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Afraid to shoot strangers!

Ein Transporter auf Abwegen .. [ Zorro x Sanji ]
von

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Deathrace.

Ich reagierte innerhalb von Sekunden.

Zuerst ließ ich mich nach hinten fallen, so, das mein Körper ausgestreckt auf den Sitzen lag, ich mir jedoch nicht die Gangschaltung in den Rücken rammte. Meine Hände griffen nach hinten, bekamen Sanjis Kopf zu fassen und drückten ihn ohne lange zu zögern nach unten in den Fußraum.

Der Blonde ließ erst ein erschrockenes Keuchen hören, dann ein schmerzhaftes Wimmern, doch ich konnte keine Rücksicht auf seine Füße nehmen.

Lieber ein bisschen Schmerzen dort als eine Kugel im Kopf und tot.

Ich hörte es Knallen, rund um mein Auto herum knallte und zischte es, ich hatte das Gefühl in irgendeinen Kleinkrieg hinein geraten zu sein und begann reflexartig, meinen Unterkörper so zu verdrehen das ich hier möglichst schnell wieder hinaus kam.

Meine Füße berührten nach einigen schmerzhaften Verrenkungen endlich das Gaspedal und die Bremse.

Mehrere Kugeln schossen durch meine Frontscheibe und ließen sie in tausend kleine Stücke zerspringen. Die Scherben rieselten auf uns hinab, Sanji schrie und ich versuchte ihn mit einer Hand vor den Einschnitten zu schützen, während meine Andere ans Lenkrad griff.

Die Gangschaltung legte ich mit der Schulter um, nach einigen Versuchen rastete sie ein und augenblicklich drückte ich meinen Fuß auf dem Gas voll durch.

Der Wagen ließ ein wütendes Brüllen hören, machte einen großen Satz nach hinten, das Fenster an meiner Seite zersprang und ließ noch mehr Splitter auf mich regnen, als mein Auto schließlich in einer mordsmäßigen Kurve wendete und ich unangenehm mit dem Kopf gegen die Beifahrertür stieß.

Ich fluchte, richtete mich so umständlich auf das ich aus dem Loch vor mir schauen konnte, mein Körper aber vom Sitz vor den Kugeln geschützt war, dann legte ich wieder den Vorwärtsgang ein und trat erneut meinen Fuß durch.

Wir machten einen Satz nach vorne, der Sanjis Schädel gegen das Armaturenbrett knallen ließ.

Der junge Mann stöhnte, bevor ich erstmal keinen Laut mehr von ihm wahr nahm.

Wir schossen auf den geschlängelten Weg zu, ich lenkte etwas rabiat zurück auf die Straße und jagte meinen Schrotthaufen nach wenigen Metern an der Kreuzung nach rechts.

Der Fahrtwind klatschte mir ins Gesicht, mir schossen die Tränen in die Augen und ich spürte das mein Gesicht seltsam nach hinten gezogen wurde, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.

Der Motor begann zu blubbern und zu knattern.
 

Nein. Das konnte mir mein Baby doch nicht antun!

Bitte Süße, gib dich nicht auf! Wir müssen es noch ein bisschen zusammen schaffen!

Doch all mein gedankliches Flehen brachte nichts.

Ich kannte diese Geräusche. Lange würde es dieser Wagen nicht mehr tun und sobald ich auch nur ein bisschen zu viel Gas gab soff mir alles ab und ich konnte den Rest der Strecke zu Fuß zurück legen.

Mir blieben nicht viele Auswahlmöglichkeiten. Mein Blick huschte von links nach rechts, in der Hoffnung irgendwo einen kleinen Weg zu entdecken oder vielleicht einen weiteren Parkplatz zum Wandern, doch mir fiel einfach nichts ins Auge.

Wir wurden langsamer.

Wild fluchend versuchte ich nochmal alles aus meinem Baby heraus zu holen, doch viel gab es da nicht mehr. Wir wurden immer langsamer.

Noch hörte ich keine Motorengeräusche hinter mir, aber es würde nicht lange dauern bis die hinter uns auftauchen würden. Ich konnte mir nicht vorstellen das die jetzt ne Freudenfeier veranstalteten, weil ich noch mehr oder weniger putzmunter war.

Ich hatte mal wieder Glück im Unglück. Wie schon so oft in meinem Leben sah ich, erkannte ich und handelte sofort, einfach reflexartig.

Der kleine Weg führte tatsächlich auf einen Parkplatz. Ich riss das Lenkrad herum, der Wagen schwenkte ein und wir bretterten über den Kieselsteinweg in eine kleine Mulde hinein.

Ich musste nicht mal die Bremse drücken. Mein Schrotthaufen hielt von ganz allein unter einem großen Baum. Ein letztes Zischen – dann hatte es seinen Lebenshauch ausgeatmet.
 

Jedoch hatte ich absolut keine Zeit um den Tod meiner Lebensabschnittsgefährtin zu bedauern.

So schnell ich konnte griff ich mir mein Handy, mein Navi aus der Halterung, eine Flasche Wasser und eine zweite Ersatzwaffe aus der Klappe am Armaturenbrett und stieg aus dem Auto.

Ich rannte um die Ruine die ich mal mein Baby genannt hatte herum, schob mir Navi und Handy in die Hosentasche, die Flasche klemmte ich mir unter den Arm, die Waffe fummelte ich an meinen Gürtel, dann riss ich die Beifahrertür auf und nahm mir die Sekunde, um Sanji anzustarren.

Er war ganz offensichtlich bewusstlos. Sein Kopf war nach hinten gesackt und lag auf der Sitzpolsterung, sein Körper war ein wenig ungemütlich im Fußraum verstaut, seine Füße in einer unnatürlichen Stellung auf den Boden gepresst.

Ich schob mir die Wasserflasche nun doch in meine Gesäßtasche, griff nach unten, umfasste den Anderen an den Beinen und am Brustkorb und hob ihn vorsichtig hinaus.

Er sagte keinen Ton, er wirkte wie leblos, wie tot, und das machte mir mehr Angst als die vermeidlichen Mörder hinter uns.

Ich hörte Motorengeräusche.

Eilig knallte ich die Tür zu, die daraufhin gefährlich in ihren Halterungen wankte, hievte mir Sanji über die Schulter und rannte los, wobei ich ihn gut fest hielt, damit er mir keinen Abflug machte.

Wieder war es einer dieser Parkplätze die zu einem Wanderweg gehörten, doch dieses mal war der Wanderweg mein Vorteil.

Ich rannte an dem großen Schild vorbei das eine Karte der Umgebung zeigte, spurtete auf den Weg der mit kleinen Steinen abgesteckt war und tauchte so in den Wald hinein.
 

Es war ganz schön anstrengend, nicht nur sein eigenes Gewicht, sondern auch noch jemand anderen beim Laufen mit sich zu schleppen, doch ich hielt auch noch nicht an als die Luft kühler wurde und der Parkplatz schon länger nicht mehr zu sehen war.

Die Bäume schossen an mir vorbei, ich konzentrierte mich voll auf den Weg vor mir und auf Sanji über meiner Schulter, der ab und an seltsam keuchende Geräusche von sich gab.

Da ich die Befürchtung hatte das ich ihm so auf Dauer einige Rippen brach, ließ ich ihn von meiner Schulter zurück in meine Arme gleiten und trug ihn so wie ein Baby vor mir her.

Der Kopf des Blonden wackelte wie bei diesen Dackeln die man sich ins Auto stellt hin und her, hin und her, der Wind zerzauste sein Haar und meine Füße begannen sich taub und kraftlos an zu fühlen, als ich langsamer wurde und vom Spurt in einen schnellen Trab wechselte.

Das der Andere bewusstlos war hatte in diesem Moment nur Vorteile für mich. Er konnte nicht schreien, nicht meckern und auch keine blöden Fragen stellen. Und vor allem bekam er nicht mit, wie ich vollkommen außer Atem anhielt und mehrere Male tief durch atmete.

Ich bekam einen Krampf im Arm, ließ ihn aber nicht los. Keuchend drückte ich seinen schlaffen Körper an mich und versuchte Luft zu bekommen.

Als sich die Welt um mich endlich aufhörte in dieser abnormalen Geschwindigkeit zu drehen, riskierte ich einen Blick auf meine Umgebung, doch sonderlich viel Spannendes konnte ich aber nicht entdecken.
 

Wir befanden uns hier in einem recht großen Mischwald. Anscheinend liefen wir gerade an einem kleinen Berg entlang, denn rechts von mir ging es bergab und links hinauf. Bäume ließen kaum Sonne auf den Boden, nur ein paar Büsche hatten sich einen geeigneten Platz erkämpft und der Boden war über und über bedeckt mit Blättern und Nadeln von den Tannen.

Die Sonne schien, das konnte man am Blätterdach über unseren Köpfen sehen, doch das Licht drang nicht bis nach unten, es war kühl und dunkel.

Jetzt fehlte nur noch ein Mann mit Skimaske und ich war in einem miesen Horrorfilm gelandet.

Wer wollte denn bitte an so einem deprimierenden Ort wandern gehen?

Ich setzte mich wieder in Bewegung, nur langsam, da ich Seitenstiche hatte, aber ich wollte es nicht riskieren lange stehen zu bleiben. Ich wusste nicht ob die Typen mein Auto entdeckt hatten oder ob sie mir folgten. Auf den absoluten Ernstfall wollte ich es eben nicht ankommen lassen.
 

Fast eine halbe Stunde stapfte ich weiter durch den Wald. Ich war froh, das mir niemand entgegen kam. Das wäre sicher ein gewöhnungsbedürftiger Anblick für jeden Touristen oder Einheimischen gewesen – zwei Männer, Blut überströmt, zerrissene Klamotten, verschwitzt, der eine bewusstlos in den Armen des Anderen.

Aber es kam mir niemand entgegen und auch von hinten näherte sich niemand, der mich zum schießen gezwungen hätte.

Dennoch wurde ich immer schlapper. Nach guten 20 Minuten wurde es schwer für mich einen Fuß vor den Anderen zu setzen, mein Kopf sackte immer wieder nach vorne und 10 weitere Minuten später blieb ich stehen, bückte mich und legte Sanji vorsichtig auf den Waldboden.

Durch meinen Körper hallte ein dumpfes Pochen, ich riss mir die Krawatte vom Hals und band mir damit die Wunde an meinem Arm ab, die bis jetzt nicht aufgehört hatte zu bluten.

Ich nahm mir die Zeit und musterte meinen Körper.

Schnittwunden, so gut wie überall. Mein weißes Hemd war zerrissen, genau wie mein schwarzes Jackett. Viele kleine rote Flecken zeigen, wo ich genau Verletzungen hatte. Meine Hose hatte schon bessere Zeiten erlebt und meine Schuhe waren voller Schlamm.

Sanji sah aber auch nicht besser aus.

Eine dicke Beule an der Stirn zeigte, wieso er gerade im Land der Träume schwebte.

Sein sonst so zierliches Gesicht war von Schrammen und Kratzern verunstaltet, seine Kleidung hing hin Fetzen an ihm hinunter und das Blut verkrustete seine Finger.

Er wirkte so ruhig, als ich mich auf die Knie neben ihm fallen ließ und mir das Jackett vom Oberkörper streifte, um es um ihn zu wickeln.

Er verzog das Gesicht, nur ein bisschen, aber er wachte nicht auf. Ich war froh drum.

Ich sah mich nochmal um, nur zur Vorsicht, doch es kam niemand, ich hörte nur die üblichen Geräusche eines Waldes.
 

Der Wind in den Blättern. Die Vögel auf den Ästen. Rascheln unter den Büschen, Kleintiere, Ameisen und Rehe irgendwo nicht weit entfernt.

Es war idyllisch und viel zu schön um es voll zu bluten. Eigentlich. Aber daran konnte man gerade nicht viel ändern.

Ich hob den schlaffen Körper meines 'Päckchens' vorsichtig an, legte meine Jacke darunter, ließ ihn wieder sinken und knotete die Ärmel so fest, das er wenigstens ein bisschen wärmer gehalten wurde. Denn außer eines dünnen Nadelstreifenhemds und einer schicken Hose trug er ja nichts.

Gut, ich hatte jetzt auch nur noch mein weißes Hemd mit den Löchern und Rissen, aber ich war ja auch in Bewegung und er gezwungenermaßen nicht.

Ich griff in meine Hosentasche und zog mein Handy heraus.

Ein kurzer Blick auf den Display raubte mir jede Hoffnung – ich hatte keine Verbindung.

Da hätte ich ja auch selbst drauf kommen können.

In meiner anderen Tasche befand sich das Navi, und das hatte noch Empfang. Die Batterie war zwar auch nicht mehr die Stärkste, aber nach dem anschalten zeigte es mir genau wo ich mich befand.

Im Wald.

Genial. Danke. Da wär ich sicher niemals allein drauf gekommen. Bäume sind ja sonst immer ein Anzeichen für Großstädte.

Genervt verstaute ich die beiden Elektrogeräte wieder, schnappte mir die Wasserflasche und trank ein paar große Schlucke.

Nachdenklich betrachtete ich den Blonden, der immer noch wie tot auf dem Boden lag, auf der Seite, den Kopf auf weichem Moos gebettet.

Ich strich ihm nachdenklich eine verkrustete Strähne aus dem Gesicht, dann hob ich seinen Kopf an, betrachtete sein Gesicht und ließ ihn dann wieder sinken.

„Sanji. Hey.“ Keine Reaktion. Ich seufzte, dann ließ ich ein bisschen Wasser in das Gesicht des Anderen träufeln.

„Sanji.“ Er verzog das Gesicht, ein Stöhnen drang aus seinem Mund, dann beobachtete ich erleichtert wie er seine verbundenen Hände hob und sich an die Stirn fasste.

„Oh Gott...“, murmelte er und ich konnte mir die bestialischen Kopfschmerzen vorstellen, die er hatte.

„Bin ich... tot?“, fragte er leise nach, ohne die Augen zu öffnen und ich richtete mich langsam wieder auf, obwohl sich meine Beine anfühlten wie Gummi.

„Nein. Glaub nicht.“, antwortete ich knapp, dann bückte ich mich und hob ihn stöhnend zurück in meine Arme. Sanji ließ ein Keuchen hören und er öffnete schwerfällig die Augen.

„Wo sind wir?“, fragte er mit piepsiger Stimme. Ich räusperte mich.

„Weiß nicht genau. Irgendein Wald.“

„Wieso... gehen wir?“

„Also erstmal gehe nur ich. Du genießt den Luxus getragen zu werden.“ Er nickte langsam und sah wieder müde zu mir auf. Ich seufzte, sah ihn nicht an, konzentrierte mich auf den Weg vor uns.

„Das Auto ist hinüber.“ Wieder nickte er, dann betrachtete er meinen Brustkorb.

„Sieht übel aus.“, murmelte er, er meinte wohl die Wunden. Ich schüttelte den Kopf.

„Geht schon.“ Wir schwiegen wir eine Weile.

„Kannst du mir nicht die Fesseln abmachen?“, fragte er plötzlich und riss mich aus meinen trüben Gedanken, wie ich jemals wieder zurück in die Zivilisation finden sollte.

Ich schüttelte erneut den Kopf.

„Kann ich nicht. Vorschrift.“ Aus den Augenwinkeln sah ich, das sein Blick ärgerlich wurde, was mit dem Riesen Horn auf seiner Stirn irgendwie albern wirkte.

„Wir stapfen hier gerade blutend und dem Ende nahe durch den Wald, und du kümmerst dich um Vorschriften?“ Jetzt ebenfalls verärgert sah ich ihn von oben herab an.

„Das hier ist auch ein Teil meiner Arbeit.“, teilte ich mit, doch ich erntete nur ein Lachen.

„Ach, dann war das also alles hier geplant gewesen, oder was?“

„Scheiße, ich hätte dich besser bewusstlos lassen sollen!“, fluchte ich und sofort verstummte er.
 

„Ist das hier deine Jacke?“

Wieder hatten wir knappe 10 Minuten geschwiegen, der Pfad am Berg entlang führte jetzt weiter nach unten in ein kleines Tal hinein.

„Wessen Jacke soll es denn sonst sein?“, fragte ich ruhig zurück und versuchte in der Ferne zu erkennen, wann wir endlich das Ende dieses verdammten Weges erreicht hatten.

„Ist dir denn nicht kalt?“ - „Nein.“

Er nickte langsam, dann streckte er seine verbundenen Arme von sich und gähnte.

„Ich bin müde.“, murmelte er und ich hatte nun wirklich das Gefühl, ein kleines Kind zu beaufsichtigen.

„Dann schlaf.“, antwortete ich knurrig und er schenkte mir dafür einen abfälligen Blick.

„Glaubst du das kann ich, wenn ich die ganze Zeit Angst haben muss das unsere Killer noch hinter uns her sind?“ Ich zuckte mit den Schultern. Er ging mir tierisch auf die Nüsse.

„Man, jetzt mach doch einfach mal die Fesseln an meinen Füßen los, die tun höllisch weh!“

Ich blieb stehen und starrte ihm in die Augen. Sein Blick änderte sich von motzig zu ängstlich.

„Hör mal zu, Kleiner. Wir sind hier nicht aufm Ponyhof, verstanden? Nur weil wir grad gemeinsame Verfolger haben, heißt das noch lange nicht das wir auf irgendeine Art gemeinsam arbeiten, klar? Ich bin der Transporter, du bist das Päckchen – Ende!“

Als der ängstliche Ausdruck in seinen Augen zu einem trotzigen wurde, hob ich verblüfft die Augenbrauen.

„Ich bin Transporter, du das Päckchen. Bla bla.“

Ich konnte nicht fassen, das er mich gerade nach geäfft hatte.

Er. Dieser kleine Blonde Schnösel. Der seinen Schwanz nicht ruhig halten konnte. Der hatte mich nach geäfft.

Es gab bestimmte Dinge, die ich absolut nicht leiden konnte. Meine Umwelt vermied diese Sachen deswegen meistens.

Ich hasste es wenn man mein Auto beschädigte. Ich wurde wütend wenn man schlecht über meine Freunde sprach – aber was ich am allermeisten hasste war, wenn man mich nicht ernst nahm.

Und dieses Kleinkind nahm mich Gott verdammt nicht ernst.

Ich blieb stehen, sah auf ihn hinunter und er starrte trotzig zurück.

„... weißt du was, Kleiner?“, fragte ich und meine Stimme war gezwungen ruhig.

„Was?“, fragte er zurück.

„Verreck doch.“
 

Ich zog mit einer schnellen Bewegung die Arme unter seinem Körper weg, er schrie auf, ich überhörte es, genau so wie ich es überhörte als er mit einem dumpfen Laut auf dem Boden aufkam und sein schmerzvolles Stöhnen darauf hinwies das er ein wenig unglücklich mit den Füßen zuerst gelandet war.

„Was zum .. HEY!“

Ich stapfte einfach über ihn hinweg, schob meine Hände in die Hosentaschen und seufzte leise.

Ich musste nicht nachsehen, ich konnte mir gut vorstellen wie das aussah das er da gefesselt und schreiend auf dem Boden lag und ich hatte einen diebischen Spaß daran, einfach weiter zu gehen, während er sich die Seele aus dem Leib brüllte.

„Verdammt, du kannst mich doch nicht hier liegen lassen! Verdammter Wichser, komm zurück! Mach mir wenigstens die Handfesseln ab, damit ich dir deinen Hals umdrehen kann, du Großkotz!“

Der schien in Beleidigungen nicht sonderlich bewandert zu sein und so musste ich tatsächlich lachen, als ich hörte wie er keuchend versuchte sich auf dem Waldboden fort zu bewegen.

Wahrscheinlich in raupenähnlichen Bewegungen. Geile Scheiße.

„SCHEIßE! BLEIB STEHEN!“

Der glaubte ganz offensichtlich immer noch, mir Befehle erteilen zu können.

Das Leben war kein Ponyhof. Der konnte jetzt erst mal gucken wie der klar -
 

Klick. BAM.
 

Ich drehte mich auf dem Absatz um, meine Augen weit aufgerissen.

Sanji war von einem Augenblick auf den anderen verstummt, starrte mich aus großen, ängstlichen Augen an. Ich starrte zurück.
 

Klick. BAM.
 

Verdammte, verfickte Scheiße.

Ich machte mehrere Sätze nach vorne, kam vor Sanji schlitternd zum Stehen, bückte mich, hievte ihn auf meine Schulter. Er keuchte, krallte sich mit seinen Händen in meinen Rücken und ich spürte den Schmerz den seine Fingernägel auslösten bis ins Knochenmark.

Zwei Schüsse schlugen direkt neben meinen Füßen ein. Sie kamen vom Berg, weiter oben.

Mit zwei großen Schritten stand ich hinter einem Baum, presste mich an das kalte Holz und versuchte wieder zu atmen, aber das Adrenalin ließ mich nicht dazu kommen.

Ich ließ ihn vor mir auf den Boden, versuchte ihn zum Stehen zu bringen, doch er sackte immer wieder nach vorne, keuchte und kniff wimmernd die Augen zusammen.

Schüsse knallten links und rechts neben uns ein.

„Ah!“ Er schrie, er hatte Angst, ich konnte es spüren als ich seine verbundenen Hände hinter meinen Nacken legte und ihn so an mich zwang.

„Ruhig!“, brüllte ich, weil die Schüsse ziemlich laut waren, und er öffnete die Augen wieder und starrte mich panisch an.

„Die sitzen da oben hinter den Bäumen. Wir müssen die da jetzt runter schießen. Kannst du mit einer Waffe umgehen?“

Er atmete schwer, dann nickte er.

Unsere Gesichter berührten sich fast, aber so berührten seine Füße wenigstens nicht den Boden.

„Gut.“ Ich griff nach hinten und löste nach einigem Fummeln den Knoten seiner Fesseln.

Er keuchte, als er sich in meinen Nacken klammerte und ich schnell eine Hand nach vorne schnellen ließ, damit er nicht auf dem Boden landete.

Ich packte ihn am Rücken und zog ihn in die Höhe.

„Du setzt dich jetzt auf meine Schultern.“
 

Ich hob ihn in die Höhe, er ließ sich auf meine Schultern fallen und krallte sich in meine kurzen Haare. Es tat weh, war aber gut zu vertragen.

Ich fummelte meine Waffe aus der Halterung, nahm sie in die Hand, dann zupfte ich auch meine Ersatzwaffe heraus und reichte sie zu Sanji hoch.

„Hier.“, rief ich.

Von oben wurden Rufe laut, sie schienen russisch zu sprechen, es wurde gebrüllt und dann hörte man es rascheln.

Sie kamen aus der Deckung. Unsere Chance.

„Jetzt!“, knurrte ich, ich drehte mich so das ich mit dem Kopf zum Baum sah und beugte mich zur Seite, sodass unsere beiden Köpfe und die Hände am Baum vorbei sehen und schießen konnten.

Es ging alles wahnsinnig schnell.

Ich erkannte 6 Männer. 3 von ihnen hatten große Waffen dabei, automatische Dinger, bei denen man einfach durchdrücken konnte bis die Funken flogen. Die anderen 3 hatten ebenfalls nur kleine Handfeuerwaffen.

Sie versuchten sich möglichst schnell zwischen den Bäumen hin und her zu bewegen, aber sie waren einfach nicht schnell genug.
 

Den einen traf ich am Knie, er schrie auf und sackte nach vorne, dann jagte ich ihm eine Kugel durchs Hirn. Den zweiten erledigte ich mit eine glatten Herzschuss, dem dritten fetzte ich vorher noch die Hand weg.

Ich wollte gerade auf die restlichen zwei zielen – doch die restlichen Zwei gab es nicht mehr.

Sanji hing schwer keuchend über dir, die Waffe immer noch im Anschlag, als wartete er auf weitere Feinde. Er war ziemlich schwer, aber ich sagte dazu nichts.

„Gut gemacht.“, murmelte ich und als er mir seinen Blick zu wandte, sah ich das bodenlose Entsetzen darin.

„Ich hab sie umgebracht.“, flüsterte er und ich nahm ihm vorsichtig die Waffe aus den Händen.

„Ja.“, bestätigte ich. Ich spürte die Tränen, die auf meine Haare fielen.

„Ich hab sie...“ Seufzend griff ich wieder nach oben, hob ihn von meinen Schultern, hielt ihn vor mich und sah ihn an.

„Du musstest das tun.“, versuchte ich ihn irgendwie auf zumuntern.

Sein Gesicht hatte sich zu einer leidvollen Grimasse verzogen.

„Ich habe.. sie..“

Ohne weiter darüber nach zu denken, drückte ich ihn fest an mich.

„Du musstest das tun.“, wiederholte ich mich.

Und nach einigen klagenden Lauten beruhigte er sich tatsächlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Janina
2013-05-27T00:17:14+00:00 27.05.2013 02:17
Njaaaah!!! ♥v♥ Achterbahn der Gefühle! Ich hab mich wieder so tot gelacht als Sanji Zorro nachgeäfft hat und dann als Raube übern Boden gekrochen ist! XDD hahahahaha~~~ ♥♥♥♥
Ich liebe deine Geschichten mein Schatz! ♥___♥ Hach das alles ist genau das was ich jetzt brauchte um mich wieder gut zu fühlen! (>w<) *eifrig weiter liest*
Von:  Janina
2010-11-11T02:01:59+00:00 11.11.2010 03:01
>>Lieber ein bisschen Schmerzen dort als eine Kugel im Kopf und tot.<<
LOOL ziemlich paradox O_o wollte er ihn nicht grad seinen Mördern übergeben? XD

>>Stücke zerspringen. Die Scherben rieselten auf uns hinab, Sanji schrie und ich versuchte ihn mit einer Hand vor den Einschnitten zu schützen, während meine Andere ans Lenkrad griff.<<
Dass er daran denkt ist wiederum voll süß! :D♥

>> Es war ganz schön anstrengend, nicht nur sein eigenes Gewicht, sondern auch noch jemand anderen beim Laufen mit sich zu schleppen, doch ich hielt auch noch nicht an als die Luft kühler wurde und der Parkplatz schon länger nicht mehr zu sehen war.<<

Zum Glück ist Zorro stark ♥___♥ jeeey jetzt wirds toll!!! *freu freu freu*
*Jess Fahne schwenkt* *___*
Voll toll, dass er sich jetzt plötzlich doch noch Sorgen um ihn macht, wie er ihn tapfer mitschleppt und ihm sogar das Jackett umschlingt...*___*

>>In meiner anderen Tasche befand sich das Navi, und das hatte noch Empfang. Die Batterie war zwar auch nicht mehr die Stärkste, aber nach dem anschalten zeigte es mir genau wo ich mich befand.

Im Wald.<<
LOOL XXXD Hahahaha

>>„Kannst du mir nicht die Fesseln abmachen?“, fragte er plötzlich und riss mich aus meinen trüben Gedanken, wie ich jemals wieder zurück in die Zivilisation finden sollte.
Ich schüttelte erneut den Kopf.
„Kann ich nicht. Vorschrift.“<<
Ò.Ó'' WAS? DER WILL IHN IMMER NOCH ABLIEFERN? HALLO? CROCODILE WILL IHN UMLEGEN!!! *sich an den Kopf fässt* Zorroooooo.....

>>„Ich bin Transporter, du das Päckchen. Bla bla.“<<
*PRUST*
WAHAHAHAHA XD SANJILEIN XD DU BIST SO TOLL!♥ *sich wegschmeißt vor lachen*
UND DU OOOBERGENIAL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *Jess Fahne schwenkt*

Aber dass Zorro dann ihn einfach fallen lässt und weiter geht... BOAH MAN HAT DER PROBLEME!!!! *aufreg*


>>Den einen traf ich am Knie, er schrie auf und sackte nach vorne, dann jagte ich ihm eine Kugel durchs Hirn. Den zweiten erledigte ich mit eine glatten Herzschuss, dem dritten fetzte ich vorher noch die Hand weg.

Ich wollte gerade auf die restlichen zwei zielen – doch die restlichen Zwei gab es nicht mehr.

Sanji hing schwer keuchend über dir, die Waffe immer noch im Anschlag, als wartete er auf weitere Feinde. Er war ziemlich schwer, aber ich sagte dazu nichts.<<
*.* JEAH! WIE OBERCOOL IST DAS DENN??
*auf und ab hibbel*
WAH SO SPANNEND WIE IM ACTION FILM! *______* DU BIST SO TOLL!!!!!
So einfallsreich... im gegensatz zu mir gerade XD haha mir fallen einfach nicht noch mehr Wörter ein um die Größe deiner Genialität zu beschreiben! *///*

Oh man und wie sanjikun dann weint weil er die getötet hat.... Q.Q So toll!! so rührend.... du wechselst von KRASS zu HERTBLUT nach HUMOR zu SCHOCK und so weiter *.* *sich wie auf der achterbahn fühlt*
Einfach nur Klasse!!!
ICH LIEBE DEINEN SCHREIBSTIL! du hast das zeug zuner echten Autorin!!!
*weiter liest*
Von:  IchigoReiyo
2009-08-16T22:03:55+00:00 17.08.2009 00:03
Also, erstmal. toll. wie gesagt ich mag deinen stil. das kaptel errinnert mich voll eine meine ff XD darum mag ich es

>>Sanji hing schwer keuchend über dir, die Waffe immer noch im Anschlag, als wartete er auf weitere Feinde. Er war ziemlich schwer, aber ich sagte dazu nichts.<<

naja einen rechtschreibfehler. mir, nicht dir, aber sanji ist doch nicht schwer O.o das fliegengewicht




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