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Gravity Of Love

von

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Kapitel 7: How To Forget The Pain - Part 1

Jonne:
 

… um sich noch etwas die Zeit mit ihr zu vertreiben. Langsam legte ich meine Hand auf die Klinke ihrer Schlafzimmertür und drückte sie nach einem tiefen Atemzug herunter. Ich trat in ihr Zimmer und herüber zu ihrem Bett auf dem sie lag und in tiefen Gedanken versunken zu sein schien.

„Ist alles okay mit dir?“, erkundigte ich mich sofort, doch als auch nach mehreren Minuten keine Antwort kam, setzte ich mich neben sie aufs Bett und betrachtete sie näher. Ihre Augen waren völlig von Tränen durchnässt und das war ein Anblick, den ich einfach nicht ertrug. Ich konnte und wollte sie nicht weinen sehen. Also nahm ich sie kurzerhand einfach in den Arm und drückte sie fest an mich.

„Auri, was ist los? Wieso weinst du?“, hakte ich dann genauer nach.

„Nichts, alles in Ordnung“, schluchzte sie mir mit gesenktem Blick entgegen. Ich wusste, dass sie nicht die Wahrheit sagte, es ihr total beschissen ging und es dafür auch mit Sicherheit einen triftigen Grund gab, doch ebenso wusste ich auch, dass es wohl keinen Sinn machen würde sie weiter mit Fragen zu quälen. Ihr Blick verriet mehr als tausend Worte und sagte mir, dass ich gehen soll, weil sie jetzt einfach nur allein sein wollte. Doch wenn ich mich jetzt so einfach geschlagen geben würde, dann würde sie mich wahrscheinlich für total gefühlskalt halten und denken, dass ich es ja wenigstens hätte versuchen können und wer weiß, vielleicht interpretierte ich ihren Blick ja doch falsch. Deshalb setzte ich erneut zu einer Frage an. Doch dann sprach sie ihre Bitte aus, die ich schon zufuhr in ihren Augen lesen konnte und ich begab mich zur Tür, jedoch nicht ohne ihr wenigstens noch einen letzten Blick zu zuwerfen und dieser Blick war voller Sorgen und Fragen, auf die ich jedoch schon keine Antwort mehr erwartete.

Nach dem ich Auris Zimmer verlassen hatte, packte ich meine weniger Sachen zusammen die ich dabei hatte und machte mich auf den Weg zu unserem Proberaum. Mir war klar, dass ich damit mal wieder zu früh dran sein würde, doch das war mir in diesem Moment egal. Dann konnte ich wenigsten die Zeit nutzen um meinen Gefühlen noch einmal freien Lauf zu lassen und in eine nicht ganz so traurige, besorgte Stimmung zu kommen wie in diesem Moment.
 

Da ich einfach nur noch mein Ziel erreichen wollte, wurde ich zunehmend schneller und versuchte mich so sehr zu beeilen wie möglich, bis ich irgendwann sogar begann zu rennen. Ich spürte wie die Fragen und Sorgen um Auri mich immer weiter innerlich fertig machten und in mir hoch kochten. Irgendwann konnte ich meine Gefühle nicht mehr zurückhalten und die Tränen begannen sich ihren Weg gen Boden zu bahnen. Ich war nur froh, dass das keiner sehen konnte, so schnell wie ich an allen vorbei rannte. Es war eine Flucht. Eine Flucht vor Auri, den Fragen und den Sorgen, die ich mir machte, eine Flucht vor mir selbst, meiner Liebe zu Auri und meiner Trauer, sie anscheinend auch schon wieder verloren zu haben ohne zu wissen warum und eine Flucht vor allen anderen die mich mit Fragen quälen könnten, die mich so sehen könnten, wie ich im Moment war, völlig aufgelöst und schwach. Kurz gesagt, war es eine Flucht vor allem, was mir gerade zu schaffen machte oder mir noch mehr zu schaffen machen könnte, wenn ich nicht flüchten würde.
 

Es war gerade mal halb eins als ich am Proberaum ankam und das bedeutete, das ich gerade einmal ein drittel der Zeit benötigt hatte, die ich sonst brauchte und zu meist noch überschritt. Aber das war ja auch kein Wunder, denn immerhin war ich so schnell gerannt wie noch nie zuvor in meinem Leben, selbst wenn es um Leben und tot ginge, wäre ich wohl um längen lahmarschiger.

Ich betrat den Raum in dem wir unsere Heiligtümer aufbewahrten und mit ihnen eins wurden, sofern wir es nicht gerade im Studio oder auf der Bühne taten oder irgendwo sonst. Doch zu meist erklangen sie hier, in dem Raum in dem ich noch träumen konnte von Zeiten, in denen alles besser wird.

Ich ergriff meine Akustikgitarre und setzte mich auf die Couch am anderen Ende des Raumes. Meine Finger glitten über die Saiten und bereits wenige Sekunden später war ich so in mein Spiel und meinen Gesang versunken, dass alles was gerade um mich herum passierte und alles was in den letzten Minuten, Stunden und Tagen passiert war, in weite Ferne rückte, so weit, dass ich es nicht mehr sehen konnte. Ich begann sogar mich erst in meine Kindheit zu träumen, in einen Moment, wo ich mit meinen Brüdern und meiner Großmutter zusammen am Tisch saß und das leckere Essen verspeiste. Wir unterhielten uns, lachten, genossen den Augenblick, als würde es nichts geben, was diesen Moment zerstören könnte. Ich konnte ihn riechen, den leckeren Duft des Essens, was meine Großmutter gekocht hatte und auch den Duft der Umgebung, den Duft ihres Hauses, ihres Gartens und dann begann ich in einen anderen Moment abzudriften. Ich sah mich gemeinsam mit meinen Brüdern in einem kleinen Ruderboot sitzen. Keine ungewöhnliche Situation. Es war etwas, was wir heute noch taten, wenn auch nicht mehr so oft wie früher. Wir ruderten über den See und lachten. Schon wieder. Gab es denn wirklich so viele glückliche Momente in meinem Leben. Ich meine gut, immerhin sage ich ja selbst immer, dass ich zwar eine schwere, aber dennoch keine schlechte Kindheit hatte und ich versuche ja auch immer alles positiv zu sehen und optimistisch zu bleiben, auch wenn sich das mit meinem Perfektionismus und meiner damit zusammenhängenden starken Selbstkritik nicht wirklich verträgt, aber trotzdem hatte ich in Wirklichkeit immer das Gefühl, dass in meinem Leben zu viel schief gelaufen ist und die schlechten Seiten eindeutig überwogen. Doch so sehr ich auch versuchte mich zu erinnern, mir fielen nur gute Dinge ein. Nur positive, schöne, fröhliche Ereignisse. An die schlechten Seiten meines Lebens konnte ich mich einfach nicht erinnern. Konnte ein Mensch so etwas etwa wirklich so gut verdrängen, wenn er es nur wollte? Oder war mein Erinnerungsvermögen nur durch zu viele Saufgelage und mein früheres Rauchen doch schon zu sehr beeinträchtigt? Ich wusste es einfach nicht. Sicher, nach langem Überlegen kamen die Erinnerungen ein einige wenige Schreckensmomente wieder, doch das konnte doch wohl kaum alles sein, denn wenn ich es mit dem verglich, an das ich mich erinnern konnte, das positiv war, dann kam ich vielleicht auf ein gefühltes Verhältnis von 1:99 oder so ähnlich. Nun ja ich hatte es eben noch nie wirklich mit Mathe, aber in solchen Fällen reichte das Gefühl ja auch vollends aus.

Stundenlang saß ich da, spielte auf meiner Gitarre, sang und bekam gar nicht mit als sich irgendwann die Tür öffnete und jemand vorsichtig eintrat. Ich schrak hoch, dachte im ersten Moment, dass es wohl Antti sein würde, doch ich irrte. Es war Snack und er schien wohl nicht weniger überrascht als ich.

„Also, was immer du da gespielt hast, aber es klang echt gut. Ich hoffe du hast es aufgeschrieben oder dir zu mindest gemerkt“, meinte er dann nur mit einem Lächeln auf den Lippen, nach dem er aus der Starre wieder erwacht war.

„Ähm… ich weiß nicht“, antwortete ich, „Aber ich habe es mir auch nicht aufgeschrieben und auch nicht gemerkt, wenn ich ehrlich sein soll. Verzeih!“

Ich senkte den Kopf.

„Ach kein Problem, ein bisschen davon krieg ich vielleicht auch noch zusammen. Du musst ja nicht denken, dass ich wirklich erst seit ein paar Minuten da wäre. Nur als ich ankam, hörte ich dich und dachte mir, dass es wohl besser wäre, dich jetzt nicht zu stören. Ich wollte dich ja in keiner Kreativphase unterbrechen oder so“, erklärte er mir dann, wobei er erneut ein Lächeln aufsetzte.

„Hm… also wenn du meinst, dass es wirklich gut war, dann können wir es ja gerne irgendwann mal rekonstruieren, nur jetzt ist wohl grad schlecht. Immerhin kommen die anderen ja sicher auch gleich.“

„Hey, nun komm schon. Ich mein ich weiß, dass du sehr selbstkritisch bist, aber du wirst doch noch erkennen, dass das mal absolut der Hammer war, was du da eben gespielt hast“, empörte er sich ein wenig, musste darauf jedoch kurze Zeit später lachen. Er kam schloss nun die Tür und kam zu mir herüber um sich dann neben mich auf die Couch zu setzten und mir tief in die Augen zu sehen. Ich versuchte ihm mit einem Blick mein Unverständnis klar zu machen, doch er blieb hartnäckig und versuchte mich weiterhin zu einem eindeutigen „Ja!“ zu zwingen. Aber ich konnte es nicht sagen, denn es stimmte nun einmal, ich hatte keinen blassen Schimmer, ob es gut war, was ich eben gespielt hatte.

„Du Snack. Ich glaub du kannst damit aufhören. Ich meinte das ernst. Ich habe wirklich keine Ahnung, ob es gut war. Ich war einfach viel zu sehr in Gedanken versunken und habe einfach nur gespielt und gar nicht realisiert, was ich da überhaupt gespielt habe. Verstehst du?“, versuchte ich nun mich zu erklären und mich so davor zu retten, noch vollständig irre zu werden, bei diesem Blick.

„Jetzt im Ernst? Das geht? Also ich meine ich kann ja auch abschalten, wenn ich etwas spiele, aber nicht wenn ich etwas spiele, was ich vorher noch nie gespielt habe. Ich meine, dann würde da bei mir wahrscheinlich nur sinnloses, schwachsinniges, total bescheuertes Zeugs rauskommen, was absolut unterstes Niveau wäre“, kam es mir lachend entgegen und ehrlich gesagt, wie konnte man dem schon widerstehen. Es riss mich einfach mit, weshalb ich nur wenige Sekunden später ebenfalls zu lachen begann. Zu schön, dieser Moment, wäre es nach mir gegangen, dann hätte er wohl für immer angedauert, doch eigentlich bin ich froh, dass ich nicht mein ganzes Leben NUR mit Snack verbringen muss, sondern nun endlich auch Larry, Jay und Antti wieder in mein Leben traten und wir nun endlich zu proben beginnen konnten. Natürlich nicht bevor Snack den anderen von meinem genialen Werk, an das ich mich nicht einmal mehr erinnere, erzählt hatte, Antti mich kurz über Auri ausgefragt und ich nun nicht nur ihm, sondern auch dem Rest, jede noch so kleine Kleinigkeit aufs ausführlichste berichtet hatte. Natürlich sorgte das nun wieder dafür, dass ein gewisses Maß an Trauer seinen Weg zurück zu mir fand. Wenn es nicht die ganze Zeit über da gewesen war und nur geschrumpft war, dank der Macht der Musik. Doch jetzt konnte es mich nicht unterkriegen, denn diesmal hatte ich etwas bei mir, was alles Leid und alle Sorgen vergessen lässt, was mich stark macht, stark genug um alles Leid zu überstehen, egal wie groß es ist oder um was es sich dabei handelt. Das was ich hatte, waren meine Freunde. Neben der Musik waren sie das, was mir am meisten Kraft gab. Sie gaben mir immer einen Funken Hoffnung. In diesem Fall bedeutete das, dass sie mir einredeten, dass es vielleicht gar nicht so schlimm war, wie es vielleicht schien und Auri vielleicht gar nicht wegen mir so merkwürdig war, sondern nur einfach nicht darüber reden wollte. Nun definitiv eine Möglichkeit, doch wären es nicht meine Freunde gewesen, die mir dies einreden wollten, so hätte ich es wohl nicht geglaubt und ehrlich gesagt, auch nicht glauben wollen.

Etwa eine Stunde saßen wir alle gemeinsam zu fünft auf der Couch. Die anderen hatten mich anfangs einfach nur umarmt, zwischenzeitlich hatten wir dann einfach nur geredet und dann hatten sie mich wieder nur umarmt, bis Antti dann der Ansicht war, dass wir vielleicht doch endlich anfangen sollten. Daraufhin standen die anderen einer nach dem anderen auf und begaben sich zu ihren Instrument. Einige Minuten später, als sie ihr Instrumente sofern nötig kurz gestimmt hatten, folgte ich ihnen dann und stellte mich hinter mein Mikrofon.

Wir überlegten kurz, was wir spielen wollten und entschieden uns dann kurzer Hand für „Gravity Of Love“ als langen Auftakt. Ich genoss es diesen Song zu spielen und versank vollends in ihm. Nur ab und zu wurde ich mir dessen bewusst, was ich da eigentlich sang, des Textes den ich einst schrieb und im Moment war er zu mindest in gewissen Hinsichten mehr als passend, auch wenn er das ganze negative nicht widerspiegelte, doch das war mir eigentlich ganz recht so, denn immerhin wollte ich ja alles positiv sehen und so gelang es mir wenigstens etwas besser. Als nächstes spielten wir dann „A Song For The Broken Hearted“, der zu mindest von der Stimmung her meine momentanen Gefühle wider gab. Doch um nicht zu sehr in Trauer zu versinken fuhren wir gleich mit dem nächsten Song fort, welcher ein eindeutig fröhlicherer war nun ja zu mindest wenn man nicht auf den Text achtete, obwohl auch der Text kein wirklich schlechter war. Es war „Dead As We“, welches wir spielten und darauf folgend noch „Dream Flowers“ und „Black Light“. Diese Songs schafften es immer mich etwas aufzumuntern und so genoss ich jeden Ton den die anderen spielten und jeden Beat, ebenso wie jedes Wort was ich sang.
 

Nach etwa zwei Stunden Songs nach Lust und Laune spielen, reden und chillen, beschlossen wir dann uns am darauffolgenden Tag zur nächsten Probe zu treffen, da wir ja an diesem Tag nicht wirklich ernsthaft geprobt hatten und gingen dann nach Hause. Nun ja, genau genommen ging Larry ins Amadeus einen Trinken, da er dort mit Chris verabredet war, Jay ging zu sich nach Hause, er genoss es Zeit für sich zu haben und Snack, Antti und ich gingen zu mir nach Hause um uns gemeinsam den Abend zu versüßen.
 

Bei mir angekommen, machten wir es uns erst mal bei mir auf der Couch bequem. Ich ging noch kurz in die Küche um etwas zu trinken zu holen, dass bedeutete, dass ich mal eben einen ganzen Kasten Bier neben die Couch stellte. An so einem Abend wusste man ja nie wie viel man am Ende trank und bevor ich noch hundertmal aufstehen musste nur um ein neues Bier für jeden von uns zu holen, stellte ich gleich den ganzen Kasten hin. Genaugenommen fehlen da eh schon drei Bier, die ich vor einiger Zeit so nach und nach geleert hatte.

Anfangs schalteten wir uns ein wenig durch das Fernsehprogramm und amüsierten uns prächtig über einige unsinnige Shows und Serien, doch etwas was wir wirklich sehen wollten, lief nicht. Also überlegten wir was wir gucken könnten und kamen zu dem Schluss, dass wir wohl am besten gar nichts gucken sollten und so schaltete ich das Radio ein, doch auch das kotzte uns nach einiger Zeit aufgrund der derzeitig laufenden Musik an und so einigten wir uns auf eine CD, die dann eingelegt wurde.

„Hach ja, es hat schon was einfach mal gemeinsam zu chillen und zu labern“, kam es von dem Rothaarigen, der es sich mittlerweile mit seinem Kopf auf meinem Schoß bequem gemacht hatte.

„Da hast du vollkommen Recht Antti. Genau das ist es, was manchen Leuten fehlt. Entweder Freunde oder die Zeit mit ihnen abzuhängen“, stimmte Snack unserem Bassisten zu.

„Irgendwie tun mir die Leute leid, denen eines von beiden fehlt, obwohl sie es doch so sehr brauchen würden. Ich meine jeder braucht Freunde und ohne Zeit für diese nützt es auch nichts sie zu haben“, setzte ich nun auch ins Gespräch ein.

„Ja eben, das ist wirklich bedauerlich und bemitleidenswert, einfach nur traurig. Also ich wüsste wirklich nicht was ich ohne meine Freunde tun würde. Was ich ohne euch tun würde“, meinte Snack nur und erntete darauf auch gleich ein Grinsen Anttis.

„Dich in die nächste Ecke setzen und heulen“, lachte er.

„Ja wahrscheinlich. Dann sollte man wohl alle Klingen und ähnliches aus meiner Nähe entfernen, denn dann wäre Suizidgefahr vorprogrammiert“, erwiderte unser Keyboarder das Lachen unseres jüngsten Mitgliedes.

„Und was würdest du tun Antti?“, fragte ich ihn nun grinsend und dennoch mit größtem Interesse, was er darauf wohl antworten würde. Definitiv würde es etwas sein, worüber wir uns danach totlachen könnten.

„Ganz klar. Verhungern. Mal im Ernst ich kann mir zwar das ein oder andere selber machen und bin in der Lage mir was zu kaufen, aber ohne das Essen gewisser Freunde würde ich wohl definitiv verhungern“, erklärte Antti auf völlig sinnlose, abstruse Art und Weise, weshalb wir, wie nicht anders zu erwarten, erst einmal auf dem Boden lagen vor lachen.

„Aber mal im Ernst Leute… ich habe Kohldampf! Ich brauch jetzt was um meinen Magen zu besänftigen sonst frisst der mich noch auf. Ich meine, hört ihr nicht, wie er mich schon anknurrt“, scherzte Antti weiter.

„Zu schade, dass er nicht bellt, sonst würde ich dir jetzt sagen, bellende Mägen beißen nicht, aber ob das auch auf knurrende zutrifft, kann ich dir nicht sagen“, entgegnete Snack nur lachend.

Doch trotz der anfänglichen Witzeleien, machten wir uns dann alle gemeinsam auf den Weg in die Küche und begannen uns was zu kochen. Nun ja und da wir das auch wirklich alle zusammen taten, endete das natürlich in einem absoluten Chaos. Überfreudig, lachend und uns ab und an mit Essen bewerfend verunstalteten wir die Küche. Am Ende sah sie aus wie ein Schlachtfeld, aber eigentlich war das ja auch kein Wunder, denn immerhin hatten wir ja ein paar Schlachten ausgetragen. Eine Essensschlacht nach der nächsten, man sollte gar nicht meinen, dass wir erwachsene Männer wären.

Letztendlich kamen wir aber wenigstens zu einem passablen Ergebnis und verließen mit unseren Tellern die Küche in Richtung Wohnzimmer. Jedoch nicht ohne vorher noch einmal einen Blick zurück zu werfen und uns zu fragen, wer das alles aufräumen und sauber machen sollte und vor allem wann, wenn nicht sofort.
 

Die Zeit verging, das Abendessen war längst beendet, die Küche weitestgehend aufgeräumt, man staune und wir saßen gerade gemütlich in der Küche und knabberten ein paar Chips und Salzstangen vor uns hin, als es plötzlich an der Tür klingelte. Verwundert darüber, dass es um diese Uhrzeit an meiner Wohnungstür klingelte, saß ich auf der Couch, ehe ich mich endlich in Bewegung setzte und zur Tür ging. Als ich sie geöffnet hatte, erschrak ich. Völlig versteinert stand ich da und konnte es nicht fassen, wer dort vor mir stand. Ich hatte nicht einmal damit gerechnet, dass um diese Uhrzeit überhaupt irgendwer klingeln würde und dann auch noch sie. Das war wahrlich kein normaler Tag.

Da stand sie und sagte kein Wort. Ich blickte in ihre Augen und hoffte auf eine Reaktion von ihr. Nichts. Auf all die Fragen, die ich immer noch hatte, bekam ich wohl auch jetzt keine Antwort. Doch gerade, als ich mich umdrehen und zurück in die Wohnung gehen wollte um die Tür zu schließen und ihr damit zu zeigen, dass ich auch nicht alles mit mir machen lasse, auch wenn mein inneres Ich das eigentlich nicht wollte, kam sie einen Schritt auf mich zu und küsste mich. Wie versteinert stand ich da. Weder erwiderte ich den Kuss, noch sträubte ich mich dagegen. Aber auch wenn ich noch immer keine Antwort hatte, eines wusste ich ganz genau und zwar das ich definitiv die Welt nicht mehr verstand. Nach diesem absolut merkwürdigen Abend an dem sie mir sagte, dass sie mich auch liebt und dem darauffolgenden noch merkwürdigeren Morgen, an dem sie mich mit Missachtung strafte, folgte nun also „Moment der Merkwürdigkeiten Nummer 3“. Auri küsste mich auch wenn sie wohl längst realisiert haben musste, dass ich es nicht erwidern würde, nicht solange ich weiter so verwirrt, ahnungslos und vor allem unwissend war. Ich spürte schon, wie einige Tränen ihre Wangen hinab rannen und am liebsten hätte ich sie gefragt was all das soll und sie bei Nichtbeantwortung meiner Frage einfach rausgeschmissen, doch das konnte ich einfach nicht. Vorsichtig schloss ich meine Arme um sie und versuchte sie zu beruhigen, ehe ich endlich ihren schon so lange andauernden Kuss erwiderte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KeiKirjailija
2010-04-25T08:53:57+00:00 25.04.2010 10:53
Äh.. Wie war denn der richtige Begriff dafür... ? Verdammt, es fällt mir nicht ein... Ein innerer Monolog ist das ja nicht wirklich, aber es hat was davon... Na ja... Auf jeden Fall, Jonnes Gedanken und seine Erinnerungen, die er sich beim Spielen noch mal vor Augen ruft, sind klasse beschrieben^^ Es sind zum einen die Bilder, die man beim Lesen vor Augen hat und dabei seine Einstellung dazu, klasse^^
Zu "Ich hatte es eben noch nie wirklich mit Mathe" *lach* Sag ich mal nichts^^
Slebstkritik und Perfektionismus kann manchmal echt dämlich sein... *seufzt* Kenn ich ja, aber Snack scheint ja ne ähnliche Einstellung wie ich dazu zu haben *lach* ^^ Genial^^
Also ich finde das ist eine produktive Probe gewesen^^ Und die Songs waren klasse, ich musste beim Lesen wirklich eine CD dazu anmachen, weil ich so eine Lust darauf bekommen habe *lach* ^^
Die Gespräche von Antti, Snack und Jonne sind einfach zu geil *totlach* Echt unfassbar *grins* Super Dialoge *kicher* ^^ Ich kam aus dem grinsen nicht mehr raus^^
Okay, das Ende krieg ihr wirklich immer gut hin... Extrem spannend... Jetzt bin ich wirklich gespannt... ^^
*knuddel* ^^ Aber wieder ein super Kapi *grins*
Von:  nojiko-sensei
2009-04-21T18:49:28+00:00 21.04.2009 20:49
Oh man=)
So viel Trauer und freude in nur einem kapitel! cool cool...
Ich mochte die Beschreibungen von den Aktionen von Jonne und NGT sehr. Da konnte man die Freude direkt mitfühlen=) gut geschrieben!
und wie immer bin ich soooo sehr gespannt, wie es weiter geht=) *freu*
beeilt euch! *wink*

~~noji~~


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