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Digimon Destiny

season 6
von

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Helfende Kampferfahrungen

Honoka ließ sich langsam zu Boden sinken und ihr stiegen die Tränen in die Augen, ein paar Meter von ihr entfernt lag ihre beste Freundin unter Felsen begraben und sie hatte nichts dagegen unternehmen können und auch Nayuta ging es ähnlich. Gebannt stand er einfach nur da und war noch so unter Schock, dass er überhaupt keine Gefühle zeigen konnte.

„Hey, Honoka! Du musst aufstehen!“, befahl ihr Gissimon und versuchte sie am Arm wegzuzerren, denn Drimogemon war im Anmarsch, doch das Mädchen war zu verzweifelt, um sich zu bewegen.

Nayuta war hingegen etwas gefasster und da er stärker als das grüne Digimon war, gelang es ihm die Rosahaarige zur Vernunft zu bringen und die zwei Digi-Ritter schafften es noch rechtzeitig abzuhauen.

„Honoka! Komm wieder zu dir!“, riet der Bursche ihr und langsam tat sie das auch.

„Ich muss zu Yukiko!“, schrie sie plötzlich und befreite sich aus dem Griff des braunhaarigen Jungen.

„A-Aber …“, versuchte er sie aufzuhalten, aber er konnte sich nicht so gut durchsetzten, was sich wieder einmal bewies und das Mädchen rannte so schnell sie konnte zum Felsengrab hinüber.

„Ah! Was macht sie denn?“, schrie Nayuta hysterisch und verwirrt an sich selbst gerichtet und war hin und her gerissen, was er jetzt tun sollte.

Wenn er ihr nachlaufen würde, würde er genau wie sie in den sicheren Tod laufen, aber hätte womöglich die Chance seinen besten Freund aus den Trümmern zu befreien. Aber wenn er einfach weiterlaufen und sich irgendwo verstecken würde, könnte er sich zwar in Sicherheit bringen, würde jedoch wieder einmal als Feigling dastehen und seinen Freund, der vielleicht noch lebte, im Stich lassen.

Pumon schauten ihn fragend an, was ihn nur noch mehr verunsicherte, doch Evilmon kam schon wieder angeflogen und so hatte er zu wenig Zeit um noch länger zu überlegen.

„Ich weiß echt nicht was daran so toll sein soll, als Held dazustehen …“, murmelte er, schnappte sich seinen runden Partner mit der Antenne am Schädel und rannte Honoka hinterher.

Das Mädchen schmiss sich auf den Boden und begann die Steine aus dem Weg zu räumen. Sie merkte, wie sie von allen Menschen komisch angestarrt wurde, doch sie versuchte das zu ignorieren. Getuschel kam wieder auf, denn jeder hatte sehen können, wie zwei Teenager unter den Felsen begraben wurden.

Plötzlich trat ein Mann aus der Menge hervor und hockelte sich neben Honoka, um ihr beim Ausgraben zu helfen. Fassungslos starrte sie die Person an und langsam wurden es immer mehr Leute die es ihr gleichtaten.

Doch erst nach wenigen Minuten fiel ihr ein, was ihr Ryan letztens geraten hatte: Halte die anderen Menschen vom Schlachtfeld weg, die Gefahr ist zu groß. Schnell stellte sie das Graben ein und stand auf, um auch von allen gesehen zu werden.

„Hey Leute! Ihr müsst alle von hier verschwinden! Das ist alles viel zu gefährlich!“, versuchte sie ihnen klar zu machen, doch sie sahen das Mädchen nur komisch aus dem Augenwinkel an und gruben anschließend weiter.

„Ey, Honoka! Das andere Digimon kommt schon!“, versuchte Nayuta, der bereits bei ihr angelangt war, das Mädchen zum Aufstehen zu überreden.

„Aber wir müssen doch Yukiko befreien!“

„Hör zu, du bist ihr auch keine große Hilfe mehr, wenn du tot bist! Wir müssen doch gegen das Monster kämpfen und die anderen Leute be …“, wollte er ihr erklären, doch er wurde von Drimogemons Aufstampfen, das wie ein Erdbeben wirkte, unterbrochen und kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden.

Die anderen Menschen wurden zum Glück vom Beben des Bodens so erschrocken, das sie danach gleich die Nähe des Felshaufens verließen.

Honoka konnte sich schon wieder nicht bewegen und starrte nur auf das immer näher kommende Digimon.

„Honoka!“, schrie ihr Digimon-Partner verzweifelt und rannte auf sie zu.
 

Sie öffnete langsam ihre Augen und musste feststellen, dass es sehr dunkel war, wo sie sich befand. Mühsam richtete sie sich auf und schaute sich einmal in ihrer Umgeben um.

„Endlich aufgewacht?“, fragte eine Männerstimme und das Mädchen zuckte zusammen, da sie annahm alleine zu sein.

„Ehm … sieht so aus …“, stotterte Yukiko, nachdem sie sich zu Rico, dem die Stimme gehörte, umgedreht hatte, „Wo sind wir?“

„Unter Felsen begraben, wie es aussieht“, meinte er nur.

Der Junge saß am Boden an die Felswand gelehnt und spielte mit einem kleinen Stein, den er in den Händen hielt.

Jetzt konnte sie sich wieder erinnern. Das eine Digimon hatte ein Haus zum einstürzen gebracht und sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie tot sein würde, aber wie es aussah, war sie das nicht. Sogar ihren Digimon-Partner hatte sie entdeckt, der hockte nämlich auch in einer Ecke und beobachtete sie wie eine Eule.

„Wie haben wir das überlebt?“, wollte das Mädchen nach einer Weile wissen und wendete sich eher an den Jungen, sie war es noch nicht gewohnt mit einem Vogel zu sprechen.

„Frag deinen Partner …“, meinte Rico aber nur und drehte seinen Kopf weg, wenn es nicht unbedingt nötig war, wollte er anscheinend wirklich nicht reden, „der hat uns gerettet.“

„Takomon?“, fragte sie etwas ungläubig, doch das Tierdigimon drehte sich nur weg und würdigte sie keines Blickes.

„Es hat uns durch seinen Wirbeltornado gerettet!“, klärte Bowimon auf, da sich die anderen weigerten mir dem Mädchen zu reden.

„Danke, Takomon ….“, bedankte sie sich bekam aber nur ein Gemurmel als Antwort, das sie nicht verstand.

„Seit wann weißt du eigentlich etwas über Digi-Ritter?“, wollte die Purpurhaarige wissen.

Sie hasste es, wenn man sie ignorierte oder anschwieg, also hatte sie sich angewöhnt irgendeinen Blödsinn zu fragen, auch wenn es ihr noch immer schwer viel zu reden, besonders bei gutaussehenden Jungs, zu denen Rico definitiv zählte.

„Seit ein paar Tagen, ich habe einmal Alice‘ Digimon in der Küche gesehen und dann hat sie mir alles erklären müssen“, entgegnete er ihr und tätschelte sein Digimon ein bisschen am Kopf.

„Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber woher kennt ihr euch so gut? Ihr seid zwar nicht oft zusammen zusehen, aber im Gegensatz zu den anderen redet ihr schon viel“, fragte sie weiter, sie hoffte, dass sie ihm nicht schon auf die Nerven ging.

„Wir sind Geschwister, sogar Zwillinge“, meinte er nur knapp und sah sie dabei an.

Das Mädchen wendete ihren Blick ab, immer wenn sie jemanden beim Reden in die Augen sah, hatte sie das Gefühl, dass ihr die Röte ins Gesicht schoss, ob das wirklich so war, wusste sie nicht, aber wenn doch, wollte sie nicht, dass das jeder sah.

„Ehm … ‘tschuldigung, das wusste ich nicht …“

„Schon okay, ich bin mir nicht einmal sicher ob das überhaupt jemand weiß. Die, die mit uns in einer Klasse sind denken auch, dass es nur Zufall ist, dass wir den gleichen Nachnamen haben, die sind glücklich, wenn sie nichts mit mir zutun haben müssen …“

Yukiko wusste nicht was alle hatten. Er war doch eh nett und man konnte mit ihm normal reden, zumindest viel es ihr bei ihm leichter als bei manch anderen. Langsam glaubte sie den Gerüchten nicht mehr und lieber dem, dem sie selber begegnete.
 

„Gissimon digitiert zu … Latreemon!“, hörte Honoka auf einmal ihr Digimon reden und öffnete langsam ihre Augen, die sie vor Angst geschlossen hatte. Vor ihr stand plötzlich ein seltsamer Baum, der ziemlich lebendig wirkte und bei dem sie irgendwie das Gefühl hatte, dass es Gissimon war.

„G-Gissimon?“, fragte sie verwirrt und streckte ihre Hand nach ihm aus.

„Ich bin digitiert und heiße jetzt Latreemon …“, erklärte es und drehte sich leicht zu ihr nach hinten und berührte ihre Hand.

„Latreemon, Level: Champion, Pflanzendigimon, Typus: Serum, Attacke: Kugelgeschoss, zweite Attacke: Wurzelstock”, erforschte Nayuta das Digimon, nachdem sein D-Maak plötzlich gepiept hatte und es ohne seine Erlaubnis angegangen war.

„D-Du bist wirklich digitiert! So wie Ryans Digimon!“, weinte Honoka fast voller Freunde und war schließlich, nachdem sie aufgestanden war, bereit, den Kampf mit dem Bösen aufzunehmen, „Los Latreemon! Wir machen es fertig!“

Drimogemon, das sich ebenfalls erhoben hatte, nachdem es von Honokas Partner weggeschleudert wurde und Evilmon waren auch bereit zu kämpfen und standen nun dem baumartigen Monster gegenüber.

Nayuta und sein orangener Partner beobachteten alles nur aus einer Entfernung, sie würden doch eh nur im Weg sein.

„Willst du nicht auch kämpfen?“, fragte er es, aber es sah nicht so aus, als ob es wollen würde. Aus irgendeinem Grund sprach es nicht, aber er konnte es trotzdem verstehen.
 

„Hime, das D-Maak piept!“, wurde Alice etwas panisch und sah sie auch genauso an. Die zwei Klassen waren inzwischen schon an ihrem gewünschten Ziel angelangt und sahen sich nun irgendwelche Steine an.

„Ich hör’s auch, aber wir können hier nur schlecht weg“, entgegnete ihr die Angesprochene.

„Ich schreib Rico und frag ihn, ob eh alles in Ordnung ist …“, meinte das orangehaarige Mädchen und wollte schon von ihrem D-Maak aus ihren Bruder benachrichtigen, doch ihre beste Freundin hielt locker ihre Hand fest.

„Vielleicht ist das die perfekte Gelegenheit, dass er und sein Freund ihre Digimon bekommen. Du machst dir doch keine Sorgen um ihn, oder?“

„Nein! Ich doch nicht, er wird schon alleine zurecht kommen … hm, es sind drei rote Punkte, das heißt drei Digimon und zwei könnten davon zu Rico und Nayuta gehören.“

Aber da irrte sie sich etwas, denn schließlich zeigte das D-Maak nur jene Digimon an, die auch in Aktion waren und in dem Fall waren es zwei Böse, sollte sie sich nicht doch lieber Sorgen machen?
 

Wieder bei Rico und Yukiko, die es schafften sich den Rest der Zeit anzuschweigen. Draußen hörte man, dass irgendwer kämpfte und das Mädchen äußerte sich gleich dazu um die peinlich Stille zu durchbrechen.

„Hoffentlich ist ihnen nichts passiert …“

„Nayuta wird schon aufpassen, dass dem Mädchen nichts zustößt.“

„Und was wenn …“, wollte sie anfangen zu fragen, doch sie wurde von einem Loch in der Wand unterbrochen, das immer größer wurde. Die vier Gefangenen schauten nur unglaubwürdig hinaus, bis sich endlich Honoka zeigte.

„Yukiko! Du lebst!“, freute sich das rosahaarige Mädchen und wollte schon den Felsgraben betreten, doch ihr großes Digimon hielt seinen Arm, der in dem Fall ein Ast war, vor sie, damit sie nicht weiter gehen konnte.

„Kommt lieber schnell raus! Wer weiß, wie lange das haltet“, befahl es und die Menschen und ihre Digimon rannten so schnell wie möglich raus. Dort konnte es dann endlich die langersehnte Umarmung geben und auch Nayuta freute sich seinen Freund wieder zusehen.

„Ich hätte gedacht …“, wollte er erklären, doch Rico unterbrach ihn.

„Halt die Klappe. Ich bin doch jetzt wieder da.“

Doch sie waren unvorsichtig und bemerkten nicht, wie sich Evilmon noch unter einem Felshaufen bewegte. Honoka hatte vergessen, die Digimon wieder in ihre Welt zurückzuschicken, das war ein fataler Fehler gewesen.

Blitzschnell schoss es in die Luft und flog auf Nayuta und Rico zu. Überrascht wie sie waren, konnten sie nicht mehr ausweichen, doch wie durch ein Wunder retteten Bowimon und Pumon ihre Partner, indem sie aufs Rookie-Level digitierten und konnten dem bösen Digimon den Gnadenstoß versetzten.

„Hast du etwa vergessen, die Monster in die Digi-Welt zurückzuschicken?“, fragte Yukiko verstört an ihre beste Freundin gerichtet.

„Ups … das habe ich wohl wirklich! Tut mir Leid!“, entschuldigte sie sich und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Du hast dich auch plötzlich verändert …“, stellte der kleinere der beiden Jungs fest und tippte Kirbymon vorsichtig an.

Es antwortete ihm nur mit einem seltsamen Gepiepe, das niemand außer ihm verstehen konnte und weswegen er gleich angesprochen wurde.

„Kannst du es etwa verstehen?“, fragte seine bester Freund verwundert.

„Ja, irgendwie schon, ich glaube, dass liegt daran, dass es mein Digimon ist“, antwortete er ihm, war sich aber selbst nicht ganz sicher.

„Rico!!!“, schrie Acimon voller Freude und warf sich seinem Partner um den Hals.

„Was?!“, entgegnete er ihm nur etwas angewidert und versuchte es von sich loszumachen, doch es war sehr hartnäckig, er hasste es angegriffen zu werden.

Die zwei Jungs wendeten sich dann wieder den Mädels zu, die anscheinend Probleme dabei hatten, die Digimon wieder zurückzubefördern. Also nahm Rico alles in die Hand und richtete einfach sein D-Maak auf Drimogemon, das etwas weiter weg lag. Nach einmal orangenem Licht war es plötzlich verschwunden und danach kümmerte er sich gleich um das nächste. Die anderen Digi-Ritter beobachteten ihn aufmerksam. Wie ihm das so leicht von der Hand ging, obwohl er das Ding heute zum ersten Mal benutzte.
 

„Was wisst ihr eigentlich so über … Digimon?“, fragte Honoka nach einer Weile neugierig und schaukelte auf der Schaukel hin und her.

Es dämmerte bereits und die vier hatten beschlossen sich noch ein wenig zu unterhalten und sich dabei auf den nächstgelegenen Spielplatz zu begeben. Ihre Digimon waren natürlich auch dabei, nur spielten diese etwas weiter weg miteinander.

„Da fragst du lieber Rico, mein Wissen über diese Wesen habe ich von ihm“, meinte der Braunhaarige und ließ seine Beine hängend hin und her schwingen, als er auf dem Klettergerüst hockte.

Also sah das Mädchen zu dem gemeinten Jungen, der auf der Parkbank saß und wartete auf seine Antwort, die dann auch wenig später kam.

„Ich weiß auch nicht viel, meine Schwester hat mir alles erklärt, sie hat ihr Digimon schon seit ein paar Monaten und ihre Freundin auch.“

„Deine Schwester? Du meinst die von gestern war deine Schwester?“, wiederholte es die Rosahaarige noch einmal und er antwortete ihr nur mit einem Nicken.

„Und was ist mit euch? Ihr scheint eure Digimon auch noch nicht so lange zu haben. Hat euch irgendwer über sie informiert?“, wollte der Kleine wissen.

„Ja, wir kennen noch zwei andere … Digi-Ritter …“, erklärte diesmal die andere, die sich auf einer Kletterstange, die zu dem Klettergerüst gehörte, auf dem Nayuta saß, befand.

„Yukiko! Wir sollten doch nichts sagen!“, schimpfte ihre Freundin mit ihr, sie konnte nicht fassen, dass sie das einfach ausplaudern wollte.

„Warum sollten wir etwas vor ihnen verheimlichen? Sie haben uns doch auch alles erzählt, was sie wissen und überhaupt können wir ihnen vertrauen …“, verteidigte sie sich und fiel fast runter.

„Aber … wir haben es Ryan doch versprochen!“

Als Rico den Namen hörte verfinsterte sich seine Miene noch mehr, als sie soundso schon war. Die zwei sprachen sicher von dem Ryan, den er und seine Schwester so verabscheuten, er hasste diesen Typen einfach nur und wollte am besten nichts mit ihm zu tun haben.

„Wir sagen es ihm morgen … und Shunichi. Wie wär’s, wenn wir uns einmal alle acht treffen?“, schlug Yukiko vor und wendete sich jetzt den Jungs zu, „Ihr sagt den Mädchen, dass sie morgen um sechs am Abend hier am Spielplatz sein sollen und wir berichten den Jungs davon.“

„Okay, das hört sich gut an, was sagst du Rico?“, meinte der Junge und wollte auch die Meinung seines besten Freundes wissen.

„Einverstanden …“

„Honoka?“, fragte sie dann noch die Letzte, von der das Einverständnis fehlte.

„In Ordnung, dann treffen wir uns morgen um sechs wieder hier“, willigte auch sie ein, ihr war etwas unwohl dabei, das Versprächen, das sie an ihren Schwarm gegeben hatte, zu brechen.

„Dann bis morgen“, verabschiedeten sich die männlichen Personen, erhoben sich und machten sich auf den Heimweg, die Mädels blieben noch kurz sitzen.

„Wusstest du, dass Rico mit Alice verwandt ist?“, forschte das rosahaarige Mädchen nach.

„Er hat es mir gesagt, als wir unter den Felsen begraben waren. Was hältst du eigentlich von ihm?“, entgegnete sie ihr und stellte eine Gegenfrage.

„Ich weiß nicht, er wirkt eigentlich eh nicht so böse und wie ein Rowdy schon gar nicht, aber irgendwo müssen die Gerüchte doch hergekommen sein“, erklärte sie ihr und darauf folgte ein seltsames Schweigen, „Ich hatte echt Angst dich zu verlieren …“

„Ich sterbe nicht so leicht“, lachte die purpurhaarige nach einer Weile, nachdem sie überlegt hatte, was sie darauf antworten sollte.

„Das ist nicht lustig, ich meine es ernst“, stellte sie etwas wütend klar.

„Tut mir Leid, ich hatte auch Angst …“

„Ich bin zwar froh, dass wir sie jetzt haben, aber wenn das der Preis dafür ist, möchte ich lieber, dass alles wieder so ist wie früher …“, klärte sie ihre Freundin über ihr Denken auf und sah dabei zu ihren zwei Digimon.

„Ich verspreche dir, dass ich auf mich aufpassen werde“, meinte die Purpurhaarige und sprang von der Kletterstange um zu ihrer Freundin zu gehen und ihr die Hand entgegen zu schrecken, „aber lass uns jetzt nach Hause gehen.“

Sie erwiderte das nur mit einem Nicken und nahm die Aufstehhilfe mit einem Lächeln entgegen. Die zwei riefen noch ihre Digimon und verschwanden dann in der Dämmerung …
 

„Wir wurden gestern von einem Digimon angegriffen …“, erklärte Rico seiner Schwester beim Frühstück.

Das Mädchen war gestern erst um zehn Uhr nach Hause gekommen und da sie so fertig gewesen war, hatte er sie nicht mehr nerven wollen. Die zwei konnten immer ungestört reden, sie waren schließlich fast immer alleine, doch das waren sie mittlerweile schon gewohnt.

„Ich weiß, ich hab’s auf meinem D-Maak gesehen“, meinte sie kurz und biss ein Stück von ihrem Nutellabrot ab.

„Ich erwarte ja nicht, dass du die Sorgen um mich gemacht hast, aber interessiert dich nicht, was passiert ist?“

„Hab ich auch nicht, erzähl’s mir halt, wenn du unbedingt willst“, äußerte sie sich nur abweisend, doch als dann Acimon hinter ihrem Bruder hervor sprang, zauberte es ein Lächeln auf ihr Gesicht.

„Ich bin Acimon!“, stellte es sich vor und sprang auf und ab.

„So ein süßes Digimon passt gar nicht zu dir.“

„Aber ich bin süßer, oder?“, kam Naokimon gähnend aus Alice‘ Zimmer, tapste auf die Yurikokas zu und gewann die ganze Aufmerksamkeit.

„Natürlich, komm her“, beruhigte Alice es und das digitale Wesen hüpfte auf ihren Schoß.

„Nimm dir heute nichts für sechs Uhr vor und komm zum Spielplatz“, forderte der Braunhaarige sie auf, schnappte seine Schultasche und holte sein D-Maak heraus.

„Wieso sollte ich das tun, wenn du mir nicht einmal sagst, warum ich hingehen soll?“, wollte sie wissen und drehte sich zu ihrem Bruder, der gerade sein Digimon in sein D-Maak einschloss.

„Wir werden die neuen Digi-Ritter kennen lernen, tschau“, gab er ihr nur nüchtern Auskunft, öffnete die Eingangstür und schloss sie anschließend hinter sich.

„Was meinst du mit „neu“?“, schrie sie ihm nur hinterher, doch er reagierte nicht mehr darauf, „Rico!!!“

Die zwei wohnten zwar in der gleichen Wohnung und standen zur gleichen Zeit auf, aber das hieß noch lange nicht, dass sie auch gleichzeitig in die Schule gehen musste und so Rico immer früher als sie da war. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum so wenige wussten, dass die zwei Geschwister waren, auch wenn sie denselben Nachnamen hatten.
 

Als Honoka, die wie immer unpünktlich war, beim ausgemachten Treffpunkt ankam, waren bereits alle da und warteten ungeduldig und schweigend auf sie.

„Hey Leute, tut mir Leid, dass ich ein bisschen zu spät bin, aber ich hab noch was erledigen müssen“, erklärte sie, als sie schnell zu ihnen hinlief.

Nur ihre Freundin Yukiko begrüßte sie, die anderen sahen sie nur kurz an, starrten anschließend weiter auf den Boden und beachteten sie nicht weiter, was sie sehr unhöflich fand. Das Mädchen setzte sich neben ihre Freundin auf den Rand einer Sandkiste und musterte einmal ihre Umgebung.

Natürlich blieben ihre Blicke zuerst bei ihrem Schwarm Ryan hängen, der cool an einer Wand des Klettergerüstes lehnte und in der Dämmerung einfach nur umwerfend aussah. Auf der Parkbank saß Rico, der in der Dunkelheit noch unheimlicher aussah als sonst, und neben ihm sein Kumpel Nayuta. Shunichi saß auf dem untern Teil der Rutsche und stützte seine Hände auf seinen Knien ab. Die restlichen zwei Mädchen, also Hime und Alice, besetzten die Schaukeln.

Eine Weile sagte niemand ein Wort und eine peinliche Stille legte sich über den Spielplatz, doch dann brach Ryan diese und wendete sich an Yukiko und Honoka.

„Also … Wie ich sehen habt ihr uns verraten …“

„Wir können ihnen vertrauen“, argumentierte Honoka schwer getroffen.

„Ich hatte gedacht wir können euch vertrauen“, entgegnete wieder der Weißhaarige, griff in seine Hosentasche und zündete sich eine Zigarette an.

„Lass sie doch, Ryan“, brachte auch Shunichi etwas ein und versuchte seinen Freund zu beruhigen, doch das war nicht so einfach.

„Wieso sollte ich? Sie haben uns doch versprochen, dass sie es für sich behalten. Bald weiß die ganze Welt das es Digimon gibt und dass wir Digi-Ritter sind, oder was?“

Die angesprochenen Freundinnen fühlten sich schlecht, war es so falsch gewesen, den anderen davon zu erzählen?

„Reg dich ab … und mach das Ding aus … das stinkt ja fürchterlich …“, meinte jetzt Alice aus heiterem Himmel, der der Rauch von Ryans Zigaretten in die Nase gestiegen war.

„Du hast mir gar nichts zu befehlen.“

„Könntet ihr einmal alle ruhig sein?“, schrie der Schwarzhaarige plötzlich und alle Aufmerksamkeit lag nun auf ihm, „Das ist ja nicht zum aushalten! Wir sind doch hier, damit wir alle die anderen ¬Digi-Ritter kennen lernen und nicht um uns zu streiten!“

„Und was schlägst du vor?“, wollte Hime wissen, die seit sie ihren besten Freund hier gesehen hatte, nicht so gut auf ihn zu sprächen war.

Der Schwarzhaarige war auch nicht gerade sehr angetan davon, dass seine beste Freundin ihm verschwiegen hatte, dass sie auch ein Digi-Ritter war, aber es schien sie mehr zu stören als ihn …
 

„Hast du schon eine Ahnung, wer die anderen Digi-Ritter sein könnten?“, fragte Shunichi, der sich gerade auf den unteren Teil einer Rutsche setzte und redete natürlich mit seinem Kumpel Ryan, denn sie waren die ersten, die am Spielplatz aufkreuzten.

„Ne, keine Ahnung, aber erstens geht es mir am Nerv, dass wir als einziger pünktlich sind und zweitens finde ich es unverzeihlich, dass uns diese zwei Mädchen verraten haben …“, stellte er klar und widmete sich anschließend den zwei Personen, die Nayuta und Rico waren und gerade ankamen, „Na toll, das Muttersöhnchen und der Rowdy, kann’s noch schlimmer kommen?“

Wortlos platzierten sich die beiden auf der Bank und beachteten den Mädchenschwarm nicht weiter. Der ältere der beiden konnte nicht fassen, dass es wirklich der Ryan war, den er befürchtet hatte und den er so sehr hasste. Und der Typ sollte solche guten Taten verbringen, wie seine Schwester? Das konnte er nicht glauben …

Nach ein paar Sekunden kam dann auch schon Yukiko, die schon ganz nervös wegen dem Treffen war, weil sie alleine kam, ohne Honoka. Also ging sie auf die Sandkiste zu und musste böse Blicke von dem Weißhaarigen einstecken, denen sie versuchte auszuweichen.

„Wo ist deine Freundin?“, wollte er dann mit einem verachtenden Ton in der Stimme wissen und sah sie noch immer genauso an wie vorher, „Ich hätte gedacht, ihr hängt sowieso immer zusammen.“

„Sie hat mich dar weil vorgeschickte …“, meinte sie einige Sekunden später, denn sie musste erst überlegen, was sie darauf entgegnen sollte und schämte sich dafür, dass sie ihr Geheimnis ausgeplaudert hatte.

Zum Glück kamen dann auch schon Alice und Hime, die unglaubwürdig in der Mitte des Platzes stehen blieben.

„Das glaub ich jetzt nicht …“, äußerte sich die Orangehaarige und meinte damit natürlich Ryan.

„Shunichi?“, fragte die andere und war genau so überrascht wie ihr bester Freund selbst, „Was machst du hier?“

„Das gleiche könnte ich dich auch fragen“, antwortete er auf ihre Aussage und sah ihr nach, wie sie sich mit ihrer besten Freundin auf die zwei Schaukeln setzte. Warum hatte sie ihm nie etwas davon erzählt? Okay, er hätte dasselbe machen sollen, aber sie sprachen immer über alles. Er würde sie auf dem nach Hause-Weg abfangen, um wieder alles richtig zu stellen.
 

„Wie wär’s wenn wir einfach normal reden, jeder nach einander und nicht alle auf einmal?“, ging er Hime so an, wie sie ihn angegangen war.

„Okay, dann werde ich einmal anfangen“, bestimmte Ryan einfach einmal und begann zu reden, „Wir, also Shunichi und ich, finden es ziemlich gut, wie es jetzt ist. Wir sind schon zwei Monate alleine zurecht gekommen, wir benötigen eure Hilfe nicht, von euch allen.“

„Wir haben mindestens genau so viele Digimon wieder in ihre Welt zurück geschickt wie ihr, wahrscheinlich auch mehr und ihr verlangt von uns, dass wir euch einfach zuschauen?“, meinte Alice ebenfalls von sich selbst überzeugt.

„Wir hätten das auch alleine geschafft“, erwiderte er giftig und war nicht bereit, diesem Streit nachzugeben.

„Du bist doch froh, dass wir nicht auf alle Digimon reagieren müssen. In letzer Zeit, freut’s dich sowieso nicht mehr“, musste ihm sein bester Freund widersprechen und wurde gleich darauf von ihm angegangen.

„Auf welcher Seite bist du eigentlich?“

„Auf gar keiner. Ich bin der Meinung, dass wir gemeinsam gegen die digitalen Monster kämpfen sollten, alle“, erklärte er gut überlegt und leises Gemurmel kam auf, doch dann machte er einen Vorschlag, „Stimmen wir doch einfach ab.“

„Von mir aus … also, wer ist …“, wollte Ryan anfangen zu fragen, doch er wurde noch einmal von seinem Kumpel aufgehalten.

„Und was ist mit den Digimon?“

Also holten alle ihr D-Maak raus und alle Digimon standen dann vor ihnen. Yukiko kam sich etwas blöd vor, weil sie ihres nicht eingesperrt hatte, sondern es frei herum flog, worauf sie gleich von dem Obermaker angesprochen wurde.

„Was ist mit dir? Schaffst du es noch immer nicht es einzusperren?“, fragte er noch immer abweisend und als er dann ein Kopf-Schütteln zur Antwort bekam stieß er einen etwas genervten Seufzer aus.

„Also, es gibt zwei Möglichkeiten, erstens, wir kämpfen alle gemeinsam und erscheinen auch immer alle wenn ein Kampf stattfindet und zweitens, wir arbeiten getrennt und stehen uns immer im Weg. Also wer ist für die erste Möglichkeit?“, erklärte Shunichi und wartete schon gespannt auf das Ergebnis.

Es zeigten Shunichi selbst, die erst vor kurzem dazu gestoßenen außer Rico und alle Digimon außer Takomon auf. Bei der Gegenprobe die Restlichen, also hatte sich niemand seiner Stimme enthalten.

„Dann wäre das ja wohl geklärt“, brachte nun Honoka ein, stand auf und klopfte sich ihren Hintern ab, „können wir jetzt alle gehen?“

„Ja, ist ja alles geklärt“, antwortete ihr ihr Schwarm genervt und machte sich auf den Weg nach Hause, ohne sich zu verabschieden, niemand war es Wert, heute nicht einmal sein Freund.
 

Nach einer Weile war niemand mehr am Spielplatz und wie geplant fing Shunichi Hime kurz vor ihrem Haus ab, um sie zur Rede zu stellen.

„Hime! Warte!“

„Hm …“, entgegnete sie ihm nur, blieb stehen und drehte sich zu dem Jungen um.

„Hey, du hast keinen Grund mehr angefressen zu sein als ich, also sei jetzt nicht so und rede normal mit mir“, forderte er sie auf und sah ihr dabei tief in die Augen.

„Ich bin ja nicht angefressen, nur enttäuscht …“, antwortete sie ihm und sah dabei traurig zu Boden.

„Du hättest es mir genau so sagen können, wir sind beide Schuld“, stellte er klar und versuchte das so beruhigend wie möglich zu sagen.

„Ja, aber ich ärgere mich selber darüber, dass ich nicht von Anfang an ehrlich zu dir war, du hättest mir sicher geglaubt, spätestens wenn ich dir Fikadamon gezeigt hätte …“

„Können wir das nicht einfach vergessen? Das ist doch jetzt eine Sache mehr die uns verbindet.“

„Ja gut, dann bis morgen in der Schule“, grinste sie auf einmal und verschwand in ihrem Garten.

„Tschau!“, rief er ihr noch hinterher und hob die Hand zum Abschied.
 

In letzter Zeit gefällt mir überhaupt nichts mehr, was ich schreibe und das war schon wieder so ein langweiliges Kapi, aber im nächsten kommt endlich Ricos Geschichte zum Vorschein!

Ich werde jetzt versuchen jedes Monat ein Kapi hochzuladen.

Ach ja, bevor ich’s vergess: Habt ihr etwas dagegen, wenn ich ein Bild hoch lade, bei dem man sich ausmalen könnte, wär einmal zusammen kommt? Ich weiß ja nicht, wie die Sicht des Lesers ist, aber ich könnte mir das eigentlich ausmalen (das ist so klische-mäßig -.-). Es wäre natürlich toll, wenn es nicht so wäre, aber lasst mich das bitte wissen!

Kiripurin



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  WuerfelWild
2010-07-16T12:22:14+00:00 16.07.2010 14:22
halloooo :3
womit fang ich an?
also erstmal: absätze! das fand ich seeehr gut, das hat das lesen um einiges angenehmer gemacht und gibt dem ganzen irgendwie auch struktur :D
zum zweiten: rechtschreibfehler sind mir ein paar aufgefallen; als allererstes wollte ich fragen, ob das wort "hockelte" (seite 2) existiert xD
und dann dieser satz „Sie hat mich dar weil vorgeschickte …“ (seite 10) - den versteh ich nicht ôo
last but not least muss ich unbedingt loswerden, dass ich diesen abschnitt mit yukiko und rico unter den trümmern, nachdem yukiko aufwacht, richtig gut geschrieben finde ^^
da hat sich dein stil ein bisschen verändert, weil du auf eine bestimmte person näher eingegangen bist und man mehr von ihren gefühlen und gedanken erfahren hat. der absatz hat mir am besten von allen gefallen xD
dieses kapi fand ich gar nicht so langweilig, immerhin sind endlich mal alle zusammen gekommen o________o
ich freu mich auf jeden fall aufs nächste kapi (rico! >u<)
und gegen so ein bild hab ich auch nichts; mal das ruhig xD


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