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Digimon Destiny

season 6
von

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Da musst du jetzt alleine durch!

„Bitte kein Gedrängel! Es ist Platz für alle!“, versuchte Herr Mazusuke die zwei Klassen zu beruhigen, indem er in ein Mikrophon sprach, was ihm aber nicht gelang.

Es war bereits der Tag der Klassenfahrt angerückt und alle Schüler der 11-C und 10-D wollten möglichst weit hinten sitzen, sodass es viele und laute Streitereien gab. Das Wetter war wunderschön für einen Novembertag, strahlende Sonne und wolkenloser Himmel.

„Hey Leute, jetzt hört einmal alle zu!“, schrie Herr Takakaze, also der Lehrer der 11-C, der seine Schüler eindeutig besser im Griff hatte, ins Mikro, dass er dem armen und verzweifelten Herr Mazusuke entnommen hatte. Sofort waren alle still und die Aufmerksamkeit lag auf ihm.

„Ihr werdet euch jetzt einmal alle beruhigen und euch leise einigen, wer wo sitzt, ansonsten werde ich es einteilen, verstanden?“, setzte er fort und nach wenigen Minuten waren alle auf ihren Plätzen.

„D-Danke, Herr Takakaze …“, meinte der andere Lehrer und schaute nur dumm aus der Wäsche, als er sah, wie gut dieser junge Klassenleiter mit den Schülern umgehen konnte.

„Schon gut, keine Ursache“, entgegnete er nur nett, klopfte ihm auf die Schulter und drückte ihm wieder sein Mikrophon in die Hand.
 

„Ich bin äußerst unzufrieden …“, gab Shunichi von sich, sah zu seinem besten Freund, der auf dem Zweierplatz neben ihm saß und verschränkte die Arme.

Es war immer dasselbe, Ryan wollte seinen Spaß mit einem Mädchen bei der Hin - und Rückfahrt haben und konnte so nicht direkt neben dem Schwarzhaarigen sitzen. Der Junge durfte somit zwar auch neben irgendeiner weiblichen Person sitzen, aber er wusste nie, was er mit der reden sollte und das was sein Freund jedes Mal tat, wollte er schon gar nicht machen.

„Ach komm schon, du wirst es überleben, ist doch jedes Mal so“, entgegnete ihm Ryan endlich und legte seinen Arm um sein Spaßobjekt, „und um unseren Nachwuchs mache ich mir auch keine Sorgen, dem haben wir gestern eh alles erklärt.“
 

„Ja?“, begrüßte Ryan seinen Gegenüber am Telefon und drückte seine Zigarette in den Aschenbecher.

Es war der Tag nach Honokas und Yukikos ersten Kampf, also ein Tag vor der Klassenfahrt und der Junge hatte sich dazu entschlossen noch einmal so richtig zu entspannen. Er war bei sich zu Hause in seinem Zimmer, oberhalb des Restaurants seiner Eltern und lag in seinem Bett. Dabei rauchte er eine Zigarette und telefonierte nun mit Honoka, die ihm schon am Nerv ging, da sie so viel redete. Sein Digimon lag ebenfalls auf seinem Bett und versuchte zu schlafen, was ihm aber nicht gelang, denn er hasst den Gestank von dem Zeug, was sein Partner andauernd rauchte.

„Was? … Warum? … Glaubst du ich habe immer Zeit? …“, redete er mit dem Mädchen und setzte sich auf, „Na wenn’s unbedingt sein muss, wo denn? … Okay, ich bin in einer halben Stunde da, bis dann.“

Mit diesen Worten beendete er das Gespräch und stand auf. Dann ging er zu seinem Schreibtisch, nahm sein D-Maak und drehte sich wieder zu seinem Partner.

„Komm Baluamon, das nervige Mädchen will schon wieder etwas von uns“, erklärte er ihm und deutete neben sich auf den Boden.

„Ist gut, Sire …“, antwortete er nach einem langen Gähner.

Er öffnete seine Tür, um das Zimmer zu verlassen. Seine Mutter ging gerade mit einem Wäschekorb bei seinem Raum vorbei und blieb stehen.

„Oh Ryan, was machst du denn? Hast du etwa schon wieder in deinem Zimmer geraucht?“, überhäufte die Frau ihren Sohn mit Fragen.

„Hab keine Zeit zu reden“, ignorierte er sie und lief die Treppen hinunter, sein Digimon watschelte ihm hinterher.

„Hey Ryan! Ich hab dich was gefragt! Du weißt, dass ich es hasse, wenn du das tust!“, rief sie ihm nach, doch er war schon weg, „Ryan!“
 

An Honokas Haustür klingelte es und sie öffnete sie schnell, bevor es jemand anderer machen konnte.

„Ryan! Ich bin ja so froh, dass du da bist! Komm doch rein, Yukiko ist auch schon da!“, meinte sie voller Freude ihren Schwarm bei sich zu Hause zu haben.

„Ich werde wieder einmal völlig ignoriert …“, sagte Shunichi nur deprimiert, der hinter seinem weißhaarigen Freund stand und trat nach ihm ein.

„Geht doch schon mal ins Wohnzimmer, das ist da gleich links, ich werde euch etwas zu trinken machen“, erklärte das Mädchen und machte sich auf den Weg in die Küche.

„Was ist das?“, wollte Ryan wissen und deutete auf das rundliche Ding, das ihm den Weg in den angegebenen Raum versperrte.

Es war natürlich die Hausmaus der Karazus Mushiazui, die ihn so böse anstarrte und die sich, wenn er sich nach links bewegte ebenfalls dasselbe tat.

„Das ist Mushiazui. Es ist das Haustier von Honoka, ignorier es einfach, renn es nieder oder so“, machte Yukiko es den zwei verwirrten Jungs klar. Sie saß auf der Couch und hatte sich umgedrehte, nachdem sie Ryans Stimme gehört hatte.

„Aha“, entgegnete er nur, befolgte ihren Ratschlag und stieg somit dem armen Tier auf den Schwanz. Es pfauchte ihn an und tapselte weg.

Die Jungs setzten sich auf die Sesseln, die ebenfalls im Wohnzimmer standen, machten es sich bequem und warteten, bis Honoka kam.

Yukiko war in solchen Situationen immer ziemlich unbeholfen und starrte auf den Boden. Ihre beste Freundin wusste immer etwas zu reden und das bewunderte sie so an ihr, auch wenn es viele als nervend bezeichnen würden, sie hatte kein Problem damit. Das rosahaarige Mädchen konnte einfach so drauf los reden, nur damit es nicht still war. Yukiko mochte es eigentlich, wenn man mit ihr sprach, doch irgendwie redeten die Menschen, die viel redeten, nie etwas mit ihr und das verstand sie nicht. Sie hasste es ignoriert zu werden und ihr waren solche Situationen sehr peinlich. Zum Glück kam dann nach wenigen Minuten Honoka mit etwas zu trinken und lagerte es auf dem Tisch ab.

„Wollt ihr euch die ganze Zeit anschweigen, oder was? Ich bin wohl die einzige, die hier alles in die Hand nimmt …“, stellte sie fest und platzierte sich neben Yukiko auf die Bank.

„Wir haben nur auf dich gewartet, die da redete ja nichts, das ist langweilig“, bemerkte der Ältere gefühlskalt und das angesprochene Mädchen lief rot an.

„Na gut, wir wollten ja den gestrigen Tag besprechen“, fing sie einmal an zu reden und schenkte sich ein Glas Orangensaft ein.

„DU wolltest was besprächen, aber bitte mach schnell ich hab nicht den ganzen Tag Zeit …“, meinte noch immer der Weißhaarige.

„Du hast ja gesagt, wir können uns bei dir melden, wenn etwas ist!“

„Ach ja? Habe ich? Möglich, trotzdem, ihr könnt euch nicht andauernd an uns wenden, wir haben auch fast alles alleine herausfinden müssen und wo bleibt dann noch der Spaß?“

„Du hast ja Recht … Dann fange ich einmal mit unseren Fragen an. Warum war Wuzomon nachdem ich es aus meinem D-Maak geholte hatte auf einmal Gissimon? Hast du nicht gesagt, Digimon digitieren erst, wenn sie kämpfen und stärker werden?“

„Ja, das gilt für alle anderen Stufen, aber für die Rookie nicht“, übernahm diesmal Shunichi das Sprechen, nahm einen Schluck Saft und setzte dann fort, „die normale Form, also wie sie immer bleiben, ist die Rookie-Form. Normalerweise digitieren sie nur auf die Ausbildungs-Stufe, wenn sie sehr viel Kraft verbraucht haben. Nach einiger Zeit haben sie wieder genug Energie und können somit wieder auf die Ausgangs-Form digitieren. Entwickeln sie sich jedoch zu Champion, Ultra oder sogar Mega weiter, werden sie wieder zu Rookie, es fällt den Digimon einfach am leichtesten dieses Level zu halten, also werdet ihr sie so am häufigsten sehen.“

„Aber das mit dem Kämpfen haben wir noch nicht ganz raus. Die bösen Digimon sind ja immer so stark und auf einem höheren Level als unsere, können wir dann überhaupt gewinnen, wenn sie nicht digitieren können?“, forschte das Mädchen weiter und sah die Jungs fragend an.

„Nein, eigentlich ist das ziemlich unwahrscheinlich“, entmutigte sie Ryan, „Rookie-Digimon sind Champion-Digimon grundsätzlich unterlegen, es müsste schon ein sehr schwaches Wesen sein.“

„Wie können sie denn überhaupt digitieren?“, fragte sie weiter nach und war bereit sie noch länger zu nerven, wenn sie nicht alle ihre Fragen beantwortet bekam.

„Ach Gott, du kannst nerven! Das ist bei jedem anders, aber erzwingen kannst du es nicht. Meistens digitieren sie, wenn ihr Partner in Gefahr ist, oder wenn sie etwas unbedingt schaffen wollen“, klärte der weißhaarige Junge auf und erhob sich anschließend von der Wohnzimmerbank.

„Wir können euch auch nicht immer helfen, ihr müsst lernen selber klar zu kommen, wir verschwinden jetzt, komm Shunichi!“, meinte er und bewegte sich in Richtung Eingangstür.

„Hey! Warte doch einmal! Gibt es noch andere Digi-Ritter außer uns?“, wollte Honoka noch als Letztes wissen und stand ebenfalls von der Couch auf.

„Na klar, insgesamt sollte es acht geben, aber keine Ahnung, wo sich die herumtreiben. Von zwei anderen wissen wir auf jeden Fall, dass es sie gibt, aber wir haben sie noch nie gesehen. Sie weichen uns immer aus. Also morgen sind wir auf Klassenfahrt, wenn eines auftaucht, müsst ihr euch um es kümmern, verstanden?“, meinte Ryan noch zum Schluss und ging dann, nach seinem Freund bei der Tür hinaus.

„Klar, tschüss!“, rief ihm Honoka noch einmal hinterher. Sie sah nur noch seine Hand, die zum Abschied „winkte“.

„Er ist ja soo süß!!! Ich liebe es Digi-Ritter zu sein!“, kreischte das verliebte Mädchen nach einer Weile und ließ sich auf die Bank fallen.

„Na wenn du meinst …“, entgegnete Yukiko ihr nur und sah betrübt auf den Boden.
 

Der Bus war jetzt endlich mit seinen rund 60 Schülern losgefahren und während Herr Mazusuke irgendetwas Unwichtiges erklärte, saß Alice angeekelt auf ihrem Platz und versuchte nicht nach vorne zu sehen, doch ihre Blicke blieben immer wieder dort hängen.

„Wo ist eigentlich dein Bruder?“, fragte ihre beste Freundin und sah sie mit besorgtem Blick an, doch die Orangehaarige reagierte nicht, „geht’s dir nicht gut?"

„Was? A-Ach so, nein, mir geht’s gut“, antwortete sie überrumpelt.

Das Mädchen hasste Ryan, das war ja nichts Neues, aber das toppte alles. Als sich Alice und Hime auf den Platz geeinigt hatten, setzte sich auf einmal ihre verhasste Person auf den vor ihnen. Jetzt musste sie sich das Liebesspiel von dem Trottel ansehen und nur der Gedanke daran war schon zum kotzen.

Dem Jungen war anscheinend nichts peinlich, so etwas machte man doch nicht in der Öffentlichkeit. Der Weißhaarige grabschte seinem Mädchen unter dem T-Shirt herum und mit seiner anderen Hand war er auf dem Weg unter ihren Rock. Sie hörte wie die Blonde vor ihr leise stöhnte und sah das unverschämte Grinsen auf seinem Gesicht. Alice fragte sich, wie man nur so blöd sein und auf so ein Arschloch hereinfallen konnte.

„Alice? Alice?“, versuchte Hime sie aus ihren Gedanke zu reißen und rempelte sie leicht an.

„‘Tschuldige … Rico wollte nicht mitfahren, er hatte ein schlechtes Gewissen Nayuta wieder alleine zu lassen und überhaupt wollte er noch mit ihm über die Digimon reden“, erklärte sie und sah ihre Freundin an.

„Ach ja, was hast du Rico überhaupt erzählt und warum wusste er, dass du ihm in solchen Situationen helfen kannst?“

„Eine Nacht davor hat sich Naokimon wieder in die Küche geschlichen und Rico hat es dabei ertappt, dann hab ich ihm einfach alles erklären müssen …“

„Schön, dass ich das auch einmal erfahre, hattest du vor mir das irgendwann zu erzählen?“

„Tut mir Leid, aber das Komische daran ist, dass er sie sehen kann und Nayuta auch, aber sie haben keine Digimon.“

„Du hast Recht, vielleicht zeigen sie sich einfach später, das ist bei jedem unterschiedlich, hoffentlich taucht während unserer Abwesenheit kein böses Digimon dort auf. Die zwei neuen weiblichen Digi-Ritter scheinen mir nicht sehr vertrauenswürdig …“

„Dann hoffen wir mal, dass wenn es soweit kommen sollte, sich die Partner von den zwei Jungs schnell zeigen. Ich finde es noch immer seltsam, dass die Möglichkeit besteht, dass mein Bruder auch ein Digi-Ritter sein könnte … Ach ja, hast du gestern die Nachrichten gesehen?“

„Ne, wieso?“

„Anscheinend hat Flymon die Kamera gestern nicht ganz zerstört. Es waren Aufnahmen davon, wie ein Haus plötzlich einstürzte, ohne das irgendetwas passiert war, zumindest sehen das die normalen Menschen so.“

„Kann man irgendwen von uns sehen?“, fragte Hime etwas beängstigt.

„Naja, zumindest nicht ganz, wenn man ganz genau hinsieht, kann man ein rosahaariges Mädchen erkennen, die irgendetwas schreit, aber das es die aus der 10-D ist, hätte ich nicht sagen können, wenn ich es nicht gewusst hätte.“

„Wir müssen echt aufpassen, ich habe keine Lust, mich vor irgendwem rechtfertigen zu müssen und für unsere Partner ist es auch besser.“
 

Während sich die zwei Freundinnen den Kopf zerbrachen, hatte sich Rico schon einen Plan überlegt, wie er seinen besten Freund am besten zum Reden bringen konnte. Der Junge war seit zwei Tagen nicht mehr erreichbar und in die Schule war er gestern auch nicht mehr gekommen. Also blieb dem Jungen nur noch eine Möglichkeit, er musste bei ihm zu Hause vorbeschauen und das tat er ziemlich selten, er wusste auch warum. Nayutas Familie konnte ihn genauso wenig leiden, wie er sie, deshalb betrat er das Haus meistens nur, wenn sein kleiner Freund dabei war.

Der braunhaarige Junge stand vor ihrer Haustür und bewegte seine Hand in Richtung Klingel, doch kurz bevor er sie betätigte, machte er noch einmal Halt, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen war? Was wollte er überhaupt von ihm? Sie würden über Digimon reden und Nayuta würde es wahrscheinlich irgendwie versuchen abzustreiten und dann? Was half es ihm, wenn sie das geklärt hatten? Vielleicht konnten sie danach endlich wieder normal reden, oder sein Freund würde ihn für verrückt halten und ihre Freundschaft würde zu Ende gehen. Doch Rico konnte es nicht wissen, bevor er es nicht versuchte hatte, also gab er sich einen Ruck und drückte endlich die Klingel.

Eine Weile reagierte niemand, doch dann hörte er Schritte auf die Tür zu trampeln und der Junge wusste gleich, dass es nicht sein Kumpel war. Schnell wurde sie aufgerissen und ein genervter und besoffener Daisuke stand vor ihm.

„Was?“, begrüßte er den Besucher unfreundlich und sah ihn böse an.

„Ich will zu Nayuta, ist er da?“, fragte er unhöflich, aber ohne die Fassung zu verlieren, zurück.

„Natürlich, wo sollte er sonst sein? Er ist doch krank, er war schließlich nicht in der Schule“, maulte der Mann.

Ohne noch ein Wort mit einem Besoffenen zu wechseln drängelte er sich bei ihm vorbei und ging die Treppe hoch zu Nayutas Zimmer.

„Hey! Ich habe dich nicht herein gebeten!“, schrie ihm Daisuke noch hinterher, doch Rico ignorierte das, klopfte an die Tür und betrat, ohne zu warten, ob ihn sein bester Freund herein bat, oder nicht, den Raum.

„Rico? Was machst du denn hier?“, forschte der Kleine nach und sah ihn fragend an.

Der Junge hatte noch seinen Pyjama an und saß in seinem Bett. Anscheinend hatte er gerade irgendetwas im Internet recherchiert, denn auf seinem Bett lagen überall Zettel verstreut und sein Laptop war an. Auf seinem Nachtkästchen stand ein Kamillentee und daneben lagen ein paar Tabletten.

„Du bist ja wirklich krank …“, äußerte sich der Braunhaarige nur und setzte sich verkehrt auf Nayutas Schreibtischsessel.

„Klar, ich war ja nicht in der Schule. Warum bist du nicht mit auf Klassenfahrt und wenn du schon nicht mitfährst, warum bist du nicht in der Schule?“, entgegnete ihm der Junge nur.

„Ich hatte keinen Bock schon wieder ohne dich zu fahren und überhaupt was soll ich in der Schule, wenn wir sowieso keinen normalen Unterricht haben?“

Eine Weile umgab sie eine peinliche Stille, doch dann begannen sie gleichzeitig zu reden.

„Ich muss mit dir reden“, stießen sie beide heraus und begannen dann kurz zu lachen.

„Oh, ‘tschuldigung, was wolltest du sagen?“, wollte der Kranke zuerst wissen.

„Das wegen dem komischen Monster vor zwei Tagen, ich muss dir da was erklären …“, fing er an zu erzählen und sah sich dabei in seinem Zimmer um, „wie’s aussieht hast du schon nachgeforscht …“

„Hör zu, es tut mir Leid, dass ich mich nicht mehr gemeldet und dich noch dazu ignoriert habe, aber ich musste nachdenken … Irgendwie können die anderen die Monster nicht sehen, hab ich Recht?“

Sein Freund erwiderte das nur mit einem Nicken und hörte ihm weiter zu.

„Gestern in den Nachrichten waren auch diese komischen Wesen, aber als ich meinen Bruder gefragt habe, ob er sie sehen kann, hat er mich nur ausgelacht … Er meinte, dass das Haus durch eine heftige Windböe zerstört worden ist.“

„Menschen glauben nun mal nur an etwas, das sie auch sehen können, ist wahrscheinlich auch besser so …“

„Da ich ja sowieso krank bin, habe ich mir gedacht, dass ich ein bisschen recherchieren werde, aber im Internet steht nur irgendein Zeug von Naturkatastrophen oder Aliens.“

„Wenn du willst, kann ich dir etwas über Digimon erzählen, aber ich weiß auch nicht mehr, als mir meine Schwester vor einigen Tagen erklärt hat.“

„Digimon also … Dann sind die ganzen Geschichten von früher wirklich wahr?“

„Das weiß ich leider auch nicht, aber ich schätze schon. Seit wann kannst du sie eigentlich sehen?“

„Das weiß ich nicht mehr so genau, ein paar Monate oder so. Seit die Wissenschaftler mit den seltsamen Naturkatastrophen angefangen haben …“

„Dann können alle Menschen die sie sehen können sie schon von Anfang an sehen …“

„Was hat deine Schwester eigentlich mit dem ganzen zu tun?“

Und so trug Rico Nayuta sein Wissen weiter. Die zwei Jungs redeten noch ein paar Stunden, bis es dann Mittag wurde und sie einen Hunger bekamen.

„Schleichen wir uns raus und gehen einen Kebab essen, oder so?“, fragte Rico schließlich nach einer Weile.

„Ich bin krank! Und was würde mein Vater sagen, wenn er das herausfinden würde? Er würde sich sicher beschweren, dass ich mit dir fortgehen, aber nicht in die Schule gehen kann, wo er eigentlich gar nicht so Unrecht hat …“

„Ach komm schon, wir sind doch bald wieder zurück, dass dauert doch nicht lange“, versuchte er den Kleinen zu überreden, was er schlussendlich auch schaffte.
 

Die Hälfte der Fahrt hatten die vier schon hinter sich, als plötzlich Ryans Handy klingelte. Er griff in seine Hosentasche, um es herauszuholen und dabei sah ihn die Blonde neben ihm böse an.

„Ryan, lass dich doch nicht ablenken“, meinte sie mit zuckersüßer Stimme und warf ihm verführerische Blicke zu.

„Ich lass mich ablenken von was ich will“, entgegnete er ihr nur und las die SMS, die von onetimegirl war. Sein Mädchen drehte sich aber nicht angefressen weg, sondern schmiss sich ihm um den Hals.

„Ich hasse ihn … Er ist echt unerträglich …“, las sie vor und wurde dann von dem Jungen weggestoßen.

„Kümmer dich um deinen eigenen Kram!“, ging er sie an und das Mädchen sah ihn verängstigt an.

„Wen meinst du? Den einen Typen von deiner Schule?“, antwortete er ihr, ohne sich weiter um seine Sitznachbarin zu kümmern und sah sich dabei im Bus um. Vielleicht war sie ja sogar hier, aber das war unmöglich herauszufinden, fast jede zweite Person hatte ein Handy in der Hand.

„Ja, wer sonst.“

„Ignoriere ihn einfach, so ein Arsch hat es nicht verdient so viel Beachtung von dir geschenkt zu bekommen.“

„Das hast du aber schön gesagt, hast du eine Idee wie?“

„Du könntest mir sagen, wer du bist“, schrieb er zurück und musste dabei grinsen.

„Du weißt ganz genau, dass ich das nicht machen werde und du hältst auch den Rand!“

„Jaja, war ja nur ein Vorschlag …“

Und so schrieben sie noch lange weiter, bis der Bus sein Ziel erreicht hatte …
 

Die zwei braunhaarigen Jungs hatten sich gerade ihren Kebab gekauft, als es plötzlich ziemlich düster am Himmel wurde.

„Das Wetter spielt in letzer Zeit ziemlich verrückt …“, meinte Nayuta und blickte zum Himmel hinauf.

Sein Freund entgegnete darauf nichts, derzeit konnte ihn gar nichts mehr überraschen. Die Sache mit den Digimon konnte nichts toppen. Den Jungen würde es nicht wundern, wenn jetzt so ein Monster auftauchen würde und seine Vermutungen waren gar nicht mal so falsch.

Kurz darauf begann es noch dazu zu regnen und alle Menschen um sie, verkrochen sich wie Ameisen in den nächstbesten Gebäuden. Nayuta wollte auch schon Unterschlupf suchen, doch Rico hielt ihm am Ärmel fest und deutete nach oben.

Also folgte der Kleine den Anweisungen seines besten Freundes und blickte den Wassertropfen entgegen. Er musste seine Augen klein machen, um etwas zu erkennen, doch dann sah er in der Ferne ein kleines Wesen, das immer weiter auf sie zukam. Am Anfang wollte er noch sagen, es wäre ein Vogel, doch dann erinnerte er sich an das Gespräch zwischen seinem besten Freund und ihm und er wusste gleich, dass es sich um ein Digimon handeln musste.

Als es nahe genug war, um es zu erkennen, fragte sich der Junge, was das wohl für ein Vieh sei. Es sah aus wie eine Kreuzung aus Werwolf, Fledermaus und dem reinen Bösen und noch dazu ziemlich klein.

„Ist das auch ein Digimon?“, fragte er sicherheitshalber nach und konnte seinen Blick nicht abwenden.

„Sieht so aus“, entgegnete ihm sein Freund und konnte ihn noch rechtzeitig wegziehen bevor sie von einer Attacke getroffen wurden.

„Das sieht doch gar nicht so gefährlich aus …“, äußerte sich der Kleine und betrachtete das Digimon weiterhin.

„Lass dich nicht von seinem Äußeren täuschen, böses Digimon bleibt böses Digimon!“, riet ihm sein Kumpel misstrauisch.

„Hey Rico, diesmal werde ich mich nicht drücken! Ich bleib bei dir!“, erklärte Nayuta selbstsicher, denn bei so einem kleinen Digimon hatte er wenigstens nicht so viel Angst.

Sein Freund grinste nur und widmete sich dann wieder dem Monster, das in der Zwischenzeit Fensterscheiben von ein paar Häusern einschlug.

„Hey du Promenadenmischung! Demolier nicht unsere Stadt!“, rief der Kleine und schoss einen Stein nach dem Wesen, das aber noch rechtzeitig ausweichen konnte und er somit das Fenster einschlug. Das graue Vieh lachte sich in der Luft tot und hielt sich den Bauch.

„Ups …“, konnte der Junge dazu nur sagen und wurde von ein paar wenigen Menschen, die noch draußen standen, böse angeschaut.

„Ich fasse es nicht …“, meinte Rico nur und hielt sich den Kopf. Wie konnte man nur so unfähig sein? Aber bei seinem Kumpel war er das schon gewohnt und er fand es irgendwie amüsant.

Als die Zwei etwas abgelenkt waren holte das Digimon zum Angriff aus und raste mit voller Geschwindigkeit auf sie zu. Ihre Augen weiteten sich, als sie das sahen, doch plötzlich erhellte sich alles um sie herum.

Die Jungs versuchten ihre Augen zu öffnen, doch das Licht war so hell, das sie nur blinzeln konnten, trotzdem konnten sie zwei kleine Gestalten erkennen, die sich schützend vor sie gestellt hatten.

Nach einer Weile wurde es wieder dunkler und Rico bemerkte, dass das Digimon vor ihnen auch gestoppt hatte, dann vielen seine Blicke auf die Kreaturen die in unmittelbarere Nähe bei ihnen standen und auch seinem kleinen Freund entgingen sie nicht.

„Ah! Noch mehr Digimon!“, erschrak Nayuta und wich etwas zurück.

„Aber wir sind doch nicht böse! Wir wollen euch doch nur helfen, wir sind schließlich eure Partner!“, stellte Bowimon die Situation klar und wendete sich anschließend Rico zu, „Ich bin dein Partner und heiße Bowimon!“

Wortlos betrachtete er das winzige Etwas und verglich es in Gedanken mit der Champion-Form von Naokimon. Es sah nicht so aus, als ob es kämpfen könnte, doch er wurde bei seinem Denken von einem orangenen Objekt gestört, dass plötzlich vor seiner Nase aufleuchtete. Der Junge bildete mit seinen Händen eine Grube und das Ding fiel hinein, dann sah er zu seinem besten Freund hinüber, er hatte auch so eines, nur in Gelb.

Doch das böse Digimon schlief nicht und raste erneut auf die nun vergrößerte Gruppe zu. Die zwei Ausbildungs-Digimon versuchten es mit ihren Seifenblasen aufzuhalten und plötzlich gab es eine Explosion vor dem Digimon und es fiel unsanft auf den Boden.

„Jup, wir haben’s geschafft!“, schrie Bowimon voller Freude und hüpfte aufgeregt umher. Pumon, also der Partner von Nayuta, war nicht so ausgelassen, aber seine Wangen fingen auf einmal zu blinken an und es kniff seine Augen zusammen, anscheinend drückte es so seine Freude aus.

Rico und Nayuta konnten es nicht fassen, sie hätten nie gedacht, dass so viel Power in den zwei kleinen Kerlchen stecken würde, doch die Promenadenmischung, wie es der kleine Braunhaarige gerne bezeichnete, gab noch nicht auf und erhob sich ziemlich wütend wieder.

„Alptraumschock!“, kreischte es und warf seine Attacke ab.

Die vier gingen schon in Abwehrstellung und hielten sich die Hände vors Gesicht, doch der Angriff galt nicht ihnen, sondern den zwei Mädchen und dem Digimon, die gerade angerannt kamen.

Natürlich waren es Honoka, Yukiko und Gissimon, die aber der Attacke noch ausweichen konnten. Als sie bei den Jungs angelangt waren, stützten sie sich erst einmal auf ihren Knien ab, um ein bisschen Luft zu holen.

„Wir … haben euch gerettet …“, erklärte die Rosahaarige außer Atem.

Die beiden Burschen sahen ihre Partner etwas böse an, die schämten sich dafür, aber es war irgendwie logisch, dass es nicht die Zwei gewesen sein konnten.

Nachdem sich alle wieder erholt hatten, holte Honoka ihr D-Maak heraus und erforschte die Daten des Digimons.

„Evilmon, Level: Champion, Böses Digimon, Typus: Virus, Attacke: Alptraumschock, zweite Attacke: Kratzen.“

„Und was hat das jetzt genau zu bedeuten?“, wollte Nayuta verwirrt wissen und sah sie dabei an.

„Keine Ahnung, ich wollte das nur auch einmal machen“, erklärte sie und musste dabei lachen.

„Wenn nur Takomon hier wäre …“, äußerte sich Yukiko leise und traurig und ließ den Kopf hängen, „ohne es bin ich ja nutzlos …“

Doch es blieb niemanden mehr Zeit zuzustimmen, oder ihre Aussage zu verneinen, denn Evilmon griff erneut an und steuerte direkt auf das deprimierte Mädchen zu und im letzten Augenblick konnte Takomon mit seinem Wirbeltornado Verletzungen verhindern.

„Takomon!“, schrie Yukiko erfreut.

„Ich habe ja gesagt, dass ich dich beschützen muss …“, entgegnete es nur und setzte sich auf eine Laterne.

„Zu viert werden wir es ja wohl mit diesem kleinen Digimon aufnehmen können!“, äußerte sich Honoka selbstbewusst, doch jetzt war das böse Digimon völlig wütend und sah auch gar nicht mehr so ungefährlich aus.

Die vier Partner der Digi-Ritter stellten sich beschützend vor sie und waren zum Kampf bereit, aber irgendetwas stimmte nicht mit dem Boden. Er begann plötzlich leicht zu beben und sogar Evilmon fragte sich, woher die Erschütterung plötzlich kam.

„Ist das ein Erdbeben?“, stellte Nayuta die Fragen aller Fragen und sah sich verstört abwechselnd nach links und rechts um.

Die Menschen, die neugieriger waren als vorsichtig und die seltsamen Kinder, die mit der Luft redeten, beobachteten, gerieten wieder einmal alle in Hysterie wegen dem „Erdbeben“.

„Ich glaube eher nicht!“, antwortete ihm sein Kumpel und zeigte auf ein Loch im Boden, das immer größer wurde. Sofort zeigte sich noch ein digitales Monster und es sah genauso böse aus, wie das andere.

Rico hielt sein D-Maak noch immer einfach so in der Hand und aus heiterem Himmel fing es einfach zu leuchten an. Der Junge betrachtete es genauer und stellte fest, dass dieselbe Anzeige aufgetaucht war, wie auch bei dem rosahaarigen Mädchen, nur, dass eben jetzt dieses Digimon abgebildet war.

„Drimogemon, Level: Champion, Tier-Digimon, Typus: Datei, Attacke: Eisenbohrer, zweite Attacke: Knochenbrecher“, las er vor und seine Blicke wanderten wieder zu dem riesigen Digimon.

Das kleinere der beiden Wesen schleuderte wieder eine Attacke ab, genau in die Mitte der Truppe und diese trennte sich somit in zwei Gruppen. Yukiko und Rico wichen mit ihren Partnern nach links aus und die anderen zwei in die entgegengesetzte Richtung.

Evilmon nahm sich jetzt Honoka und Nayuta vor, die aus Panik wegrannten. Das andere trampelte mit Gebrüll auf die übrigen Menschen zu.

Die Purpurhaarige und der Braunhaarige nahmen ihre Beine in die Hand und rannten was das Zeug hielt, Bowimon war auf seinen Digi-Ritter gesprungen, weil es nicht so schnell laufen konnte und sogar Takomon flog davon.

„Knochenbrecher!“, brüllte das Monster mit dem Bohrer am Schädel und zerstört mit seinem Angriff ein Wohnhaus vor den Flüchteten.

Felsbrocken fielen von überall herab und Yukiko starrte gebannt nach oben, unfähig sich zu bewegen. Schützend hielt sie ihre Arme vor ihr Gesicht, aber auch das würde nicht viel nützen, es war vorbei …

Die besten Freunde der zwei Begrabenen starrten nur auf den Haufen Steine und konnten es nicht fassen. Ihr Freunde lagen darunter und es war sehr unwahrscheinlich, dass sie diesen Fall überlebt hatten.

„Yukiko!“, konnte man nur noch das rosahaarige Mädchen schreien hören und ihre Stimme hallte durch die ganze Stadt.
 

Diesmal ist das Kapi etwas kürze, aber meine Schwester war der Meinung, dass das nichts macht.

Eigentlich wollte ich schon im nächsten Kapi Ricos tragisches Vergehen aufklären, aber da dieser Kampf sich so zaht, werdet ihr wohl noch ein weiteres abwarten müssen.

Bis meine geliebten Love-Szenen kommen, wird es auch noch eine Weile dauer, sie kennen sich ja noch nicht einmal so gut, Liebe braucht schließlich Zeit um zu gedeihen, oder?

Kiripurin



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