Zum Inhalt der Seite

Sieben Todsünden

von L_Angel und Totenbuddler
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Avaritia ~ Geiz/ Habgier/ Habsucht

Immer sparsam mir allem, es könnte etwas verschwendet sein. Immer sparsam sonst läuft noch alles davon. So könnten die regeln meines Vaters lauten. Nie etwas geben, aber alles nehmen was man kriegen kann. Man wie mich das alles nervt. Immer noch den letzten Rest aufheben, wer weiß wofür man ihn braucht.
 

Schon wieder fängt ein Tag an. Schon am morgen geht es los, das Frühstück besteht aus Brot, einer kleinen Tasse Milch und einem etwa 5cm langen Bananenstück. Darauf legt erimmer besonders großen Wert, auf die einhaltung der regeln... Seufzend schaue ich in unsere Dose, sonst ist dort immer was für mich, für die Schule zum essen drin. Diesmal nicht, schon wieder nicht.
 

Ich kann mich noch gut an seine Worte erinnern „Wenn du auch noch ständig diese überteuerten Sachen haben willst, dann musst du sie dir von deinem geld kaufen, dafür reicht dein Kindergeld nicht mehr!“ Der Streit ging geschlagene drei Stunden.

Er war so kurz weil ich irgendwann mit einem Schrei nach oben gerannt bin „Warum hast du dann überheupt ein Kind gezeugt, wenn du es doch nur als Belastung ansiehst?“

Ich konnte nicht mehr hören was er darauf sagte, doch mir war so als hätte ich danach nur leere gespürt.
 

Einsam sitze ich nun hier auf der Fensterbank. Meine Mutter ist Tod, Geschwister habe ich keine und ein Haustier ist zu teuer.
 

Seufzend esse ich mein Frühstück auf. Wehe irgend jemand kommt mir mit dem Spruch „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.“ Wie mich das alles doch nervt. Das Gefühl Hunger zu haben, ich kenne es gut, doch nie musste ich hungern, nicht das das jetzt gedacht wird.

Meine Füße bewegen sich Richtung Schule, wie immer trage ich diese Klamotten habe ich sie doch doppelt und dreifach bekommen, sie waren ja so günstig.
 

Ein blondes Mädchen wartet an den Treppenstufen auf die schwarzhaarige, beide in der vierten Klasse sind sie die besten Freundinnen.

„Morgen, Silvia. Und freust du dich auch schon? Der letzte Schultag, ab morgen ist frei!!!“ mit mühe kann sich die schwarzhaarige zu einem leichten lächeln durchringen „Nun ja, ich werde in den Ferien ja nichts machen. Also worauf soll ich mich freuen?“ verwundert blickt die blonde ihre Freundin an.
 

„Aber es sind Ferien, egal was man macht oder nicht, man freut sich. So gehört sich das einfach!“ Silvia fängt an zu lachen „War doch nur ein Scherz, natürlich freue ich mich drauf. Machen wir wieder eine Wasserschlacht mit den Jungs aus dem Nachbarhaus?“

Beide Mädchen lachen als sie sich an das vergangene Jahr zurück erinnern, die anderen wurden vernichtet!
 

Die Klasse war still, denn sie wusste, jeh eher die lehrerin da vorne fertig mit ihrer Ansprache ist, desto eher durften sie nach Hause. Silvia war zufrieden, sie hatte ein Zeugnis nur mit zweien und dreien. Das konnte ihren Vater doch nur zufrieden stellen.

Zum Abschluß und bevor die Zeugnisse verteilt wurden warf die Lehrerin Schokoladenriegel in die Klasse. Silvia fing ihres nicht, der Junge hinter ihr fing ihres auf.
 

„So gierig Silvia? Bekommen wir Zuhause etwa kein essen?“ die schwarzhaarige errötete das war ja fast die Wahrheit. „Schaut euch das an! Die wird rot! Heißt das dass ich richtig liege? Deswegen lädst du auch niemanden zu dir ein, ihr verdient einfach kein Geld und seid zu arm um euch etwas anständiges zu leisten... Wahrscheinlich ist dein Vater ein vollkommener Versager.“ Sauer blickte ihn die grauäugige an, so durfte er nicht reden.
 

„Mein Vater ist kein Versager! Er ist der beste Vater den es gibt und er verdient sehr viel Geld. Wir können uns wenigsten irgendwann mal sehr viel leisten! Und ich lade nicht solche Leute wie dich zu mir ein weil das eine Beleidigung für den Teppich wäre, wenn deine Füße ihn berühren.“ Nun war sie vor Zorn rot im Gesicht.
 

Jeder konnte sie beleidigen, doch nicht ihren Vater! Auch wenn er sie nicht so gut behandelte, er war ihr Vater und sie liebte ihn. Vielleicht liebte sie ihn sogar weil er so war noch mehr als alle anderen ihren Vater liebten. Denn auch mit seinen Gefühlen war er geizig. Sie wollte doch nur seine Liebe.

Schweigend ging die blonde neben der anderen her, das war ein ganz schön starkes Stück gewesen, als Silvia vorhin in der Klasse herum geschrien hatte. Doch nun würde keiner mehr etwas über sie sagen, oder über ihren Vater.
 

Nur sie hatte wohl diese Verzweiflung gesehen, die für einen Moment Silvias Augen beherrschte. Still verabschiedeten sie sich als sich ihre Wege trennten.

Ich gehe nach oben zu unserer Wohnung, noch immer spüre ich wie mein Gesicht glüht. Ich hätte mir so etwas nicht zugetraut und doch hatte ich es gemacht. Stolz erfüllt mich, ich habe meinen Vater verteidigt!
 

Leise sitze ich in der Küche, endlich kommt mein Vater nach hause. Hibbelig warte ich darauf das er endlich alles abgelegt hat und in die Küche kommt.

„Na, auch schon da?“ seine Frage, wie ein Vorwurf ein Vorwurf warum ich lebe und ihm auf der Tasche liege. Erwartungsvoll schiebe ich ihm das Zeugnis hin, es ist doch gut.

Er schaut es sich an, sein Blick hebt sich und trifft meine Augen. Gleich wird er mir sagen das er stolz ist auf mich, gleich wird er mir sagen das ich gut war.
 

„Mmmhh. Könnte besser sein. Sind ja keine Einsen drauf. Wie willst du so nur jemals einen Job finden? Du musst dich mehr anstrengen. Wozu habe ich dir denn all diese Bücher gekauft. Ich wusste das war nur rausgeschmissenes Geld!“ Mir kommen die Tränen, das kann nicht sein, wieso macht er mich fertig? Wieso? Und dabei habe ich ihn doch heute noch verteidigt. Dabei liebe ich ihn doch. Wieso will er mich nicht? Ich renne raus, werfe ihm vorher noch ein tränen ersticktes „Das ist nicht fair.“ An den Kopf.
 

Ich laufe und laufe, versuche einfach nur weg zu kommen von ihm, von meinem ach so tollen Vater. Sie hatten alle so recht! Sie hatten alle recht. Ich kann nicht mehr, schon lange weiß ich nicht wo ich bin, schon lange habe ich meine Augen von der Umgebung abgewendet. Plötzlich sehe ich ein gleißendes Licht...
 

Ich erlebe einen Frieden, den ich nie gekannt habe, endlich. Mein Vater ist stolz auf mich. Mein Vater liebt mich. Mehr wollte ich nicht in meinem ganzen Leben.

Am nächsten Tag musste ihr Vater ihre Leiche identifizieren. Er weinte, er liebte sie, und war auch so stolz auf sie gewesen. Er wollte mit seiner Kritik sie noch mehr anspornen doch hat ihn sein Geiz an Gefühlen alles was er noch hatte verlieren lassen. Erst schob er jedem die Schuld zu, nur nicht sich. Nach zehn Tagen fand man ihn erhängt im Zimmer seiner Tochter auf.
 

~von Totenbuddler

Invidia ~ Neid/ Missgunst/ Eifersucht

Und schon wieder steht er im Mittelpunkt aller. Alle sehen zu ihm hinauf und bemerken dabei nicht im Geringsten wie sie über mich drüber trampeln.

Warum sind wir so verschieden und doch so gleich? Zwillinge und doch Fremde.

Und jetzt steht er wieder mit seinen ach so tollen Freunden vor seinem Spind. Ich bin wie immer allein. Alles was ich habe ist:

Niemanden, mit dem ich über meine Probleme reden kann.

Einsamkeit, wenn andere mit ihren Freunden Spaß haben.

Idioten, die immer um einen herumhüpfen, um sich in meinem Antlitz zu sonnen.

und schließlich:

Daphne.
 

Daphne war eine unserer Mitschülerinnen. Aber etwas ganz besonderes für mich und wie es aussah auch für meinen Bruder. Sie hatte langes blondes Haar, dass sie immer zu einem geflochtenen Zopf trug der ihr über die rechte Schulter fiel. Sie wirkte grazil und kokett, aber war keinesfalls zerbrechlich. Daphne war mir schon an unserem ersten Schultag, nach dem Umzug aufgefallen. Trotz ihrer Schönheit und ihrer Beliebtheit war sie keinesfalls eingebildet, was sie noch Engelsgleich erschienen ließ. Jeder in der Schule hatte sie gern. Natürlich auch mein ach so toller Bruder.
 

Schon wieder musste ich mit ansehen wie er um sie herum tänzelte und sie zum Lachen brachte, obwohl ich diesen Part immer einnehmen wollte. Er hatte sie nicht verdient. Er konnte jede auf der ganzen Schule haben, wahrscheinlich auch von den um liegenden Schulen, also warum meine Daphne. Daphne sollte sich nicht mit einem wie ihm abgeben, sondern mit mir. Okay, ich sah bei weitem nicht so gut aus wie mein Bruder, war nicht so beliebt wie er oder hatte so tolle Freunde. Aber ich war intelligent, war humorvoll und romantisch, zumindest glaubte ich das.
 

Also warum hing sie ausgerechnet mit meinem Bruder herum.

Ich sah wie sie miteinander flüsterten und schließlich im Keller verschwanden. Ernüchternd musste ich feststellen wie der Neid in mir hochkroch und mich langsam unter seine Kontrolle brachte. Wie von jemandem geführt schlich ich den Beiden nach. Ich versteckte mich am Treppenabsatz und versuchte die Beiden zu orten. Sie befanden sich leider zu weit von mir entfernt, als das ich ihr Gespräch mit anhören konnte.
 

Ich sah wie sie leise miteinander sprachen. Die Eifersucht kroch wieder in mir hoch und wurde nur noch mehr geschürt, als ich sah wie mein Bruder im Gespräch seine Hand auf ihre Schulter legte. Und sie wehrte sich nicht mal dagegen. Tat so als hätte sie seine Pranke nicht mal gemerkt und lächelt ihn wieder mit ihrem unwiderstehlich süßen Blick an. Bei diesem Anblick brannte bei mir auch die letzte Sicherung durch. Wütend griff ich mir ein nahe gelegenes Rohr und zog meinem Bruder den Scheitel nach. Er war sofort tot und fiel wie eine Marionette ohne Spieler in sich zusammen.

Daphne wich schreiend von mir weg.
 

„Warum immer er? Was findet ihr nur an ihm? Er ist nicht so toll wie ihr denkt!“, schrie ich ihr entgegen. Sie wich keuchen immer weiter von mir weg, sah abwechselnd von meinem Bruder zu mir und zurück, bis ihr die Werkzeugbank den Weg versperrte.
 

„Aber er wird diesmal nicht gewinnen. Ich werde dafür sorgen, dass dich kein anderer außer mir bekommt!“, brüllte ich und hob das Rohr, als mich ein plötzlicher Schmerz in der Brust erstarren ließ. Verwirrt sah ich in das vom Weinen und dem heftig Schlurzen verzogene Gesicht, von der sonst so fröhlichen Daphne. Mein Blick verfolgte ihre Hände, die noch immer um den Schraubenzieher lagen, der aus der klaffenden Wunde in meiner Brust halb heraus ragte.

Die Erkenntnis über mein Vergehen kam zu spät. Um Luft ringend ging ich ein paar Schritte zurück und fiel über die bereits kalte Leiche meines Bruders. Den Aufprall bekam ich nicht mehr mit, da ich genauso tot wie mein Bruder bei ihm auf dem Boden des Kellers unserer Schule lag.
 

Daphne wurde wenige Stunden später vom Hausmeister neben den Leichen von mir und meinem Bruder entdeckt. Seit diesen wenigen Minuten hier im Keller sprach sie nie wieder ein Wort und wurde in eine Nervenklinik in einer andern Stadt eingewiesen.
 

Freunde von ihr und meinem Bruder waren ebenso schockiert wie alle die je von unserer Geschichte hörten.

Doch das Schlimmste war, dass ich aus Neid die beiden Menschen die mir am nächsten waren getötet hatte. Meinen Zwillingsbruder, der alles für mich getan hätte und im Geheimen immer ein bisschen neidisch auf mich war. Und Daphne, das Mädchen welches schon seit langen in mich verliebt war, aber sich nie getraut hatte mich anzusprechen.
 

von L_Angel

Acedia ~ Trägheit des Herzens/ des Geistes/ Faulheit/ Überdruss/ Feigheit

Steve war schon immer ein Mensch gewesen der sich von anderen alles sagen ließ, wie er essen sollte, wie er schlafen sollte und wo und wann er was machen sollte. Er war nicht groß, wirkte aber zu dünn und unbeholfen. Er war die Art von Mensch die man nicht ganz für voll nimmt und auch wenn man noch so nett ist und freundlich einfach ausnutzt, auch wenn man das gar nicht wollte.
 

Wenn Briefe kamen so öffnete er sie nie gleich sondern wollte dies später machen. Oh, schniebte er alles vor sich hin, Verwandten besuche genauso wie die täglichen Einkäufe. Sein Leben war immer so.
 

Morgens ging der Wecker und der rothaarige richtete ihn noch eine Stunde später. Als er das nächste mal klingelte stand er auf, er schaute in den Spiegel. Es war mal wieder zeit sich zu rasieren. Seine Nase roch seltsame Gerüche, es wurde mal wieder zeit sich zu Duschen. Er schaute in die dusche hinein, er musste sie mal wieder säubern.
 

Das hat auch noch zeit bis morgen, das muss heute noch nicht sein.
 

Er zog sich an, kaum noch Sachen da die sauber waren, er musste mal wieder waschen. Das Essen im Kühlschrank rochen seltsam auch hatten manche von ihnen Schimmel angesetzt. Der Kühlschrank war auch kaputt.
 

Das hat auch noch Zeit bis morgen, das muss heute noch nicht sein.
 

Er hatte diese Sachen schon seit einem Monat immer wieder verschoben, Tag für Tag mit dem immer gleichen Satz. Das hat auch noch Zeit bis morgen, das muss heute noch nicht sein.
 

Er ging zur Arbeit, in der Bahn nahmen alle Abstand von ihm, keiner wollte ihm oder seinen Gerüchen zu nahe kommen.
 

„Hallo Steve!“ rief ihm Ellie entgegen als sie den Fahrstuhl anhielt damit er mit nach oben fahren konnte. Gemeinsam standen sie darin und redeten über die Arbeit, sie war noch nicht lange dabei und wusste noch nicht das Steve eigentlich nur für die Arbeiten benutzt wurde die kein anderer machen wollte. Sie kannte sich noch nicht mit der Rangfolge aus, schon jetzt als Neuling stand sie über ihm.
 

Morgen spreche ich den Chef auf mein Weinachtsgeld an, morgen wird es auch noch reichen. Komisch das er das nur bei mir vergessen hat zu überweisen, obwohl, sonst bekomme ich das Geld ja auch erst sehr spät überwiesen. Scheint etwas vergeßlich zu sein...

Dachte sich Steve, es war Juli und immer noch nicht hat er den Chef nicht danach gefragt wo sein Weinachtsgeld ist, er verschob es immer wieder.
 

Der Chef hatte sein gellt nicht vergessen. Er wusste das er sich das bei diesem Angestellten leisten konnte.
 

Ellie fand Steve eigentlich attraktiv und er sie auch, doch schob er es immer wieder vor sich hin sie anzusprechen. Schon seid sie bei seiner Firma angefangen hatte wollte er sie fragen ob beide mal zusammen irgendwas machen wollten.

Das hat auch noch Zeit bis morgen, das muss heute noch nicht sein.

Sagte er sich immer wieder.
 

Die Jahre vergingen, Steve sprach Ellie nicht an. Sie hatte gute Chancen in der Firma und machte schnell Karriere.

Steve fragte sich wieso sie dies so schnell schaffen konnte, er war doch viel länger hier und hatte nicht einmal die Hälfte davon geschafft, was sie geschafft hat. Sie heiratete Steves Vorgesetzten, Steve hatte sie nie angesprochen.
 

So oft währe Steve schon fast verhungert, weil er kein Essen kaufen gegangen ist, er verschob es immer soweit das die Geschäfte nicht mehr aufhatten. Noch öfter hatte er allerdings eine Lebensmittelvergiftung, er lies sein Essen zu viel Leben.
 

Steve war ein Feigling und ließ sich ausnutzen. Steve war faul und dies führte zu seinem Tod.
 

Er starb weil er es immer weiter aufschob seinen Hausmeister Bescheid zu geben das er ein Leck in der Gasleitung hatte. Seine Wohnung flog nicht etwa in die Luft, oh nein, er erstickte.
 

Hätte er sein Leben in die Hand genommen und nicht alles vor sich her geschoben, so wäre er jetzt glücklich denn Die Himmlischen mochten ihn. Hätte er es geschafft diese schlechte Eigenschaft zu überwinden hätten ihn alle Türen offen gestanden.
 

Dann währe dies hier eine Geschichte von jemanden der alles erreicht hat und im leben so einiges mitmachte, alles aber heil überstand. Dann währe diese Geschichte wohl um einiges länger...
 

Zeit Gewähr mir eine Pause, lass mich kurz verschnaufen ehe ich wieder los muss.

Los zu dem Alter, dem Ende und dem Anfang.
 

Bitte Gewähr sie mir, nur ganz kurz...

Superbia ~ Hochmut/ Übermut/ Hoffart/ Eitelkeit/ Stolz

„Das Hindernis, das das Physische dem Geistigen entgegensetzt, ist ein Argument für die Ablehnung des Physischen, denn in der verborgenen Vorsehung der Dinge sind unsere größten Schwierigkeiten unsere Besten Gelegenheiten. Die Vervollkommnung auch des Körpers sollte, im Gegenteil, unser letzter Triumph sein.“, sagte ein kluger Mann namens Sri Aurobindo.

Vervollkommnung des Körpers ist die Aufgabe eines jeden Menschen, die er im Laufe der Jahre erfüllen muss.
 

Aber nur wenige Menschen, wie ich werden Vollkommen geboren.

Ich muss zugeben: Ich bin mehr als gut. Ich bin perfekt.

Keinerlei Krankheiten.

Einen wunderschönen Körper.

Ich werde von allen Menschen geliebt, die mich sehen und kennen lernen. Und das kann man ihnen ja auch nicht verübeln, denn selbst ich würde mich lieben, wenn ich mich kennen lernen würde.
 

Ich liebe es, wenn die anderen in meiner Schule mir bewundernde Blicke zu werfen und aus dem Weg gehen, wenn ich durch die Gänge gehe. Es gibt zwar auch neidische Blicke von anderen Mädchen, aber das kann man ihnen doch nicht verübeln. Es ist schwer sich in ein besseres Licht zu stellen ohne dabei mit so einem perfekten Mädchen wie mir verglichen zu werden.

Es gab so gar welche die haben sich umgebracht, weil ihr Schwarm / Freund sich lieber mit mir sehen ließ als mit ihnen. Das tut mir zwar leid, aber ich sehe es irgendwie auch wie ein Kompliment.

Doch seit Neusten habe ich eine Rivalin Saskia, die es nicht aushält, wenn ich im Mittelpunkt stehe.
 

Ich ging gerade den Gang in der Schule entlang, als ich plötzlich von jemanden in das nahe gelegende Klassenzimmer gezogen wurde. Saskia.
 


 

„Wie kannst du es wagen mir den Freund auszuspannen? Du hast ihn nicht verdient!“, schrie sie mir entgegen. Ihre Augen waren vom weinen noch ganz rot.

„Weil ich ihn im Gegensatz zu dir mehr als verdient habe. Ich habe alles was ich will verdient. Und noch eins: Sprich mich nicht wieder so respektlos an oder hast du vergessen mit wem du sprichst?“

„Ach, und was bist du? Eine die sich alles erlauben kann, sogar anderen die Freunde auszuspannen und diese dann nach einiger Zeit wie heiße Kartoffeln fallen zu lassen?“
 

„Ich bin ein Geschenk Gottes an die Welt! Oder hast du jemals etwas so perfektes gesehen wie mich?! Ich glaube nicht, also lass mich endlich gehen!“, sagte ich und stieß sie von der Tür weg, die sie mit dem Rücken versperrte. Dabei kam sie ins trudeln und stürzte. Was mir auch egal wäre hätte sie mich nicht mitgerissen.
 

Ich kam aus dem Gleichgewicht, als Luisa mich zu Seite stieß und wollte mich mit einem schnellen Griff an ihr festhalten. Doch ohne erfolg. Ich riss sie mit. Ich hörte nur einen dumpfen Schlag und sah wie sie bewusstlos auf dem Boden lag. Leicht amüsiert darüber, dass wenn sie aufwachte ein Veilchen haben würde und nicht mehr so makellos sein würde, setzte ich mich auf und sah sie von oben herab an, als mir plötzlich ein kleines Rinnsal an der Seite ihres Kopfes auffiel. Der Sturz hatte sie heftiger erwischt als ich dachte. Der Notarzt, den ich rief konnte nichts mehr für sie tun. Sie war tot.
 

Als ihre Leiche aus dem Klassenzimmer zum Waagen gebracht wurde stand ich auf dem Hof.

„Tja, das war wohl dein Schicksal, liebe Luisa. Und meins ist es deinen Platz einzunehmen.

Du hättest auf den Spruch hören sollen: Hochmut kommt vor dem Fall!

Nur bei mir nicht. Bei mir ist das wohl anders herum!“, flüsterte ich und drehte mich breit lächelnd um.
 

Da stand auch schon der Rektor unserer Schule und sah mich mahnend an. Was wollte er denn nur von mir? Mit strengem Ton in der Stimme sagte er mir nur das ich ihm folgen solle. Ich tat wie er es mir sagte. „Stimmt es das Lusia dir den Freund weggenommen hat?“ schuldbewußt blickte ich auf den Boden „Ja das stimmt.“ „Saskia, du musst mir jetzt die Wahrheit sagen, hast du das mit Absicht getan? Hast du sie absichtlich so verletzt?“ geschockt blickte ich ihn an, wie kann er nur so etwas von mir denken? Mein Blick sagte mehr als Worte, er verstand. „Das hätte ich auch nicht von dir gedacht. Doch tu mir den gefallen und geh heute zu Lusias Eltern, Ich möchte das sei von dir hören wie alles passiert ist. Ich weiß es ist schwer, aber du würdest ihnen dabei sehr helfen.“
 

Nun stehe ich also hier, vor dem durchschnittlichen Haus und traue mich nicht zu klingeln. Dann tat ich es doch, und eine vor Kummer verzehrte Frau machte auf. „Du bist Saskia? Danke das du gekommen bist. Komm mit.“ Ich folgte mir und mein Blick wanderte über die Bilder, auf sehr wenigen nur war Lusia zu sehen. Komisch. Die dicken Polster nehmen mich ganz gefangen. Ich habe eben Lusias Eltern den Vorfall geschildert, sie weinen. Ruckartig springt ihre Mutter auf. „Da du eine Freundin von meiner Tochter gewesen bist, sollst du auch ihr Zimmer sehen, um Abschied zu nehmen.“
 

Das Zimmer der braunhaarigen ließ mich ihre Mutter alleine. Nur Bilder von ihr. Keine freunde, keine Freundinnen. Nichts. Trotz der Bilder wirkt es hier kahl und trostlos, hatte sie etwa niemanden der sie besuchen kam? Ein Zettel liegt auf dem Schreibtisch, ihr Tagebuch mir fallen Tränen auf das Papier. Sie war so einsam. Sie sehnte sich nach Liebe und Anerkennung. Warum habe ich das nie bemerkt? Warum erfahre ich das erst jetzt. Sie war so einsam in ihrer Eitelkeit, so allein.
 

Ein letztes mal schaue ich zu ihrem Haus zurück, ich will ihren Platz nicht einnehmen, nicht wenn ich dadurch aus so einsam werden muss... Hätte ich das früher gewusst, hätte ich ihr helfen können? Wären wir vielleicht Freunde geworden? Fragen auf die niemand eine Antwort geben kann...
 

Einsamkeit, du bist so still und doch so laut. Berühre mich,

doch laste mir nicht deinen Fluch auf.
 

Von L_Angel
 

ein bisschen Totenbuddler

Gula ~ Völlerei/ Gefräßigkeit/ Unmäßigkeit/ Maßlosigkeit/ Selbstsucht

Menschen besitzen nichts, außer ihrer Seele im Leben. Mein Großvater sagte dies einmal zu mir. Ich war noch so klein dass ich nicht wusste was er meinte, doch nun weiß ich was er mir damit sagen wollte. Denn ein Mensch den ich kannte, oder vielmehr zu kennen glaubte, kannte diesen Spruch wohl nicht.
 

Simon geschlagene sechzehn Jahre alt und gerade in der wunderbaren Zeit der Pubertät wartete ungeduldig am Bahnhof. Während er auf Lukas wartete überlegte er sich die nettesten Schimpfwörter um ihn zu empfangen, schon wieder hatte sich der andere verspätet.
 

Atemlos rannte Lukas auf ihn zu, mit einer Hand winkend bat er um Verzeihung. „Sorry, aber ich musste mir nur noch schnell das neue Birkende Spiel holen. Das ist bestimmt super!“ fragend sah Simon ihn an. „Worum geht es denn in diesem Spiel? Ich habe davon noch nie etwas gehört.“ „Darin geht es um Bäume, eigentlich um Birken, manche sprechen mit einem und erzählen wie sie aussehen und dann muss man sie in einem Wald voller bäume wieder finden.“ Simon hörte verzweifelt zu, wie konnte jemand nur für so ein Spiel Geld ausgeben? Wie konnte man überhaupt so ein Spiel herausbringen?
 

„Lukas, meinst du nicht auch das dass etwas seltsam ist? Ich meine so ein Spiel ist doch langweilig...“ meinte der blonde zaghaft, er wusste wie sensibel der andere im bezug auf seine Sachen war. „Was du denkst ist doch egal! Es gehört mir, nur mir!!!“ zischte der angesprochene zurück.
 

Schweigend gingen beide weiter, was sollten sie auch sagen? Plötzlich blieb Lukas stehen, ein Schaufenster hatte gerade ein Schild aufgestellt >Nur für kurze Zeit Geleebohnen in der Geschmacksrichtung Gele<. Sofort stürmte der schwarzhaarige hinein, das musste er haben, egal was Simon sagte, er kaufte nichts unnötiges, die Sachen wollten doch alle zu ihm, er musste sie besitzen.
 

Entsetzt schaute der andere ihm nach, wie kann man nur Geleebohnen kaufen die nach Gelee schmecken? Der andere war nun vollends durchgedreht.

Lukas kam wieder raus und beide setzten ihren Weg zur Schule fort. Diese Woche war Projektwoche und ihre Klasse machte eine Mittelalter Siedlung, richtig mit kämpfen und zwei verschiedenen, verfeindeten Truppen. Simon und Lukas waren beide im Schloß das von den anderen bedroht wurde.
 

Gelangweilt saßen beide nun auf dem Boden, immerhin waren sie nur Knechte, im geheimen meinten sie immer noch das die lose irgendwie manipuliert worden sind, sie mussten einfach Ritter sein. „Gib mir mal ein paar von den Bohnen ab.“ sagte der blonde zu seinem Freund „...Nein, die sind schon ... alle!“ „Wie? Du hast doch den ganzen Bestand davon aufgekauft, wie kann der schon leer sein?“ unruhig rutschte Lukas auf dem Boden herum „Du bekommst sie nicht. Sie gehören mir, mir du bekommst sie NICHT!!!!!“ der schwarzhaarige hatte weit aufgerissene Augen als er seinen Freund anschrie und sich mit der anderen Hand immer mehr von den Geelebohnen in den Mund schob. „du bekommst sie nicht, du bekommst sie nicht, niemand bekommt sie, sie gehören mir. Sprach er wie ein Mantra vor sich hin. Immer und immer wieder.
 

Simon stand auf und legte ihm eine Hand auf den Rücken. Lukas schnellte nach oben, seine Bohnen umklammert sah er ihn aus geweiteten Augen an „Du bekommst sie nicht...“ Simon hob abwehrend die Hände „Ganz ruhig! Ich will gar keine, du musst sie mir nicht geben wenn du nicht willst!“
 

Es war wie ein innerer Drang in dem Schwarzhaarigen, er konnte nicht anders, er musste einfach alles Besitzen. Jetzt schämte er sich für seinen Ausbruch. ...wie peinlich!

„Nein hier, du bekommst ja welche.“ Zögernd hielt er die Hand mit einigen Bohnen über die von seinem Besten Freund.

Seine Hand wollte sich nicht öffnen. Er wollte doch in seinem Innern schrie etwas. Er schaffte es nicht seine Hand zu öffnen und die Bohnen fallen zu lassen. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn mit aller Kraft wollte er die Hand öffnen, mit aller Kraft versuchte er dagegen anzukämpfen.
 

Er schaffte es nicht, er gab auf, wollte er die Bohnen doch gar nicht hergeben. Er warf sie sich in den Mund. „War nur ein Scherz, du bekommst keine. Sie gehören mir.“ Der schwarzhaarige drehte sich um. Doch Simon hatte den Schweiß auf seiner Stirn gesehen, konnte den Kampf im Innern des anderen erahnen, haben seine Augen doch eine eigene Geschichte erzählt.
 

Simon wusste das der andere in seiner Kindheit seine Eltern kaum gesehen hatte, dafür bekam er immer alles was er wollte, seine Liebe bestand nur aus Dingen, nie aus Menschen. Er fand es nicht so seltsam das der andere wohl deshalb Liebe nur mit Dingen verband, doch dies wurde langsam extrem. Immer noch sah Lukas seine Eltern kaum, doch das Geld was er bekam hätte wohl für seine ganze Klasse für eine Klassenfahrt gereicht.
 

Die Uhr des blonden piepte schnell machte er sie aus, dies hier war Mittelalter und da waren Uhren nicht erlaubt. „ich muss zum Küchendienst, treffen wir uns nachher wieder hier?“ der schwarzhaarige nickte und schon verschwend Simon.
 

Lukas ging an der sogenannten Mauer entlang, sie bestand aus einem ca. 1,50 m hohen Kaninchendraht. Auf der anderen Seite standen die Angreifer, in zwei Stunden mussten sie die Burg eingenommen haben, oder die anderen hätte gewonnen.
 

Samuel ging an die Mauer heran. „Morgen Lukas, und wie sieht es bei euch so aus?“ „Darf ich dir nicht sagen Samuel, du bist ein Angreifer.“ Der angesprochene lachte „Lukas, du hast doch in einer Stunde Tor Wachdienst, lass und rein. Sei so nett ja?“
 

Sauer starrt der schwarzhaarige den rothaarigen an. „Wieso kommst du darauf, das ich so etwas mache? Die ist meine Gruppe, ich werde sie nicht so einfach verraten, schon gar nicht für dich.“ linkisch antwortete der angesprochene „Ich habe hier diesen Anspitzer von Fritz, den wolltest du doch schon immer haben. Hörst du nicht wie er nach dir ruft? Er will von dir besitzt werden!“
 

Wie versteinert schaut Lukas auf den Anspitzer, ja der ruft nach ihm, er will von ihm besitzt werden, kein anderer darf ihn bekommen. Was scherten ihn schon die anderen? Schließlich sind die bestimmt auch glücklich wenn er glücklich ist.
 

Samuel ist der Zwillingsbruder von Simon, beide sind eineiige Zwillinge nur hatte sich Samuel die Haare rot gefärbt. Er war schon immer der durchtriebenere von den beiden gewesen. Auch er wusste von Lukas komischen Macken, und er nutzte sie aus um das zu bekommen was er wollte, wie jetzt. Der Rothaarige war nicht Böse in dem Sinne, seine Freunde würden jederzeit das Gegenteil behaupten, er war raffiniert und er weiß wie der zum Ziel kommt.

Lukas ließ die feindliche Gruppe für einen Anspitzer in das Schloß einmarschieren. Seine Mannschaft verlor. Als bekannt wurde wer für die Niederlage verantwortlich war wurde Lukas von allen Seiten beschimpft, selbst Simon der wusste das Samuel ihn ausgenutzt hatte verteidigte ihn diesmal nicht. Das war selbst für ihn zu schwer zu verstehen.
 

Der schwarzhaarige versuchte sich zu verteidigen „Seht doch dieser Anspitzer, der ist fast neu. Er wollte zu mir, und er gehört mir! Kommt ihm nicht näher, bleibt weg, bleibt weg...“
 

Ab diesem Tag wurde Lukas geschnitten, und auch Simon hatte nur wenig Kontakt zu ihm. Immerhin hat er ihn für einen gebrauchten Anspitzer den Feinden und vor allem Samuel ausgeliefert. Das ging nun doch zu weit.
 

Lukas Eltern nahmen ihn aus der Schule, er kam in eine andere. Eine in einer anderen Stadt. Doch sie nahmen sich ihm nicht an, alles andere blieb so wie immer, alles bis auf seine kleine Macke. Diese baute sich immer weiter aus.
 

Er wurde noch Selbstsüchtiger, er übertrieb mit allem und konnte nicht aufhören sich jeden Schrott zu holen den es gab.
 

Er hat nie eingesehen das der Mensch wenn er stirb nichts mitnehmen kann außer seine eigene Seele. Die sollte man in erster Linie hegen und pflegen. Ich konnte ihm das nie verständlich machen. Ich habe ihn nie wieder gesehen. Aber mir erzählte jemand mal das er gestorben ist, ihm soll eine seiner Bowling kugeln auf den Kopf gefallen sein. Dabei konnte er gar nicht Bowling spielen, er wollte sie einfach nur besitzen.
 

Ich weiß nicht was aus dem besten freund meines Bruders geworden ist, mir würde er seine nummer sicher nicht geben, sollte er noch Leben, die gehört ja ihm... ihm allein!
 

Würde dich so gern erlösen, würde dir so gerne alles abnehmen, doch nur du kannst es, nur du kannst die Ketten sprengen, die deinen Geist festhalten.
 

~von Totenbuddler

Luxuria ~ Wollust/ Unkeuschheit

Die Sonne ist bereits untergegangen. Die anderen sind schon zu Bett gegangen, zumindest hoffte ich das.
 

Vorsichtig öffnete ich meine Tür und sah schnell nach rechts und links in den schwach beleuchteten Gang. Zum Glück war er leer. Leise schloss ich die Tür hinter mir. Die Flamme der Kerze, die ich bei mir trug, flackerte leicht bei jedem Schritt und ließ verzerrte Schatten an der Wand tanzen.

Die Angst erwischt zu werden und die Aufregung vor dem Bevorstehenden pumpte mir das Adrenalin ins Blut und ließ mein Herz wie wild schlagen.

Der Mond stand am Himmel und erhellte die Landschaft, die ich durch die Fenster an denen ich vorbei ging erkennen konnte.
 

Ich kam meinem Ziel, das große Tor näher als ich plötzlich das Knarren einer Tür wahrnahm. Erschrocken versteckte ich mich hinter einer Säule zu meiner Rechten und pustete die Kerze aus. Leise Schritte kamen näher.

„Ist da wer?“, hörte ich eine bekannte Stimme flüstern. „Clara?“

Es war Clarissa. Erleichtert trat ich aus dem Schatten und zeigte mich meiner Freundin.

„Was machst du hier? Solltest du nicht schon lange im Bett liegen und schlafen?“, fragte ich.

„Ach, und du? Die Oberin wird dich rausschmeißen, wenn sie erfährt, dass du dich jede Nacht rausschleichst!“

„Dann sollte sie es besser nicht erfahren!“, sagte ich und drehte mich zum Gehen weg.
 

„Ich werde schweigen, weil du meine Freundin bist. Aber ich werde nicht für dich lügen, damit du es weist!“, meinte Clarissa und ging zurück zu ihrem Zimmer.

Als ich durch das große Tor schritt umhüllte mich die Dunkelheit. Da das Kloster am Hang eines Berges stand und ich nun runter ging, konnte ich die Häuser des Dorfes im Mondschein ausmachen. Zu dumm, dass ich die Streichhölzer im Zimmer gelassen hatte. Wohl oder übel musste ich mir ohne was zu sehen einen Weg nach unten erahnen.
 

Ein erneutes Knarzen ließ mich wieder zusammenzucken.

„Clara?“

Erleichtert atmete ich aus und drehte mich zu dem Schatten, der auf mich zukam um.

„Robert du sollst mich nicht immer so erschrecken!“

„Aber ich liebe es, wenn du so erschrocken guckst.“, flüsterte er mir ins Ohr und legte mir von hinten seine Arme um die Taille.
 


 

Tief versanken wir in einem innigen Kuss, der mir den Atem raubte. Näher drückten sich unsere erhitzten Körper und trieben sich gegenseitig immer weiter. Ich spürte wie Roberts Hand die Außenseite meiner Oberschenkel nachfuhr und mir langsam das Nachthemd hoch strich. Als auch dieses jetzt überflüssiges Kleidungsstück den Weg, weg von uns fand. Sanft erkundete er meinen Körper und jagte mir dabei immer wieder neue Schauer über den Rücken. Sanfte Küsse berührten jeden Zentimeter meiner Haut.
 

„Dafür, dass du mit Gott verheiratet bist, scheine ich einen Teufel in meinem Bett zu haben.“, raunte er mir zärtlich ins Ohr. Ich sah wie der Schweiß seinen Körper über mir zum Glänzen brachte.

„Der Herr sagte doch ´mehret euch´, also mach endlich weiter.“, trieb ich ihn weiter an.


 

Völlig erschöpft und noch immer nach Atem ringend strich Robert mit der Hand über die noch immer schweißnasse Brust, die sich unter meiner Berührung stoßweise hoch und runter bewegte.

Grinsend sah er mich aus den Augenwinkeln an, schloss seine muskulösen Arme um meine Schulter und zog mich näher an ihn ran.
 

„Wie kann ich dich nur dazu bringen, dass Kloster zu verlassen und mit mir abzuhauen?“, fragte er.
 

Genervt rollte ich mit den Augen und löste mich aus der Umarmung. Ich suchte meine Kleider zusammen, spürte dabei aber immer seinen Blick im Rücken.

„Du weist ganz genau, dass ich das Kloster niemals verlassen werde. Ich habe mich verpflichtet Gott bis zum Tod zu dienen.“
 

„Tolle Dienerin bist du. Oder hast du bereits vergessen, dass du die oberste Regel jede verdammte Nacht der letzten Wochen gebrochen hast?!“, ich konnte sehr gut seinen Kummer und seine Enttäuschung aus seiner Stimme hören.

„Wie sollte ich, aber du solltest es nicht zu weit treiben.“

„Wie meinst du das?“

„Hast du etwa nicht bemerkt, dass ich dich die ganze Zeit benutzt habe? Denkst du tatsächlich ich würde mich in einen dreckigen Hirten verknallen und mit ihm durchbrennen?! Du hast zu viel Fantasie.“
 

Ich schloss die letzten Knöpfe meines Nachthemdes und ging in Richtung Tür.
 

„Warum hast du das getan?“, hörte ich seine dünn gewordene Stimme hinter mir flüstern.

„Nicht deinetwegen. Ich wollte schwanger werden! Damit ich mein Kind dem einzig wahrem Herrscher opfern kann.“, sagte ich und wollte mich noch mal zu ihm umdrehen, um seine verletzte Miene zu sehen, als mich etwas Schweres am Hinterkopf traf und alles um mich herum schwarz wurde.
 

Ich schlug sie nur bewusstlos. Solch gottloses Gesindel sollte Leiden auf dem Weg in die Hölle. Ich hatte mein Leben Gott verschrieben und zog seit Jahren durchs Land und bestrafte die die nicht den richtigen und einzig wahren anbeteten. Die, die sich dem Teufel verschrieben.
 

Ich schaffte die Bewusstlose in den Stall und deckte sie mit Stroh zu. Dann strich ich ein kleines Streichholz an und betrachtete es noch ein bisschen bevor ich es auf das Stroh zu meinen Füßen warf.
 

Nach wenigen Minuten brannten der ganze Stahl und die Gottlose.

Wieder hatte ich es geschafft für meinen Herrn die Welt aufzuräumen.

Leise vor mich hin pfeifend nahm ich meine Sachen und ging mir das nächste Opfer des Teufels zu suchen, wissend das der Herr immer auf meiner Seite steht.

Auf der Seite des Unersetzlichen.
 

~von L_Angel

Ira ~ Zorn/ Wut/ Vergeltung/ Rachsucht

Ich hasse diesen Kerl, er hat mein Leben zerstört, er hat meine Seele zerrissen und dennoch lebe ich.

Ich hasse ihn!!!

Jeden Tag muss ich aufstehen, jeden Tag schaue ich in den Spiegel und sehe dieses Gesicht, welches mich aus einer irren Grimasse heraus angrinst.

Ich hasse ihn, so sehr!!
 

Ständig höre ich noch sein hämisches Lachen, als ich vor ihm kniete. Mein Stift bricht, ich kann mich nicht konzentrieren. Jedesmal wenn ich die Augen schließe, sein Gesicht, jedesmal wenn ich Ruhe habe, seine Stimme in meinen Ohren.

Ich hasse ihn!

Nie wieder wird er mich wieder berühren können.

Ich hasse ihn.
 

Der Gedanke daran, dass er noch Lebt, ist wie ein glühendes Eisen, das sich langsam durch meine Haut frißt. Die Splitter meines Bleistiftes reißen meine Haut auf, Blut quillt hervor. Erfreut lächle ich, die Gedanken an ihn verschwinden zwar nicht aus meinem Kopf doch der süße Schmerz läßt mich an meine Rache denken. All das was ich erleiden musste wird er auch spüren, all das und noch viel mehr.
 

Mein Blut gerinnt... los lauf weiter, töte mich endlich! Wieso stirb dieser Körper nicht endlich? Ich falle hin, versuche das Zittern meines Körpers zu verdrängen, versuche ihn zu verdrängen. Den Tod wird mein Körper nicht durch mich erfahren, so weit kriegt er mich nicht. Niemals! Ich hasse ihn.

Mir kommen die Tränen, weil ich ihn so sehr hasse. Ich stoße zu will den Schmerz des Hasses mit dem Schmerz von dem Stift in meinem Bein übertreffen.

Erschöpft sacke ich zusammen, habe keine Kraft mehr, schlafe ein...
 

Rache! Ein schöner Gedanke. Rache, lass mich schlafen und Energie tanken auf dass meine Wut Nahrung findet und mich stärker macht.
 

Mein Körper rebelliert als ich aufstehen will, wieder ein Tag. So schnell wie möglich ziehe ich mich an, heute muss ich wieder meinen Pflichten nachgehen. Mein Bein schmerzt, das rote Loch in meinem Bein zeigt mir ständig wie schwach ich doch bin.

Ein ganz normaler Tag, in der Bahn und den Bussen, kein Mensch erkennt was in mir tobt, kein Mensch sieht was ich zu tun bereit bin.
 

Da steht er, lächelt die Leute an und wird von allen als netter Mensch empfunden.

Ich hasse ihn.

Sein Blick erfaßt mich, in seinen Augen blitzt etwas als er näher kommt.

Ich hasse ihn.

Freundlich erwidere ich sein lächeln, lasse mir nichts anmerken. Ich schüttele seine Hand. Er legt mir eine Hand auf die Schulter, ich habe das Gefühl sie würde in Flammen stehen. Fordernd schiebt er mich zu den Leuten mit denen er bis eben noch geredet hat. Er stellt mich als guten Freund vor.

Ich hasse ihn.

Freundlich fragt er mich was ich das Wochenende gemacht habe, wie es meinem Hund geht und ob ich mich auch über die wieder gestiegenen Strompreise aufrege.

Ich hasse ihn.
 

Ich erzähle ihm was er doch sowie so schon weiß, mein Wochenende war wie immer etwas Fußball und ansonsten nur ausruhen. Spaßhaft erwidere ich auch das mein Hund doch letzten Monat gestorben ist, als ob er das nicht wüsste ist er doch daran schuld gewesen, er will nur in den Wunden bohren, mich verletzen. Zu seinen letzten Worten schüttele ich nur den Kopf, natürlich bin ich sauer aber was kann man schon tun?
 

Ich will Rache, ich will meine Rache so sehr diese Flamme mich innerlich verbrennt während ich hier neben ihn stehe und trotzdem weiter lächle. Seine Hand auf meiner Schulter hält mich in eiserner Gewalt, er denkt das ich ihn nun fürchte, das ich ihn hassen könnte würde er wohl niemals denken, dieses Selbstverliebte....

Ich hasse ihn.
 

Mit entschuldigendem Blick löse ich mich von der Gruppe, von seinem Griff. Meine Beine führen mich zum Essen. Heute hat einer der älteren Mitarbeiter seinen letzten Tag, habe ich Geld für sein Geschenk in den Hut getan?

Mit gegenüber steht eine junge Frau, scheu lächelt sie mich an. Wir kommen ins Gespräch, sie ist sehr nett.
 

Gedanken verloren halte ich immer noch das Kuchenmesser in der Hand als ich über ihre Frage nachdenke, was bis jetzt das schönste Erlebnis in meinem Leben war. Verschmitzt lächle ich sie an „Das ich dich hier getroffen habe...“ sie errötet bei meinen Worten. Ein Glücksgefühl durchflutet mich, das erstemal seit Tagen danke ich nicht an ihn, an den Schmerz. Der Schmerz scheint nicht mehr zu existieren, der Hass schrumpft während ich mit ihr rede. Vielleicht kann ich mit ihrer Hilfe noch mal neu anfangen. Sie scheint nicht abgeneigt von mir zu sein.

Endlich habe ich einen Weg gefunden wie ich diesem endlosen Gefühlen entkommen kann, endlich ein Lichtblick in meiner schwarzen Seele.
 

Plötzlich legt sich wieder eine Hand auf meine Schulter, drückt leicht zu. Ohne zu ahnen wer da hinter mir steht fühle ich das Brennen. Er schon wieder. Das Tier in mir knurrt, all meine Muskeln spannen sich unter dem Anzug an. Der Hass und die Wut regen sich wieder in mir.
 

„Langweilt er dich auch schon wieder? Tut mir leid, das kleine Hündchen ist mir eben wohl entlaufen...“ seine Stimme so schmierig und voller Hohn, ich hasse sie. „Er wird dich sicher nicht anspringen, dazu ist er viel zu feige. Der Kleine wehrt sich nicht, niemals.“ Sein Lachen erschallt in dem kleinen Raum, wie sehr ich ihn doch hasse. Die Wut staut sich, langsam schaue ich hoch, die Frau schaut ihn entgeistert an, sieht dann zu mir. Ihr Blick sagt soviel bringt er doch Mitleid, Unverständnis und auch Verachtung zum Ausdruck.
 

Wieder zittert mein Körper, ich kann nicht mehr, ich will meine Rache, er kann doch damit nicht immer durchkommen. Ruckartig drehe ich mich um, befreie mich von seiner Hand und stoße zu. Er röchelt während ich wieder nach hinten taumle, sein Bauch blutet. Entsetzt starrt er auf sein Blut das auf den Boden tropft. „Feigling.“ Kommt unter keuchen aus seinem Mund. Wie von sinnen stürze ich mich wieder auf ihn, steche zu zehn, Zwanzig mal ich weiß es nicht. Dann wird alles schwarz um mich. Manchmal wache ich in einem weißen Raum auf, doch bin ich die meiste Zeit auf den prächtigsten Blumenwiesen, hier kann mir niemand etwas antun...
 

Meine Flügel fallen, nacheinander brechen die Federn ab. Der Himmel, eine süße Verheißung und mein einziger Wunsch, Freiheit.
 

~ von Totenbuddler



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Metal_Angel
2008-04-14T22:20:48+00:00 15.04.2008 00:20
auch dieses kap war wieder klasse!

ihr habt echt gut beschrieben, wie uns diese gefühle zerstören können...wenn wir sie zu sehr zulassen! sie können einen von innen zerfressen, wie eine krankheit!

echt super! jedes einzelne kap!

glg sista
Von:  Metal_Angel
2008-04-14T22:12:37+00:00 15.04.2008 00:12
sprachlos...

...doch eins muss ich sagen, und ich bin mir sicher, dass ihr das wisst^^ selbstjustiz ist nicht der wille gottes (ich weiß ich fasel^^)

weiterso

lg sista
Von:  Metal_Angel
2008-04-14T22:02:16+00:00 15.04.2008 00:02
hammermäßig und trotzdem traurig!

lg sista

(les gleich weiter *g*)
Von:  Metal_Angel
2008-04-13T19:38:01+00:00 13.04.2008 21:38
gut geschrieben!!
traurig und schmerzhaft...

lg sista
Von:  Metal_Angel
2008-04-13T19:30:28+00:00 13.04.2008 21:30
so traurig...
aber gut geschrieben!

lg sista
Von:  Metal_Angel
2008-04-13T19:22:58+00:00 13.04.2008 21:22
wow...super geschrieben!
sorry...bin etwas sprachlos...

lg sista
Von:  Metal_Angel
2008-04-13T18:45:59+00:00 13.04.2008 20:45
hammer!
ich hab mir grade dieses kap durch gelesen und ich muss sagen: wow...
düster und schmerzvoll...und gut geschrieben(mit außnahme winziger rechtschreibfehler)!!

ich les gleich das nächste..
auf jedenfall weiterso!

lg sista


Zurück