Zum Inhalt der Seite

Stumme Tränen

Darfst du mich denn lieben, Inuyasha?!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Inuyashas Ära beginnt

Am nächsten Morgen konnte Anjaani sich nicht daran erinnern, im Traum geredet zu haben.

„Was hab ich denn gesagt?“, fragte sie nervös.

„Du hast mir nur versucht klar zu machen, dass du nicht wolltest, dass dieser Zuma-Typ dich anfasst. Und dass du keine Hure bist“, antwortete Inuyasha kauend.

Sie nickte nur nachdenklich.

„Hey, mach dir keine Sorgen“, seufzte er genervt. „Ich bringe dich ja hin, dann kann er dir nichts tun.“

„Er hasst mich“, sagte sie seufzend.

„Dieser Zuma-Typ? Wie kommst du darauf?“

„Ich fühle es. Seine Energie ist dunkel.“

„Ach, ja. Du und deine Gefühle! Hab ich schon fast wieder vergessen.“

„Mach dich nicht lustig über mich, mein Gefühl lag noch nie falsch. Ich weiß ganz genau, dass er mich nicht leiden kann. Aber seine Energie ist brennend heiß. Er giert nach mir und…“

„Wieso muss jeder nach dir gieren?“

Ihr Gesicht wurde rot und ihre Augen riesig. „So hab ich das nicht gemeint“, rief sie erschrocken und schüttelte die glatten Haare. „Ich habe nie gesagt, dass… ich … ich…“

„Mann, jetzt beruhige dich mal. Ich weiß, dass du so ein Opfer-Gen besitzt. Er hat dich tanzen sehen, das wirkt nun mal anziehend.“

Erst wurden ihre grünen Augen vor Verwunderung groß, dann beugte sie sich mit einem breiten Grinsen zu ihm rüber.

„Was?“, fragte er zögernd und wich von ihr weg.

Ihre Augen funkelten belustigt. „Du hast gesagt, du findest mich anziehend, wenn ich tanze.“

„Hab ich nicht! Da musst du dich verhört haben!“

„Und wieso wirst du dann rot?“

„Guten Morgen!“, riefen die Drillinge, die plötzlich und unerwartet durch die Tür kamen und sich an den Frühstückstisch setzten.

„Och, nein! Wie kommt ihr denn rein“, jammerte Inuyasha. „Geht wieder weg!“

„Wir haben einen Schlüssel“, grinste Yami. „Wir frühstücken jeden Morgen hier, aber bis jetzt haben wir uns nicht her getraut, solange du da warst.“

„Wie nett von euch. Und jetzt verschwindet wieder!“ Dann stutzte er plötzlich. „Was ist mit euch passiert?“

Yoko warf sich stolz in Positur. „Wir haben unsere Frisuren geändert. Schön, dass du es merkst.“

Yoko trug ihre nun schwarzen Haare in der Mitte gescheitelt und Yami hatte ihrem naturbraunen Haar einen Pony verpasst. Allein Yuki war dem üblichen tiefen Seitenscheitel treu geblieben, hatte sich jedoch die Haare etwas gekürzt und sich schwarze Strähnchen gegönnt.

„Ihr seht toll aus“, lobte Anjaani. „Nun kann man euch besser unterscheiden.“

„Nicht wahr!“, freute sich Yami. „Ich hätte nie gedacht, dass mit ein Pony so gut steht!“

„Und was gibt es neues bei euch? Habt ihr euch wieder versöhnt?“ Yuki gab Anjaani einen Kuss auf die Wange und goss sich frisch gepressten Saft ein.

„Inuyasha hat gesagt, dass ich attraktiv bin!“, grinste Anjaani glücklich.

„Das habe ich nie gesagt!“, verteidigte sich Inuyasha hitzig.

„Doch, wir haben es zufällig gehört“, nickte Yoko hastig. „Du hast eine gut hörbare Stimme.“

„Er hat dich tanzen sehen“, äffte Yuki ihn mit übertrieben tiefer Stimme nach. „Das wirkt nun mal anziehend. Du bist nun mal geil und ich würde mich am liebsten auf dich stürzen und-“

„Hältst du jetzt mal die Klappe“, knurrte er errötend. „Das habe ich nie gesagt! Können wir jetzt bitte über etwas anderes reden?“

„Aber gedacht!“, schmunzelte Yami. „Du hast ihr doch selber nicht widerstehen können auf der Tanzfläche, oder? Und was danach war, daran muss ich dich nicht erinn-“

„Genug!“, meinte Anjaani fest.

Erstaunt drehten sich alle zu ihr.

„Ich will davon nichts hören, verstanden? Dieses Thema ist tabu!“

„Tut mir leid“, meinte Yami geknickt. „Das habe ich ganz vergessen.“

„Schon gut“, lächelte sie milde. „Bedient euch, ich habe euch Rühreier gemacht.“

Die Drillinge ließen sich nicht zweimal bitten.

Inuyasha beugte sich missmutig zu ihr. „Sag bloß, du wusstest, dass die hier auftauchen würden?“

„Natürlich“, nickte sie fröhlich. „Sie sind jeden Tag bei mir.“

„Du hättest mich vorwarnen können.“

„Hey, was flüstert ihr da?“, verlangte Yoko zu wissen.

„Nichts“, riefen beide unangenehm ertappt.

„Kawaiiiiiii!!!“, kreischte alle Drei so laut los, dass Inuyasha fasst vom Stuhl gekippt wäre.

„Geht’s euch noch gut, ihr nervigen Weiber?! Was sollte das denn jetzt schon wieder???“

Mit leuchtenden Augen deuteten sie auf seine Hundeohren. „Sie haben gezuckt! Deine Ohren haben gezuckt!“

Inuyasha ballte die Fäuste. „Ich warne euch, kommt mir noch ein Mal zu nahe…“

„Huch, Aani-Schatz! Du trägst ja Hosen!“, rief Yuki überrascht und musterte Anjaanis knappes Outfit.

„Hä, hallo?“ Inuyasha starrte entgeistert in die Runde. „Was ist jetzt los? Ich war noch nicht fertig...“

„Ungewohnt von mir, nicht wahr?“

„Du siehst so sexy aus!“

„Sexy?!“ Anjaani errötete, was den Drillingen ein schelmisches Kichern entlockte.

„Hallohooo! Hört mir denn hier niemand zu?!“, knurrte Inuyasha unbeachtet.

„Kurze Jeans sind sexy und betonen deine Beine. Zuma wird nicht wissen, wo ihm der Kopf steht. Wir müssen dich begleiten, um dich zu schützen!“

„Nein“, wehrte der Dämon sich entschieden. „Ich bringe sie hin und ihr bleibt mir fern! Ich mache das alleine!“

„Ihr könnt weiterstreiten, aber ich musst jetzt los“, meinte Anjaani. „Vertragt euch, wenn ihr mitkommen wollt!“

Gesagt, getan! Wenn auch nur notdürftig, denn keiner war vollkommen zufrieden. Die Drillinge nicht...

„Mensch, Inuyasha! Zieh die Mütze aus“, jammerte Yuki auf dem Weg zum Tanzstudio.

Und warum Inuyasha unzufrieden war, muss wohl nicht erwähnt werden...

„Hmpf“, machte er nur und drehte den Kopf weg. „Das könnte dir wohl so passen.“

„Hey, Yuki-Hase, er ist kein Spielzeug“, ermahnte Anjaani die Freundin sanft.

„Aber er ist so süß!“

„Süß?“ Sein Gesicht verdüsterte sich. „Ich bin nicht süß!“, brüllte er aus vollem Leib.

Mit strahlenden Augen versammelten sich die Drillinge vor ihm. „Du hast ja Fangzähne! Oh, wie süüüüüüß!!!!!“

Niedergeschlagen ließ er den Kopf hängen. „Ich gebe es auf!“ Prompt prallte er gegen Anjaanis Rücken, die abrupt stehen geblieben war. In der Eingangstüre stand Zuma, lässig eine Zigarette rauchend.

„Als hätte er auf dich gewartet“, wisperte Inuyasha leise.

Der kalte Blick des Tanzlehrers glitt über die kleine Gruppe und blieb an Yoko hängen. Ein boshaftes Grinsen verzerrte sein Gesicht, bevor er sich umwandte und verschwand. Der schwarzhaarige Drilling war bleich geworden.

„Himmel, nein“, stammelte sie. „Jetzt steht er da, dabei wollte ich ihn doch nicht sehen.“

Inuyasha verstand kein Wort. „Woher kennst du ihn?“

„Ich hatte einige Affäre mit ihm. Es war ein auf und ab.“

„Wieso frage ich überhaupt...?“

„Er war mein erster Mann, aber er ist ein unausstehlicher Kerl“, regte Yoko sich auf.

„Aha, und warum hast du dich auf ihn eingelassen?“

„Weil er so unglaublich gut im Bett ist! Er ist traumhaft! Der beste, den ich je hatte! Oh Gott, ich bekomme wieder Lust auf ihn!“

„Inuyasha, wieso fragst du? Also echt!“ Anjaani schüttelte den Kopf. „Dass er unausstehlich ist, kann ich nur bestätigen“, meinte sie zu Yoko, die daraufhin nickte.

„Ich kann ihn dir nicht empfehlen“, grinste der Drilling. „Aber für heiße, wilde Nächte ist er perfekt. Er saugt dir buchstäblich die Selbstachtung aus dem Leib.“ Anzüglich zwinkerte sie ihr zu. „Also nichts für dich. Himmel, ich will ihn wieder haben! Inuyasha, bring mich schnell hier weg, sonst werde ich wieder rückfällig.“ Alle drei hängten sich bei ihm ein.

Anjaani hörte nur noch seine lauten Proteste, als sie in Akiyoshi-samas Büro eintrat.

Leider stand dort auch Zuma. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte sie von oben bis unten.

„Du bist also mit dieser kleinen Schlampe befreundet“, zischte er ihr trocken zu, so leise, dass sein Vater es nicht hören konnte. „Ihr passt gut zusammen.“

„Ich habe nicht gewusst, dass ihr euch kennt“, log sie leise, hob dann die Stimme. „Guten Morgen Akiyoshi-sama, Zuma-san“, begrüßte sie Vater und Sohn arglos. Sie wollte sich nicht provozieren lassen, wusste sie doch ganz genau von Yoko, dass er so was liebte. Es war ein Spiel für ihn und sie eine seiner Figuren. Aber darauf würde sie sich nicht einlassen. Sobald sie auf seine Sticheleien einging, würde er das als eine Herausforderung sehen.

„Guten Morgen, mein Kind. Am besten, wir verschwenden keine Zeit, dann hast du mehr Freizeit. Neue Kurse fangen erst nächsten Montag an.“

Sachlich und professionell erklärte Zuma ihr den folgenden Ablauf. Er ging mit ihr alle Tanzpläne durch, alle nötigen Abläufe. Anjaani verinnerlichte es sehr schnell, ihre eigenen Vorschläge stießen auf Zustimmung. Die Zeit verflog schnell.

„Die erste Woche weiche ich nicht von deiner Seite“, versprach er ihr. Für Sie klang es eher wie eine Drohung.

Nachdem alles nötige besprochen, erklärt und ausdiskutiert war, durfte sie gehen. Zuma sollte mit ihr nur noch kurz die Abläufe der Kurse durchgehen.

Auf dem Nachhauseweg studierte sie den erstellten Tanzplan. Zuma war überraschend kooperativ gewesen. Er war ein Profi, so viel stand fest. Die Schritte waren einfach und die Schrittfolgen konnte sie sich leicht merken, schließlich hatte sie sie zusammen mit Zuma ausgedacht Das war gar kein Problem. Jetzt konnte sie den Rest der Woche mit Inuyasha genießen.

Urplötzlich beschlich sie ein Gefühl der Gefahr. Böse Energie war in der Nähe. Sie bemerkte zu spät, dass sie umzingelt war. Es klammerte sich schwer um ihren Geist und alles wurde dunkel.
 

„Nervige Weiber“, knurrte Inuyasha im Gedanken. Zum Glück mussten die Drillinge auch arbeiten, jetzt war er von ihnen befreit. Wieso nur hatte er sich überreden lassen, sie zu ihrem Arbeitsplatz zu begleiten? Er war doch nicht ihr Wachhund!

Glücklicherweise hatte er von Anjaani Geld bekommen. Nach den Drillingen hatte er sich einen kleinen Imbiss verdient. Sein voller Magen vertrieb seinen Ärger und der aufkommende Wind trug ihm Anjaanis vertrauten Geruch in die Nase. Genüsslich schnupperte er. Warum nur hatte sie so einen besonders schönen Duft? Moment, müsste nicht im Studio sein? Und sie roch auch nicht nach Anstrengung oder Schweiß. Seltsam.

Von weitem sah er ihre Silhouette. Da sie die ausnahmsweise einmal geglätteten Haare zu einen hohen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, wurde ihr weiblicher Körper und besonders ihr zarter, schöner Nacken nicht mehr hinter all den Locken verborgen. Anjaani trug ihre wilden Locken für gewöhnlich offen. Ihr Anblick von Hinten war untypisch, denn Anjaani erkannte man an ihrer Lockenpracht. Hätte er nicht ihren Duft in der Nase, hätte er sie nur an ihrem wohlgeformten Körper erkannt.

„Hey, Anjaani!“, rief er und hechtete ihr entgegen. Die nervigen Drillinge hatten recht, diese engen Klamotten betonten ihren Körper viel zu gut. Diese Beine! Und dieser runde Po!

„Hey, musst du denn ni-“ Er brach mitten im Wort ab, als sie sich zu ihm umdrehte und ihn ein hasserfüllter Blick traf. Mit einem angewiderten Knurren rannte sie weg.

Was war denn das?!

„Hey, warte! Was soll das? Warum läufst du weg von mir? Was hab ich denn getan?“

Mit einem Sprung landete er vor ihr und ergriff ihren Arm. Ein Blick in ihre Augen jagte ihm einen Schauer durch Mark und Bein. Trotz der deckenden Kontaktlinsen hatte sie kalte, leere Augen. Nein, das war nicht Anjaani.

„Lass mich los, widerlicher Halbdämon!“, zischte sie mit einer kalten, fast unmenschlichen Stimme. Inuyasha erstarrte. Kann das sein? Das war sie nicht! Sie strahlte eine dämonische Aura aus. Sie war besessen!

„Weiche von ihr, du Widerling!“, drohte Desidero. „Sonst werde ich dir leider weh tun müssen. Aber ich gebe zu, ein wenig Action reizt mich ganz schön. So oder so, du bist erledigt!“

Da weiteten sich Anjaanis Augen. „Inuyasha“, krächzte sie mit ihrer eigenen Stimme. „Mach es weg! Es ist in mir!“

„Du bist noch da?! Vertreibe ihn, Anjaani! So ist es gut, kämpf dagegen an!“, redete er eindringlich auf sie ein. „Er hat dich unter seiner Kontrolle.“ Da kam ihm die entscheidende Idee. Mal sehen, ob dieser Dämon stärker war als Anjaanis Unschuld. „Anjaani, du bist ihm ausgeliefert. Du gibst dich ihm praktisch hin!“

Anjaani zuckte wie erwartet zusammen und wurde wütend. „Niemand nimmt von mir Besitz“, knurrte sie. „Keiner unterwirft mich! Keiner fasst mich an! Raus aus mir!“, schrie sie. Schwarzer Rauch entströmte ihrem Körper, der langsam Gestalt annahm. Anjaani sackte erschöpft zusammen, noch vor Wut zitternd.

„Warst wohl nicht stark genug für sie“, höhnte Inuyasha, dem sich nun ein merkwürdig verzerrter, pechschwarzer Dämon gegenüber stellte.

Blutrote Augen blickten Anjaani verstört an. „Wer oder was ist sie? Sie ist doch nur ein Menschenweib! Wie kann sie mich verjagen?! Diese starke Kraft hat mich schier raus gedrückt!“

„Ganz einfach. Du bist ein viel zu schwacher Wicht, der die Unverfrorenheit besitzt, sich Dämon zu nennen. Und jetzt mach dein Testament!“

Anjaani sah Inuyashas Bewegungen nur verschwommen. Ganz langsam wurde ihr Kopf wieder klarer. Hatte da gerade wirklich ein Dämon von ihr Besitz ergriffen? Bei dem Gedanken wurde ihr ganz schlecht. Sie ertrug niemanden an ihr, erst recht nicht in ihr!

Das war tatsächlich ein Dämon. Ganz anders als Inuyasha. Er sah aus wie ein schwarzer Schatten. Und doch trafen Inuyashas Fäuste auf festes Fleisch. Das war einer dieser berüchtigten Schattendämonen!

Der schwarze Dämon war schnell, doch Inuyasha war viel schneller und wendiger. Er war der geborene Jäger. Immer wieder trieb er das Opfer in die Enge, ließ es entwischen, um es erneut zu fassen. Es war ein Spiel, begriff Anjaani. Inuyasha wollte den Kampf nicht schnell enden lassen, weil er es zu sehr genoss. Sie sah das begeisterte Glitzern in seinen Augen. Er war in seinem Element.

„Inuyasha, besiege es!“, rief sie eindringlich. „Die Leute gucken schon!“

„Gönne mir doch diesen Spaß“, grinste er. Der Dämon nutze den Moment, um zu fliehen. „Warte, du Feigling, bleib stehen!“ Er jagte dem Dämon schnell hinterher, übrig blieb nur seine Mütze.

Na, super, jetzt konnte jeder seine Ohren sehen und er war als Nicht-Mensch entlarvt. Und suchen musste sie ihn jetzt auch noch, diesen unmöglichen Kerl!

Schwer war dies allerdings nicht, weil mittlerweile auch die Polizei auf die Dämonen aufmerksam geworden war. Und die Polizei hatte garantiert den Dämonensondereinsatz benachrichtigt. Das bedeutete, dass die gefährlichen Dämonenjäger hier auftauchen würden. Sie musste Inuyasha beschützen!

Jedoch war die Menschenmasse zu dicht, um irgendwie zu ihrem Hanyou vordringen zu können. Schnurstracks kletterte sie auf den nächsten Baum. Von dort oben sah sie die zwei Kämpfenden, eingekreist von Polizei und Schaulustigen, von denen aber niemand einzugreifen wagte.

Inuyasha hatte anscheinend genug Spaß gehabt. Mit einem Hieb seiner Klauen setzte er dem jämmerlich schreienden Dämon ein Ende. Erst jetzt schien er die ganze Menschenmeute zu bemerken.

Einen Moment war Totenstille, dann brach die Hölle los, die den armen Halbdämon völlig überforderte. Anjaani musste eingreifen, bevor Inuyasha aggressiv wurde und dann in richtigen Schwierigkeiten steckte. Verbissen schaffte sie es, sich zu ihm durchzuzwängen und sich vor ihn zu stellen.

„Dieser Mann hat gerade einen gefährlichen Dämon beseitigt“, brüllte sie so laut sie konnte.

Inuyasha blickte erleichtert auf sie herab. Im Kampfesrausch hatte er sie ganz vergessen gehabt. Stumm sah er zu, wie sie die Situation mit Verstand und Redegewandtheit meisterte und merkte gar nicht, dass das, womit er sie ansah, Bewunderung war.

Bald war alles vorbei. Aber damit hatte er sich geirrt.
 

„Och, Gott sei Dank, du bist zu Hause!“, warf sich Yuki überglücklich an Anjaanis Hals.

„Wo sollte ich so spät denn sonst sein?“

„Hallo, Inuyasha!“, riefen die Schwestern im Chor.

„Hm“, machte er nur und verschwand im Bad, um zu duschen.

„Was ist denn mit dem los?“, wunderte sich Yoko. „Sonst blafft er uns doch an, wenn wir auftauchen.“

„Ach lasst ihn, er schmollt nur“, winkte Anjaani ab.

„Ich schmolle nicht, ich bin wütend“, keifte Inuyasha über das Brausen des Wassers hinweg. „Merk dir das endlich! Du gehst mir mit deinen falschen Behauptungen so auf die Nerven!“

„Was sage ich?“, meinte Anjaani nur bestätigend. „Ihr seid garantiert hier, um alles zu erfahren, oder?“

„Natürlich! Die ganze Stadt redet davon! Es ist überall in den Nachrichten. Aber erzähl du, was passiert ist?“

„Nun ja, Inuyasha hat vor aller Augen diesen Dämon besiegt und der Dämonensondereinsatz hat uns daraufhin zu ihrem Vorgesetzten geschleppt. Ich hab uns irgendwie aus der ganzen Sache rausgeritten.“

„Falsch“, knurrte Inuyasha von der Tür aus. „Wegen dir denken alle, dass ich ein verweichlichtes Muttersöhnchen bin! Vielen Dank auch!“

„Ach, Inuyasha...“, setzten die Drillinge an. Doch bei seinem halbnackten Anblick, stockte ihnen der Atem. Ihre Augen begannen gierig zu leuchten. Inuyasha zuckte erschrocken zurück. „Hilfe, was guckt ihr mich so an? Das ist ja gruselig!“

„Bist du heiß!“

„Wie bitte?!“

„Ich glaube, du solltest dir ein Hemd anziehen, Saajan“, meinte Anjaani zögerlich. „Und zwar schnell!“

„Nein!“, rief Yami, war im Nu bei ihm, streichelte die Rillen an seinem Bauch. „Bleib so, oder zieh dich ganz aus. Mir ist jetzt alles recht.“

„Bist du verrückt geworden, rück mir vom Leib! Anjaaniiiii!“

„So ein wundervoll männlicher Leib“, schnurrte Yoko und griff in die harten Muskeln seiner Oberarme. „Wie wär's mit mir, Dämon? Ich bin eine Raubkatze im Bett... wir würden so gut zusammenpassen.“

„Ihr habt sie doch nicht mehr alle!“

„Komm schon, Inuyasha“, säuselte Yuki. „Eigentlich sind wir ja auch nicht unattraktiv...“ Alle Drei begannen ihre Blusen aufzuknöpfen.

„Spinnt ihr jetzt alle vollkommen?! Anjaani, hilf mir doch endlich!“

„Hey, lasst ihn in Ruhe.“

„Nein, ich will ihn! Unter mir, auf mir, ist mir egal. Nimm mich, Inuyasha!“

„WIE BITTE?!“ Panisch blickte der Umkreiste um sich.

„Ja, am besten hier und jetzt!“

„Saajan, zieh dir sofort was an, dann beruhigen sie sich wieder. So sind sie immer, wenn sie einen muskulösen, nackten Mann sehen. Und ihr zieht euch wieder an! Hört auf damit! Nicht in meiner Wohnung!“

„Sorry, Schätzchen, aber hast du ihn dir mal angeguc- Hey, zieh das Shirt wieder aus! Sofort! Er sieht ja schon umwerfend aus, aber sein Körper... für den könnt ich sterben! “

„Wirst du auch bald, wenn du mich nicht in Ruhe lässt! Jetzt erzähl ihnen was sie hören wollten, Anjaani, und dann verschwindet ihr drei nervigen Bälger!“

„Stimmt!“, schreckte Yuki auf, die, da Inuyasha sich wieder vollkommen angekleidet hatte, bei klaren Verstand war und sich nun an Anjaani kuschelte. „Was war denn?“

So berichtete Anjaani von den Geschehnisse des Tages so lange und ausführlich wie möglich, damit sich Inuyasha von dem „Angriff“ der Mädchen erholen konnte.

„Und so ist Inuyasha jetzt ein offizieller Bürger dieser Stadt und beruflicher Dämonenjäger“, schloss Anjaani. „Und glaubt mir, das hat ewig gedauert, bis ich sie überzeugen konnte, dass Inuyasha nicht bösartig ist.“

„Sein Gedächtnisverlust kommt dabei ja wie gerufen!“, rief Yoko aus.

„Aber die Probleme beginnen erst jetzt“, warnte Yami.

„Schlimmere Probleme als euch Drei kann man ja nicht haben.“

„Inuyasha! Sei nicht so gemein!“, rügte ihn Anjaani. „Mit Problemen meint ihr doch die Reporter vor dem Gebäude. Keine Sorge, die Polizei lässt sie nicht in unsere Nähe.“

„Nein, ich meine Inuyashas Fanschwarm.“

„Fanschwarm?“ Inuyasha und Anjaani sahen sich verwundert an.

„Natürlich! Die ganze Stadt ist verrückt nach Inuyasha, dem freundlichen Hundedämon in der Not. Alle Mädchen sind verrückt nach ihm.“

Inuyashas Auge zuckte. „Freundlicher Hundedämon in der Not?“ Grimmig wandte er sich Anjaani zu. „Siehst du, was du aus mir gemacht hast?! Ich bin eine lächerliche, kleine Witzfigur!“

„Ich weiß, dass du lieber gefürchtet werden willst“, meinte Anjaani verständnisvoll, „aber du bist hier im 21. Jahrhundert. Als wilder Dämon würdest du hier erschossen werden, oder eingesperrt und gefoltert. Hier unterwirfst du dich dem Staat. Und es ist besser, wenn du als lieb und freundlich gesehen wirst.“

„Ich bin aber nicht lieb und freundlich!“

„Ist dir heiß und erotisch lieber?“ schnurrte Yoko.

„Oder aggressiv und ungeduldig“, warf Anjaani ein, bevor Inuyasha Yoko anbrüllen konnte.

„Das ist mir egal! Du hast mich lächerlich gemacht. Du nimmst mich nicht für voll!“

„Und du bist undankbar.“ Anjaani erhob sich knurrend und verschwand in der Küche.

Inuyasha blickte ihr verdutzt nach.

„Sie hat recht“, nickte Yami.

„Was weißt du denn schon!“

„Überleg doch mal, wie die Situation für dich ausgegangen wäre, wenn sie dir nicht beigestanden hätte. Du bist nur mit heiler Haut davon gekommen, weil sie sich alle Mühe gegeben hat. Sie hat sich mit der Regierung und der Armee angelegt. Selbst mit ihrer Schönheit ist dies nicht einfach. Alle ungemeldeten Dämonen sind Freiwild für den DSE. Verstehst du nicht, wie viel Mühe das war?“

Inuyasha drehte genervt den Kopf weg. Stimmt, den ganzen Tag hatte sie sich für ihn eingesetzt. Sie hatte sich nicht lumpen lassen, keine Sekunde nachgegeben. Und am Ende hatte sie ihn mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrer Ausdauer gerettet. Anjaani hatte sich gegen Hunderte mächtige Männer wehren müssen. Gegen alle hatte sie ihn beschützt.

„Anjaani beschützt die, die sie liebt, mit ihrem Leben“, lächelte Yuki.

Er sah sie an. Sein Blick war seltsam verändert... so sanft...

„Für diejenigen, die ihr was bedeuten, gibt sie alles, ihr Leben und ihre letzten Kräfte. Sie würde nie jemanden im Stich lassen. Und sie tut es mit allergrößter Freude, weil das die Leere in ihrem Herzen füllt.“

Inuyashas Augen weiteten sich. Die Drillinge waren plötzlich ernst. Yoko sah ihn fest an.

„Aani ist unglücklich, sehr unglücklich. Du kennst ihre Vergangenheit nicht, du willst sie nicht kennen. Aber für den Moment, den sie jemanden glücklich macht, erlebt sie Freude. Sie lebt für das Glück anderer. Sie lebt auch für dein Glück, nicht wahr?“

Diese blöden Gänse hatten Recht. Anjaani würde alles für ihn geben. Sie gab ihm schon Unterkunft, Nahrung und Gründe zu Lachen. Sie akzeptiere und liebte ihn. Sie gab ihm das Gefühl, etwas Wertvolles zu sein. Sie tat alles, damit er es in dieser fremden Welt angenehm hatte. Hatte er ihr je gedankt?

„Es hat sie nur verletzt, dass du ihr vorwirfst, dir etwas schlechtes getan zu haben. Eher würde sie sterben.“

Er konnte nicht sagen, ob Yoko weitersprach, oder Yuki übernommen hatte, sein Blick verlor sich.

„Du bedeutest ihr mehr, als du dir vorstellen kannst. Wir kennen sie. Nicht mal bei Rajesh hatte sie je so glücklich ausgesehen, wie an deiner Seite. Sieh genau hin, gleich kommt sie fröhlich strahlend aus der Küche, als wäre sie der unbekümmertste Mensch der Welt. Du machst sie glücklich, egal wie sehr du sie kränkst.“

Yoko hatte gerade ausgeredet, da kam Anjaani mit einem Tablett in der Hand aus der Küche und lächelte Inuyasha herzlich an. „Magst du Tee mit Keksen, Saajan?Die habe ich für dich gebacken. Greift zu!“

Er sah in ihr strahlend schönes Gesicht. Hatte er je ein freundlicheres Gesicht gesehen? Hatte er je so viel Wärme in einem Blick gesehen? War ihm je jemand mit so viel Selbstlosigkeit begegnet?

Er sah in dieses zarte, unschuldige Gesicht und wusste, dieses sanfte Mädchen würde jederzeit ihr Leben für ihn geben.

„Warum guckst du so komisch, Saajan?“

Er antwortete nicht.

„Was habt ihr zu ihm gesagt?“ Die Drillinge zuckten schuldbewusst zusammen.

„Nichts“, meinte Yami und wich Anjaanis bohrenden Blick aus. „Wie kommst du nur darauf?“

„Yoko-Neko... Was hast du gesagt?“

„Wieso ich?“, verteidigte sich die Ertappte.

„Ich sehe es in deinen Augen. Du kannst mich nicht belügen.“

„So, sie hat euch erwischt. Geht ihr jetzt endlich?“, meldete sich Inuyasha genervt.

„Nur, wenn du dich nochmal ausziehst“, grinste Yuki schelmisch.

„Das ist doch nicht zum Aushalten!“, sprang er schreiend auf.

„Komm, Saajan, beruhige dich. Und ihr drei solltet euch wirklich mal beherrschen.“

„Ach, Aani, du weißt doch wie wir sind. Bei solch einem Anblick brennt bei uns die Sicherung durch. Lässt dich sein nackter Körper denn wirklich kalt?“

Das Tablett schwankte so heftig in Anjaanis Händen, dass Inuyasha es zur Sicherheit festhalten musste. Er sah die Röte in ihrem Gesicht, die Pein und die Qual. Die Antwort wusste er nur zu genau, aber er würde nicht zulassen, dass sie dieser peinlichen Situation ausgeliefert war.

„Anjaani kann mit mir zusammenleben, ohne sich gleich auf mich zu stürzen. Sie ist eine gute Freundin, ihr kann ich vertrauen. Keiner ist so krank wie ihr drei Verrückten!“

„Na endlich siehst du das ein“, lächelte Yami zufrieden. „Krieg ich jetzt einen Tee?“

Anjaani konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Hatte sie sich wirklich nicht verhört? Danach sagte er jedenfalls nichts mehr. Er blieb auffallend ruhig. Seltsamerweise ließen die Drillinge ihn in Ruhe. Als sie später gingen, nickte er nur zum Abschied.

„Putzt du mit mir Zähne?“, fragte sie, während sie die Türe abschloss.

„Von mir aus.“

Stumm richteten sie sich im Bad. Es war ein ganz gewohnter Prozess. Er stand rechts neben ihr und wartete darauf, dass sie ihm die Zahnbürste reichte. Solange er sich das Gesicht wusch, kämmte sie seine Haare und solange sie sich wusch, kämmte und flechtete er ihre Haare. Sie bestand auf diesen Ablauf, deshalb tat er es ihr zuliebe. Gemeinsam setzten sie sich auf das Sofa.

„Danke, Inuyasha“, sagte sie plötzlich. Liebevoll sah sie ihn an. „Was du gesagt hast. Bin ich wirklich deine Freundin?“

„Wenn nicht du, wer dann?“, antwortete er sanft, wich ihren strahlenden, dunklen Augen jedoch aus. Solche rührseligen Augenblicke waren nichts für ihn.

„Weißt du, du bist mein bester Freund.“

„Danke.“

„Kya?“ Vor Überraschung sprach die Hindi. „Was?“

„Danke, dass du für mich da bist. Du tust so viel für mich. Ich hab dir gar nicht dafür gedankt. Du sollst wissen, dass ich dir sehr dankbar bin. Ich schreie dich zwar ständig an, aber ich bin nun mal so.“

„Ich weiß, Saajan. Du bist so und ich mag dich, wie du bist.“

Jetzt oder nie! Sie hatte verdient, das zu hören. Er sah ihr fest in die Augen. „Anjaani, du bist meine beste Freundin.“

„Oh, Saajan!“ Mit einem Jauchzer warf sie sich ihm an den Hals.

Schlagartig wurde er rot. „Hey, du musst ja nicht gleich so übertreiben!“

„Aber es macht mich so glücklich“, rief sie. „Raj hat mir niemals etwas Nettes gesagt, außer, dass ich schön bin.“

„Wirklich?“, fragte Inuyasha verwirrt. „Niemals?“

Sie sah ihn an, hielt seinen Nacken aber immer noch umschlungen. „Anfangs schon. Doch später war er nie zufrieden mit mir, weil ich mich ihm immer verwehrte. Er hat mir auch nie eine gute Nacht gewünscht. Er hat immer nur, „schlaf jetzt“ gesagt.“

„Wie konntest du ihn nur lieben?“

„Er hatte-“ Sie unterbrach sich sofort. Fast hätte sie gesagt: „Er hatte dein Gesicht.“„Ich war blind“, antwortete sie stattdessen. „Komplimente über mein Aussehen machte er auch nur dann, wenn er wollte, dass ich nachts zu ihm ins Schlafzimmer komme.“

„In dieses Schlafzimmer dort?“

„Hai.“

„Wo hast du denn sonst geschlafen?“

„Dort auf dem Schlafsofa, wo du jetzt schläfst.“

„Er hat dir nicht das Zimmer überlassen“, regte Inuyasha sich auf.

„Er meinte, wenn ich dort schlafen will, dann muss ich mit den Konsequenzen rechnen. Schließlich war es sein Bett.“

„Dieses miese Schwein, wie ich ihn hasse!“

„Ach, Saajan. So schlimm war es nicht. Ich wollte ja nicht zu ihm ins Bett. Aber seinen Ärger drüber ließ er mich spüren. Er hatte abends meistens Gäste, bis spät in die Nacht. Die Drillinge durften nur hierher, wenn er nicht da war. Aber er konnte immer Leute einladen.

Du kannst dir vorstellen, dass ich erst zu Bett gehen konnte, als die weg waren. Dass ich morgens in die Schule musste, war ihm herzlich egal. Manchmal bekam ich gar keinen Schlaf.“

„Lass mich raten, du konntest ja ins Schlafzimmer. Aber er hätte dich dann nicht in Ruhe gelassen. Wie hast du ihn nur ausgehalten?“

„Schwäche, vermute ich.“

„Nein“, entgegnete Inuyasha fest und seine Augen glühten wie ein Bernstein im Sonnenlicht. „Das ist Stärke. Du bist ziemlich stark. Der Dämon hat es gegen dich nicht geschafft und der war kein Fliegengewicht. Du bist alles andere als ein Schwächling.“

„Du bist so anders als Raj.“

„Hm?!“

„Ich sehe dasselbe Gesicht, aber deine Worte sind ganz anders. Deine Blicke sind anders. Ihr seht euch so ähnlich, aber du, Inuyasha, bist voller Wärme und Großherzigkeit. Rajs Augen waren voller Kälte und Gleichgültigkeit. Dasselbe Gesicht und doch siehst du durch das, was du ausstrahlst, ganz anders aus.“

„Wenn du mich ansiehst, denkst du dann manchmal an Raj?“ Er hatte es nicht verhindern können, es musste raus.

„Diese Frage beschäftigt dich schon lange, nicht wahr?“ Und wieder hatte sie ihn durchschaut.

„Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich sehe dein Gesicht und bin zufrieden. Ich denke nicht an Raj, ich denke an dich. Du bist nicht Raj. Ich sehe dich und nicht ihn. Sein Gesicht löst in mir kalte Schauer aus. Du bist so liebevoll und deshalb Raj nicht ähnlich. Du erinnerst mich in keinster Weise an ihn.“

„Liebevoll?“, murmelte Inuyasha entgeistert.

„Meine Güte, ist das so schlimm?“, lachte sie auf.

„Nun ja, ich vermute mal, dass ich im Vergleich zu diesem Verräter für dich wirklich liebevoll aussehe. Aber ich bin nicht liebevoll!“

„Ich weiß, du bist ein großer, starker und gefährlicher Dämon.“

Er kniff knurrend die Augen zusammen. „Machst du dich gerade über mich lustig?“

„Als ob ich vor meinem Beschützer Angst hätte.“

„Bin ich dein Wachhund?“

„Bist du es etwa nicht?“

„Was soll denn diese blöde Frage?“

„Inuyasha, du bellst zwar viel, aber du beißt nicht. Gib es auf, mir könntest du keine Angst machen.“

„Unglaublich!“ Er sprang fassungslos auf. „Du siehst in mir wirklich eine Witzfigur!“

„Nein“, erwiderte sie ruhig. „Für mich bist du das mächtigste und stärkste Wesen, das ich kenne. Ich vertraue dir blind, deshalb hab ich keine Angst vor dir. Und tu bloß nicht so. Du willst doch selber nicht, dass ich mich vor dir fürchte! Dich stört nur, dass ich deine Kräfte unterschätzen könnte, mein eitler Saajan.“

„Das ist es nicht!“

„Lügner.“

Er drehte den Kopf weg, ein Zeichen, dass er geschlagen war.

„Du Saajan. Ich hab mir überlegt, ob wir nicht Rajs Klamotten wegschmeißen und dir morgen eigene kaufen. Was sagst du dazu?“

„Von mir aus. Mach, was du willst.“ Dann zuckten seine Ohren. „Moment mal! Shopping?“

„Jap!“

„Das kannst du vergessen! Das mache ich nicht mehr mit!“

„Aber die Drillinge sind nicht dabei. Nur du und ich. Bis Montag muss ich nicht arbeiten. Wir verbringen den Tag nur zu zweit.“

„Muss ich Schuhe anziehen?“

„Nein und auch keine Mütze. Du bist jetzt berühmt.“

„Oh, das ist toll! Keine blöde, juckende Mütze!“

„Nie wieder“, schloss sie sich seiner Begeisterung an. „Jetzt beginnt eine neue Ära!“

„Jetzt beginnt Inuyashas Ära“, stimmte er in ihr Lachen mit ein. Er sah sie an und war glücklich. Einfach nur glücklich. Hier mit ihr lachen zu dürfen und einfach nur glücklich sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-07-21T10:08:36+00:00 21.07.2010 12:08
Ich bin soooooo neugirig
Von:  Anonchi
2010-05-17T13:44:04+00:00 17.05.2010 15:44
Die Story ist wirklich klasse!
Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht ^^
Von:  kleine1
2010-04-30T14:43:43+00:00 30.04.2010 16:43
ein sehr gelungendes kapi ^^
die ganze sache wird immer interessanter ^^
ich bin echt schon gespannt wie es weiter geht^^


Zurück