Zum Inhalt der Seite

Herzen aus Glas

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bis hier hin und nicht weiter! – Wer bist du?

Hallihallo! Ich bin wieder daaa! ^o^
 

Ich danke jedem, der mir Kommis hinterlassen hat und auch jedem der sich das hier ohne welche zu hinterlassen gelesen hat! (Man darf ja noch träumen… –.–)
 

Genug der Vorworte! – Hier ist Kapitel Nummer 3!!


 

++++Kapitel 3++++

Bis hier hin und nicht weiter! – Wer bist du?
 

Mit trägen Schritten schleifte sich das Mädchen mit den langen braunen Haaren zur Mensa.

Die wenigen, die noch nicht zum Frühstück gegangen waren, sahen ihr mit schiefen Blicken hinterher, das waren sie eigentlich nicht von Ukyo gewohnt. Für Gewöhnlich wäre sie fast schon unauffällig und vor allem bei bester Laune unterwegs, wenn nicht sogar schon bereits beim Essen gewesen.

Kaum stand sie vor dem Eingang, musste sie laut Gähnen. Erneut zog sie damit die Blicke der Anderen auf sich. Sie ignorierte es und ging rein. „Morgen…“ sagte sie lustlos als sie sich zu Ranma, Akane und Ryoga an den Tisch setzte.

Letzterer schaute zu Ukyo und beäugte sie. „Hast du letzte Nacht nicht geschlafen?“ ihm sind ihre tiefen, dunklen Augenringe keineswegs entgangen.

„Hm? Eigentlich schon … das heißt, eigentlich kann ich mich nicht einmal daran erinnern, dass ich überhaupt ins Bett gegangen bin…“ Ein weiteres Gähnen ertönte.

Ryoga blinzelte. 'Was ist denn mit ihr los?'

Ukyo schaute nun halbverschlafen zu Ranma und Akane, welche sich ihr gegenüber befanden. Beide saßen direkt nebeneinander und Akane hielt seine Hand. Das braunhaarige Mädchen sah nun auf in ihre Gesichter, Akane strahlte vor Freude und Ranma machte irgendwie den Eindruck, als ob er so schnell wie möglich von hier weg wollte. Zu dem schien es so, als ob auch er in der letzten Nacht nicht besonders viel Schlaf bekommen hatte. Ukyo zog ihre Augenbraue hoch. 'Sie ist ja immer noch so komisch drauf… Ranma hat ja ganz schön dunkle Augenringe…' dachte sie, noch immer fühlte sich ihr Kopf an wie Brei. Normalerweise hätte sie sich jetzt total aufgeregt, doch sie sie war immer noch viel zu müde um Stress zu machen. So begann auch sie zu essen.
 

„Für heute steht ein Ausflug in die Stadt an!“ verkündete ihr Lehrer. „Wenn wir mit dem Bus in der Stadt ankommen, könnt ihr euch dort frei bewegen, das heißt: Ihr macht KEINEN ÄRGER, geht den Einheimischen NICHT auf die Nerven, ärgert die Tiere nicht und vor allem seid ja PÜNKTLICH! Der Bus fährt um Punkt 17 Uhr zurück, wer zu spät kommt, hat Pech gehabt!!“ mit letzterem sprach er besonders Ranma und Akane an und jeder wusste es.

Die Blicke wanderten zu ihnen und der junge Saotome wurde etwas rot im Gesicht.

Doch Akane klammerte sich weiterhin an seinen Arm und lächelte.
 

Während der Fahrt wurde Ukyo wieder munter, ihr Denken wurde wieder klarer und sie versuchte sich erneut an den gestrigen Abend zu erinnern.

Ryoga neben ihr schaute aus dem Fenster, ignorierte sie gänzlich.

Die Turteltäubchen saßen, wie sollte es auch anders sein, nebeneinander und waren nach wie vor das Thema Nummer eins. Jeder rätselte wie es dazukam und es wurden inzwischen Wetten abgeschlossen.

Ukyo belauschte die beiden Mädchen hinter sich. Auch wenn sie wusste, dass man so etwas nicht machen sollte tat sie es, denn als der Satz fiel „Ich habe letzte Nacht gesehen, wie Ranma und Akane gemeinsam in sein Zimmer verschwunden sind und sie sind nicht mehr raus gekommen!“ spitzte sie ihre Ohren.

„ECHT??“ fragte das eine Mädchen.

„Pzzzzz! Nicht so laut!“ sie sah sich um, vergewisserte sich, dass es niemand gehört hatte und rückte näher mit ihren Kopf an ihre Freundin. „Ja. Aber das merkwürdigste an der Ganzen Sache ist, dass Ranma seinen Arm um sie gelegt hatte!“ flüsterte sie.

Ukyo riss ihre Augen weit auf. 'Ist das wahr? Hatte er das wirklich getan? Erwidert er ihre Gestiken? Was ist denn mit Ranma los???' Geschockt lauschte sie weiter.

„Sind sie jetzt – du weißt schon – richtig zusammen??“ wollte ihre Freundin wissen.

„Scheint so …“ den Rest konnte Ukyo nicht mehr verstehen, denn der Bus erreichte sein Ziel und alle wurden lauter, packten ihre Sachen zusammen um möglichst als erster raus zu kommen.
 

Alle waren wie die Irren raus gestürmt und kaum jemand war noch zu sehen als die vier es endlich aus den Bus geschafft hatten.

Ukyo wäre am liebsten auf Akane losgegangen, doch sie hielt sich zurück. 'Ich sollte die Beiden besser noch einwenig beobachten.'

Ranma hatte schon längst keinen Bock mehr, ließ Akane einfach machen und hoffte innerlich dass sie sehr bald wieder 'normal' werden würde.
 

Ohne sich abgesprochen zu haben, gingen sie zu viert durch die Stadt. Es war keine richtige Großstadt, aber dafür sahen die Häuser sehr schön aus, zudem kam noch, dass hier nicht so viele Menschen unterwegs waren wie in Tokio oder Osaka. Eine richtige Kleinstadt eben.

Noch immer wusste Ukyo beim besten Willen nicht, was am letzten Abend geschehen ist. Sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie von der Wanderung zurück gekommen war, in ihr Zimmer gegangen ist – und dann? Sie wusste es nicht. Egal wie sehr sie sich anstrengte, sie konnte sich einfach nicht erinnern.

Ryoga schien es zu bemerken, denn auch er hatte eine ähnliche Erfahrung gemacht. Auch er konnte sich nicht erinnern, wo er mit Akane gewesen ist und auch nicht warum er bei ihr gewesen ist, als er aufgewacht ist. Er wusste aber im Gegensatz zu Ukyo noch dass er 'ins Bett' gegangen war. Erneut ärgerte er sich darüber, dass Ranma bereits in der ersten Nacht das richtige Bet bekommen hatte. 'Wäre Akane nicht gestern mit in unser Zimmer gekommen, hätte ICH im Bett geschlafen!' Diese Tatsache bescherte ihm eine weitere Nacht auf dem Boden. Sicher, er hätte Ranma vom Bett scheuchen können, aber dann hätte seine liebste Akane ebenfalls auf dem Boden schlafen müssen und das wollte Ryoga nicht. Er musste mit ansehen, wie Akane an Ranma gekuschelt schlief. Wie er seinen Arm um sie gelegt hatte! 'Immerhin haben sie nicht im Bett 'gelegen', sondern haben an der Wand gelehnt gesessen.' Wenn er genauer darüber nachdachte, musste es ziemlich unbequem für Akane gewesen sein so zu schlafen. Und Ranma hatte schon gar nicht schlafen können. Es hatte auf Ryoga den Eindruck gemacht, dass er sich um etwas Sorgen gemacht hatte. 'Aber über was?'

Sie gingen nun in eines der Souvenirläden in welches Akane wollte.

Akane sah sich die Ketten an, besonders deren Anhänger hatten es ihr angetan. Der Mann an dem sie sich klammerte schaute recht desinteressiert auf die Ketten.

„Du, Ukyo? Darf ich dich mal etwas fragen?“ Ryoga hatte sich zu Ukyo gesellt und betrachtete mit ihr die Postkarten.

„Was ist denn?“

„Sag mal, also, kannst du dich jetzt wieder erinnern, was gestern Abend passiert ist?“

Sie schaute auf. „Warum interessiert es dich?“

Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf ehe er antwortete. „Ähm, ich kann mich jedenfalls noch immer nicht erinnern, wie ich bei Akane im Mitten des Waldes gelandet bin…“

Das Mädchen hörte aufmerksam zu. 'Er kann sich noch immer nicht erinnern?'

„Komisch.“

Der Junge neben ihr sah sie fragend an, denn sie gab ihm noch immer keine Antwort.

Nach einigen Sekunden Stille antwortete die Brünette doch endlich. „Ich kann mich auch nicht mehr erinnern. Sag mal, war deine Kleidung gestern Morgen, als du aufgewacht bist, irgendwie nass gewesen?“ Er zog die Augenbrauen zusammen.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Nur so. Und?“

Der schwarzhaarige überlegte kurz. „Ähm, ich glaub meine Kleidung war etwas klamm… aber richtig nass war sie eher nicht.“

'Die Feuchtigkeit könnte genauso gut von der feuchten Luft sein… Schließlich hatte es fast die ganze Nacht lang geregnet gehabt, um nass zu werden musste er nicht durch den Regen laufen. Wie komme ich denn jetzt darauf…? Ach egal, das bilde ich mir bestimmt nur ein.' Trotzdem ließ es sie nicht los, da war doch irgendetwas, etwas wichtiges, doch sie kam nicht drauf.
 

Während Ukyo und Ryoga einen auf Holmes und Watson machten, hatte Ranma seine ganz eigenen Probleme. Akane wollte einfach nicht weiter gehen, hatte sich geradezu fest gesaugt an diese Kettchen und ihr Verlobter konnte machen was er wollte, sie ging nicht weiter! Er versuchte sie weg zu ziehen, weg zu schieben … er versuchte sogar sie hoch zu heben um sie wegtragen zu können – Alles vergebens. Dazu kam noch das Problem, dass sie seinen linken Arm patu nicht los lassen wollte. So langsam begann sein Arm zu schmerzen, denn sie verstärkte den Griff immer dann, wenn er sich versuchte gewaltsam zu befreien. Ranma war sich sicher, dass sein Arm inzwischen blau angelaufen war. 'Kann sie mich nicht einmal für ne Minute loslassen??' Er war dazu verdammt, noch eine Ewigkeit bei diesem, für seinen Geschmack, potthässlichen Schmuck stehen zu bleiben.

„Schau mal, Schatz! Ist dieser Anhänger nicht wunderschön?“

„Sehr schön…“ sagte er sarkastisch und dachte schon daran sich zu erschießen, wenn er noch länger hier stehen bleiben müsste. Völlig am Ende seiner Kräfte guckte er zu seine rechte, erblickte dort ein Buch, welches ihn vom Titel her sehr ansprach. „Persönlichkeitsveränderung nach Vollmond“ murmelte er den Titel. Er griff nach dem Buch und schlug, so gut das mit einer freien Hand ging, eine der ersten Seiten auf.

‚… als er dann bei Vollmond verschwand, machte ich mir große Sorgen, Sie müssen wissen, dass einige, die in dieser Gegend verschwunden sind, nicht wiedergekommen sind, ich betete dafür, dass er zurückkommen würde. Zum Glück lag er am nächsten Morgen neben den Mülltonnen. Gott! War ich erleichtert! Doch er verhielt sich irgendwie anders als zu vor. Früher war er total fürsorglich und zuvorkommend – doch dann war er rüpelhaft! Er benahm sich wie ein Schwein!!’

Das kam Ranma bekannt vor. Stirnrunzelnd blickte er auf.

Akane neben ihm hatte es endlich geschafft sich eine der Ketten auszusuchen und zog ihn urplötzlich zur Kasse.

Er sah nicht mehr wie das Buch zu Boden fiel und eine Seite mit der Titelüberschrift „Der magische See – Spiegel der Zukunft oder Aberglaube?“ geöffnet auf dem Boden lag. Bei der Kasse angekommen musterte Ranma Akane. 'Sie ist ja schon irgendwie süß …' eine leichte Röte legte sich auf seine Wangen als er sie erneut lächeln sah. Er musste wieder an dieses Interview in diesem Buch denken. 'Sicherlich nur ein Zufall!' und damit war die Sache für ihn gegessen.
 

Nachdem sie vier Stunden lang unterwegs waren machten sie eine kleine Pause in einem netten Café. Sie setzten sich in eine ruhige Ecke und warteten ab, bis die Bedienung kam.

Alle vier waren völlig erschöpft vom vielen laufen, wollten sich einfach nur entspannen.

„Immerhin sind wir nicht soviel gelaufen wie gestern…“ sagte Ryoga und unterbrach damit die entstandene Stille.

Ranma und Ukyo sahen ihn schief an.

„Du müsstest das viele Laufen ja schon gewöhnt sein…!“ erwiderte Ranma.

„He he. Eigentlich schon, aber so in der Gruppe ist es wieder völlig anders.“

Imaginäre Schweißtropfen bildeten sich an den Schläfen der beiden, beide wollten darauf keine Antwort geben.
 

Wieder draußen kapselten sich die beiden Möchtegern Detektive von den Turteltäubchen ab.

„Ok, Ryoga. Wir müssen endlich mal rauskriegen, wieso wir beide uns nicht mehr erinnern können, du, was vorgestern Nacht war und ich, was gestern Abend war! Die Frage ist nur wie?“ Ukyo legte ihren Kopf schief. „Hast du eine Idee?“

Beiden war klar, dass sie Akane und Ranma nicht um Hilfe zu bitten brauchten, denn Akanes Verhalten kam ihnen ziemlich suspekt vor. Und Ranma? Er würde von ihr eh nur behindert werden. Sie standen etwas abseits von den beiden und überlegten weiter.

Als Ukyo auf die andere Straßenseite sah, erblickte sie einen ihrer Klassenkameraden. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. 'Den hatte ich doch gestern etwas gefragt!!' Endlich schien es einen Lichtblick zu geben. 'Aber was habe ich ihn gefragt?? – Moment! Mir war doch vorhin so komisch als ich an den Regen von vorgestern denken musste…!' Sie griff sich Ryoga und rannte mit ihm zu den Jungen auf die andere Straßenseite.
 

Ranma blickte hinter sich und bemerkte, dass die beiden nicht mehr da waren. 'Wo sind die denn?' als er sich mit seiner Frage an Akane wenden wollte, schliff sie ihn erneut weiter. „Hast du bemerkt, wo Ryoga und Ukyo hin sind?“ ein Kichern ertönte von ihr.

„Lass sie doch auch mal ihren Spaß haben! Du musst sie nicht bemuttern.“

'Spaß haben? Ich will jetzt nicht wissen, welchen du meinst…' dachte sich der schwarzhaarige Junge.

Unbemerkt führte Akane ihn zum Springbrunnen im Zentrum der Stadt. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht und blendete Ranma, als er direkt hinein sah. Er kniff die Augen zu, rieb sich mit seiner freien Hand diese. Seine Verlobte klammerte sich immer noch an seinen Arm und sah verliebt den Springbrunnen an.

Sie seufzte.

„Was hast du, Akane?“

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nichts.“

Allmählich machte sich in Ranmas linken Arm ein Taubheitsgefühl breit. Als er versuchte seine linke Hand zu bewegen, musste er leise stöhnen. Es schmerzte. „Ranma?“

„Könntest du bitte meinen Arm loslassen, nur einen Moment bitte!!“

Sie sah ihn etwas geschockt an und ließ ihn tatsächlich los! „Wenn du mich früher gefragt hättest, hätte ich auch losgelassen.“ Besorgnis lag in ihren Augen, wie auch in ihrer Stimme.

Das es so schlimm schmerzte, hatte er wirklich eben erst bemerkt.

„Hast du Schmerzen?“ fragte seine Verlobte besorgt.

„Geht schon … Ist gleich wieder weg.“

Akane führte ihn zur nächsten Bank und sie setzten sich. „Tut mir leid.“

Ranma hielt sich seinen noch immer schmerzenden Arm und sah zu ihr. „Hm? Ach, das muss dir nicht leid tun.“ Er sah ihr an, dass sie sich richtig schuldig dafür fühlte. „Ich hatte ganz vergessen, wie stark du sein kannst…“

Diesmal war sie es, die ihn verwundert ansah. „Du glaubst ich bin stark?“

Erst jetzt sah Ranma die Tränen in ihren Augenwinkeln, dies hatte zu folge, dass er sich schuldig zu fühlen begann. Er hob seine rechte Hand, legte sie an ihre Wange und wischte ihr mit seinem Daumen ihre Tränen weg. „Natürlich bist du das.“ hauchte er während er sich zu ihr beugte und sie begann leidenschaftlich zu küssen.

In diesem Moment wurde es ihm klar, das Mädchen war nicht die Akane, die er kannte. Er war sich nun sicher, dass dieses Mädchen eine völlig andere Person sein musste, aber da war denn noch dieses Gefühl, das ihm sagte, dass tief in ihr, irgendwo „seine“ Akane war. 'Aber wenn sie es nicht ist, warum tue ich das hier?' Ranma wurde sich zunehmend unsicherer. 'Wenn dann doch die 'richtige' Akane wiederkommt, wird sie mir das ganz bestimmt niemals verzeihen und ich kann mir schon jetzt einen Platz auf der Intensivstation reservieren…'

Dennoch küsste er sie hier und jetzt, daran war nichts mehr zu ändern. Er küsste sie und es gefiel im so sehr. So sehr, dass er befürchtete, dass er zu weit gehen könnte. Dass sie ihn dann empört von sich stoßen könnte und sie aus Angst vor ihn weglaufen könnte.

Ihre Zungen fochten ein heißes Duell aus dem keiner als Sieger hervor zu gehen schien.

Der schwarzhaarige Junge musste sich sehr stark zusammenreißen als Akane ihre Arme um ihn legte und ihn näher an sich drückte. Er erwiderte die Umarmung indem er auch seinen linken Arm um sie legte, er tat es obwohl er wusste, dass es falsch war.
 

Sie hatten völlig die Zeit vergessen. Die beiden waren so in ihr Spielchen vertieft gewesen, dass sie absolut gar nichts mehr von ihrer Umgebung wahrgenommen hatten. Doch irgendwann mussten sie beide wieder kräftig nach Luft schnappen und Ranma fiel es auf, dass alles um sie herum verdächtigerweise in oranges Licht gehüllt war. „Wie spät ist es??“ wollte er von seiner Verlobten wissen.

Diese sah auf ihre Armbanduhr „18 Uhr 25 … wieso?“

Seine Augen weiteten sich bei dieser Erkenntnis. „Scheiße… Wir haben den Bus verpasst!!“ Er sprang auf, schnappte sich Akanes Handgelenk und zog sie hinter sich er.

Doch sie schien kein Verständnis für sein Tun zu haben, denn sie versuchte mit aller Kraft ihn zum Stehen bleiben zu bringen. „WARTE! Selbst wenn wir uns jetzt so beeilen, der Bus ist weg!“

Er blieb stehen. 'Sie hat Recht. Was machen wir nur?!'

Wie sollten sie zurück kommen, wenn sie nicht einmal genau wussten, in welcher Richtung der Ort lag, wo ihre Klasse für diese Woche wohnte? Sie wussten nicht wie weit weg sich dieser Ort von dieser Stadt befand. „Jetzt haben wir ein Problem.“

Normalerweise hätten sie sich jetzt gegenseitig dafür Verantwortlich gemacht, doch da Akane eine solche Streiterei momentan nicht vertragen hätte, ließ Ranma es überhaupt erst damit anzufangen. Sie mussten schnell einen Weg zurück finden! – Nur wie?
 

Zunächst gingen sie zu den Bushaltestellen, versuchten so herauszufinden, ob vielleicht doch ein Bus in die richtige Richtung fuhr, aber vergebens.

„Und jetzt?“ fragte die junge Tendo deprimiert ihren Begleiter.

Dieser hatte ebenfalls keine Ahnung, wie sie es anstellen sollten zurück zukommen.

„Hast du eine Telefonzelle hier irgendwo gesehen? Vielleicht können wir unseren Lehrer anrufen…“ schlug Akane ihm vor als sie seine Verzweiflung in seinen Augen sah. Es war ja irgendwie auch ihre Schuld gewesen, dass sie jetzt hier fest saßen. Glücklicherweise haben alle vor der Ankunft an ihrem Urlaubsort seine Handynummer bekommen, diese war anscheinend ihre letzte Hoffnung, auch wenn sie sich so völlig die Blöße geben müssten.

Er schwieg. 'Ich kann ihr dafür nicht die Schuld geben, außerdem ist es jetzt wichtiger von hier weg zu kommen!' Ranma zerbrach sich den Kopf, es gab wirklich keinen anderen Weg zurück zu kommen, als ihren Lehrer anzurufen. Damit gab er sich geschlagen und wollte mit Akane zusammen nach einer der Telefonzellen suchen, als sie eine vertraute Stimme hinter sich bemerkten.

„Da seid ihr ja endlich!“

Ranma drehte sich erschrocken um und sah ausgerechnet in das Gesicht desjenigen, der ihre Situation bestenfalls verschlechtern würde. 'Ausgerechnet er …!' Ranma schlug seine Hand an seine Stirn. „Was machst du denn hier?!“

Das Mädchen hinter ihm lugte hervor und erkannte Ryoga. „Ah! Ryoga!“ ein breites Lächeln bildete sich auf ihr Gesicht und brachte Ryoga so in Verlegenheit.

„Ich? Äh, also, ich soll euch, ähm, zurückbringen!“ Ein verlegendes Lachen ertönte und dieses sorgte dafür, dass Ranma immer mehr daran zweifelte, dass er jemals wieder zurück kommen würde. „Ausgerechnet du? Wo ist Ukyo? Warum ist sie nicht hier geblieben…?“ Der Junge mit dem Zopf wünschte sich, sie wäre anstelle von Ryoga hier, doch sein Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Er verfluchte sein Schicksal, sollte er jetzt tatsächlich mit IHM und Akane zurück finden?! 'Das geht doch nimmer gut!!'

Ryoga räusperte sich. „Ukyo ist nicht hier, sie hat mir aber einen Zettel gegeben, auf dem steht wie wir zurück finden.“ Mit diesen Worten zog er ein Stück Papier aus seine Hosentasche hervor und hielt dieses unter Ranmas Nase.

Er hätte ihn dafür abknutschen können! Voller Hoffnung entriss er ihm den Zettel und las ihn sich durch. Sein Gesicht strahlte. Endlich hatte er wieder Hoffnung auf eine heile Rückkehr, mit Akane. Er sah sie an und lächelte ihr zu. Woraufhin sie zurück lächelte.

Die drei machten sich auf den Rückweg.
 

Es war bereits dunkel als sie zurück waren. Ukyo erwartete sie bereits mit finsterer Mine.

Ihr kam es komisch vor, als sie bemerkte, dass Akane sich nicht mehr an Ranmas Arm klammerte, sondern mit ihm Händchen hielt. Außerdem verhielt sich Ryoga verdächtig ruhig. 'Hatte er nicht mal gesagt, dass er Akane liebt? Warum duldet er deren Berührungen?' sie schüttelte leicht den Kopf und ging ihnen ein paar Schritte entgegen. „Da seid ihr ja endlich!“ begrüßte sie sie sarkastisch.

„Sorry. Wir hatten ganz die Zeit vergessen…“ begann sich Ranma als erster zu entschuldigen.

Sie verschränkte ihre Arme. „Immerhin seid ihr ja jetzt da. Übrigens unser Lehrer will euch beide sprechen.“ Ukyo griff sich Ryoga und verschwand mit ihm wortlos.

Ranma und Akane sahen ihnen noch etwas nach, bevor sie sich ihre Standpauke abholen gingen.
 

„Und du meinst, wir sind hier richtig?“ unsicher lief der Junge mit dem gelb-schwarzen Kopftuch hinter Ukyo her. Er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern jemals hier gewesen zu sein.

Sie waren nun schon einige Kilometer in den Wald hineingelaufen und sie hatten immer noch keinen Anhaltspunkt gefunden.

„Hör auf zu nörgeln! Es muss hier irgendwo sein!!“ an ihrer Stimme konnte man entnehmen, dass sie extrem genervt war. Egal wie genau sie sich umsahen, sie konnten das, was sie suchten nicht ausfindig machen. Es war zum Verzweifeln! Dabei war sich das Mädchen mit dem langen braunen Haaren doch so sicher gewesen, dass sie hier richtig waren. Denn als sie in der Stadt den Jungen vom Vorabend gesehen hatte, ist ihr anschließend wieder eingefallen, dass er ihr gesagt hatte, er habe Akane hier, in diese Richtung, laufen gesehen gehabt. So falsch konnten sie doch nicht sein!

Der Mond wurde von einer dunklen Wolke verdeckt und nahm ihnen somit ihr einziges Licht. Trotzdem gingen beide weiter.

'Wir haben jetzt keine Zeit umzukehren! Ich muss unbedingt herausfinden, warum sich Akane so komisch benimmt!!' wild entschlossen folgte sie ihren Weg, ohne jegliche Rücksicht auf Verluste.

Ryoga hingegen begann sich immer mehr Sorgen zu machen, seine Gedanken galten nur Akane. 'Was wenn dieser Bastard ihr zu nahe kommt? Von hier aus kann ich sie nicht beschützen! Liebste Akane, ich werde dich retten! Egal was es mich kostet, ich werde dich wieder zu der Akane machen, die ich kenne und liebe!!!' Er ballte seine Hände zu Fäusten und beschleunigte seine Schritte. – Beide waren fest entschlossen, entschlossen die Wahrheit heraus zu finden.
 

In dem Moment, als der Mond hinter der dunklen Wolke wieder hervorkam, erblickte Ryoga den See. Er konnte seinen Augen kaum trauen. 'Was macht hier denn ein See? Halluziniere ich?' Kopfschüttelnd versuchte er sich Klarheit zu verschaffen. – Er war immer noch da.

Auch seine Begleitung erspähte ihn. Für einen kurzen Augenblick weiteten sich ihre Augen, es war fast so, als würde sie sich erinnern, doch sie wusste dennoch nicht, was sie hier letzte Nacht erfahren hatte.

Eiligen Schrittes nährten sie sich den See und sahen erneut das Farbenspiel des Sees, die unzähligen Glühwürmchen und die wunderschönen Blumen. Die beiden standen nebeneinander und sahen sich um. Beide fühlten diese Vertrautheit hier schon einmal gewesen zu sein und gingen so weiter in Richtung Ufer. Sie knieten sich hin, betrachteten ihr Spiegelbild und das gleiche Schauspiel von den letzten Tagen spielte sich vor ihren Augen ab. Die gleiche Geschichte von letzter Nacht wurde erzählt und sie erfuhren alles. – Doch hatten sie dieses mal die Chance sich am nächsten Morgen daran zu erinnern?

Noch bevor sich ihre richtigen Spiegelbilder wieder zeigten stand Ukyo auf. „LOS! Wir müssen schnell zurück!“ mit diesen Worten ergriff sie Ryogas Hand und lief los.
 

In der Zwischenzeit mussten Ranma und Akane eine deftige Standpauke über sich ergehen lassen. Sie konnten von Glück sprechen, dass Ukyo sich dafür eingesetzt hatte, dass sie überhaupt zurück kommen konnten, denn ihr Lehrer hatte absolut keine Lust mehr gehabt und hätte sie dort am liebsten verrotten lassen.

Er beendete seine Rede mit den mahnenden Worten „Habt ihr verstanden??“

Ein Nicken von den beiden erhielt er zur Antwort. Es war zu viel für sie gewesen, dieses Rumgebrülle von ihm bereitete ihnen schreckliche Kopfschmerzen.

Völlig fertig schleiften sie sich wieder raus.

Die vermeintlichen Verlobten Stöhnten genervt als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.

„Oh Mann! So was kann doch mal vorkommen!! Was regt der sich denn darüber so auf?!“ Der schwarzhaarige verstand es nicht, was soll auch daran so schlimm sein einmal zu spät zu sein? Sie waren ja jetzt wieder zurück und seine Standpauke änderte doch sowieso nichts mehr an der Tatsache… Akane an seiner Seite musste etwas Kichern, woraufhin er zu ihr schaute. Er zog eine Augenbraue hoch „Was ist denn hier so komisch?“

Ein Kopfschütteln bekam er zur Antwort.

Ein paar Meter gingen sie ehe sie begann ihr Kichern zu erläutern. „Es ist nur, weil uns das doch ständig passiert, oder? Wir müssen ständig vor der Tür mit den Wassereimern stehen und daraus eine Lehre ziehen…“ die letzten Worte betonte sie gekonnt im gleichen Tonfall wie ihr Lehrer.

Beide begannen zu lachen.

„Da hast du recht! Wir lernen es doch nie, das sollte er endlich mal einsehen!“ Ranma konnte sich kaum noch einkriegen und musste sich extrem zusammen reißen um nicht noch lauter als eben zu lachen.

„Wer weiß? Vielleicht lernen wir´s doch noch … irgendwann?“ Sie sah ihn an. Da war er wieder, dieser verliebte Blick, den, den sie erst seit Gestern zeigte.

Ranma schwieg, senkte seinen Blick gen Boden. 'Das klingt ja fast so, als ob sie genau wüsste, was in Zukunft passieren würde… Ach Quatsch!! Das bilde ich mir nur ein!'

Das Mädchen an seiner Seite legte den Kopf schief. „Hast du was, Ranma?“

Er sah auf, schüttelte den Kopf ehe er hinauf zu den Sternen sah. Er beobachtete wie sich eine Wolke vor den Mond schob und ließ dann seinen Blick weiter quer über den Himmel gleiten. Innerlich lachte er, es kam ihm so komisch vor, Akane benahm sich so plötzlich wie eine richtige Verliebte. Das machte ihm Angst. Dennoch fragte er sich, ob das nicht eigentlich bei Verlobten so sein sollte. 'Jetzt gibt es kein zurück mehr… Oder? Irgendwie fehlt mir meine Akane…' Er konnte seinen Blick nicht von den Sternen wenden, schwelgte in Erinnerungen. 'Mein Leben begann erst an dem Tag, an dem ich ihr begegnet bin, sie füllte mit ihrer Art diese Leere in mir. Es kommt mir fast schon so vor, als ob ihre Brutalitäten eine Art Liebesbeweis waren…'

Seine Verlobte neben ihm schaute ebenfalls Richtung Sterne. Ihre Gedankengänge schienen völlig undurchsichtig, das einzige Erkennbare konnte man in ihren Augen ablesen, es war unendliche Trauer. Doch über was trauerte sie?

„Eine Sternschnuppe…“ flüsterte sie. Es war kaum hörbar, doch Ranma hörte es. Beide folgten ihr mit ihren Augen.

„Lass uns was wünschen!“ sagte Ranma zu ihr und beide wünschten sich heimlich im Stillen etwas. „Akane?“

„Hm?“ Sie sah ihn verwundert an. Sie sah in sein Gesicht und dieses verriet seine Todernsthaftigkeit.

„Wer bist du wirklich?“
 


 

CUT! Schluss für Heute^^

Danke für´s durchlesen und ich hoffe mal, dass ihr Spaß dabei hattet XD

Wenn´s Verbesserungsvorschläge gibt, nur her damit!^^ Ich will mich ja noch verbessern!! XD
 

Zu der Sache mit Ranmas Arm…: Ich gebs ja zu, er ist hier n richtiger Waschlappen…, aber das kann durchaus echt schmerzvoll sein, wenn der eigene Arm „taub“ wird…!! Mit anderen Worten: mir is nix besseres eingefallen...! *drop*
 

Was mir so ganz nebenbei aufgefallen ist, ist dass Ranma verdächtig lang als Junge rumlaufen durfte … genau wie Ryoga … Wird sich das ändern? Vielleicht!^^
 

*winke-winke*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lugia
2008-12-21T23:06:00+00:00 22.12.2008 00:06
UIUIUIUIUI, das wird ja immer beser!!! >///<
wieder däumchen hoch!
immer immer weiter so ^^
*weiterles...*
Von: abgemeldet
2008-12-13T23:47:40+00:00 14.12.2008 00:47
echt tolles kapitel!! hat sich gelohnt zu warten ;)
hmm ... ich bin echt gespannt was es mit dem see so auf sich hat ....
und was akane ranma antworten wird ... bin voll neugierig hehe :)
freu mich schon voll auf das nächste kap.!!
liebe grüße
likethat


Zurück