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Go away...

... 'cause you've stolen my heart.
von

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Confusion.

Dunkle Stille umgab Dean, als er seine Augen ein weiteres Mal an diesem Tage öffnete. Er drehte den Kopf in die Richtung, in der er das Fenster vermutete, seine Augen nahmen den Rahmen des Fensters wahr. War es immer noch Nacht? Oder war es bereits Morgen? Der sechsundzwanzig Jährige hatte keine Ahnung, als er sich leise seufzend aufrichtete und sich umsah. Nach wenigen Herzschlägen hörte er sanften und gleichmäßigen Atem neben sich gehen.

Sam.

Ein kaum merkliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er seinen Kopf ein wenig nach links neigte, wobei sein Nacken ein leises Knacken von sich gab. Das würde sicher ein lustiger Tag werden. Kein Auftrag, keine Vermutungen, nichts Böses. Einfach nur einen Tag mit dem Bruder zu verbringen war doch auch einmal eine schöne und entspannende Abwechslung, oder etwa nicht?

Dean schmunzelte, als sich Sam ein wenig neben ihm regte, den Kopf hob und planlos durch die Gegend stierte.

"Hä? Du bist schon wach, Dean?"

Ein leises Knarren ertönte, als sich der Jüngere der beiden Winchesterbrüder aufsetzte. Dean nickte verschlafen, fuhr sich über die Wange.

"Ja, dem scheint wohl so zu sein", feixte er zurück, Sam durch die Haare wuschelnd.

"Hey!", kam es zeternd zurück, doch Dean kümmerte das nur wenig, wenn überhaupt. Er hob seine Beine über die Bettkante, setzte die nackten Füße auf den Boden und gähnte. Es dauerte einige Augenblicke, ehe er aufstand und ans Fenster trat, um die zugezogenen roten Vorhänge beiseite zu ziehen. Er tat besagtes und blinzelte hinaus in die Nacht. Nichts war zu sehen, außer seinem Auto, das funkelnd im Licht der Laterne - äußerst entzückender Anblick! - stand und vor sich hin prangte.

"Sam? Sollen wir heute etwas zu zweit unternehmen?"

Angesprochener hob seinen Kopf, blickte Dean verwirrt an.

"Hö? Wie kommst du jetzt darauf? Ich mit dir? Willst du dich etwa zanken?", lachte er.

Dean jedoch war nicht so wirklich nach Lachen zumute. Er senkte betreten den Kopf, ließ die Schultern hängen. Ein leises - wenn nicht gar trauriges - Seufzen entwich seinen Lippen, ehe er nickte.

"Ist schon okay, was frage ich auch? Ist irgendwie klar, dass du nicht willst."

Sam stand hastig vom Bett auf, tapste auf seinen Bruder zu, versuchte es zumindest, wollte sagen, dass er sehr wohl wollte und seine Frage nur ein wenig überraschend gekommen war, doch ehe er den Mund auch nur annähernd öffnen konnte, war Dean auch schon zur Tür gegangen.

"Dean, nein. Wa -!"

Weiter kam er jedoch nicht, da Dean ihn nur kopfschüttelnd ansah.

"Nein, ist schon okay! Du hast Recht. Was willst du denn mit deinem Bruder machen? Dich bemuttern lassen? Ich gebe ja zu, dass ich diesen berühmtberüchtigten 'Großer-Bruder-Komplex' habe... Aber dennoch. Viel Spaß heute."

Er lächelte matt, schloss dann die Türe hinter sich, nachdem er auf den Flur der kleinen Ein-Zimmer-Küche-Bad-WOhnung getreten war.

Eiligen Schrittes lief er diesen entlang, griff nach seinem Schlüssel und nach einem Shirt, zog es sich über und verschwand.

Sam konnte nur noch das Quietschen der Reifen hören, als Dean davonfuhr.

Und er konnte nichts machen, außer total bedeppert in der Zimmermitte zu stehen und auf die Tür zu starren.

Auf die Tür, durch die sein Bruder soeben gegangen war.

Drunken.

Dean klemmte sich verbittert hinter das Lenkrad, stieß den Schlüssel regelrecht gegen den das Armaturenbrett, ehe er es schließlich schaffte, das Auto zum Laufen zu bringen. Murrend trat er auf das Gaspedal, so heftig, dass die Reifen quietschten. Ihm schwirrten gerade zu viele Gedanken durch den Kopf, als dass er sie hätte ordnen können. Wie war er bloß auf die dämliche Idee gekommen, Sam nach einem 'gemeinsamen Tag' zu fragen? War doch selbstverständlich, dass er ablehnte. Dean wollte gar nicht wissen, was er nun von ihm denken musste. Dieses überstürzte davon hasten...

Der Sechsundzwanzigjährige schüttelte den Kopf und drehte die Musik lauter, dass der Bass in seinen Ohren dröhnte. Hatten sie sich jetzt gestritten, oder was war das eben? Seufzend nahm er eine Hand vom Lenkrad und fuhr sich über das etwas gewachsene Haar, dann schluckte er. Hoffentlich war dem nicht so. Er hasste nichts mehr als die Tatsache, mit Sam verstritten zu sein. Es brachte ihn nahezu um. Dieses Gefühl der Abneigung, wenn er ihn wütend ansah... Es brach Dean jedes Mal aufs Neue das Herz.

Immer und immer wieder.
 

Der junge Mann sah auf, als er an einem Club angekommen war. Er hatte gar nicht registriert, in welche Richtung er gefahren war. Merkwürdig. Schulterzuckend parkte er in einer abgelegenen Seitenstraße, dann erhob er sich gemächlich und trat auf die Straße. Ein lauer Wind ließ ihn frösteln, als er ihm über den Nacken strich. Dean streckte sich ein wenig, als er das Auto abschloss, den Schlüssel in seiner Hosentasche - in der Jackentasche wäre das ja viel zu gefährlich, falls jemand seine Taschen durchsuchen würde, während die Jacke irgendwo an einem Kleiderständer hing - verschwinden ließ und sich langsam auf den Weg zum Club machte, aus dem bereits unüberhörbar laute Musik herausquoll. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er über den kleinen Hof - der übrigens äußerst verdreckt war - schritt. Vielleicht würde er sich ja bei einem Bier ablenken können und so nicht mehr an Sam denken. Genannter trieb ihn noch in den Wahnsinn. Diese ständigen Gedanken an ihn... Das war ja nicht zum Aushalten.

Mit einer fahrigen Bewegung griff er sich noch einmal ins Haar, strich es zurecht. Dann öffnete er die Tür, trat hinein. Augenblicklich wurde er von stickiger und schwerer Luft, die wie eine Wolldecke über dem Raum lag, empfangen. Nicht nur der beißende Zigarettenrauch in seinen Augen machte ihm zu schaffen, nein, der grässliche Geruch nach zu viel verzehrtem Alkohol drehte ihm regelrecht den Magen um.
 

"Oh mein Gott", murmelte Dean, als er nach einem freien Tisch Ausschau hielt. Keine Chance. Alles war gerammelt voll. Leise seufzend wollte er sich bereits der Bar zuwenden, um ein Getränk zu bestellen, das er dann wohl oder übel im Stehen würde trinken müssen, als er jedoch inne hielt. Da war ein Platz. An einem Tisch. An dem ein anderer Mann saß. Dean hob eine Augenbraue, sah ihn musternd an. Etwa kinnlanges, braunes Haar. Schlanke Statur, schöne Augen. Dieses Gesicht... Dean hatte im ersten Augenblick gedacht, er würde Sam da sitzen sehen. Aber das war er natürlich nicht. Ein kurzes Zögern, ehe der Sechsundzwanzigjährige auf den Tisch zu stapfte. Eiligen Schrittes, damit ihm auch ja keiner zuvorkam. Er legte ein Lächeln auf seine Lippen, ehe er an den Zweiertisch trat und den Fremden freundlich ansah.

„Schönen Abend auch. Ist das Plätzchen hier noch frei?“

Der Blick, den der Kerl ihm schenkte, ließ Dean erzittern. Dieses freundliche, zärtliche... Als würde er in Sams – ohne es zu übertreiben! – Augen blicken.

„Aber natürlich. Setzen Sie sich.“

Dean jedoch schüttelte den Kopf, als er sich langsam nieder ließ, die Jacke dabei um die Stuhllehne legte.

„Bitte duzen Sie mich. Oder duze mich.“ Ein leises Kichern. „Ich bin noch zu jung, um gesiezt zu werden.“

Ein erneuter Blick des anderen, der ihm durch Mark und Bein fuhr. Und dann dieses Lächeln... Verdammt, das könnte wirklich Sam sein, würde Dean seinen Bruder nicht so gut kennen! „Wie alt bist du denn?“, hörte er ihn plötzlich sagen. „Süße sechsundzwanzig“, lachte Dean. „Und du?“ Als Antwort kam bloß ein leises Kichern.

„Zweiundzwanzig.“ Dean nickte. Mensch, das wurde ja immer besser! Jetzt musste er nur noch ‚Sam’ heißen, dann wäre dieser Kerl wirklich perfekt. „Und wie heißt du?“, fragte Dean deshalb schmunzelnd, als er einen Kellner, der an der Bar herumhantierte, herbeirief.

„Dan.“ Ein erleichtertes, kaum vernehmbares Aufseufzen. Also doch kein Sam. Zum Glück.

„Und du? Mensch, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen! Was ist denn das für ein schlechter Smalltalk?“ Dean lachte auf, Dan kicherte mit. Wirklich, er hatte Recht. Dieses Gespräch war ja der totale Wahnsinn.

„Ich heiße Dean.“

„Schön, dich kennen zu lernen, Dean.“

Dan streckte ihm seine rechte Hand entgegen, in die Dean grinsend einschlug.

„Ganz meinerseits.“
 

Dean wusste nicht, wie lange sie bereits am Tisch des völlig überfüllten Clubs saßen und sich ein Bier nach dem anderen reinzogen. Nach einiger Zeit wurde dem Sechsundzwanzigjährigen so schlecht, dass er sich wankend erhob.

„Ich... Ich glaub, ich geh mal... Du... weißt schon.“

Er kicherte dämlich auf, als er langsam in die Richtung der Toilette stapfte. Sein Blick hing an der Tür, seine Schritte wurden von Meter zu Meter immer schwerer. Was war denn bloß mit ihm los?! So kannte er sich gar nicht... Normalerweise betrank er sich nicht so sinnlos, aber diesmal... Die Gedanken an Sam vernebelten seine Sinne vollkommen und Dan sah ihm auch noch so ähnlich... Diese Vorstellungen, die er am Tisch gehabt hatte, hatten ihn nahezu um den Verstand gebracht.

Hastig öffnete er die Toilettentür, trat in eine Kabine. Und ehe er sich versehen konnte, spürte er auch schon zwei warme Hände an seinen Schultern, die ihn sanft gegen die Wand drückten.

„Hä?“

Dean wollte sich umdrehen, da er sich plötzlich mit dem Gesicht an einer Kabinenwand wiederfand, doch derjenige, der ihn gegen Genannte drückte, ermöglichte ihm das nicht. Er hörte das leise Klicken, als die Tür abgeschlossen wurde. Dann wurde er plötzlich umgedreht – und er blickte in Dans – äußerst erregtes – Gesicht.

„Höööö? Was willst’n du hier?“, fragte Dean etwas verwirrt. Doch bevor Dan etwas erwidern konnte, spürte der Kleinere der beiden seine Lippen auf den seinen. Dean hob seine Hände, legte sie an Dans Brust, doch er kam nicht gegen ihn an. Er war größer als er selbst. Und stärker.

„Hör a-“, wollte er gerade beginnen, als er seinen Mund geöffnet hatte. Doch das war ein Fehler. Im nächsten Augenblick auch schon spürte er Dans Zunge, die er gewaltsam in seinen Mund zwängte. Der Sechsundzwanzigjährige kniff die Augen, versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien – doch vergebens. Er spürte Dans Hand an seinem Hintern, die andere öffnete gerade seine Gürtelschnalle. Dean konnte nicht fassen, was gerade hier geschah. Ihm wurde auf einmal noch schlechter. Er spürte die Übelkeit regelrecht in seinem Hals brennen. Am Liebsten würde er diesem widerlichen Kerl gerade in den Mund kotzen. Doch so einfach war das nicht.

Dean riss die Augen auf und ein leises Keuchen entwich seinen Lippen, als er urplötzlich des Anderen Hand zwischen seinen Beinen spürte. Oh mein Gott. Er wollte doch nicht wirklich...? Dean wurde plötzlich schwarz vor Augen, als Dan seine Hose hinabstrich und ihn ohne Vorwarnung umdrehte. Seine linke Gesichtshälfte wurde gegen die kühle Wand gepresst. Und ohne, dass er sich wehren konnte, spürte er, wie Dan in ihn eindrang. Tränen stiegen Dean in die Augen.

„Hör auf!“, warf er ein, aber Dan hielt ihm die linke Hand über die Lippen, dass es ihm wehtat. Mit der anderen strich er immer noch über seinen Schritt, ehe er sich langsam zu bewegen begann. Dean kniff die Augen zusammen, wollte ihm in die Hand beißen, doch der Alkohol ließ es nicht zu. Auch konnte er nicht verhindern, dass ihm eine Träne über die Wange lief. Wie sehr wünschte er sich jetzt Sam zur Hilfe... Aber der war ja nicht da. Dean schluchzte unterdrückt auf, als er das Stöhnen des Anderen vernahm, als er immer härter in ihn stieß. Warum tat er das bloß? Sie hatten doch bloß was getrunken... Smalltalk. Mehr nicht. Und jetzt... Dean kniff angewidert die Augen zusammen, als er spürte, wie Dan nach bereits wenigen Minuten kam. Keuchen erfüllte seine Ohren, dann zog er sich endlich aus ihm zurück. Dean sank zitternd zu Boden, als er endlich von ihm gelassen hatte. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würden, zog er sich hastig die Hose wieder hoch und verschwand.

So schnell wie er gekommen war.

Und Dean saß bloß aufgelöst und zitternd auf dem verdreckten Boden.

Tears.

Dean wusste nicht, wie spät es war, als er mit zittrigen Fingern nach dem Schlüssel in seiner Tasche suchte. Bestimmt war es schon weit nach Mitternacht. Hoffentlich machte Sam sich keine Sorgen... Bei dem Gedanken an seinen kleinen Bruder stiegen Dean die Tränen erneut in die Augen. Er musste unbedingt ungesehen in die Wohnung kommen. Wie Sam wohl reagieren würde, wenn er ihn so zu Gesicht bekam? Völlig fertig, am ganzen Leibe zitternd, verdreckt, betrunken. Und vor allem dieses Gefühl, das er hatte. Er fühlte sich so fürchterlich schmutzig...

Dean schluckte, stieg in den Impala und fuhr los. Langsam. Weil er nach Hause wollte und irgendwie doch nicht.

Er wollte Sam nicht über den Weg laufen. Obwohl er ihn jetzt brauchte.

Er wollte von Sam in den Arm genommen werden. Und er wollte ihn nicht berühren, weil er Angst davor hatte, ihn zu beschmutzen.

„Sam...“, murmelte er leise, als er die dunklen Straßen äußerst vorsichtig entlang fuhr, da er ja immer noch sturzbetrunken war. Genaugenommen durfte er in seinem Zustand gar nicht fahren, aber irgendwie musste er schließlich nach Hause kommen. Und seinen Wagen wollte er nicht stehen lassen. Und außerdem... Wer würde ihn denn mitnehmen, geschweige denn nach Hause fahren wollen? So, wie er aussah? Er strich sich die tränenbenetzten Wangen trocken und fuhr etwas langsamer, als vor einigen Minuten. Er hatte eine solche Angst, wie er sie noch nie gehabt hatte. Wirklich nie. Bei keinem ihrer Aufträge... Der Sechsundzwanzigjährige schluckte schwer, als er in eine Gegend kam, die ihm äußerst bekannt vorkam. Jetzt musste er nur noch da vorne abbiegen, dann würde er vor der Wohnung stehen, die er sich mit Sam teilte.

Seinem geliebten Bruder.
 

Klick.

Ein leiser Laut ertönte, als Dean den Schlüssel so vorsichtig wie nur möglich in das Schlüsselloch zwängte. Mit dem ganzen Alkohol im Blut war das gar nicht so leicht, außerdem war es stockdunkel und er wollte das Licht nicht anmachen. Langsam drückte er die Türe auf, nachdem er sie aufgeschlossen hatte, dann trat er auf Zehenspitzen ein. Alles wankte vor seinen Augen, als er das Holz langsam wieder einschnappen ließ.

Puh. So weit war er also schon mal.

Jetzt nur nicht Sam aufwecken. Leise schlich sich Dean in das Badezimmer, zog sich hastig Shirt und Hose aus. Duschen würde er jetzt nicht mehr, dafür war er einfach zu schwach und er wollte Sam ja nicht aufwecken. Seufzend betrachtete er sein fertiges Spiegelbild, so gut es ihm eben in der Dunkelheit möglich war. Er sah einfach nur schrecklich aus. Mit einer schwachen Bewegung fuhr er sich über das Gesicht, als er sich wieder umdrehte und zur Türe stapfte. Doch das war scheinbar ein Fehler. Denn als er den Flur betrat stand Sam ihm plötzlich gegenüber. Mit einem äußerst wütenden Gesichtsaudruck.

„Verdammt, wo warst du!?“, schrie er Dean dann auch schon an. Dieser jedoch, sah Sam nur verdattert an, war nicht fähig, auch nur ein Wort zu sagen. Sam sah gar nicht müde aus... Hatte er etwa – allen Ernstes – so lange auf Dean gewartet? Nein, das konnte doch nicht wahr sein...

„Hey! Ich rede mit dir!“

Dean hob seinen Kopf und sah Sam verständnislos an. Er wollte weg hier, einfach nur weg. Zum Glück war es gerade so dunkel, dass er ihn kaum erkennen konnte.

„Lass mich...“, flüsterte er, als er Sam beiseite schob und sich an ihm vorbeidrängte. Richtung Schlafzimmer tappte. Einfach nur ins Bett... Schlafen... Und morgen würde alles besser aussehen. Ganz einfach. Doch da hatte er sich gewaltig geschnitten.

Er zuckte zusammen, als Sam ihn plötzlich am Handgelenk packte, ihn zu sich umdrehte. Sorge stand in seinem Blick, meinte Dean in der Dunkelheit zu erkennen. Jedoch war die Sorge nicht allein. Die Wut in seinen Augen war nicht zu übersehen.

„Du sollst mir zuhören! Was ist denn nur los mit dir?“

Sams Griff um Deans Handgelenk wurde auf einmal fester. Er kniff die Augen zusammen, wandte das Gesicht ab. Und sprach. Leise, weil seine Stimme einfach nicht mehr hergeben wollte. Und außerdem würde Sam seiner Stimme bestimmt anmerken, dass er geweint hatte. Und das wollte er nicht.

„Nichts ist. Ich bin einfach nur müde... Also lass mich los.“

Er zerrte ein wenig unbeholfen an seinem Arm, wollte sich losmachen, doch dann schaltete Sam urplötzlich das Licht an. Sofort senkte Dean seinen Kopf. Er wollte nicht, dass Sam ihn ansah. Ihn, dieses schmutzige Etwas... Er hatte sich nicht wehren können, gegen diesen Widerlichen...

„Oh mein Gott.“

Dean schluckte augenblicklich, als er Sams nächste Worte vernahm.

„Was ist passiert?“

Gefragter schüttelte bloß den Kopf, als er spürte, wie ihm erneut die Tränen kamen. Und diesmal konnte er sie auch nicht zurückhalten, sie liefen ihm einfach über die Wangen.

Haltlos.

„Bitte, lass mich...“, schluchzte Dean, als er sich losriss und an dem völlig entsetzten Sam vorbeistürmte, direkt ins Schlafzimmer. Er ließ sich auf das Bett fallen, zog sich die Decke über die Ohren und zitterte, konnte es nicht verhindern.

Dean hörte auch nicht, wie Sam langsam ins Zimmer kam.

Dean sah auch nicht, dass Sams Blick auf ihm lag.

Dean spürte auch nicht, dass Sam sich vorsichtig neben ihn sinken ließ und ihm beruhigend über den Arm strich.

„Dean... Was ist passiert...?“

‚Ich wurde vergewaltigt. Das ist passiert.’

Er schluchzte leise, anstatt seinem Bruder zu antworten. Und dieser zog ihn bloß sanft in seine Arme. Dean riss die Augen auf, starrte aus dem Fenster. Was sollte das? War er nicht mehr sauer auf ihn? Oder war er das vielmehr nie gewesen?

„Dean, bitte... ich spüre das doch…”

Dieses Flehende in seiner Stimme...

„Ich... ich... er hat mich...“

Weiter kam er nicht, da überrollte ihn erneut ein heftiger Tränenschwall.

Sam blickte ihn erschrocken an. Er konnte nichts sagen, konnte nur starren. Auf Deans Rücken. Ein Keuchen durchbrach die Stille für eine Sekunde, dann regte sich erneut nichts mehr. Dean vergrub das Gesicht im Kissen und weinte haltlos weiter, als er Sams Wärme spürte, die sich schützend über ihn legte.

„Es tut mir Leid“, flüsterte der Sechsundzwanzigjährige.

„Hass mich bitte nicht.“

Dann spürte er, wie Sam seinen Kopf hob und ihn ansah.

„Ich? Dich hassen? Du spinnst. Du bist doch mein Bruder...“ Er strich Dean beruhigend durchs Haar, dann über die Wange.

„Und du musst wissen, dass ich immer für dich da bin, wenn etwas ist. Aber... jetzt schlaf erst mal, morgen reden wir weiter... Und dann fahren wir da hin und du zeigst mir diesen Typen. Den mach ich fertig.“

Auf Deans Lippen stahl sich ein flüchtiges Lächeln.

„Danke.“

Night.

Dean konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Ständig sah er Dans Gesicht vor sich, spürte seine Berührungen. Es brachte ihn nahezu um den Verstand. Was sollte das? Er wollte nicht länger an diesen verdammten Mistkerl denken! Wieso konnte er nicht einfach... Ja, wieso konnte er sich nicht einfach geborgen fühlen, jetzt, wo er endlich in Sams Armen lag? Auch, wenn er wusste, dass das nur so war, weil es ihm so schlecht ging und nicht, weil Sam irgendwelche Gefühle, die über Geschwisterliebe hinausragten, für ihn hegte... Nein. Zwar tat dieser Gedanke ein wenig weh, aber dennoch versuchte Dean, sich damit zufrieden zu geben. Er lehnte sich ein wenig zurück, nachdem er sich aufgesetzt hatte und starrte mit abwesendem Blicke aus dem Fenster. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen, als er aufstand.

Er konnte das nicht länger. Diese Gefühle, dieser Drang, Sam zu berühren, wenn er in seiner greifbaren Nähe war... Es war einfach unerträglich. Dean sah ein wenig zur Seite, zu Sam, der friedlich schlummernd im Bett lag. Wieso sie eigentlich in einem Bett schliefen, wussten beide nicht. Wahrscheinlich lag es daran, dass nur dieses Zimmer wirklich zum Schlafen geeignet war und immerhin wäre es nicht gerade bequem, auf dem Boden zu schlafen.

Ein schweres Schlucken, ehe er sich umwandte.

Ein kleiner Schritt, ehe er auch schon vor dem Bett stand.

Langsam - und vor allem leise – ließ er sich auf das Bett sinken, streckte eine Hand sachte nach Sam aus. Er wusste nicht, was mit ihm los war. Wirkliche Liebe konnte es doch nicht sein, oder etwa doch? Man verliebte sich doch nicht einfach in seinen Bruder, erst Recht nicht, wenn auch noch beide Männer waren.

Ein sachtes Kopfschütteln. Dann strich er Sam sanft über die Wange. Und erschrak. Was tat er da bloß!? Dean schloss die Augen, wollte seine Hand zurückziehen, doch das war gar nicht so einfach, wie er gedacht hatte. Nicht, dass Sam noch aufwachte und sah, dass er ihm gerade so nahe war...

Er wollte ihn nicht berühren und irgendwie wollte er es doch.

Weil er Sam liebte und sich andererseits auch davor fürchtete, wie ein geschlagener Hund.

Er wollte bei ihm sein und dann doch wieder ganz wo anders, damit sein Herz nicht so wehtat, damit sich sein Herz nicht so sehr nach Sam sehnte.

Dean senkte den Kopf. Es tat weh, wenn man voller Gegensätze war. Es zerriss einen förmlich, wenn man sich nach etwas verzehrte, es in greifbarer Nähe war, man es berühren konnte und man trotzdem wusste, dass dieses Etwas so weit entfernt war, dass man es nie würde haben können. Niemals. Zumindest nicht so, wie man es gerne hätte.

Und in Deans Fall war das Sam.

Er konnte ihm doch unmöglich jemals sagen, dass er ihn liebte, dass er ihn berühren wollte, dass er ihn einfach nur für sich haben wollte. Er wollte sagen ‚Du gehörst mir, Sam. Nur mir.’.

Aber das war unmöglich, er konnte es einfach nicht.

Ohne es zu merken beugte er sich ein wenig zu Sam herab, kam seinem Gesicht so gefährlich nahe. Er schluckte, seine Hand hielt sein Kinn immer noch sanft umschlossen. Und dann tat er es, eigentlich gegen seinen Willen. Obwohl sich das ja schon wieder widersprach, da er es ja eigentlich gar nicht merkte. Aber jetzt, wo seine Lippen die Sams berührten, durchzuckte es ihn wie ein Blitz, ein heftiger Stromschlag. Abrupt zuckte er zurück, fiel dabei vom Bett und stieß sich die Schulter an dem kleinen Nachttischchen.

„Ah, verdammt...“, stöhnte er, als er sich hastig aufsetzte und sich die schmerzende Stelle rieb. Hoffentlich war Sam nicht aufgewacht. Doch genau das war er. Nun ja... Wie hätte er bei diesem Rumpeln denn nicht aufwachen können?

„Dean?“, nuschelte Sam verschlafen und Angesprochener sah, wie er den Kopf hob und ihn ansah.

„Was machst du denn da auf dem Boden?“

Dean kratzte sich verlegen am Hinterkopf und stand auf. „Nichts mache ich. Schlaf weiter.“

Er lächelte flüchtig, strich sich dann noch mal über die brennende Haut, dann legte er sich kurzerhand neben Sam, drehte ihm jedoch den Rücken zu.

„Tut mir Leid, wollte dich nicht aufwecken.“ Er schloss die Augen und strich über das weiße, zerknitterte Bettlaken.

„Schlaf weiter, ja? Gute Nacht.“

Sam nickte ein wenig verwirrt, dann spürte Dean, wie auch er sich wieder hinlegte.

„Okay... Gute Nacht...“

Deans Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die zuvor angehaltene Luft leise wieder ausströmen ließ. Meine Güte, was war das denn gewesen?! War er denn von allen guten Geistern verlassen worden?!

Er krallte die rechte Hand in das Laken, als er die Augen zusammenkniff. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was er getan hätte, wenn Sam aufgewacht wäre, während er ihn geküsst hatte. Auch wollte er sich Sams Blick dann nicht vorstellen. Sicher total angewidert... und verhasst. Aber zum Glück hatte er ja nichts bemerkt. Dean seufzte leise, ließ den Druck seiner Hand wieder etwas nach und versuchte, einzuschlafen.

Nach diesem Kuss gerieten sogar die Gedanken an Dan in Vergessenheit.
 

Die Sonne schien bereits schwach in das mit Vorhängen zugezogene Zimmer, als Dean die Augen öffnete. Blinzelnd sah er sich um und stellte fest, dass Sam gar nicht mehr neben ihm lag. Verwundert sah er sich um, ehe er langsam aufstand. Erst einmal duschen... Nach dem gestrigen Abend war das wirklich nötig. Er kratzte sich flüchtig an der Schläfe, ehe er gemächlich in den Flur schlurfte, wobei seine Gedanken wieder um den Kuss vergangene Nacht herumschwirrten. Müde legte er die Hand auf die Türklinke und hoffte, dass Sam wirklich nichts bemerkt hatte... Aber wenn er es getan hätte, wäre seine Reaktion daraufhin wohl ganz anders ausgefallen. Aber was zerbrach sich Dean den Kopf darüber? Erst einmal duschen, wie gesagt.

Er drückte die Klinke hinunter, öffnete die Türe – und erstarrte.

Sam. Halbnackt. Vor ihm.

Dean spürte, wie ihm augenblicklich die Röte ins Gesicht schoss. Dieser Anblick... Er wandte sich abrupt ab, murmelte ein gestammeltes ‚Oh, entschuldige!’ vor sich hin und schloss die Türe hinter sich, knallte sie regelrecht zu. Oh mein Gott! Was war das denn gewesen?! Wieso hatte er das Bad nicht abgeschlossen, wenn er duschen war? Wieso... wieso stand er bloß mit einem Handtuch um den Hüften vor Dean? Ausgerechnet jetzt, wo seine Gefühle so oder so bereits verrückt spielten?

Der Sechsundzwanzigjährige atmete tief ein und zwang sich, ruhig zu bleiben. Er versuchte auch, das Blut nicht allzu sehr in seine Lenden schießen zu lassen, er wollte nicht wissen, wie das aussehen würde... Ausgerechnet bei Sam!

Er gab ein wütendes Schnauben von sich, wollte sich gerade von der Tür – an die er sich gerade lehnte – abstoßen, da wurde diese plötzlich geöffnet.

Und Dean kippte mit einem erschrockenen Aufschrei nach hinten.

Dream.

Dean konnte gar nicht so schnell reagieren, da lag er auch schon in Sams Armen. Oder er stand viel mehr in ihnen.

„Hey, was soll das?“, fragte er empört, als er sich zu Sam umdrehte und ihn fragend musterte. Was fiel ihm ein, einfach so die Türe aufzumachen? Er hätte sich doch denken können, dass Dean noch daran lehnte... aus welchen Gründen auch immer. Sein Arm tat an der Stelle weh, an der sein Bruder ihn festhielt, aber das konnte er ihm ja nur schlecht verübeln, da er ihn ja aufgefangen hatte. Wer wusste, was passiert wäre, wenn er das nicht getan hätte. Wahrscheinlich würde Dean jetzt mit einer Platzwunde am Kopf auf dem Boden liegen und langsam verbluten. Aber das war ja zum Glück nicht der Fall.

Dean wurde langsam sauer. Wieso antwortete Sam ihm nicht?

„Hallo? Erde an Sam?“

Er fuchtelte ihm ein wenig mit der rechten Hand vor den Augen rum, ehe er seinen Blick erschrocken auf Sams Gesicht legte, der seine Finger nun an seine Handgelenke gelegt hatte und ihn an die Wand drückte.

„Ehm...“

Dean zog die rechte Augenbraue gen Scheitel, als er Sam ansah. Machte es ihm Spaß, Dean regelrecht an die Wand zu nageln? Wie er dastand... Er drückte Deans Handgelenke jeweils eines neben seinem Kopf an die Wand, sein Gesicht kam dem Sams dabei gefährlich nahe. Doch das schien den Jüngeren anscheinend nicht zu stören. Im Gegenteil. Er lehnte sich ein wenig mehr an ihn, wobei er seine Hände ein wenig nach oben schob, sodass er Deans Hände nur mit einer festhalten konnte.

Dean sah ihn nur verwundert und vor allem verwirrt an, konnte sich nicht bewegen, nichts sagen. Nur sein Blick hing wie festgefroren in Sams Augen. Und dieser grinste plötzlich.

„Was guckst du so?“, sprach er dann endlich, ja, endlich, da Dean schon befürchtet hatte, er hätte in der Nacht seine Zunge verschluckt.

„Ist ja wohl mein gutes Recht, so zu gucken, wenn mich mein kleiner Bruder so an die Wand kettet, oder nicht?“, grinste Dean dann unsicher, als er merkte, wie Sam sich langsam etwas hinabbeugte, seinem Gesicht noch näher kam, als so schon. Und irgendwie beängstigte diese Tatsache Dean.

Was sollte das? Wollte er sich über ihn lustig machen? Hatte er etwa herausgefunden, was sein Bruder für ihn empfand?

Dean schluckte schwer, als er den Kopf ein wenig senkte und ihn gleichzeitig ein wenig nach rechts drehte. Dieser Zustand hielt sich jedoch nicht lange, da Sam ihn wieder zu sich herumdrehte und ihm lange in die Augen sah.

Der Sechsundzwanzigjährige wusste gar nicht, wie ihm geschah, als er plötzlich Sams Lippen auf seinem Mund spürte. Er riss die Augen auf, spürte, wie er sich verkrampfte.

Ehm... Hallo? Was sollte das denn jetzt werden? Sam küsste ihn? Ihn? Seinen Bruder?

Dean versuchte, sich loszumachen, er zerrte an seinen Handgelenken, bekam sie jedoch nicht frei. „Man, Alter, hör auf!“, keuchte er, als er Sams Hand zwischen seinen Beinen spürte.

„Was soll das denn?!“

Sam jedoch gab ihm keine Antwort, er küsste ihn statt dieser nur heftiger, zwängte ihm seine Zunge in den Mund, während er sich gegen den Kleineren drückte.

„Sam, verdammt!“

Doch Sam hörte nicht auf. Dean kniff die Augen zusammen, stieß Sam von sich – und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz.
 

Langsam schlug Dean die Augen auf, sah direkt in helles Licht. Mühsam richtete er sich auf, sich stetig den Hinterkopf reibend. „Verdammt, was war das denn?“ Er sah sich orientierungslos um und stellte fest, dass er im Badezimmer war. War das... ein Traum gewesen? Er lehnte sich an den Schrank, in dem sich Medizin befand und seufzte. Anscheinend schon. Mist. Dass er immer so was träumen musste! Konnte das nicht in Wirklichkeit auch mal passieren...?

Nein, natürlich nicht.

Doch nicht bei ihm und Sam... Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sein Blick an seinem Körper hinabglitt. Nein. Das war doch nicht wirklich wahr, oder? Nicht, dass es außergewöhnlich war, dass sich bei ihm bei solchen Vorstellungen eine beachtliche Beule in seiner Hose bildete... Aber bei Sam? Ausgerechnet bei seinem Bruder?

Klack.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Sam kam ins Bad, mit einer Schüssel – anscheinend kalten – Wassers, einem Tuch und mehreren Wattebäuschchen in den Händen.

„Ach, du bist wach?“, hörte er ihn auch schon fragen, Sorge lag in seiner Stimme.

Hastig griff Dean nach einem Handtuch, das neben ihm an einem Haken hing und warf es sich über die Beine.

„Mhm... Scheint so“, grinste er unsicher. „Was ist überhaupt passiert?“

Sam ließ sich langsam neben ihn sinken, das Tuch in das Wasser tränkend. Scheinbar merkte er – zum Glück auch! – nichts von Deans Malheur. Wäre ja auch ziemlich peinlich für ihn gewesen... Wenn Sam wüsste... Doch dessen Stimme riss Dean wieder aus seinen Gedanken und nahm somit seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Ich hab die Tür aufgemacht, als du sie zugeknallt hattest, weil ich dich fragen wollte, warum aus der Dusche nur kaltes Wasser kommt, da standest du aber davor und na ja... Da bist du eben nach hinten weggefallen. Ich hab versucht, dich noch aufzufangen... Warst aber zu schwer... Und na ja. Da bist du mit dem Kopf da auf dem Schränkchen aufgekommen... War zum Glück nicht tief, die Wunde, konnte sie selbst nähen, ohne einen Arzt rufen zu müssen...“

Sam senkte beschämt den Kopf, Dean jedoch winkte kopfschüttelnd ab.

„Ach was, hör bitte auf, dir Vorwürfe zu machen... Hättest mich schließlich liegen lassen können. Danke, ne?“

Er grinste seinen Bruder an und fluchte, als sein Kopf wieder begann, wehzutun.

„Aber na ja... Ist ja noch mal alles gut gegangen.“

Sam nickte, lächele sachte.

„Ja, zum Glück.“

Revenge.

Dean trommelte nervös auf dem Lenkrad seines Heiligtums – neben Sam natürlich, der war sein größtes Ein und Alles, aber das durfte dieser nie erfahren – herum, den Blick immer wieder leise zu seinem Bruder hinüberhuschen lassend. Schweigend betrachtete er ihn, während er ihn leise seufzen hörte.

Merkwürdig.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass gar keine Musik lief, was ja äußerst unüblich für ihn war. Langsam streckte er die rechte Hand nach dem Radio aus, nachdem er sie vom Leder gelöst hatte, um ein wahlloses Lied anzuschalten. Doch Sam kam ihm zuvor, indem er ihm völlig dreist auf die Finger schlug.

„Hey!“ Entrüstet blickte Dean ihm ins Gesicht, versuchte, irgendeine Emotion aus diesem herauszulesen, doch irgendwie wollte ihm das nicht so recht gelingen. Sam zeigte keinerlei Regung. Er saß schon die ganze Zeit so schweigend da, seufzte ab und an und sein Blick klebte dauernd an der Fensterscheibe.

„Was soll das?“

Dean starrte ihn immer noch an. Was sollte das? Wieso würdigte er ihn auf einmal keines Blickes mehr? Hatte er irgendetwas angestellt, ohne es selbst gemerkt zu haben? Nein, oder etwa doch? Doch da regte Sam sich plötzlich. Er wandte Dean sein Gesicht zu, sah ihn schweigend an.

„Guck auf die Straße.“

Seine Worte. Und Dean tat, wie ihm befohlen, bis er seinen Mund erneut öffnete.

„Hey, was ist los mit dir?“

Sam ließ ein wütendes Schnaufen seinerseits hören.

„Nichts. Ich denke mir bloß eine gerechte Strafe für diesen Mistkerl aus. Wie hieß der noch mal? Dan?“

Dean neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite, schien nachzudenken. Hatte er Sam seinen Namen verraten? Nicht, dass er wüsste... Er räusperte sich leise, dann kratzte er sich am Hinterkopf.

„Sam?“ – „Hm...?“

Dean schluckte. Irgendwie kam er sich dumm dabei vor, ihn jetzt zu fragen, woher er Dans Namen kannte, wahrscheinlich hatte er es ihm ja doch gesagt... Aber dennoch.

„Woher weißt du, dass er Dan heißt?“

Sam legte ein flüchtiges Lächeln auf seine Lippen. Und als Dean ihn für den Bruchteil einer Sekunde ansah, schien es ihm irgendwie... Ja, traurig.

Nanu? Was war jetzt los?

„Na ja... Du warst in der Nacht nicht zu überhören, als du dich unruhig im Bett herumgewälzt und seinen Namen unter... Tränen geschluchzt hast.“

Bei jedem Wort, das Sam so verbissen aussprach, spürte Dean, wie er röter wurde, sah Dean, wie sich Sam verspannte und seine Kiefer aufeinander presste.

„Ehm...“

Dean nahm seinen Blick beschämt von ihm, senkte ihn auf die Straße. Okay. So genau hatte er es dann doch nicht wissen wollen. Was musste Sam jetzt bloß von ihm denken? Dass er ein Schwächling war? Ja, wahrscheinlich. Er schluckte schwer, seufzte.

„Aha.“

Er spürte nicht, dass Sams Blick auf ihm ruhte. Er sah auch nicht, wie besorgt dieser war. Wie verletzt. Nun ja, vielleicht wollte er es auch einfach gar nicht merken. Aber sei’s drum. War doch jetzt eh egal...

„Dean, ich finde nicht, dass das Thema mit einem einfach ‚Aha’ erledigt ist. Der hat dich...“

Noch bevor er den Satz beendet hatte, schlug Sam mit der rechten Faust auf das Armaturenbrett. Sein zerknirschter Gesichtsausdruck sprach – Deans Meinung nach – Bände, aber dennoch... Niemand schlug sein Baby!

„Hey! Hör auf damit!“

Er nahm seinen Blick nicht von der Straße, als er sprach. Er konnte seinen Bruder in diesem Augenblick nicht ansehen, wusste der Teufel, warum.

„Ich finde nicht, dass du dich deshalb aufregen musst... Ist immerhin meine Sache. Er ist ja nicht über dich hergefallen, sondern über mich. Aber was soll’s.“

Dean schluckte, wollte rasch vom Thema ablenken, auch, wenn er wusste, dass das bei Sam nicht so einfach werden würde.

Nicht bei seinem kleinen Bruder.

Nicht bei diesem Thema.

Und vor allem nicht mit den folgenden Worten.

„Wo möchtest du essen? Und was überhaupt? Ich hab irgendwie Bock auf Fastfood. So oder so –“

Weiter kam er nicht, da Sam ihm das Wort abschnitt.

„Wo warst du gestern Abend?“

Dean ahnte Schreckliches.

„Ehm...“

„Wo warst du?!“

Sam betonte jedes Wort so stark, dass es Dean beinahe Angst machte. Er wollte gar nicht wissen, was sein sonst so zahmer Bruder mit Dan anstellen würde, würde er ihn ihm erst einmal „vorstellen“.

Sam wurde spürbar ärgerlicher, als Dean ihm keine Antwort auf seine Frage gab.

„Ey, ich will diesem Arschloch mal so richtig in den Hintern treten. Was fällt ihm ein, dich einfach so anzufassen! Dabei...“

Sam verstummte abrupt und Dean sah, wie er rot angelaufen war, als er ihn ansah. Rasch wandte Sam sein Gesicht wieder ab.

Dabei... was? Dabei was? Jetzt hatte Sam ihn neugierig gemacht! Was wollte er bloß damit sagen? Dean schluckte, schüttelte dann kaum merkbar den Kopf. Es hatte keinen Sinn. Auch, wenn Dean ihn jetzt fragen würde, was er sagen wollte... Er würde hundertprozentig keine Antwort erhalten – das wusste er jetzt schon. Er kannte Sam einfach zu gut.

Nun ja... Sie waren auch Brüder.

Was es jedoch mit dem „dabei“ auf sich hatte, sollte Dean erst einige Zeit später erfahren...
 

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend fuhr Dean ein zweites Mal in seinem Leben auf diesen Parkplatz.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend parkte Dean ein zweites Mal in seinem Leben an exakt der gleichen Stelle wie beim ersten Mal.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend stieg Dean ein zweites Mal in seinem Leben an dieser Stelle aus seinem Impala.

Und es wurde von Schritt zu Schritt immer schlimmer. In ihm schien die Übelkeit immer heftiger zu werden, das Schwindelgefühl vom vorigen Abend kehrte zurück, seine Beine waren weich wie Butter, kurz um – ihm ging es in diesem Moment generell mehr als nur mies.

„Müssen wir da wirklich noch einmal rein?“, wisperte Dean, als Sam ihn kurzerhand am Arm packte und ihn hinter sich herzerrte.

„Ja, müssen wir. Und Ruhe jetzt.“

Dean schluckte, wunderte sich gleichzeitig jedoch über sich selbst. Komisch. Höchstwahrscheinlich war Dan doch gar nicht da. Wäre ja ein riesiger Zufall, ihn gleich am nächsten Tag noch einmal anzutreffen. Und das an der gleichen Stelle. Vor allem war die Uhrzeit ziemlich unpassend... Mittags hatte Dan doch bestimmt Besseres zu tun, als in einer mehr oder weniger heruntergekommenen Bar herumzusitzen.

Und außerdem... Vielleicht hatte er sich ja schon längst aus dem Staub gemacht, weil er Angst hatte, Dean würde ihn sexuellen Missbrauchs wegen anzeigen?

Aber nun ja, sich den Kopf zu zerbrechen brachte nun wirklich nicht mehr viel, da Sam ihn zielstrebig zur Tür zog.

Einen Augenblick später war diese auch schon offen und die beiden Winchester standen im Raum. Wie auch bei seinem ersten Betreten diesen Raumes wurde Dean von einer heftigen Rauchwolke umhüllt. Er kratzte sich am Kopf, suchte mit seinem Blick nach irgendeiner – bestimmten – Person... Und erstarrte.

Nein. Oh mein Gott. Bitte nicht.

Sam schien Deans Zusammenzucken bemerkt zu haben, denn er kam unwillkürlich näher und legte Dean behutsam seine rechte Hand auf die Schulter.

„Was hast du?“, hörte er ihn auch schon leise fragen. „Ist er etwa hier?“

Sams Gesichtszüge verfinsterten sich schlagartig, als er sich umsah. Und Dean war einfach nicht imstande, irgendetwas zu sagen. Er fühlte sich zittern. Als er einen Schritt zurück wich, bemerkte ihn Dan. Sein Blick traf den Sechsundzwanzigjährigen wie ein Stromschlag. Mit einem Mal waren diese Gefühle wieder da. Diese Schmerzen. Die Demut. Alles auf einmal. Dean wurde schwindlig. Und er hatte Angst.

Sam folgte Deans Blick – Und sah einen Mann, dessen Augen auf Dean ruhten, dessen breites Grinsen nicht zu übersehen war.

Auf einmal packte ihn eine unbeschreibliche Wut, heftiger, als davor.

Ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken, stapfte er los. Direkt auf diesen Mistkerl – von dem er dachte, es wäre Dan – zu.

„Mitkommen“, war das Einzige, was er ihm mit Mühe und Not noch sagen konnte, ehe er ihn am Kragen packte und nach draußen schleifte.

Dean währenddessen stand immer noch da. Bewegungsunfähig. Gelähmt und starr vor Angst.

Was hatte Sam vor? Er wollte doch nicht wirklich... oder etwa doch?!

Er riss sich aus seiner Starre, lief Sam nach – doch er kam zu spät.

Sam hatte bereits zugeschlagen – und seine Befürchtung zum Leben erweckt.

„Sam, hör auf!“

Dean lief, ein wenig wacklig auf den Beinen, auf die beiden zu, wollte sie auseinander drücken, doch sie machten es ihm nicht allzu einfach.

„Dean, aus dem Weg.“, zischte Sam, dann machte Dans Gesicht erneut Bekanntschaft mit seiner Faust. Und Dean sah ein, dass es nichts bringen würde, Sam weiterhin davon abhalten zu wollen.

Fight.

Dean kam sich ein wenig bescheuert vor. Er stand da, völlig unfähig, irgendetwas zu tun. Und Sam prügelte sich vor seinen Augen mit Dan. Zum einen war das ja positiv, schließlich wollte Dean ja nicht, dass dieser Mistkerl einfach so davon kam. Aber andererseits? Sam? Wieso musste Sam das „erledigen“? Bloß, weil er zu feige war, dem Typen die Fresse zu polieren?

Schien so.

Aber dennoch. Dean wollte nicht, dass Sams hübsches Gesicht verunstaltet wurde. Also musste er – wohl oder übel, außerdem wusste er ja nicht einmal, wie – dazwischen gehen. Irgendetwas würde ihm ja wohl einfallen.

Also, Schritt Eins.

Erst mal müsste er sie ja irgendwie auseinander bekommen, was scheinbar nicht so einfach war, da sie aneinander klebten wie sonst was.

„Sam, hör jetzt endlich auf!“

Dean schob erst einen Arm, letzten Endes sich selbst zwischen die beiden Streithähne, bis er jeweils eine Hand an Sams, dann auch wider Willen eine an Dans Brust legte und sie auseinander drückte.

Nun ja.

Es zumindest versuchte.

Denn so einfach war das bei Sam, diesem sturen Bock, nicht. Noch bevor Dean sich irgendwie umdrehen konnte, hatte ihn sein kleiner Bruder regelrecht aus dem Weg gestoßen – und war wieder über Dan hergefallen. Dean konnte nur fluchend den Kopf schütteln, als er auf dem sandigen Untergrund aufkam, nachdem er sein Gleichgewicht verloren hatte.

Verdammt! Wieso war Sam bloß so kräftig? So kannte er ihn gar nicht...

Ein Keuchen riss ihn aus seinen Gedanken, dann ein dumpfer Aufschlag. Als der Sechsundzwanzigjährige den Kopf hob, lag Dan auf dem Boden, Sam saß auf ihm drauf und schlug immer noch erbarmungslos auf ihn ein. Dean schluckte. Seit wann war Sam bloß so... aggressiv? Eigentlich hätte Dean nicht einmal zu träumen gewagt, dass Sam auf einen am Boden Liegenden einschlagen würde – oder sich überhaupt einmal prügelte. Und dann auch noch für seinen großen Bruder. Irgendwie erniedrigte Dean diese Tatsache.

„Idiot.“, hörte er Sam plötzlich murmeln und als er sich aufrichtete und zu den Beiden hinübersah, holte der Jüngere ein letztes Mal aus – und dann regte Dan sich nicht mehr.
 

„Sag mal, spinnst du?!“

Dean hastete auf seinen Bruder zu, packte ihn an der Schulter und riss ihn – unsanfter als ursprünglich vorgehabt – zu sich herauf.

„Was denn?!“, giftete Sam zurück, sah ihn keuchend an. Er hatte einiges abbekommen... Seine Lippe war aufgeplatzt und er hatte einige blaue Flecken im Gesicht und an den Armen.

Und der Blick, den er Dan zuwarf... Richtig angsteinflößend.

„Er soll verrecken, dieses verdammte Arschloch.“

Sam machte einen Schritt auf ihn zu, Dean jedoch konnte ihn gerade noch zurückhalten.

„Man, Alter! Was ist denn in dich gefahren? Lass ihn leben! Es reicht schon, dass du ihn ohnmächtig geschlagen hast...“

Dean schluckte, zerrte dann sachte an Sams Arm.

„Na komm, lass uns verschwinden, bevor jemand kommt...“

Ohne sich noch einmal umzudrehen stapfte Dean – Sam im Schlepptau – hastig davon, in Richtung seines Impala.
 

„Man, der hat dich echt übel zugerichtet...“

Vorsichtig tupfte Dean das Blut, das bereits an Sams Lippe trocknete, von dieser. Sein Blick lag besorgt in den Augen Sams.

„Warum hast du das getan? Du bist doch echt krank.“

Sam ließ ein leises Schnauben hören.

„Warum? Du fragst auch noch so blöd? Ich meine – Hallo?!“

Er zappelte ein wenig aufgebracht auf der Kante des Bettes, auf das Dean ihn vor einigen Minuten gedrückt hatte, herum, als ob er nach Worten zu suchen schien.

„Er hat dich...“

Weiter kam er nicht, da hatte er sich aus Deans Griff gerissen.

„Dieses Arschloch!“

„Hey, beruhig dich... Sonst fängt es wieder an zu bluten...“

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen drückte Dean den Größeren zurück auf die Matratze, klebte ihm ein Pflaster auf die Platzwunde an seiner Schläfe.

„Hier – trink das. Gegen die Schmerzen.“

Dean hielt ihm eine Flasche entgegen, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war.

„Was ist das? Willst du mich abfüllen?“, grinste Sam und sein Bruder erwiderte sein Grinsen flüchtig, ehe er sich nach hinten fallen ließ und die Arme auf der Decke ausstreckte.

„Nenn es so, wenn du willst. Ich will aber nicht, dass du mir hier herumnörgelst, weil dir alles wehtut. Und vor allem dein Magen... Wenn’s dir morgen nicht besser geht, gehst du zum Arzt. Nicht, dass das was Schlimmes ist.“

Er hob seinen Blick, nachdem er fertig gesprochen hatte und stellte zufrieden fest, dass Sam die ganze Flasche mit einem Zug geleert hatte.

Das würde ja heiter werden, wenn er erst einmal betrunken war.

Hoffentlich schlief er dann. Nicht auszudenken, was Dean mit ihm anstellen würde, wenn er so hilflos vor ihm lag...

Er räusperte sich leise, als er spürte, wie ihm heiß wurde. Ein leises Husten folgte, ehe er sich aufrichtete und schließlich aufstand.

„Möchtest du irgendetwas essen?“

„Nö.“

„Trinken?“

„Nein.“

„Irgendwas anderes?“

Dean richtete seinen Blick auf Sam, der gerade rot anlief. Bei diesem Anblick musste der Ältere grinsen.

„Na, na... An was für Schweinereien denkst du da schon wieder, mein Lieber?”

Sam wich seinem Blick aus, legte sich demonstrativ auf die Seite, mit dem Rücken zu Dean und zog sich die Decke über.

„An gar nichts. Ich schlafe. Gute Nacht.“

Dean wandte sich grinsend um.

Dann würde er sich jetzt eben was zu Trinken besorgen.

Thanks.

[Dankeschönchen für die lieben Cmnts, wollte ich an dieser Stelle auch einmal gesagt haben xD Vielen, vielen Dank *-* Komisch ist nur, dass ich bisher nur positive Dinge zu lesen bekommen habe... o.o Dabei find ich meinen Schreibstil echt miserabel xD Aber nya, ich hoffe, ihr bleibt auch weiterhin dabei & schreibt eifrig Cmnts *_* -Suchti ist- xD

Nun denn, viel Spaß beim Lesen & ich entschuldige mich auch noch, dass es diesmal so lange gedauert hat – ich wusste einfach nicht, was ich schreiben sollte... Dementsprechend ist auch dieses Kappi etwas doof. O.o Aber ich hoffe, ihr gebt euch damit zufrieden xD

& jetzt viel Spaß noch ^-___-^ -Kekse dalässt-]
 

Ein leises Piepen ertönte, als Dean auf die dritte Taste von oben, links, des Kaffeeautomaten drückte, die er jeden Tag, aber auch wirklich jeden Tag betätigte.

Langsam ging ihm dieses nervige Herumgepiepse gehörig auf den Sack.

Aber das war ja nicht ausschlaggebend. Murrend stand er also vor dem Automaten, wartete, bis sein schwarzer Kaffee endlich diesen hässlichen Plastikbecher bis zum Rand gefüllt hatte, um zurück ins Zimmer gehen zu können. Er war müde, wollte schlafen. Schließlich war es ein langer Tag gewesen. Aber dennoch wollte sein Körper einfach nicht der Müdigkeit in seinem Kopf nachgeben. Ins Bett gehen kam also nicht in Frage, erst Recht nicht, da Sam sich sicher in diesem breit gemacht hatte und sie sich ja eines teilten.

Wusste der Teufel, warum.

Tatsache war, dass er nicht würde schlafen können, ohne irgendwelche verruchten Gedanken zu bekommen und Sam womöglich noch an die Wäsche zu gehen.

Nun denn.

Leise seufzend senkte er seinen Kopf, als er – den dampfenden Kaffeebecher in der Hand haltend – zurück ins Zimmer ging.

Im Flur brannte kein Licht, was ihn dazu zwang, langsam und vorsichtig zu laufen. Nicht, dass er noch gegen irgendeine Wand lief oder über einen der an der Wand stehenden Stühle stolperte. Er wollte schließlich nicht die ganzen Bewohner dieses Hotels aufwecken.
 

Dean schob so leise wie ihm nur möglich den Schlüssel in das dazu gehörige Loch, das von schönen Wellen umschlungen an der Seite der Tür prangte. Schien wohl echtes Gold zu sein, dieses Schlüsselloch. Ein leises, misstrauisches Seufzen entwich seinen Lippen, als er die Türe aufstieß und sich mal wieder wunderte, wo sie dieses Mal untergekommen waren. Ihre Motels wurde von Mal zu Mal immer merkwürdiger. Entweder mussten sie um ihr Leben bangen, da die Gefahr bestand, von überdimensionalen Ratten gefressen, faustgroßen Kakerlaken angeknabbert, oder bestohlen zu werden.

Natürlich gab es auch die „Normalos“. Die trafen sie aber dennoch nicht wirklich oft an. Manchmal landeten sie auch in einem Kaff, indem nur irgendwelche reichen Leute hausten, ihr Haus nie verließen und alles ihre Butler erledigen ließen. Schon scheiße so ein Leben, wie Dean empfand.

Er nahm einen tiefen Schluck aus dem Becher und hätte die heiße Flüssigkeit beinahe quer durch ihr Zimmer gespuckt.

Nicht, weil es ihm der Hitze wegen fast den Hals weggeätzt hätte, nein.

Sam.

Wieso, in Teufels Namen, lag der Kerl splitterfasernackt auf dem Bett? Und dann noch nicht einmal zugedeckt?!

Dean musste sich fest zusammenreißen, um nicht loszukreischen, wie so ein kleines Mädchen, das nicht mit dem anderen Geschlecht klarkam und am Anfang ihrer Pubertät stand.

Verdammt! Das ging wirklich zu weit.

Dean räusperte sich unüberhörbar, versuchte, Sam so aus seinem – scheinbar tiefen – Schlaf zu holen, doch das wollte nicht so wirklich klappen. Er schlief seelenruhig weiter, drehte seinen Kopf ein wenig mehr zur Seite und strich mit der linken Hand über das weiße Bettlaken.

Ein etwas lauteres Husten folgte. Sam jedoch wachte immer noch nicht auf.

„Dude, aufwachen!“

Dean schritt an das Bett, legte seine Hand auf Sams nackte Schulter, strich sanft über seine Haut. Immer noch keine Reaktion. Dann eben schütteln.

„Hey!“

Dean starrte seinem Bruder unentwegt ins Gesicht, als er sich auf das Bett sinken ließ und seufzte. Das Schmerzmittel konnte doch unmöglich so stark sein, dass er nicht aufwachte, wenn man ihn wecken wollte! Oder es zumindest versuchte.

Aber anscheinend – Halt! Er regte sich! Dean musste grinsen, als er Sams unbeholfene Bewegungen sah, wie er sich ein wenig umherwälzte, versuchte, Deans Hand von seiner Schulter zu schütteln. Aber dieser blieb eisern.

„Na, aufgewacht?“

Sam gab ihm keine Antwort, schlug bloß müde seine Augen auf und sah sich planlos um, nachdem er sich mühsam aufgesetzt hatte.

„Wo bin ich?“

Dean verzog die Lippen zu einem Grinsen, sah sich dann auch um.

„Auf dem Bett. Nackt. Vor mir. In unserem Hotelzimmer. Verprügelt.“

Sam sah schlagartig an sich herab und zog unwillkürlich die Decke über seinen Körper, bis sie ihn bis hin zum Bauchnabel bedeckte.

„Sag mal, spinnst du?! Mich einfach so auszuziehen!“, schnaubte der Zweiundzwanzigjährige aufgebracht, ausholend und Dean eine Ohrfeige verpassen wollend.

Doch er verfehlte. Und das nicht allzu knapp. Das Schlaf- und Schmerzmittel schien wohl immer noch Wirkung zu zeigen.

„Ich hab dich nicht ausgezogen! Ich bin ins Zimmer gekommen und da lagst du da! Kann ich ja wohl nichts für, wenn du dich mir so offensichtlich anbietest... Aber ich wollte ja nicht allzu dreist sein und hab dich vorsichtshalber mal gewe-“

Sam boxte Dean in die Seite, ehe er sich schlapp in die Kissen zurücksinken ließ.

„Ist ja auch egal. Man, was hast du mir eigentlich verabreicht? Das Zeug ist ja wahnsinnig stark, wenn ich mich nicht mal daran erinnern kann, was passiert ist, kurz bevor ich mich hingelegt hab...“

Dean grinste nur, anstatt ihm eine Antwort zu geben und ignorierte Sams fragenden Blick.

„Ach, das wüsste ich auch gerne, echt. Was fällt dir ein, dich einfach so auf meiner Betthälfte herumzuwälzen?“

Er hob provokant die rechte Augenbraue und musterte seinen Bruder.

„Ich hab wohl auch noch das Recht, mich hinzulegen, oder etwa nicht?“

Sam jedoch winkte bloß mit der Hand ab, beugte sich ein wenig nach vorne, näher an Dean heran, um dann sachte dessen Wangen mit den Lippen zu streifen und ihm ein leises „Danke.“ ins Ohr zu flüstern. Dann legte er sich wieder hin und schlief – wie es schien, äußerst schnell – wieder ein.

Dean starrte mit aufgerissenen Augen vor sich auf den hellen Teppichboden, der in einem matten Apricotton vor sich hin prangte, so sauber wie er ja war – und schwieg. Gab keinen Mucks von sich und nahm auch gar nichts mehr war. Er hörte nichts, bloß sein rasendes Herz, das ihm die Brust zu sprengen drohte. Was war das denn jetzt gewesen? Danke? Wofür denn? Langsam nahm der ältere der Beiden den Blick wieder vom Boden und richtete ihn auf den schlafenden Sam, dessen Atem nun ruhig ging. Eine Weile beobachtete Dean bloß schweigend seinen Rücken, wie er sich bei jedem Atemstoß sachte hob und wieder senkte.

Manchmal verstand er seinen Bruder nicht. Er verwirrte ihn einfach und machte es ihm nicht gerade sehr einfach, seine Gefühle, die er Sam gegenüber hegte, zu vergessen. Es war einfach unvorstellbar. Wer verliebte sich auch schon in seinen eigenen Bruder? Das würde doch niemals akzeptiert werden...

Und deshalb fürchtete Dean sich auch vor dem Moment, in dem es ihm vielleicht rausrutschen könnte. Dieses „Ich liebe dich.“.

Es wäre fatal, würde alles zerstören... Und Dean wollte sich Sams Reaktion nicht einmal vorstellen.

Allein bei dem Gedanken lief ihm schon ein eisiger Schauer über den Rücken...

Ein sanftes Kopfschütteln riss ihn wieder aus diesen abstrusen Gedanken und holte ihn in die Realität zurück. In dieses Zimmer.

Er seufzte leise und bettete sich sanft neben Sam, legte vorsichtig seine eigene Hand an die seines Bruders und umschloss sie sachte mit seinen Fingern, sodass er nicht aufwachte.

Mit einem mehr oder weniger friedlichen Ausdruck auf dem müden Gesicht schlief Dean einige Minuten später auch ein und versank in das Reich der Träume, über das nur Sam alleine herrschte.

Er ganz allein.

Und niemand anderes.

Change.

Als Dean am nächsten Morgen aufwachte, tat ihm alles weh.

Er hatte in der Nacht mehr schlecht als recht geschlafen und war ständig aufgewacht, Albträume hatten ihn geplagt, in denen er Sam seine Liebe gestanden und der ihn dann verstoßen hatte.

Schweißgebadet lag er dann im Bett, versuchte, seinen heftig gehenden Atem zu beruhigen und lauschte angestrengt in die dunkle Stille hinein, um Sams gleichmäßiges Atmen wahrnehmen zu können.

Es beruhigte ihn unheimlich, wenn er das leise Schnauben hörte und er ab und an – wenn das Mondlicht günstig durch das Fenster in ihr Zimmer fiel – die überaus bemerkenswerte Silhouette seines Bruders erblicken konnte.

Wie lange er dann einfach nur kerzengerade in seinem Bett saß und den starken Rücken mit den breiten Schultern ansah, wusste er nicht.

Und dann konnte er sich, wenn er sich sattgesehen hatte, wieder zurücklegen und weiterschlafen – bis ihn der nächste Traum aus dem Schlaf jagte.
 

Und nun lag er da und begriff nicht, warum ihm jeder Gliedmaß so dermaßen wehtat.

Langsam hob er seinen Kopf, sah sich verschlafen um und stellte fest, dass er – komischerweise – in seinem Bett lag.

Aber dennoch kam ihm etwas total fehlerhaft vor.

Er versuchte, seinen Arm zu heben – und scheiterte kläglich bei diesem Versuch.

Dean drehte seinen Kopf, um zu sehen, was ihn daran hinderte, sich zu bewegen – und wäre beinahe aus dem Bett gefallen.

Sam hatte es sich auf seinem Arm gemütlich gemacht, sich regelrecht an ihn gekuschelt und seinen Kopf auf Deans Brust gelegt. Diesem schien das Herz stehen bleiben zu wollen.

„Ehm...“

Dean riss unwillkürlich die Augen auf, als er das sich ihm bietende Szenario erblickte.

In der ersten Schreckenssekunde hatte er das Verlangen, Sam von sich zu drücken und ihn anzupflaumen, was das denn sollte, aber als er in das friedliche Gesicht blickte, verblasste das Bedürfnis auch sofort wieder, so schnell wie es gekommen war.

Stattdessen legte er vorsichtig die freie Hand unter Sams Kopf und bettete diesen auf das weiche Kissen, das er für sich beansprucht hatte, was wohl der Grund für Deans Nackenschmerzen war.

Sam murmelte etwas undefinierbares, als Dean seinen Arm aus dessen Fängen befreite.

Ein leises Lächeln stahl sich auf des Älteren Lippen. Wie süß Sam doch war, wenn er schlief...

Langsam erhob er sich, darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen, beugte sich ein wenig vor, nachdem er seinen rechten Arm neben Sams Kopf auf dem Bett abgestützt hatte und küsste den Jüngeren sanft auf die Stirn.

„Pappnase.“

Einen letzten Blick auf Sam werfend, wandte Dean sich um und stapfte ins anliegende Bad.

Erst einmal duschen.
 

Keine zwei Minuten später stand Dean unter dem kalten Wasserstrahl und hielt sein Gesicht unter diesen.

Diese Träume waren doch nicht mehr normal, so oft, wie sie ihn in den Nächten heimsuchten.

Vielleicht sollten sie ja so etwas wie Vorahnungen darstellen? Ein Zeichen womöglich...

Ein Zeichen dafür, dass Dean Sam seine Gefühle gestehen sollte, damit ihn diese Geheimniskrämerei nicht mehr so plagte.

„Mh... Mag sein...“, murmelte Dean leise, während er das Wasser abstellte und nach dem flauschigen Handtuch griff, das auf der Kommode neben der Dusche lag.

Er rieb sich die Haare trocken, während er nebenher mit einer Hand nach der Zahnbürste griff.

Eines stand fest – lange konnte er Sam seine Gefühle nicht mehr verheimlichen.

Seltsam, dass Sam nicht von allein darauf gekommen war, dass sein Bruder ihn liebte, so, wie dieser sich bereits seit geraumer Zeit verhielt.

Dean musste leise lächeln.

Ja, vielleicht lag es einfach daran, dass Sam ihm blind vertraute. Sicher war es das. Und Dean... ja, Dean missbrauchte sein Vertrauen ja fast.

Lange würde er mit dieser unausgesprochenen Last nicht mehr weiterleben können.

Er würde es ihm sagen müssen.
 

Nach weiteren zehn vergangenen Minuten betrat Dean das Zimmer, das er sich mit Sam teilte und sah sich um, bis sein Blick am – äußerst zerwühlten – Bett hängen blieb.

„Sam?“, fragte er mit argwöhnischem Blick, als er sah, dass sein Bruder immer noch schlief.

Eigentlich hätte ihn das plätschernde Wasser wecken müssen...

„Hey!“

Als Dean unmittelbar vor Sam zum Stehen kam, stupste er ihm sachte mit dem Zeigefinger gegen die Nase. Immer noch keine Reaktion.

„Sahaaam...“, schnaubte Dean entnervt und tippte ihm nun mit dem Finger mehrmals gegen die Schläfe, doch sein Bruder rührte sich immer noch nicht.

Dean zog eine Augenbraue gefährlich weit in die Höhe. Nun reichte es aber. Machte er das etwa absichtlich und tat nur so, als würde er schlafen? Oder... stimmte etwas nicht mit ihm? Aber nein, das konnte nicht sein...

„Sam!“ Und mit einem dazugehörigen Nasekneifen wachte eben Gerufener endlich auf.

Jedoch mit einer solch ungeahnten Heftig- und Schnelligkeit, dass Dean sich unwiderruflich auf dem Boden liegend befand und es sicherlich nicht einmal geschafft hätte, „Christo“ zu sagen, hätte er das tun wollen, ehe er – wie eben geschehen – unsanft auf dem Rücken aufgekommen wäre.

„Argh...“

Dean rieb sich den schmerzenden Kopf und blickte auf seinen Bruder, der rittlings auf seiner Hüfte saß und ihn angriffslustig anfunkelte.

„Ähm... Sam?“

Dieser hob nur bedrohlich langsam die rechte Hand und zeigte mit dem Zeigefinger auf Deans Bauch.

„Du...“, murrte er leise. „... hast mich aufgeweckt!“

Ehe Dean überhaupt noch einmal hätte Luft holen können, stach ihm Sam bereits mit dem Finger in die Seite.

Und Gestochener gab einen Laut von sich, der eher an ein zehnjähriges Mädchen erinnerte, als an einen sechsundzwanzigjährigen Mann.

„Sam!“, fiepte Dean regelrecht, als er sich winselnd unter ihm wand.

„Du weißt genau, wie kitzlig ich bin... verdammt!“

Dean schnappte erschrocken nach Luft, als Sam einen besonders sensiblen Punkt direkt unter seinem Rippenknochen getroffen hatte und stemmte beinahe kraftlos seine Arme gegen dessen Brust.

„Hör auf!“

Doch Sam lachte nur sein wohl dreckigstes Lachen und schien nicht einmal im Entferntesten daran zu denken, jetzt damit aufzuhören, seinen Bruder zu foltern.

„Selbst Schuld, du hast mich aufgeweckt...“

Doch bevor Sam auch nur dazu ansetzen konnte, Dean weiterzukitzeln, hatte dieser ihm bereits die linke Hand in den Nacken gelegt und ihm seine Lippen auf den Mund gepresst.

Augenblicklich ließ Sam seine Hände sinken und riss die Augen auf, was Dean mit einem Grinsen quittierte.

Sam musste ja nicht wissen, was er in diesem Moment wirklich fühlte, also musste er alles schön hinter einem fiesen und breiten Grinsen verstecken.

Und er war sich dabei gar nicht mal so sicher, ob er das auch wirklich schaffte, da in ihm alles brannte, als ob sein Körper in dem Augenblick, in dem er Sams Lippen mit seinen eigenen eingefangen hatte, Feuer gefangen hätte.

Es war unbeschreiblich.

Vor wenigen Minuten hatte er sich noch den Kopf darüber zerbrochen, wie und vor allem wann er Sam seine Gefühle gestehen sollte und nun lag er auf dem Boden, Sam auf ihm und er küsste ihn. Wenn auch nur sachte.

Die Berührung reichte aus, um Dean in eine Art Schockzustand zu versetzen.

Am Liebsten würde er sich nie wieder rühren, einfach für immer und ewig so liegen bleiben und Sam so nahe auf sich spüren.

Doch dann fiel Dean die momentane Situation wieder ein und er ließ von ihm ab, das Grinsen hatte seine Lippen jedoch noch nicht verlassen.

„Na, hast du endlich aufgehört?“, fragte er mit einem süffisanten Grinsen.

Allerdings gab Sam ihm keine Antwort, er starrte ihn bloß unentwegt an.

Wie lange Dean so dalag, auf seinen Ellbogen abgestützt und Sam abwartend ansehend, wusste er nicht mehr.

„Sam?“

Warum gab er ihm bloß keine Antwort...?

Gerade, als Dean wieder etwas sagen wollte, öffnete Sam den Mund. Und seine Stimme klang so merkwürdig... brüchig?

„Warum hast du das getan...?“

Kam es Dean nur so vor, oder glänzten Sams Augen wirklich so verdächtig feucht?

„Warum?“

Dean verfluchte sich innerlich. Ja, warum hatte er das getan? Jetzt war der perfekte Augenblick gekommen, er musste ihm nur noch die Wahrheit sagen, dann wäre alles draußen.

Und Sam konnte sich an ihm abreagieren, die perfekte Stellung hatten sie ja schon.

Einfach nur die Wahrheit sagen... diese drei kleinen Worte. Doch Dean vergeigte alles.

„Ist ja klar – damit du von mir ablässt. Und scheinbar hat das ja ganz gut geklappt.“

Schnell zauberte er ein erneutes Grinsen auf seine Gesichtszüge und zwang sich, das Grinsen auch beizubehalten, während er Sams Blick erwiderte.

Und eigentlich hätte er erwartet, dass Sam ihm eine scheuern würde, doch folgende Reaktion seitens Sam brachte ihn vollkommen aus dem Konzept.

Denn dieser senkte seinen Kopf und Dean meinte, ein unterdrücktes Schluchzen gehört zu haben. Doch da hatte er sich sicherlich getäuscht... oder etwa doch nicht?

„Sam?“

Doch dieser sagte nichts, verweilte weiterhin in dieser Haltung. Und plötzlich spürte Dean etwas kühles auf seiner Haut. Tränen...?

„Sam?“, fragte er noch einmal, während er seine rechte Hand hob und sie Sam ans Kinn legte, ihn somit zwang, erneuten Blickkontakt aufzubauen.

Und dann kam die ursprünglich erwartete Ohrfeige.

Deans Gesichtszüge entgleisten, als es seinen Kopf zur Seite riss und sich ein brennender Schmerz auf seiner Wange breit machte.

„Du verdammtes Arschloch.“

Dean hob seinen Kopf und blickte Sam ins Gesicht und als er seinen Blick bemerkte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.

„Du blickst es ja wohl nie, oder?“

Was ging denn jetzt ab? War er im falschen Film oder was?

„Sam, was –“

„Nichts da, Sam!“, unterbrach ihn dieser wirsch und funkelte ihn an, Tränen perlten über seine Wangen. Trotz dieser Aggressivität in seiner Stimme, lag etwas zutiefst Verletztes in seinem Blick, was Dean den Atem nahm.

Und bevor er noch anderweitig reagieren konnte, war Sam bereits aufgestanden, hatte ihm einen letzten Blick zugeworfen und hatte sich dann abgewandt.

Dean lag immer noch wie versteinert auf dem Boden und als er Sams letzte Worte hörte, ehe dieser den Raum verließ, schien sein Herz stehen zu bleiben.

„Ich liebe dich, du verdammter Idiot.“

Missing.

Uaaah, es ist ja schon Weihnachten! Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr & dass ihr ja nicht ausrutscht, nicht? xD [saudoofer Spruch... xD'']

Aber nun denn, hier ist es nun, das neue Kappi & ich bin wirklich überglücklich, dass mir ein paar Leser treu geblieben sind Q___Q *schnief*

Vielen Dank an meine Kommischreiber! <3

Vielleicht erbarmen sich ja ein paar meiner Schwarzleser & lassen mir - quasi als Weihnachtsgeschenk <3 - einen kleinen Kommentar da... [? *-*]

Würde mich freuen xP
 

So, aber nun viel Spaß beim Lesen!
 

♥ Eure Yumi
 


 

Ich liebe dich, du verdammter Idiot.
 

Dean schluckte krampfhaft, öffnete seinen Mund, wollte etwas auf diese langersehnten Worte erwidern, doch heraus kam nichts. Kein einziger Ton, der Sam am Gehen hindern würde.

Nichts.

Er lag immer noch wie zu Stein erstarrt am Boden und blickte die Tür an, durch die Sam soeben getreten war.

Wenigstens einen Arm heben wollte er, oder irgendein anderes Gliedmaß, aber er schaffte es einfach nicht. Sein Körper war wie erfroren.

Und dann endlich, nach einer gefühlten Stunde, welche aus fünf Sekunden bestand, schien er sich wieder regen zu können.

Er hob seinen rechten Arm, betrachtete seine Hand.

Holte aus – und ohrfeigte sich selbst.

Für seine gnadenlose Dummheit, vor der er Sam nicht hatte bewahren können.

„Scheiße.“

Mühsam – aufgrund seines immer noch schmerzenden Körpers – rappelte Dean sich auf, schnappte sich hastig den Wagenschlüssel – bloß für alle Fälle – und hastete Sam hinterher.

Was musste er jetzt bloß von ihm denken?!

Dieser verletzte Blick... er hätte ihn nicht gehen lassen dürfen.

Ja, hätte, denn er hatte dumm gehandelt.

Es kam ihm so vor, als wäre er unmenschlich unbeholfen, wenn Sam in seiner Nähe war, wenn er ihn ansah, mit ihm sprach.

Vielleicht hatte das ja etwas mit seinen Gefühlen zu tun, die er für Sam hegte und welche nun von eben diesem erwidert wurden.

Aber Sam wusste es ja nicht... wusste nicht, dass Dean ihn auch liebte und nun war er irgendwo da draußen, auf der Flucht vor seinem Bruder und wusste nichts, rein gar nichts von der Misere, die hätte verhindert werden können, wenn Dean nicht so schusselig gewesen wäre.
 

Dean schmiss sich in den Wagen, als er nach einer halben Stunde, in der er Sam bei Hotel und Umgebung gesucht hatte, nicht eine Spur von ihm gefunden hatte und zwängte den Schlüssel in den Zünder.

„Der macht mich noch fertig“, murmelte Dean – wütend auf sich selbst.

Er war echt ein Idiot und Sam hatte wirklich das Recht dazu, ihn so zu nennen. Das sah er nun selbst ein.

Sein Handy hatte Sam ausgeschalten und die Frau an der Rezeption hatte gemeint, er wäre vor etwa zehn Minuten aus dem Hotel gestürmt.

Also musste er in die Stadt gegangen sein – aber wie sollte Dean ihn da bloß finden?

„Verdammter Mist...“

Dieses verteufelte Gefühl, dem er keinen Namen geben konnte, würde ihn noch um den Verstand bringen.

Da war diese Sorge um Sam, wo er denn nun war, das Gefühl, total versagt zu haben und diese Selbstzweifel.

Woher Letztere kamen, wusste Dean selbst nicht, aber er spürte zu genau, dass sie da waren.

Und wenn er seinem Bruder nicht bald in die Augen würde sehen können, würde er noch verrückt werden.

Mit einem wütenden Schnauben steckte er den Schlüssel wieder zurück in seine Hosentasche, stieg aus dem Wagen, warf die Tür hinter sich zu und schloss sie dann ab.

Mit dem Auto würde es viel zu lange dauern, in der Stadt herumzufahren, ohne Ziel, ohne Wissen, wo Sam denn nun steckte.

Also blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als zu laufen. Und das nahm er gern in Kauf.

Denn er musste Sam finden, sofort.

Und er musste sich bei ihm entschuldigen, ihm sagen, dass das alles nur ein dummes Missverständnis war – und, dass er ihn liebte.

Mehr als sein Leben.
 

Wie lange er nun schon planlos durch die Gassen und Straßen tigerte, wusste Dean nicht mehr zu sagen, als er sich erschöpft an eine Wand lehnte.

Er hatte jede noch so kleine Seitengasse durchforstet, in so manchen Läden, in denen Sam hätte sein können, nachgesehen – aber er war wie vom Erdboden verschluckt.

Müde fuhr sich der Sechsundzwanzigjährige über das Gesicht, durch die Haare und seufzte.

Nachdem er den Kopf in den Nacken gelegt und den Himmel betrachtet hatte, der sich nur teilweise durch die dichten Dächer der Häuser hatte schieben können, musste er resignierend feststellen, dass es bereits dunkel wurde.

Und wenn es dunkel war, würde er Sam erst recht nicht finden, auch, wenn diese Stadt hell erleuchtet war.

Aber Dean war zu müde, er fror und das alles wurde ihm langsam zu viel, dieses merkwürdige Gefühl von vorhin stieg wieder in ihm auf und nagte an seinem ohnehin schon schmerzenden Herzen.

„Sam, wo steckst du nur...?“

Er wandte sich zu Seite, sodass er nun mit dem kompletten Rücken an der Wand lehnte, legte den Kopf zurück und schloss die Augen.

Er musste zurück, sonst würde er das Hotel sicher nicht mehr finden.

Mit einem schweren Seufzen wandte Dean sich also um, ließ die Hände in seinen Jackentaschen verschwinden und senkte den Blick, als er hängenden Kopfes zurücktrottete.
 

Während er also durch die langsam daherkriechende Nacht ging, rauschten ihm so manche Gedanken durch den Kopf.

Was war, wenn Sam in der Zeit, in der er ihn gesucht hatte, zurückgekehrt war und seine Sachen gepackt hatte? Und nun nicht mehr da war?

Dean fühlte augenblicklich einen Stich in seinem Herzen.

„Oh mein...“

Wenn er das wirklich getan hatte, wenn er wirklich nicht mehr da war...

Was sollte er dann bloß machen? Ohne Sam? Lange würde er das sicherlich nicht aushalten...

Dean schluckte krampfhaft und ohne es zu bemerken, beschleunigte er seine Schritte.

Er musste sich beeilen.

Vielleicht war es noch nicht zu spät und Sam war noch in ihrem Zimmer.

Noch nicht zu spät, um alles zu retten.

Und noch nicht zu spät, um ihm seine Gefühle zu gestehen.
 

Abgehetzt und völlig außer Atem kam Dean vor ihrem Hotelzimmer zum Stehen.

Er zitterte, sein Atem ging schnell und sein Herz schlug ihm schnell in der Brust.

Dass er nur schlecht Luft bekam, merkte er gar nicht in seiner Panik, Sam zu verlieren.

Mit bebenden Finger fischte er den Schlüssel aus seiner Tasche, umschloss ihn fest mit seiner kalten Haut, atmete einmal tief ein und hielt die Luft für exakte fünf Sekunden an, um sie dann wieder bewusst langsam hinausströmen zu lassen.

Dann hob er die Hand mit besagtem Schlüssel und ließ ihn langsam ins Schlüsselloch gleiten.

Mit einer – trotz seiner zittrigen Finger – fließender Bewegung drehte er das Stück Metall herum, bis das leise Klacken ertönte, das ihm signalisierte, dass die Tür nun offen war.

Mit der Fußspitze öffnete er Betitelte nun langsam, steckte den Kopf durch den Spalt und lugte in das dunkle Zimmer hinein.

Er hielt unbemerkt den Atem an und lauschte in die unangenehme Stille, senkte betrübt den Kopf, als er kein noch so leises Geräusch vernahm und trat die Tür nun vollends auf.

Seufzend trat er in den Raum, schloss die Tür hinter sich, zog seine Jacke und die Schuhe aus, hing und stellte sie an die dazugehörigen Plätze und tastete mit der Hand nach dem Lichtschalter.

Er fluchte leise, da er dieses dumme Ding einfach nicht fand und nahm nun auch noch seinen anderen Arm zu Hilfe.

Dean kam sich richtig bescheuert dabei vor, wie er an der Wand hing und den Lichtschalter suchte.

Aber es war ja egal, niemand sah ihn.

Niemand war da.

Sam war nicht da...

Dean spürte, wie sich sein Blick verschleierte und seine Augen sich allmählich mit Tränen füllten.

Und es war ihm egal, er ließ sie zu.

Er ließ zu, dass sie ihm langsam über die Wangen perlten.

Es war ihm egal. Denn Sam war nicht mehr da. Er war weg.

Und womöglich würde er ihn nie wieder sehen.

„Verdammt, Sam...“

Er schniefte leise, hob die Hände vor sein Gesicht und wischte sich die Tränen fort.

„... ich liebe dich doch.“

Ein leises, fast unhörbares Schluchzen drang über seine Lippen, als er einen Schritt in das – immer noch – dunkle Zimmer machen wollte.

Doch etwas hinderte ihn daran, hielt ihn fest.

Es waren zwei starke Arme, die sich von hinten um seinen Brustkorb gelegt hatten.

Dieses Gefühl... es kam ihm so bekannt vor, diese Arme...

Dean schluckte. War es möglich...? Könnte es sein, dass...?

Und als er ein leises Schluchzen vernahm, war er sich sicher, dass ihn seine Sinne nicht täuschten. Dass er es wirklich war, dass er da war, nie wirklich weggewesen war.

Dean spürte erneute Tränen in sich aufkommen, aber er unterdrückte sie mehr oder minder erfolgreich.

„Sam?“, fragte er leise in die Dunkelheit und spürte sich Zittern.

Endlich.

Restart.

Die Sonne ging gerade hinter einem der nahe liegenden Hotels auf und sandte ihre ersten, bereits wärmenden Strahlen über die Straße, als Sam sein Gesicht wohlig schnurrend in Deans Halsbeuge vergrub. Sanft ließ er seine Hand durch das weiche Haar gleiten, zwirbelte einige Haarsträhnen zwischen seinen Fingerspitzen und grinste dümmlich vor sich her.

Er war so glücklich.

So unglaublich zufrieden mit seinem Leben.

Und der Grund dieser unfassbar guten Laune lag neben ihm und schlummerte.

Es war wirklich unfassbar.

Seine Situation war am Abend zuvor noch so dermaßen anders gewesen, dass er jetzt nur noch darüber lachen konnte.

Nachdem er Dean so überstürzt verlassen hatte, hatte ihn die Panik gepackt.

Wo sollte er hingehen? Wie sollte er von seinem Bruder wegkommen, dem er nun seine Gefühle – auf nicht gerade einfühlsame Art und Weise – gestanden hatte?

Und: wollte er überhaupt weg von ihm? Von ihm, dem einzigen Menschen der ihm noch etwas bedeutete und den er generell noch hatte?

Nein, er wollte nicht.

Und aus diesem Grund war er ins Hotel zurückgekehrt, wo er seinen Bruder in Tränen aufgelöst aufgefunden hatte.

Und nachdem Sam ihn in die Arme genommen und ihm zugeflüstert hatte, dass von nun an alles besser werden würde, hatten sie sich ins Bett gelegt – nun ja, besser gesagt in ihre Einzelbetten, die sie erneut zusammen geschoben hatten, wie in der ersten Nacht in diesem Hotel auch, aber das hatte im Moment bloß geringe Relevanz – und Sam hatte seinen älteren Bruder in die Arme geschlossen.

Und so waren sie dann eingeschlafen.

Sam schloss wohlig seufzend die Augen und kuschelte sich ein wenig mehr an den warmen Körper, der immer noch völlig entspannt neben ihm lag.

Er war so glücklich.

So unglaublich zufrieden mit seinem Leben.

Er umklammerte Deans Hand ein wenig fester mit seinen Fingern, hob sie dann an und küsste ihn sanft auf die Fingerspitzen.

Als er aufblickte und dem Älteren ins Gesicht sah, schlich sich ein warmes Lächeln auf seine entspannten Gesichtszüge: Dean kräuselte so furchtbar niedlich seine Nase.

Schmunzelnd beugte sich Sam zu dem Schlafenden hinab und drückte ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Nasenspitze und beobachtete grinsend, wie Dean müde seine Augen aufschlug und verplant durch das Zimmer blinzelte.

„Hnn...“, brummelte er, während er sich ausstreckte und Sam danach liebevoll anlächelte.

„Wie spät ist es?“

Sam richtete sich ein Stück weit auf und verzog seine Mundwinkel zu einem kurzen, aber warmen Lächeln.

„Die Sonne geht gerade erst auf. Du hast also nichts verpasst.“

Dean nickte und streckte sich erneut, reckte seine Arme der Decke entgegen, ehe er sich Sam zuwandte und ihn mit festem Griff umschlang.

„Das ist schön...“

Sam fuhr seinem Bruder durch das Haar, legte sich wieder neben ihn und blickte aus dem Fenster, den Kinn vorsichtig auf dem Kopf des anderen abgestützt.

„Du, Dean?“, fragte er dann leise, den Blick nicht von dem sich erhellenden Himmel abwendend.

Das leise Grummeln des Angesprochenen ließ ihn wissen, dass dieser ihm zuhörte.

„Es tut mir leid.“

Er schluckte und schloss die Augen, konnte so lediglich spüren, wie sich Dean aufrichtete und ihn wohl ansah, denn er sagte die ersten Sekunden lang nichts.

„Was?“, kam es dann leise zurück, Sam spürte warme Finger über seinen Handrücken streichen.

„Was tut dir leid?“

Der Jüngere öffnete die Augen und sah Dean mit festem Blick in die Augen.

„Alles. Alles, was in den letzten Tagen passiert ist. Ich habe mich... so schäbig benommen und dich im Stich gelassen. Du weißt schon...“

Er seufzte wehmütig und senkte den Blick.

Dass Dean ihn anlächelte, konnte er sehen, als dieser ihm sanft die Hand unter das Kinn legte und dann seinen Kopf anhob, sodass er ihn anblicken musste.

„Ja, ich weiß. Aber... wenn es nicht so gekommen wäre, wie es nun mal ist, wäre es auch nicht so gekommen, wie es jetzt ist. Oder nicht?“

Er fuhr Sam sanft über die Wange und lächelte.

„Es war schwer für mich, ja. Aber das ist vorbei. Du hast mir geholfen, darüber hinwegzukommen – und deine Liebe hat mich geheilt.“

Sam konnte seinen Bruder bloß stumm anschauen. Und im nächsten Augenblick wich dessen gesunde Gesichtsfarbe einem brennenden Rot.

„Mann“, nuschelte Dean, während er sich mit einer Hand durch das Haar fuhr. „Dass ich sowas gesagt habe ist ja mal total... peinlich.“

Sam konnte nicht anders – er musste dem Älteren glücklich lachend um den Hals fallen und ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund drücken.

„Dean, ich danke dir.“

Angesprochener ließ ein leises Schnauben von sich hören, dann klopfte er Sam sanft auf die Schultern und schob ihn von sich, stand auf.

„Und, Sam?“, fragte er dann, seinem Bruder den Rücken zudrehend und aus dem Fenster schauend, wo die Sonne gerade ihr Haupt zwischen den Wolken hindurch gebrannt hatte und Dean nun in sanftes Morgenlicht tauchte.

„Sollen wir heute etwas zu zweit unternehmen?“

Sam lächelte.

„Ja.“

Ja, er wollte. Er hatte sich beim letzten Mal einfach zu lange Zeit mit seiner Antwort gelassen.

Und diesmal – das wusste er – würde er denselben Fehler nicht noch einmal machen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (98)
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Von:  Mikage-chan
2011-06-14T13:26:30+00:00 14.06.2011 15:26
Sooo, ich kann nicht widerstehn dazu was zu kommentieren x3
Also, wo soll ich anfangen (Ich habs jetzt am Stück gelesen... wie kann man da widerstehn einfach auf zu hören XD Gar nicht also hab ich sie aufgefressen x3)
Zu allererst:
Dein Schreibstil wurde immer flüssiger und schöner und Gefühlvoller, dass man hin und weg war ^^
Ich mag es, wenn Gefühle im Vordergrund stehen und nicht die sachlichen Sichten! Also hast du da schon mal nen fettes plus von mir bekommen!
Die Charaktere sind wirklich sehr gut getroffen worden <//3
Diese kleinen Zankereien und jah... Zu allererst dachte ich: WAS... Dean so viel am weinen... isser jetzt nen Uki? XD [Ich... hab keine besseren Gedanken... yay XD Aber bei ner vergewaltigung ist es nicht verüblich, so zu leiden!]
Und dann les ich fleißig weiter, weils interessant geschrieben war und merke, wie es immer besser wird! Die Situationen waren echt der Hammer. Jedes mal Deans Gedankengänge zu erleben. Woah es war einfach echt gut gelungen ^^
Das 'brüderliche' Geschehen hat überwogen, angehaucht von Liebe, und der innerlichen Zerrissenheit von Dean, welcher nicht wusste wohin mit seinen Gefühlen! Einfach perfektes Gleichgewicht *begeistert*
Spannung war auch in Mengen vorhanden x3 Kaum Mystisches Zeugs eigentlich gar nichts,aber wer braucht das schon, bei so tollen Situationen <//3

Also Momentan fällt mir nix ein, was ich zu bemängeln habe, eher im Gegenteil. Oh ich hab was XD
*dich tret*
Du findest deinen Schreibstil schlecht? [das stand i-wo am Anfang eines Kapitels XD... Sag sowas nie wieder ;__;']
Also, mach weiter so (ich hab i-wie leider nichts mehr zu sagen, dabei hatte ich zu Anfangs noch so viel zu sagen XD)

Lg Mikage-chan
Von:  brandzess
2011-04-21T19:32:48+00:00 21.04.2011 21:32
gosh kischt-drama-trash!^o^ love it!
was für ein süßes kitschiges ende^^, hach *seufz* so süß die beiden
es ist doch so klar das die zusammen gehöre! (ich meine bei den vielen anspielunge n der serie *grins* muss man mal drauf achten das ist so süß :3. ist doch klar das die zusammen gehören!)
aber ich zweife ab ^^''''
tolle story! super süß! und was für ein dramatischer einstieg! wirklich toll! gvlg brandzess
Von:  brandzess
2011-04-21T19:24:22+00:00 21.04.2011 21:24
oh my gosh! muy mucho kawaii! :3 love it! gosch ist das süß!
Von:  brandzess
2011-04-21T19:11:00+00:00 21.04.2011 21:11
gosh! was muss der arme Sam jetzt nur denken und was wird sich Dean in den arsch beissen xD *arme wincesters*
Von:  brandzess
2011-04-21T17:22:31+00:00 21.04.2011 19:22
gosh ist das süß :3
und es ist doch klar was sam sagen wollte^^ *grins*
ja! Dan dieses Arschloch hat es verdient! HA! Und wir wissen alles das Sams schläge nicht gerade sachte sind xD das heißt gleich ist Dans gesicht brei *freu*
Von:  brandzess
2011-04-21T16:52:51+00:00 21.04.2011 18:52
ouhw :3 gosh wie süß *muy kawaii*
Von:  brandzess
2011-04-21T16:37:08+00:00 21.04.2011 18:37
gosh °o° armer Dean!
Von:  Inuky-chan
2011-03-18T19:41:29+00:00 18.03.2011 20:41
ich glaube ich hab eine fanfic noch nie so schnell gelesen wie deine :D
auch wenn ich mich danach über mich selber geärgert hab weils so schnell vorbei war :P
aber es hat mir sehr gut gefallen ^^ ich finde du hast die situation und die gefühle der beiden voll toll dargestellt :) echt klasse <3
und dieses kleine kitschige happy end...göttlich! ich musste so lachen als dean gesagt hat ihm sei das peinlich XD es war einfach zu perfekt ^^~
hat mir sehr viel spaß gemacht deine geschichte zu lesen und ich freu mich auf weitere! <3 liebe grüße :3
Von:  Icy-Chan
2010-10-27T18:22:15+00:00 27.10.2010 20:22
gnaaah wie unglaublich süß ist das denn bitte? <3 <3
Goooott <3 Ich komm ja aus den Herzchen die um mich rum schweben gar nicht mehr raus^^
Schlimme Sache das, wirklich schlimme Sache^^
Himmel, die zwei sind so unglaublich süß <3
Und so unglaublich blind -.-
Ich sitz hier mit Tränchen in den Augen und verzweifle, weil die FF schon vorbei ist^^
glg
Icy
Von:  Schwarzer_Fussel
2009-11-10T13:51:42+00:00 10.11.2009 14:51
ich mags :D

is schön, schön kitschig xD
naja machst du noch mehr storys mit dem thema?? *glubsch*
naja werd ich ja sehn ^^

Lg Fussel :)


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