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Ein letzter Kuss

Es gibt noch so viel zu sagen (Shuuka)
von

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Der Rest meines Lebens

Traurige Gewissheit
 

Ein junger Mann von 19 Jahren mit grünen Augen und ebenso grünen Haaren in einer schwarzen Jeans, mit einem weißen Hemd und einer dicken schwarzen Winterjacke trottete langsam durch die verschneiten Straßen von Kalktorstadt.
 

Der eiskalte Wind peitschte ihm die übergroßen Schneeflocken unbarmherzig ins Gesicht, doch der junge Koordinator merkte es gar nicht. Sein Blick war starr auf den verschneiten Boden gerichtet, seine Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben, er achtete gar nicht auf den Weg.
 

Drew wusste nicht einmal so genau, wo er hin wollte und er war auch im Moment nicht gewillt, darüber nachzudenken. Er hatte andere Dinge im Kopf, wichtigere Dinge, Dinge, die nun keinen Aufschub mehr duldeten, denn die Zeit lief ihm davon. Aber er wusste einfach nicht, was er zuerst machen sollte. Es gab noch so viel zu tun und er hatte nur noch so verdammt wenig Zeit.
 

Seufzend blieb er stehen und blickte auf. Er stand inmitten der Stadt. Um ihn herum etliche Backsteinhäuser in den unterschiedlichsten Größen. Sie alle waren umrandet von weißen Zäunen, die man durch den vielen Schnee überall nur schwer erkannte. Die Bäume, die hier und da auf den Grundstücken standen, waren allesamt kahl und schneebedeckt. Um Drew herum waren etliche Leute unterwegs.
 

Ein kleiner rothaariger Junge ging an der Hand seiner Mutter an ihm vorbei und Drew hörte, wie der kleine Junge begeistert aufzählte, was er sich alles zu Weihnachten wünschte, derweil hatten sie gerade einmal Mitte Oktober; aber die Mutter lächelte vor sich hin und nickte ab und zu, zur Bestätigung, dass sie die Wünsche ihres Sohnes gehört hatte.
 

Der gründhaarige Drew musste sofort an seine eigene Mutter denken und wie lange er sie und den Rest seiner Familie nicht mehr gesehen hatte. Er musste sie unbedingt noch einmal besuchen. Er wollte sich unter allen Umständen noch von ihnen verabschieden. Erklären musste er ihnen Gott sei dank nichts, denn sie wussten bescheid. Allerdings waren sie da auch die einzigen, wie Drew augenblicklich klar wurde als er darüber nachdachte darüber nachdachte. Von wem er sich noch alles verabschieden wollte?
 

Als Drew schließlich mit geknickter Miene weiter ging, lief ein junges Pärchen an ihm vorbei, dass Händchen hielt und darüber sprach, wie schön es doch war, dass sie im Moment so viel Zeit miteinander verbringen konnten, weil der viele Schnee das Reisen derzeit ziemlich beschwerlich machte, egal, wie und wohin man reisen wollte.
 

Sofort kam Drew seine Freundin Maike in den Sinn. Auch sie hatte er eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Zwei Monate war es jetzt her, dass sie sich das letzte Mal getroffen hatten. Aber sie beide hatten es ja so gewollt. Sie verzichteten darauf an denselben Wettbewerben teilzunehmen um keine Streitigkeiten zu provozieren, waren daher aber auch ständig in völlig unterschiedliche Richtungen unterwegs und konnte sich deswegen nur sehr selten treffen. Viel zu selten, wie Drew jetzt erkennen musste.
 

Bisher hatte ihn das nie so gestört; immerhin hatten sie Freunde, die ein Paar sind und trotzdem sogar in verschiedenen Regionen unterwegs waren und die sich daher noch seltener sahen und von denen beschwerte sich auch keiner. Aber jetzt, wo ihm klar wurde, was sie dadurch alles verpasst hatten, Dinge, die sie nun nie mehr nachholen könnten, machte es ihn wütend, dass er das so lange so einfach hingenommen hatte, es sogar befürwortet hatte.
 

Während Drew in Richtung des hiesigen Pokémoncenters ging, kam er auch an einer Gruppe junger Trainer vorbei, die sich intensiv über ihre Trainingsmethoden und deren Wirksamkeit unterhielten. Einer von ihnen, ein Junge von etwa 14 Jahren, wie Drew schätzte, sagte dass er seine Pokémon mit Strenge und Ausdauer trainiere, dabei aber immer daran dachte, dass seine Pokémon seine Freunde waren und dass er daher nie mehr von ihnen verlangte, als von sich selbst.
 

Drew hatte es immer genau so gesehen. Aber jetzt spielte das alles keine Rolle mehr. Er würde keine Zeit mehr dafür haben seine Pokemon zu trainieren. Alles was er nun noch für sie tun konnte, war für sie ein neues und gutes Zuhause zu suchen oder vielleicht ließ er sie auch frei oder aber er gab sie Maike, die meisten seiner Pokemon mochten sie. Aber andererseits würde Maike wohl nur darunter leiden, wenn sie unter diesen Umständen Tag für Tag mit seinen Pokémon leben und trainieren müsste.
 

Geknickt trat Drew in das große Pokémoncenter ein bei dem er mittlerweile angekommen war. Da er schon ein paar Tage hier in Kalktorstadt gewesen war, musste er Schwester Joy nicht um ein Zimmer bitten; er hatte bereits eines und genau da würde er nun auch hin gehen. Was sollte er auch anderes tun? Ihm war im Moment nicht nach Smalltalk oder Ähnlichem.
 

Doch Drew kam nicht allzu weit. Er war gerade an der ersten Bank vorbei gekommen, auf der zwei Trainer saßen und ihre Pokemon mit Pokériegeln fütterten, als Schwester Joy ihn rief und zu sich an die Theke winkte. Der Koordinator überlegte erst ob er nicht einfach so tun sollte als hätte er sie nicht gehört, entschloss sich dann aber doch zu ihr zu gehen und zu fragen, was sie wollte.
 

„Warst du wieder im Krankenhaus?“, fragte Schwester Joy direkt heraus, als Drew bei ihr angekommen war.

Er nickte nur als Antwort. Das war doch schließlich überhaupt der Grund gewesen, wieso er in diese Stadt gekommen war. Für einen Koordinator jedenfalls, der nach Feuriostadt wollte, so wie er, war der Besuch in dieser Stadt nicht von Nutzem, es sei denn, er benötigte ein Krankenhaus für Menschen.

„Sind die Tests ausgewertet worden?“, hakte Joy neugierig nach und Drew verleierte innerlich die Augen. Er verfluchte seine Mutter dafür, dass sie bei ihrem Anruf neulich, als Drew noch nicht wieder zurück war, Schwester Joy Drews ganze Geschichte erzählt hatte.

„Ja, sind sie. Ich werde also, wenn das Wetter es zulässt, Morgen abreisen. Danke, dass ich so lange hier bleiben durfte“, meinte er und hoffte inständig darauf, dass das Thema damit beendet war.

Doch die rosahaarige Schwester Joy, die aussah, wie jede andere auch, bemerkte nicht, dass Drew nicht weiter reden wollte. Sie hakte weiter nach. „Und? Was ist bei den Tests heraus gekommen?“, fragte sie und beugte sich leicht über den Tresen zu Drew.

Dieser seufzte. „Dass ich nie wieder hier her kommen werde“, antworte er, drehte der Krankenschwester entschlossen den Rücken zu und verschwand in Richtung des Flures, der ihn zu seinem Zimmer führen würde.

„Warte doch Drew!“, rief Schwester Joy ihm nach. „Was soll das heißen?“, wollte sie wissen, erhielt aber keine Antwort mehr.
 

Alle Trainer, die sich in der großen Eingangshalle mit den vielen Bänken versammelten hatten, um sich zu unterhalten oder ihre Pokemon zu versorgen, sahen Drew nach. Niemand kannte sein Geheimnis. Niemand wusste, wie es um ihn stand und doch sagten die Blicke der vielen Fremden ihm, dass sie alle zu ahnen schienen, dass sie ihn niemals wieder sehen würden.
 

Niemals...
 

~*~
 

Drew hatte eine ganze Woche bei seiner Familie in seiner Heimatstadt verbracht, doch die Woche war ganz und gar nicht so gelaufen, wie Drew sich das gewünscht hatte.
 

Seine Mutter war ständig in Tränen ausgebrochen, wenn sie ihn gesehen hatte und sein Vater war ihm aus dem Weg gegangen. Seine Geschwister hatten zwar versucht so zu tun als wäre alles okay, aber auch ihnen hatte man angemerkt, dass sie die Sache schwerer traf als sie sollte; immerhin hatten sie alle schon seit Jahren gewusst, was passieren würde und hatten es im Gegensatz zu Drew auch immer akzeptiert und mit Fassung getragen. Doch vermutlich war es anders, wenn die Situation, die man bisher immer nur theoretisch durchgesprochen hatte, plötzlich real wurde.
 

Die gedrückte Stimmung war so schlimm gewesen, dass Drew richtig erleichtert war, als die Woche vorbei war und er damit wieder in die Maho Region zurück kehren konnte, wo er sich mit Maike treffen würde. Sie wusste nichts, ahnte nicht einmal etwas, sie freute sich nur, dass sie sich endlich wieder sehen würden. Drew hatte es einfach nicht fertig gebracht auch nur anzudeuten, dass etwas nicht stimmte.
 

Der Abschied von seiner Familie war hart. Viel härter als Drew es vermutet hätte, doch er musste da durch. Tapfer ertrug er es, dass seine Mutter ihn anflehte nicht zu gehen, mit einem Schlucken ertrug er es, dass sein Vater, den Drew bisher noch niemals hatte Weinen sehen, in Tränen ausbrach. Mit Tränen in den Augen nahm er die Umarmung seiner geliebten Geschwister hin und mit dem Hauch eines Schmunzelns auf den Lippen ertrug er auch die zweideutige Anspielung, die sein Bruder über das Treffen mit Maike machte.
 

„Lebt wohl.“
 

Drew fand es erschreckend, dass das die letzten Worte waren, die seine Familie von ihm zu hören bekam. Doch was sollte er sonst sagen? Alles Wichtige, war bereits geklärt gewesen. So blieb ihm also nichts anders übrig als noch einmal zu winken, sich ein aufheiterndes, fast tröstendes lächeln zu erkämpfen und dann zu gehen und zwar für immer.
 

Das schwerste jedoch, hatte Drew erst noch vor sich...
 

~~~
 

Ich hoffe euch hat der Prolog der Story gefallen, auch wenn es etwas unüblich ist, aus Drews Sicht der Dinge zu schreiben.
 

Wem es gefallen hat oder auch wer konstruktive Kritik zu bieten hat, kann gerne ein kleines (oder großes) Kommi abgeben.

Tag 1 vom Rest meines Lebens

Wiedersehen mit Maike
 

Eine junge Frau von 19 Jahren mit blauen Augen und langen braunen Haaren in einem knielangen roten Kleid mit einem weißen Rollkragenpullover darunter und einem leichten grauen Mantel darüber rannte durch den Schnee der verschneiten Straßen der Stadt Letizia.
 

Der eiskalte Wind peitschte ihr die vielen Schneeflocken unbarmherzig ins Gesicht, doch die junge Koordinatorin merkte es gar nicht. Ihr Blick war starr auf das Pokémoncenter gerichtet, dass bereits in Sichtweite war und ihr mit einem großen rosa ‚P’ auf dem Dach entgegen strahlte.
 

Voller Vorfreude eilte Maike an den kitschigen kleinen Holzhäusern und deren Bewohnern vorbei und achtete dabei nicht weiter auf ihre Umgebung oder wie ihre Wangen schmerzten, die der eiskalten Luft ausgesetzt waren und daher rot zu glühen begonnen hatten. Sie wollte einfach nur zum Pokémoncenter.
 

Maike war sowieso viel zu glücklich um irgendetwas anderes als Freude zu empfinden. Heute würde sie endlich Drew wieder sehen. Nach über zwei Monaten, die ihr mehr wie zwei ewig lange Jahre vorgekommen waren, würde sie ihn endlich wieder treffen. Sie hatte ihn so sehr vermisst, dass sie es gar nicht in Worte fassen konnte.
 

Mit Schwung öffnete die blauäugige Koordinatorin die schwere Holztür, die in das innere des Pokémoncenters führte und erst als ihr drinnen die warme Luft von einem brennenden Ofen entgegen kam, welche ihre Haut dazu brachte noch mehr zu schmerzen, wurde ihr bewusst, wie außer Puste sie war. Ihr Atem raschelte, während sie sich erschöpft auf die nächst gelegene freie Bank fallen lies um sich kurz auszuruhen.
 

„Du bist zu spät“, verkündete eine mehr als nur vertraute Stimme missgelaunt und sofort fuhr Maike herum.

„Drew!“, sie sprang von der Bank auf, stürmte auf Drew zu und warf überglücklich die Arme um seinen Hals. „Ich hab dich so vermisst“, verkündete sie schließlich, leicht schluchzend vor Freude und drückte sich ganz fest an ihn.

Die Standpauke die Drew ihr halten wollte, weil sie zu spät gekommen war, löste sich prompt in Luft auf. „Ich dich auch“, sagte er stattdessen und schlang seine Arme ganz fest um ihren schlanken Körper.

Maike löste sich aus der Umarmung und musterte ihren Freund etwas. „Du bist blass“, erkannte sie und sah ihm besorgt in die Augen.

Drew wusste, dass das in seinem Zustand nicht verwunderlich war, aber das konnte er ihr im Augenblick nicht sagen. „Das bildest du dir ein. Es geht mir bestens“, log er daher, auch wenn er es gewiss nicht gerne tat.

„Um so besser“, grinste Maike und sah sofort erleichtert aus. „Ich habe nämlich viel mit dir vor in den nächsten Tagen“, erklärte sie und griff nach seinen Händen.

„Ach ja, und was?“, wollte Drew wissen, während er sie in ihr gemeinsames Zimmer führte, dass er bereits bei seiner Ankunft vor drei Stunden besorgt hatte.

„Wir werden Ski fahren und einen Schneemann bauen und shoppen gehen und natürlich werden wir uns auch einen kleinen Kampf liefern; immerhin will ich sehen, was mich beim großen Festival erwartet“, erklärte Maike mit hörbarer Vorfreude, während sie in das Zimmer eintraten.

Drew öffnete den Mund, wollte ihr sagen, dass er am großen Festival nicht mehr teilnehmen können würde, doch er brachte es nicht fertig. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mich besiegen kannst?“, fragte er daher stattdessen, um den Schein zu wahren.

Maike sah ihn etwas verwundert an. Die Arroganz in seiner Stimme und in seinen Gesichtszügen wirkte auf sie irgendwie erzwungen und er sah auch nicht so erfreut über den bevorstehenden Kampf aus, wie Maike das erwartet hatte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie ihren Freund daher, während sie es sich auf dem einladenden hellbraunen Zweiersofa bequem machte.

„Natürlich!“, sagte Drew sofort und ärgerte sich innerlich darüber, dass sein Bruder recht gehabt hatte. Er war wirklich ein mieser Schauspieler und das würde die Sache hier um einiges verkomplizieren.
 

Seufzend lies sich der grünhaarige neben seine Freundin auf die Couch sinken und lehnte sich etwas zurück. Er hatte beschlossen erst noch ein paar nette und unbeschwerte Tage mit Maike zu verbringen, bevor er ihr die Wahrheit sagen würde. Die Ärzte hatten ihm immerhin noch zwei Wochen gegebene und er hatte erst eine davon rum gebracht. Es war also noch genügend Zeit für entspannt Zweisamkeit ohne Maikes traurigen Blick.
 

„Wie viele Bänder hast du den schon?“, fragte er schließlich und blickte seine Freundin interessiert an.

Maike holte ihre Box heraus, öffnete sie und präsentierte Drew Stolz ihre vier Bänder. „Ich habe bisher nur einen Wettbewerb verloren“, verkündete sie dann lächelnd und blickte ihn erwartungsvoll an.

„Ich bin beeindruckt“, versicherte Drew und holte schließlich seufzend auch seine Box hervor.

Eigentlich war es ja egal, wie viele Bänder er hatte, aber das wusste Maike ja nicht, also präsentierte er ihr auch seine vier Bänder und erwähnte kurz, dass er bisher nur an vier Wettbewerben teilgenommen und diese dementsprechend alle gewonnen hatte.

„Du bist so ein Angeber“, murmelte Maike, die ihre vier Siege auf einmal gar nicht mehr so bedeutend fand.

„Ich dachte, daran hättest du dich mittlerweile gewöhnt?“, fragte Drew, während er seine Box wieder wegpackte und dabei kurz überlegte, ob er Maike nicht einfach seine Bänder vererben sollte, aber wiederum wusste er, dass sie sie sowieso nicht annehmen würde, weil sie es selbst bis zum großen Festival schaffen wollte.

„Hab ich auch“, nickte Maike und schmunzelte plötzlich. „Aber ich denke mir immer, dass sich daran etwas ändert, wenn ich es ab und an erwähne.“

„Vielleicht solltest du das Denken lieber mir überlassen“, grinste Drew und sorgte dafür, dass sie ihm nichts entgegnen konnte, indem er sie direkt an sich zog und lang und zärtlich küsste.

Maike erwiderte seinen Kuss lächelnd und sah ihn dann an. „Ich bin wirklich froh, dass du mich angerufen hast, damit wir uns hier treffen konnten“, erklärte sie und stand dann von der Couch auf um sich endlich ihren Mantel auszuziehen und ihn über den Drehstuhl zu hängen, der an dem Eichenholzschreibtisch stand. Dabei entdeckte sie Drews dicke Winterjacke, die auf dem Stuhl lag.

„Und ich bin froh, dass du Zeit hattest, dieses letzte Treffen war mir sehr wichtig“, erklärte Drew und dachte daran, was er ihr noch alles sagen wollte.

„Letzte Treffen?“, wiederholte Maike irritiert und drehte sich sofort zu ihm um. „Was bedeutet das?“, wollte sie wissen und wirkte auf einmal leicht panisch.
 

Drew wollte sie doch nicht etwas verlassen? Aber wiederum, wieso sollte er das wollen, nachdem er sie eben so geküsst hatte? Außerdem, wieso hätte er ihrer Planung der nächsten Tage zustimmen sollen, wenn es keine nächsten Tage gab? Verwirrt blickte sie ihren Freund an und wartet ängstlich auf die Antwort.
 

„Es bedeutet nichts, dass war nur so dahergesagt“, log Drew in Ermangelung einer besseren Ausrede. „Willst du mir jetzt nicht endlich erzählen, was du so alles in den letzten zwei Monaten erlebt hast?“

Obwohl Maike ihm nicht wirklich glaubte, beschloss sie, dass Thema auf sich ruhen zu lassen, zumindest erst einmal. „Also ich hab ein wahnsinnig seltenes Pokemon gesehen, dass...“, begann sie daher aufgeregt zu erzählen.

„Aha...“ Drew nickte immer wieder, aber er hörte nur halbherzig zu.

Er war einfach nur erleichtert darüber, dass Maike nicht weiter auf seine Worte von vorher eingegangen war, denn sie durfte es einfach jetzt noch nicht erfahren; nicht bevor sie nicht wenigstens einen einzigen unbelasteten Tag hatten.
 

~~~
 

An dieser Stelle vielen Dank für alle lieben Kommis zum letzten Kappi und ich hoffe, dass ihr auch dieses Kapitel wieder nette kleine Kommis schreibt. ^^
 

Das Kapitel war etwas kürzer, aber das liegt daran, dass jedes der nächsten Kapitel einem Tag gewidmet ist und nicht jeder Tag gleich viel zu bieten hat.
 

PS: Ich hoffe, wir lesen uns im nächsten Kapitel wieder

Tag 2 vom Rest meines Lebens

So viele Fragen, so wenig Zeit sie zu stellen
 

Es war der nächste Morgen. Die Sonne ging gerade erst auf und doch warf sie bereits erste Strahlen durch die Vorhänge hinein in das Zimmer von Maike und Drew, welche eng aneinander gekuschelt in einem recht kleinen Bett lagen.
 

Maike schlief noch ganz ruhig und friedlich. Auf ihrem Gesicht lag ein glückliches und unbeschwertes Lächeln. Sie hatte nicht mitbekommen, wie schlecht es Drew in der Nacht gegangen war, nachdem er bewusst eine der Regeln gebrochen hatte, die nötig waren um sein Leben wenigstens noch die letzten 5 oder 6 Tage zu erhalten.
 

Er und Maike hatten sich geliebt. Für einen gesunden Menschen wäre das nicht weiter schlimm gewesen, aber er war nicht gesund. Er war schwer krank und sein Körper hatte sich von dieser Anstrengung einfach nicht erholen wollen.
 

Die halbe Nacht hatte seine Brust geschmerzt, während sein Herz mit einem unregelmäßigen Stolpern immer wieder fest dagegen geschlagen hatte. Stundenlang hatte er nach Atem gerungen, weil er das Gefühl hatte, dass kaum etwas von dem, was er eingeatmet hatte, wirklich in seiner Lunge angekommen war.
 

Er konnte von Glück reden, dass Maike so schnell und vor allem fest eingeschlafen war. Sie hatte ihn zwar im Halbschlaf noch gefragt, ob alles okay war, weil er so verkrampft war und so schwer Luft holte, aber nachdem er ihr versichert hatte, dass alles in Ordnung wäre, war sie ruhig eingeschlafen und hatte sich auch nicht von seinem leisen und schmerzerfüllten Stöhnen wecken lassen.
 

Drew hatte gewusst, dass er das nicht hätte tun dürfen, er hatte gewusst, dass es ihn hätte umbringen können, aber er wollte Maike noch ein letztes Mal spüren, er wollte ihr eine Nacht schenken, die sie hoffentlich den Rest ihres Lebens in guter Erinnerung behielt und er glaubte, dass auch erreicht zu haben und wenn dem so war, dann war es das Risiko und die Schmerzen in der schlaflosen Nacht mehr als nur wert gewesen.
 

Mittlerweile ging es dem grünäugigen Koordinator wieder besser. Sein Atem war wieder ruhig und regelmäßig und selbst sein Krankes Herz hatte sich so weit wieder beruhigt, dass Drew sagen konnte, dass es wieder halbwegs normal schlug. So hatte er also Maike in den Arm nehmen und an sich drücken können ohne die Sorge, dass sie etwas von seiner Krankheit bemerkt.
 

Innerlich seufzte er auf. Ihnen beiden würde nur noch so wenig Zeit bleiben und er hatte ihr im Grunde doch noch so viel zu sagen. Er hatte noch so viel mit ihr tun wollen. Vor zwei Monaten noch, zum Beispiel, hatte er sich wahnsinnig darauf gefreut, ihr bei dem großen Festival wieder gegenüber stehen zu können und nun würde es dieses Festival für ihn nicht mehr geben. Es würde keine Zukunft mit Maike für ihn geben. So viel zwischen ihnen würde unausgesprochen bleiben...
 

Drew lehnte seine Stirn gegen ihre und schloss die Augen um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. „Ich liebe dich, Maike“, hauchte er in seinem Kummer und drückte sie unbewusst noch etwas fester an sich.

„Wirklich?“ Maike öffnete die Augen und sah Drew halb überrascht, halb fragend an.

Sie war schon eine Weile wach, aber es hatte ihr zu sehr gefallen in Drews Armen zu liegen, als dass sie es gewagt hätte die Augen zu öffnen und den neuen Tag zu beginnen. Nun aber, nachdem Drew das gesagt hatte, konnte sie nicht anders als die Augen zu öffnen und ihn anzusehen.

Drew kam nicht umhin sie etwas geschockt anzusehen. Er hatte erwartet, dass sie noch schlafen und seine Worte höchstens im Traum wahrnehmen würde, doch nun sah sie ihn an und ihr Gesichtsausdruck strahlte nur so vor Glück über sein unerwartetes Liebesgeständnis. Selbst wenn Drew seine Worte hätte zurück nehmen wollen, hätte er das nicht tun können. Nicht so lange sie ihn so ansah.

„Natürlich“, nickte er daher und lächelte so unbeschwert wie möglich, bevor er Maike einen sanften Kuss gab. „Guten Morgen.“

Sie erwiderte den Kuss „Es ist ein guter Morgen“, meinte sie dann zufrieden und gähnte erst einmal herzhaft.

Drew sagte nichts dazu, sondern setzte sich nur auf um sich etwas zu strecken. „Was steht denn heute auf dem Tagesplan?“, fragte er schließlich in der Hoffnung, dass er nicht weiter auf sein Liebesgeständnis eingehen musste.

Maike überlegte eine Weile und sagte dann: „Ich denke wir gehen es ruhig an und machen heute erst einmal nur einen langen Spaziergang mit Schneemann bauen und Schneeballschlacht. Wir haben immerhin noch genug Zeit um zu kämpfen und Ski zu fahren, nicht?“

Drew nickte nur schwach, obwohl er wusste, dass es nicht so war. Sie hatte noch niemals so wenig Zeit gehabt wie jetzt, aber das konnte und wollte er ihr nicht sagen; zumindest noch nicht jetzt. „Also gut, dann sollten wir uns langsam anziehen und frühstücken gehen“, schlug er schließlich vor und stieg aus dem Bett um seine Sachen zusammen zu suchen.
 

Maike musterte ihren Freund einen Moment und fragte dann etwas besorgt: „Drew, ist alles in Ordnung?“ Es war ihr nicht entgangen, wie erschöpft und krank er aussah. Heute noch mehr als gestern.

Drew drehte ihr den Rücken zu, bevor er antwortete. „Sicher, wieso denn nicht?“, fragte er und versuchte verwundert zu klingen, während er in seine Hose schlüpfte.

„Du siehst gar nicht gut aus“, erklärte Maike und setzte sich auf um sich ebenfalls ausgiebig zu strecken. Ihr besorgter Blick blieb allerdings weiterhin an Drew haften.

Dem grünhaarigen Koordinator entrann ein Seufzen. „Es ist nichts. Ich hab nur nicht so gut geschlafen“, versicherte er dann und war froh darüber, dass das nicht einmal so wirklich gelogen war, denn trotz allem wollte er sie so wenig wie möglich belügen.

„Na gut“, nickte Maike mit einem letzten skeptischen Blick auf Drew und sprang aus dem Bett um sich auch ihre Sachen zusammen zu suchen und diese anzuziehen.

„Was hältst du davon, wenn wir unsere Pokémon zum Spaziergang aus dem Pokébällen lassen?“, fragte Drew plötzlich, nachdem eine Weile eine unangenehme Stille geherrscht hatte.

„Oh ja, dass wäre toll“, nickte Maike begeistert und prompt war ihrer Skepsis verflogen und hatte dem angenehmen Gefühl der Freude platz gemacht.
 

~*~
 

Viele Stunden später, es war schon fast wieder Nacht, waren die Beiden im Badezimmer. Um sich wieder aufzuwärmen, war Maike unter die Dusche und Drew in die Badewanne gestiegen. Sie beiden hatten einen schönen, aber auch anstrengenden Tag hinter sich. Sie waren zusammen mit ihren Pokémon durch den dichten Wald von Letizia spaziert, hatten hier und da eine Schneeballschlacht veranstaltet und zum Schluss mit der Hilfe ihrer Pokémon einen beachtlichen Schneemann gebaut. Als sie wieder hier im Pokémoncenter angekommen waren, waren sie beide allerdings klitsch nass und total unterkühlt gewesen und so hatten sie sich dann eben ins Badezimmer zurück gezogen.
 

Die Dusche und die Badewanne waren nicht weit voneinander entfernt und so war es Drew und Maike möglich, trotz des rauschenden Wassers der Dusche, miteinander zu reden.
 

„Sag mal Maike...“, begann Drew, während er sich etwas tiefer in das angenehm warme Wasser der Wanne sinken lies. „Du magst doch meine Pokemon, oder?“

„Natürlich“, hörte er Maike sagen, die er durch den dunklen Duschvorhang nicht sehen konnte.

Drew schwieg einen Moment und schien zu überlegen, wie er das, worauf er hinaus wollte, am Besten anfangen sollte. „Nehmen wir an, ich würde aus irgendeinem Grund kein Koordinator mehr sein können und meine Pokémon weggeben müssen. Würdest du dann meine Pokemon nehmen?“, fragte er schließlich.

Maike schob den Duschvorhang etwas zur Seite und steckte ihren Kopf raus um Drew anzusehen. „Was sollte denn sein, dass so schlimm ist, dass du deine Pokémon weggeben müsstest?“, fragte sie ihn verwundert.

„Naja...“ Drew hob etwas unbeholfen die Schultern. „Alles Mögliche. Vielleicht... ein Unfall oder... ein Trauma... irgendetwas halt“, entgegnete er ihr schließlich und fing sich einen Blick von Maike ein, der ihm sagen sollte, wie lächerlich seine Theorien waren.

„So etwas wird niemals passieren“, sagte sie schließlich auch und verschwand wieder ganz unter der Dusche mit dem angenehm prickelnden warmen Wasser.

„Es war ja auch nur theoretisch gemeint“, seufzet Drew leicht genervt. „Also, was ist nun? Würdest du sie nehmen oder nicht?“

„Keine Ahnung... vielleicht“, entgegnete ihm Maike gleichgültig, die wenig Sinn darin sah, sich ernsthaft darüber den Kopf zu zerbrechen.

„’Vielleicht’, ist keine Antwort. Ja oder nein?“, wollte der grünhaarige Koordinator von seiner Freundin wissen.

„Wieso ist das so wichtig?“, fragte diese, die nicht verstand, wieso Drew das so ernst nahm. Immerhin war es doch nur eine rein hypothetische Frage gewesen, oder?

„Weil ich finde, dass wir wissen sollten, was mit unseren Pokémon passiert, wenn uns mal etwas zustößt“, entgegnete Drew ihr, während er aus der Wanne stieg, sich hastig abtrocknete und dann einen Bademantel überzog.

Maike verleierte hinter dem Duschvorhang die Augen. „Wieso sollte uns denn etwas zustoßen?“, wollte sie wissen, während nun auch sie das Wasser ausstelle, sich ein Handtuch um den Körper wickelte und aus der Dusche stieg.

„Weil so etwas nun einmal sein kann“, seufzte Drew und fragte sich, wieso sie es ihm nur so schwer machen musste. „Also, was ist nun? Würdest du sie nehmen oder nicht?“

Maike zuckte mit den Achseln. „Wenn du das wollen würdest vermutlich schon“, sagte sie nur, wickelte ihre Haare in ein Handtuch ein und schnappte sich ein weitere Handtuch um sich abzutrocknen. „Aber ich denke doch, du würdest ihnen eher die Freiheit schenken, oder?“

Drew überlegte einen Moment und nickte dann kaum merklich. „Ja, vermutlich.“ Er drehte ihr den Rücken zu und ging dann schon einmal rüber in ihr Zimmer.
 

Er konnte nicht behaupten, dass er mit Maikes Antwort zufrieden war, aber das lag wohl vor allem daran, dass er selbst noch nicht wusste, was er für seine Pokémon wollte, die heute noch so ausgelassen gespielt hatten.
 

Maike blieb alleine im Bad zurück. Sie sah Drew etwas verwundert nach. Wieso bekam sie nur mehr und mehr das Gefühl, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte? Doch vermutlich machte sie sich zu viele Gedanken und es war alles okay.
 

Seufzend trocknete Maike sich fertig ab und zog sich dann ebenfalls einen Bademantel über, bevor sie Drew ins Zimmer folgte, wo er den Rest des Abends wieder genau so war, wie sonst auch.
 

~~~
 

An dieser Stelle einen lieben Dank an alle die mir ein Kommi gegeben haben.
 

Ich weis, ihr wollt wissen, was genau Drew nun eigentlich hat, vielleicht wisst ihr es jetzt schon, wenn nicht, müsst ihr euch noch etwas gedulden! ^_~
 

Also, bis zum dritten Tag, vom Rest, von Drews Leben.

Tag 3 vom Rest meines Lebens

Der Sturz
 

Der nächste Tag war kälter als die anderen. Die Luft war eisig. Doch der strahlend blaue Himmel und die leuchtende Sonne machten das Wetter ideal zum Skifahren und so hatte sich Maike entschieden, dass sie genau das an diesem Tag tun würden.
 

In dicke Winterkleidung eingepackt fuhren sie und Drew die Anfängerhügel der Skipiste hoch und runter. Maike hatte dabei viel Spaß, auch wenn sie das ein oder andere Mal auf die Nase fiel. Drew, der etwas geübter war als sie, war bisher noch nicht einmal gestürzt, doch sein Spaß hielt sich in Grenzen.
 

Das Skifahren war mitunter ziemlich anstrengend und hinzu kam, dass die eisige Luft Drews Atemwege zuzuschnüren schien. Er fühlte sich nicht gut und er wusste, dass es besser gewesen wäre, wenn er sich zurück gezogen und eine Weile ausgeruht hätte, doch dann wäre Maike enttäuscht gewesen und das wollte er nicht. Er wollte sie in den letzten paar Tagen, die sie noch hatten, nicht traurig sehen.
 

Also zwang er sich zu einem Lächeln, während er neben Maike her fuhr, ihr hier und da etwas Naschhilfe gab oder sie wieder auf die Skier zog, nachdem sie gestürzt war. Er hatte alle Mühe damit, nicht zu zeigen, dass er schlecht Luft bekam und das sein Herz schon wieder überstunden machte. Wenn es ganz schlimm war, entfernte er sich ein paar Meter von seiner Freundin um kurz eine Verschnaufpause einzulegen und sich wieder etwas zu fangen. Doch das hielt nie sehr lange.
 

„Drew, kommst du?“, rief Maike plötzlich, die einen etwas steileren Abhang hinunter gefahren war und unten auf ihn wartete.

Sie sah schrecklich aus in ihrem rosaroten Skianzug und mit der übergroßen Sonnenbrille auf der Nase, aber wenigstens konnte man sie so ganz gut vom Schnee unterscheiden, was man von Drew nicht gerade sagen konnte. Der hatte einen blassgrünen Skianzug an und eine Sonnenbrille trug er gar nicht. Zusammen mit seiner blassen Hautfarbe könnte man ihn fast für einen leicht schimmligen Schneemenschen halten.

„Ja, ich bin gleich bei dir“, rief Drew nach unten, holte tief Luft und stieß sich dann ab um nach unten zu fahren.

Niemandem der Anwesenden entging es, dass irgendetwas mit Drew nicht stimmte. Er hatte bisher souverän jede kleine Erhebung und jede schwierige Kurve genommen und nun schien er den Hügel regelrecht hinunter zu stolpern. Sie Haltung war falsch, er wirkte gekrümmt, so als hätte er Schmerzen und so kam es, wie es kommen musste. Er stürzte und rollte den kleinen Rest des Hügels hinunter.

„Drew!“, schrie Maike panisch, schlüpfte aus ihren Skiern und rannte hastig zu Drew hin, der gekrümmt im Schnee lag und eine schmerzverzehrte Miene zog.
 

Alle im Umkreis waren stehen geblieben oder sogar näher an Drew heran getreten und beobachteten nun gebannt die Situation. Ein Koordinator, dem Maike bei einem Wettbewerb schon einmal begegnen war, verkündete, dass er einen Arzt holen würde und fuhr los, während der Rest der Anwesenden nur etwas unbeholfen auf Drew starrte, der seine Position noch immer nicht verändert hatte.
 

„Drew!“, sagte Maike erneut, während sie sich neben ihn kniete. „Drew was ist den los? Hast du dich verletzt?“ Sie streckte die Hand nach ihm aus, doch sie brachte es nicht fertig ihn zu berühren. Sie hatte Angst ihm weh zu tun.

„Es ist nichts weiter“, keuchte Drew mit schmerzverzerrter Miene und wollte sich etwas aufrichten um zu demonstrieren, dass wirklich nichts weiter war, doch er schaffte es nicht. Die Schmerzen in seiner Brust waren einfach zu stark.

Maikes Herz überschlug sich vor Panik und auch sie hatte einen kleinen Moment das Gefühl, ihr würde die Luft weg bleiben; doch sie riss sich mit aller Kraft zusammen, denn sie wusste, dass Drew sie jetzt brauchte.

Zögernd legte sie seinen Kopf auf ihren Schoss und flüsterte beruhigend: „Es wird alles gut, Drew. Gleich kommt Hilfe.“

„Nein!“, sagte Drew sofort und schaffte es mit Mühe zu ihr aufzusehen. „Ich brauche keine Hilfe. Es geht gleich wieder“, versicherte er mit leichter Panik in seiner Stimme, die nicht von den höllischen Schmerzen her rührte.

Wenn ein Arzt kam, würde dieser mit Sicherheit herausfinden, was ihm fehlte und dann würde er es Maike sagen und das wollte Drew auf keinen Fall. Er wusste, dass sie es bald erfahren musste, aber doch nicht so.

„Rede keinen Unsinn, Junge!“ Die freundliche Stimme eines braungebrannten Mannes, der wohl gerade mal Anfang 30 war, drang zu Drew hindurch und kurz darauf sah er drei Männer in leuchtend orangen Jacken; zwei von ihnen trugen eine Trage.
 

Während der braungebrannte Mann mit den blonden Haaren, der sich knapp als Doktor Wichida vorstellte, sich zu Drew hinunter beugte und ihn erst einmal oberflächlich untersuchte, erkundigten sich die beiden Männer, die die Trage trugen und wohl so in Drew und Maikes Alter waren, was und wie es passiert sei. Maike hatte Mühe damit eine Auskunft zu geben, weil ihr das alles irgendwie zu schnell gegangen war. Drew war gestürzt und war danach vor Schmerzen gekrümmt auf dem schneebedeckten Boden liegen geblieben. Das war alles, was sie den beiden braunhaarigen Männern in den orangen Jacken sagen konnte.
 

Doktor Wichida erklärte schließlich, dass er erst einmal keine offensichtlichen Brüche entdeckt hatte und es das Beste war, wenn sie Drew erst einmal in seine Praxis tragen würden, die nur wenige Meter von dem Hügel entfernt in einem der kitschigen Holzhütten lag.

Dort angekommen, musste Maike im Warteraum Platz nehmen, während der Arzt Drew in seinem Behandlungsraum untersuchte.
 

„Hattest du das schon öfter?“, wollte der blonde Arzt von Drew wissen, nachdem er sich sicher war zu wissen, was Drew fehlte und daher nicht lange zögerte ihm eine Spritze zu geben, die seine Beschwerden lindern sollte.

Drew lies die Spritze, ohne einen Laut von sich zu geben, über sich ergehen, stellte dann sicher, dass Maike nicht im Raum war und flüsterte schließlich: „Ich habe diese Krankheit seit meiner Geburt.“ Noch immer war Schmerz in seiner Stimme zu vernehmen.

„Verstehe.“ Doktor Wichida setzte sich auf einen Stuhl, während Drew in einer Art Bett lag. „Und nimmst du Medikamente dagegen?“

„Das hab ich...“, seufzte Drew. „Aber sie schlagen nicht mehr an.“ Er spürte, wie das vertraute Medikament, das ihm gespritzt worden war, langsam aber sicher seinen Herzschlag beruhigte und seine Schmerzen damit erträglicher wurden; doch er wusste auch, dass sie nicht weg gehen würden.

Der junge Arzt nickte mit wissender Miene. Er hatte noch nicht oft mit dieser Krankendheit zu tun gehabt, aber er wusste, was es bedeutete, wenn das einzige Medikament, was dagegen half, nicht mehr anschlug. Der Tod dieses Jungen war besiegelt und niemand konnte mehr etwas dagegen tun.

Doktor Wichida erhob sich wieder von seinem Stuhl, ging zum Telefon herüber und wählte eine Nummer. „Wie lange hast du noch?“, fragte er, während er den Hörer ans Ohr legte.

„Ein paar Tage“, war die knappe Antwort von Drew, der sich nach wie vor die meisten Gedanken darum machte, ob Maike sie, da wo sie war, womöglich hören konnte.

„Ich werde dich ins Krankenhaus einliefern lassen“, erklärte der braungebrannte Arzt schließlich mit ernster Miene.

Drew setzte sich so ruckartig auf, sodass es ihn unglaublich schmerzte. „Nein, dass werden sie nicht!“, sagte er so energisch, wie es ihm in seinem derzeitigen Zustand möglich war. „Dort können sie auch nichts mehr für mich tun, außer zusehen, wie ich sterbe.“

Der Arzt lies seufzend die Schultern sinken. „Aber Junge, dort können sie deine Schmerzen wenigstens lindern“, versuchte er zu erklären.

„Ich kann mit den Schmerzen leben“, sagte Drew entschieden. „Ich bin hier um meine letzten Tage mit meiner Freundin zu genießen und genau das werde ich auch tun.“

Doktor Wichida legte den Hörer wieder auf. „Na schön. Dann kann ich dir wohl nur noch viel Glück wünschen, was?“

„So ist es“, nickte Drew. „Aber danke für Ihre Hilfe.“

„Schon gut. Ich werde jetzt deine Freundin reinholen, sie stirb vermutlich gerade vor Sorge um dich.“ Der Arzt erkämpfte sich ein Lächeln und machte sich auf den Weg zur Tür.

„Herr Doktor?“, hielt Drew ihn jedoch noch einmal auf.

„Was denn? Hast du es dir anders überlegt, Junge?“

Drew schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte sie nur bitten, meiner Freundin nichts von dieser Krankheit zu sagen.“

Der braungebrannte Arzt schien etwas überrascht, lächelte dann aber plötzlich verständnisvoll und nickte. „Wie du willst.“
 

Wenig später trat Maike ein und stürmte zu Drews Krankenbett. Mit einer Mischung aus Sorge und Erleichterung umarmte sie ihn. „Ich hatte solche Angst“, verkündete sie und schluchzte leicht.

„Ich weiß“, seufzte Drew und legte schwach einen Arm um sie. „Es tut mir Leid.“

„Schon gut. Hauptsache du bist wieder okay“, lächelte Maike nachdem sie ihn losgelassen hatte. „Du bist doch wieder okay, oder?“

„Sicher“, nickte Drew mit einem aufgesetzten Lächeln. „Ich hab mir nur eine Rippe geprellt“, log er dann, damit Maike keine unangenehmen Fragen bezüglich seiner Schmerzen stellte.

„Oh... kannst du dann überhaupt aufstehen?“, fragte Maike, während sie ihn besorgt musterte.

„Also heute, sollte ich wohl besser liegen bleiben, aber Morgen können wir dann wieder durchstarten“, versprach Drew.

Die blauäugige Koordinatorin sah ihn skeptisch an. „Bist du sicher? Ich meine... es würde mich auch nicht stören, wenn wir einfach nur im Bett liegen bleiben und etwas kuscheln.“

„Das glaube ich dir“, lachte Drew unter leichten Schmerzen. „Aber ich denke nicht, dass das nötig sein wird.“

„Schade“, zwinkerte Maike bevor sie verkündete, dass sie sich darum kümmern würde, dass Drew nicht ins Pokémoncenter zurück laufen musste. Dann verschwand sie erst einmal wieder aus dem Zimmer.
 

Drew sah ihr nach, seufzte schwer und schloss dann die Augen um ein wenig zu ruhen. Doch innerlich war er viel zu aufgewühlt dazu. Er hatte Maike in den letzten Tagen mehrfach belogen und unabsichtlich beunruhigt. Er war verwundert und erleichtert zugleich, dass sie noch immer nicht Verdacht geschöpft hatte. Er hatte nun schon einige Andeutungen gemacht und Maike selbst war ja schon aufgefallen, dass er Krank aussah und nun dieser Unfall... Doch offenbar war Maike nicht gewillt, anzunehmen, dass wirklich etwas Schlimmes dahinter stecken würde. Vermutlich glaubte sie an eine Erkältung oder Überarbeitung und eigentlich war das gut so. Noch! Aber wenn Drew ihr dann schließlich die Wahrheit sagen würde, und das würde gewiss sehr bald sein, dann würde es sie vermutlich umso härter treffen und das wollte er eigentlich nicht. Doch was sollte er dagegen tun?
 

~~~
 

Einige von euch, haben sich gewundert, wieso Maike nichts merkt, ich möchte hier mal versuchen zu erklären, wie ich das sehe.

Wenn ein Mensch, den man sehr liebt, plötzlich Symptome für eine schwere Krankheit zeigt und merkwürdiges Zeug redet, dann gibt es zwei Möglichkeiten zu reagieren, zum einen, könnte man diese Person darauf ansprechen und zum anderen, könnte man es bewusst verdrängen. Warum verdrängen? Natürlich weil man den Gedanken nicht ertragen könnte, diese geliebte Person zu verlieren. Mir würde es zumindest so gehen.
 

Ansonsten bedanke ich mich für die vielen leiben Kommis vom letzten mal und hoffe, dass es auch dieses mal wieder viele nette Kommentare gibt.
 

Bis zum nächsten Tag, dessen Titel 'Partnerlook' sein wird.

Tag 4 vom Rest meines Lebens

Partnerlook
 

Den nächsten Tag hatten sie ganz langsam angehen lassen. Sie hatten ausgeschlafen und als sie endlich beide wach waren, hatten sie noch über eine Stunde nur mit Kuscheln verbracht, wie Maike es sich gewünscht hatte.
 

Irgendwann waren sie aufgestanden, hatten sich viel Zeit mit ihr Morgentoilette und dem Anziehen gelassen und waren dann gemütlich zusammen in die Innenstadt marschiert.
 

Sie hatten ganz entspannt und in aller Ruhe in einem kleinen Café gefrühstückt und hatten anschließend mit der Shoppingtour begonnen, auf welche Maike sich offenbar besonders gefreut hatte.
 

Drew kaufte nicht viel. Wieso auch? Er würde bald sterben und nichts mehr brauchen. Dennoch nahm er ein paar Geschenke mit. Einige für seine Familie und andere für die Freunde von denen er sich nicht mehr persönlich verabschiedet hatte. Freunde, wie Solidad, die dieses mal nicht mit Maike und Drew in der selben Region war und Drew auch über das Telefon nicht hatte erreichen können, weil er nicht wusste, wo genau sie war. Er hatte ihr einen Brief geschrieben und diesen zu ihr nach Hause geschickt, irgendwann würde sie dort sicher wieder auftauchen und den Brief lesen.
 

Auch Maike bekam das ein oder andere von Drew gesponsert. Ein neues Kostüm für ihre Koordinatoren Wettbewerbe und ein hübsches Kleid für die Verlobungsfeier eines Paares von Koordinatoren mit dem sie beide befreundet waren.
 

Drew hatte Mühe zu erklären, warum er sich nichts für diese Party kaufte, die in einem Monat in Sakuradastadt stattfinden würde. Die Stadt der Kirschblüten hier in der Maho-Region. Der Ort an den man sich verliebte und verlobte.
 

Auch Drew und Maike waren zusammen schon einmal dort gewesen. Allerdings wäre das bald in einem handfesten Streit geendet, weil Maike geglaubt hatte, Drew würde um ihre Hand anhalten oder ihr wenigstens ein offenes Liebesgeständnis machen, was natürlich nicht der Fall gewesen war.
 

Dennoch stimmte es Drew traurig, dass er seinem Freund bei dieser Party nicht beistehen konnte und das er auf diesem Fest, nicht mit Maike würde tanzen können. Da konnte Drew wohl nur denken, dass es nun einmal nicht zu ändern war.
 

Zu ändern war auch nicht, dass sie um den frühen Nachmittag herum, eine längere Pause in einem anderen Café einlegen mussten, weil Drew keine Luft mehr bekommen hatte. Maike hatte er natürlich gesagt, dass seine Rippe schmerzen und ihm daher das Atmen etwas erschweren würde.
 

So hatten sie in dem Café gleich zu Mittag gegessen und Maike hatte sich auch noch einen Kuchen genehmigt. Drew stellte fest, dass, wenn er irgendwo hin kam, wo seine Seele und somit auch sein Gedächtnis weiter leben würden, er gerade Maikes übergroßen Hunger besonders vermissen würde, das und den Moment, in dem er die Arme um ihre schlanke Taille schlang und feststellte, dass das Essen sich in Nichts auflösen musste, nachdem sie es verschlungen hatte.
 

Innerlich musste er darüber schmunzeln, dass es gerade so eine alberne Kleinigkeit war, die er besonders von ihr vermissen würde. Schließlich hatte sie noch so viele andere wunderbare Seiten an sich, die er mochte.
 

Vielleicht aber würde er auch die Leidenschaft besonders vermissen, die Maike in alles legte, was sie tat; sei es nun das Training und die Aufzucht ihrer Pokémon, die Wettbewerbe, das Essen oder die Art, wie sie liebte.
 

Drew war sich sicher, er würde auch ihre wunderbaren blauen Augen vermissen, das strahlende Lächeln auf ihren Lippen, den deutlichen Rotschimmer auf ihren Wangen, wenn ihr jemand ein Kompliment machte und ihre wilde und manchmal auch weinerliche Art, die er anfangs immer bemängelt hatte.
 

Sie gingen schließlich weiter als es Drew wieder besser ging. Sie suchten gemeinsam ein Geschenk aus für ihre verlobten Freunde und sie witzelten auch einen Moment darüber, was die Beiden ihnen wohl schenken würden, was Drew allerdings schmerzhaft daran erinnerte, dass es so weit niemals kommen würde und er bemerkte auch, dass er es nun fast bereute, ihr nicht doch einen Antrag gemacht zu haben, als sie es erwartet hatte.
 

Sicherlich, er hielt sie beide und auch ihre Freunde für viel zu jung. Immerhin hatten sie eigentlich noch ihr ganzes langes Leben vor sich. Ein Leben in dem sie vielleicht jemand anderen finden würden oder erst einmal ihre Freiheit genießen wollten und sollten. Doch Drew hatte dieses Leben nicht mehr. Ihm blieben jetzt nur noch zwei oder drei Tage und so wäre es doch irgendwie schön gewesen, Maike nicht nur als seine Freundin bezeichnen zu können, sondern auch als seine Verlobte, seine zukünftige Frau, auch wenn es diese Zukunft niemals wirklich gegeben hätte.
 

Mit einer gewissen Überraschung musste Drew feststellen, dass er in letzte Zeit häufiger dachte: ‚Ach hätte ich nur...’ Früher war das nicht seine Art gewesen, er lebte doch lieber für die Zukunft und wenn er Fehler gemacht hatte, dann hatte er sie auch in der Zukunft wieder gut gemacht. Nun aber war er sich bewusst keine Zukunft mehr zu haben, in der er alles wieder gut machen konnte und so bereute er seine vergangenen Fehler umso mehr.
 

All die Gedanken hatten Drew im laufe des Tages mehr und mehr traurig gestimmt und so hatte er zum Schluss kaum noch mit Maike gesprochen bis sie plötzlich, kurz vor Ladenschluss und als es schon eine Weile dunkel war, vor einem beleuchteten Schaufenster stehen geblieben war.
 

Da sie sich bei Drew eingehakt hatte, war auch er gezwungen stehen zu bleiben. Verwundert blickte er zum Schaufenster auf und sah dann Maike an. „Was ist den los?“, wollte er wissen.

„Sieh doch mal!“, meinte Maike nur und deutet auf die zwei Schaufensterpuppen, die unter der Beleuchtung irgendwie etwas gruselig wirkten.

Es waren ein Mann und eine Frau. Beide trugen dieselbe Kleidung, mit dem Unterschied, dass der Mann eine blaue Stoffhose trug und die Frau einen langen blauen Rock aus demselben Stoff, wie die Hose des Mannes. Zu den Füßen der Puppen stand ein Schild. „Partnerlook ist Modern!“, stand darauf und mit einem Blick an den Puppen vorbei in den Landen hinein konnte man erkennen, dass der Laden offenbar genau dafür gemacht war. Für Paare, die im Partnerlook herumlaufen wollten.

Drew tat so, als wüsste er nicht, worauf Maike eigentlich hinaus will. „Da stehen zwei hässliche Puppen und? Was ist damit?“, wollte er wissen.

„Hast du nicht gesehen, was sie anhaben?“, wollte Maike wissen und deutete auf den braunen Pullover und die blauen Wollschale.

„Doch schon, aber was ist daran so besonders?“, wollte Drew wissen, auch wenn er es eigentlich wusste.

„Na, dass sie beide das selbe Tragen“, erklärte Maike und rollte mit den Augen. „Lass uns das kaufen, ja?“

Drew besah sich noch einmal der Kleidung, die die Puppen trugen. „Nein“, sagte er dann entschieden. „Maike, du bedeutest mir wirklich viel, sehr viel sogar, aber ich werde nicht mit dir im Partnerlook herum laufen.“

Maike sah ihn mit ihrem Welpenblick an und verzog dann auch noch einen unwiderstehlichen Schmollmund „Och bitte!“

„Was nützt es dir, wenn wir es kaufen und ich es sowieso nicht anziehe?“, versuchte Drew ihrem äußerst wirksamen Trick noch zu entkommen.

„Für mich würdest du es doch aber anziehen, oder Drew? Wenn ich dich ganz lieb drum bitte?“ Jetzt faltete sie auch noch die Hände wie zum Gebet und nun sah es so aus, als würde sie ihn mit Welpenblick und Schmollmund anbeten.

„Na schön...“, seufzte er schließlich nachgiebig und lies die Schultern sinken.

Er musste daran denken, dass er vermutlich sowieso nicht mehr dazu kommen würde es zu tragen und selbst wenn, dann würde es eine einmalige Sache sein, also konnte er seine Freundin diesen Gefallen schon tun.
 

Maike strahlte über das ganze Gesicht, als sie in den Landen gingen, wo noch einige andere Paare waren, von denen die meisten eher einseitig vom Partnerlook begeistert zu sein schienen, der Liebe wegen aber nachgaben, genau wie Drew.
 

Es dauerte nicht lange, da hatten sie die entsprechende Kleidung der Schaufensterpuppen in ihren Größe gefunden, anprobiert und schließlich auch gekauft. Danach hatten sie den Laden wieder verlassen.
 

Mittlerweile hatte jeder von ihnen gut und gerne fünf Einkaufstüten in den Händen und so war Drew auch mehr als erleichtert, als Maike beschloss, dass sie endlich zurück ins Pokémoncenter gehen sollten.
 

Eine sehr Wichtige Sache hatte sie Drew allerdings auf dem ‚Heimweg’ noch zu sagen: „Die Sachen ziehen wir Morgen gleich an!“
 

~~~
 

Ja, ich weis schon, dass Kapitel war lasch, aber ich hatte keine andere Wahl. Es gab noch einige Gedanken und Gefühle von Drew, die ich rüber bringen musste und ich musste auch noch (dank des Covers) dafür sorgen, dass Drew und Maike dieselben Klamotten tragen, also hab ich das ganze in ein Kapitel gesteckt und versucht das beste daraus zu machen. Ich hoffe es war noch erträglich.
 

Für alle die jetzt enttäuscht sind, kann ich nur sagen, dass im nächste Kapitel 'Bittere Wahrheit' endlich auch Maike klar wird, was los ist. Das Kapitel ist länger, dramatischer und vermutlich auch etwas kitschiger als die anderen, aber ich hoffe es wird euch gefallen.
 

Ansonsten bedanke ich mich natürlich wieder für die Kommentare und hoffe, dass es auch zu diesem scheußlichen Kapitel, wieder einen kleinen aber feinen Kommentar von euch gibt.
 

PS: Die ENS verschicke ich seit neusten einfach an alle Kommischreiber, sollte das jemanden stören, dann sagt einfach bescheid!

Tag 5 vom Rest meines Lebens

Bittere Wahrheit
 

„Drew...“

„Hm?“

„Bist du wach?“

„Scheint fast so.“

„Öffnest du dann jetzt die Augen?“

„Maike...“

„Bitte!“
 

Grummelnd öffnete Drew die Augen und stellte verdutzt fest, dass neben ihm auf der Decke eine völlig bekleidete Maike lag und auf ihrem Schoss ein Tablett voll mit lecker duftenden Brötchen, Saft und was man sonst noch so für ein ausgewogenes Frühstück brauchte.
 

Skeptisch blickte Drew auf die große Uhr, die an der Wand direkt über der Tür hing, welche neun Uhr am Morgen anzeigte, doch das verwunderte den grünäugigen Koordinator nur noch mehr.
 

„Wieso bist du den schon auf?“, fragte er schließlich und setzte sich auf, um sich kurz zu strecken.

Maike setzte sich ebenfalls auf und lächelte dabei fröhlich. „Ich konnte nicht mehr schlafen, also bin ich aufgestanden und hab uns frühstück geholt, damit wir heute im Bett frühstücken können.“

„Aber das Essen auf den Zimmern ist doch verboten“, stellte Drew fest, während er einen Blick zum Fenster hinaus warf, wo alles irgendwie grau und trüb aussah.

Maike winkte ab. „Schwester Joy macht mal eine Ausnahme, weil du so krank aussiehst“, grinste sie und reichte Drew ein Glas Saft. „Sie hat vollkommen Recht und meine Mutter sagt immer: ‚Die wichtigste Mahlzeit des Tages ist das Frühstück.’ Also iss!“

Drew zuckte mit den Achseln, trank einen Schluck Orangensaft aus seinem Glas, stellte es dann zurück auf das Tablett und schnappte sich eines der duftenden Brötchen, um es mit Marmelade zu beschmieren. „Was steht heute an?“, erkundigte er sich währenddessen.

„Ein Kampf!“, verkündete Maike und schien nur so vor Siegeswillen zu strotzen. „Du gegen mich! In zwei Stunden! Auf dem Kampffeld im Keller!“

„Ist das eine offizielle Herausforderung?“, wollte Drew wissen, während er ein Mal kräftig in sein Brötchen biss, doch der Schein des großen Hungers trog, in Wirklichkeit war Drew speiübel.

Maike nickte. „Allerdings. Ich habe bereits Schwester Joy und zwei fremde Koordinatoren gefragt, ob sie die Jury mimen. Aber keine Sorge, sie sind alle unparteiisch“, versicherte sie und biss in das Hörnchen, dass sie sich extra mitgenommen hatte.

„Das ist gut. Aber mach dir bloß keine Hoffnungen. Ich werde dich auf jeden Fall besiegen“, entgegnete Drew ihr siegessicher.
 

„Das werden wir sehen“, erwiderte Maike sein Grinsen. „Aber wenn du es tust, dann in den Sachen, die wir gestern gekauft haben.“ Sie deutete auf ihre Sachen, die der eine Part des Partnerlooks waren und ihr wirklich sehr gut standen.

Drew erzwang sich ein Lächeln und nickte dann. „Keine Sorge. Ich hab es nicht vergessen.“

„Gut.“ Zufrieden mit sich und der Welt frühstückte Maike weiter, bis sie irgendwann satt war.

Drew hatte Mühe gehabt, sein Brötchen zu verdrücken und das Glas Saft zu leeren, doch schließlich war auch er fertig und sah zu Maike auf. „Ich muss mich noch fertig machen. Das kann mit meiner Rippe etwas dauern. Willst du dich in der Zeit nicht schon einmal etwas aufwärmen?“

Maike legte nachdenklich den Kopf schief „Naja..., ja schon, aber wäre das nicht unfaire dir gegenüber?“, wollte sie wissen.

Drew machte endlich einmal wieder die Bewegung, für die er bekannt war. Er strich sich mit einer gekonnten, fast schon mechanischen und trotzdem irgendwie cool wirkenden Handbewegung seinen Pony beiseite und lächelte arrogant. „Keine Sorge. Ich bin bestens vorbereitet und werde dich auch ohne Aufwärmzeit problemlos schlagen.“

„Okay!“, nickte Maike, nahm das Tablett und stieg aus dem Bett. „Dann erwarte ich dich in etwa 90 Minuten dort.“

„Ich werde da sein“, versicherte Drew, der immer noch ein wenig arrogant lächelte.

„Gut, bis dann.“ Mit einem Lächeln verschwand Maike aus dem Zimmer.
 

Drews Gesichtszüge veränderten sich schlagartig, als die Tür hinter Maike ins Schloss fiel. Er hatte seine Schmerzen und das Unwohlsein, dass er verspürte, sehr gut vor Maike verbergen können, doch nun war sie weg und Drew konnte endlich von seiner gespielt glücklichen und gesunden Haltung ablassen und sich wieder aufs Bett sinken lassen, wo er seine Schmerzen ins Kissen schreien konnte.
 

Doch auch das Kissen wurde nicht lange stummer Zeuge von Drews Qualen, denn die Übelkeit übermannte ihn und er stürmte ins Bad um sich zu übergeben. Er spuckte Blut und andere Flüssigkeiten, die in seinem Magen nichts zu suchen hatten und er wusste, dass damit der letzte Tag seines Lebens eingeläutet war. Er würde sterben, wenn nicht heute, dann morgen.
 

In Drew kam Verzweiflung auf. Es gab noch so viel, was er Maike sagen wollte, doch die Zeit würde nicht reichen. Vielleicht würden die Schmerzen bald so schlimm werden, dass er gar nicht mehr reden würde können und dann würde er ihr nicht einmal mehr die wenigen Dinge sagen können, die sie noch wissen musste.
 

In seiner Verzweiflung, seinen Schmerzen und der Angst, die sich nun doch langsam in ihm breit machte, kam ihm nur ein rettender Gedanke. Er musste Maike einen Brief schreiben. Es war nicht dasselbe, wie wenn er von Angesicht zu Angesicht mit ihr sprach, doch da dass vielleicht bald nicht mehr möglich sein würde, hatte er keine andere Wahl. Er würde einen Brief schreiben, einen Brief mit der Überschrift: „Wenn ich Morgen sterbe...“
 

~*~
 

Maike ahnte indes noch immer nichts von dem Ganzen. Sie war bereits unten im Keller und wärmte sich und ihre Pokémon etwas auf. Die Freude über den bevorstehenden Kampf war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, doch ihre Freude würde nicht mehr sehr lange währen.
 

Zwei junge Trainerinnen kamen in den Saal mit dem Kampfeld für die Trainer und der Bühne für die Koordinatoren. Die Eine hatte langes feuerrotes Haar und die Andere kurzes blondes. Sie traten gemeinsam auf das Kampffeld und besprachen kurz, wie ihr Trainingskampf ablaufen sollte, doch plötzlich hielt die rothaarige Inne und deutet mit den Augen auf Maike.
 

„Guck mal! Ist das nicht die Freundin von dem Top Koordinator Drew?“, fragte sie und gab sich nur wenig Mühe leise zu sein.

Die Blonde drehte sich um. „Ja, ich glaube schon“, nickte sie ihrer Freundin zu.

„Die Arme.“, seufzte die Rothaarige, die ein langes blaues Kleid trug, dass sich erschreckend mit ihren Haaren biss.

„Wieso?“, fragte die Blonde, die einen gelben Rollkragenpullover und eine hellblaue Jeans mit vielen Taschen trug.

„Na hast du das denn nicht gehört?“, fragte die Rothaarige erstaunt. „Drew soll schwer Krank sein.“
 

Maike, die dass Gespräch belauscht hatte, verleierte die Augen. Es war erstaunlich, was für Gerüchte manchmal im Umlauf waren. Des Öfteren hieß es schon, sie und Drew hätten sich getrennt. Erst im letzten Sommer wieder war dieses Gerücht ganz Aktuell gewesen und das nur, weil Drew sie im Finale des großen Festivals von Sinnoh geschlagen hatte. Die Gerüchte von Drews angeblicher Krankheit kamen sicher auch nur davon, dass er im Moment etwas blass um die Nase war und neulich diesen Unfall auf der Piste gebaut hatte.
 

„Wirklich?“, fragte die Blonde überrascht und schielte kurz zu Maike rüber.

Die Rothaarige nickte. „Aber ja. Die Schwester Joy aus Kalktorstadt hat es erzählt.“

Die Blonde legte den Kopf leicht schief und fragte leicht flüsternd: „Aber kann man der das glauben? Die Schwester Joys erzählen doch viel, wenn er Tag lang ist.“

„Einige andere sagen, dass Drew mehrere Male in Kalktorstadt im Krankenhaus war. Angeblich in der Abteilung für Herzkranke“, erklärte die Rothaarige, die allerdings nicht versuchte zu flüstern.

„Herzkrank?“, fragte die in der Jeans überrascht. „Ach, der arme Drew.“

„Es kommt noch schlimmer“, seufzte das Mädchen in dem blauen Kleid. „Einige Leute glauben, die Krankheit sei so schlimm, dass Drew bald sterben müsse.“
 

Maike fiel augenblicklich die Frisbeescheibe aus der Hand mit der sie mit Eneco trainiert hatte. Konnte das alles wahr sein? Immerhin hatte es eine Schwester Joy erzählt. Aber andere hatten Drew oft im Krankenhaus gesehen. Was sollte er dort tun, wenn er gesund war?
 

Jetzt wo Maike so genauer darüber nachdachte, erkannte sie erst, dass es sogar stimmen könnte. Immerhin sah er schon die ganze Zeit so krank aus und oft holte er aus unerfindlichen Gründen sehr schwer Luft oder hielt sich die Hand an den Brustkorb, als hätte er Schmerzen.
 

Aber selbst wenn er wirklich krank war, dann würde er doch nicht gleich sterben, oder? Unsinn. Vielleicht hatte er eine Grippe oder Herzflattern oder so etwas. Aber sicher nichts lebensgefährliches, oder? Maikes Herz klopfte schneller, als sie an die letzten Tage zurück dachte.
 

„Und ich bin froh, dass du Zeit hattest. Dieses letzte Treffen war mir sehr wichtig.“ Das hatte er an ihrem ersten gemeinsamen Tag hier gesagt. Was war nun, wenn er mit ‚letztem Treffen’ gemeint hatte, dass er sterben würde und sie sich deswegen nie wieder sehen könnten?
 

„Ich liebe dich, Maike.“, das hatte er am Morgen nach ihrer leidenschaftlichen Liebesnacht gesagt. Aber wieso kam das so plötzlich? Bisher waren nie derartige Worte gefallen. Was war, wenn er es nur noch sagen wollte, bevor es zu spät war?
 

„Nehmen wir an, ich würde aus irgendeinem Grund kein Koordinator mehr sein können und meine Pokémon weggeben müssen. Würdest du dann meine Pokémon nehmen?“ Diese Frage, die Drew nach ihrem Spaziergang gestellt hatte, war Maike wie ein alberner Scherz vorgekommen. Doch nun, wo sie so darüber nachdachte, da wurde ihr klar, wie ernst es Drew gewesen sein musste. Warum auch sonst, hätte er so auf eine Antwort bestehen sollen? Doch wieso war es ihm plötzlich so wichtig? Weil er bald sterben würde und seine Pokémon in sichere Händen wissen wollte?
 

Dann dieser Unfall auf der Piste. Was war, wenn Drew nur gestürzt war, weil es ihm schlecht ging oder er vielleicht sogar Schmerzen gehabt hatte? Was war, wenn es ihm den ganzen Tag schon schlecht gegangen war und er nur Maike zuliebe mit auf die Piste gekommen war? Dann wäre sie an diesem Unfall schuld gewesen. Dann hatte sie seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Was war, wenn der Unfall und somit sie Schuld daran trug, wenn es Drew jetzt schlechter ging?
 

Und dann bei ihrer Shoppingtour, da hatte Drew sie immer so nachdenklich angesehen und beobachtet. Es war fast so gewesen, als wüsste er, dass es das letzte Mal sein könnte. Vielleicht war es das ja auch. Vielleicht hatte er sie zu diesem Treffen hier eingeladen, damit er sie ein letztes Mal sehen konnte, bevor er sterben würde?
 

Unglaubliche Panik stieg plötzlich in Maike hoch. Sie rief rasch ihr Eneco zurück und stürmte dann aus dem Keller...
 

~*~
 

Drew hatte seinen Brief geschrieben und ihn in einen Umschlag gesteckt. Dann hatte er sich die Kleidung angezogen, die Maike sich gewünscht hatte. Er wusste nicht, wie viel Zeit er noch mit ihr verbringen konnte, aber er würde diese Zeit mit ihr im Partnerlook herum laufen, damit alle sahen, dass sie zu ihm gehörte.
 

Er wickelte sich gerade den blauen Schal um den Hals, als die Tür aufflog und eine atemlose Maike in Rahmen stand. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und ihr Gesicht sprach von pansicher Angst.
 

„Maike... was ist den passiert?“, wunderte sich Drew, der sofort wieder versuchte, seinen Gesundheitszustand vor ihr zu verbergen, auch wenn die Schmerzen es ihm immer schwerer machten.

„Ist das wahr?“, wollte Maike keuchend wissen und blickte ihren Freund eindringlich an. „Bist du krank?“

Drew blickte etwas überrascht drein, nickte dann aber. „Ja, das bin ich.“ Es war sinnlos, jetzt noch zu lügen, denn er hätte es ihr heute sowieso noch sagen müssen.

„Und...“ Maike schluckte schwer und ihre Hände verkrampften sich in den braunen Rock. „Und wirst du wirklich sterben?“, fragte sie, während die Tränen in ihren Augen ihr mehr und mehr die Sicht raubten.

Drew holte tief Luft und nickte dann erneut. „Ja Maike, das werde ich“, antwortete er dann so tapfer wie möglich.

„Nein.“ Maike schüttelte den Kopf. „Nein, das ist nicht wahr.“ Sie trat an ihn heran, machte vor ihm halt und blickte mit wässrigem Blick zu ihm auf. „Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist!“, forderte sie und es schien, als würde sie schwanken. „Bitte Drew!“

Drew legte eine Hand an ihre Wange und versuchte ihre Tränen wegzuwischen. „Das kann ich nicht“, erklärte er dann seufzend. „Ich kann es nicht, weil es die Wahrheit ist. Ich werde sterben.“ Er versuchte tapfer zu sein, ihr den Trost zu spenden, den sie jetzt brauchte, aber man sah ihm an, dass auch er unter der schweren Last dieser Erkenntnis bald zusammenbrechen würde.

„Nein, das darfst du nicht“, schluchzte Maike, als würde das irgendetwas ändern. „Ich brauche dich! Ich liebe dich! Bitte bleib bei mir!“ Flehend sah sie ihn an und machte die Last für Drew damit unerträglich.

Seine Knie gaben nach und er sackte zu Boden. „Glaubst du, ich will das nicht? Denkst du, ich gehe gerne? Kannst du wirklich glauben, dass ich dich verlassen will?“, fragte er mit einer plötzlichen Verzweiflung in der Stimme, dass Maike erschrak.

So kannte sie Drew nicht und so hatte sie ihn nie kennen wollen. „Nein“, hauchte sie schließlich und sank ebenfalls zu Boden, wo sie Drew sanft in die Arme schloss, während die Tränen ungehindert weiter flossen.

Drew schlang seine Arme um seine Freundin und auch ihm kullerten nun ein paar unscheinbare Tränen über die Wangen. „Ich hab Angst“, gestand er mit zitternder Stimme. „Ich will nicht sterben.“

Maikes Umarmung wurde fester und umso mehr Drew verzweifelte, desto mehr bekam sie ihre Stärke zurück. „Das ist okay“, flüsterte sie schließlich und wurde sich mehr und mehr bewusst, dass sie jetzt nicht traurig sein durfte, denn sie musste für Drew da sein. Er brauchte sie.
 

~*~
 

Irgendwann hatten sich Drew und Maike wieder etwas beruhigt, doch sie hatten es in dem engen Raum einfach nicht mehr ausgehalten. Es war auf einmal so stickig darin gewesen. Der Raum war erfüllt gewesen mit Wahrheiten, die niemand hören wollte, also gingen die Beiden nach draußen in den Schnee. Sie gingen nicht weit, nur bis zur nächsten Bank, aber immerhin waren sie an der frischen Luft, die Drew das Atmen heute erleichterte.
 

„Schon bei meiner Geburt stellten die Ärzte fest, dass ich an einer unheilbaren Herzkrankheit leide und sie sagten auch, dass ich nicht sehr lange leben würde“, begann Drew zu erklären, der einen Arm um Maike gelegt hatte und in den grauem Himmel starrte, während sein Herz weiterhin schmerzhaft gegen seine Brust klopfte. „Es gibt gegen diese Krankheit bisher nur ein einziges Medikament, das die Symptome zuerst verschwinden lässt. Aber umso länger man das Medikament nimmt, desto weniger wirkt es und irgendwann hilft es gar nicht mehr und dann... ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis man stirbt.“

Maike lehnte ihren Kopf auf seine Schulter und noch immer kullerten kleine Tränen ihre rosigen Wangen hinab. „Wann hast du es gemerkt?“, wollte sie wissen.

„Vor zwei Monaten fing es an. Ich hatte schon vorher ein paar Probleme, aber die hab ich gar nicht so wirklich registriert. Auf einmal da... bekam ich bei einem Wettbewerb ganz plötzlich keine Luft mehr und als ich hinter den Kulissen war, da begann meine linke Brust auf einmal zu schmerzen und... ich hatte das Gefühl, ich würde jede Minute ohnmächtig werden. Da war mir klar, dass irgendetwas nicht stimmen muss“, antwortete Drew und sein Atem raschelte unheilvoll beim Sprechen.

„Und dann bist du gleich ins Krankenhaus gegangen?“, fragte Maike, die jetzt, wo sie die Wahrheit kannte, sehr genau sah, dass es Drew viel schlechter ging, als er den Anschein machen wollte.

Drew schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hab es noch ein paar Wochen schleifen lassen, weil...“ Er lächelte ein trauriges Lächeln. „Weist du, ich wusste immer von dieser Krankheit, aber ich habe nie daran geglaubt, dass sie mich umbringen könnte. Zumindest nicht, bis die Schmerzen so schlimm wurden, dass ich dachte, ich würde daran sterben.“
 

„Und was haben die Ärzte im Krankenhaus dir gesagt?“, hackte Maike nach, die ihre Augen geschlossen hatte und nun nur umso deutlicher hörte, wie unregelmäßig und raschelnd er atmete und sie ahnte, dass er im Moment schlimme Schmerzen hatte.

„Das, was ich eigentlich schon wusste“, antwortete Drew seufzend. „Das Medikament wirkt nicht mehr und es gibt noch keine neuen Medikamente. Zumindest keine, die mich dauerhaft am Leben halten könnten. Sie haben einige Tests gemacht und mir dann gesagt, dass ich sterben werde und zwar sehr bald.“

Maike sah nun doch wieder zu ihm auf und sah sowohl körperlichen als auch seelischen Schmerz in Drews Augen flimmern. „Wie lange hast du noch?“, erkundigte sie sich mit ängstlicher Stimme, während sie sich fragte, welcher Umstand wohl Drews seelische Schmerzen verursachte.

Drew lies die Schultern sinken und blickte Maike direkt in die Augen, als er sagte: „So wie ich das sehe, nicht mal mehr 24 stunden.“ Er schloss sie ohne Vorwarnung in seine Arme und drückte sie so fest an sich, wie es seine Kraft nur zuließ. „Es tut mir leid, dass wir nicht mehr Zeit hatten.“

Maike seufzte schwer, als sie erkannte, dass sie der Grund für seine seelischen Schmerzen war; sie und die baldige und so plötzliche Trennung von ihr. „Es ist ja nicht deine Schuld“, sagte sie schließlich und die Tränen wurden wieder mehr.

„Doch das ist es, ich hätte es dir eher sagen müssen. Ich wollte dir noch so vieles sagen. Aber ich konnte einfach nicht... ich wusste nicht wie“, gab Drew zu, dessen Schmerzen nun so schlimm wurden, dass seine Hände sich in Maikes braunen Pullover krampften.

„Es ist okay, Drew“, versicherte Maike, die bemerkt hatte, dass seine Schmerzen schlimmer wurden. „Komm! Lass uns wieder zurück gehen. Du brauchst Ruhe.“ Sie löste hastig die Umarmung und sprang auf.
 

„Nein, warte!“ Drew packte ihr Handgelenk und blickte zu ihr auf. „Ich habe dir einen Brief geschrieben! Er liegt auf dem Schreibtisch! Lies ihn aber erst wenn... wenn ich nicht mehr bei dir bin, okay?“

Maike nickte. „Okay, aber jetzt komm endlich!“, drängte sie und endlich erhob sich auch Drew, wenn auch sichtlich schwerfällig.

„Da ist noch etwas“, begann er jedoch, anstatt mit ihr zum Pokémoncenter zurück zu gehen. Dieses Mal versuchte er nicht den Schmerz aus seinem Gesicht oder seiner Stimme zu vertreiben und so konnte Maike ahnen, wie schrecklich es ihm ging.

„Was denn?“, fragte sie ungeduldig. „Kann das nicht warten, bis wir wieder im Center sind?“ Sie wollte ihn nur noch zurück ins Bett schaffen.

„Nein!“ Denn er wusste nicht, ob er es noch bis dahin schaffen würde. „Schenk mir noch einen letzten Kuss Maike, bitte!“

„Ich kann nicht.“, seufzet Maike. „Wenn ich das tue,... dann ist das, als würde ich dir die Erlaubnis dazu geben zu sterben. Ich will aber nicht das du stirbst.“

Drew lachte ein humorloses Lachen. „Maike, ob du mich küsst oder nicht, spielt keine Rolle. Ich sterbe so oder so. Aber wenn du mich küsst, dann sterbe ich wenigstens mit einer letzten schönen Erinnerung.“ Während er das sagte, taumelte er ein paar Schritte um die Bank herum und kam nur wieder zum ruhigen stehen, weil er sich an der Rückenlehne der Bank festhielt. „Bitte!“
 

Maike schluchzte schwer und nickte dann. Sie wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht, denn Drew sollte sie bei ihren letzten Kuss nicht spüren. Alles was davon zurück bleiben würde, war der Rotschimmer auf ihren Wangen, den Drew nicht würde spüren können. Sie beugte sich schließlich etwas zu ihm vor und schloss die Augen um diesen letzten Kuss zu genießen.
 

Auch Drew beugte sich nun über die Lehne zu ihr vor, doch umso weiter er sich zu ihr vor beugte, desto schlimmer wurden seine Schmerzen. Dennoch schloss er die Augen in der Hoffnung, Maikes sanfte Lippen noch einmal auf den seinen zu spüren, doch kurz bevor sie sich erreicht hatten, durchfuhr Drew ein Schmerz, der so heftig war, dass er augenblicklich zu Boden sank.
 

„Drew!“, kreischte Maike, als sie das merkwürdige Geräusch hörte, dass bei seinem Aufprall auf dem Schneebedeckten Boden entstanden war. Hastig ging sie um die Bank herum und kniete sich zu Drew hinunter. „Nein... Drew! Sag etwas!“, forderte sie, während sie ihn in ihre Arme nahm.

Drew sah mit trüben Augen zu ihr auf, die Lippen blasser als je zuvor. „Bitte küss mich!“

Zitternd beugte sich Maike zu ihm runter und vereinigte ihre Lippen ein letztes Mal mit seinem zu einem zärtlichem Kuss, der fiel zu schnell endete, weil Drew einen Schmerzenschrei nicht mehr unterdrücken konnte; dennoch blickte er einen Moment lächelnd zu ihr auf.

„Jetzt kann ich in Frieden sterben. Danke Maike.“ Er vergrub sein Gesicht an ihrem Bauch, während seine Augen wie von alleine zufielen. „Und denk an den Brief...“, hauchte er noch bevor seine Augen sich ganz schlossen.
 

Noch schlug sein Herz ganz leicht, noch raschelte sein schwacher Atem, noch war er am Leben, doch dieses ‚noch’ bedeutet nur mehr Leid...
 

~~~
 

Gut, also bevor ich jetzt eine Masse von Morddrohungen erhalte, muss noch folgendes gesagt werden:
 

1. Die Herzkrankheit ist von mir frei erfunden bzw. ich habe sie mir so aus mehreren Krankheiten 'zusammen gebastelt' wie ich sie brauchte, damit sie in die Story passt. Deswegen hat sie auch keinen Namen. Ich dachte mir, dass in der Welt der Pokemon so viel unrealistisches existiert, dass es auf diese eine Krankheit nicht wirklich ankommt.
 

2. Ehrlich gesagt, bin ich mit dem Ende von diesem Kapitel mehr als nur unzufrieden, aber hier musste ich wieder einiges drehen, damit es zum vorgegebenen Cover passt, ich hoffe das man es trotzdem lesen kann, ohne ständig die Augen zu verdrehen.
 

3. Vielen, vielen Dank für über 25 Kommentare! Ich bin wirklich glücklich und gerührt, dass euch die Story trotz allem so gut gefällt und vor allem ist es auch schön zu sehen, dass es auf Mexx noch User gibt, die Kommentare abgeben. Also, noch einmal ein ganz dickes Dankeschön.
 

So und ansonsten, nehme ich jetzt mal lieber die Beine in die Hand und warte bibbernd auf eure Kommis.

Das Ende seines Lebens

Wenn ich Morgen sterbe
 

Drews Leiden war noch bis in den frühen Morgen des nächsten Tages gegangen. Erst dann hatte der Tod ihm die Erlösung gebracht. Aufgewacht war er zuvor nicht mehr. Kein Wort war mehr über seine Lippen gekommen. Nicht einmal mehr einen Schmerzensschrei hatte Drew in seiner Ohnmacht zustande gebracht.
 

Doch das hatte es Maike erleichtert. Sie war bei ihm geblieben. Sie hatte ihn im Krankenwagen begleitet, war im Krankenhaus an seiner Seite sitzen geblieben bis er starb und noch einige Zeit länger.
 

Die Tränen waren geflossen, als währen Maikes Augen eine unerschöpfliche Salzwasserquelle, die niemand zum versiegen brachte. Dennoch schien es eher so, als wäre Maike sich der Tatsache noch nicht so ganz bewusst geworden, dass Drew nie wieder kommen würde.
 

Tapfer hatte sie seine Familie benachrichtigt und ihre eigene Familie auch, tapfer war sie letzten Endes mit einem Taxi in das Pokémoncenter von Letizia zurück gekehrt und hatte die vielen Fragen der Neugierigen beantwortet, so weit es ihre Gemütszustand zugelassen hatte.
 

Nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, war Maike endlich in dem Zimmer angekommen, in dem sie einige Tage und Nächte mit Drew verbracht hatte. Alles dort roch noch nach Drew. Seine Jacke lag wieder auf dem Stuhl, wie bei ihrer Ankunft. Die kleine Tasche, wo Drew das Nötigste aufbewahrte, lag verloren auf der Couch.
 

In dieser Tasche waren auch seine Pokébälle, wie Maike wusste, doch sie war jetzt nicht mehr im Stande, Drews Pokémon zu sagen, was geschehen war und sie war erst recht nicht im Stande zu entscheiden, wie es mit ihnen weiter gehen würde.
 

Sie wollte jetzt nur noch diesen Brief lesen, von dem Drew gesprochen hatte und der auf dem Schreibtisch lag. Maike schnappte sich den Brief und lies sich dann, immer noch bittere Tränen weinend und das alles langsam realisierend, aufs Bett sinken. Es war ihr egal, dass sie immer noch die Sachen von gestern trug. Es war ihr egal, dass sie nicht geschlafen und nicht gegessen hatte. Es war ihr egal, dass sie nicht geduscht hatte. Sie wollte nur noch wissen, was in dem Brief stand, dem Drews letzten Worte galten.
 

An Maike
 

If I Die Tomorrow
 

I wake up to find myself

After all these years

And where all the time has gone

Still seems so unclear

Cause there's no one else

Since I found you

I know it's been so hard

You should know
 

If I die tomorrow

As the minutes fade away

I can't remember

Have I said all I can say

You're my everything

You make me feel so alive

If I die tomorrow
 

It brings out the worst in me

When you're not around

I missed the sound of your voice

The silence seems so loud

Cause there's no one else

Since I found you

I know it's been so hard

You should know
 

If I die tomorrow

As the minutes fade away

I can't remember

Have I said, all I can say

You're my everything

You make me feel so alive

If I die tomorrow
 

I spent all my life

Looking for our innocence

I've got nothing to lose

Nothing to prove

I won't make the same mistakes

Now I know

That everything will be okay

If I die tomorrow
 

If I die tomorrow

As the minutes fade away

I can't remember

Have I said all I can say

You're my everything

You make me feel so alive

You're my everything

You make me feel so alive

If I die tomorrow

If I die tomorrow
 

In Liebe Drew
 

Dieser Brief schien so wenig zu sagen und doch sagte er so viel, wie tausend gesprochene Worte es getan hätten. Er hatte sie geliebt und sich bei ihr wohl und glücklich gefühlt. Das war alles, was Maike wissen wollte und sie war sich sicher, alles andere wusste sie auch ohne, dass er es ihr gesagt oder geschrieben hatte, denn er hatte all seine Gefühle in diesen letzten Kuss gesteckt.
 

~~~
 

An dieser Stelle, erst einmal eine Entschuldigung an euch alle. Ich weis, die meisten hatten doch noch irgendwie auf ein Happy End gehofft, aber das hätte meiner Meinung nach einfach nicht gepasst. Außerdem haben sicherlich auch viele gehofft, dass ich näher darauf eingehe, was nun in Zukunft aus Maike wird, aber ich habe das mit Absicht nicht getan, da ich denke, ihr solltet da eure Fantasie spielen lassen. Alles was ihr wissen müsst ist, dass sie weiter leben wird.
 

Dann möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken *allen eine Blume geb*, dass ihr mir so viele tolle Kommentare gegeben habt. Besonders im letzten Kapp habe ich ganze 12 Kommentare bekommen, ich glaube ihr wisst gar nicht, wie glücklich ihr mich damit gemacht habt. Es war wirklich eine Freude euch als Leser zu haben und vielleicht sehen wir uns ja zu Weihnachten wieder, wenn ich die Fortsetzung zu 'All I want for Christmas' hochlade *Schleichwerbung mach*
 

Ansonsten noch schnell ein paar Organisatorische Dinge.
 

1. Der Text zu dem Song 'If I die tommorow' ist von Simple Plan

2. Der Song wurde gesungen von Motley Crue

3. Die Rechte daran liegen nicht bei mir
 

Als letztes wird noch folgende Frage geklärt: Warum habe ich keinen richtigen Brief geschrieben, sondern dieses Lied als Ersatz verwendet? - Weil die Musik im allgemeinen, mir eine große Inspiration beim schreiben dieser Geschichte war und ich dieses Lied einfach wunderbar passend fand und weil ich zugegeben muss, dass ich es mir nicht zugetraut habe, einen Brief von Drew zu schreiben, weil ich fürchtete, dass er dann endgültig OOC werden würde.
 

Also, noch einmal vielen dank an alle Leser und Kommischreiber *verbeug*



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Kommentare zu dieser Fanfic (68)
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Von:  VaneMiaau
2014-12-27T17:21:15+00:00 27.12.2014 18:21
Ich habe diese FF leider erst ziemlich spät entdeckt. Aber es ist eine richtiiiiig Traurige FF. Ich kämpfe immernoch darum nicht zu heulen. Das kann vielleicht auch dadran liegen das Drew und Maike meine lieblings charas sind... Und wie toll du das geschrieben hast. Ich habe mir diese Szenen immer bildlich vorgestellt. Und es tat mir immer selbst weh vorallem am Ende als ich in meiner Fantasie Drew am Boden mit Maike sah... Aber wundervoll
Von:  SailorCherryknoedel
2011-05-06T14:39:41+00:00 06.05.2011 16:39
Ein trauriges Ende,definitiv. Jetzt frage ich mich aber, ob es nicht dramatischer gewesen wäre, von vornerein aus der Sicht von Maike geschrieben zu haben... Drews Krankheit wäre bis zum Schluss geheim geblieben, weil Maike durch ihre rosarote Brille der Verliebtheit nichts mitbekommt...
Du hast dir wirklich eine nette Story ausgedacht, das muss man dir lassen, aber für zukünftige Texte solltest du eventuell noch ein zweites Auge auf die Erzählperspektive werfen!

"Er spuckte Blut und andere Flüssigkeiten, die in seinem Magen nichts zu suchen hatten" Die Formulierung ist interessant, aber an dieser Stelle wirkt es, als wolltest du es witzig darstellen, und das stört natürlich in der Szene...
Von:  SailorCherryknoedel
2011-05-06T14:26:52+00:00 06.05.2011 16:26
Ich fand das Kapitel jetzt gar nicht sooo lasch, aber du hast schon Recht. Der spannenste Part war es nun nicht! ;)
Mir gefällt es, wie du das mit dem Satz "‚Ach hätte ich nur...’" einbaust. Du lässt den Hauptcharakter sich selbst hinterfragen, das ist klasse!
Das Endedes Kapitels mag ich allerdings irgendwie nicht. Die Art wie Drew zustimmt, passt nicht ganz zu ihm. Clever wäre es hier gewesen zu schreiben... "Irgendwann willigte Drew dann doch ein, weil er sich danach nicht wieder sagen wollte... 'Ach hätte ich nur...'" ;)
Von:  SailorCherryknoedel
2011-05-01T10:14:55+00:00 01.05.2011 12:14
Das Ende zieht sich etwas hin,aber du gestaltest das Warten angenehm!
Ich mag deine Satzvariationen zwar, aber alles in allem könntest du versuchen, etwas mehr beimThema zu bleiben. Du umschreibst sehr blumig, teilweise etwas ZU blumig...
Von:  SailorCherryknoedel
2011-04-23T17:37:03+00:00 23.04.2011 19:37
"während sein Herz mit einem unregelmäßigen Stolpern"

Eine wunderbare Formulierung!! Generell spielst du sehr angenehm mit der Sprache.
Von:  SailorCherryknoedel
2011-04-17T09:00:21+00:00 17.04.2011 11:00
Maike ^^
Ich mag Maike!

Das Kapitel hatte 1-2 Rechtscheibfehler, aber nichts Gravierendes!^^
Du hast einen enorm großen Wortschatz und benutzt ihn auch!
Von:  SailorCherryknoedel
2011-04-10T11:03:07+00:00 10.04.2011 13:03
Danke erstmal für die Teilnahme an meinem Wettbewerb.
Deine FF ist ja riesig.ö.ö Ich denke, ich werde sie etappenweise lesen und bewerten, denn ich habe ja angekündigt, dass ich etwas lesefaul bin. So viel Text schaffe ich nicht an einem Tag! :p

Der Prolog ist nicht übel. Gerade gegen Ende hin habe ich sehr dieses Bestreben gefühlt, weiterlesen zu wollen.
Was mich stört sind Personenbeschreibungen. Ich mag sie einfach nicht. Und deine FF fängt praktisch mit einer an, weil du im ersten Satz soviele Details über den Protaginisten preisgibst. Irgendwann erzählst du noch etwas von einer rosahaarigen Joy. Es ist zwar korrekt, dass ihre Haare rosa sind, dies ist aber in dem betreffenen Abschnitt irrelevant.
Die Formulierungen sind okay, aber noch nicht der ultimative Killer! Ich denke, das kannst du noch besser! ~u^

So, mal sehen, was noch kommt...
Von: abgemeldet
2010-11-29T10:40:00+00:00 29.11.2010 11:40
Beste Geschichte erzählt. Das ist der einzige, und das wiederhole und betone ich, der einzige Text der mich emotional so mitgenommen hat... das soll was heißen. Ich lese pro Woche hier auf Animexx ca. 3 FFs und in RL 1 Buch in einer Woche.
Von: abgemeldet
2010-11-28T20:50:58+00:00 28.11.2010 21:50
Du Idiot T-T ich musste beinahe heulen
Das iss..... so super erzählt. weiter so
Von:  Noche
2010-11-07T01:09:29+00:00 07.11.2010 02:09
Laliho!
Naja mein kommentar kommt etwas spaet, habe die FF schon seit einige zeit gesehen aber noch nie gelesen nur aus einen grund...ich mag grosse dramas nicht so sehr ^^""
Aber ich habe mir die kommentare durchgelesen und dadurch habe ich mich endchlossen doch zu lesen. So wie ich es mir gedacht habe...war die Story sehr traurig...so traurig das mir auch die traenen gekullert sind und das ist bei mir sehr schwierig, ich habe bis jetzt noch nie bei eine FF geweint, also gratuliere ich dadurch...deine Story ist wirklich klassen und du hast recht...ein happy end haette nich gepasst...trozdem ist der gendake daran das Shuu nichtmehr da ist und Haruka alleine bleibt wirklich schrecklich...trozdem fand ich es wirklich einzigartig...mach weiter so!!!
>^nOcHe^<


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