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Hide from the Sun

von

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Die vierte Nacht

Die vierte Nacht
 

Es nagte wirklich an Mokuba, dass sein Bruder und er sich in letzter Zeit nur so selten sahen. Wenn Seto mal überhaupt für ein paar Stunden zu Hause war, dann meistens nur mitten in der Nacht, wenn sein kleiner Bruder schon längst schlief. Außerdem brauchte der Ältere selbst auch von seinen Schlaf, obwohl es dem 19-Jährigen nicht gefiel, dass man wertvolle Zeit so verschwenden musste. Wäre es nach ihm gegangen, hätte der Tag sowieso mehr Stunden haben müssen. Er war nun mal ein unverbesserliches Arbeitstier, das so manche Entbehrung in Kauf nahm, wenn die Fertigstellung eines wichtigen Projektes kurz bevorstand.
 

Der Unterricht mit seinem Privatlehrer war gerade vorbei, als Mokuba entschied, seinem Bruder einen Besuch bei der Arbeit abzustatten. Dies tat er öfters, denn er war der Einzige, der ohne jegliche Anmeldung in Setos Büro erscheinen durfte. Ein Privileg, welches der Junge natürlich sehr gerne nutzte, auch wenn er dabei niemals beabsichtigte, den Älteren zu stören. Aber auch wenn der junge Firmenchef es nicht offen zugeben wollte, er genoss diese Besuche doch sehr.
 

Doch an diesem Tag war irgendetwas anders als sonst. Es begann schon damit, dass Roland Mokuba in der Eingangshalle entgegenkam und meinte, etwas würde heute nicht mit Seto stimmen und er würde sich irgendwie seltsam benehmen. Der schwarzhaarige Junge verstand zwar nicht ganz, was der Angestellte ihm damit sagen wollte, doch er hatte vor, der Sache auf den Grund zu gehen.
 

Vorsichtig klopfte Mokuba gegen Tür von Setos Büro, bevor er eintrat. Erst jetzt begriff er, was Roland gemeint hatte. Der gesamte Raum war verdunkelt, bei sämtlichen Fenstern waren die Jalousien heruntergelassen.
 

„Warum sitzt du hier in der Finsternis, Bruder?“ fragte Mokuba unsicher.
 

Der Angesprochene schreckte hoch: „Ähm…Was hast du gesagt?“
 

„Geht es dir nicht gut, Seto?“
 

„Doch, doch. Ich habe nur Kopfschmerzen. Sonst ist alles in Ordnung. Wirklich“.
 

„Soll ich dir irgendein Medikament dagegen besorgen?“
 

„Nein, nicht nötig. Aber danke, dass du fragst“, sagte Seto hastig.
 

Weil er seinen Bruder nicht länger stören wollte, verließ Mokuba das Zimmer mit den Worten: „Wie du meinst, Onii-chan“.
 

Der Jüngere war sich nicht ganz sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte. Dieses Verhalten kam ihm seltsam vor. Es war eigentlich nicht Setos Art, sich so zu benehmen. Aber wahrscheinlich war er einfach nur überarbeitet und das war alles.
 

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Eigentlich hatte Mokuba vorgehabt, auf seinen Bruder zu warten, bis er wieder nach Hause kam, denn er machte sich doch Sorgen um Seto. Der junge Firmenchef arbeitete eindeutig zu viel, auch wenn er es noch so oft abstritt. Das wusste der schwarzhaarige Junge ganz genau. Doch ihm war auch bewusst, dass der Ältere sich nicht allzu sehr um seine Gesundheit sorgte. Aber er sollte wissen, dass er seinetwegen nicht seine Gesundheit aufs Spiel setzen musste. Wenn es nach dem 14-Jährigen ging, musste er das nicht alles auf sich nehmen. Er war auch mit weniger zufrieden und konnte Seto durchaus unterstützen.
 

Deshalb wartete er im großen Wohnzimmer der Kaiba-Villa auf ihn. Doch so sehr er auch gegen die Müdigkeit ankämpfte, letztendlich schlief er doch ein.
 

Plötzlich jedoch erwachte der Junge, weil er fror. Er schaute auf die Uhr, um zu erfahren, wie spät es eigentlich inzwischen war. 5 Uhr! Mokuba glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Jetzt war er hell wach. Seto schien immer noch nicht zu Hause zu sein, sonst hätte er sich doch bemerkbar gemacht oder Mokuba zumindest in sein Bett verfrachtet.
 

Trotzdem durchsuchte der Junge das ganze Gebäude, um sicher zu gehen, dass sein Bruder wirklich nicht heimgekommen war. Wieder im Wohnzimmer angekommen, setzte sich der 14-Jährige sofort ans Telefon. Sonst war Seto immer spätestens um vier Uhr zu Hause gewesen, und wenn nicht, hatte er sich wenigstens bei Mokuba gemeldet, um ihm bescheid zu sagen. Es klingelte. Zwei Mal, drei Mal, dran sprang der Anrufsbeantworter an. Langsam bekam der schwarzhaarige Junge ein ungutes Gefühl. Sein Herz klopfte wild vor Anspannung. Wo steckte Seto nur? Wo, wenn nicht in seinem Büro?
 

Da fiel dem jüngeren Kaiba ein, dass sein Bruder das Firmengebäude vielleicht schon verlassen hatte und nun auf dem Heimweg war. Also versuchte er Seto auf seinem Handy zu erreichen.
 

Toot…Toot…Endlich nahm jemand ab. Als Mokuba die vertraute Stimme des Älteren hörte, seufzte er erleichtert.
 

„Seto, wo bist du? Ich habe mir Sorgen gemacht!“
 

„Was? Wie spät ist es? Bist du etwa noch wach? Ich muss wohl die Zeit vergessen haben. Geh schon mal ins Bett! Es tut mir wirklich leid, dass du meinetwegen in sorge warst“.
 

Mit diesen Worten legte der junge Firmenchef auf. Sein kleiner Bruder hatte jedoch ein ganz seltsames Gefühl dabei. Es war überhaupt nicht Setos Art so verantwortungslos zu sein und einfach die Zeit zu vergessen. Er hatte noch nie im Leben einen Termin versäumt, denn er erwartete stets Pünktlichkeit von sich und anderen. Was war nur mit ihm geschehen? Gab es etwa nach all der Zeit, die sie zu zweit verbracht hatten, eine Distanz zwischen ihnen oder war sie vielleicht schon immer da gewesen und sie hatten sie bloß nicht bemerkt? Nein, das konnte nicht sein! An so etwas durfte er überhaupt nicht denken. Schnell bereitete er noch etwas zu Essen für seinen Bruder vor, damit dieser etwas zu sich nahm, sobald er nach Hause zurückkehrte. Dann schleppte sich der 14-Jährige müde in sein Zimmer. Er wollte auch nicht mehr an über derartige Dinge nachdenken. Aber es stand definitiv fest, dass irgendetwas nicht stimmte und er würde herausfinden, was es war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-05-20T18:38:15+00:00 20.05.2008 20:38
Hey,
ich hab deine Fic gerade gefunden und ich liebe sie jetzt schon, es gibt viel zu wenige Storys über die Kaibabrüder...
Naja, die Kapitel sind wirklich gut!! Vorallem das letzte hat mir gefallen, man kann richtig spüren, wie sehr Moki sich um Seto sorgt...
Mach bitte schnell weiter, ich würd mich freuen...^^
#LG Angel

Von:  Lady_Zexion
2008-05-20T16:48:51+00:00 20.05.2008 18:48
Armer Moki, ich würd mir auch Sorgen machen, wenn mein Bruder sich auf einmal so komisch benehmen würde. Böser Seto, was lässt du dich auch von einem Vampir beißen?!?Ò.Ó Ne Scherz, Seto kann ja nix dafür *Seto patt*

~Destiny~


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