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Underneath your clothes

von

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Teil III

TEIL III
 

Am nächsten Morgen...
 

Noch etwas verschlafen trottete Joey an seinen Platz. Müde rieb er sich über die geschlossenen Augen, schmiss seine Tasche an ein Tischbein und schob mit einem lautem Knarren den Stuhl zurück.

Geschafft lies er sich darauf sinken und legte mit noch immer geschlossenen Augen seinen Kopf in den Nacken. Dass er viel zu früh dran war, interessierte ihn nicht. Ebenso wenig, dass er nicht allein war.

>Verdammt! Wo hab ich nur den Song verloren?>, dachte er verzweifelt. >Hoffentlich hat ihn keiner gefunden. Aber was bleibt anderes übrig, wenn sogar die Putzfrauen sagen, dass sie nichts gefunden haben?>

So überlegte er schon die ganze Nacht und auch den gesamten Morgen hin und her.

„Wie...? Hat der Köter endlich mal verstanden, wofür ein Wecker da ist?“, ertönte eine spöttische Stimme vor ihm.

>Och nöö... Nicht DER auch noch...>, stöhnte Joey innerlich auf und blinzelte zu dem jungen Mann vor sich hoch.

„Dir auch ´nen guten Morgen, Kaiba!“, grummelte er nicht gerade freundlich. „Und du verstehst mit deinem überdurchschnittlich großem Gehirn nie, dass ich kein Hund bin? Wie armseelig!“, ergänzte er noch und streckte sich.

Doch kurz darauf zuckte er schmerzlich zusammen und rieb sich über den Rücken. >Das tut weh...>

Seto selbst lies Joey nicht aus den Augen und wollte schon zu einer harschen Antwort ansetzten, als er das Zusammenzucken registrierte.

„Ach, seit wann kann ein Bello kontern?“, fragte er mit seinem typisch gemeinem Grinsen um die Mundwinkel.

„Seit ich dich kenne, Mr. Frosty...“

Begleitet wurden diese Worte von einem strahlendem Grinsen. „Nicht zu vergessen, dass ich lernfähig bin. Und jetzt geh mir aus der Optik, Kaiba! Hab was wichtigeres zu tun, als mich mit dir zu streiten!“

Eine Augenbraue hob sich ein paar Millimeter nach oben Richtung Haaransatz, was dem dazugehörigem Gesicht einen erstaunt- spöttischen Ausdruck verlieh. Saphirblaue Augen funkelten, während sich ein zu einem schmalem Lächeln geformter Mund leicht öffnete.

„Soso... der Köter hat also besseres zu tun. Was denn? Nach Hundekuchen schnüffeln?“

„Verdammt Kaiba! Erstens: Lass mir meine Ruhe! Und zum Zweiten... Ich.Bin.Kein.Köter! Wann raffst du das endlich mal??“

Braune Augen bohrten sich in blaue.

Blitze flogen, Funken sprühten.

Bis dieses kleine Blickeduell rüde unterbrochen wurde.

„Hey Joey! Was machst du denn da? Flirten mit Mr. Eisklotz?“ Ein deftiger Schlag auf Joeys Schulter identifizierte den Besitzer der Stimme als Tristan. „Pass auf, dass du nicht schockgefrostet wirst!“, ergänzte er noch grienend und machte, dass er Fersengeld gab.

Immerhin legte er sich hier mit Seto Kaiba an, was sich sonst niemand traute, als Joey.

>Was sollte das denn?>, dachten die beiden verblieben und blickten ihm verblüfft nach.

>Hat der ´nen Clown gefrühstückt?>

So langsam füllte sich der Schulsaal, was aber die beiden Duellkandidaten nicht wirklich mitbekamen, da sie dort weitermachten, wo sie unterbrochen worden waren. [1]

Aber nicht lange. Abermals wurden sie unterbrochen. Diesmal allerdings vom Lehrer, den sie in der ersten Stunde hatten, welcher zeitgleich mit dem Klingen den Klassensaal betrat.

Wortlos blickte Seto Joey weiterhin an, griff in seine rechte Jackentasche und holte einen sorgsam zweimal gefalteten Zettel hervor. Diesen knallte er mit der flachen Hand auf den Tisch vor sich, so dass er zwischen ihm und Joey liegen blieb.

„Ist gar nicht übel, Hündchen. Nutz dein Hirn auch mal im Unterricht.“

Sprachs, drehte sich um, ging langsam und gemessenen Schrittes zu seinem Platz.

Zurück lies er einen sprachlosen Joey, der die Welt nicht mehr verstand.

>Was war das?? Ein Lob von Kaiba? Hat der was in seinem morgendlichem Kaffee gehabt?!>

Leicht schüttelte er den Kopf und blickte auf den Zettel vor sich. >Warum hat er das gesagt? Ist das etwa...?>

Leicht panisch griff er nach dem Stück Papier und faltete es auf. Seine Augen sahen seine eigene Schrift und lasen den Text, welcher darauf geschrieben war.

>Mein Song!! Kaiba hatte ihn gehabt? Wieso das denn?> Erschrocken blickte Joey auf und suchte in den Reihen den Mann, der ihm mehr als viel bedeutete. Dieser sah nicht zu ihm, sondern konzentrierte sich wie immer auf den Laptop vor sich.

>Und er fand es nicht schlecht? Soll das heißen, er hat ihn gelesen?? Hilfe! Das ist mir peinlich!> Immerhin war er ja auch ein Stück weit ihm gewidmet. Hoffentlich hatte er das nicht kapiert.

Immer noch leicht geschockt, bekam er nicht mit, wie ein kleines Stück mehrfach gefaltetes Papier vor ihm landete. Erst, als ihn jemand in die Seite stupste, wachte er aus seiner Trance auf.

„Wie? Was? Ist etwa schon Pause?“, fragte er erschrocken und blickte sich um.

Sämtliche Schüler blickten ihn amüsiert an. Der Lehrer allerdings fand dies nicht so toll. „Mr. Wheeler. Wenn Sie nicht die Güte haben, meinem Unterricht zu folgen, können Sie vor der Tür warten, bis wir fertig sind!“, meinte er leicht wütend und zeigte mit dem ausgestrecktem Zeigefinger der rechten Hand in die entsprechende Richtung.

Rotwerdend stand Joey auf, bemerkte den kleinen Zettel und griff unauffällig nach diesem.

Mit gesenktem Blick ging er durch die Tischreihen an Seto vorbei nach draußen, auf den Flur.

„Selbstverständlich werden Sie die verlorene Zeit nachholen, Mr. Wheeler. Ich werde mir etwas überlegten.“, rief ihm sein Lehrer noch nach.

„Na Klasse! Das heißt wohl wieder mal Seitenlange Hausaufgaben und Strafarbeiten. Ich hasse mein Leben!“, brummelte Joey auf dem Flur leise vor sich hin.

Seufzend lies er sich an der Wand zum Boden hinabgleiten und schloss müde die Augen. Immer noch vor sich hinbrummelnd holte er den Zettel aus seiner Tasche und faltete ihn auf.

Diese Schrift erkannte er sofort. So sauber und akkurat schrieb nur einer.

>Kaiba...>

Überrascht über die Tatsache, das Kaiba im Unterricht Zettelchen schrieb, fing er an zu lesen.
 

Hey Wheeler!
 

Was sollte dieser Songtext bedeuten? Warum hast du ihn geschrieben?

Und noch was...

Sei mal nicht so verträumt. Der Lehrer will was von dir wissen...
 

Kaiba
 

Augenbrauen wurden hochgezogen und verschwanden unter dem dichten Pony aus blondem Haar.

>Das ist ja mal ein Text...>

Kopfschüttelnd faltete Joey das Papier wieder zusammen und stopfte es in die Tasche zurück.

>Aber warum will er das wissen? Meint er etwa, dass ich den Text für ihn geschrieben habe?<

So in Gedanken versunken überhörte Joey das Läuten, welches das Ende der ersten beiden Stunden kennzeichnete. Er bemerkte erst, als jemand neben ihm stand, dass der Unterricht beendet war.

„Komm, wir gehen in den Sportunterricht. Hier, deine Sachen.“, meinte Yugi zu ihm und hielt ihm seine Tasche vors Gesicht.

Stöhnend erhob sich Joey, bedankte sich und lief langsamen Schrittes aus dem Schulgebäude.

Ohne zu bemerken, dass er von einem paar blauen Augen scharf beobachtet wurde.

>Wie ich den Sport überleben soll, weiß ich noch nicht. Ich hasse meinen Vater...>, dachte Joey bei sich und lies sich auf die Bank in der Umkleide fallen.

Seine Freunde bemerkten Joeys Stimmung und versuchten, ihn anzusprechen. Nach ein paar Minuten gaben sie auf und trotteten in die Halle, wo auch schon der nächste Lehrer wartete.

Schnell leerte sich die Umkleide, so dass nur noch zwei Personen übrig blieben.

>Zeit sich umzuziehen>, dachte Joey und öffnete seine Schuluniformjacke. Dabei ächzte er leise. >Gut, dass das meine Freunde nicht sehen. Die würden nur Fragen stellen. Obwohl... Sicher denken sie eh, dass ich mich nur geprügelt habe. Die Wahrheit kennt ja keiner.>

Vorsichtig griff er über seinen Kopf zum Kragen des T-Shirts und zog es sich mit einem Ruck aus.

Hinter sich hörte er ein scharfes Luftholen.

Erschrocken drehte er sich blitzartig um und blickte in blaue Augen. >Oh nein! Gerade der sollte nichts davon erfahren!>

Geschockt hatte Seto die lange Wunde auf dem Rücken Joeys erblickt. Sie verlief diagonal über den Rücken, von der rechten Schulter zur linken Hüfte, und sah noch relativ frisch aus.

„Was hast du da gemacht?“, wollte dieser entsetzt wissen. „Wie ist das passiert?“

Eine Augenbraue Joeys hob sich und er meinte: „Warum willst du das wissen? Genauso, wieso ich den Song schrieb?“ „Weil ich mir durchaus Gedanken mache. Auch wenn’s nicht so aussieht.“

„Aha...“

Stille herrschte in der Umkleide und dehnte sich zu Minuten. Noch immer standen sich Seto und Joey gegenüber, ohne den Blick vom jeweils anderem abzuwenden. So langsam aber, bemerkte man, dass der Brünette die Geduld verlor.

„Komm schon, Köter. Sag, was mit dir passiert ist. Das sieht nicht gut aus!“, meinte Seto ungeduldig und fuhr vorsichtig mit einem Finger die Wunde nach.

Joey, welcher sich bei den Worten Setos umgedreht hatte, zuckte vor Überraschung und Schmerz zusammen.

„Lass das! Das tut weh!“, rief er und zog sich das T-Shirt wieder an. Doch bevor er flüchten konnte, wurde er an seinem linken Arm aufgehalten.

„Ich weiß...“, drang an sein Ohr. „Man sieht es mir nicht an, aber auch ich trug so manche Verletzung davon...“

Überrascht drehte Joey sich wieder um und blickte Kaiba ins Gesicht. „Was soll das denn heißen? Willst du mir etwa sagen, dass du dich auch geprügelt hast, wann auch immer?“

Ein zynisches Lächeln lag auf Setos Mund. „Nein, das ganz sicher nicht. Aber Schmerzen kenne ich auch. Wenn auch nur von Ohrfeigen oder leichten Schlägen ins Gesicht. Und physische kenne ich mehr als genug. Auch ich habe so meine Erfahrungen machen dürfen.“

Mit erstaunt geweiteten Augen blickte er ihn an. „Bitte was? Das ist ein Scherz! Obwohl... du bist Kaiba. Du machst keine Scherze. Was also ist es dann?“

„Die Wahrheit. Schlicht und einfach die Wahrheit.“, merkte der Blauäugige leise an und fuhr wieder mit dem Finger die Wunde entlang.

„Eine Wahrheit, die keiner von uns hören möchte, geschweige denn erzählen.“, fügte er ebenso leise noch hinzu.

Joey konnte nichts sagen, nur leicht den Kopf schütteln, zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

„Meine Vergangenheit ist nicht gerade rosig gewesen. Mein Vater, ein Alkoholiker, wurde von meiner Mutter verlassen. Da er meinte, dass ich der Grund dafür wäre...“, konnte er schließlich sagen, musste dann doch wieder unterbrechen.

Vorsichtig schluckte Joey und drehte sich um. Keine Ahnung, wie Kaiba darauf reagieren würde.

Verhalten hob er seinen Blick und suchte die blauen Augen seines Gegenübers. Dieser blickte ihn wortlos an, schnappte sich Taschen und die Jacke Joeys und zog ihn mit sich.

„Hier ist nicht der richtige Ort, um über solch ernste Themen zu reden. Wir sollten uns auf einen etwas ungestörteren Teil zurückziehen.“, meinte er leise und zog ihn am Arm quer über den Schulhof hinter das Gebäude in den kleinen Schulgarten.

Dort angekommen lies er ihn los und setzte sich unter einen Kirchbaum. „Komm, hier ist es gemütlich.“

Joey konnte ihn nur stumm betrachten. War das wirklich Kaiba, den er hier ansah?

Der Seto Kaiba, der nie Unterricht schwänzte? Sich für niemanden außer seinem kleinen Bruder und sich selbst interessierte?

War er dies wirklich?

Langsamen Schrittes ging er zu ihm und lies sich im Schneidersitz neben ihn sinken.

Eine Weile herrschte Stille, bis diese jäh von Setos Stimme unterbrochen wurde.

„Du musst selbstverständlich nicht weiter erzählen... Nur hatte ich mal gehört, dass es gut tut, mit jemanden zu reden.“

Joey grinste. „Du bist ja gar kein solcher Eisklotz, wie du der Welt vorspielst. Kann es sein, dass du innerlich viel weicher bist, als man meint?“

„Sei bloß ruhig. Das, was hier gesprochen wird, bleibt unter uns und wird den Schulgarten nicht verlassen! Hast du mich verstanden?“

Noch breiter wurde das Grinsen Joeys, bevor er antwortete. „Keine Sorge, Eisklotz. Deine Geheimnisse sind bei mir sicher.“

„Das will ich auch hoffen!“

Setos Augen funkelten und er blickte Joey unverwandt an. „Und deine Geheimnisse bei mir. Sei unbesorgt.“

Joeys Grinsen erloch langsam, als er wieder dort ansetzte, wo er sich in der Umkleide selbst unterbrochen hatte. „Mein Vater... Er gibt mir die Schuld an der Scheidung und daran, dass meine Mutter mit meiner Schwester wegzog. Am Anfang...“

Er stockte kurz und hob seinen Blick, den er beim sprechen gesenkt hatte. „Am Anfang hatte er sich nur dem Alkohol endgültig hingegeben und mich verbal fertig gemacht.“ Seto beobachtete Joey genau. Darum entging ihm auch nicht, dass Joey wehmütig wurde.

„Eines Abends hatte ich eine schlechte Note mit nach Hause gebracht und er fing an mich zu schlagen. Es waren zwar nur Backpfeifen, aber etwas war schon zerstört.“

Wieder verstummte Joey und blickte Seto an. Dieser schluckte kurz, wurde er doch gerade von seinen eigenen Erinnerungen überwältigt.

„Ja, so fing es bei mir auch an. Schlechtere Noten als ein B und ich wurde bestraft. Immer und immer wieder wurde ich zum lernen gezwungen. Gozaburo drohte mir damit, Mokuba etwas anzutun, wenn ich nicht spuren würde. Ich musste tun, was er sagte. Perfektion bis ins kleinste Detail. Jede Gefühlsregung war ihm ein Gräuel. `Mit Gefühlen hat man im Leben keinen Erfolg. Gefühle sind nur ein Störfaktor.` waren seine Worte.“, flüsterte Seto und schüttelte den Kopf.

„Um Mokubas Willen habe ich mitgespielt. Um Mokubas Willen habe ich mir sämtliche Gefühle abtrainiert und einfach nur funktioniert. Ich dachte nur, dass Mokuba verschont bleiben sollte.“

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter.

„Underneath your clothes, there's an endless story…”, zitierte Joey aus seinem Song. >Wie passend>, schoss es beiden durch den Kopf.

Joey grinste wieder. „Als ich das schrieb, musste ich an dich denken. Mir war irgendwo klar, dass du nicht der bist, der du zu sein scheinst.“

„Große Worte für so ein kleines Hündchen, Köter...“, spöttisch kam dies rüber. Dennoch verfehlte es seine Wirkung nicht und lockerte die Stimmung wieder auf.

„Mensch Kaiba! Wann raffst du´s endlich? Ich bin kein Köter!!!“

„Ich habe es schon lange verstanden, bin nur nicht gewillt, dies anzuwenden. Zuviel Mühe...“

„Grrr.... du bist unverbesserlich, Mr. Frosty.“, knurrte Joey nur als Antwort und legte sich vorsichtig ins Gras.

Eine Weile schwiegen sie und blickten durch das dichte Blätterdach zum Himmel.

„Wie schaffst du es nur, immer so fröhlich zu bleiben?“, unterbrach Kaiba schließlich doch noch die Stille.

„Genauso, wie du immer ganz kühl und abweisend bist. Indem ich schauspielere.“, antwortete Joey leise. „Nun ja... eigentlich bin ich doch immer so fröhlich. Wenn ich in die Schule geh, heißt das für mich ein bisschen Frieden. Vor meinem Alltag und meinem Vater. Und wie ist es bei dir? Wieso bist du so abweisend?“

Seto blickte auf und sah genau in Joeys braune Augen. „Den Grund habe ich dir eben schon erklärt. Mein Vater hasste Gefühle, und ich bin es nun mal einfach gewohnt. Außerdem ist es in der Geschäftswelt durchaus sehr praktisch.“, meinte er wieder und blickte weg.

Joey richtete sich hastig auf, was ihm sein Rücken mit einer Schmerzattacke belohnte.

„Auuuuu...“, murmelte er und rieb sich leicht über die linke Schulter.

Dann blickte er jedoch Kaiba wieder an und meinte: „Das kann aber nicht alles sein. Gefühle verliert man nicht einfach so. Und sie lassen sich vielleicht verdrängen, aber nicht abstellen und ganz sicher nicht abtrainieren...“

„Das habe ich auch nie behauptet! Ich sagte nur, das ich mich beherrschen kann!“

„Aha? Beherrschen? So nennst du das also, wenn du alles und jeden mit deinen Blicken einfrierst? Und das nur, weil er es wagt, dich anzusprechen oder dir näher als drei Meter zu kommen?“

Grienend blickte Joey Seto in die Augen. „So einfach ist das nicht. Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, dass du dich einfach nur versteckst. Aus Angst davor, dass andere dich auslachen, nicht mehr Ernst nehmen. Hast du darum auch keine Freunde?“

Kaiba schwieg. Fast konnte man schon sagen aus Trotz, denn Joeys Worte hatten einen wahren Kern.

In der Ferne vernahm man die Schulglocke. Für Seto das Zeichen, das ganze hier zu beenden und wieder zum Unterricht zurückzukehren.

Langsam stand er auf und blickte auf den blonden Jungen herab, welcher ihn fragend ansah.

„Ich denke, wir sollten wieder zurück zum Unterricht.“

Das war der Moment, in dem Joey aufsprang, die neuerliche Schmerzattacke ignorierte und Kaiba anblaffte: „Ach ja? Jetzt bist du wieder der alte Kaiba! Eiskalt und Ignorant. Lässt niemanden an dich ran und willst über nichts reden, was dich und deine Vergangenheit betrifft! Warum willst du nicht darüber reden?? Mich quetscht du aus, du eiskalter Schuft!“

In Kaiba fing es langsam aber sicher an zu brodeln. „Ich habe dir gesagt, dass du nichts zu erzählen brauchst! Es war keine Pflicht von dir!“

„Ich will dir doch nur helfen!“, meinte Joey leicht trotzig. „Darum habe ich auch angefangen, dir das zu erzählen!“

„Aber ich werde dir nicht mehr erzählen! Ich brauche keine Hilfe und ich brauche auch keinen Kindergarten um mich rum, die ich als meine Freunde bezeichnen soll!“, war die eiskalte Antwort.

Da tickte Joey aus, packte Kaiba am Kragen, drehte sich mit ihm um und drückte ihn mit dem Rücken an den Stamm des Kirchbaumes.

So heftig, dass ein paar Blätter sich von ihren Stielen lösten und leise herunter segelten.

„Nenn MEINE Freunde NIE wieder Kindergarten!“, zischte er und blickte ihn eiskalt an.

Seto lief bei diesem ungewöhnlichen Blick des Blonden ein kalter Schauer über den Rücken.

„Und noch was! Es ist mir egal, ob du das, was ich dir erzählt habe, nutzt oder nicht, aber deine Geheimnisse bleiben bei mir gewahrt. Und jetzt Kühlschrank, hör gut zu. Ich sage dies nur einmal: Lass ab jetzt mich und meine Freunde in Ruhe! Ich werde dafür sorgen, dass sie dich nicht mehr nerven. Und vergiss den Song. Er hatte keine Bedeutung!“

Kühl, ruhig und beherrscht brachte Joey diese Worte noch hervor, bevor er Seto los lies und sich abwand. Zielsicher und sauer lief er aus dem Schulgarten.

Seufzend und dennoch erstaunt blickte der Brünette ihm nach. Er richtete sich seinen Kragen und dachte über Joeys Worte nach. >Ob er das Ernst meint?>, fragte er sich in Gedanken und hob seine Sachen auf.

Dabei bemerkte er, dass Joey seine Sachen vergessen hatte.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, hob er sie auf und nahm sie mit.

>Und eben war mir doch tatsächlich so, als ob wir die Rollen getauscht hätten.>, merkte er noch, bevor er den Schulgarten hinter sich lies.
 

[1] Was ein Satz... -.-()



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SMC_Smoker
2009-07-06T19:36:41+00:00 06.07.2009 21:36
cooles kapi^^
bei dem satz : hatte der nen clown zum frühstück verspeist?
oder so hab ich mega gelacht^^

eine unerwartete wendung^^
super, ich freu mich aufs neue kapi^^
<3

lg wibi
Von:  breath_less
2009-07-03T11:20:39+00:00 03.07.2009 13:20
wow
was fürn ende
mach schnell weiter
Von:  soraya-solan
2009-06-29T19:19:23+00:00 29.06.2009 21:19
Da schaffen sie es endlich sich gegenseitig etwas zu öffnen
und am Ende artet es doch wieder in Streit aus.
Nur weil Kaiba Angst hat Gefühle zu zeigen.
Wow, ich wusste gar nicht das Joey so ausrasten kann.
Er hat einem ja mehr Angst eingejagt als Seto.
Und das heißt shcon was.

Ich bin gespannt wie es zwischen den Beiden weiter geht.
Von:  Rani
2009-06-29T16:08:35+00:00 29.06.2009 18:08
Die letzten Beiden Szenen gefallen mit persönlcih am Besten bis jetzt ich bin gespannt wie es weiter geht schreb doch schnell weiter ich würde mich freuen und würdest du mir eine ENS schicken wenn es weiter geht, ich würde gerne wissen wie es weiter geht bei den beiden^^
LG
Von:  MaiRaike
2009-06-29T14:52:34+00:00 29.06.2009 16:52
Störrisch wie sonstwas die Beiden.
Wie üblich...

Ich bin schon gespant wie es weitergeht!

Von:  Elora_
2009-06-29T11:05:20+00:00 29.06.2009 13:05
hmmmm für einen moment dacht ich, die beiden könnten sich anfreunden, da beide die gleiche vergangenheit haben. doch leider kam kaibas verhalten dazwischen.
doch das fand ich gut. hatte befürchtet, dass alles ein bisschen zu schnell geht.
ich freue mich weiterhin einen ens zu erhalten wenn du weitergeschrieben hast *gg*


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