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Zwiegespalten

Duo cum faciunt idem, non est idem.
von

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Prolog

Prolog
 

Die Sonne schien angenehm warm während Keika sich seinen Weg durch das hohe Gras bahnte. Hoch über ihm zog Hyogyoku, ihr kleiner Dämonenvogel, seine Kreise, ließ sich vom Wind tragen und stürzte sich hier und da in die Tiefe. Anscheinend war er auf der Suche nach einer Zwischenmahlzeit, hatte aber nie genug Glück etwas zu fangen. Letztlich kam er doch auf Keika zugeflogen und ließ sich auf dessen ausgestrecktem Arm nieder während er dem Dämon nicht ohne Stolz eine noch zappelnde Heuschrecke hinhielt.

Keika schüttelte verneinend seinen Kopf, so dass ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen, und lachte leise. „Danke, aber du darfst sie ganz alleine fressen. Mir ist da gerade nicht nach.“

Hyogyoku legte sein Köpfchen leicht schräg und sah ihn mit seinen schwarzen Knopfaugen an, als wolle er noch mal sicher gehen, nicht teilen zu müssen. Dann hüpfte er über Keikas Arm auf dessen Schulter, machte es sich gemütlich und begann seine Beute zu verspeisen. Dankbar, dass die scharfen Krallen des Vögelchens ihn bei seinem Sitzplatzwechsel nicht allzu sehr zerschrammt hatten, warf Keika noch einen kurzen Blick auf das Tier auf seiner Schulter, bevor er sich wieder auf sein eigentliches Ziel konzentrierte und den Blick über den Boden schweifen ließ.

Er hatte das Meer aus Gras beinahe ganz durchquert. Hinter ihm konnte man deutlich die Spur abgeknickter Grashalme sehen, die sich fast bis zum Horizont zog, wo man als Schatten noch so gerade ihr Zuhause erahnen konnte. Bald würde er an den Waldrand kommen. Eigentlich müsste er dort fündig werden.

Mit einem kurzen schrillen Schrei stieß sich Hyogyoku von Keikas Schulter, blieb mit seinen Krallen jedoch hängen und zerfetzte das Hemd. „Pass doch auf. Das ist schon das zweite diesen Monat, das du kaputt machst.“ Etwas unwirsch schlug er mit dem Arm nach dem Vögelchen, das aber geschickt auswich und davon flatterte, während Keika den entstandenen Schaden begutachtete. Er seufzte leise: Heute Abend würde er wohl wieder mal sein Nähzeug hervorholen müssen.

Mit einem fröhlichen Flöten tauchte Hyogyoku wieder vor ihm auf. Einige schmale Grashalme und etwas größere spitz zulaufende Blätter hielt er im Schnabel. Keika zog eine Braue hoch und betrachtete den Vogel. „Du willst es wieder gut machen?“ Sein Blick fiel noch einmal auf den zerfetzten Stoff seiner Schulter, dann auf das Grünzeug, welches Hyogyoku ihm immer noch präsentierte. „Na gut.“ Er hob die Hand, so dass sich der Dämonenvogel setzen konnte und betrachtete dann dessen Beute. „Kluger Vogel. Das habe ich gesucht“, sagte er leise und kraulte Hyogyoku kurz, der leise und zufrieden gurrte.

„Zeigst du mir wo du es her hast?“ Zunächst noch auf Keikas Hand auf und ab wippend erhob sich das Vögelchen und flog mehrere enge Kreise, bevor es sich zwischen einigen hohen Grasbüscheln niederließ und kaum noch zu sehen war.

Keika grinste. Er hatte die Pflanze schon entdeckt, die Hyogyoku ihm gerade gebracht hatte. Sie wuchs quasi überall um ihn herum. Er wollte dem Vogel aber seinen Erfolg lassen und ließ sich den eigentlichen Fundort daher noch einmal zeigen. Hyogyoku brauchte seine Bestätigung, sonst würde er bald den Spaß daran verlieren Dinge zu suchen und das wollte Keika nicht, zumal der Spürsinn des Vogels häufig vorteilhaft war. Außerdem kam noch hinzu, dass er eine gefühlte Ewigkeit dafür gebraucht hatte, ihn auf die gefährlichen Drogenpflanzen abzurichten, die im Himmel hoch gehandelt wurden, und er wollte damit nicht noch einmal von vorne beginnen müssen.

Vorsichtig ließ Keika sich auf die Knie sinken, legte seinen Beutel zur Seite und begann die Blätter der Pflanze abzuzupfen. Anfangs tat es im Hyogyoku gleich, aber schon nach den ersten beiden Blättchen verlegte er sich lieber auf die Insekten, die zwischen den Gräsern umherkrabbelten.

„Vielfraß“, murmelte Keika leise und lächelte kurz. Dann wand er sich wieder seiner Arbeit zu und sammelte die Kräuter, die er für einen Heiltrank brauchte, schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage.

Während seine Hände beschäftigt waren und Hyogyoku seine Aufmerksamkeit nicht mehr verlangte, schweiften seine Gedanken zu den Problemen und Sorgen, die er seit einigen Tagen hatte: Teiou, der ihm mehr und mehr Angst machte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-10-27T19:00:05+00:00 27.10.2008 20:00
Jetzt ist mir doch total entgangen, dass du den Prolog schon veröffentlicht hast ^/////^

Aber ich hab dir ja schon gesagt, dass ich den Anfang toll finde x3 Freu mich schon drauf, das 1. Kapitel beta zu lesen *gleich damit anfang* xD
Von:  Silverslayer
2008-10-27T14:35:27+00:00 27.10.2008 15:35
JUBEL!!!! Eine neue Story! *freufreufreu* Na das entschädigt doch dafür, dass die andere abgebrochen wurde *deathglare*
Aber wehe du schreibst hier nich schnell weiter, sonst bin ich böse -.-
Es gibt soo wenige Ja-dou FF´s da bist du unsere einzige hoffnung ^^
Von: abgemeldet
2008-10-20T06:14:25+00:00 20.10.2008 08:14
Hi, dein Schreibstil gefällt mir gut. Ich hoffe sehr, dass du die Plastizität weiterhin beibehältst und bin gespannt auf die Fortsetzung.
Von: abgemeldet
2008-10-11T20:23:39+00:00 11.10.2008 22:23
Das klingt doch schon mal sehr vielversprechend! Bin gespannt auf den Fortgang der Geschichte und warte ungeduldig ;)

Von:  Titzian
2008-10-09T20:20:37+00:00 09.10.2008 22:20
Hi, ich bin ein Fan der Serie, daher freue ich mich immer Storys davon zu finden.
Bisher gibt deine Geschichte noch nicht viel her, aber ich hoffe das kommt noch.
Freue mich auf alle fälle auf mehr.
By, Titzian!!!


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