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Planet in Weiß (Arbeitstitel)

Kapitel 10 hochgeladen
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Es wird brenzlig

Am nächsten Morgen. Lloyd lag noch immer schlafend auf der Couch, während Double X schon in der Küche saß und frühstückte.

„Der hat wirklich einen gesunden Schlaf...“

Er sah auf seine Uhr.

„Nun, Zeit, mich zu melden...“

Er ging zurück in sein Zimmer, und setzte sich auf sein Bett, neben dem ein Funkgerät stand.

„Hier Soldat zwei drei neun sieben eins sieben, Sergeant Double X.“

„Morgen, Sergeant.“

Die Stimme aus dem Lautsprecher hatte einen hinterlistigen Unterton.

„Wir haben heute noch einen Außenseiter...“

„Schon wieder?“

„Genau. Apropos Außenseiter... Was ist mit dem von gestern passiert? Der ist nicht mehr in seiner Zelle.“

„Der hat sich in Luft aufgelöst. Von einem Moment auf den anderen.“

„Verstehe...“

„Ich bräuchte dann noch die Koordinaten.“

„Mal sehen... Ah, hier haben wirs. Quadrant L17.“

„Ich mache mich dann auf den Weg. Double X Ende.“

Er verließ das Zimmer wieder, und sein Blick fiel auf den noch immer schlafenden Lloyd.

„Das ist wirklich zu viel des Guten...“

Er schnappte sich ein Zettel und einen Stift.

„Lloyd, es ist noch ein Außenseiter aufgetaucht. Komme so schnell wie möglich wieder. Bedien dich ruhig in der Küche.“

Er klebte den Zettel an die Küchentür und verließ daraufhin die Wohnung.

Kaum war die Tür zu, wachte Lloyd auch schon auf.
 

Double X irrte nun schon eine Stunde umher, aber von einem Außenseiter oder Soldaten keine Spur.

„Vielleicht haben sie mir den falschen Quadranten gegeben...“

Er griff nach dem Funkgerät an seinem Gürtel.

„Hier Sergeant Double X.“

Es dauerte 3 Minuten, bis sich jemand meldete.

„Sergeant? Wo bleiben Sie?“

„Wie, wo ich bleibe? Ich bin auf der Suche nach dem Außenseiter.“

„In welchem Quadranten sind Sie denn?“

„L 17.“

„Da muss Ihnen jemand falsche Koordinaten gegeben haben. Der richtige Quadrant wäre B 9.“

„Aber wie-“

Da fiel ihm ein, was sein könnte.

„Wer hatte heute Morgen Funkdienst?“

„Das wären... zwei neun neun vier eins sechs und drei sieben sechs null null sechs.“

„... ich glaube, ich weiß, was das sollte. Ich komme so schnell wie möglich. Double X Ende.“

Kurz nachdem er das Funkgerät wegsteckte, hörte er ein leises Wimmern. Es klang hilflos und verzweifelt.

Double X seufzte.

„Der Außenseiter hat noch Zeit. Von hier aus brauche ich vielleicht fünfzehn Minuten nach B 9. Und im Notfall gibt es ja noch den ACC.“

Langsam näherte es sich der Quelle des Wimmerns, welches nach und nach einen schluchzenden Unterton entwickelte.

„...ganz bestimmt ein Kleinkind...“

Seine Schritte wurden immer langsamer, das Schluchzen immer lauter. Normalerweise würde man sich in dieser Situation so weit wie möglich von dort zurückziehen, oder man wäre wenigstens ein wenig irritiert. So einer war Double X nicht. Niemand konnte sich erklären warum, aber er war weder ein Feigling, der bei dem kleinsten Anzeichen von Gefahr wegrannte, noch einer, der sich ohne an die Konsequenzen denkend in den Kampf stürzt. Seine Art, direkt und doch überlegt, waren technisch gesehen sogar einer der Hauptgründe, weshalb er es so weit in der Armee gebracht hatte.

Er konnte es nicht identifizieren. Es sah aus wie ein kleiner, grüner Dinosaurier mit einer verhältnismäßig großen Nase. Es lag zusammengekauert und weinend am Boden. Immer und immer wieder schluchzte es Mama.

Double X beugte sich langsam zu Boden und nahm es vorsichtig in den Arm.

„Gut, dass die sich im Moment um den anderen kümmern, ansonsten hätte es ihn auch erwischt...“

Mit dem Kleinen im Arm, rannte er zurück zu seiner Wohnung.
 

Lloyd war in diesem Moment in der Küche und mit Essen beschäftigt, als Double X mit dem Kleinen, der inzwischen eingeschlafen war, die Wohnung betrat.

Als Lloyd ihn sah, stand er auf und verließ die Küche.

„Und wegen dem hier habt ihr euch den Hintern aufgerissen?“

Double X schüttelte den Kopf.

„Nein, da ist noch ein anderer.“

Während er den Kleinen in sein Zimmer legte, murmelte er:

„Zwei an einem Tag... ich mache das schon fast zwanzig Jahre lang, und es gab noch nie zwei am selben Tag...“

Er war schon halb durch die Tür verschwunden, als er sich umdrehte.

„Lloyd, pass bitte auf es auf, während ich nach dem anderen Ausschau halte.“

„Verstanden.“

Daraufhin ging Double X wieder. Lloyd hingegen setzte sich zum Kleinen aufs Bett. Es schien nicht zu wissen, dass es nun in Sicherheit war, denn es zitterte noch immer sehr stark.

Lloyd streichelte ihm über den Kopf. „Ganz ruhig, ich tu dir nichts...“
 

Double X rannte unentwegt Richtung Quadrant B 9, mit dem Funkgerät in der Hand. Er versuchte, Kontakt mit der zugewiesenen Einheit herzustellen, aber es meldete sich keiner.

„Ich höre nichts. Was ist hier los?“

Plötzlich kam ihm ein schwer verwundeter Soldat entgegen.

Double X hielt inne.

„Was ist mit dir passiert?“

Der Soldat fiel geschwächt zu Boden. Double X rannte auf ihn zu und bückte sich.

„Es... hat keinen... Sinn...“

„Was?“

„Der ACC... zeigt keine... Wirkung... Es hat... alle erwischt...“

Nach diesen Worten hörte der Soldat auf zu atmen.

Double X sprang auf und rannte weiter.

„Wie konnte das passieren? Der ACC war doch aktiv, und wenn Lloyd noch Probleme damit hatte, wie stark wird der erst sein?“

Schließlich erreichte er seinen Bestimmungsort. Es bat sich ihm ein schrecklicher Anblick. Überall lagen die Leichen der Soldaten. Einige waren verbrannt, andere halbiert, wiederum andere wiesen Kratzwunden auf. Man konnte sich sicher sein, dass sie es nicht überlebt hatten.

Und inmitten all der toten Soldaten stand eine Frau. Sie war blass violett, ihre Haare waren lang und wild und die Krallen, die sie an Händen und Füßen hatte, wirkten sehr scharf.

Double X brachte es nur zu einem „Oh mein Gott.“.

Dies führte dazu, dass sie ihn bemerkte und auf ihn mit rasanter Geschwindigkeit zuraste. Double X konnte nur knapp ausweichen.

„Was für eine Kraft.“

Schon flog sie wieder auf ihn zu. Dieses Mal jedoch blockte er ihren Angriff mit seinem Schwert, das jedoch kurz davor war, dem Angriff nachzugeben. Double X musste nach hinten ausweichen, um das Schwert nicht zu sehr zu belasten, doch sie schnellte immer und immer wieder auf ihn zu.

Es hätte nicht viel gebraucht, um sein Schwert zu zerstören, als sie plötzlich schwächelte und ohnmächtig zu Boden stürzte. Auf einmal begann sie sich zu verwandeln. Double X machte ein paar Schritte zurück und beobachtete ihre Metamorphose aus größerer Entfernung.

Als ihre Verwandlung vorbei war, näherte er ihr sich vorsichtig. Nun war sie eine grünhaarige Frau im schulterfreien, farbenfrohen Kleid, die einen Degen bei sich trug.

Double X ging noch näher auf sie zu und blickte auf sie herab.
 

Einige Stunden später, im Gefängnis. Double X hatte die Frau sicherheitshalber in eine Zelle gesperrt. Es war im Moment noch zu gefährlich, sie zu ihm nach Hause zu bringen. Schließlich hatte sie einen ganzen Trupp auseinandergenommen und getötet. Zudem war es unmöglich, sie tagsüber zu sich zu schmuggeln.

Es wurde spät, und als Double X alleine in der Station zu sein schien, ging er zur Zelle der Frau und schloss die Tür auf. Sie war noch nicht erwacht.

„Hmm... bevor ich sie zu mir bringe, sollte ich sie vielleicht noch untersuchen. Jetzt ist ihre Kraft noch zu gefährlich...“

Er hob sie auf und trug sie zum Labor der Station. Man konnte sich denken, in welcher Farbe dieses

gehalten war. Er legte sie vorsichtig auf den Labortisch, als...

„Ich wusste es.“

Double X drehte sich um. Der Soldat, der einen Tag zuvor Lloyd umbringen wollte, stand unter dem Türrahmen.

„Du?“

Er nickte und schritt langsam Richtung Double X.

„Du hast also wirklich den Außenseiter zu dir nach Hause geschmuggelt. Du hast ihnen geholfen!“

Er richtete ein Gewehr auf ihn.

„Was denkst du dir dabei, Soldat?“

„Ich versuche nur, den Frieden zu erhalten. Deshalb habe ich Ihnen auch die falschen Koordinaten gegeben, damit Sie sich nicht einmischen.“

Double X zog sein Schwert.

„Deine Einstellung hat zwanzig Soldaten das Leben gekostet. Nennst du das etwa Frieden?“

„Alles hat seinen Preis, und zwanzig Leben sind relativ günstig.“

„Du bist wahnsinnig.“

Der Soldat feuerte einen Wahnschuss auf ihn ab.

„Wenn es sein muss, bin ich eben wahnsinnig. Nun werde ich Sie auch umbringen, Sergeant. Sie sind mir nur eine Hürde...“

Double X stürmte auf ihn zu und schlug ihm mit seinem Schwert das Gewehr aus der Hand.

„Und ich werde dich töten müssen.“

Der Soldat grinste fies.

„Sie denken wirklich, dass es wirklich so einfach wäre?“

Er schlug Double X ins Gesicht, der daraufhin gegen den Labortisch knallte. Er nahm sein Gewehr wieder an sich und zielte auf Double X's Kopf.

„Sobald ich Sie los bin, werde ich die beiden anderen gleich mit ausradieren...“

„FIRAGA!“

Plötzlich stand der Soldat lichterloh in Flammen und stieß grauenerregende Schmerzensschreie aus. Völlig entmächtigt stürzte er und brannte aus, bis er nur noch ein Haufen Asche war.

Double X sah seinem Sterben gebannt zu. Er wusste nicht, was seine Selbstentzündung verursacht haben könnte. Da blickte er nach oben und sah eine Hand, die sich in Richtung des Soldaten streckte. Er stand auf und sah, dass sie bereits wach war.
 

Nachdem Double X ihr erklärt hatte, wo sie sich befand und wie sie von hier wegkäme, war es an der Zeit, dass er sie befragte. Die Frau saß noch auf dem Labortisch, während Double X mit verschränkten Armen vor ihr stand.

„Wie lautet Ihr Name?“

„Terra Branford.“

„Was haben Sie vorher angewandt, um ihn zu töten?“

„Feuermagie.“

„Und wieso haben Sie vorher die Soldaten umgebracht?“

„Es geschah allein aus Notwehr. Kaum fand ich mich in den Straßen dieser Stadt wieder, da wurde ich schon von ihnen attackiert.“

„Und da haben Sie sich in dieses... Ding verwandelt.“

„Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Es ist seit über zwei Jahren nicht mehr vorgekommen...“

„Sind Sie... überhaupt ein Mensch?“

Terra senkte ihr Haupt.

„Zur Hälfte.“

Double X seufzte.

„Die nächsten Tage werden sehr gefährlich... Bald wird sich nicht nur herausstellen, dass ich Außenseiter verstecke, sondern auch, dass einer von ihnen einen Soldaten umgebracht hat.“

„Die Leute haben also ein Problem mit Andersdenkenden...“

„Eher mit Leuten, die überhaupt denken und sich nicht unter ihrer Kontrolle befinden.“

Es wurde still im Labor.

„Nun, es wird Zeit. Wir müssen uns ausruhen, bevor mir morgen von hier flüchten... Außerdem muss ich euch beiden noch Kleidung besorgen, damit ihr hier nicht so auffallt...“
 

Später, in Double X´s Wohnung. Double X saß in der Küche und war dabei, die Flucht zu planen, während Terra und Lloyd auf der Couch saßen.

„Er scheint eigentlich ein ganz netter Kerl zu sein...“ meinte Terra.

„Lass dich da mal nicht täuschen. Mit dem stimmt irgendetwas nicht.“ erwiderte Lloyd.

„Wie kommst du auf die Idee?“

„Als er mich gerettet hatte, gab er als einzigen Grund an, dass er noch einen Kampf mit mir wollte. Außerdem finde ich sein generelles Verhalten merkwürdig.“

„Ja, das ist mir auch aufgefallen. Irgendwie scheint ihn nichts aus der Ruhe zu bringen.“

„Ich will ja nicht abstreiten, dass wir erledigt wären, wenn er uns nicht gerettet hätte, aber irgendwie macht er mir Angst.“

Stille kehrte ins Zimmer.

„Double X hat vorher gesagt, dass du gesagt hättest, du wärst nur zur Hälfte ein Mensch...“

Terra senkte ihr Haupt.

„Ja, das stimmt...“

„Wie ist es denn dazu gekommen?“

„Ich rede nicht gerne darüber. Alles, was ich dazu sagen will, ist, dass ich auch in meiner Welt ein Außenseiter bin.“

„Verstehe.“

In diesem Moment betrat Double X den Raum.

„Hört mir mal zu.“

Lloyd erwiderte: „Wir sind ganz Ohr.“

Double X setzte sich in einen Sessel.

„Lloyd, erinnerst du dich daran, dass ich dir gesagt habe, dass ich dich in cirka einer Woche hier raus schmuggeln wollte?“

Lloyd nickte.

„Wir müssen das Ganze höchstwahrscheinlich vorverlegen. Ich habe versucht, die Asche des Soldaten zu verstecken, aber wenn sie feststellen, dass er nicht mehr auftaucht, wird es brenzlig.“

Terra konnte sich den Rest schon denken. „Und darum willst du uns schon früher hier wegbringen...“

„So ist es. Das Blöde an der Sache ist, dass es nur einen Weg gibt, das Tor zu öffnen, und das ist die Schlüsselkarte. Und die befindet sich in der Station, aus der ich euch rausgeholt habe.“

Lloyd hielt sich seine Hand an die Stirn. „Nur um das zusammenzufassen: Entweder verschanzen wir uns die nächsten paar Tage bei dir zu Hause und laufen Gefahr, dass sie hier eindringen und uns festnehmen, oder du handelst dir Ärger wegen uns ein musst auch flüchten.“

Terra schüttelte den Kopf. „Nur wegen uns hat Double X jetzt all diese Probleme...“

„Es ist nicht so, dass mich noch irgendetwas hier hält, Terra.“

Lloyd war überrascht. „Wieso das denn?“

Double X schien keine Lust zu haben, diese Frage zu beantworten. „Es ist spät. Ich versuche morgen, an die Karte zu kommen, und wir werden flüchten. Uns bleibt keine andere Wahl.“

Lloyd fiel in diesem Augenblick etwas ein. „Da wäre noch eine Sache...“

Double X wusste nicht, wovon Lloyd redete. „Was ist denn?“

„Na, wir sind zu viert hier. Ich habe die Couch, du die Küche, der Kleine das Bett... und wo bringen wir Terra für die Nacht unter?“

Terra wusste natürlich nicht, wer mit dem Kleinen gemeint war. „Der Kleine?“

„Ein dinoähnliches Vieh, das im Moment auf seinem Bett schläft.“

„Da gibt es kein Problem.“ erwiderte Double X. „Ich bleibe die ganze Nacht in der Küche, um den Plan noch ein wenig auszuarbeiten. Terra kann mein Bett für die Nacht haben, den Kleinen legen wir auf meinen Sessel und du bleibst du der Couch.“

Er sah auf die Uhr. Inzwischen war es fast Mitternacht.

„Nun, ich will euch und euren Schlaf nicht mehr stören. Gute Nacht.“

Er ging in die Küche und schloss die Tür zu.

Lloyd sah Terra an. „Und du bleibst dabei, dass er normal ist?“

Terra schüttelte den Kopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Halbtagsheldin
2011-12-30T22:05:44+00:00 30.12.2011 23:05
Das scheint ja interessant zu werden, mit all diesen seltsamen Aussenseitern und dem rebellierendem Double X. Den 'Kleinen' stelle ich mir übrigens so wie den Plastikdinosaurier aus Toy Story vor. Das passt vom Aussehen doch ganz gut, oder? Ausser deiner Rechtschreibung habe ich nichts zu bemängeln.


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