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Finera - New Adventures

von

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Miras Show

Auch wenn die junge Koordinatorin in den letzten Wochen sehr an Selbstbewusstsein gewonnen hatte, nestelte sie nun wahnsinnig nervös an ihren Ärmeln herum und starrte auf das Brötchen, von dem sie kaum zwei Bissen schlucken konnte.

„Mira, du musst etwas essen.“ Matt runzelte die Stirn und warf Mira einen besorgten Blick zu. Er selbst hatte wie üblich seine drei Brötchen bereits gegessen. „Es ist nicht gut, wenn du nichts im Magen hast und so aufgeregt bist. Nachher bist du unterzuckert und dann kippst du um, das wollen wir doch nicht.“

„I-ich habe keinen Hunger“, stammelte sie und schob den Teller mit dem Brötchen von sich weg.

„Dann iss wenigstens etwas von dem Obstsalat – oder soll ich dir Mousse au Chocolat vom Büffet holen?“

„N-nein. O-oder doch, ja, bitte.“

Sofort stand Matt auf, brachte den Teller mit Miras Brötchen weg und kam mit einer kleinen Schale mit der Schokoladencreme zurück. „Die isst du jetzt aber auf.“

„Mhm.“ Mit hängenden Schultern begann Mira lustlos in der Speise zu stochern, dann aß sie aber alles auf.

Lächelnd tätschelte Faith den Arm ihrer Freundin. „Du schaffst das schon, ich glaube fest an dich. Matt und ich werden dich von der Tribüne aus anfeuern.“

„Hm.“

„Ganz genau. Wenn du zum Publikum siehst, dann konzentrier dich einfach auf Faith und mich. Deine Performance wird großartig werden.“

„Ich bin fertig.“

„Gut, dann können wir ja los. Komm, Heather.“ Matt stand auf und wartete, bis sein Kramurx sich krächzend auf seiner Schulter niedergelassen hatte. Anschließend räumte er noch das Geschirr der beiden Mädchen weg und wartete im Foyer auf Mira, die von Faith fast schon nach draußen gezerrt wurde.
 

Die Wettbewerbshalle von Rosenheim war anders als andere Wettbewerbshallen, was wohl vor allem daran lag, dass es gar keine Halle war. Mitten in den Blumenfeldern war ein kleines Stadion in den Boden eingelassen, sodass die obersten Ränge auf Höhe der Blumen waren. Die kreisförmige Anordnung endete nach zehn Reihen in einem Platz mit etwa zwanzig Metern Durchmesser. Genau wie die Tribüne war der Boden des Stadions aus hellem Stein gestaltet, der sich ebenfalls in den vielen Brunnen des Dorfes wiederfand. Eine Stahlkonstruktion hielt ein Dach in Form einer Rosenblüte, Wände gab es keine, sodass es sehr offen und naturnah gebaut war.

„Das sieht wirklich süß aus.“ Begeistert schaute Faith zu dem Dach hoch, musste aber aufpassen, dass sie die anderen Zuschauer nicht umrannte. Gemeinsam mit Matt suchte sie sich einen Platz in der dritten Reihe. Die Tribüne bedeckte etwa zweidrittel der Seiten, der Rest war einfach eine Schräge aus Stein, vor der unten auf dem Platz die Teilnehmer standen. Faith war erleichtert, dass Trixi nicht hier war und die meisten Teilnehmer jünger und ebenso nervös wie Mira waren.

Auch wenn Rosenheim ein kleiner Ort war, hatten sich sehr viele Einwohner und Besucher ins Stadion begeben. Innerhalb von einer halben Stunde waren alle Plätze belegt und sogar oben auf der Wiese standen rundherum noch Schaulustige, die den Wettbewerb sehen wollten.

Eine junge Frau in einem rosa Kleid nahm ein Mikrophon, begrüßte das Publikum und stellte die dreiköpfige Jury bestehend aus Schwester Joy, dem alten Gärtner und einem Blumenzüchter vor. „Nun, dann lassen wir den Septemberwettbewerb beginnen!“

Mira hatte eine kleine Startnummer gezogen, sodass sie bereits als vierte Teilnehmerin an der Reihe war, doch als sie die Choreographien der ersten beiden Koordinatoren sah, beruhigte sie sich ein wenig. Die meisten Teilnehmer waren Kinder und Jugendliche aus Rosenheim, dazu kamen ein paar Durchreisende wie sie selbst und schließlich noch eine Handvoll Koordinatoren, die extra aus Nautica City angereist waren. Alles in allem war die Konkurrenz also durchaus überschaubar und annehmbar.

„Und begrüßen wir nun mit einem dicken Applaus unsere vierte Teilnehmerin, Mireillia Dawnington mit ihren Pokémon Evoli und Sheinux!“

Begeistert klatschten Faith und Matt in die Hände, sie wünschten Mira viel Erfolg und lehnten sich entspannt zurück, um die Show zu genießen.

Nervös trat Mira in die Mitte des Platzes und entließ Evoli und Sheinux aus ihren Pokébällen. Sie nickte ihnen zu, woraufhin die beiden sich hintereinander aufstellten, Sheinux hinter Evoli. „Evoli, Sandwirbel! Sheinux, Ladevorgang!“

Wie schon am Vortag begann Sheinux sofort Elektrizität zu sammeln, während Evoli einen perfekten, feinen Sandwirbel in die Luft schleuderte, sodass ein feiner Staubnebel aus Sand und Erde wie eine braune Wolke um die beiden Pokémon in die Luft flog.

„Und jetzt Funkensprung!“

Sheinux sprang über Evoli nach vorne und ließ im Sprung einen durch Ladevorgang gestärkten Funkensprung los, der die ganzen Staubwolke leuchten ließ und zugleich den Staub elektrisch auflud.

„Sehr gut, jetzt Rutenschlag und Eiszahn!“

Sheinux sprang nach oben und setzte einen Eiszahn ein, der an sich kein richtiges Ziel hatte, sondern eher einen Teil der Staubwolke, die noch immer leuchtete, zum Gefrieren brachte, sodass nun winzige Eiskristalle und Sandkörner miteinander vermischt waren. Nur wenige Augenblicke später teilte Evoli mit einem gezielten Rutenschlag die Wolke, setzte dadurch die Partikel in Bewegung, sodass die Wolke glitzernd durch die Eiskristalle und leuchtend durch die Elektrizität flimmernd zu Boden sank.

Das Publikum war begeistert, klatschte und Faith und Matt sprangen sofort auf, um lautstark für ihre Freundin zu applaudieren.

Mira bekam rote Wangen, verbeugte sich leicht und zog ihre beiden Pokémon zurück.

Eine knappe halbe Stunde später stand fest, dass Mira zu den acht Koordinatoren gehörte, die die nächste Runde erreicht hatten. Ihr erster Gegner war zudem ein Junge aus Nautica City, der ein Schiggy am Start hatte. Ihr kleines, flinkes Sheinux hatte keine Probleme mit dem Wasserpokémon und konnte es noch vor Ablauf der Zeit besiegen.

Der nächste Gegner, ein Mädchen aus Rosenheim, setzte ein Kikugi ein, das jedoch ebenfalls schnell von Sheinux ausgeschaltet werden konnte, da das Elektropokémon die Zuchtattacke Eiszahn beherrschte.

So kam es, dass Mira ohne große Kampfanstrengung im Finale stand. Ihre Gegnerin war ein Mädchen aus Rosenheim, das ein Pachirisu einsetzte, sodass beide Jungtrainerinnen ein Elektropokémon am Start hatten.

Pachirisu war schneller als Sheinux und konnte den Attacken von Miras Pokémon gut ausweichen, doch dafür waren seine eigenen Angriffe nicht so stark wie die von Sheinux. Während Pachirisu wenige, starke Attacken einstecken musste, hatte Sheinux mit den vielen, schwächeren Angriffen zu kämpfen. Beide Pokémon schenkten sich nichts, eine Elektroattacke traf die andere, doch am Ende konnte ein gezielter Eiszahn den Sieg auf Miras Seite lenken. Pachirisu fiel besiegt nach hinten und sie hatte den Wettbewerb damit gewonnen.

Im ersten Moment konnte sie gar nicht fassen, dass sie tatsächlich aus eigener Kraft einen Wettbewerb gewonnen hatte, bei dem sie für Choreographie und die Kämpfe alleine verantwortlich war. Bei ihrem ersten Wettbewerb hatten Itsuki und Faith sie unterstützt und in Glutexia hatte Itsuki ihr beim Kampftraining und der Performance geholfen. „Oh Gott, ich habe gewonnen!“

„Und wir haben eine Gewinnerin!“, brüllte die Kommentatorin ins Mikrophon. Unter dem tosenden Applaus aller Anwesenden verlieh sie Mira das Band von Rosenheim, bei dem in der Mitte der rosa Schleife eine rote Rose abgebildet war.

Matt und Faith eilten zu ihrer Freundin auf den Platz, umarmten und beglückwünschten sie.

Dankend nahm Mira das Lob entgegen und steckte das Band zu ihren beiden anderen in ein kleines Kästchen. „Ich wünschte, Itsuki wäre hier und hätte meine Show sehen können.“

„Er wäre bestimmt stolz auf dich – so wie ich jetzt.“ Grinsend wuschelte Matt Mira durchs Haar.

Mira lächelte matt, steckte ihre Bänderbox weg und seufzte. Sie vermisste Itsuki. Ob sie jemals wieder zusammen reisen würden?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sweetkiss12
2010-09-25T16:34:32+00:00 25.09.2010 18:34
super kapitel war echt schön wieder einen wettbewerb zu erleben
Von:  Yurippe
2010-09-25T11:34:36+00:00 25.09.2010 13:34
Oh je, ich werd ja auch immer nervös, vor allem in den ungünstigsten Situationen. ^^; Aber Mira hat sich tapfer geschlagen.
Irgendwie hab ich ein bisschen Probleme mit Matt, mir fehlt da etwas Persönlichkeit auf seiner Seite. Momentan ist er einfach nur nett, und so was wie der still geduldete Mitreisende der Mädchen. Und dann wird er nicht mal eifersüchtig, wenn Mira sagt, sie wünscht sich Itsuki zurück? Ich dachte ja, er will was von ihr, aber hm...
Ansonsten ein sehr gutes Kapitel.
Von: abgemeldet
2010-09-25T09:59:09+00:00 25.09.2010 11:59
Ich verstehe Mira, das sie anfangs panik gehabt hat.
Wer hätte das nicht? D: *tot umkippen würde*
Aber irgendwie vermiss ich Itsuki nicht..KA wieso... .-.



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