 

♪♫♪♫
 

“Jetzt rein ins Auto mit euch! Ihr seid kein Stück besser geworden über die Jahre!”, tadelte Kazukis Vater die beiden Brüder, da sie sich lieber mit irgendwelchem Unsinn beschäftigten, als sich am wesentlichen zu beteiligten. Doch schließlich erbarmten sie sich und stiegen endlich ins Auto.

Kazuki fühlte sich gleich ein paar Jahre zurückversetzt.

Hier wurde er umsorgt, ihm wurde Frühstück gemacht und er musste nicht mal selbst Auto fahren.

Er könnte sich wieder dran gewöhnen. Doch auf die Dauer würde auch das langweilig werden.

Schließlich heulte der Motor auf und schweißte die Familie für mehrere Stunden auf engstem Raume zusammen.
 

♪♫♪♫
 

Wie zu erwarten, lag das Resort am Ende der Welt, abgeschottet von jeglicher Zivilisation. Doch sie alle waren froh darüber ihre Ruhe zu haben. Sonst wären sie kaum hierher gefahren.

Kazuki hatte seinen Koffer schon lange ausgeräumt, beobachtete nun seinen Bruder beim Gameboy spielen.
 

“Was guckst du so?”, das Augenpaar ließ von dem kleinen Bildschrim ab, auf das es seit einigen Stunden ohne Pause gestarrt hatte.
 

“Nichts. Ist bloß öde, wenn du die ganze Zeit zockst.”, murrte Kazuki und stand auf.

“Ich geh jetzt ins Bad. Also viel Spaß noch. Und sei nicht all zu traurig, wenn die Batterien leer sind. Dürften ja nicht mehr all zu lange halten...”
 

“Idiot.”, kam es gezischt von seinem Bruder, doch wusste er das er, was seine Aussage anging, recht hatte.

Woran Kazuki allerdings nicht gedacht hatte, war, dass er noch reichlich Batterien dabei hatte.
 

♪♫♪♫
 

Kaum hatte Kazuki den Hinterhof des Resort betreten, da fiel ihm der altbekannte Haarschopf seines Vaters ins Blickfeld.

“Na, alter Mann.”, begrüßte er ihn, als er ebenfalls ins Wasser stieg.
 

“Kazuki.”, lächelte er freundlich.

“Gut, dass du da bist. Deine Mutter wollte das ich mit dir rede.”, sagte er ernst, wenn auch ruhig.
 

“Mh? Was gibts denn?”

Kazuki lehnte sich entspannt zurück, schloss für einen Moment die Augen.

Die kalte Luft, die sein Gesicht striff ließ ihn schaudern und noch ein Stück weiter im Wasser versinken.
 

“Sie sagte, dass du aussiehst, als würde dich etwas bedrücken und wollte das ich mit dir rede.”
 

Kazuki seuftze.

Es entging ihr nichts. Rein gar nichts.

“Sie hat recht. Wie immer.”, lächelte er schmal.

“Naja... ich wurde geschmissen. Aus der Band. Deswegen bin ich auch noch hergekommen. Eigentlich wollte ich zuhause bleiben.”
 

“Sowas hab ich mir schon gedacht.”, kam die Antwort relativ gelassen.

Kazuki hatte seinen Vater noch nie richtig wütend gesehen. Er war immer ruhig geblieben. Selbst dann, als er und sein Bruder den größten Mist fabriziert hatten.

Sie hatten keinen Ärger bekommen. Sie wurden ignoriert. Und das war die höchste Strafe.

“Und was wirst du jetzt machen?”
 

Der Angesprochene schwieg.

Was sollte er machen? Das hatte er sich selbst schon gefragt. Und er war zu keinem Punkt gekommen.

“Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich warten. Vielleicht tut sich noch was. Einen anderen Job will ich nicht. Ich will kein normales Leben.”, sagte er schließlich und sah in den Himmel auf.

“Es wird bald schneien.”, fügte er kaum einen Augenblick später hinzu, mit dem Gedanken an Byou.
 

♪♫♪♫
 

Diesen Abend lag Kazuki länger wach, als den vorigen.

Noch immer hoffte er darauf etwas von Yuuto zu hören, doch sein Handy blieb stumm.

Keiner meldete sich. Nichtmal seine Freunde. Als hätten sie sich alle gegen ihn verschworen.

Sein Bruder schlief schon lange. Sein gleichmäßiger Atem war die einzige Geräuschquelle in dem kleinem Zimmer.

Vorhin hatte er noch einmal in aller Ruhe mit seiner Mutter über die Band geredet und diese hatte ihm angeboten, falls er wirklich nicht mehr zurück könnte, für ein paar Monate im Supermarkt der Nachbarn zu arbeiten.

Schon seid er klein war, waren die Nachbarn immer darauf aus gewesen, dass er bei ihnen anfangen würde und dann die Tochter des Besitzers heiraten sollte.

Das er sich jetzt den Kopf über einen Mann zerbrach war irgendwie lustig.
 

Seufzend setze er sich mit einem mal auf, schnappte nach seinem Handy und suchte nach Byous Nummer.

Er starrte drauf, als würde er warten, das sich etwas von alleine tat. Denn so hatte er sicherlich nicht den Mut dazu.

Eine Weile verging, ohne das etwas passierte.

Ob Byou ihm böse sein würde, wenn er einfach bei ihm anrufen würde?

Sein Daumen huschte wie von selbst auf den kleinen grünen Hörer.

Wenn auch nur für ein paar Sekunden.

Er wollte seine Stimme hören.

Sein Herzschlag stieg ins unermessliche, als er sich schließlich überwand und den Knopf drückte.
 

Stille.

Kazuki wollte gerade wieder auflegen, als das Freizeichen verschwand und die ersehnte Stimme verschlafen fragte, wer noch stört.

Er legte auf. Ohne ein Wort zu sagen.
 

Geweckt.

Er hatte Byou geweckt.

Als hätte man ihm einen Stein an den Kopf geworfen sank er zurück auf den Futon, schob das Handy unter seine Bettdecke.

Sein Herzschlag wollte sich nicht verlangsamen. Jetzt hatte er alles noch viel schlimmer gemacht, als es eh schon war.

Byou war bestimmt bei Jin gewesen und er hatte sie gestört. Bei was auch immer - er wollte gar nicht wissen, was es war.
 

Als sein Handy nur kurze Zeit schrill zu klingeln begann saß er fast Kerzengerade im Bett.

Die Mail war von Byou, ohne Zweifel.

Für ihn hatte er extra einen anderen Klingelton eingestellt, als für die anderen.

Einen, den er immer hörte. So gesehen war er schrecklich, aber er verband Byou damit, also sah die Sache gleich schon wieder ganz anders aus.

Mit zittrigen Händen suchte er unter der Decke nach dem kleinen Gegenstand, las nur wenig später die Mail:

Bist du in Ordung, Kazuki?
 

Kein Vorwurf, dass er ihn geweckt hatte.

Ganz im Gegenteil.

Byou hatte sich nach ihm erkundigt.

Vielleicht machte er sich ja sogar Sorgen?

Sofort machte er sich daran ihm zu antworten, erzählte ihm, dass er für ein paar Tage bei seinen Eltern war und fragte ob Byou, wenn er wieder nach Hause kam, Lust hatte sich mit ihm zu treffen.
 

Die nächste Antwort ließ nicht lange auf sich warten und der Rotschopf wäre beinahe gestorben vor Freunde.

Sicher hab ich bock. Ruf einfach an, wenn du da bist, ich hab Zeit. :D

Kazuki schmunzelte.

Es lief zu gut. Wo war der Haken?
 

♪♫♪♫
 

“Danke für alles, ich melde mich, wenn es war neues gibt.”, Kazuki verabschiedete sich mit einem Lächeln, war noch fünf weitere Tage geblieben, ehe ihn die Sehnsucht fast um den Verstand gebracht hätte.

Es war schön gewesen zu Hause, ohne Zweifel.

Doch zurück in Tokyo gab es eine Menge, was es hier nicht gab, wofür er gerade jetzt in diesem Moment sterben würde.
 

Die Zugfahrt zog sich schrecklich hin und jetzt verfluchte er sich, nicht mit dem Auto gefahren zu sein.

Er könnte schon längst in seiner Wohnung sein.

Vielleicht sogar zusammen mit Byou.

Kaum hatte er diesen Gedankengang zu ende geführt, machte er sich dran ihn für heute Abend einzuladen.
 

♪♫♪♫
 

Als hätte das Wetter auf diesen Abend gewartet begann es zu schneien.

Es waren dicke Flocken, die sich den Weg vom Himmel hinab bahnten, auf die gefrorene Erde fielen und nur kurz darauf zertreten oder überfahren wurden.

Ob der Schnee liegen bleiben würde war fraglich. Vorerst hatte es noch so weiterzuschneien. Sonst war es undenkbar.
 

Es klingelte pünktlich um acht und Kazuki wäre am liebsten gleich gestorben.

Er spurtete zur Tür und betätigte den Summer, hörte unten im Hausflur die Tür aufspringen.

Noch einen fixen Blick in den Spiegel - alles stimmte.

Doch für Byou konnte es nicht genug sein.

Egal, was heute passierte, er würde versuchen ihn für sich zu gewinnen.
 

“Hey~ Es schneit!”

Eine Reihe strahlendweißer Zähne lächelte ihn an.

“Wie wars bei deinen Eltern?”, fragte Byou prompt und schob sich in die vertraute Wohnung.
 

“Erholsam.”, antwortete Kazuki mit zittriger Stimme, lotse Byou ins Wohnzimmer, wo sie auf der Couch platz nahmen.

Schon jetzt hätte er über ihn herfallen können. Wie konnte sich dieser Kerl einfallen lassen, so unverschämt gut zu riechen?

Für einen Moment ließ er den Blick auf ihm ruhen, spürte, wie alles, was ihn plagte plötzlich egal wurde. Wie egal der Rauswurf aus der Band war, wie egal der Streit mit Yuuto war.

Es war alles egal, solange Byou in der Nähe war.

“Ich...”, begann er, Ohrfeigte sich aber in Gedanken über seine Haltlosigkeit.

“Gibts was neues von der Band? Yuuto hat es echt ernst gemeint, oder?”
 

Byou schüttelte den Kopf.

“Ich hab versucht ihn anzurufen, aber er hat mich weggedrückt. Selbst Jin. Es tut mir leid. Ich hab es mehr als einmal versucht. Ich wollte nicht, dass du gehst das weißt du auch.”
 

“Ja.”, nuschelte er mit erstickter Stimme.

“Ich möchte zurück, ich weiß nicht was ich machen soll ohne Musik. Ich will kein 0815 Leben. Ich versteh nicht, was das soll...”

Er biss sich auf die Unterlippe, versuchte die Tränen zurück zuhalten.

Bei seinen Eltern war es so leicht gewesen, warum verdammt klappte es dann jetzt nicht?

Kazuki wollte bei Byou nicht schwach wirken.

Kurzerhand wischte er sich über die Augen, lächelte kurz.

“Ich hab.. bloß was im Auge.”
 

Byous leises Lachen dran an sein Ohr.

“Komm schon, als würde ich dir das abkaufen.”

Sachte strich er Kazuki über den Kopf, wusste nicht was er sagen sollte um ihn aufzuheitern.

“Lass dich nicht so hängen. Ich werde Yuuto schon noch in den Arsch treten. Was soll ich noch ohne dich in der Band?”
 

Das Herz des Jüngeren machte einen Hüpfer.

Ob Byou wusste, was seine Worte für eine Auswirkung auf ihn hatten?

Er versuchte aus seinen Worten zu lesen, ob es irgendein Anzeichen dafür gab, dass er genau das fühlte, was Kazuki schon so lang mit sich rumschleppte.

Er hatte gegen Jin verloren. Immerhin kannten die beiden sich schon ewig.

“Ich versuchs.”, flüsterte er und schmiegte sich leicht gegen die Hand, die noch immer auf seinem Kopf ruhte.
 

“Aber es wäre nicht mehr das selbe, wenn du nicht mehr da wärst. Ich hätte keinen Spaß mehr.”
 

Kazuki sah ihn groß an.

Er hielt es nicht länger aus, wollte ihn so gern sagen, was ihm auf der Seele brannte.

Egal, was Byou darauf sagen würde, zumindest musste er es dann nicht mehr mit sich rumschleppen und peinlich genau darauf achten, was er zu ihm sagte um sich nicht zu verraten.

Und außerdem war diese Gelegenheit vielleicht einmalig!
 

“Hör zu.. eigentlich hab ich dich hergeholt, weil ich mit dir reden wollte.”, kaum hatte er ausgesprochen kam er sich furchtbar Idiotisch vor.

Was sollte das schon?

Byou hatte Jin und sie waren glücklich. Darin bestand kein Zweifel.

Er bohrte seine Fingernägel in die Handflächen. So fest, dass es schon fast wehtat.

“Ich wollte es dir schon früher sagen.. egal, wie aussichtslos es ist.”, fügte er dann hinzu, ohne auf eine Antwort Byous zu warten.
 

Doch dieser wusste auch gar nicht, wie er antworten sollte.

Ja, er erinnerte sich.

Damals an der Ampel. Kazuki wollte schon damals mit ihm reden.

Er konnte sich denken, was es war, nachdem Jin es ihm gesagt hat.

Nachdem Jin ihm verraten hatte, warum Kazuki aus der Band geworfen wurde.

Nachdem er erfahren hatte, das Jin bloß gegen Kazuki gestimmt hatte, weil er Angst hatte Kazuki würde die Beziehung der beiden zerstören.

Was Jin jedoch nicht wusste war, dass es zu diesem Zeitpunkt schon längst zu spät gewesen war...

“Ich liebe dich.”, riss es ihn plötzlich aus den Gedanken.
 

Kazuki hatte den Blick gesenkt, saß da, wie ein Häufchen Elend, starrte auf seine Beine.

Byou hingegen überlegte nicht lange. In diesem Moment waren ihm alle Konsequenzen egal, er hatte sich so lange nach ihm verzehrt. Wenn nicht für immer, dann sollte er ihm wenigstens jetzt gehören.

Kaum hatte der Rotschopf aufgesehen, mit einer Abfuhr rechnend, da wurde er im nächsten Moment auch schon an den Älteren gezogen, dessen Lippen auch schon bald seine berührten.

Zaghaft, wenn auch schon beinahe prüfend wie der andere darauf reagiert.
 

Für Kazuki war es mehr, als er hätte erwartet.

Mit allem hätte er gerechnet, bloß nicht hiermit.

Das hier lag außerhalb seiner Vorstellungskraft.

Jedoch zögerte einen Moment bis er den Kuss zaghaft erwiderte, ihn bald vertiefte und fordernder werden ließ.
 

“Du hast mir.. noch nie dein Schlafzimmer gezeigt.”,unterbrach Byou nach einer Weile, in der er schon in begriff war Kazukis Hemd zu öffnen.

Kazuki grinste bloß und verstand.
 

♪♫♪♫
 

Das der Schnee wirklich liegen geblieben war, erkannte Byou am Morgen als erster.

Er sammelte seine Sachen zusammen, zog sich halbwegs an und huschte, ohne das Kazuki aufwachte, ins Wohnzimmer.

Das er sich wirklich so gehen lassen hatte, schockte ihn jetzt.

Dabei hatte er Jin noch an Neujahr, als sie nach Kazukis rausschmiss zu ihm gefahren waren, hoch und heilig versprochen bei ihm zu bleiben. Egal, was kommen würde.

Jetzt fühlte er sich wie das letze Arschloch, was sich hatte hinreißen lassen nur um ein bisschen Spaß zu haben.

Aber war es wirklich nur Spaß gewesen?

Momentan wusste er nicht wohin mit seinen Gefühlen.

Er wusste nur eins:

Es war ein Fehler und davon musste er Jin erzählen, wenn er ihn letztendlich nicht ganz verlieren wollte.
 

Byou hinterließ Kazuki nichts weiter, als einen Zettel.

Dann hastete er nach draußen, machte sich gleich auf den Weg zu Jin.
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

夏♪♫

夏♪♫
 

ио оиэ эvэя ѕαіδ тнαт ℓіғэ wαѕ ғαія

αиδ І'м иот ѕαүіиg тнαт іт ѕноυℓδ bэ

ѕо қиоwіиg тнαт үоυ αяэ wнαт үоυ wαит то bэ

bυт δои'т эxрэст мэ то bэ нαρρү ғоя үоυ

αиδ δои'т ѕміℓэ αт мэ αиδ тэℓℓ мэ тніиgѕ wіℓℓ wояқ оυт ғоя мэ тоо

І δои'т wαит үоυя ρітү

І нαтэ үоυя ρітү
 

In den letzen Monaten war viel passiert.

So viel, dass ich mich an das meiste schon nicht mehr erinnere.

Nachdem Kazuki die Band verlassen hatte, gab es viel zu tun.

Vor allem, was Manabu anging.

Mittlerweile hat er sich gut eingelebt, ist aber noch immer ziemlich fixiert auf mich.

Vielleicht, weil er mich als erstes kannte, vielleicht aus anderen Gründen.

Manabu hat sich eingelebt, ja dennoch kommt er nicht einmal halb so gut mit dem Stress klar wie Kazuki es als einziger Gitarrist getan hatte.

Ab und zu bereue ich es ihn rausgeworfen zu haben, der Band wegen.

Andererseits gab es keine bessere Entscheidung.

Doch der eigentliche Plan, Kazuki so von Byou fernzuhalten, war trotzdem gescheitert.

Irgendwie...

Irgendwie war alles, aber auch wirklich alles ganz anders gekommen, als ich es geplant hatte.

Vielleicht war es sogar mein Verschulden, dass Jin und Byou nun nichtmehr zusammen waren.
 

Jin hatte mir von dem Abend erzählt, als Byou aus heiterem Himmel bei ihm aufgekreuzt war- was er sonst nie tat.

Er hatte ihm alles gebeichtet, von der anfänglichen Schwärmerei für Kazuki bis hin zu dem einen Abend.

Wäre ich es gewesen, wären sowohl Kazuki als auch Byou für mich gestorben.

Jin jedoch hat ihm auf seine Entschuldigung hin verziehen

Es war ihm egal gewesen, immerhin hatte er es ihm erzählt, sich entschuldigt, ihm gesagt das er ihn liebt.

Mehr wollte er nicht, nur eben das er einfach bei ihm blieb.

Dennoch hatte Byou ihre Beziehung beendet.

Jin hatte mir erzählt, dass er ihm während des ganzen Gespräches über nicht einmal in die Augen gesehen hatte. Es tat ihm alles schrecklich leid.

Byou hatte Jin nicht verletzen wollen, wusste selbst nicht, was an diesem einen Abend mit ihm los war.

Er hatte es nichtmehr gut machen können, so sah er die Trennung als das Beste an, was er hatte machen können.

Jedoch schmiss die Trennung Jin mehr aus der Bahn, als das Wissen, das Byou ihm Fremd gegangen war.
 

Es tat mir leid für die beiden.

Zwar versuchten sie miteinander auszukommen, wie Freunde es taten, doch die meiste Zeit über schwiegen sie sich einfach bloß an.

Jin war oft bei mir gewesen, hatte sich ausgeweint.

Und selbst wenn seit damals eine Menge Zeit verstrichen war, wollte er ihn immer noch zurück.

Was Byou dachte wusste keiner.

Der verzog sich, sobald er konnte.

Erschien zu treffen, die nichts mit der Band zu tun hatten, selten bis gar nicht.

Vielleicht hatte er schon jemanden neues. Vielleicht sogar Kazuki.

Wer wusste das schon?
 

Was Kazuki angeht...

Er hatte diese Lücke gelassen, die wir versuchten wieder mit Manabu zu stopfen.

Ich weiß nicht, ob es meine Schuld ist, ob ich zu viele Ansprüche an ihn stelle..., aber er kommt mit den meisten Aufgaben eben noch nicht klar. Aufgaben, die Kazuki mit einem Lächeln auf den Lippen allein erledigt hatte.

Es fällt mir schwer es mir einzugestehen, wirklich.

Aber ich vermisse ihn.

Nicht bloß als Bandmember, sondern als Freund.

Auch wenn ich irgendwo immer noch enttäuscht wegen allem bin...

Aber vielleicht ging es ihm ja besser so.

Vielleicht war er längst schon bei einer neuen Band untergekommen.

Ich habe seit fast einem halben Jahr nichts mehr von ihm gehört...
 

♪♫♪♫
 

Der schwarze Wagen blieb vor einem der unzähligen kleinen Supermärkten stehen und Yuuto ließ sich Zeit ehe er ausstieg, sein Auto abschloss und den Schlüssel zurück in seine Hosentasche gleiten ließ.

Das Wetter war seit Tagen schon mehr als gut, fast war es schon wieder zu heiß.

Sie hatten die Proben heute ausfallen lassen, da Byou mit der Hitze nicht unbedingt gut klarkam.

Aber wenn er ehrlich war hatte er auch nicht wirklich Lust gehabt, dass sie sich untereinander wieder anschwiegen oder er zum fünftausendsten mal von Manabu wieder irgendwohin eingeladen wurde.
 

Yuuto hatte den Morgen damit verbracht seine Wohnung auf Fordermann zu bringen, hatte er in letzer Zeit doch alles ziemlich schleifen lassen.

Auch die jetzige Ebbe im Kühlschrank fand er nur äußerst selten vor.

Manabu besuchte ihn, seit er der Band beigetreten war, öfter als es Yuuto lieb war und dieser sah sich dann gezwungen für die beiden zu kochen.

Es war immer das selbe mit ihm, nicht unbedingt langweilig, aber der Bringer wars dann doch auch nicht.

Anfangs war Yuuto froh darüber gewesen, dass er bei ihm war, so hatte er Ablenkung von Kazuki.

Aber so sehr er es auch versuchte:

Kazuki konnte durch Manabu nicht ersetzt werden.
 

Gedankenverloren betrat er schließlich das vertraute Geschäft, steuerte wie von selbst die Regale an, bei denen etwas gutes zu finden war, als ihn plötzlich jemand von hinten ansprach.

Überrascht drehte er sich um, konnte seine Gefühle in dem Moment, als er in das vertraute Gesicht blicke, nicht zuordnen.

“Was machst du hier?”, fuhr er Kazuki schließlich an, als wäre es verboten das die beiden in ein und dem selben Geschäft einkauften.
 

Kazuki sah ihn verwirrt an, fing sich jedoch schnell wieder.

“Das selbe wie du, denke ich. Meinen Kühlschrank füllen.”
 

Yuutos Augen ruhten auf ihm und am liebsten wäre er ihm in die Arme gefallen und hätte gesagt, dass er bloß wieder zurückkommen soll, würde er sich nicht so schon dämlich genug vorkommen.

Doch er sah es als die beste Idee, sich umzudrehen und ihn eiskalt stehen zu lassen, einfach seinen einkauf zu erledigen und wieder nach Hause fahren, bloß den jetzigen Augenblick so schnell wie möglich aus seinen Gedanken verbannen.

Warum kreuzte er jetzt so plötzlich auf, wo er gerade dabei war ihn abzuschreiben?

Und warum sah er noch immer so verdammt gut aus?

Und warum zur Hölle konnte Yuuto nicht einfach über diese Gefühle hinwegkommen?

“Warum ignorierst du mich immer noch? Ist nicht mittlerweile genug Zeit vergangen, dass du alles vergessen kannst? Yuuto es tut mir leid.”, Verzweiflung schwang in Kazukis Stimme mit, als er den Älteren wieder einholte und sich an seine Fersen heftete.
 

“Anscheinend nicht, sonst hätte ich ja anders reagiert. Und deine Entschuldigung kannste dir schenken. Noch dazu entschuldigst du dich bei der falschen Person. Ich denke bei Jin wäre es angebrachter. Aber das ist nicht mein Problem.”, zischte er ihn leise an, dass bloß niemand mitbekam worüber sie hier redeten.

Schließlich bezahlte er seine Einkäufe und warf Kazuki noch einen genervten Blick zu, ehe er den Laden verließ, nicht damit rechnend, dass der Andere nicht locker ließ.
 

Sauer schloss er das Auto auf und öffnete den Kofferraum um die Tüten darin zu verstauen -

ein viel zu Zeitraubender Akt, wie er nur Sekunden später feststellen musste, als Kazuki ihn wieder eingeholt hatte.
 

“Yuuto.. können wir nicht mal in Ruhe drüber reden?”

Ein paar große, braune Augen ruhte auf dem Bassisten, der kurz inne hielt, ehe er die Fahrertür öffnete.
 

“Geh mir einfach aus dem Weg. Es gibt nichts mehr zu sagen.” , sagte er, brachte es aber nicht in seinen Wagen zu steigen und der Unterhaltung einfach zu entfliehen.
 

“Bedeutet dir unsere Freundschaft gar nichts mehr?”
 

Für einen Moment entstand eine gespannte Stille, in der sich keiner wagte sich auch bloß einen Millimeter vom Fleck zu bewegen.
 

Schließlich seufzte Yuuto leise.

“Doch tut sie. Aber ich wünschte, sie würde es nicht.”
 

“Ist es allein wegen der Sache mit Byou?”
 

Erneutes Schweigen und dieses mal blieb es dabei.

Nach langem hin und her ließ Yuuto sich schließlich in seinem Wagen nieder und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
 

“Yuuto ich lass mich nicht nochmal von dir abschieben. Kein zweites mal. Ich will dich nicht verlieren, dafür bist du mir zu wichtig.”

Zum ersten mal, seit ihrem treffen, schlich sich ein Lächeln auf Kazukis Züge.

“Du hast heute sicher nichts mehr zu tun, mh? Ich will das du heute Abend bei mir antanzt und dann machen wir irgendwas beklopptes. So wie früher.”
 

Ob er bei seinen Worten bleiben würde, wenn er wüsste, was Yuuto bei der ganzen Sache fühlte?

Das er es all die Zeit über nicht bemerkt hatte....

“Also, du weißt wo ich wohne. Ich warte! Und wehe du kommst nicht. Dann bekommst du Ärger mit mir.”

Mit dem selben Lächeln drehte er sich schließlich um und ging.

Ohne auf eine Antwort von Yuuto zu warten. Er wusste eh schon, wie sie ausfallen würde, dafür kannte er Yuuto zu gut, auch wenn er nicht unbedingt daran glaubte, da er momentan nicht die besten Karten bei ihm hatte.
 

♪♫♪♫
 

Wütend schmiss er seinen Hausschlüssel beseite, kickte die Schuhe in die nächste Ecke und begann dann seine Einkäufe auszupacken.

Warum machte er es ihm genau jetzt so schwer, wo er die letzen Tage auch noch ziemlich Intensiv über ihn nachgedacht hatte?

Er kreuzte auf und verlangte von ihm heile Welt zu spielen.

War ihm alles so egal?

Yuuto wollte neu anfangen.

Ohne ihn.

Aber wie sollte das gehen, wenn ihn alles in seinem Umfeld an Kazuki erinnerte?

Er konnte nicht einmal in Ruhe arbeiten gehen.

Alles, was er tat brachte ihn immer wieder zurück zu ihm.

Und er konnte nicht leugnen, dass die Gefühle für Kazuki jemals stärker gewesen waren, als jetzt.
 

Es ging nicht anders.

Er musste ihn sehen.
 

♪♫♪♫
 

Nur zögerlich drückte er auf die Klingel, kam sich reichlich dämlich vor, wo er Kazuki doch vorher noch so angemacht hatte.

Jetzt kroch er zu ihm, weil er es nicht mehr aushielt.

Selbst wenn er nie das von ihm bekommen würde, was er gern haben würde, es reichte in seiner Nähe zu sein.

Mit einem leisen summen sprang die Tür auf und Yuuto schlüpfte in den dunklen Hausflur, stieg ein paar Treppen hinauf bis zu seiner Wohnung.

Kazuki grinste. So verstrahlt wie eh und je.

“Ich hätte nicht gedacht, dass du herkommst..”, nuschelte er und knipste das Licht für den Hausflur an.
 

“Ich auch nicht. Darf ich trotzdem reinkommen?”, huschte es Yuuto über die Lippen, nachdem sie einen Moment schweigend dagestanden waren.
 

“Nein!~”

Kazuki schnappte nach seinem Hausschlüssel und einer dünnen Jacke und trat zu Yuuto nach draußen.

“Das Wetter ist zu gut um in der Bude zu hocken. Lass uns raus gehen, wie früher.”
 

Yuuto ging einen Schritt zurück, hätte sich beinahe schon wieder um Kazukis Leichtigkeit beschwert.

Es schien ihm wirklich egal zu sein, was passiert war.

Er wollte es einfach wieder so haben, wie es damals war.

Einerseits konnte er nicht verstehen warum, andererseits war es ihm egal.

Yuuto war bloß froh, dass sie mal wieder alleine etwas unternahmen.

Und er hoffte schon jetzt, dass es nicht bei dem einen mal bleiben würde.
 

♪♫♪♫
 

Wie zu erwarten waren die Straßen an einem Samstagabend mehr als voll und teilweise war das Gedränge schon nicht mehr auszuhalten.

Menschen strömten und verließen Clubs, Läden und Restaurants im Sekundentakt, laute Musik, die von überall her zu kommen schien, brachte einen ganz durcheinander, nicht zu schweigen von den unzähligen bunten Lichtern, die ein jedes Haus taghell beleuchteten.

Doch Kazuki behielt den Überblick, schließlich war er nicht zum ersten mal hier.

Einen Fremden, den man vollkommen orientierungslos aussetzen würde, würde seine Zeit brauchen bis er sich zurechtfinden würde, da war Yuuto sich sicher.
 

Sie hatten heute Nacht kein festes Ziel und so steuerten sie jene Geschäfte und Spielhallen an, in denen sie früher ihre Zeit totgeschlagen hatten.

Ließen alles aufleben, was schon längst totgeglaubt war und Yuuto konnte sich schwören, dass es ihm niemals besser ging.

Vielleicht war es nach all dem Stress und Ärger mit Manabu einfach das beste, was ihm passieren konnte. So konnte es bleiben.

Genau so.
 

Schließlich fanden die zwei sich in einem Park wieder, waren nach der ganzen Scherzerei zur Ruhe gekommen und nahmen sich nun hier eine Auszeit.
 

“Sag mal was machst du eigentlich im Moment? Arbeitest du?”, fragte Yuuto und ließ die Finger über den Flaschenhals seines Getränks streichen.

Kazuki saß neben ihm auf einer Bank, beobachtete eine Gruppe Jungendlicher, die ihr eigenes kleines Sommerfest feierte und immer wieder vereinzelt Feuerwerkskörper in die Luft jagte.
 

“Ich hab mich drum bemüht, hatte ein paar Vorstellungsgespräche. Und weißt du ich hätte auch schon längst was haben können, aber ich will keinen normalen Job.”

Er lächelte.

“Lass uns nicht über sowas reden. Ich bin schon froh, dass du überhaupt mit mir redest.”, für einen Moment unterbrach er, “Aber kann ich dich was fragen?”

Das braune Augenpaar huschte hinüber zu Yuuto.
 

“Mh? Sicher, frag ruhig. Ob ich dir antworte ist ne andere Sache.”, lachte er und erwiderte seinen Blick.

“Naja.. Bist du mir noch sehr böse?”
 

Yuuto ließ den Blick noch lange auf ihm ruhen, ehe er ihn abwand.

“Weißt du, Kazuki.. Ich war dir nie böse. Ich war enttäuscht und traurig. Wenn du Byou und Jin jetzt sehen würdest, wie sie miteinander umgehen.. Man kann echt von einem Wunder sprechen, wenn sie sich mal unterhalten. Es sind nicht bloß die beiden, die darunter leiden. Manabu und ich genau so. Die Arbeit fällt mir echt schwer zur Zeit.”
 

“Ich weiß. Nur als er den Abend da war, da...”
 

“Lass gut sein.”, fiel er Kazuki ins Wort.

“Vergessen wir das jetzt einfach. Ich muss dich nämlich auch was fragen.”
 

Kazukis nachdenklicher Gesichtsausdruck schwand einem Lächeln.

“Dann los.”
 

Yuuto fuhr sich durch die Haare, überlegte noch eine Weile, ob es wirklich die richtige Entscheidung war.

Aber da es so nicht weiter ging, konnte er nur richtig sein.

“Kommst du zurück? Ich meine.. in die Band?”

Kaum hatte er ausgesprochen, fand er sich in einer Umarmung wieder.

Er selbst legte die Arme nur zögerlich um den Anderen, schmiegte den Kopf wie von selbst an Kazukis Schulter.
 

Kazuki war der erste, der die Umarmung schließlich wieder löste, Yuuto dennoch fest hielt und die Lippen auf seine presste.

“Gott, ich liebe dich dafür. Du rettest mein Leben.”

Bei dem Überraschten Gesicht des Anderes konnte er sich das lachen nicht verkneifen.

“Was schaust du so? Wir sind in einer Band, du müsstest Fanservice gewohnt sein.”, grinste er und erinnerte sich an Byous Worte von damals.
 

“Idiot..”

Yuuto stand auf und verdrehte die Augen, fand das Grinsen jedoch schnell wieder.

“Lass uns nach Hause gehen. Wir müssen den anderen erzählen, dass wir einen neuen Gitarristen haben.”
 

“Einen neuen alten!”, warf Kazuki ein und folgte ihm.
 

♪♫♪♫

tbc. <3~

異動♪♫

異動♪♫
 

Feels like I have always known you

And I swear I dreamt about you

All those endless nights I was alone

It's like I've spent forever searching

Now I know that it was worth it

With you it feels like I am finally home
 

“Fertig?”, Yuuto lächelte Kazuki aufmunternd an, der noch einen kritischen Blick in den Seitenspiegel seines Autos warf, ehe er aufsah, lächelte und schließlich nickte.

“Gut, dann los. Ich bin gespannt, wie sie reagieren.”
 

Yuuto Schritte waren nicht wie sonst, schnell und Zielsicher. Er zögerte, zweifelte daran das alles so glatt laufen würde, wie er es sich erhoffte.

Zusammen mit Kazuki hatte er sich dazu entschieden ihn einfach zur nächsten Probe mitzubringen, ohne den anderen vorher etwas zu sagen. Als Art ‘Überraschung’.

Darüber, dass diese Überraschung vielleicht negativ ausfallen könnte, haben sie beiden nicht nachgedacht.

Wie die Kleinkinder hatten sie sich gefreut, die vergangenen Abende aufeinander gehockt, geredet, gescherzt und gelacht.

Yuuto hatte einfach alles ausgeblendet, was ihn bedrückte.

Spätestens jetzt hatte es ihn wieder eingeholt.

Ebenso schien Kazuki zu denken, der schon die ganze Autofahrt über sonderbar still gewesen war.
 

Manabu würde sich sicher über Unterstützung freuen, da war Yuuto sich fast sicher.

Aber was Byou und Jin anging...

Unbedingt viel sprachen die zwei immer noch nicht miteinander. Es war schwer vorzustellen, wie sie da auf Kazuki reagieren würden.
 

Sicher sein, ob sie alle schon da waren konnten sie jedoch nicht, aber Yuuto hatte Jin den Schlüssel zum Proberaum vor einiger Zeit überlassen, da er eh immer der Erste gewesen war, der eingetrudelt ist.

Zusammen waren Kazuki und Yuuto noch in der Stadt gewesen haben sich noch etwas Zeit totzuschlagen um sich dann ‘ausversehen’ zu verspäten.

Es war schon heikel genug Kazuki wieder mit anzuschleppen und es einem vermeindlichem Nachzügler nochmal zu erklären, was jetzt Sache war, war schlichtweg dämlich. So verspäteten sie sich mit dem Grund alles schnell über den Tisch zu bringen.
 

“Steck die Kippen weg!!”, fuhr Yuuto Kazuki an und zog ihn kurzerhand am T-Shirt zu sich.

“Rauchen kannst du gleich auch noch, wir sind eh schon viel zu spät dran.”
 

“Aber..”, begann der Rotschopf, wurde jedoch sofort wieder unterbrochen.

“Nichts aber! Komm jetzt!”

Kazuki ließ den Kopf sinken, steckte die Schachtel Zigaretten zurück an seinen Platz und folgte Yuuto dann in das vertraute, klimatisierte Gebäude.
 

Yuutos Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die Tür aufstieß und nur kurz darauf von sechs Augenpaaren gemustert wurde.

“Entschuldigt die Verspätung, ich hatte noch was zu tun.”, sagte er trocken und schob Kazuki dann vor sich in den Raum.
 

“Was macht der denn hier?”, kam es sofort kleinlaut von Manabu, der bis vorhin noch mit überschlagenen Beinen auf dem Sofa gesessen hatte, aber bei Kazukis Anblick gleich aufgesprungen war. Die selbe Frage konnte man wohl aus Jins und Byous Augen lesen.
 

“Ich bin zurück.”, nuschelte Kazuki mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, warf Yuuto jedoch einen unsicheren Blick zu.
 

“‘Der’ wird dir behilflich sein. Tut mir leid das zu sagen, Mabu aber du schaffst es nunmal nicht alleine. Ich denke ohne Kazuki ist uns nicht geholfen. Eher im Gegenteil.”
 

Ein empörtes Schnauben Manabus, ein gleichgültiges Schulterzucken Byou und ein aufgesetztes Lächeln von Jin - Die Antworten auf Kazukis Rückkehr.
 

Kazukis Augen ruhten für einen Moment auf Byou, hatten sie doch seit dem einen Abend so gut wie gar keinen Kontakt mehr gehabt. Ein paar Telefonate waren drin gewesen, in denen es größtenteils um Jin gegangen war. Byou hatte ihm von der Trennung erzählt, ihm aber gleich gesagt das er sich keine Hoffnung machen brauche, da er Jin immer noch liebte.

Was jetzt war wusste er nicht. Byou hatte ab da nicht mehr angerufen und er selbst hatte sich nicht getraut. Ein leises Seufzten entwich seinen Lippen, bevor er sich wieder einen Ruck gab und sich seinen Aufgaben widmete.
 

♪♫♪♫
 

“Ich denke das reicht für heute.”, sagte Yuuto schließlich, glücklich darüber das sie endlich mal wieder eine vernünftige Probe hinter sich gebracht hatten. Zwar hatte sich die Stimmung immer noch nicht wirklich gebessert, Yuuto meinte das genaue Gegenteil erreicht zu haben, war jedoch im Glauben das es mit den nächsten Proben (würden sie weiter so gut laufen) durchaus besser werden konnte.

“Wir treffen uns morgen nochmal um die gleiche Zeit.”, fügte er im selbem Atemzug hinzu und griff nach der halb leeren Wasserflasche neben sich um sie mit einem mal zu leeren.

Er beobachtete Kazuki aus den Augenwinkeln, der sich zu Manabu gesellt hatte um ihm noch ein paar Tipps zu geben, jedoch bekam er bloß ein gezischtes ‘Lass mich bloß in Ruhe!’ zu hören, ehe Manabu auch schon seine Gitarre eingepackt hatte und wütend davon stiefelte.
 

Kazuki sah ihm hinterher, erwiderte nur kurz darauf Yuutos Blickkontakt und zuckte grinsend mit den Schultern.

“Wird schon noch.”, redete Yuuto ihm aufmunternd zu.
 

Byou verschwand nach Manabu, sagte ebenfalls nicht unbedingt viel, war aber der erste der Yuuto in seiner Meinung, dass es gut gelaufen war, unterstützte.
 

“Ich hau dann auch ab. Wir sehen uns ja später noch.”, Kazuki grinste, schulterte sein Instrument, verabschiedete sich noch schnell von Jin und huschte nach draußen.
 

“Was sitzt du da noch so?”, Yuuto wandte sich an Jin, der noch immer hinter seinen Drums saß.
 

“Ich bleib noch ein bisschen. Mir ist noch nicht danach nach Hause zu gehen.”, sagte er, den Blick auf die Tür gerichtet.

“Ihr habt euch vertragen, mh? Schön dich so zu sehen.”
 

“Ja haben wir.. Vielleicht sollten du und Byou das auch tun. Nicht der Band wegen, euretwegen.”

Der Angesprochene sah nicht auf, legte aber die Drumsticks beiseite.
 

“Wenn du mir sagst wie ich das anstellen soll? Er verschwindet doch dauernd außerdem geht er nicht ans Telefon wenn ich anrufe. Ich komm mir reichlich dumm vor.”
 

“Soll ich mal mit ihm-“

“NEIN!!”

Yuuto seufzte.

“Wie du meinst. Mach nicht mehr so lange. Und vergiss nicht abzuschließen. Bis morgen dann.”

Jin nickte.

“Ist gut.”
 

♪♫♪♫
 

Kaum war er nach draußen entflohen, hielt ihn der nächste auf.

Byou stand mit dem Rücken an die Hauswand gelehnt, eine Zigarette in der Hand, den Blick fest auf Yuuto gerichtet.

“Sag mal, was denkst du dir dabei? Meinst du nicht es läuft schon scheiße genug im Moment? Du bringst das Fass mit deiner Aktion zum überlaufen!”
 

Einen Moment lang sah er Byou verwirrt an, nickte dann jedoch.

“Ich weiß. Aber ich hab einfach nicht mehr die Nerven dafür mich um alles zu kümmern, was Manabu falsch macht.”
 

“Darüber hättest du dir vorher Gedanken machen sollen. Du bist eben seine Bezugsperson hier. Aber denkst du nicht darüber nach wie Jin und ich uns dabei fühlen, wenn du Kazuki plötzlich wieder herholst und heile Welt spielst?”
 

“Du tust gerade so, als wäre es einzig und allein Kazukis Schuld was vorgefallen ist! Und du weißt genau das es nicht so ist. Du hättest zu Hause bleiben können, als er dich damals angerufen hat. Such die Schuld nicht bei anderen, Byou.

Du bist ebenso beteiligt gewesen. Ich muss jetzt los, man sieht sich morgen.”

Yuuto hatte Byou während des Gespräches über nicht angesehen, drehte sich auch nicht zu ihm um, als er ging. Er wusste gerade selbst nicht so genau wer hier überhaupt im Recht war.

Ebensowenig ob es gut war das er Kazuki schon wieder in den Schutz nahm.

Durcheinander stieg er in sein Auto und machte sich kurz darauf auf den Weg nach Hause.
 

♪♫♪♫
 

Zwar hatte er heute fluchtartig den Proberaum verlassen, seine Bahn dennoch verpasst.

Manabu war sich sicher, das spätestens jetzt die Welt wieder gegen ihn war.

Es war ja auch lang genug alles glatt gelaufen. Auf die nächste Bahn warten wollte er nicht und weit zu Fuß war es auch nicht. Außerdem war es in der Bahn furchtbar heiß zwischen all den Menschen. Vielleicht tat ihm der kleine Spaziergang ganz gut.
 

Er überquerte die nächste Straße, achtete nicht darauf das die Ampel gerade rot anzeigte und der Autofahrer mächtig in die Eisen steige musste um ihn nicht anzufahren.

Stattdessen schnellte der Mittelfinger seiner rechten Hand in die Höhe und ließ den anderen Verkehrsteilnehmer mächtig verärgert zurück.
 

So schnell wie heute, war er zu Fuß noch nie zu Hause gewesen. Sicherlich hätte er damit nen Weltrekord gebrochen. Jetzt war Kazuki wieder da. Er, sein Rivale in Sachen Yuuto. Wenn er die Karten wohl nicht bald auf den Tisch legte, würde sich Yuuto womöglich wieder in Kazuki verlieben. Und das war etwas, was er nun zu verhindern hatte. Immerhin war er es gewesen der die Zeit über bei Yuuto gewesen war, wenn es ihm schlecht ging.
 

Vielleicht sollte er einfach bei Yuuto antanzen. Um ihm zu sagen, was er dachte. Doch selbst wenn er es sich wieder vornahm, es war bloß nichts weiter als ein leeres versprechen an sich selbst. Es wäre nicht das erste. Er musste sich etwas einfallen lassen. Sein Blick wanderte an seiner Couch vorbei zu den Überresten einer gelungenen Party. Wenn das kein Wink des Schicksals war.

Zwar war es nicht die beste Lösung seines Problems, aber immerhin war es eine...
 

♪♫♪♫
 

“Erwartest du noch jemanden?”, fragte Kazuki Yuuto verwirrt als es ziemlich spät noch an der Tür klingelte.

Yuuto, nicht minder überrascht, schüttelte bloß den Kopf, stand dann auf und öffnete dem unerwarteten Gast die Tür.
 

“Manabu.. Was machst du so spät noch hier?”
 

Der Angesprochene brauchte eine Weile um zu erkennen, wen er da vor sich hatte.

“Ich wollte.. mit dir..reden..”, lallte er, stütze sich mit der Hand am Türrahmen ab um nicht zu fallen.
 

“Hast du getrunken?”

Yuuto ging ein Stück zur Seite, machte ihm platz damit er eintreten konnte, war insgeheim froh darüber das er nichts hatte, was man zerbrechen konnte was irgendeinen höheren Wert hatte.
 

“Ich?.. Ein bisschen nur.”

Yuutos sah ihn skeptisch an.

“Sicher. Setz dich besser erst mal, nicht das du noch fällst.”

Er packte ihn bei den Schultern und dirigierte ihn ins Wohnzimmer, wo Kazuki vorm Fernseher saß.

“Oh du auch hier?”
 

Manabu blieb schlagartig stehen, als er das Gesicht endlich zuordnen konnte.

“Schon wieder du? ..Hab ich jetzt...gar keine Ruhe mehr vor dir?”, maulte er uns ließ sich aufs Sofa fallen, sah Kazuki böse an.
 

Yuuto sah sie beiden Ratlos an.

“Von was für ner Party kommst du, Mabu?”
 

Er grinste.

“Privatparty. Vielleicht hätt’ ich dich einladen sollen.”, lallte er, wippte kurz darauf anzüglich mit den Augenbrauen. Kazuki lehnte sich zurück, sah Manabu genervt von der Seite an.

“Vielleicht hättest du zu Hause in deinem Bett bleiben sollen.”
 

“Aber nich allein.”, warf er gleich mit einem dämlichen Grinsen ein, “..lieber würd ich mit Yuuto..”

“Manabu hör auf.”, Kazuki unterbrach ihn, konnte sich sowas der Art von einem besoffenen gerade echt nicht ziehen. Yuuto selbst schwieg, dachte sich aber auch nicht wirklich was dabei.
 

“Was mischt du dich eigentlich ein? Du hast hier am wenigsten zu melden!!”, fauchte Manabu, der gleich auf 180 war.
 

“Das musst du gerade sagen. Wohnst du hier oder Yuuto?”, Kazuki war jemand, der sich schnell von anderen hochpuschen ließ. Vor allem, da er Manabu nicht unbedingt mochte.
 

“Warum bist du überhaupt hier, du hässlicher Kobold?!”, sprudelte es aus Manabu heraus.
 

Kazukis Faust traf Manabus Schläfe Zielsicher.

“Weil ich eingeladen wurde und nicht wie manch anderer irgendwo reinplatze und die Stimmung versaue! Und jetzt geh besser, bevor ich dir noch eine reinhauen muss.”

Kazuki ließ sich zurück auf die Couch sinken, folgte dem Fernsehprogramm weiter und überhörte Manabus gezeter gekonnt.
 

Yuuto saß mit großen Augen da, wusste gerade nicht ob er lachen sollte oder es besser sein ließ.

Doch bei Manabus Aussage hin, dass Yuuto zu entscheiden hatte ob er bleiben oder nach Hause gehen sollte, entschied er sich gleich dafür ihm ein Taxi für zu hause zu bestellen.

Immerhin war es, bevor er ankam ruhig verlaufen.
 

♪♫♪♫
 

“Was für ein Idiot.”, fluchte Kazuki und rieb sich die Faust. Er hatte sich nicht zurückgehalten, nicht ein Stück. Und wenn Manabu jetzt ein blaues Auge bekam hatte er etwas, woran er sich noch lange erfreuen konnte.
 

Yuuto begann zu lachen, fand das Bild gerade einfach zu göttlich. “Ihr hättet euch sehen sollen! Wie die kleinen Kinder.”
 

“Sehr lustig, Yuuto. ...Er steht auf dich.”, sagte Kazuki trocken, stand schließlich auf um sich aus der Küche etwas zum kühlen zu holen.
 

“Erzähl keinen Unsinn, dann hätte er schon längst was gesagt.”
 

“Und wenn er es dir heute sagen wollte? Warum hätte er sich sonst betrinken, und so scheiße auf mich reagieren auf sollen?”

Kazuki sah ihn überlegen an. Und Yuuto dachte wirklich für einen Moment nach.
 

“Nein sicher nicht, wir sind Freunde nichts weiter.”
 

“Doch glaub mir! Ich wollte bloß nicht das er es dir sagt, wenn er so besoffen ist.”

Er lachte.

“Ich will sein Gesicht sehen, wenn du ihm ne Abfuhr erteilst!”
 

Yuuto sah Kazuki verwirrt an.

“Woher bist du dir da so sicher, dass ich ihm ne Abfuhr erteile?”
 

Das dämliche Grinsen schwand einem fragenden Gesichtsausdruck

“Na.. Du stehst doch nicht auf Kerle.”
 

“Das denkst du. Aber du hast mich nie danach gefragt.”, sagte Yuuto leise und lächelte.
 

“Oh.. Also doch?

Und was.. Ist mit Manabu?”
 

Yuuto ließ den Kopf sinken.

“Nichts.

Der, den ich will mag jemanden anderes. Und jetzt lass uns schlafen. Es ist schon spät genug.”
 

♪♫♪♫
 

Zur Verwunderung aller war Jins Laune seit Wochen zum ersten mal wieder richtig gut.

Von Manabu fehlte an diesem Tag jegliche Spur und auch sein Handy war aus. Kazuki erklärte es sich damit, dass er sich nun erst mal ausnüchtern und ausweinen musste. Yuuto allerdings fand das Ganze weniger witzig.
 

Die Probe verlief einwandfrei und selbst Byou wurde durch Jins dauernde, dämliche Kommentare ein wenig munterer.
 

Und kurz bevor sie sich wieder alle verkrümelten, kam Jin auf die glorreiche Idee sie alle für den Abend bei sich zu Hause einzuladen.

“Und damit meine ich alle!”, sagte er ernst und seine Augen ruhten auf Byou, der sich aus solchen Angelegenheiten im Moment oft raushielt.
 

“Ja ist gut.”, nuschelte er, rang sich sogar zu einem lächeln.
 

“Also um acht! Ich koch was, aber wenn ihr was trinken wollt, dann bringt was mit. Und sollte irgendwer nicht antanzen, dann bin ich enttäuscht.”

Schließlich scheuchte er sie alle nach draußen und schloss ab.

Er lächelte zufrieden, als er in die Sonne trat und sich schützend die Hand vor die Augen hielt.

Dieser Abend sollte so schnell nicht wieder vergessen werden.
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

かたとき♪♫

かたとき♪♫
 

I won’t forget. Your voice and your various faces and the hearts that connected.

I want the kind lies to keep on fooling me..
 

Es war schon eine Weile her, dass Jin auf dem direkten Weg nach Hause gegangen war.

In den letzen Monaten hatte er sich nach den Proben oft die Zeit in der Stadt totgeschlagen, wenn er nicht noch allein weiter geprobt hatte.

Was gab es schon ohne Byou zu tun? Sie haben ständig aufeinander gehangen, hatten etwas unternommen, irgendwas war ihnen immer eingefallen.

Byou war so oft bei ihm gewesen, war schon fast halb bei ihm eingezogen. Er war so gut wie nie nach Hause gegangen, hatte er doch eh seinen ganzen Kram bei ihm gehabt.
 

An dem Tag, als Byou seine Sachen zurück nach Hause holte, hatte es geregnet.

Der Regen löste den frisch gefallenen Schnee auf, verwandelte die Stadt in den darauffolgenden Tagen in ein Eismeer. Eisig kalt, so war es nicht nur innerhalb der Straßen, sondern von dem Tag an auch bei Jin zu Hause. Es fühlte sich an, als wäre mit Byou alle Wärme entschwunden.
 

Yuuto hatte sich viel um Jin gekümmert.

Fast schon zu viel, dachte Jin sich im nachhinein. Er war schon immer da gewesen, wenn jemand ihn gebraucht hatte, egal ob es ihm passte oder nicht.

Jin war stolz darauf, jemanden wie Yuuto Freund nennen zu dürfen.
 

In dem Schaufenster, an dem er vorbeilief, spiegelte sich das gegenüber liegende McDonalds, Jins Anlaufstelle, wenn er mal wieder keine Lust hatte zu kochen.

Mit einem schuldigen Grinsen auf den Lippen entschloss er sich dazu, sich für unterwegs noch etwas mitzunehmen. Bis zum Abend dauerte es noch, da konnten ein paar Burger nicht schaden.
 

♪♫♪♫
 

Jin rollte mit den Augen, als ihn das Chaos in seiner Wohnung begrüßte.

Richtig aufräumt hatte er schon lange nicht mehr. Er war eher der Typ, der die Sachen von einer Ecke in die Nächste räumte anstatt sie einmal ordentlich wegzulegen und sich dann nicht mehr drum kümmern müssen. Doch ehe er überhaupt einen Gedanken daran verschwendete aufzuräumen, streckte er seinen Arm fast schon automatisch nach der Stereoanlage aus und schaltete sie an, sodass nur kurze Zeit später Slipknot durch den kleinen, wenn auch gemütlichen Raum hallte.
 

Etwas nervös sah er sich um. Für den Abend sollte alles stimmen. Immerhin hatte er den Mut aufgebracht Byou nochmal persönlich drauf anzusprechen, dass er es sich bloß nicht wagen sollte nicht aufzukreuzen. Vielleicht sollte er sich einfach mehr zusammen nehmen, Selbstbewusster ihm gegenüber sein und nicht mehr so verschüchtert. Jin wollte Byou zeigen, dass er auch anders konnte...

Aber jetzt sollte er sich erst mal auf seine bevorstehende Arbeit konzentrieren.
 

#
 

“Bist du nicht bald endlich fertig?”, Yuuto klang genervt, stand er nun schon seit gut einer halben Stunde in Kazukis Wohnzimmer und sah ihm beim dauernden an und ausziehen zu.
 

“Ein bisschen noch, ich bin mir noch nicht sicher, was ich anziehen soll.”, murrte er und zog sich ein anderes Shirt über den Kopf, was jedoch kurz darauf auf den Boden zu den anderen geworfen wurde.

“Mh ich denk.. ich nehm das von vohin. Wo hab ichs denn jetzt....”, kaum hatte er ausgesprochen, begann er über den Boden zu kriechen, suchte aus dem Wäscheberg ein schwarzes Shirt heraus und zog es sich über, stellte sich dann nochmal vor den Spiegel und warf einen prüfenden Blick hinein.

“Das... oder?”
 

“Ja!! Nimm das verdammt! Wofür putzt du dich überhaupt so raus?”

Yuuto wandte sich um und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die auf dem Wohnzimmertisch stand.
 

“Hä? Nur so.. Warum sollt ich nich?”, fragte er und sah Yuuto schief an.
 

Dieser seufzte nur.

“Bist du jetzt endlich fertig? Wenn wir jetzt nicht fahren, dann sind wir zu spät da.”
 

“Jaja.. Ich bin soweit.”

Noch ein zögernder Blick in den Spiegel, dann ging es auf zum Schuhschrank wo er, unter Yuutos kritischem Blick, einfach das nächst beste Paar herauszog und hineinschlüpfte.

Gerade, als er die Tür öffnen sollte, hielt Yuuto ihn noch einmal zurück.
 

“Kannst du mir nen Gefallen tun?”
 

Kazuki sah ihn verwundert an, nickte aber gleich und lauschte gespannt auf seine Worte.
 

“Ganz gleich was heute passiert. Bitte lass uns dafür sorgen, dass sich Byou und Jin wieder näher kommen.”

Yuuto hatte den Blick fest auf ihn fixiert, wusste nicht, was er Kazuki hier abverlangte. Was Gefühle anging, redeten sie nicht wirklich viel miteinander. Aber diese Bitte..

Er sah zu Boden, biss sich kurz, wenn auch fest auf die Unterlippe, ehe er wieder aufsah und lächelte.

“Geht klar, Chef.”
 

♪♫♪♫
 

Ein schneller Blick auf die Uhr - jetzt sollte er sich echt beeilen.

Schon beim Kochen hatte Jin sich so viel Zeit gelassen, also musste er jetzt beim Duschen schnell machen.

Das Duschgel, was Byou vergessen hatte, als er seine Sachen geholt hatte, stand immer noch unberührt da. Jin hatte es nicht übers Herz gebracht es zu entsorgen, war es doch die einzige Erinnerung an ihn. Er lächelte, während er es hinter den anderen Shampooflaschen versteckte - Byou sollte es nicht sehen.
 

So schnell, wie er hinein gehüpft war, hüpfte er wieder hinaus, griff mit der einen Hand schon nach dem Föhn und begann das klitschnasse Haar, ohne es vorher ein wenig trocken zu rubbeln, zu föhnen.

Er zog sich an, machte sich dann die Haare und deckte dann in Windeseile den Tisch.
 

Und kurz darauf klingelte es auch schon.
 

“Jetzt mecker nicht die ganze Zeit an mir rum, es nervt!”, hallte es im Hausflur nach oben und Jin musste unweigerlich Grinsen. Die beiden waren wieder voll die Alten. Stritten und hockten aufeinander wie eh und je.

Er wischte sich die Haare hinters Ohr, als die beiden eintraten, Yuuto ihn kurz umarmte.
 

“Sonst noch keiner da?”, fragte Yuuto und spähte in die Küche.
 

Jin schüttelte den Kopf.

“Noch nicht.”, kam es nervös genuschelt.
 

“Naja Manabu bleibt heute daheim. Ich hatte ihm vorhin geschrieben. Aber er sagt es geht ihm heute nicht wirklich gut. Ich versteh ihn, er hatte gestern ganz schön einen sitzen.”, lachte Yuuto und stieß Kazuki in die Seite.
 

“Der hat bloß Angst vor mir.” , witzelte dieser, bekam aber einen bösen Blick von Yuuto als Antwort.
 

“Jetzt lass ihn in Ruhe.”, zischte er zusätzlich, wandte sich dann wieder an Jin.

“Aber Byou hat nicht abgesagt, oder?”
 

“Nein. Noch nicht.”

Wie ein Häufchen Elend saß er zusammen gekauert auf seinem Sessel, die Beine an den Körper gezogen, umschlang sie mit den Armen. Sein Blick war fest auf das Handy vor ihm fixiert, wartete darauf, das Byou sich meldete, dass er absagte wie schon die unzähligen male zuvor. Immer im letzen Augenblick hatte er abgesagt, als wäre er zu feige sich vorher zu melden.
 

Kazuki hatte begonnen an seinen Fingernägeln zu knibbeln - ein Zeichen dafür, dass er unruhig war oder nachdachte.
 

“Lass das!”

Yuuto schlug ihm auf die Finger.

“Wenn du weitermachst sieht das wieder aus, als würdest du Fingernägel kauen.”
 

Beleidigt ließ der Angesprochene die Hände sinken, wippte stattdessen mit den Füßen.

Yuuto, bereit ihm wieder irgendeinen Spruch zu drücken, sah jedoch dieses mal einfach drüber hinweg, seufzte nur leise.
 

“Mh ich würd sagen.. fangen wir an zu essen, sonst wird es wohl noch kalt.”

Kazuki stimmte Yuutos Worten gleich zu, lächelte dämlich.

Jin stand gleich auf, ließ ihm die anderen beiden in die Küche folgen.

“Sag Jin, was gibts-“, Kazuki wurde vom Klingeln unterbrochen.
 

“Endlich.”, nuschlete Jin und ein vorfreudiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Kazuki wollte ihm gleich zur Tür folgen, jedoch hielt Yuuto ihm am Arm fest.

“Lass sie machen. Du hast es versprochen.”

Geknickt ließ Kazuki sich auf seinem Platz fallen, starrte bedröppelt auf den leeren Teller vor sich.
 

“Du bist spät.”, warf er Byou gleich an den Kopf.
 

“Ich weiß. Ich wollte auch erst gar nicht kommen. Aber ich wollte dich nicht enttäuschen.”
 

“Gut zu wissen.”

Jin lächelte.

“Und jetzt mach das du in die Küche kommst, wir wollten gerade ohne dich anfangen.”

Byou ließ sich nichts zweimal sagen und befolgte gleich die Anweisung Jins, der einen Moment zögerte, Mut sammelte, ehe er ihm folgte.
 

“Wem es nicht schmeckt, der soll bloß seine fiese Klappe halten, ich hab mir Mühe gegeben!”, murrte Jin mit einem Lächeln auf den Lippen.

“Also dann, guten Appetit.”
 

♪♫♪♫
 

Jins Augen, waren nicht die einzigen, die von Zeit zu Zeit immer mal wieder zu Byou huschten. Auch Kazuki konnte sie nicht von ihm lassen. Und er würde sich ihm ganz anders ihm gegenüber verhalten, hätte er Yuuto nichts versprechen müssen.

Die beiden kamen doch so oder so nicht mehr zusammen. Byou hatte es sich eingeredet, da würde er seine Meinung bestimmt nicht mehr ändern.

Er sagte es wäre besser für die beiden, so wie es jetzt war. Konnte er da nicht zu ihm kommen?

Immerhin wusste Byou, was Kazuki über ihn dachte. Aber er hatte seine Gefühle einfach außer betracht gelassen. Jins waren wichtiger für ihn gewesen. Schon seit jeher.
 

Auch wenn die Stimmung anfangs noch etwas angeschlagen war, weil keiner richtig wusste, was er sagen sollte, so wurde sie doch im nachhinein besser, als erwartet. Sie begannen über alte Geschichten zu plaudern und zu lachen, allen voran das jüngste Ereignis um Manabu. Byou so lachen zu sehen, war schon fast ungewohnt. Doch Kazuki konnte einfach nicht lassen, ihn nachzuäffen, wie er ins Wohnzimmer getorkelt war, oder sich beim rausgehen immer wieder an sämtlichen Möbelstücken festgehalten hatte.

Selbst Yuuto, der es ungern sah, wenn man über Bekannte lachte, konnte sich nicht mehr zurückhalten.
 

“Und ich bin mir so sicher, dass er es auf Yuuto abgesehen hat! Hundert pro!”, plapperte Kazuki heraus und Yuuto sah ihn geschockt an.
 

“Hey, jetzt lass gut sein. Mit sowas spaßt man nicht. Und selbst wenn es so wäre, was ich nicht glaube.

Ich muss einfach mal mit ihm reden.”
 

“So, ist das so?”, wurde Byou hellhörig und funkelte Kazuki neugierig an, der gleich wild nickte.
 

“Hättest du sehen sollen, seine Andeutungen die ganze Zeit und Yuuto checkts natürlich nicht.”, sagte er und verdrehte grinsend die Augen.
 

“Schluss jetzt!”

Eine Hand, die ungebremst auf den Tisch schlug, unterbrach die Brandheiße Diskussion.

“Zieh dich an, wir fahren.”, sagte Yuuto sauer, sah Kazuki nicht an.
 

“Was, bist du irre? Lass uns noch bleiben.”, lachte der Rotschopf, stieß Yuuto kurz an, merkte aber schnell, dass er keinen Spaß machte.

“Yah schon gut, versau mir den Abend...”, Kazuki sprang auf und verließ die Küche wütend, gefolgt von Yuuto, der nicht minder schlecht gelaunt dreinblickte.

“Tut mir leid.”, wandte er sich kurz an Jin.

Jin nickte nur, wusste mit der Situation gerade nicht wirklich viel anzufangen.

Er wusste bloß eines:

“Aber Byou.. bleibst du noch ein bisschen?”
 

Byou sah ihn fest an, zögerte mit seiner Antwort einen Moment.

“Mh.. Wenn du willst.”
 

“Ja..”
 

♪♫♪♫
 

“Was ist los mit dir? Wieso gehst du gleich auf 180? Vorhin und gestern hast du auch noch gelacht.”, regte Kazuki sich im Auto auf.
 

“Ist gut komm runter, tut mir leid, dass ich laut wurde. Ich habs bloß als Vorwand genommen. Ich wollte die zwei bloß allein lassen. Dann sind sie gezwungen miteinander zu reden. Es sei denn, Byou haut nicht gleich wieder ab. Aber er hat Jin versprochen zu bleiben.”
 

Kazuki schwieg.

Der Wagen setze sich langsam in Bewegung, entfernte sich von Jins Wohnung.

“Ich hab es nicht gern gemacht.”
 

“Mh? Was denn?”
 

“Was denn!”, äffte Kazuki ihn nach.

“Die Sache mit Byou. Ich will nicht das er mit Jin allein ist, ich will nicht, dass sie sich wieder näher kommen, zusammen sind oder sonst was. Bist du echt so blind um sowas zu bemerken?”
 

Yuuto sah ihn geschockt an.

“Es ist also immer noch so?”
 

“Ja ist es. Und es wird sich auch nicht ändern.

Konzentrier dich auch die Straße und schau mich nicht so an. Und mach die Scheibenwischer endlich an, gleich siehst du nichts mehr.”
 

Yuuto schluckte schwer, befolgte aber seine Aufforderungen.

“Aber Byou...”
 

“Byou liebt Jin. Und umgekehrt. Ich weiß es.”, unterbrach er ihn.

“Weißt du was? Lass mich hier raus. Ich find schon allein nach Hause. Ich hab keine Lust darauf mir dauernd alle Chancen nehmen zu lassen. Du stehst doch auf Jin, oder nicht?”
 

“Wie bitte?”
 

“Na du hast doch gesagt du liebst jemanden, der jemand anderes liebt.

Halt da an.”, sagte er und zeigte auf eine Seitenstraße.

“Na?”, fragte er nochmal, wartete auf eine Antwort.
 

Yuuto schwieg, fuhr in die Seitenstraße und sah Kazuki einen Moment still an.

Dann erst schüttelte er den Kopf.

“Nein Kazuki. Es ist nicht Jin.”
 

Kazuki warf ihm einen ungläubigen Blick zu, ehe er die Wagentür öffnete und ausstieg.

“Naja.. danke jedenfalls fürs fahren.”

Dann flog die Tür zu und der jüngere entfernte sich mit großen Schritten.

Yuutos Kopf sank aufs Lenkrad.

“Da frage ich mich, wer von uns beiden blind ist, Kazuki.”
 

♪♫♪♫
 

Jin lächelte, suchte nach irgendeinem Thema, was er anschneiden konnte.

Stattdessen, drehte er nun schon seit geraumer Zeit sein Weinglas in den Händen herum.

“Wir.. wir waren schon lange nicht mehr allein. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.”
 

Byou lächelte.

“Ja, stimmt schon. Irgendwie ist es seltsam, nicht?”

Sein Blick schweifte durch die Küche. Es war das selbe wie immer. Ein vertrauter Raum, er aß nicht zum ersten mal hier.

Das einzige, was ihm fremd erschien, war die Person neben ihm.

Es war über ein halbes Jahr her, das sie sich von Angesicht zu Angesicht unterhielten. Und irgendwie war es ihm unangenehm, nach allem was gewesen war.
 

Nervös strich Jin sich erneut die Haare hinter die Ohren, kaute auf seiner Unterlippe herum.

“Und.. wie geht es dir so.. ohne mich?”, fragte er und schluckte, wollte die letzen Worte eigentlich für sich behalten. Er sah ihm unsicher in die Augen, suchte nach einer Antwort. Doch Byou wich ihm aus, sah auf die Tischdicke.
 

“Hör zu.. Jin, ich...”, unterbrach er und stand plötzlich auf.

“Ich muss gehen. Ich hätte gleich mit den anderen gehen sollen, tut mir leid.”

Mit schnellen Schritten hastete er zur Tür, umgriff gerade die Klinke, als Jin ihn am Ärmel festhielt.
 

“Warum versuchst du mir zu entkommen? Anscheinend geht es dir so besser..”, flüsterte er mit erstickter Stimme.
 

Byou hielt Inne, sah den kleineren lange an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Insgeheim hatte er gehofft niemals mit so einer Situation konfrontiert zu werden.

Aber auch gar nicht erwartet, dass Jin ihn irgendwann einmal aufhalten würde. Er war nicht der Typ dafür, hatte eigentlich viel zu viel Angst davor etwas zu hören, was er nicht wollte.

Es musste ihm unwahrscheinlich viel Überwindung gekostet haben, so zu handeln.
 

“Es geht mir nicht besser ohne dich. Eher im Gegenteil.

Ich fühle mich elendig, ich kann nicht mehr richtig schlafen und egal an was ich denke, es endet im Endeffekt wieder bei dir. Aber das ist dann wohl die gerechte Strafe dafür, was ich dir angetan habe.”
 

Jin sah nicht auf, starrte zu Boden, hielt ihn aber weiterhin fest. Byou hätte ihm nur zu leicht entkommen können, das war ihm klar. Aber irgendwas sagte ihm gerade noch ein bisschen zu warten.
 

“Aber merkst du nicht, dass du damit nur das genaue Gegenteil erreichst? Dir geht es schlecht ohne mich und mir ebenso.”
 

“Es tut mir leid. Es war falsch, was ich gemacht habe. Glaub mir, es ist besser so.”

Nur langsam drückte er die Türklinke hinunter, öffnete die Tür darauf einen Spalt breit.
 

Jins Griff um den Ärmel wurde fester.

Und an seiner zitternden Unterlippe konnte Byou erkennen, dass er sich zusammenriss nicht zu weinen.

“Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll. Bitte Byou.. lass mich nicht wieder allein..bleib bei mir.”
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

Interlude: Once upon a time..

Interlude: Once upon a time..
 

I know that I have to leave you, but my desire still grows stronger

Because I love you, in my memories that are not fading away…
 

Sie hatten zu lange gefeiert, waren zu spät nach Hause gekommen und mussten zu früh wieder aufstehen, warum hatte Jin sich überhaupt darauf eingelassen vorm ersten Schultag nochmal feiern zu gehen? Er hätte sich denken können, dass es wieder genau so kam, wie es gekommen ist. Im besoffenen Kopf hatte er vergessen den Wecker zu stellen, wurde von seiner Mutter auf dem letzen Drücker geweckt und hatte gerade noch Zeit um sich anzuziehen und zu waschen.

Dann hatte er mit einem Toast im Mund fluchtartig das Haus verlassen und saß nun im Zug, hoffte das ein Wunder geschehen würde.

Jetzt noch rechtzeitig zu kommen, wäre aber als würde Jin nie wieder zu McDonalds gehen - unvorstellbar.
 

Hektisch quetschte er sich an den Leuten vorbei, als der Zug hielt, sprintete dann zur Bushaltestelle, um den Bus gerade noch zu erwischen. Heute war nicht sein Tag, das war Jin jetzt schon bewusst, genau so wie jeder Ampel Toykos, die anscheinend mit Freunden auf Rot umschlug, sobald sich der Bus näherte. Wie hypnotisiert starrte er auf den Sekundenzeiger seiner Uhr, kniff kurz die Augen zu, als die Uhrzeit erreicht war, bei der er eigentlich im Klassenraum und nicht im Bus sitzen sollte.
 

Der blonde Kerl ein paar Sitzreihen vor ihm, schien das ganze absolut gelassen zu sehen, drehte sich in aller Seelenruhe seine Zigarette, schaltete von Zeit zu Zeit das Lied auf seinem Mp3player um. Jedenfalls mussten die beiden das selbe Ziel, da sie die selbe Schuluniform trugen.

Jin kam also nicht alleine zu spät.
 

Die ältere Frau mit dem Hut, hatte den Blonden eine geraume Zeit beobachtet, beschwerte sich schließlich über ihn, als der Tabak zu Boden rieselte. Der Angesprochene lächelte nur, deutete auf seine Kopfhörer und sah dann wieder aus dem Fenster.

Jin musste grinsen. Er selbst hätte sich sowas nicht getraut, wäre wahrscheinlich auf dem Boden rumgekrochen und hätte seinen Dreck weggemacht.

Nein - er wäre nicht mal auf die Idee gekommen sich im Bus eine zu drehen!

Viel Zeit den Mut des Fremden zu bewundern hatte er nicht mehr, da der Bus nur kurze Zeit später an der Schule hielt.
 

Jin stieg aus, blieb stehen und kramte den ordentlich gefalteten Zettel aus seiner Hosentasche hervor, auf dem stand, wo er sich zu melden hatte.

Er hatte diese Schule erst ein einziges mal von innen gesehen, was hieße das er nun auf eigene Faust seine Klasse suchen musste, was ihn wohl nochmal zusätzliche Zeit kosten würde.

Leise seufzte er, kratze sich am Kopf und ging dann Gedankenverloren los, den Blick starr auf das Stück Papier gerichtet.
 

“Du bist neu, ne? Zeig mal.”

Jin schreckte hoch, als ihm der Zettel plötzlich aus der Hand gezogen wurde und er in die Augen des Blonden sah, den er gerade eben noch beobachtet hatte.

“Weißt du wo das ist?”, fragte er weiter, zog kurz an seiner Kippe, die er sich anscheinend gleich angesteckt hatte.

Jin schüttelte den Kopf, sagte jedoch nichts weiter dazu.

“Ich kann dich hinbringen, wenn du willst.”
 

“Wirklich?”

Jins Augen begannen zu leuchten, bei der unerwarteten Hilfe.

“Ano.. wenn es dir nichts ausmacht, dann gern. Immerhin bist du ja selbst zu spät...”

Erneut beäugte er ihn neugierig von der Seite, beneidete ihn um die Strahlendblonden Haare. Jin hatte schon öfter mit dem Gedanken gespielt sich die Haare zu färben, hatte aber nie wirklich den Mut dazu. Denn wahrscheinlich würde es wie bei vielen anderen auch, ein hässliches rot-braun werden, was er dann wieder umfärben würde, weil es ihm peinlich wäre damit rumzulaufen.

Als der Fremde plötzlich lachte, zuckte Jin zusammen.
 

“Man ist es von mir nicht gewöhnt wenn ich pünktlich bin. Ich denk die wissen bescheid.”

Jin nickte kurz, viel zu verwundert um überhaupt noch was zu sagen. Irgendwie war dieser Typ genau das, was Jin immer sein wollte, sich aber einfach nicht traute zu sein.

Bestimmt hatte er Unmengen an Freunde und die Weiber lagen ihm sicher auch zu Füßen.
 

“Sagst du mir wenigstens wie du heißt, wenn du so schon nichts sagst?”

Schließlich flog der Kippenstummel unachtsam in den nächsten Busch, zog für einen Augenblick Jins Aufmerksamkeit auf sich. Erst dann sah er auf.
 

“Ich?”, Jin zeigte mit dem Finger auf sich.

Der Blonde nickte. “Jin und du?”
 

“Byou. Freut mich.”

Mit einem lasziven Grinsen schob er Jin schließlich voraus in einen Gang, erklärte ihm kurz ab, wo er hin musste und welcher der schnellste Weg war, ehe er sich umdrehe und in die Entgegengesetzte Richtung ging.

“Wir sehen uns!”, rief er noch, winkte und bog um die nächste Ecke.

Und hätte Jin schnell genug geschaltet, dann hätte er ihn sicher noch gefragt, ob sie nicht in der Pause was zusammen machen konnten...

Schließlich riss er sich zusammen und machte sich auf den Weg um nach seiner Klasse zu suchen, die er dank Byous Beschreibung auch relativ schnell gefunden hatte.
 

♪♫♪♫
 

Ganz im Gegensatz zu Jin ließ Byou sich Zeit, beim Klassenraum suchen.

Schule interessierte ihn relativ wenig. Und für das, was er mal machen wollte brauchte man eh keinen Abschluss. Eines Tages würde er Rockstar werden, keine Frage.

Ohne zu klopfen riss er die Tür schließlich auf, grinste bloß doof als ihn die Klasse anstarrte und begab sich ohne was zu sagen zu seinem Platz ganz hinten am Fenster.
 

Kaum hatte Byou sich hingesetzt und seinen Block auf den Tisch gepackt, da begann er seinen Vordermann mit Papierkügelchen abzuwerfen, musste sich das Lachen verkneifen, als die meisten davon in seinen Haaren hängen blieben.

“Byou du Trottel!”, Shin zischte, kippelte mit seinem Stuhl etwas nach hinten. “Was willst du, ich muss aufpassen?”
 

Byou stütze den Kopf auf die Hände, sah kurz zu seinem Lehrer, ob dieser auch bloß nicht guckte und grinste nur wenig später wie ein Honigkuchenpferd.

“Ich glaub dieses Jahr ist bei den Neuen durchaus was brauchbares dabei.”, schnurrte er, klappte nebenbei seinen Block auf und blätterte abwesend in seinem Buch herum.
 

“Wie meinst du das?”

Shin drehte sich kurz zu Byou um, sah jedoch gleich wieder nach vorne, auf Anweisung des Blonden. Eigentlich war es ihm egal, ob er gleich am ersten Schultag wieder vor die Tür flog. Aber unbedingt Lust hatte er darauf nicht. Nicht, wo es doch jetzt schon so viel zu erzählen gab.
 

“Na.. Heute morgen auf dem Weg zur Schule hab ich einen kennen gelernt. Der hatte sich verspätet und wusste nicht, wo er hinsollte. Also.. Hab ich ihm gezeigt wo’s langgeht.”

Byou und wippte vielversprechend mit den Augenbrauen.

“Jin heißt er. Scheint mir aber ziemlich schüchtern zu sein.. Aber egal. bei dem hab ich wohl erst mal n Stein im Brett.”
 

Shin verdreht die Augen.

“Wartes doch erst mal ab. Es haben nicht alle so besondere Bedürfnisse so wie du.”
 

“Und du!”, warf Byou ein, kassierte einen bösen Blick von seinem Lehrer, worauf er sich schließlich zurücklehnte.

“Reden wir gleich.”
 

♪♫♪♫
 

Jin war noch nie sonderlich Kontaktfreudig gewesen, lief eigentlich, wenn er neu in eine Schule kam oftmals die ersten Wochen alleine rum. So war er doch ganz froh, dass er am morgen Byou getroffen hatte. Jetzt galt es also nur noch ihn zu finden und sich an ihn zu hängen, wenn er nichts dagegen hatte.

Aber erst mal musste er was essen, sonst würde er wahrscheinlich noch vor Hunger umkommen.
 

Den Weg zur Mensa hatte Jin schnell gefunden, war einfach einigen Schülern gefolgt. In nächster Zeit würde er sich aber bestimmt noch einige Male verlaufen. Der Campus war nicht klein und sowieso war hier alles ganz anders, als auf seiner alten Schule.

Sein Geld zählend stellte er sich in die Schlange, studierte kurz darauf die Speisekarte, als er das Gespräch der Jungs hinter ihm aufschnappte.

“Meinst du ihn hier? Der ist doch süß, wie son abgebrochener Gartenzwerg.”

“Ich find von hinten sieht er aus wien Mädchen.”

Einer von ihnen ging einen Schritt an Jin vorbei, sah ihn kurz an.

“Aber n hässliches Mädchen. Und außerdem zu fett.”

“Na und? Es gibt auch fette, hässliche Mädchen.”
 

Jin seufzte kaum hörbar. Sowas war er gewohnt, kannte es gar nicht anders. Es war immer das Selbe, überall. Und dabei wusste er nicht mal, was er den Leuten getan hatte, dass sie alle so gegen ihn waren.

In Gedanken ging er noch einen Schritt nach vorne, übersah den Typen, der gerade einen anderen vor ihm anspringen wollte und taumelte zurück, als er zur Seite geschubst wurde, rempelte einen seiner Hintermänner auf.

“Pass doch auf du Idiot!”, wurde er gleich angemault und wieder nach vorn geschubst, konnte sich gerade noch abfangen um nicht wieder die Typen vor ihm anzustoßen.

“Tut mir leid.”, nuschelte er kaum hörbar und ließ den Blick zu Boden sinken, starrte eine Weile auf seine Füße, bis er von der Verkäuferin angesprochen wurde, die ihn fragte, was er essen wolle.
 

Eigentlich war ihm der Hunger gerade vergangen, dennoch äußerte er seinen Wunsch und drehte sich dann mit dem Tablett in der Hand um, beäugte sich die Typen, die hinter ihm standen noch mal genauer.

“Was guckstn so kacke?”, fauchte ihn der erste gleich an, als sich ihre Blick trafen und nur kurz darauf traf die Hand eines anderes Jins Tablett, schlug es ihm aus der Hand.

Mit lautem Scheppern ging es zu Boden, versaute nicht nur einen Großteil der Mensa sondern auch Jins neue Schuluniform und zog so ziemlich die neugierigen Blicke aller auf sich.

Sofort ging er in die Hocke, begann die Scherben des zerbrochenen Glases und seine Schüssel wieder einzusammeln. Er sagte kein Wort, sah nicht mal auf, als sich ein Zweiter zu ihm herunterbeugte und im half aufzuräumen.

“Geh dich erst mal waschen, ich mach das schon.”, eine bekannte Stimme ließ ihn aufhorchen und schließlich auch aufschauen.

“Los. Ich will nicht das du rumrennst, wie das letze Schwein.”

Jin starrte Byou an, wusste nicht recht, wie er darauf nun reagieren sollte. Byou war kein Loser, dessen war er bewusst.

Aber warum half er dann so einem Loser wie ihm? Oder war das wieder bloß so ein Spiel das man ihm vorgaukelte jemanden gefunden zu haben, der nett zu ihm ist, um ihn im Endeffekt wieder zu verarschen?

“Hörst du nicht?”, Byous Tonfall wurde harscher, ließ Jin schließlich aufstehen und auf Klo verschwinden, ohne sich zu bedanken.
 

♪♫♪♫
 

Die Tür zum Männerklo öffnete und schloss sich wieder. Jin sah kurz auf, rieb mit dem Papiertaschentuch dann weiter über seine Hose.

“Danke für deine Hilfe.”, nuschelte er leise, beobachtete Byou aus den Augenwinkeln, der sich übers Waschbecken beugte um in den Spiegel zu sehen.

Er lächelte schmal.

“Mach dir nichts aus denen. Ich werde sie mir bei Zeiten mal wieder zur Seite ziehen. Aber jetzt haben sie wenigstens gesehen, dass wir uns kennen, die machen dich so schnell nicht wieder an. Und wenn doch, dann sags mir einfach.”
 

Die Taschentücher knisterten leise als Jin sie in den Mülleimer schmiss und Byou für einen Moment stumm ansah.

“Und.. warum machst du das für mich?”
 

“Hm? Warum nicht? Alleine schaffst du es anscheinend nicht dich durchzusetzen. So hackt man immer weiter auf dir rum. Lass dir nichts gefallen. Das hast du nicht nötig.”

Byou nickte, zupfte sich beiläufig den Pony zurecht.

“Darf ich fragen, was sie zu dir gesagt haben?”
 

Jin überlegte einen Moment lang einfach zu schweigen, kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.

Dann seufzte er. “Naja.... das ich klein bin. Und fett und aussehe wie ein hässliches Mädchen.”
 

Byou sah vom Spiegel auf, musterte ihn kurz.

“Na der Größte bin ich auch nicht. Ähnlichkeit mit nem Mädchen hast du wenig. Und hässlich bist du schon mal gar nicht.”
 

Jin sah ihn schief an.

Und das.. ließ er sich ausgerechnet von einem Kerl sagen? Gut, sowas hörte er von seiner Freundin ständig, zumindest das er hübsch war. Aber das gab ihm nicht so viel Bestätigung, als es von einem Wildfremden Kerl zu hören.

“Danke.”, brachte er schließlich nach einer erneuten Zeit des Schweigens hervor.
 

“Nichts zu danken. Allerdings erwarte ich davon was von dir.”

Byou trat einen Schritt auf ihn zu, nahm Jin schlagartig das Gefühl von Sicherheit, was er bis eben noch gehabt hatte. Erwarten?

Natürlich war es klar das die Sache einen Haken hatte.. Er hatte eben nie Glück.

“Und das wäre?”
 

Byou grinste, schnipste ihm leicht gegen die Stirn.

“Am Wochenende musst du mit feiern kommen und zwar ohne Wiederrede. Ganz egal wo und ganz egal wann. Komm einfach mit.”
 

“Das wars? Mehr nicht?”

Auch Jin rang sich nun zu einem schüchternen Lächeln durch, nickte schließlich und stimmte zu.

“Warum nicht? Gerne.”
 

“Machst du auch mehr? Mh dann überleg ich mir noch was feines für dich.”, schnurrte Byou, drehte sich dann um und hielt Jin die Tür auf.

“Los es klingelt gleich, gehen wir zurück.”

Der Kleinere warf noch einen schnellen Blick in den Spiegel, schlüpfte dann unter Byous Arm durch mit den Worten:

“So bin ich schon zufrieden. Wenigstens muss ich mal keine Drecksarbeit machen!”
 

“Man du bist echt genau so, wie ich dich eingeschätzt hab.”, meinte Byou Kopfschüttelnd.. Im selben Moment ertönte die Klingel, rief die Schüler zurück zum Unterricht.

“Ich bin leicht zu durchschauen, ich weiß.”

Jin tippelte nervös auf der Stelle herum.

“Ich geb dir meine Handynummer, ja? Dann kannst du dich melden, wenn du weggehen willst.”

Schnell suchte er Papier und Stift zusammen, vollkommen ignorierend, dass er Byou einfach die Nummer direkt zum speichern sagen konnte, und kritzelte in Windeseile alles hin.

Verlegen kratze er sich am Kopf, drückte ihm den Zettel mit einem Grinsen in die Hand und wandte sich dann schon zum Gehen um.

“Ich muss jetzt wieder. Also bin dann!”
 

Etwas verdattert blieb Byou zurück, starrte Jin hinterher, speicherte seine Nummer dann kurzerhand ein, um sie nicht zu verlieren. Dann machte auch er sich langsam auf, sammelte Shin ein und ging mit ihm zum Unterricht, kam jedoch nicht mehr von seinem Grinsen los.

Jin.. er schien echt ne Klasse für sich zu sein.
 

♪♫♪♫
 

Es war Samstagabend, weit nach Zwölf, als Jins Handy ihn wach klingelte.

Er war noch nicht lange zu hause, war für ein paar Stunden zu seiner Freundin gefahren um mit ihr zu reden, da in letzer Zeit nicht mehr alles wirklich in Ordnung war. Und Jin kam nicht von dem Gefühl los, das es langsam aber sicher zu Ende ging, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte.

Verschlafen suchte er nach dem Störenfried, lunste kurz aufs Display, wollte bei der unbekannten Nummer erst wegdrücken, ging dann aber aus einem ihm unbekannten Grund ran.

“Ja?..”, murrte er, musste sich im selben Moment das Handy vom Ohr halten, als ein völlig betrunkener Byou anfing zu singen.

“Byou?”, fragte er leise und setze sich auf, warf noch einen kurzen Blick auf seinen Wecker.
 

“Jiin~ Los komm zur Uni~ Du musst dein Versprechen einlösen!”

Erneut huschten Jins Augen zu seinem Wecker. Jetzt noch? Gerade wollte er ausschlagen, als ihm Byous Worte von vor ein paar Tagen einfielen. Leise seufzte er, wischte sich über Gesicht.

“Jin?”
 

“Ja ist gut, ich komm. Aber nur wenn ihr nicht abhaut, wenn ich ankomm...”

Langsam schälte er sich aus seiner Bettdecke, suchte sich seine Sachen zusammen und wartete Byous Antwort ab, ehe er auflegte und sich auf den Weg machte.
 

♪♫♪♫
 

“Da ist er!!~”

Byou schmiss seine leere Flasche ins Gebüsch und sprang auf Jin zu legte gleich den Arm um ihn.
 

“Zufrieden jetzt? Ich bin extra für dich aufgestanden!”

Jin schob die Hände in die Hosentasche, beäugte Byous Freunde scheu, begrüßte sie leise.
 

“Jaa total! Ich wollt schon früher anrufen, aber ich habs vergessen..

Aber gehen wir erst mal weg von hier, nachher sieht uns noch einer!”

Byou schob Jin, gefolgt von den anderen Richtung Tennisplatz, ließ sich dort einfach in die trockene Asche fallen. Neben ihm gingen ein paar leere Bierflaschen zu Boden, rollten klirrend noch ein Stück weiter.

“Ich hab extra noch was für dich aufbewahrt!”

Jin ging neben ihm in die Knie, die anderen taten es ihm gleich.

Shin beobachtete ihn genau, fragte sich, was genau es an ihm war, das Byou so toll fand. Wirklich besonders war er ja nicht. Jedenfalls hatte er jetzt einen Rivalen, was ihm ganz und gar nicht passte.
 

Byou drückte Jin eine Flasche in die Hand, grinste Siegessicher.

“Frag nicht, was das ist. Trink einfach. Und dann erzähl mal bisschen.. über dich.”

Jin ließ sich letzendes ebenfalls ganz auf der Erde nieder, nahm Byou die Flasche ab und öffnete sie gleich.

“Über mich? Da gibts nicht viel zu sagen.”
 

“Ach doch bestimmt. Fangen wir mit was interessantem an:

Bist du vergeben?”
 

Eine Frage, die Jin gerade nicht unbedingt beantworten wollte.

“Ja bin ich. Noch...”

Shin grinste.

“Das ist schade.”, platze es gleich aus Byou raus, “aber was heißt noch?”
 

Schade? Jin sah verwirrt in die Runde.

“Naja es läuft eben nicht mehr so mit meiner Freundin. Ich denke das hält nicht mehr so lange. Wir streiten uns oft. Außerdem glaub ich, dass sie was von diesem komischen Typen, der da neu in ihre Klasse gekommen ist, will.”
 

“Oh...”

Eine lange Pause entstand.

“Na dann stell dich besser drauf ein. Nicht das du nachher noch enttäuscht bist.”

Nervös begann Byou an dem Etikett seiner Flasche herum zu knibbeln, bekam Jins Nicken so nicht mit.

“Mh.. Ich denk es ist besser, wenn ich hier was von Anfang an kläre, nicht das du nachher noch vor mir flüchtest.

Ich hab keine Verwendung für Frauen. Ich nehm’ mir lieber Kerle mit nach Hause.”
 

Jin sah ihn groß an.

Probleme hatte er mit sowas nicht, aber.. hatte sich Byou also mit ihm angefreundet um..

Er schluckte. Bitte, von ihm aus konnten sie gern machen, was sie wollten.

“Ich mag Frauen!!”, platze es panisch aus ihm heraus. “Wirklich!”
 

Byou lachte.

“Hätte ich mir denken können. Heißt aber nicht, das du mich jetzt los wirst. Ich find dich interessant.”
 

Jin überspielte seine Nervosität mit einem dämlichen Grinsen. Solange er ihm nicht zu nahe kam, konnte er ihn gerne interessant finden. Da gab es rein gar nichts gegen einzuwenden. Was alles weitere betraf:

Da sollte er seine Freunde fragen!
 

“Jetzt hast du ihm Angst gemacht, Byou.”

Byou grinste, auf das Kopfschütteln Jins hin.

“Nein Angst hab ich nicht.. das kommt nur alles son bisschen.. plötzlich!”

Natürlich hatte er Angst verdammt, Byou würde wohl kaum einer sein, der sich vor den Kopf stoßen lassen würde. Vielleicht sollte er in nächster Zeit etwas auf Distanz gehen, wenn er zu nichts gezwungen werden wollte. Was er ganz und gar nicht wollte.
 

“Ach jetzt redet keinen Scheiß man.. Ich kann mich auch beherrschen!”
 

♪♫♪♫
 

Das der Abend noch so eine Positive Wende nehmen würde, hätten sie wohl alle nicht gedacht.

Und allein die Tatsache, dass er Jin war reichte aus um zu wissen, dass er nicht viel Alkohol brauchte um gut dabei zu sein.

Es wurde später als Gedacht und würde man ihn um diese Uhrzeit noch draußen erwischen, würde Jin sicher Ärger mit seinem Vater bekommen.

Byou war so lieb gewesen ihn noch nach Hause zu bringen, hatte vor seiner Haustür noch irgendwelche Liedchen geträllert und Jin musste ihn ein paar mal drauf hinweisen leise zu sein.

“Sachma... kannsch heut bei dir pennen?”
 

Jin sah sein Gegenüber verstrahlt an, war sich im ersten Moment gar nicht über seine Worte im klaren.

Doch dann nickte er. “Wenn du deine Griffel bei dir behälst!”, lallte er und schloss die Wohungstür auf, musste Byou noch stützen, damit er nicht über die Treppe viel.

Wie sie es beide hoch in sein Zimmer geschafft hatten, ohne das jemand davon Wind bekommen hatte, das Jin jetzt erst nach Hause gekommen war, das wusste wohl keiner so genau.
 

Auch nicht, wie Jin es mit einem anderen Mann ins Bett geschafft hatte. Normalerweise ließ er nicht mal seinen besten Freund neben sich schlafen. Jedenfalls war der Alkohol schuld.

Der Alkohol, nichts weiter!
 

♪♫♪♫
 

Von der Sonne geweckt schlug Jin die Augen auf, blinzelte ein paar mal um zu realisieren, wo er war.

Der Boden lag voll mit Klamotten, nicht bloß seine, auch die von...

“Byou!”

Mit einem mal war Jin hellwach, befreite sich aus der Umklammerung des Älteren und sprang gleich aus seinem Bett.

“Byou steh auf! Hey~”

Murrend drehte der Blonde sich um, ignorierte Jins Weckversuch gekonnt.

“Nicht weiterschlafen!”, Jin wurde nachdrücklich, zog ihm schließlich die Decke weg.
 

“Was denn?!”

Schützend hielt Byou sich die Hand vor die Augen, als er in die Sonne sah.

Jin kniete sich zurück aufs Bett, suchte Byous Blick.

“Los sag schon Jin, dann kann ich noch schlafen..”
 

“Gestern Nacht... du weißt worauf ich hinaus will, oder?”

“Nein eigentlich nicht.”

“Doch ich wette du weißt es.”

“Nein verdammt, was denn?”, genervt verdrehte Byou die Augen.

“Ist da.. also.. wir hatten nichts miteinander, oder?”

Jin musterte Byou, wusste nicht, wie er sein Grinsen deuten sollte.
 

“Nicht das ich wüsste.”, sagte er schließlich, musste lachen, als Jin erleichtert aufatmete.

“Man meine Freundin hätte mir den Kopf abgeschlagen, wenn ich sie betrogen hätte. Und dann ausgerechnet noch mit nem Typen...”

Rücklings ließ er sich zurück ins Bett fallen, starrte an die Decke.
 

“Naja.. Heißt nicht, das ich es nicht versucht hätte. Aber selbst im besoffenen Kopf bist du noch zu vernünftig.”
 

“Komm schon Byou, jetzt mach dich nicht drüber lustig.”
 

“Ich mach mich nicht drüber lustig, das ist mein Ernst.”, sagte er, hatte sich im selben Moment schon über ihn gebeugt.
 

Jin rollte zur Seite, hüpfte schließlich wieder aus seinem Bett.

“Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin nicht auf so eine Art Liebschaft aus. Ich hab meine Freundin und bin eigentlich recht zufrieden mit ihr.”
 

“Eigentlich.”, schnurrte Byou, zog sich wieder die Bettdecke über den Kopf.

“Das hab ich damals auch gesagt, das geht schneller, als du denkst.”
 

“Ohne mich!”

Schnell zog er sich sein Shirt über den Kopf, fühlte sich in Byous Gegenwart doch recht beobachtet.

“Gehst du bald? Ich wollt noch Schlagzeug üben.”
 

Kaum hatte Jin ausgesprochen, saß Byou Kerzengerade im Bett, hatte anscheinend ganz im Gegensatz zu Jin wenig Probleme damit so halbnackt vor ihm rumzurennen.

“Du spielst echt Schlagzeug?”

Jin nickte.

“Was ist mit ner Band, spielst du in einer?”
 

“Nein, wieso fragst du?”

Jin fädelte den Gürtel durch die Laschen an seiner Hose und schloss ihn. Dann erst sah er Byou wieder an.
 

“Dann spielst du jetzt in unserer!

Am besten kommst du zur nächsten Probe und dann können wir ja weitersehen.”
 

Byou und Band? Bestimmt war es für ihn nichts ernsthaftes. Ein Zeitvertreib, rumblödeln mit Instrumenten.

“Was spielst du?”, fragte Jin ernst, überlegte es sich besser zweimal bevor er mitging.
 

“Nichts. Ich übernehme den Gesangspart.”

Singen? Er? Jin musste sich das Lachen verkneifen. Das was er gestern von sich gegeben hatte, hatte sich angehört, als würde man in einen leeren Eimer pissen - alles andere als gut.

Aber irgendwie machte es ihn neugierig.

“Sag mir wann und ich bin dabei.”
 

Byou nickte hastig, verließ das Bett dann ebenfalls und schlüpfte in seine Klamotten.

“Stell dich auf heute Abend ein, ich trommel die anderen gleich zusammen. Man du gefällst mir immer mehr, wie lange haben wir jetzt nach nem Drummer gesucht?”

Er klopfte Jin auf die Schulter, der sich wahrscheinlich bei wem anders über die Worte gefreut hätte. Jedoch lief dieses ‘mögen’ bei Byou absolut in die falsche Richtung...
 

♪♫♪♫
 

Der ‘Proberaum’, war vergammelter, als Jin es sich jemals hätte träumen lassen, doch Byou schien sich dort wohl zu fühlen, ließ sich gleich auf einem Verstärker nieder.

Jin lehnte sich an die Wand, beäugte das Chaos stumm.

“Was schaust du so? Die meisten Genies leben im Chaos!”
 

“Na dann lass was hören, du Genie!”, grinste Jin herausfordernd.
 

“Wir müssen auf die anderen warten. Shin hat im am Telefon noch halb tot angehört.”
 

“Und wann hast du ihn angerufen?”
 

Byou sah auf die Uhr, biss sich kurz auf die Unterlippe, rechnete die Zeit zurück.

“Mh.. vor etwa zehn Minuten.”
 

“Idiot! Dann können wir ja noch lange warten.”

Seufzend ließ Jin sich auf dem schmutzigen Boden nieder. Seine Mama hatte ne Waschmaschine, da sollte alles nur halb so wild sein..
 

“Ja, dann hab ich noch bisschen was von dir.”
 

“Haha! Halt die Klappe!”
 

♪♫♪♫
 

Fast eine ganze Stunde hatten sie noch warten müssen, bis die anderen eintrudelten, sich dann ein bisschen warm spielten. Und dann endlich (Jin war schon zweimal kurz davor nach Hause zu gehen), anfingen zu spielen.

Er hatte sich nicht viel von erwartet, war jedoch von dem letzendlichen Ergebnis überrascht.

Nicht nur von Byous Leistung, sondern auch von der, der Anderen.

Und wenn er es sich eingestand, dann passte die Rolle zu Byou, er war durchaus jemand, der einem mögliches Publikum einheizen konnte, zum mitmachen anspornte. Und Jin mit seinem Drums im Hintergrund. Besser konnten die Rollen doch wohl nicht verteilt sein.

“Also wenn ich mein Schlagzeug hier aufbauen soll, müsst ihr aber aufräumen und vor allem Platz machen, sonst wird das nichts!”
 

Byou nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche, grinste überlegen.

“Geht klar!”
 

♪♫♪♫
 

Seitdem hatten sie fast jedes Wochenende aufeinander gehangen. Geprobt und an neuen Lieder gearbeitet und nicht zu vergessen: gefeiert.

Jin fühlte sich gut bei ihnen, war sich sicher zum ersten mal richtige Freunde gefunden zu haben, die allen Scheiß zusammen machten.

Es konnte nicht besser laufen, dachten sie, bis sie dann schließlich eine Bestätigung von einem Club erhielten, indem sie auftreten konnten.

Byou war aus dem Häuschen, erzählte jedem auf der Schule, auch wenn er ihn noch so flüchtig kannte, zu kommen, am besten noch jede Menge andere Leute mitzubringen.

Jin sah es gelassen, bekam genau jetzt, wo er dachte er hatte endlich alles, totalen Stress mit seiner Freundin...
 

♪♫♪♫
 

“Du hast dich schon wieder verspielt!”

Normalerweise sah Byou Patzer nicht so eng, wurde aber langsam sauer, nachdem sie nun zum achttausendsten Mal neu anfangen mussten.

“Man du musst dich konzentrieren, die lachen uns gleich noch aus! Du hast keinen Grund nervös zu sein, Jin!”

Jin nickte, lächelte schmal und versuchte sich Byous Worte zu Herzen zu nehmen, auch wenn es nicht die Nervosität war, die ihn bedrückte...
 

Sie hatten sich lange vorbereitet, waren ihre Bühnenshow mehr als einmal durchgegangen. Dieser Tag war lang hergefiebert worden. Allen voran Byou, der dies als ganz großen Schritt sah.

“Und wenn ihr patzt, dann bring ich euch eigenhändig um.”

Sein Blick galt weniger Shin, sondern eher dem Drummer, der sich versuchte hinter Shin noch kleiner zu machen, als er eh schon war.

“Also strengt euch an. Ich will keine Leichen.”
 

Jin nickte leicht, knibbelte Abwesend an seiner Jacke herum und wartete, dass sich endlich was tat, sie spielen konnten und er dann ganz schnell wieder nach Hause verschwinden konnte.
 

♪♫♪♫
 

Es war Jins Schuld, das ihr erster Auftritt eine Blamage schlecht hin geworden war. Schon beim ersten Lied hatte er seinen Part vergessen, später seine Sticks fallen lassen.

Sie waren ihm nicht böse, nicht mal Byou, der inzwischen auch erkannte hatte, das etwas nicht stimmte.

Aber Jin fühlte sich elendig, wollte sich jetzt einfach bloß in seinem Bett verkriechen und nicht mehr rauskommen.
 

“Ich geh jetzt. Wir sehen uns morgen.”

Jin Schulterte seine Tasche und machte sich auf dem Weg nach draußen, musste zu allem Unglück noch auf seine Bahn warten.
 

“Jetzt warte doch!”

Byou hatte in Windeseile seine Tasche gepackt und war Jin nach draußen gefolgt, hielt ihn vorm Club am Arm fest und sah ihn an.

“Kannst du mir jetzt bitte mal sagen, was mit dir ist? Das ist ja nicht mehr mit anzusehen.”
 

Jin machte sich los, setze sich stumm auf eine Mauer.

“Hast du vergessen, was ich über meine Freundin gesagt hab? Ich hatte recht. Sie hat gestern Schluss gemacht. Am Telefon.

Und heute.. seh ich sie schon mit jemand anderem...”
 

Byou schwieg, setze sich aber zu ihm.

Ähnlich war es bei ihm gewesen. Nur das dieser jemand nicht einfach ‘wer anders’ war, sondern einer seiner besten Freunde. Seitdem hatte er kein Wort mehr mit ihnen gewechselt. Weder mit seiner Ex, noch mit seinem Kumpel.

“Du hast dich also nicht drauf eingestellt, wie ich gesagt hab, mh?”
 

Jin schüttelte den Kopf.

“Ich war froh jemanden zu haben.. Da wollte ich nicht an sowas denken..”

Er lachte leise.

“Ist aber schon in Ordnung, ich bin sowas gewohnt. Ist nicht das erste mal und wird nicht das letze mal sein..”
 

“Sowas hast du aber nicht nötig.”

Byou musterte ihn von der Seite, konnte sich nicht denken, das seine Worte jetzt besonders aufmunternd für ihn waren. Jin brauchte einfach wen, der ihm zeigte, dass es auch anders ging.
 

“Mal sehen, wie lange ich jetzt wieder solo bin, bis mich jemand annähernd toll findet. Lass uns wetten, ich sage-“

Jin konnte nicht aussprechen, da Byous Lippen, die den Weg auf seine gefunden hatten, daran hinderten.

“Ich sage keine fünf Minuten. Ich würde dich auf der Stelle nehmen.”

Sofort hatte Jin ihn angewidert von sich gedrückt, funkelte ihn Böse an, seine Worte erst vollkommen ignorierend.

“Mach dich nicht über mich lustig, das pisst mich an. Und wenn du so notgeil bist, dann lass es an wem anders aus!!”

“Ich mach mich nicht über dich lustig! Das ist mein Ernst!”, rief Byou ihm hinterher, nicht sicher darüber ob Jin es überhaupt noch mitbekommen hatte, nachdem er in dem Tempo abgehauen war.
 

Seufzend sah er ihm nach, musste sich langsam was einfallen lassen.

Das Jin ein harter Brocken sein würde, war ihm spätestens nach der ersten Party klar. Nicht mal auf die kleinsten Andeutungen ging er ein und wenn Byou mit jemand anderem über das Thema sprach und Jin in der Nähe war, hielt er sich dezent daraus.

Schließlich sprang er von der Mauer, machte sich ebenfalls auf den Weg nach Hause.
 

♪♫♪♫
 

Beleidigt warf er seinen Rucksack in die Ecke und kroch mitsamt seiner Anziehsachen ins Bett. Er hielt Byou immer für einen netten Kerl, aber das er die Situation einfach so ausnutzen würde, damit hätte er nicht gerechnet. Allerdings war es nicht das erste Mal, dass er sowas von ihm hörte.

Vielleicht meinte er es wirklich ernst.

Aber selbst wenn, es würde Jin nicht interessieren.

Murrend zog er sich die Decke über den Kopf, strich Gedankenverloren über seine Lippen, musste sich eingestehen, dass es nun kein großer Unterschied war, ob man nun ein Mädchen oder einen Jungen küsste...

Aber es ging ums Prinzip. Männer waren nicht dafür gemacht, um zusammen zu sein!

Und doch war es interessant eine solche Erfahrung zu machen...
 

♪♫♪♫
 

Die darauffolgenden Tage kam Jin nicht zur Schule, reagierte auf keinen von Byous Anrufen oder Mails.

An seiner Haustür schickte man ihn weg mit den Worten, dass er keinen Besuch wolle. Selbst die Proben, die ihm solchen Spaß gemacht hatten, ließ er ausfallen.

Langsam begann Byou zu zweifeln, dass bloß seine Ex der Grund für sein Fehlen war. Viel mehr kam es ihm so vor, als versuche Jin ihm aus dem Weg zu gehen.

Irgendwas musste er sich einfallen lassen. Byou musste mit ihm reden, immerhin konnte er sich nicht für immer einsperren.
 

♪♫♪♫
 

Eine weitere Woche verstrich, ohne das Jin zur Schule ging, sich aber langsam selber dämlich vorkam, dass er sich so verkroch. Er hatte sich in letzer Zeit vieles durch den Kopf gehen lassen, war jedoch genau so weit, wie vorher auch.

Es war ein bewölkter Freitagmittag, wahrscheinlich kurz vor einem Wolkenbruch, als Jin sich aufmachte um bei Byou anzutanzen, um mit ihm über einige Dinge zu reden.

Auf die Mail, die er ihm geschrieben hatte, war keine Antwort gekommen, vielleicht war er ihm böse, das er sich nicht gemeldet hatte.

Aber das war ihm jetzt relativ, Jin hatte sich was in den Kopf gesetzt und das musste er jetzt durchsetzen.
 

Byou wartete am Eingang seines Hauses, schien sich nicht darüber zu freuen Jin zu sehen.

“Was gibts?”, fragte er kurz ab, sah auf seine Uhr.
 

“Hast dus eilig? Dann stör ich dich besser nicht..”, hauchte Jin außer Atem, war den Weg von der Bahn bis zu Byou gerannt.
 

“Ist egal, also was ist los?”
 

Jin zögerte kurz, sah sein Gegenüber aber fest an.

“Ich hab über das nachgedacht, was du mir gesagt hast, nach unserem Auftritt. Weißt du noch?”
 

Byou nickte.

“Worauf du gesagt hast, dass ich dir nicht auf den Piss gehen sollte.”
 

Der Kleinere stockte, legte ein beleidigten Gesichtsausdruck auf.

“Ja genau das. Aber ich mein nicht das, was ich gesagt hab, sondern was du gesagt hast. Das war echt dein Ernst, oder?”
 

Ein erneutes nicken, seitens Byou.

“Ja war es. Kommt spät, aberselbst du scheinst es jetzt verstanden zu haben.”
 

Jin seufzte.

“Na danke..

Aber noch was.. Naja als du mich geküsst hast..”, begann er, wurde zum Ende hin immer leiser, “..ich meine es ist nicht viel anders, als ein Mädchen zu küssen, aber irgendwie auch schon.. also..”
 

Byou konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, wartete bis die Frau mit ihrer Tochter vorbeigegangen war, zog Jin dann an sich und küsste ihn. Anfangs nur prüfend, wurde aber fordernder, als er merkte, dass der Andere erwiderte. Dennoch löste er sich bald von ihm, behielt das Grinsen aber auf den Lippen.

“Und jetzt kannste mir nochmal den Unterschied nennen. Ist es echt so schlimm jemanden vom selben Geschlecht zu küssen?”
 

Verschämt sah Jin zu Boden, wusste nicht recht, was er darauf sagen sollte, packte Byou daher einfach am Kragen und drückte die Lippen erneut auf seine.

“Es ist nicht anders.”, sagte er dann und blieb an ihn geschmiegt, “es ist besser.”
 

Nur zögerlich legte Byou die Arme um ihn, hätte nicht mehr gerechnet, dass es überhaupt mal so kommen würde.

“Glaub mir, das ist nicht das Einzige, was besser ist.”, meinte er schnurrend, “aber jetzt hab ich jawohl erst mal genug Zeit, dir alles zu zeigen, mh? Immerhin hab ich lange genug drauf gewartet, dass es nochmal so kommt. Da lass ich dich erst mal nicht mehr gehen.”
 

Jin legte den Kopf auf seine Brust, seufzte glücklich.

“Nie mehr?”, fragte er leise, wartete einen Moment auf Byous Antwort.
 

“Nie mehr.”, bestätigte Byou und küsste Jin ein weiteres Mal.
 

♪♫♪♫

tbc. <3~

運♪♫

運♪♫
 

If I'm not made for you then why does my heart tell me that I am?
 

Noch immer saß er im Auto und lauschte dem Regen, der lautstark gegen die Windschutzscheibe prasselte. Es war genau so wie damals, als Kazuki ihm von Byou erzählt hatte. Es waren die selben Gefühle und wieder war er derjenige, der allein zurück blieb.

Und langsam fragte Yuuto sich wofür er sich eigentlich so zum Deppen machte?

Warum er Kazuki überhaupt wieder zurück in die Band geholt hat..

Wenn er gewusst hätte das es wieder so kommen würde hätte er sicher anders gehandelt.. oder?

Ein wehmütiges Lächeln zierte seine Lippen, als er raus auf die verregneten Straßen schaute, auf die Kazuki vor einiger Zeit verschwunden war.

Für ihn war er nichts weiter als ein Freund gewesen. Jemand der dumm genug war, alles mit sich machen zu lassen.

Yuuto selbst hatte ihn schon lang nicht mehr als Freund gesehen. Hatte so oft versucht ihm das klar zu machen. Doch den Mut um richtig zu handeln hatte er dann doch nie gehabt.

Und obwohl sie so aufeinander gehockt und so viel zusammen durchgemacht hatten, hatte Kazuki seine Gefühle nie bemerkt..

Langsam aber sicher sollte er einen Schlussstrich ziehen, sich wohl endgültig damit abfinden, dass Kazuki es nicht wert war, dass man ihn so hinterher trauerte.

Nur warum tat dann allein der Gedanke daran ihn aufzugeben so weh?

Und was verdammt hatte Byou, was er nicht hatte...?
 

Yuutos Wagen heulte auf, als er den Schlüssel im Zündschloss rumdrehte.

Wofür brauchte man Kazuki, wenn es auch andere Leute gaben, die sich um ihn scherten?

Entschlossen drehte er das Radio lauter, setzte kurz darauf den Rückwärtsgang ein und fuhr in eine ganz andere Richtung, als er es eigentlich müsste.
 

♪♫♪♫
 

Kazuki, der unüberlegt und aus Wut heraus Yuutos Wagen verlassen hatte, saß mittlerweile in seiner Bahn, die ihn auf dem direkten Weg nach Hause brachte. Der starke Regen hatte ihn bis auf die Knochen durchweicht, aber das interessierte ihn gerade nur wenig.

Viel mehr beschäftigte es ihn, was nun zwischen Byou und Jin lief.

Immerhin hatte Byou zugestimmt noch zu bleiben.

Kazuki wusste, dass die beiden noch was füreinander empfanden. Doch ebenso wusste er, dass Byou gesagt hatte, er wolle nichts mehr mit Jin anfangen.

Wirklich, gerade verstand er die Welt nicht mehr.

Und erschwerend dazu kam Yuuto, der der ganzen Situation noch ein Krönchen aufsetze.

Kazuki fühlte sich, wie das goldene Scheißhäufchen schlecht hin.
 

Er seufzte leise, als er sich das nasse Haar aus dem Gesicht strich. Vielleicht sollte er Byou einfach anrufen.

Es durfte nicht so kommen, wie Yuuto es plante. Immerhin war es doch mehr als eindeutig, dass dieser auf Jin stand. Da lag es doch auch in seinem Interesse, wenn die beiden nicht mehr zusammen kamen. Irgendwas musste ihm einfallen. Irgendwas womit er Byou von Jin wegholen konnte, ohne das noch etwas zwischen ihnen passierte, was Kazuki ganz und gar nicht wollte.

Doch erst mal musste er nach Hause und unter die Dusche vielleicht kam ihm dann ein Geistesblitz. Denn gerade konnte man reichlich wenig mit ihm anfangen.

Es musste was passieren. Und zwar schnellstmöglich.
 

♪♫♪♫
 

Mittlerweile hatte Jin Byous Ärmel losgelassen, sowie den Kopf gesenkt und wartete nur darauf, dass der Andere durch die halb geöffnete Tür nach draußen verschwand.

Stattdessen sah Byou ihn nur an, umklammerte noch immer die Türklinke mit der rechten Hand.
 

Es dauerte seine Zeit bis Jin sich wieder dazu aufraffte aufzusehen und Byou in die Augen zu schauen.

“Was ist?.”, fragte er leise, “Warum gehst du nicht endlich? Oder findest du es lustig mich so zu sehen?”

Jin verstand ihn nicht. Es war doch mehr als eindeutig, dass er wieder gehen würde. Warum also stand Byou jetzt im Türrahmen und sah ihn bloß an? Konnte er dann nicht wenigstens irgendetwas sagen? Irgendwelche abschließenden Worte, damit er sich keine Hoffnung mehr machen brauchte? Irgendwas?

“Geh doch, verdammt!”, schniefte er nach einer Weile leise, ließ den Kopf nur noch weiter sinken.
 

Jins letze Worte, waren jene, die Byou wieder aus seinen Gedanken rissen.

Er sah auf, beobachtete die Träne an Jins Wange, wie sie sich langsam ihren Weg richtung Boden bahnte.

Jin weinte. Er weinte nach allem, was geschehen war. Weinte, weil er ihn trotz allem zurückhaben wollte. Byou tat so furchtbar leid was er getan und nicht mehr rückgängig machen konnte.

Und da fragte Jin noch ob er es lustig fand in so zu sehen? Wenn er wüsste, was er in diesem Moment fühlte, dann würde er ihm sicher nicht so vor den Kopf stoßen. Aber wie sollte er es wissen, wenn er ihm selbst dauernd die kalte Schulter zeigte? Es tat ihm leid. Es tat ihm alles so furchtbar leid, doch so oft er diese Worte noch wiederholen würde, es würde nichts ungeschehen machen. Byou konnte Jin nicht verstehen das er ihn immer noch zurück haben wollte. Nach allem, was er ihm angetan hatte.

Er selbst sah es als besser an, wenn es so bleiben würde, wie es jetzt war. Auch wenn es ihm und vor allem Jin weh tat. Aber war es so wie er handelte wirklich das beste für sie?

Es dauerte eine Weile, bis sich Byous Griff um die Klinke lockerte und die Tür letzendlich ins Schloss fiel.
 

Jin sah verwirrt auf, wischte sich mit der Hand über die Augen, wollte ihn nächsten Moment schon wieder etwas sagen. Ihn wahrscheinlich beschimpfen, wie er es so oft getan hatte, wenn er sich nicht mehr zu helfen wusste, doch da hatte Byou ihn schon längst gepackt und in seine Arme gezogen, legte nur einen Moment später seine Lippen auf Jins, sichtlich zufrieden als der andere den Kuss ohne Umschweife erwiderte.
 

“Es tut mir leid.”, hauchte Byou in den Kuss, löste ihre Lippen für einen Moment voneinander nur um sie kurz darauf wieder miteinander zu verschließen.

“Ich lass dich nicht mehr allein. Ich liebe dich.”
 

Für einen Moment sah Jin ihn an, kam ihm doch alles gerade recht unwirklich vor. Auch verstand er Byous plötzlichen Wandel nicht. Aber das sollte ihm jetzt egal sein. Er hatte was er wollte, worauf er so lange gewartet hatte und schon gar nicht mehr mir gerechnet hatte, dass es überhaupt noch zurück bekam. “Ich würde dich auch umbringen, wenn dus nochmal tätest.”, konterte er gleich und lächelte gegen Byous Lippen, schmiegte sich nebenbei noch enger an den warmen Körper.

“Ich liebe dich auch.~”
 

♪♫♪♫
 

Es war schon eine Weile her, dass Manabu etwas mit den anderen zusammen gemacht hatte.

Nach seiner unangenehmen Begegnung mit Kazuki hatte er niemanden sehen wollen, war auch nicht zu Jins Party heute gekommen, obwohl es ihm eigentlich gut ging.

Irgendwie fühlte er sich, als würde alles den Bach runter gehen. Wahrscheinlich würde Kazuki nun dafür sorgen, dass ER aus der Band flog, konnten sie sich doch beide nicht unbedingt ausstehen.

Und dann würde der ganze Scheiß von vorne losgehen, wo er auf der Straße saß und nicht mehr wusste wohin mit sich.

Dabei hatte er das jetzt als seine große Chance gesehen.

Seufzend zog er sich seine Decke über die Nase und schaltete ein paar Programme weiter.

Es ärgerte ihn, dass er schon wieder so feige war und sich verkroch, weil er Angst vor Sachen hatte, die nicht mal passiert waren.

Und jetzt noch zu Jin zu gehen wäre auch blöde, wenn hätte er von anfang an gehen sollen.

Genervt von sich selber drehte er sich mit dem Kopf zur Couch, schreckte kaum eine Sekunde später wieder hoch, als die Fernbedienung laut scheppernd zu Boden ging.

Gerade wollte er sich aufrappeln um sie wieder aufzuheben, da klingelte es an der Tür.

Ein schneller Blick auf die Uhr, gefolgt von einem erneuten Blick zur Tür.

Eingeladen hatte er niemanden. Und viele Leute kannte er auch nicht, die ihm einen Besuch abstatten konnten.

Neugierig stand er auf, wickelte die dünne Decker vorher enger um sich und schlurfte dann los.

Er öffnete die Tür anfangs nur einen Spalt breit, spähte in den dunklen Hausflur, als er auch schon zurückgeschoben wurde.

“Yuuto?”, fragte er verwirrt und sah den älteren an. “Was machst du hier?”
 

“Bin ich unerwünscht? Dann kann ich auch wieder gehen.”

Yuuto schloss die Tür hinter sich, blieb aber im Flur stehen, wartete darauf ob man ihn wegschickte oder blieben ließ.
 

“Nein bist du nicht, ich wunder mich nur, dass du überhaupt herkommst. Du warst noch nie hier. Ist was bestimmtes?”

Irgendwas stimmte hier nicht. Warum war Yuuto nicht auf Jins Party? Vielleicht was irgendwas passiert? Warum sonst sollte Yuuto ihn freiwillig besuchen kommen? Für ihn hat es sich sonst immer so angehört als wäre Yuuto froh gewesen mal nichts mit ihm machen zu müssen. Gut, vielleicht war er manchmal ziemlich aufdringlich gewesen, aber...
 

“Ich bin hier weil ich denke, wir sollten uns mal unterhalten.”
 

♪♫♪♫

tbc. <3~

偽り♪♫

偽り♪♫
 

I wish that without me your heart would break.
 

Es fühlte sich nicht falsch an hier zu sein. Yuuto war sich sicher, einmal seit langem wieder die richtige Entscheidung zu treffen. Er sah sich um, strich sich nebenbei ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Manabus Wohnung war klein, noch kleiner als seine. War das vielleicht der Grund warum er versuchte Treffen immer möglichst bei anderen zu organisieren? Vielleicht schämte er sich dafür, dass er sich nicht mehr leisten konnte..

Yuuto musste unweigerlich Grinsen, bekam nicht mit wie Manabu seine Stirn nachdenklich in Falten legte.

Er schwieg weiterhin, wartete wohl darauf was Yuuto ihm zu sagen hatte. Doch alleine der Gedanke das Yuuto hier war, unaufgefordert und ungeplant machte ihn unheimlich glücklich.

“Willst du.. dich setzen?”, fragte er schließlich und hielt die Hände auf um Yuuto seine Jacke abzunehmen.
 

Der Angesprochene registrierte für einen Moment nicht wirklich das er gemeint war, grinste den Jüngeren aber dann an und überreichte ihm seine Jacke. Erst dann machte er ein paar Schritte, setzte sich auf die zerwühlte Couch und folgte eine Weile dem Fernsehprogramm.

“Gemütlich hast dus hier.”, meinte er ehrlich, sah Manabu aber nicht an.
 

Verlegen kratze Manabu sich am Kopf, kuschelte sich wieder in die Decke, als er sich neben Yuuto auf der Couch fallen ließ.

“Naja.. ist halt kein Luxus, die Möbel passen nicht zusammen..

Und mehr als für neue Sachen sparen kann ich auch nicht.”, lachte er leise, fühlte sich gerade irgendwie ertappt. Wenn er ehrlich sein musste, war diese Wohnung mit abstand die, die er am wenigsten mochte. Die Raumaufteilung war super, nur hatte er beim letzen Umzug alle seine Möbel weggeben, hatte diese hier von seinem alten Chef geschenkt bekommen. Sie waren besser als nichts, nur eben furchtbar hässlich und veraltet. Aber sie taten ihren Zweck und das war die Hauptsache.
 

“Kann ich heute Nacht bleiben?

Natürlich nur... wenns dir nichts ausmacht.”, fragte Yuuto gleich weiter, ohne auf Manabus letze Worte eingegangen zu sein.

“Ich schlaf auch zur Not auf dem Boden.”
 

Es war verwirrend. Mehr als das.

Erst kreuzte er auf, was er sonst nie getan hatte. Yuuto hatte nie sonderliches Interesse an ihm gezeigt. Er hatte ihn nie gefragt, ob sie was zusammen unternehmen könnten..

Manchmal kam Manabu sich so vor, als würde er sich einen Dreck um ihn scheren. Und nachdem Kazuki dann wieder gekommen war, war er sowieso Schnee von gestern gewesen. Wenn er ehrlich war, hatte er nur noch auf den Rauswurf gewartet. Aber nichts dergleichen war passiert. Und jetzt saß Yuuto neben ihm. Auf seiner eigenen Couch. Fragte ihn, ob er über Nacht bleiben könnte.

Es war verwirrend, definitiv.

Dennoch fühlte es sich mehr als gut an.

“Du willst hier schlafen?”, wiederholte er Yuutos Frage, einfach um sich zu vergewissern, das er richtig verstanden hatte.
 

“Wenn du nichts dagegen hast. Dann schon.”

Es dauerte einen kurzen Moment bis Yuuto den Blick vom Fernseher abwenden konnte und noch einen weiteren um Manabu endlich anzusehen.

“Aber wenn dus nicht willst, dann fahr ich heim, ist ja nicht mehr weit.”
 

Manabu schüttelte mit dem Kopf, versuchte zu verbergen, wie sehr ihn das freute.

“Ist okay, bleib ruhig. Es ist spät nachher baust du noch nen Unfall.”, sagte er ruhig, überlegte sich irgendein Thema um die darauf folgende Stille zu durchbrechen.

Auf seine Antwort hin hatte Yuuto nichts gesagt, nur dankbar gelächelt. Irgendwas schien nicht zu stimmen, huschte es ihm immer wieder durch den Kopf. Doch genug Mut um auszusprechen was ihn beschäftigte hatte er nicht.

“Ah~ Die Party! Wie wars?”, sprudelte es mit einem mal aus ihm heraus.
 

Nachdenklich ließ Yuuto den Kopf sinken, überlegte erst nichts dazu zu sagen.

“Die Party..”, wiederholte er und lächelte traurig.

“Es war schön, wie in den alten Zeiten. Jin und Byou haben sich Klasse verstanden.. wer weiß, wenn wir Glück haben dann wird nochmal was aus den beiden. Ich würde es ihnen wünschen. Wirklich.”

Yuuto seufzte leise.

“Kazuki und ich sind früher gefahren damit die beiden noch ein bisschen alleine sind. Ich hab ihn nach Hause gefahren.”, log er, “und bin dann auf den direkten Weg hierher.”

Davon, dass Kazuki ihm erneut vor den Kopf gestoßen hatte, wollte er Manabu nichts sagen. Nachher dachte er noch, er wäre bloß gekommen um sich auszuheulen.

Yuuto sah in seine Handfläche, nickte leicht.

“Und mehr zu erzählen gibt es dann auch schon nicht mehr. Aber du hast gefehlt. Es wäre mit dir sicher lustiger geworden.”

Es war richtig hergekommen zu sein, dachte er sich erneut und ballte die rechte Hand zur Faust. Kazuki war nicht mehr der, der er einmal gewesen war. Der alte Kazuki hätte ihn nicht dauernd so auflaufen, zurückgelassen und verletzt. Der alte Kazuki hatte sich um ihn gesorgt, es immer versucht ihm recht zu machen. Aber jetzt.. spätestens jetzt hatte er all seine Hoffnungen aufgegeben aus ihm nochmal das zu machen, was er war.
 

“Tut mir leid. Ich kam mir so überflüssig vor, nach dem zusammenstoß mit Kazuki..

Da dachte ich einfach, ich bin unerwünscht.”, erklärte er, bedauerte es aber nach Yuutos Worten nicht gegangen zu sein.
 

“Du bist ein Teil der Band. Und genau so wichtig wie alle anderen auch.

Wenn nicht... sogar wichtiger.”
 

Manabu sah Yuuto groß an.

Hatte er was verpasst? Vielleicht war er gerade auf seiner Couch eingeschlafen und träumte sich hier irgendwas zusammen?

“Wie.. meinst du das?”
 

Yuuto sah nachdenklich aus.. schon fast durcheinander, als würde er nicht wirklich mitkriegen, was er da eigentlich erzählte.

“Manabu...”, Yuuto sah von seiner Jeans auf, dem anderen direkt in die Augen. “Den Abend, als du hergekommen bist, wolltest du mit mir reden, oder?”

Yuuto wollte nun endlich Klarheit haben, hatte sich nach dem einen Abend gefragt, ob Kazuki recht hatte mit dem was er annahm.

Doch Manabu schwieg bloß.

“Ich würde es gerne wissen.”
 

Wenn Yuuto wüsste, was er da von ihm verlangte..

“Warum sagst du mir nicht erst, warum du hergekommen bist? Du wolltest auch mit mir reden.”

“Es würde aufs Selbe hinauskommen.”, fiel Yuuto ihm gleich ins Wort, ließ seinen Blick fordernder werden.
 

“Woher willst du das wissen?”, fragte Manabu kleinlaut, krallte seine Finger in die dünne Decke. Was redete Yuuto da? Woher wollte er wissen, was er ihm zu sagen hatte? Aber irgendwo musste es schon mehr als offensichtlich sein, oder?

Gerade verstand er rein gar nichts..

Yuutos Verhalten war für ihn mehr als verwunderlich..

“Anscheinend.. weißt du worum es mir geht, oder?”
 

Yuuto biss sich auf die Unterlippe, nickte etwas.

“Ich kann mir da was denken, aber ich weiß nicht ob ich recht mit habe..”
 

“Reicht es dir, wenn ich dir sage, dass ich schon ziemlich von anfang an eifersüchtig auf Kazuki bin?”

Manabu konnte nur hoffen, dass Yuuto sich jetzt nicht dumm stellte um ihm so alles aus der Nase zu ziehen. Er hoffte, dass das, was er gesagt hatte genug war um ihn endlich zu verstehen zu geben, dass Yuuto nicht einfach bloß ein Freund war.
 

“Ja.. Ich denke das reicht.”, nuschelte er.

Und wieder musste er sich eingestehen das Kazuki recht gehabt hatte. Wenn es um Gefühle ging hatte Kazuki schon immer den besseren Riecher gehabt. Nur warum.. hatte er es nie bei Yuuto bemerkt? Ein Seufzen entkam seinen Lippen, es war an der Zeit all das hinter sich zu lassen. Kazuki hatte ihm schon genug versaut..
 

“So..”

Manabu schluckte.

“Und.. was ist nun mit Kazuki und dir?”
 

Yuuto musste sich das Lachen verkneifen. Als ob da auch nur jemals was draus werden würde.

“Kazuki ist ein Arschloch, Manabu. Der sieht nur was er sehen will. Ich hab mir jetzt lange genug den Kopf über ihn zerbrochen irgendwann sollte auch mal Schluss sein, oder nicht?”

Yuuto wandte sich schlussendlich ganz dem Fernseher ab, zu dem er von Zeit zu Zeit immer mal wieder geschaut hatte und drehte sich zu Manabu.

“Außerdem weiß ich, dass ich bei dir viel besser aufgehoben bin.”, nuschelte er, strich ihm nur kurz darauf über die Wange.

“Ich möchte das wir zwei es zusammen versuchen..”

Yuutos Hand wanderte von Manabus Wange in seinen Nacken, zog ihn mit sanfter Gewalt an sich. Und Manabu brauchte nicht lange um zu verstehen, überbrückte die letzen Zentimeter, die zwischen ihnen waren und legte die Lippen auf die seines Gegenübers.
 

Es war seltsam.

Warum konnte Yuuto diese Worte bei Manabu so leicht aussprechen, während er es bei Kazuki nie geschafft hatte...?
 

♪♫♪♫
 

Kazuki war duschen und schlafen gegangen, die paar Bierchen bei Jin hatten ihm anscheinend nicht gut getan und er hatte Yuuto schon wieder so mies angemacht, obwohl der eigentlich für alles am wenigsten konnte. Es tat ihm leid ihn dauernd so anzufahren und seine Launen an ihm auszulassen. Da konnte er auch gut verstehen das der irgendwann man die Schnauze von ihm voll hatte. Und doch konnte er immer wieder zu ihm kommen.
 

Mit einem lauten gähnen kroch er schließlich aus dem Bett, erhaschte einen kurzen Blick auf die Uhr.

Es war zehn Uhr in der Früh, normalerweise war Yuuto um diese Zeit schon lange wach. Nachdenklich schlenderte er in die Küche, setze sich Kaffee auf und ließ sich am Tisch nieder.

Er schnappte nach seinem Handy, was zusammen mit seinem Portemonaie und seinem Schlüssel direkt neben ihm lag und klappte es auf.
 

Vielleicht war es wirklich mal an der Zeit sich für alles, was er ihm getan hatte mal zu entschuldigen? Kazuki war so schlecht in sowas...

Dennoch sah er es hier als wirklich notwendig an, wenn er wollte das ihre Freundschaft noch lange hielt.

Er atmete schwer aus, strich mit den Fingern über die Knöpfe und begann irgendwann wie von selbst Yuutos Nummer zu wählen.
 

Es war das erste mal, dass er Herzklopfen hatte, als er Yuuto anrief.

Seltsamerweise dauerte es ganz schön lange, bis er ranging, was sonst nicht der Fall war.

“Hallo?”, Yuuto klang verschlafen.
 

“Yuuto!~”, Kazuki begrüßte ihn freudig, brauchte aber dann eine Weile um zu überlegen, was er ihm überhaupt sagen sollte.

“Was ist?”, fragte Yuuto kurz ab, ließ sich Kazuki nur noch elendiger fühlen.

“Sag.. Hast du heute Abend schon was vor? Ich würde dich gern sehen.. weil ich dir was sagen muss.”

Stille am anderen Ende. Dann ließ ihn aber eine zweite Stimme, die fragte wer am Telefon sei, nachdenklich werden.

“Bist du nicht allein?”, fragte er gleich.

“Nein bin ich nicht. Ich hab bei Manabu geschlafen und heute abend gehen wir auch schon zusammen aus. Komm später zur Probe, ja? Wir sehen uns.”

Dann legte er auf.
 

Noch lange lauschte Kazuki dem Eintönigen tuten, bis er sein Handy schließlich auch zur Seite legte.

Sie gingen aus? Hatte er was verpasst?

Er wusste nicht wieso, aber irgendwie passte ihm das gerade wenig. Sicher war es nur ein schlechter Scherz. Yuuto wollte es ihm heimzahlen, weil er gestern wieder so gemein zu ihm war. Wütend schnappte er nach seinem Schlüssel, warf ihn mit voller Wucht gegen die Wand, riss dabei noch einen Bilderrahmen mit runter, der klirrend zu Boden ging.

Wieso in aller Welt war Manabu plötzlich wichtiger, als er selbst?
 

♪♫♪♫
 

tbc. <3~

御仕舞♪♫

御仕舞♪♫
 

Basically, I wish that you loved me.

I wish that you needed me.
 

Mit einem Seufzen stieg Kazuki in seinen Zug, setze sich, stellte die Gitarre vor sich ab und sich ließ sich etwas zurücksinken.

Er konnte es sicht nicht erklären. Hatte Yuuto nicht gesagt er war in jemanden verliebt, den er nicht kriegen konnte? Und das Manabu in Yuuto verschossen war, war doch wohl mehr als offensichtlich gewesen.. also wie in aller Welt kam es dann dazu?

Jetzt hatte er sich seit dem Frühstück damit beschäftigt, kam dennoch zu keinem Schluss, zerbrach sich förmlich den Kopf darüber. Vielleicht würde Yuuto ihm ja Rede und Antwort stehen. Dann brauchte er jetzt nicht sterben vor Neugierde.

Irgendwie musste er sich eingestehen, dass es nicht bloß Neugierde war.. irgendwo..irgendwo war er fast schon eifersüchtig.

Er war derjenige gewesen, der sich am besten mit Yuuto verstanden hatte, der immer bei ihm gehangen hatte, ihn verstanden und ihm zur Seite stand.

Und plötzlich war es Manabu?

Für Kazuki blieb es schlicht weg unerklärlich.

Yuuto hatte sonderbar abweisend und kalt am Telefon geklungen, wollte er Kazuki jetzt wieder los werden?

War es das jetzt endgültig mit ihrer Freundschaft? Manabu hatte sich schon einmal zwischen die beiden gestellt. Ein zweites mal würde er nicht zulassen.

Beziehung hin oder her.. Kazuki wollte Yuuto nicht verlieren. Er selbst hatte schon genug kaputt gemacht, hatte schon einmal feststellen müssen, dass es ohne Yuuto nicht das selbe war, das es ohne ihn nicht ging...

Es war einsam. Er war einsam. Es hatte eben..einfach etwas gefehlt.

Vielleicht hätte Kazuki ihm das irgendwann mal sagen sollen.

Aber er war so schlecht in sowas. Lieber schwieg er alles tot, hoffte das die Anderen von selbst drauf kamen. Doch es war nicht so einfach wie man es sich immer erhoffte, leider..
 

Der Zug fuhr kurz darauf in den Bahnhof ein, an dem Kazuki aussteigen musste.

Er schulterte seine Gitarre erneut und stieg aus. Vergrub seine Hände nur kurz darauf tief in seinen Hosentaschen, ging die letzen Schritte zur Rolltreppe und fuhr hinab. Der Sommer lag in seinen letzen Zügen, die ersten Blätter der Bäume färbten sich bereits gelb, das Jahr war so schnell vergangen und irgendwie kam er mit nichts von dem, was er sich vorgenommen hatte wirklich weiter. Immer wieder waren Dinge passiert, die seine Pläne vollkommen durcheinander geworfen hatten und langsam kam er sich vor, als wäre er der Ursprung allen Übels. Seitdem er sich damals für Byou entschieden hatte, war alles den Berg runter gegangen..

Allen voran die Freundschaft zu Yuuto. Sie hatte ihm so viel bedeutet, tat es immer noch. Yuuto war ihm wichtiger gewesen, wie kein Anderer.

Auch jetzt noch.

Und jetzt? Jetzt hatte Manabu Platz eins, hatte Kazuki erfolgreich vom Thron gekickt.

“Man pass doch auf wo du hinrennst, Idiot!”, Kazuki blieb abrupt stehen, ließ den übel gelaunten Teenager abzischen, den er angerempelt hatte. Er bekam nicht mal mit wo er hinging, hatte den Bahnhof an der ganz falschen Seite verlassen.

Für einen Moment sah er in den Himmel auf, bevor er sich durch die Haare fuhr und schließlich wieder umdrehte. Vielleicht sollte er einfach einen kühlen Kopf bewahren und sich einfach mal darauf versteifen das, dass mit Yuuto und Manabu ein dummer Scherz war...
 

Es wunderte ihn selbst, dass er sich gerade so wenig um Byou kümmerte, war der doch gestern noch Kern seiner Gedanken gewesen.

Und wenn Yuuto recht hatte? Vielleicht sollte er Byou und Jin einfach in Ruhe lassen. Immerhin liebten sie sich. Nach allem was war.. Vielleicht sollte Kazuki sich endlich eingestehen das er schon genug kaputt gemacht hatte. Aber er hatte es einmal geschafft, warum dann nicht noch ein zweites mal? Byou selbst hatte ihm doch Hoffnung gemacht. Er hat ihm doch gezeigt, das er ihm nicht gänzlich abgeneigt ist. Warum reichte es denn nicht für mehr? Erneut seufzend verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf, sollte sich vielleicht etwas beeilen anstatt sich den Kopf über Sachen zu zerbrechen, die er alleine nicht beantworten konnte.
 

♪♫♪♫
 

Ein Blick auf seine Armbanduhr bestätigte ihm, dass er sich tatsächlich verspätet hatte.

Zwar waren es bloß 10 Minuten, aber er war zu spät. Sicher würde man ihm jetzt den Kopf abreißen.. So wie Yuuto geklungen hatte, war er in einer solchen Laune.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, nahm er die beiden Stufen mit einem Schritt, befand sich kurz darauf in dem klimatisierten PSC Gebäude.

Gedämpftes Stimmengewirr war von weitem zu vernehmen. Kazuki blieb stehen und lauschte, versuchte das Thema aufzugreifen über das sie gerade redeten, bekam aber nicht mehr, als ein paar Wortfetzen mit.

Gerade wollte er die letzen Schritte in den Proberaum machen, da kam ihm jemand entgegen, wäre fast mit ihm zusammengestoßen.

“Yuuto! Du hast-“

“Du bist zu spät.”, fiel der Ältere ihm gleich ins Wort. Genau so kalt und abweisend wie heute morgen, ging dann an ihm vorbei, in Richtung Kaffeeautomat.
 

Kazuki sah ihm nach, fasste sich kurz darauf aber ein Herz und folgte ihm.

“Was ist mit dir, hab ich dir was getan?”, fragte er ihn gleich, als er ihn eingeholt hatte.

“Das mit Manabu..das stimmt nicht, oder?”

Er hockte sich hin, beobachtete Yuuto dabei, wie er sich einen Kaffee machte und wartete schweigend auf eine Antwort.

Zu seiner Verwunderung hockte Yuuto sich nur kurz darauf zu ihm, hielt den Kaffeebecher mit beiden Händen fest.
 

“Kazuki, weißt du..

Gerade scheint wieder alles ins Reine zu kommen, was du kaputt gemacht hast. Deswegen hör auf dich überall einzumischen, ja? Lass Byou und Jin in Ruhe und vor allem mich und Manabu. Es geht uns gut, wir sind zufrieden. Und um deine Frage zu beantworten, wir sind zusammen.”

Mit einem freundlichen Lächeln stand er dann auf und ging auf direktem Weg in den Proberaum zurück.
 

Wie versteinert blieb der Gitarrist zurück, sah dem Anderen hinterher.

Es war kein Scherz. Waren sie halt zusammen, schön und gut.

Aber aus welchem Grund..war Yuuto jetzt wieder so abweisend zu ihm?

Sie waren wirklich zusammen..

Selbst als er jetzt Klarheit hatte schien es ihm so unbegreiflich. Er fand einfach keine Worte für das, was ihm gerade im Kopf umherschwirrte.

Unerwartet. Mehr als das.

Es dauerte seine Zeit, bis er sich aufraffen und den Proberaum betreten konnte. Keiner hatte sich darum geschert, dass er so lange allein dort rumsaß. Hatte er sie alle so sehr verletzt, dass er ihnen nun egal war?

Wirklich, heute zerbrach er sich den Kopf.

“Yo.”, kroch es ihm weniger munterer als sonst über die Lippen, als er mit gesenktem Kopf den Raum betrat und sich gleich daran machte seine Gitarre auszupacken.

“Yo~ Alles klar?”, Byou klag gut gelaunt.

So gut, dass Kazuki für einen Moment aufsah, sich aber gleich wieder auf seine Gitarre konzentrierte, als er Jin auf seinem Schoß sitzen sah.

Und da fragte er wirklich ob es ihm gut ging? Wie schön, dass jetzt alle so glücklich waren. Er wäre es auch mal gerne wieder, aber irgendwie schien das allen egal zu sein.

Er zuckte mit den Schultern, biss sich kurz auf die Unterlippe.

“Muss.”, sagte er dann kurz ab.
 

Es gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm alles nicht. Weder, dass Byou und Jin wieder zusammen waren, noch das mit Yuuto und Manabu. Und gerade wusste er nicht, was ihm mehr auf die Palme brachte. Das mit Byou und Jin konnte man sich ja irgendwo denken.. aber das mit Yuuto..

Ohne das er es verhindern konnte, wanderte sein Blick erneut zu den anderen, blieb aber bei besagtem Bassisten hängen. Manabu und er kicherten, Kazuki würde gerade gerne wissen über was sie redeten..

“Können wir proben? Ich hab noch was zu erledigen..”, meinte er schließlich, konnte sich denken das alle genau wussten, dass er einfach nur schnell anhauen wollte.

Wenn er Glück hatte konnte er sich vielleicht nochmal nach der Probe mit Yuuto unterhalten, einen Versuch war es wert...

Mehr als dumme Sprüche kassieren konnte er nicht.
 

Schließlich erhob sich Jin von Byous Schoß, streckte sich kurz und hauchte dem Vocal dann einen Kuss auf die Lippen, bevor er hinter seine Drums marschierte und ein wenig begann rumzutrommeln. Die anderen folgten, zwar langsam aber immerhin. Kazuki drehte sich nicht wie sonst mit dem Blick auf Byou und Yuuto, er drehte sich zur Wand, wollte heute bloß keinen angucken.

Er kam sich so verarscht, wie schon lange nicht mehr vor.

Dennoch sollte er für einen Moment vergessen was ihn plagte, sich auf die Musik konzentrieren.

Die Musik, die in den letzen Monaten so in den Hintergrund gerückt war, dass es schon fast traurig war.

Dabei dachte Kazuki, sie würde ihm über allem stehen. Doch er hatte wie so oft falsch gedacht..
 

♪♫♪♫
 

Schließlich verklangen die letzen Gitarrenriffe von Vanquish und Yuuto beendete die Probe für heute. Sichtlich zufrieden, zumindest fand Kazuki das er so aussah. Manabu war besser geworden. Um einiges. Kazuki fand das es auch langsam mal für ihn an der Zeit gewesen war sich zu verbessern. Und selbst wenn ihm heute nicht danach war unbedingt viel mit ihm zu reden, hatte er ihm hier und da noch ein paar Tipps gegeben, immerhin waren sie Erwachsen, da konnte man erwarten vernünftig miteinander umzugehen.
 

Byou wischte sich mit einem Handtuch über die Stirn, fluchte leise über das Wetter. Er war kein großer Fan von Hitze, bekam dann oft Probleme mit dem Kreislauf. Sein Blick war auf Jin gerichtet, der noch immer hinter den Drums saß, sich jedoch seine Wasserflasche gekrallt hatte und sie mit einem Zug fast bis zur Hälfte leerte.

Dann stand er auf, schnappte sich seine Jeansjacke und stopfte sie in seinen Rucksack, stellte ihn neben Byous und sah ihn gleich darauf fragend an.

“Willst du schon abhauen?”, erwiderte Byou seinen Blick ebenso fragend.

Jin plusterte sich vor ihm auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und schnipste gegen seine Stirn.

“Du hast es mir versprochen!”

Lachend verdrehte der Vocal die Augen, knöpfte jedoch kurz darauf sein Hemd wieder zu.

“Als würde dir diese beschissene Eisdiele weglaufen..”

“Tut sie!”

Byou grinste in die Runde, blieb bei Kazuki hängen, der seinem Blick gleich auswich.

“Gut.”, meinte er Schulterzuckend. “Wir gehen dann gleich.”

Yuuto war der Nächste, der sich einmischte, den Anderen erklärte, dass er ihnen zum Parkplatz folgen würde.
 

Kazuki hatte seine Gitarre gerade wieder verstaut, als die anderen den Proberaum verließen.

“Eh Yuuto! Kann ich dir kurz sprechen?”, rief er ihnen hinterher und wollte gerade los spurten, als Manabu ihn zurück hielt.
 

“Lass ihn einfach.”

Verwirrt drehte Kazuki sich um, hatte gar nicht mehr mitbekommen das er noch hier war.

“Was geht dich das an, was ich mit anderen zu reden habe?”, fauchte er ihn an, hatte seine vorherige Überlegung von wegen Erwachsen sein und gut miteinander umgehen schon längst wieder über den Haufen geworfen.

“Er ist mein Freund, das geht es mich an. Du hast schon viel zu viel kaputt gemacht, also lass ihn einmal in Ruhe.”
 

Kazuki verdrehte die Augen. Was hatte er sich da einzumischen? Das alles waren Dinge, die Manabu rein gar nichts angingen. Die Sache mit Byou..da war er in keinster Weise betroffen und jetzt spielte er sich hier auf wie der Oberchecker.

“Weißt du, halt dich einfach hier raus und nimm ihn mir nicht weg. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass du Yuuto einen reingelabert hast.. ‘Kazuki ist der Buhmann, rede bloß kein Wort mehr mit ihm!’”
 

Manabu lachte leise, sammelte Byous Wasserflasche auf und stellte sie auf den Tisch.

“Wegnehmen? Er hat dir niemals gehört, also nehme ich auch nichts weg. Und ich habe ihm auch nichts erzählt. Es war seine Entscheidung für eine Weile auf Abstand zu gehen.”
 

“Tze!”, Kazuki ballte die Hand zur Faust.

“Ich hab ihm nie was zu leide getan, also warum sollte er auf Abstand gehen. Es war doch alles wieder in Ordnung!!”

Seine Stimme wurde zittrig und bevor Manabu es bemerkte, brach er lieber ab anstatt noch etwas hinzuzufügen. Die Faust, die ihn darauf traf, kam unerwartet und er war kurz darauf zurückzuschlagen, doch da wurde er an den Schultern auch schon an die Wand gedrückt.
 

“Weißt du eigentlich was für ein mieses Arschloch du bist? Natürlich, für dich ist alles in bester Ordnung, es ist alles so wie früher, ihr seid befreundet.. Hast du dir auch nur einmal Gedanken über die Gefühle anderer gemacht?”

Einen Moment schwieg Manabu, versuchte sich ein bisschen zu beruhigen.

“Warum auch, Kazuki? Wichtiger, als du selber ist niemand, mh?

Du hast es nicht gemerkt, vielleicht wolltest du es auch gar nicht merken. Aber Yuuto liebt dich. Die ganze Zeit über. Auch jetzt noch!”
 

Er..tat was?! Kazuki konnte den Worten des Anderen nicht glauben, sah ihn nur groß an, unfähig etwas zu sagen. Selbst der Schmerz in seiner Wange war mit einem mal wie verschwunden.

Aber wenn..

Wenn Yuuto ihn jetzt noch liebte..warum..
 

“Aber er hat sich dazu entschieden dich jetzt endlich aufzugeben. Und glaub mir, ich werde dafür sorgen, dass er sich irgendwann in mich verliebt. Deswegen, Kazuki.

Lass ihn einfach zur Ruhe kommen. Denn du..hast ihn genug verletzt.”

Mit diesen Worten ließ er ihn Schlussendlich los, entschuldigte sich dafür, dass er so ausfallend wurde.

“Wir sehen uns.”, nuschelte er noch kurz in die Stille hinein und verschwand dann mit schnellen Schritten.
 

Das es jemand schaffte ihn sich noch elendiger fühlen zu lassen, als vorher schon, hätte Kazuki nicht gedacht. Die Person, die Yuuto nicht haben konnte, war weder Jin noch Manabu.

Sondern er selbst.

All die Dinge, die er zu ihm gesagt hatten, sie trafen ihn nun wie eine Ohrfeige mit doppelter Wucht. Den Abend, als er ihm das mit Byou gestand..

Kazuki schluckte.

Er hatte ihn so sehr verletzt...

Wie in aller Welt hatte er das übersehen können?
 

♪♫♪♫
 

“Manabu und Yuuto sind zusammen, nicht?”, Jin grinste glücklich, umfasste Byous Hand noch ein wenig fester, als hätte er Angst das der Andere ihm einfach weglaufen würde.
 

“Mag sein.”, antwortete er knapp, wollte jetzt nicht wieder Jins Visionen der heilen Welt zerstören. Selbst ein Blinder mit Krückstock konnte sehen, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte. Von einen auf den anderen Tag waren sie zusammengekommen. Und plötzlich war das Verhältnis zwischen ihm und Kazuki wieder kaputt, obwohl sie sich vor der Party noch so toll verstanden hatten.

Byou war sich sicher das an diesem Abend noch irgendwas passiert sein musste. Yuuto und Kazuki..sie waren immer eine Person gewesen.

Als sie sich damals kennenlernten hatte es ein paar Wochen gedauert, bis man sich nicht mehr ohne einander sah. Es war mittlerweile schwer sich daran zu erinnern. Obwohl es nicht mal lang her war. Damit das es einmal so kommen würde, hatte keiner gerechnet. Beim besten Willen nicht. Jin und Byou hatten schon Wetten darauf abgeschlossen, wann sie endlich zusammenkamen.

Und dann kam dieser eine Tag, von dem an sie kein Wort mehr miteinander gewechselt hatten.

Yuuto hatte auf stur geschaltet, sobald man ihn ansprach und Kazuki tat auf unwissend.

Byou hätte sie für ein tolles Pärchen gehalten. Definitiv.

Aber nicht alles kam so, wie man es sich erhoffte..

Dennoch waren die beiden wohl alt genug um zu wissen, was sie jetzt taten. Und wenn Yuuto denkt er ist bei Manabu am glücklichsten, dann bitte. Nur hoffte er das, dass alles nicht auf einer einzigen Lüge aufgebaut war und er und Yuuto die nächsten waren, die sich in der Wolle hatten.

“Da vorn ist es!”, jubelte Jin und zog an Byous Hand.

“Beeil diiiich~”

Und solange er Jin hatte, sollten ihn die Andern mit ihren Problemen in ruhe lassen.

“Ich komm schon.”

Denn auch sie hatten jetzt einiges durchgemacht.
 

♪♫♪♫
 

Kazuki lag in seinem Bett, starrte Gedankenverloren an die Decke. Jetzt wo er es wusste, wurde ihm so einiges klar. Und erfühlte sich elendig, wusste nicht, ob und wann er sich überhaupt einmal so schlecht gefühlt hatte.

Yuuto war immer bloß ein Freund gewesen, mal hatte er von irgendwelchen Frauen geschwärmt, aber das auch nur am Anfang, als sie sich gerade kennen gelernt hatten. Das Yuuto sich überhaupt für Männer interessierte, hatte er ihm erst vor kurzem gesagt. Und schon das hatte ihn ganz schön aus der Bahn geworfen. Kazuki hatte sich gefragt, wie er über Yuuto denken würde, hätte er das schon vorher gewusst. Dennoch war er in der letzen Zeit mehr und mehr eifersüchtig geworden, wenn es um Yuuto ging. Spätestens als er das mit Manabu erfahren hatte, kochte er vor Eifersucht.

Kazuki hatte es darauf geschoben das sie so lange und gut befreundet waren, das er es nicht gewohnt war einen anderen an seiner Seite zu sehen.

Jetzt wollte er auf Abstand gehen, was wohl hieße das er nicht mit ihm drüber reden würde. Aber vielleicht brauchte Kazuki gerade so ein Gespräch mit ihm um sich seiner Gefühle klar zu werden..

Für einen Moment schloss er die Augen, zog sich das Kissen übers Gesicht.

Er wollte Yuuto sehen. Jetzt gerade wollte er einfach zu ihm und ihn ausfragen, sich entschuldigen, ihn um Verzeihung bitten.

Verdammt, Kazuki hätte nie damit gerechnet, dass Yuuto sich in ihn verlieben würde. Und dann hatte er angefangen sich für Byou zu interessieren, hatte es ihm gebeichtet...

Kazuki war sich sicher, das dieser eine Satz furchtbar für Yuuto gewesen sein musste.

Zum ersten mal war er Manabu dankbar. Er war ihm dankbar das er ihm endlich die Augen geöffnet hatte. Denn von allein, und da war er sich ziemlich sicher, wäre er nicht auch nur auf die Idee gekommen sowas von Yuuto anzunehmen...

Dennoch konnte er nicht leugnen, dass ihn das Wissen, dass Yuuto etwas für ihn empfand, glücklich machte.
 

Irgendwie hoffte er gerade das Yuuto für die nächsten Tage eine Probe ansetze, ansonsten wäre ihr nächstes Aufeinandertreffen erst in eineinhalb Wochen, beim Umstyling und Fotoshooting für die nächste Single. Was sollte er bis dahin machen? Sicherlich war er bis dahin schon wahnsinnig geworden, weil er gerade einfach nichts mit sich anzufangen wusste..
 

♪♫♪♫
 

Zwei Tage hatte er nun bei Manabu verbracht und viel gemacht außer Fernsehen geschaut und gefuttert hatten die beiden nicht unbedingt.

Zwar waren die beiden jetzt mehr oder weniger zusammen, aber irgendwo belief es sich bei Yuuto doch trotzdem auf rein Freundschaftlicher Basis. Er hatte mit ihm über alles geredet. Es war nicht, als würde er ihn komplett anlügen.

Manabu hatte einen tollen Charakter, konnte mit ihm reden und vor allem: Er verstand ihn.

Sie hatten viel Spaß zusammen, machten viel Unsinn.

Doch es war nicht das selbe. Yuuto hatte schon einmal versucht Kazuki durch Manabu zu ersetzen. Und schon einmal war es gescheitert..

Warum kam er nicht von diesem Mann los, obwohl er sich eigentlich nichts sehnlicher wünschte?

Selbst in der langen Zeit, wo sie sich nicht gesehen hatten..Yuuto hatte..so gut wie jeden Tag an ihn denken müssen, kam nie drum herum sich zu fragen was der Andere wohl gerade tat.

Die Sache mit Byou war damals aus heiterem Himmel gekommen. So plötzlich das es schon fast voraussehbar war. Yuuto hatte ihm nie gesagt das er auf Kerle stand. Kein Wunder, dass Kazuki sich da um andere kümmerte.
 

Geräuschvoll schmiss er seine Wagentür zu, machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung.

Er brauchte Abstand, seine Ruhe.

Damals dachte er die Band würde ihm so gut tun. Jetzt entkam er ihr bei jeder Gelegenheit.

Yuuto brauchte einfach etwas Zeit für sich...und Manabu.
 

♪♫♪♫
 

Um ehrlich zu sein hatte Kazuki damit gerechnet, dass es keine Probe mehr geben würde. Niemand hatte sich bei ihm gemeldet, genau so wenig wie er sich bei anderen.

Die letzen Abende war er ausgegangen, hatte sich betrunken und irgendwelche Mädchen abgeschleppt. Die Morgende darauf war er einfach verschwunden, hatte sich nicht mehr groß um die halbnackten Körper neben ihm geschert.

Er konnte sich nicht mal erklären, warum und wie er auf so eine Idee gekommen war, da er normalerweise nicht der Typ für sowas war. Er hatte es einfach getan.

Wahrscheinlich einfach um irgendwem nahe zu sein.

Wenigstens waren die letzen Abende etwas spannender verlaufen, als die, an denen er einfach zu Hause gesessen, Fernsehen geschaut und überlegt hatte.

Hätte er mehr Mut gehabt, wäre er wahrscheinlich bei Yuuto vorbeigegangen oder hätte ihn angerufen, aber irgendwas in ihm sagte ihm, ihn in Ruhe zu lassen. Er sah es ein, dass er ihn verletzt hatte. Nicht nur einmal. Und Worte alleine konnten da recht wenig lindern. Yuuto hatte allen Grund ihm sauer zu sein, ihn vielleicht sogar zu hassen, Kazuki sah es ein, wünschte sich dennoch es wäre nicht so.
 

Ein letzer, prüfender Blick in den Spiegel, dann schnappte er sich seinen Autoschlüssel von der Kommode und schlüpfte in seine Jacke, zog gleich darauf den Reißverschluss zu.

Irgendwie war er aufgeregt. Ob Yuuto wusste, was Manabu ihm da gesteckt hatte? Ganz sicher nicht, dann hätte er wohl nicht mehr lange überlebt.

Die Band war nicht mehr, was sie einmal gewesen war und Kazuki war sich sicher, das er da nicht der Einzige war, der sich wünschte sie wäre es.
 

Normalerweise waren sie alle zusammen gefahren, hatten immer ne Fahrgemeinschaft gebildet. Kazuki erinnerte sich nur noch verschwommen an die Tage, an denen es so gewesen war.

Er verstaute seine Tasche auf dem Rücksitz, stieg dann selbst ins Auto und das erste was er tat, nachdem er den Wagen angelassen hatte, war die Heizung anschalten, er würde sich sonst definitiv totfrieren. Das Wetter hatte sich in den letzen Tagen schlagartig verändert und spätestens jetzt begann das graue, kalte Herbstwetter, Kazuki hasste es.

Angekommen ließ er sich noch im Sitz zurücksinken, kramte in seiner Jackentasche nach seiner Schachtel Zigaretten, steckte sich gleich darauf eine an.

Stumm musterte er das Gebäude vor sich, war gar nicht in Stimmung um Fotos zu machen oder irgendwelchen Anweisungen zu folgen.

Das Einzige, was er gerade wirklich wollte, war sich Yuuto zu schnappen und mit ihm zu reden. Er wollte alles, was Manabu ihm erzählt hatte aus Yuutos Mund hören. Nachher machte er sich irgendwelche Hoffnungen und es war nichts, als eine Lüge gewesen..

Ein Klopfen an seiner Scheibe ließ ihn hochschrecken, nur kurz darauf erschien das dämlich grinsende Gesicht von Byou, der Jin an der Hand mit sich schliff.

Er sagte etwas, doch Kazuki verstand es durch seine laute Musik hindurch nicht, öffnete deshalb sein Fenster, sah Byou fragend an.

“Ich hab gesagt du sollst deinen Arsch bewegen!”, wiederholte er seine Worte.

Kazuki nickte kurz, verwies auf seine Zigarette, die er erst zur Hälfte aufgeraucht hatte.

“Ich komm sofort.”

Byou verdrehte die Augen, nickte dann aber und zog Jin dann auch schon im nächsten Moment weiter, der sich noch umgedreht hatte um Kazuki zu winken.

Wenigstens die beiden waren wieder einigermaßen ansprechbar, dachte Kazuki und drückte seine Kippe im Aschenbecher aus, folgte den beiden dann doch.
 

Kaum hatte er das Gebäude betreten, flitze ihm seine Stylistin entgegen, schob ihn in den großen Raum. Schon vor ein paar Wochen hatten sie geplant, was Haartechnisch verändert werden sollte und Kazuki hatte darauf plädiert seine roten Haare zu behalten. Die konnte man immer noch umfärben, aber nicht jetzt. Manabu und Yuuto mussten schon seit einer ganzen Weile da ein, steckten schon in ihren Kostümen.

Kazuki hatte seinen Blick einen Moment auf Yuuto ruhen lassen, hatte gehofft, dass er ihn wenigstens begrüßen würde, aber nichts dergleichen war geschehen. Manabu hatte bloß freundlich gelächelt, sich dann weiter im Spiegel angesehen.

Kazuki hatte seinen Blick kaum von den beiden abgewendet, als man ihm unsanft sein Outfit in die Hände drückte, mit der Aufforderung er solle sich umziehen.

Er nickte, schaute kurz in die Runde.

Das Byou seine blonden Haare wirklich braun färben wollte, wunderte ihn, war er doch sonst immer so stolz darauf.

Naja..musste er wissen. Würde er in seiner Haut stecken, würde er es lassen. Kazuki grinste, als er Byous Blick durch den Spiegel hindurch erwiderte.

Dann erst raffte er sich zum Umziehen auf.
 

♪♫♪♫
 

Manabu war schließlich als erster dran, schien konzentriert, wollte das Ganze wohl schnell über den Tisch bringen.

Kazuki interessierte nur wenig, was er tat, beobachtete Yuuto lieber von Zeit zu Zeit.

Er saß auf seinem Stuhl, hatte einen Kaffee in der Hand.

Irgendwie wirkte er angeschlagen, müde. Vielleicht wurde er krank? Er war schon immer anfällig für alles gewesen.

Kazuki wartete immer noch auf die perfekte Gelegenheit um ihn zu fragen ob er ihn kurz sprechen könnte. Aber vor allen anderen wieder ne Abfuhr zu bekommen war ihm schlicht weg zu blöd. Außerdem würde sich Manabu wieder einmischen und da hatte er nun mal wirklich keinen Bock drauf.

Ob sie immer noch zusammen waren? Irgendwie kam es ihm nicht so vor. Sie zeigten keinerlei Interesse aneinander. Oder vielleicht nur nicht hier?

..Er machte sich schlichtweg zu viele Gedanken.
 

“Danke, das wars. Yuuto du als Nächster.”

Kazuki horchte auf, hatte nun einen Vorwand ihn die ganze Zeit über anzusehen. Manabu hatte sich gleich wieder vor den Spiegel gestellt, zupfte sich einige Haarsträhnen zurecht. Kazuki hasste seinen verdammten, Selbstverliebten Charakter.

Yuuto schien es eilig zu haben, verpatze so viele Fotos, wie sonst nicht, zog alles immer mehr und vor allem unnötig in die Länge. Doch kaum war man zufrieden, verließ er fluchtartig das Set, die lilane Blume aus seinen Haaren gleich in die nächste Ecke werfend.

“Was machst du da?”, fragte Byou verwirrt, sah ihn groß an.

“Ich muss weg.”, antwortete der Angesprochene kurz.

“Du kannst jetzt nicht weg, es werden noch Fotos gemacht du Idiot!”

Gerade verstand Yuuto keiner so wirklich, selbst Manabu sah durcheinander aus.

“Ich komm gleich zurück, dauert nicht lange.”

Kaum war er in sein Zivilzeug geschlüpft, spurtete er los, gefolgt von Kazuki, der so schnell aufgesprungen war, das sein Stuhl scheppernd zu Boden ging.

“Kazuki!!”, spätestens jetzt klang Byou sauer. Doch keiner der beiden blieb an Ort und Stelle.
 

“Yuuto!”, Kazuki holte ihn so schnell nicht ein, sah es aber gerade als die Chance an.

Der Bassist machte keine Anstalten anzuhalten oder sich nach Kazuki umzudrehen.

“Jetzt warte doch mal!”, rief er, machte ein paar große Sätze.

Mittlerweile war Yuuto schon raus in die Kälte verschwunden, doch selbst das hielt Kazuki nicht davon ab ihm zu folgen.

“Du Arsch, wieso hast du mir nie gesagt das du mich liebst?!”, brüllte er schließlich über den Parkplatz, schaffte es endlich Yuuto zum Stehen zu bringen.

Er schluckte.

Woher in aller Welt wusste er davon?

“Manabu hat es mir gesagt, letztens nach Ende der Probe.”, gab der Gitarrist ihm die Antwort auf seine ungestellte Frage.

Kazuki ging ein paar letze Schritte, legte die Arme von hinten um ihn und zog ihn an sich.
 

Yuuto war zu erschrocken um sich zu rühren, würde ihn ansonsten einfach wegstoßen und flüchten.

“Wieso hast du nichts gesagt?”, fragte Kazuki schließlich leise.

“Yuuto ich habe dich geliebt, lange bevor der ganze Scheiß mit Byou angefangen hat. Woher sollte ich wissen das du auf Kerle stehst, du hast nie was dazu gesagt, ich wollte dir mit sowas nicht auf den Sack gehen, ich dachte es wäre eh aussichtslos.”

Kazuki zog ihn enger an sich, ließ seine Stirn gegen Yuutos Hinterkopf sinken.

“Es tut mir leid das ich nichts bemerkt habe. Vielleicht war ich wirklich blind..”
 

Yuuto schwieg noch immer, unfähig irgendwas darauf zu sagen. Er hätte solche Worte früher hören wollen. Viel früher. Unüberlegt ließ er sich etwas gegen den Anderen sinken, spürte Kazukis heißen Atem in seinem Nacken.

Warum hätte er etwas sagen sollen? Kazuki hätte es genau so gut tun können...

Sie waren so dumm gewesenen, dachte er, musste unweigerlich grinsen.

Auf der ganzen Welt gab es sicher niemanden, der genau so dumm war, wie die beiden.

Sie hatten aneinander vorbeigeredet so lange Zeit, war es doch irgendwo schon so offensichtlich gewesen..

Jetzt taten sie nichts weiter als sich kindisch zu verhalten, zu streiten, ihre Gefühle irgendwo auf der Strecke lassend.
 

“Lass uns das nachholen, was wir verpennt haben, Yuuto.

Das mit Manabu und dir ist doch so oder so nichts ernstes..”, hauchte Kazuki nach einer Weile leise, berührte mit den Lippen unbeabsichtigt sein Ohr.

Er hatte lange über das nachgedacht, was er da sagte, wollte sich einfach sicher gehen das er Yuuto nicht nur aus einer Laune heraus anlog, weil es ihm leid tat.

Doch es wahr die Wahrheit. Nichts weiter, als die pure Wahrheit.
 

Yuuto sah zu Boden, in die kleine Pfütze vor seinen Füßen.

Was sagte er da?

Dachte er wirklich nach allem wäre es so einfach zurückzugehen und so zu tun als wäre nichts?

Kazuki wusste nicht, was er da erwartete.

Natürlich, irgendwo machte es ihn glücklich zu wissen, dass alles nun so werden könnte, wie er es immer wollte.. Dennoch..

Dennoch schüttelte er mit dem Kopf, gerade als Kazuki in begriff war die Lippen auf seinen Hals zu legen.

“Ich kann das nicht.”, flüsterte er erstickt.

“Ich kann einfach nicht, du hast mir zu sehr wehgetan.”

Yuuto ließ den Kopf hängen, wollte nicht, dass Kazuki ihn weinen sah, markierte er doch sonst immer den Starken.

Und wenn Kazuki ehrlich war, war das eine andere Antwort, als er erwartet hätte. Aber er verstand Yuuto. Nur zu gut.

Sein Blick haftete auf dem braunen Haarschopf, abwartend ob Yuuto noch was dazu sagen würde.

Doch er sagte nichts, löste stattdessen nur Kazukis Umarmung.

Er räusperte sich, ehe er sich zu ihm drehte und aufsah.

“Es tut mir leid. Aber mehr als Freundschaft kann ich dir im Moment nicht anbieten.”
 

Kazuki lächelte schmal, wischte mit dem Finger sein Verlaufenes Make-up weg.

“Immer noch besser, als ignoriert zu werden.”, meinte er scherzhaft, wurde im nächsten Augenblick am Kragen seines Kostüms hinabgezogen, spürte kurz darauf Yuutos Lippen auf seinen.

Doch so plötzlich der Andere diese Aktion gestartet hatte, beendete er sie auch wieder, legte die Arme um Kazukis Nacken und schmiegte sich an ihn.

“Es tut mir leid.”, wiederholte er noch einmal, krallte seine Finger in den Haarschopf.

“Lass gut sein. Dir muss gar nichts leid tun. Ich bin derjenige, der sich zu entschuldigen hat. Dafür das ich so dumm und blind war.”

Kazuki legte die Arme ebenfalls um ihn, schloss kurz darauf die Augen.

“Lass uns ganz von neu anfangen und sehen was sich dieses mal raus entwickelt.”

“Ja...”
 

Manabu, der die ganze Zeit über im Türrahmen gestanden und dem Gespräch gelauscht hatte, raffte sich wieder dazu auf reinzugehen. Er war zufrieden, dass die beiden nun endlich mal mit offenen Karten gespielt hatten, fühlte sich irgendwo gut dabei der Auslöser von allem zu sein auch wenn es ihn verletze Yuuto so zu sehen.

Das ihre ‘Beziehung’ nicht lange halten würde war voraussehbar, auch wenn er sich gewünscht hätte sie hätte es getan. Er seufzte, warf noch einen kurzen Blick auf die beiden, die mittlerweile schon wieder am lachen waren.

Es war schade für ihn.

Dennoch hoffte er für die Zwei das sie es irgendwann einmal schafften eine Beziehung aufzubauen, nachdem sie so lange aneinander vorbei geredet hatten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (181)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...19]
/ 19

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akikou_Tsukishima
2012-05-28T10:19:44+00:00 28.05.2012 12:19
Die story ist einfach nur toll und ich musste sogar tränen zurückhalten um nicht zu weinen(war natürliche völlig unmöglich, wenn man kazuki fan ist und es nicht ertragen kann wie er die ganze zeit leidet). Aber ich finde es toll dass er am ende sein glück gefunden hat
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-16T16:39:56+00:00 16.03.2011 17:39
Einfach nur ein grandioses Ende!!!!
Wirklich passend!!!
Echt geeeeeeeniaaaaaaal!!!
TOLL!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-16T16:06:57+00:00 16.03.2011 17:06
Ach herje...ob das alles so gut geht????
Bin jetzt auf das Ende echt gespannt wie ein Flitzebogenn!!! xD
Echt klasse geschrieben wieder!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-16T15:54:12+00:00 16.03.2011 16:54
So auf gehts Jetzt wird gereeeeeeedet!!! xD
Echt genial, bin gespant ob Jin und Byou jetzt endlich wieder glücklich mit einander werden...wünschen tu ich es ihenen!!!
Echt klasse!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-16T15:40:04+00:00 16.03.2011 16:40
Oh mein Gott...einfach nur Zucker!!!!
Echt süß!!!, genial!!!, fantastisch!!!....erste Sahne!!!
Wirklich tollig!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-16T14:54:35+00:00 16.03.2011 15:54
Ui Kazuki ist echt blind!!!
Bin gespannt was Byou jetzt macht!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-15T18:46:04+00:00 15.03.2011 19:46
*quietsch*
Ich maaaaaaaaaaaagsssss......soooo dolleeee....das ich schon nur noch so dämliche kommis hinterlasse!xD
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-15T18:33:00+00:00 15.03.2011 19:33
Achja jetzt wird alles besser!!!...Oder? xD
Bin gespannt!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-15T18:18:27+00:00 15.03.2011 19:18
Ui ich bezweifle das das Ganz die Situation jetzt besser gemacht hat!!! ô.o
Aber ich mags!!xD
Damit bleibt es halt spannend!!!
LG -^.^-
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-15T17:58:06+00:00 15.03.2011 18:58
Ahhhh....armer Kazuki!!!
Also klar ich kanns auf der einen Seite verstehen aber doch nicht halb im Suff!?!
Mal wieder hammer geschrieben!!!
LG -^.^-


Zurück