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Gefährliche Spiele

Wenn dein Plan außer Kontrolle gerät
von

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2. Kapitel

2. Kapitel
 

Pünktlich 11 Uhr fuhr ein schwarzer Mercedes auf den Parkplatz der Organisation. Schon von weitem erkannte Addison, dass das Auto führerlos war. Der Ratsherr ging also äußerst vorsichtig vor. Der Mercedes steuerte eine Parklücke an, fuhr in diese und schaltete automatisch den Motor ab. Addison wartete nicht lange, sondern ging zielstrebig auf das Auto zu und stieg ein. Ihr fiel sofort die kleine Notiz auf die an dem Steuer das Wagens befestig war und las sie sich durch.
 

Stellen Sie einfach den Motor an und schalten sie auf Automatik. Die Route ist eingespeichert.
 

Der technologische Fortschritt, der mit diesem Auto geschaffen wurde, war bedeutend. Es war möglich während der Autofahrt einige Daten für bevorstehende Gespräche oder gar Gespräche selber im Medialnet durchzuführen, ohne das Auto selbst steuern zu müssen.

Wie befohlen, startete die junge Mediale den Motor des Wagens und schaltete sofort auf Automatik um. Nachdem sie sich angeschnallt hatte, fuhr der Wagen auch schon los und brachte Addison zu Kaleb. Sie wusste nicht wohin die Fahrt gehen würde, doch sie nutzte die Zeit sinnvoll und begab sich in das Medialnet. Tausende von kleinen Sternen leuchten in dieser endlosen Weite, einer heller als der andere. Jeder Stern war ein Gehirn eines Medialen, je heller, desto mächtiger war dieser. Die hellsten Sterne waren die der Kardinalmedialen. Sie speisten das Medialnet mit soviel Energie, dass das Biofeedback eines jeden Medialen gesichert war. Addison war fasziniert von der Einzigartigkeit dieser Medialen. Sie selber war nur eine einfache neun Komma acht TK-Mediale. Doch auch wenn sie keine Kardinalmediale war, waren ihre Fähigkeiten außergewöhnlich. Ihr war es möglich in so gut wie jedes Gehirn der Medialen fast unbemerkt einzudringen und einige Funktionen gezielt zu deaktivieren. Sie setzte ihre Fähigkeit jedoch nur auf Wunsch des Rates gezielt ein. Niemals würde sie aus Eigeninteresse einfach in ein Medialgehirn eindringen und es um einige seiner Funktionen zu berauben.

Addison steuerte gezielt ein Gebäude im Medialnet an, um sich dort einige Informationen zu beschaffen. Es war das Familienunternehmen ihres Vaters. Frank Jenkins, 54-jähriger TP-Mediale, führte ein kleines Forschungsinstitut, das nach immer neuen Methoden suchte, um Silentium weiter zu perfektionieren, um weitere Defekte auszuschließen. Addison war bewusst, dass die Arbeit ihres Vaters schon leicht überflüssig war, denn seit geraumer Zeit entwickelte bereits ein anderes Forschungsteam eine Verbesserung Silentiums, das Implantat Programm 1. Ihr war es unbeschreiblich, warum gerade das Forschungsteam um Ashaya Aleine bereits in Besitz eines Prototypen war und ihr Vater und sein Team noch immer im Dunklen tappten. Sicher hatte da der Rat seine Finger im Spiel. Noch bevor Addison das Gebäude betrat, schob sie den Gedanken beiseite. Gezielt suchte sie nach ihrem Vater, um von ihm die neuesten Ergebnisse zu bekommen, doch sie fand ihn nicht. Also musste sie sich mit dem groben Material zufrieden geben, welches sie von einem Mitarbeiter bekam. Sie speicherte alle Informationen erst einmal ab. Später, wenn sie Zeit hatte, würde sie diese genaustens durchgehen. Sie verließ das Gebäude und ließ sich auf einem Datenstrom mit ziehen. Sie suchte nach keinen weiteren gezielten Informationen, sondern sah sich einfach um. Nach einigen Minuten verließ sie jedoch den Strom. Es gab nicht wirklich wichtiges was sie abspeichern konnte. Daraufhin beschloss sie das Medialnet wieder zu verlassen und in ihren Körper zurück zukehren.

Gerade als sie ihre Augen öffnete, hielt der Wagen auf einem kleinen Parkplatz, der ihr signalisierte, dass sie den Rest des Weges wohl in der Luft zurücklegen würde, denn sie befand sich auf dem Flughafen San Franciscos. Als sie ausstieg, kam ihr ein Mann entgegen und geleitete sie dann zu einem Hochgeschwindigkeitsjet. Addison war noch immer ratlos wo es hinging, doch als sie wenige Stunden später auf dem Dach eines Gebäudes landete, wusste sie wo sie war. Ein Blick auf die Stadt verriet ihr, dass sie sich in Moskau befand. Als sie aus dem Flugzeug stieg, wurde sie bereits von ihm empfangen.
 

Zusammen mit dem wohl gefährlichsten Mann, den sie je kennen gelernt hat, betrat sie sein Büro.

„Setzten Sei sich!“ sagte er und nahm selber hinter seinem Tisch platz. „Es erfreut mich, dass Sie so kurzfristig kommen konnten.“ Addison setzte sich ihm gegenüber und sah ihn an.

„Für den Rat stehe ich gerne zur Verfügung. Sie wollten mit mir über die neuen Pläne des Rates sprechen?“

„In der Tat. Ich schätze Ihre Arbeit sehr, jedoch sind Sie noch nicht wirklich zu akzeptablen Ergebnissen gekommen. Der Rat hat daher eine neue Idee ausgearbeitet, um Sie auf bessere Ergebnisse zu bringen. Es handelt sich um folgendes: Einer aus Ihrem Team sollte mit einem Freiwilligen so sehr in Verbindung gehen, dass der Gestaltwandler seinen Kopf für kurze Zeit freigibt und Sie ihn dann lahm legen können, um sein Gehirn genaustens zu untersuchen. An sich ein sicherer Plan. Es wird nur sicher einige Zeit in Anspruch nehmen, doch die Ergebnisse werden sicher von großem Erfolg sein.“ Addison hörte ihn bis zu Ende an. Der Plan klang wirklich gut, doch ob es so einfach war wie der Rat es sich vorstellte bezweifelte sie. Gestaltwandler waren äußerst intelligent und ließen sich nicht so einfach um den kleinen Finger wickeln.

„Ich bezweifle, dass wir einen von ihnen soweit kriegen. Sie müssten selber wissen, dass die Gestaltwandler aus dieser Gegend noch animalischer sind, als jene in Europa.“ Ihr gegenüber nickte zustimmend.

„Da geben ich Ihnen vollkommen Recht. Aber wie gesagt, wir haben bereits eingeplant, dass diese Art der Informationsbeschaffung viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir wären auch bereit Ihnen ausfallendes Personal zu ersetzen oder Sie mit mehr Förderungen unterstützen.“

„Ich denke auch ohne neues Personal und Fördermittel werde ich den Plan des Rates nicht ablehnen.“
 

„Ich soll was?“ Brandons Stimme hallte durch seine kleine Wohnung, die er am Rande San Franciscos seit einiger Zeit bewohnte. Gerade hatte ihn Mercy angerufen und den Plan von Lucas an ihn weiter gegeben. Es betraf die neue Organisation der Medialen. „Vergiss es, Mercy. Das wird ich echt nicht machen!“ Er war entsetzt. Wusste Lucas eigentlich, was er da von ihm verlangte? Er sollte sich einfach so auf die Messers Schneide legen? Nein, niemals würde er das tun.

„Es ist ein Befehl, Bran“, sagte Mercy ruhig und sah wie der junge Leopard in seinem Wohnzimmer auf und ab lief. „Und du weißt, was Lucas von Befehlsverweigerungen hält.“ Ein tiefes Seufzen entrann seiner Kehle. Ja verdammt, er wusste was ihm blühte, wenn er diesem Befehl nicht folge leisten würde. Dann dürfte er sich entweder ein neues Rudel suchen oder sich die Radieschen von unten betrachten. Letzteres war das wohl am Zutreffendste.

„Was verlangt er von mir?“ wisperte er und sah zum Bildschirm seiner Kommunikationskonsole. Das Gesicht Mercys verriet ihm, dass sie ebenso unerfreulich über die Entscheidung ihres Alphas war. Sie zuckte leicht mit den Schultern und sah Brandon in die Augen.

„Mir gefällt es auch nicht, aber wenn er es so will. Es ist wahrscheinlich der bestmöglichste Weg um an die Informationen ranzukommen.“ Abermals seufzte der Braunhaarige

„Danke dir, Mercy, dass du mir die Nachricht überbracht hast.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, schaltete er die Kommunikationskonsole aus. Er musste sich erst einmal wieder fassen. Wieder begann er im Raum auf und ab zu laufen. Sein Leopard kratze an seinem Verstand und wollte die Oberhand gewinnen, wollte Lucas zeigen, dass er bei Gott nicht so etwas für ihn tun würde, doch Brandon hielt ihn zurück. Es war nicht ratsam sich mit dem Alphatier anzulegen, erst recht nicht, wenn man nur ein einfacher Soldat war wie er. Trotzdem konnte er es nicht fassen, dass gerade er für diesen besonderen Auftrag ausgewählt wurde. Warum nicht einer seiner Wächter oder ein anderer Soldat? Warum er?
 

Erst am nächsten Morgen kehrte Addison wieder in ihre Wohnung zurück. Kaleb hatte ihr angeboten, die Nacht in Moskau zu verbringen und in aller Frühe nach San Francisco zurückzukehren. Sie hatte das Angebot nicht ausgeschlagen, denn sie brauchte mal wieder etwas Schlaf. 4 Uhr morgens flog sie dann zurück. Inzwischen war es 8.43 Uhr. Bald würde sie wieder auf Arbeit müssen. Nochmals ging sie den Plan des Rates durch. Es war wirklich riskant, was sie verlangten, denn wenn die Gestaltwandler auch nur ansatzweise mitbekommen würde, was sie für Spielchen trieben, würde es einen Krieg geben. Aber Addison war nicht in der Lage den Plan abzulehnen, zuviel hing ihre Existenz an diesem. Den ganzen Weg zur Arbeit checkte sie die Mitarbeiterlisten, um einen geeigneten Kandidaten für dieses Projekt zu finden.

Als sie Punkt 9.00 Uhr das Gebäude der Organisation betrat, hatte sie ihre Entscheidung getroffen, wer für dieses Projekt zuständig sein würde. Viele der Mitarbeiter waren potenzielle Anwerber, hätten auch sicher ihren Job mit Perfektion gemeistert, doch in einem war sie sich sicher, sie wollte ihnen nicht die volle Verantwortung dafür übertragen und sicher war es nicht im Sinne des Rates, dass das neue Projekt durch dritte in das Medialnet gelangte. Deshalb beschloss sie das ganze selbst durchzuführen und sich den nächsten Gestaltwandler, der diese scheinbar harmlose Studie über sich ergehen lässt, als ihr Opfer zu wählen. Und wie es das Schicksal es wollte, hatte sich auch schon ein neuer Freiwilliger gemeldet. Ein Glück für Addison.

Stillschweigend saß sie in ihrem kleinen Untersuchungszimmer, wartend auf ihr neues Forschungsopfer. Als sie die Tür aufgleiten hörte, drehte sie sich auf ihrem Stuhl herum und blickte in das Gesicht des jungen Gestaltwandlers. Er war perfekt für ihre Zwecke, er war jung, sah gut aus und sicher würde es nicht auffallen, wenn sie die von ihm Angezogene spielen würde, denn er würde mit der Zeit selbst die kälteste Mediale dazu bringen mit ihm zu schlafen.

„Guten Morgen Mister Cole“, sagte sie in ihrem kühlen Ton und sah ihm in seine braunen Augen. Sie spiegelten das wider, was er war. Ein Leopard. „Es freut mich, dass Sie an unserem Forschungsprojekt teilnehmen. Setzen Sie sich doch.“ Sie deutete auf die Liege vor dem Fenster. Ihr war es nicht entgangen, dass sein Blick jeden Zentimeter ihres Körpers genau erkundet hatte, doch sie ließ sich nichts anmerken.

Der Leopard tat wie ihm befohlen und setzte sich auf die Liege. Noch immer heftete sein Blick auf der jungen Forscherin. Sie interessierte ihn, auch wenn sie eine Mediale war, irgendwie zog sie ihn magisch an.

„Wie läuft das ganze jetzt hier ab?“ fragte er direkt ohne lange zu zögern. Addison stand auf und ging zu ihm.

„Zuerst werde ich ihre persönlichen Daten gerne aufnehmen wollen und danach einige grundlegende Untersuchungen durchführen, ganz harmlos. Danach sage ich ihnen, wie wir fortfahren.“ Sie setzte sich wieder und als sie keine Antwort von ihm bekam, setzte sie fort. „Also ihr Name ist Brandon Cole, sie sind 25 Jahre und Mitglied der DarkRiver-Leoparden, arbeiten tun sie für ein Menschenunternehmen im Bereich der Computertechnik. Alle Daten korrekt?“ Brandon nickte.

„Gut. Dann kommen wir nun zur Gesundheitsuntersuchung…“ Still ließ Brandon alles über sich ergehen und ließ sie ihre Arbeit machen. Es wäre vielleicht fatal, wenn er jetzt irgendetwas sagen oder machen würde. Schließlich musste er etwas über diese Arbeit hier herausfinden.

Addison war verwundert, dass der Leopard so still war. Sie hatte oft gelesen, dass diese eigentlich mehr redeten und auch nur wenig mit sich machen ließen. Vor allem war sie darüber verwundert, dass sie ihn überall berühren konnte. Hatten Gestaltwandler nicht so etwas wie Privilegien, die nur einigen erlaubten sie zu berühren? Ihr sollte es egal sein, so würde die Arbeit um einiges einfacher werden. Nachdem sie die Untersuchung abgeschlossen und die Ergebnisse notiert hatte, sah sie den Mann an.

„Dann kommen wir zum eigentlichen Teil.“



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