2. Desaster
Next Kapi!
zur Info. Das ist ein Samstag, das andere Kapi ein Dienstag
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Mit brummendem Kopf wachte Selina auf. Schwaches Sonnenlicht drang durch den kleinen Spalt der Vorhänge. Das Mädchen sah auf die Uhr. 8 Uhr Morgens. Na super.
Sie hätte erst in zwei Stunden aufstehen müssen. Höchstens. Sie stöhnte und vergrub den Kopf unter dem Kopfkissen. Aber es brachte nichts. Sie war wach. Hellwach.
Brummelnd stand das Mädchen auf, schlurfte ins Bad und entkleidete sich. Dann huschte sie in die Duschkabine und stellte den Strahl an. Lauwarmes Wasser kam rauschten aus dem Haun gesprudelt und ergoss sich über ihre dünnen Körper.
Mindestens eine halbe Stunde blieb sie so stehen. wenn nicht noch länger. Dann begann Seli sich einzuschäumen. Nach einer weiteren halben Stunde verlies sie die Dusche und wickelte sich in ein Handtuch ein.
zu faul, um sich auf der Stelle fertig zu machen, schlüpfte sie erstmal in ihren schwarzem Jogginganzug und pflanzte sich vor den PC.
Dum..Dim...Dum...
Der Rechner fuhr hoch. Selina loggte sich ein.
Ahooooooo....
Sie hatte eine Nachricht über ICQ erhalten. Von...Sie runzelte die Stirn...Schlumpf200. Seltsamer Name.
>Schlumpf200(9:10):
Morgen sonnenschein<
Aha. Seltsam.
>Seli.Skandalös(9:10)
Kenn ich dich?<
>Schlumpf200(9:11):
Bestimmt. Aber wir werden uns heute abend sehen.
Bis dann.<
>Schlumpf200 ist offline<
Okay. Jetzt war Selina verwirrt. Sie beschloss aber, dass es einfach nur ein weiterer Stalker gewesen ist, der sich wichtig machen wollte. Beim Frühstück hatte sie die ganze Sache schon wieder vergessen.
Heute fiel das Frühstück eindeutig schmaler aus, denn ihre Mum musste arbeiten. Jeden zweiten Samstag und in der Woche von 12 - 22 Uhr. Selina war froh darüber, denn so blieb ihr ziemlich viel Freiraum. Summend schmierte sich das Mädchen ein Brot mit Nutella und verkrümmelte sich auf die Couch, wo sie eine Weile fernsah.
Irgend so ein schmalziger Liebesfilm lief und entnervt schaltete sie um. Sowas musste sie sich nicht antun. Auf dem Gebiet war sie ziemlich empfindlich. Nicht, dass es nicht genug gäben würde, das war nicht das Problem. Es lag eher in der Tatsache, dass keiner der Jungs ernst Absichten hatte, sondern sich einfach nur in ihrem Rum sonnen wollte. Das ging ihr gehörig auf den Sender.
Frustriert machte sie den Kasten aus, schob sich den letzten Rest Brot in den Mund und ging nach oben. Sie schlief nochmal ein, kaum da sie ihr Bett erreicht hatte.
Ihr war warm. Sie wurde wach und schaute auf die Uhr. 16 Uhr. F*ck. Verdammte Sche*ße! In zwei Stunden würde Tess sie abholen und dann zu dieser seltsamen Party gehen. Sollte echt groß werden. Der Typ sollte auch in so einem großen Schuppen wohnen.
Schnell war Seli auf den Beinen und beim Kleiderschrank. Hm. Sie entschied sich für eine schwarze Hotpants, ein pink-schwarzes Leo-Top und einen ebenfalls pink-schwarzen Nietengürtel, der ihr über den Arsch hing. Dazu schwarze Chucks mit pinken Schnürsenkeln. Mit dem Outfit soweit zufrieden begab sie sich ins Badezimmer. Mittlerweile war es fast 17 Uhr.
Make-up aufgetragen, die Augen krass umrandet, dezent die Lippen geglosst. Dann die Haare. Toupiert und wild durchgewuschelt. Dann Haarspray. Ne halbe Flasche, mindestens. Sie verlies gerade das Bad, da schellte es unten an der Tür.
Gerade rechtzeitig.
Selina eilte die Treppe hinunter, durch die kleine Vorhalle, zur großen, weißen, verglassten Tür. Schwungvoll öffnete sie diese. Vor ihr stand ein breit-grinsende Tess. Super aufgestylt. Ebenfalls schwarze Hotty, ein rotes Shirt mit schwarzem Leo. Also so gut wie Partnerlook.
"HAAAAYY!",quietschten beide synchron. Dann fielen sie sich um den Hals.
"LOs. Komm. Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät zum Bus. Und wir fahren fast eine Stunde von dir hier.",erklärte Tess äußerst schnell und Seli nickte nur. Schnell nur Schokoticket* und Geld eingesteckt, dann waren sie unterwegs.
Auf der Busfahrt gesellte sich der ein oder andere zu ihnen, ansonst blieb alles ruhig und langweilig.
Sie fuhren durch den Brennpunkt der Stadt, dann über den Ortsrand und nach un nach wurden die Häuser prunkvoller und die Abstände größer. Ungefähr so, wie die Gegend in der Selina wohnte. Sie seufzte. Hoffentlich war das keine dieser Spießer-Partys.
Ruckend kam der Bus zum stehen und Tess zerrte Selina am Handgelenk aus dem Gefährt. Ihnen wurde teils bewundernd teil verachtend und teils auch verschreckt hinterhergeguckt. Tja. Nicht jeder kam mit ihrem Style klar. Son scheiß aber auch, wa? Nein. Nicht wirklich. Selina und Tess kümmerten die Blicke nicht, sie standen schon auf dem Bürgersteig und sahen sich um. Da war ein großes, schmiedeeisernes Tor. Okaaa~aay. Das sah nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Doch Tess schleifte Selina schon weiter und drückte auf einen Knopf. Der Bildschirm darüber flackerte auf. Aber man sah nur die Umrissevon jemanden. Selina konnte noch nicht einmal sagen, ob männlich oder weiblich.
Bevor die geheimnisvolle person jedoch was sagen konnte, sprudelte es schon aus tess hervor. "Wir sind wegen der Party hier!",grinste sie und strahlte den Monitor an. Dieser wurde ausgeschaltet und dann fuhr das Tor auf.
Okay. Es quietschte nicht, wie in Horrorfilmen, aber es war Seli doch ein wenig unwohl dabei, durch das Tor zu treten.
Ihr Weg führte über einen breiten Schotterweg, der an beiden Seiten mit Rosen bepflanzt war. Dahinter erstreckten sich weite, penibel genau getrimmte Rasenflächen. Dann sahen sie das Haus. Seli fielen fast die Augen aus dem Kopf.
Ihr eigenes Zuhause war ja schon groß gewesen, aber das übertraf alles.
Sie kam sich vor, als würde sie vor einem kleinen Schloss stehen.
"Wow...",entfuhr es Seli und Tess sah sie grinsend an. "Ja, nicht?",hauchte sie fast ehrfurchtsvoll.
Dann gingen sie zur Eingangstür. Dort hörten sie schon die Musik dröhnen. Starken Bass. Der Boden vibrierte leicht. //Geil...//,dachte das Mädchen und begann zu lächeln. Tess neben ihr grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Selina runzelte die Stirn. tess war überaus hübsch, keine Frage, aber nichts außergewöhnliches. Trotzdem hatte Tess schon eine Menge Freunde und mindestens doppelt so viele Verehrer. Irgendwie wurmte das Selina. Naja. Aber lange würde die Männerwelt ihr wahrscheinlich nicht mehr verschlossen bleiben. Außerdem wollte sie momentan eh nur den einen Typen, den sie nicht haben konnte. Alle anderen wahrscheinlich schon. Deshalb hatte sie auch noch keinen gehabt. Zu einfach. NIchts ernstes. Sowas wollte Selina nicht. Sie wollte etwas Richtiges.
Die Tür öffnete sich und Selina wurde aus ihrem Gedanken gerissen.
Vor ihr stand der Typ aus der Schule, der, der sie nicht im mindesten beachtet hatte.
Irgendwie brachte sie das aus dem Konzept. Tess schien das zu bemerken und ging auf den anderen zu. "Hallo, ich bin Tess und das ist Selina. Wir sind eingeladen.",sagte sie, begleitet von einem strahlenden Lächeln Selinas, und wedelte mit den Einladungen vor seiner Nase herum.
"Hallo. Ich bin Alex. Kommt rein!",sagte er, ohne Lächeln, ohne Seli anzuschaun.
Innerlich wurmte es sie natürlich, aber sie lies es sich nicht anmerken, sondern folgte ihrer Freundin und Alex ins Haus. Hier war alles noch prunkvoller, aber darauf achtete sie gar nicht.
Sie kamen durch einen langen Flur in ein XXL-Wohnzimmer. Dort waren schon jede Menge leute aus ihrer Schule. Tess und Selina gingen zu Leuten aus ihrer Klasse und bekamen auch direkt die ersten Drinks.
Lange Zeit passierte nichts besonderes. Es wurde immer voller und Gäste auch. Plötzlich rief einer "Lasst uns Flaschendrehen!" und die komplette Menge gröhlte. Auch Selina, die schon dicht war, hob ihr V+ Apfel hoch und stimmte mit ein. Ein paar Minuten und Flüchen und albernen Lachanfällen später saßen alle in einem großen Kreis beisammen und einer hatte die Flasche in die Mitte gelegt.
Selis Laune wurde immer besser, Alex war vergessen. Dieser beobachtete das ganze auch eher aus der Ferne und gehörte zu den paar leuten, die noch nüchtern waren und sich das alles nur anschauten.
"Auf den die Flasche zeigt, muss eine Bierflasche aus dem Pool holen!",rief einer. Die Cola-Pulle wirbelte herum und zeigte schließlich auf Selina.
Die männliche Besatzung fing an zu brüllen. Selina stand grinsend auf, schwankte ein wenig und ging auf den Pool zu. Ein Junge war die Bierflasche hinein.
"Los! Spring! Los! Du schaffst das!",rief die Menge ihr zu und Seli sprang in den Pool. Das kühle Wasser umfing sie und für einen Moment war sie klar, doch ihr blieb keine zeit zum Nachdenken, sondern sie holte Flaschen und kam aus dem Pool geklettert. Alle bejubelten die zitternede Selina. Dann wollten alle wieder rein gehen, Selina zum Schluss, doch Alex hielt sie auf. "So gehst du mir nicht ins Haus.", sagte er und schaute sie kalt an. Selina sah ihn ebenfalls an. "Willst du mich nass und frierend hier draußen stehn lassen, hicks?",fragte sie ein wenig lallend. "warte."
Kurz verschwand alex und kam dann mit einem handtuch wieder. Selina wickelte sich darin ein. "Bob wird dich auf das Zimmer bringen.", dann war Alex verschwunden und einetwas rundlicher Typ mit Brille und Zahnspange kam auf sie zu. Schulterte sie und brachte sie nach oben in ein Zimmer. Dann verschwand er wieder. Kurze Zeit später kam Tess auch und fand eine vollkommen aufgelöste Selina wieder. Diese wurde erstmal ins Bad gebracht und umgezogen.
Der Abend war gelaufen
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*eine Busfahrkarte für Schüler, mit der man umsonst alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann.
Endlich...das zweite Kapitel ist abgeschlossen.
