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Liebe ist...?

Wie es weitergehen könnte...
von

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Kapitel 1: Ein Monat auf Entzug

Jetzt geht's erst richtig los...

Und wie gesagt: Hinako Takanaga gehören sowohl Charaktere als auch einige Locations.

(Ich bin nur etwas kreativ und versuche, die Geschichte weiterzuspinnen...)
 

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Kapitel 1
 

“Hey, Morinaga”, brummte Soichi als er von seinem Mikroskop aufsah. Er untersuchte grade ein besonders langweiliges Objekt und hatte heute so gar keinen Nerv mehr, noch großartig was zu betrachten, ohne, dass was dabei rauskam.

“Lass uns Schlussmachen, wir kriegen heute sowieso nichts mehr hin...” seufzend lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. Obwohl es noch relativ früh war, wollte er nur noch nach Hause.

Morinaga sah von seiner Arbeit auf. Sein Anblick war irgendwie komisch, nicht sonderlich müde oder schlecht gelaunt, aber irgendwie wirkte er abgezehrt. Er war schon den ganzen Tag unkonzentriert gewesen. Seine Gedanken waren die ganze Zeit um Soichi gekreist. Obwohl sie schon seit fast einem Monat zusammenlebten, war nichts mehr zwischen ihnen passiert... beziehungsweise hatte Soichi nichts mehr zwischen ihnen passieren lassen. Jegliche Annäherungsversuche von Seiten Morinagas hatte er gekonnt abgewehrt.

“Ja, du hast recht”, mühsam zwang sich Morinaga zu einem Lächeln. Er hatte nicht mal mehr die Energie seinen geliebten Senpai ehrlich anzulächeln, obwohl ihm bei dem Gedanken, zusammen mit ihm zu ihrem gemeinsamen Zuhause zu gehen, das Herz aufging. Heute war anscheinend nichts mehr zu retten.

Sie zogen ihre weißen Arbeitskittel aus, nahmen ihre Taschen und machten sich auf den Weg nach Hause. Still gingen sie nebeneinander die Straße entlang bis Soichi das Schweigen brach.

“Sag mal, was ist eigentlich in letzter Zeit los mit dir? Du bist andauernd unkonzentriert und redest weniger als sonst”, Soichi sah ihn mit seiner natürlichen grimmigen Art fragend an, “Siehst immer so niedergeschlagen aus... jetzt auch!” Soichi blieb stehen und kam mit seinem Gesicht dem von Morinaga, der auch angehalten war, sehr nahe und tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze. Morinaga sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

“Ach, weißt du was?! Ich weiß auch nicht...” er lächelte seinen Senpai schwach an. Natürlich wusste er, warum er so niedergeschlagen war und das musste er auch unbedingt loswerden. Allerdings war Soichi dafür nicht der richtige Gesprächspartner, also fasste er kurzerhand einen Entschluss.

“Du, Senpai? Ich werd mal eben noch zu einem Freund gehen, okay? Wird bestimmt nicht lange dauern. Wenn ich zum Essen nicht da sein sollte, nimm dir einfach das von gestern Abend und wärm es dir auf, ja?”

Fragend sah ihn Soichi an. Morinaga hätte ihn am liebsten noch mal in den Arm genommen bevor er in der nächsten Seitenstraße verschwinden würde, aber er hatte einfach das Gefühl, dass Soichi das nicht zulassen würde und so versuchte er es gar nicht erst.

“Na dann” Soichi hob zum Abschied die Hand, “bis nachher.”

Er wandte sich zum gehen und Morinaga sah ihm sanft lächelnd nach. Auch er hatte seine Hand zum Abschied gehoben und nahm sie jetzt, da sein Senpai sie nicht mehr sehen konnte, zögernd wieder runter.
 

***
 

“Oha, Engelchen, du siehst ja mies aus!” Hiroto trocknete gerade ein Glas ab und wunderte sich über seinen Kumpel, der zusammengesunken vor ihm an der Bar hing. Den Kopf auf den Armen abgelegt erzählte Morinaga ihm seine Sorgen.

“Er lässt mich einfach nicht mehr ran... Es ist zum Heulen! Siehst du das?”, fragte er schnippisch, als er Hiroto ansah und auf sein Gesicht zeigte. “So sieht man aus, wenn man frustriert ist!”

Hiroto, der dank seines sehr lebhaften Sexlebens ewig frisch aussah, hatte dieses Problem natürlich nicht. Er sah seinen Kumpel leicht belustigt an.

“Woran liegt es denn? Offensiv genug bist du ja...” er runzelte die Stirn und goss, während er sprach, Whiskey in ein bulliges Glas und schob es seinem wehleidigen Gast zu.

“Na ja, das stimmt nicht so ganz...”, gab Morinaga zu und trank das Glas mit einem Zug leer, “...noch einen, bitte...”

“Inwiefern?”, hakte Hiroto nach und schenkte noch einmal Hochprozentigen ein.

“Es ist so: kurz nachdem wir zusammengezogen waren, ach nee, falsch, kurz nachdem wir eine WG gegründet hatten”, warf er pikiert ein, wobei er das verhasste Wort “WG” besonders betonte, “ach egal, jedenfalls hab ich ihn gleich zu Beginn unseres Zusammenlebens versucht zu verführen und hab ihm direkt gesagt, was ich will, aber das ging nach hinten los. Senpai wurde so sauer, dass er mir angedroht hatte wieder auszuziehen, wenn ich meine Finger nicht still hielte... Und nun hab ich Angst, dass er dieses Versprechen wahr macht, wenn ich wieder was wage. Jetzt, wo ich es mit Müh und Not”, er nahm einen Schluck von seinem Whiskey und musste erst mal durchatmen, weil er so im Hals brannte. Dann fuhr er fort: “Jetzt, wo ich es mit Müh und Not geschafft habe, dass er mit mir zusammen zieht” Sein Gejammer schlug schon fast ins Hysterische und Hiroto war bemüht seinen Freund zu beruhigen und immer wieder nachzuschenken. Morinaga konnte nicht anders, als ein Glas nach dem anderen zu kippen und schwieg -bis er das siebte Glas geleert hatte.

“Au... außerdem”

‘Oh, es geht nochweiter?’, dachte Hiroto mitleidig lächelnd.

“will ich ihn nicht zwingen, etwas zu tun, was er nicht will und... Ich will, dass er sich auch mal um mich kümmert, um mich bemüht...” Er trank sein, inzwischen wieder gefülltes Glas leer und ließ sich noch einmal nachschenken, “Imma geht all... all’s von mia aus... das... das... dassis... doof!” Den letzten Satz schrie er schon förmlich und Hiroto wusste: Das war eindeutig das letzte Glas!

Morinaga war inzwischen so zu, dass es gefährlich gewesen wäre, ihn allein nach Hause zu schicken. Also rief Hiroto seinen Assistenten, der für kurze Zeit die Bar übernehmen sollte. Er legte sich Morinagas Arm um die Schulter und half ihm nach draußen. Sein Freund lehnte mehr an ihm als das er stand, der Kopf hing herab.

‘Engelchen, was soll nur aus dir werden’, seufzte Hiroto innerlich. Er trug ihn zwei Häuser weiter in seine Wohnung und legte ihn aufs Bett nachdem er feststellen musste, dass seine Couch wohl nicht ausreichte um einen Besoffenen drauf schlafen zu lassen. Er griff in Morinagas Jackentasche und holte dessen Handy heraus. Er suchte im eingespeicherten Telefonverzeichnis nach einer bestimmten Nummer und rief dort an. Nach einer Weile nahm jemand ab.

“Ja?”, kam es schroff von der anderen Seite.

“Hallo, hier ist Hiroto!”, antwortete dieser absichtlich tuntig, “Ist da der Mitbewohner von Engelchen?”

“...” Zunächst wusste Soichi nicht wie er antworten sollte, denn diese schwule Art am anderen Ende gefiel ihm gar nicht, ”hmm, ja”, brummte er schließlich in den Hörer, “was ist denn? Und woher hast du meine Nummer, hm?!”, fragte Soichi misstrauisch.

Jetzt war Hirotos Stunde gekommen!

“Oh, mein Gott! Bitte komm schnell her!”, er gab sein Bestes um besonders hilflos zu klingen und umging gekonnt die Frage von Soichi, ”Engelchen kam vorhin zu mir in den Laden und nun ist er völlig blau. Ich konnte ihn ja nicht einfach auf der Straße liegen lassen und hab ihn mit zu mir genommen... Ich muss aufpassen, dass er mich nicht jeden Moment anfällt!....” Das war natürlich glatt gelogen, denn Morinaga lag friedlich auf dem riesigen Bett, das immer noch zerknautscht war von Hirotos Sexexzessen vom Morgen, und schlief.

“...Geh weg!”, schrie Hiroto plötzlich in den Hörer, obwohl gar nichts passiert war, aber irgendwie musste er seine Rolle ja spielen.

“Also, es wäre nett, wenn du ihn vielleicht abholen könntest, ich muss schließlich in meinen Laden zurück...”

“Ja... Ich glaube, ich komm sofort vorbei....”

Hiroto grinste in sich hinein. Sein Gegenüber schien sich zwingen zu müssen, die Stimme ruhig zu halten. Er gab noch schnell seine Adresse durch und wartete dann nur noch auf seinen anstehenden Besuch.
 

***
 

RUMMS! Die Haustür flog auf und Soichi trampelte nervös die Treppen zur Wohnung von Morinagas Kumpel hoch. Er riss die unabgeschlossene Wohnungstür auf.

“REISS DICH ZUSAMMEN, MORINAGA!!!!!”

Er trat die Tür zum Schlafzimmer auf und was er da sah, widersprach derart seinen Moralvorstellungen, dass ihm fast die Luft weg blieb. Morinaga lag mit nacktem Oberkörper und offener Hose schlafend auf dem Bett und Hiroto lehnte entspannt am Fenster. Sein Hemd war aufgeknöpft und er rauchte eine Zigarette. Das sah ja aus als wenn... Und dann fiel sein Blick auf das unordentliche Bett. Das war der ausschlaggebende Punkt, weshalb bei Soichi die Sicherung durchbrannte. Er packte den Schlafenden am Arm und zog ihn aus dem Bett. Morinaga der im Halbschlaf hinter ihm her wandelte, konnte Hiroto nur noch fragend anschauen, doch dieser zuckte nur gespielt ratlos mit den Schulter und grinste in sich hinein. Morinaga, der durch die ganze Aufregung mit einem Schlag wieder relativ nüchtern und wach war, rannte hinter seinem Senpai her und fragte sich, warum dieser so aufgeregt war.
 

Soichi fühlte sich schlecht, aber er wusste nicht warum. Als er gerade die Szene bei Hiroto ansehen musste, war ihm ein stechender Schmerz durch die Brust gefahren. Er war gekränkt und konnte Morinaga nicht ins Gesicht sehen. Sie waren gerade auf dem Heimweg und eigentlich könnte er seinen Mitbewohner jetzt anschreien, warum der sich nicht hatte zurückhalten können, doch irgendwie war ihm jetzt nicht danach zu schreien. Ihm war eher danach zu heulen. Nur... warum?
 

“Senpai! Was hast du denn?” Morinaga war am verzweifeln, als er hinter Soichi her stolperte. Sie rannten jetzt schon eine ganze Zeit hintereinander die Straßen lang. Soichi hatte Morinagas Hand inzwischen losgelassen, aber bisher noch kein Wort von sich gegeben. Die Stille zwischen ihnen hielt an, bis sie zu Hause angelangt waren.

Soichi blieb mit dem Rücken zur Tür im geräumigen Flur stehen, während Morinaga die Wohnungstür hinter sich schloss. Morinaga wusste nicht, ob er etwas sagen sollte oder nicht. Er ging auf Soichi zu und wollte ihm seine Hand auf die Schulter legen, aber letztendlich entschied er sich so zu handeln, wie er es die letzten Wochen schon getan hatte, und zog sie wieder weg.

“Ähm, Senpai? Wenn du mir nicht sagen willst, was dich so aufregt, dann geh ich jetzt in die Küche und mach mir was zu trinken...”, sagte er vorsichtig und verließ leise den Raum. Er hatte Kopfschmerzen, weil er zu viel getrunken hatte. Er rieb sich die Schläfen, während er sich Wasser aufsetzte um Tee zu kochen.
 

Die Tasse vor ihm dampfte verlockend. Morinaga saß am Küchentisch und nippte vorsichtig an seinem Tee. Soichi war ihm nicht in die Küche gefolgt. Gut, warum sollte er auch?!

Er pustete in seine Tasse und nahm einen weiteren Schluck.

‘Wie soll ich das nur wieder hinkriegen?’, überlegte er angestrengt, ’Ich weiß ja noch nicht mal, was ich falsch gemacht hab...’ Sein trauriger Blick schweifte durch die Küche.

Den Schatten Soichis an der Tür bemerkte er nicht.

Die Hitze, die von seinem Tee aufstieg, brannte in seinen Augen. Aber das war wohl nicht der einzige Grund, warum ihm plötzlich Tränen kamen. Er umfasste die Tasse mit beiden Händen und sank über ihr zusammen.

Der Schatten war verschwunden.

Nachdem er die Tasse abgetrocknet in den Schrank zurückgestellt hatte, ging Morinaga in sein Zimmer, aber er fand noch lange keinen Schlaf. Er überlegte, wie er die Situation retten konnte. Ihre Beziehung war in letzter Zeit irgendwie untergegangen und nun schien alles sinnlos. Er fühlte sich schlecht. Er wollte seinen Senpai wieder in die Arme nehmen, ihn küssen und überall berühren, aber vor allem wollte er endlich sein Herz und sein Vertrauen.
 

***
 

Am nächsten Morgen wachte Morinaga später auf als sonst. Es war schon halb elf, aber zum Glück musste er heute nicht zur Uni. Er rappelte sich auf und ging in die Küche. Während er gähnte, rieb er sich unter seinem Schlafshirt seinen gut trainierten Bauch. Sein Senpai schien nicht da zu sein und das beunruhigte ihn. Niedergeschlagen suchte er sich in der Küche ein Frühstück zusammen.

Plötzlich schnappte die Tür hinter ihm leise zu und Morinaga wollte sich gerade umdrehen als eine Stimme ihn zurückhielt:

“Nicht umdrehen!” Das war eindeutig Senpais Stimme, aber etwas störte Morinaga an dem Satz. Die Art und Weise wie es gesagt wurde, war anders als sonst. Es hatte etwas zweifelndes an sich.

“Senpai?”, fragte Morinaga schüchtern über seine Schulter hinweg.

“Warum....?”

‘???’ Morinaga wusste auf diese Frage keine Antwort... Was sollte das denn jetzt werden?

“Senpai, ich weiß nicht, was du meinst....” Unsicher wartete er die Antwort ab.

“Warum hast du es mit....”

“Häh? Senpai, also ehrlich, was soll ich mit wem gemacht haben?”

“...”

“Senpai?” Morinaga stand immer noch mit dem Rücken zu Soichi und traute sich nicht sich umzudrehen. So konnte er auch nicht sehen, wie Soichi mit sich rang um die Frage zu stellen, die er unbedingt beantwortet haben wollte.

“Warum hat du gestern Abend deine Hand zurückgezogen und nicht auf meine Schulter gelegt?”

“Was? Das hast du mitgekriegt?”

“...”

“Außerdem: Das ist jetzt aber eine ganz andere Frage, als die, die du ursprünglich stellen wolltest!”

“Antworte!”

“... Ich hatte Angst, dass du wieder böse wirst... und dein Versprechen wahr machst, dann auszuziehen... und dass unsere Bezieh... äh... Freundschaft dann ganz zerstört ist...”, erzählte Morinaga traurig.

Soichi zog ein erstauntes Gesicht.

“Aha”, er versuchte betont gleichgültig zu wirken, “und warum warst du gestern Abend und die Tage zuvor so niedergeschlagen?”

Morinaga antwortete ihm wahrheitsgetreu:

“Gestern Abend, weil ich nicht wusste, warum du so wütend auf mich warst und die Tage davor, weil sich unsere Beziehung nicht weiterentwickelt hat....” Morinaga holte tief Luft, “Ich möchte schließlich, dass du mir vertraust und mich .... Vielleicht auch irgendwann mal lieben lernst...”

“...” Soichi wurde ganz still. Er konnte dazu nichts sagen. Er unterließ sogar die bissige Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag.

“Senpai? Darf ich auch mal was fragen? Wo warst du eben?”

“...” Er grummelte kurz, bevor er eine Antwort gab, “ich war bei der Apotheke und hab Tabletten gegen Kopfschmerzen gekauft . Ich dachte, du hättest vielleicht welche, nachdem du so betrunken warst.” Er lief leicht rot an, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. Morinaga zuckte ein Lächeln übers Gesicht, bei dem Gedanken, dass sein Senpai sich Sorgen um ihn machte.

“Senpai!” Er wollte sich umdrehen, aber...

“Ich bin noch nicht fertig!!!!”

Morinaga wartete wieder und dann kam die entscheidende Frage.

“Warum hast du es mit diesem Hiroto getan. So besoffen kann man doch gar nicht sein!” Es platzte aus Soichi heraus und im nächsten Moment wünschte er sich, nie was gesagt zu haben.

“Hm? Was meinst du? Ich hab doch gar nichts getan! Ich wurde nur von Hiroto zu ihm nach Hause gebracht und hab mich dann dort aufs Ohr gelegt...”

“Und warum warst du dann halbnackt?”

Morinaga musste lachen. Einerseits, weil ihn die Frage amüsierte, andererseits, weil Senpai eifersüchtig reagierte.

“Ha ha, Hiroto meinte, er wollte mir das T-Shirt ausziehen, damit ich es nicht voll kotz. Bei seinem Bett soll das wohl nicht so schlimm gewesen sein, da die Laken wohl sowieso in die Wäsche gemusst hätten.”

“Und wieso war dein Freund so luftig angezogen?”

“Da bin ich überfragt. Vielleicht war ihm warm oder... Keine Ahnung!”

“...oder er wollte mich ärgern”, murmelte Soichi vor sich hin.

“Hm?”

Soichi erzählte Morinaga von dem Telefonat mit Hiroto und langsam fügte sich das Puzzle zusammen.
 

“Also. Ich hatte nichts mit ihm. Ich will schließlich nur dich! Aber...”

“Wa...?” Soichi lief rot an. Morinaga hatte ihm das schon so oft gesagt, aber jedes Mal war es ihm peinlich. Doch diesmal störte ihn was anderes. Er fühlte sich irgendwie komisch. Was hatte das “aber” zu sagen? Es verunsicherte ihn. Das war ihm überhaupt nicht ähnlich. Wollte er überhaupt wissen, was das “aber” zu bedeuten hatte?

“Was... aber...?”, fragte er forsch.

“aber... es macht mich fertig....”

“...”

“...”

“Was meinst du?”

“... ich halte es nicht aus, dich ständig vor mir zu sehen, aber nicht haben zu dürfen. Ich halte das nicht mehr lange aus... Ich bin körperlich an mein Grenzen gestoßen...” Morinaga drehte sich immer noch nicht um, “Ich will dich!”
 

Stille.
 

Auf einmal merkte er, dass Soichi hinter ihn getreten war. Er merkte eine warme Hand unter sein T-Shirt gleiten.

“Ich hab dir schon mal gesagt”, sagte er mit roten Wangen und zerknirschtem Gesichtsausdruck, ”wenn du es so sehr willst, sag es doch einfach!” Dann fügte er noch schnell hinzu: “Ich will es natürlich nicht!!!”

“Senpai?!”

Soichi berührte Morinagas Rücken, er fuhr die feingegliederten muskulösen Schulterblätter von ihm entlang und schlang langsam seine Arme um seinen Körper. Morinaga blieb still stehen. Er merkte den heißen Atem des Senpais an seinem Ohr. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn. Soichi hielt inne und Morinaga wunderte sich, warum er nichts mehr machte. Wollte er jetzt einfach aufhören?

Er merkte, wie sich ein heißer Körper von hinten an ihn schmiegte. Senpai umarmte ihn. Einfach so. Das war das erste Mal, dass sie einfach nur dastanden und sich umarmten.

Morinaga löste sich langsam und Soichi blicke in fragend und nervös zugleich an. Hatte er jetzt was Falsches gemacht? Doch diese Bedenken waren völlig unbegründet, denn Morinaga drehte sich nur um und nahm seinen Senpai dann sofort wieder in den Arm. Eng umschlungen standen sie da und Morinaga konnte nicht anders als den Kopf seines Senpais etwas zu heben und sanft zu küssen.

Vorsichtig näherte er sich seinem Gesicht. Soichi hatte die Augen schon fast gänzlich geschlossen und die Brauen zusammengekniffen. Diesen Gesichtsausdruck hatte Morinaga bei seinem Senpai noch nie gesehen. Er hatte beim Küssen aber auch nie darauf geachtet. Jetzt wo er ihn so sah, war er erstaunt. Er sah seinen Senpai lächelnd an, der darauf wartete, dass Morinaga ihn küsste. Soichi öffnete, als nichts passierte, langsam wieder seine Augen und sah, dass Morinaga ihn freudig beobachtete.

“Wa...waa... Was soll das werden?” Er wurde rot und wollte sich aus Morinagas Griff befreien, aber er kam nicht los.

“Du siehst einfach zu niedlich aus”, Morinaga strahlte ihn an. Soichis Gesichtsfarbe wurde noch eine Nuance dunkler.

“Wa... Nied... niedlich?” Soichi starrte ihn ungläubig an, als würde er sagen wollen “sag mal, bist du bekloppt?”

Morinaga sah ihn sanft an und schloss ihn fest in die Arme. Nach einer Weile legte auch Soichi seine Arme um Morinaga. Dieser war überrascht über Senpais Handeln und drückte ihn glücklich noch fester an sich. ‘Endlich!’, dachte er, ‘endlich kann ich meinen Senpai wieder in die Arme nehmen!’
 

Auf einmal, sie standen schon ein Weilchen umschlungen da, wurde Soichi unruhig. Er versuchte sich zu lösen.

“Was ist denn auf einmal, Senpai?” Morinaga sah ihn beunruhigt an.

Soichi gab nur einen grummelnden Laut von sich und sah weg.

“Hm?” Morinaga versuchte ihm ins Gesicht zu sehen.

“Na... Wenn jetzt nichts mehr kommt, dann kannst du mich auch loslassen”

Morinaga strahlte ihn an und Soichi sah ihm daraufhin verwirrt ins Gesicht.

“Senpai!”, flüsterte Morinaga und küsste ihn sanft. Vorsichtig suchten seine Lippen die seines Senpais und er spürte ein unglaubliches Glücksgefühl in sich aufsteigen als sie sich berührten. Sanft hauchte er ihm Küsse auf die Lippen. Er berührte die Lippen seines Senpais ganz behutsam, küsste seine Stirn, seine Wange, sein rechtes Ohr. So zärtlich hatte er ihn noch nie behandelt. Er wollte ihm jetzt einfach nur nah sein und die Wärme seines Senpais genießen. Er zeichnete sanft mit der Hand die Gesichtskontur seines Gegenübers nach und sah ihn dabei liebvoll an. Die andere Hand Morinagas fuhr durch Soichis langes Haar. Dieser hatte seinen Blick beschämt nach unten gesenkt.

Als seine spielerischen Küsse den Hals erreichten, wurde Soichi, der sich bis dahin nicht gerührt hatte, unruhig und als er Lippen an seinem Schlüsselbein bemerkte, wehrte er sich gegen Morinagas Liebkosungen.

“Nicht!”, sagte er mit rotem Kopf und drückte ihn von sich weg.

“Hm!”, stieß Morinaga belustigt hervor, “ich lass es ja schon...”

Er ließ ohne zu zögern von ihm ab und wandte sich zum Gehen. ‘Senpai, es ist wie immer: Erst machst du mich heiß und dann lässt du mich nicht ran...’, dachte er, als er den Raum verließ und einen überraschten Soichi zurückließ.

“Was...” Dieser wunderte sich, warum Morinaga so stillschweigend abgezogen war. Das war doch sonst nicht seine Art! Das leere Gefühl der Enttäuschung, welches er nicht als solches identifizieren konnte, machte sich in ihm breit. Hatte er nicht vorhin noch gesagt, dass er es nicht mehr aushielte und es unbedingt wollte? Und dann ließ er ihn ohne zu murren in Ruhe... Hatte er kein Interesse mehr...? Plötzlich schreckte Soichi auf: ‘Moment, was mach ich mir da eigentlich ‘nen Kopf drüber?’ Er suchte nach einer plausiblen Antwort. Ach, es musste wohl daran liegen, dass Morinaga sonst nie einfach so aufhörte und immer bis zum Schluss ging. Das war es, was ihm komisch vorkam, jawohl! Er versuchte den Gedanken an Morinaga zu verdrängen. Das dumpfe Gefühl allerdings konnte er nicht so leicht loswerden.
 

***

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Das war das erste Kapitel von meiner ersten Fanfic, die ich veröffentliche...

Ich hoffe, dass sie jemandem gefällt...

Aber ich bin natürlich für konstruktive Kritik offen!!! Ich möchte schließlich besser werden!!!
 

Danke fürs Lesen!!! ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2009-01-10T22:30:25+00:00 10.01.2009 23:30
ein toller erster fanfic, auf jeden fall ist der anfang schon richtig packend.
armer morinaga und soichi muss wohl noch einiges uber sich selber lernen. aber das ist ja schon immer so. und hiroto ist mal wieder unschlagbar, da sieht man doch, dass morinaga für soichi eine große rolle spielt.
die geschichte gefällt mir echt gut, weiter so ^^b
lg mokochi
Von: abgemeldet
2009-01-09T20:48:32+00:00 09.01.2009 21:48
ui
mir gefällt die fic auch sehr gut bis jetzt....ja soichi muss endlich mal leiden,bin der selben ansicht von ChibiStar.........finds so genial wie Hiroto soichi reingelegt hat,das nenn ich mal gefickt eingeschädelt!!!! x3
bitte schreib schnell weiter
knuff
mit lieben gruß grinsekatzemia^-^
Von: abgemeldet
2008-12-28T01:32:58+00:00 28.12.2008 02:32
das ist mal eine fic die mich mal wieder fesseln könnte *muhahah*
jaa! lass souichi ruhig etwas leiden... dann weiß er wenigstens wie morinaga sich immer gefühlt hat... >________<
ich hoffe doch du schreibst ganz schnell weiter :D


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