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Ray Ban

FF zur Buchreihe S.T.A.L.K.E.R.
von

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Kapitel 25

Kapitel 25
 

Ort: die Zone

Gebiet: AKW

Kontrolliert von: Monolith
 

Vor vielen Jahren war alles besser. Vor wirklich vielen Jahren.
 

Du hast dich diesmal wirklich übernommen, Alexander. Du hättest es bei einem unlösbaren Kriminalfall belassen sollen.
 

Nur kam die Einsicht zu spät.
 

Bereue ich es, dass ich damals dem kleinen Rothe geholfen habe und jetzt selber in der Scheisse sitze?
 

Alexander schüttelte seinen Kopf und lehnte dann seine Stirn an die poröse Wand seiner dunklen Zelle. Für ihn war es in einer gewissen Hinsicht ironisch. Damals, als Kriminologe, sorgte er dafür, dass Verbrecher in Zellen geworfen wurden. Jetzt sass er selbst in einer. Alles wegen seiner Sturheit und seinem Hang, unlösbare Aufgaben zu lösen.
 

Nein. Ich bereue nichts. Rache ist das Einzige, was ich noch habe.
 

Vor seinem geistigen Auge tauchte seine Familie auf. Seine Frau und seine drei Kinder. Er sehnte sich in diesem Moment danach, sie alle wieder in seine Arme schliessen zu können. Wieder in den Alltag zurück. Mit all seinen dummen kleinen Nichtigkeiten.
 

Er wollte wieder das feine Essen seiner Frau kosten, die ihm immer vorhielt, dass er zu wenig esse. Seine kleine Tochter, das jüngste Kind der Familie, zu einem späteren Zeitpunkt aufklären, was Kondome sind. Seinem zweiten Sohn erlauben, sich auf eine Sprachreise zu begeben. Ja, er wollte sogar wieder mit seinem ältesten Sohn stundenlang über seine geliebten Ego-Shooter diskutieren, die seiner Ansicht nach verboten gehörten.
 

Das Gesicht seines Ältesten, Wasili, wich einem Jungen mit blondem Haar. Verängstigt und verschlossen bohrte sich der Blick seiner blauen Augen in ihn. Einsam und verlassen sass er nur mit einem weissen Krankhausleibchen bekleidet am obersten Ende eines Krankbettes. Mit dem Rücken zur Wand gepresst, von der bereits der Putz abfiel.
 

Rache und David.
 

Alexanders Gedanken schweiften zu seiner ersten Begegnung mit David. Auch das war vor vielen Jahren. Er wusste damals nicht warum er sich für einen ausländischen Jugendlichen, der seine Familie bei einem ‚Unglück’ verloren hatte, verantwortlich und hingezogen fühlte.
 

Jetzt wusste er es.
 

Er ist genau wie ich. Alleine.
 

Der Major drehte seinen Kopf in Richtung Zellentür.
 

Wie lange sitze ich schon hier in diesem verdammten Dreckloch? Wenigstens was zum Rauchen hätten sie mir geben können.
 

Alexander war alles andere als dumm. Raffiniert, gerissen und misstrauisch. Er wusste, wie er die Zellentür knacken konnte. Doch wusste er noch nicht, wie er sich unbemerkt an den Horden von Monolithern vorbei schleichen konnte. Obendrein noch mit David und Kim im Schlepptau.
 

David war stark genug um sich gegen mehrere Fanatiker zu verteidigen. Doch Kim vermutlich nicht. Er wusste zwar nicht, wie die ‚Auserwählten’ Mitglieder des Kollektivs wurden, aber eines wusste er mit Sicherheit. Gesund für den Körper war es nicht.
 

Alexander verzog sein Gesicht zu einer wütenden Mine und kniff die Augen zusammen. Wieder wanderten seine Gedanken in die Vergangenheit.
 

Raffiniert, gerissen und misstrauisch.
 

Dies traf auch auf seinen ‚ganz speziellen Freund’ zu.
 

„Keine Angst, vertrau mir einfach. Wird schon schiefgehen! Meine Pläne sind bisher immer aufgegangen!“
 

Wenn ich Igel in die Finger bekomme, dann…
 

Bevor er seinen Mordgedanken am Stachelkopf beenden konnte, hörte er schwere Schritte im Gang. Wer auch immer das war, er musste sehr gross und schwer sein. Und es sehr eilig haben.
 

Beinahe brutal wurde am Schloss seiner Zelle gerüttelt und schliesslich die Tür aufgestossen. Alexander musste ein paar Mal blinzeln um sich an die eindringende Lichtflut zu gewöhnen. Ein Hoch auf den, der weisse Wände und grelle Halo Lampen erfunden hatte.
 

Ebenso barsch wurde er am Arm gepackt und auf den Gang herausgeschleift.
 

„Wer zum Henker sind Sie?“ brachte der Major nach Luft ringend heraus.
 

Entweder ignorierte die Person ihn oder wollte nicht antworten. Stattdessen zog sie ihn mit einer beinahe Knochen brechender Kraft und einem ungemein schnellen Tempo den gesamten Gang entlang zu einem alten Aufgang am Ende des Traktes.
 

„Ich will wissen was los ist!“ forderte Alexander noch einmal.
 

„Der Plan hat sich geändert.“ war das Einzige, was der Mann monoton als Antwort gab.
 

Gar nicht gut.



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