rote rosen
soooo, da bin ich wieder^^
ich weiß, das ist jetzt mal ein kurzes kapitel...
dafür entschuldige ich mich
und arbeite auch gleich weiter, damit das nächste schnell on ist^^
viel spaß
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„Aber – aber wenn... Nico, ich meine...“, stammelte ich verwirrt. Verzweifelt verbarg ich mein Gesicht in meinen Händen, ging langsam in die Hocke und hätte beinahe angefangen zu weinen. Ob vor Angst oder einfach vor Erleichterung wusste ich in dem Fall nicht.
Kate wartete einfach ab, bis ich mich wieder soweit beruhigt hatte, dass ich ihrem Blick standhielt und strich mir dann wieder über die Haare. „Komm schon. Geh hoch, rede mit Nico. Sie mag dich wirklich, das weiß ich.“, flüsterte sie mit beruhigender Stimme. Langsam ließ ich die Schultern hängen, atmete tief durch und presste meine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
„Warum bist du hier?“, fragte ich mit belegter Stimme. „Weil ich der wohl einzige Mensch bin, der Nagisa noch mehr hasst als du. Und ich sitze jetzt seit fünf Minuten hier und überlege mir, wie ich ihr am Besten in den Arsch treten kann. Hätte nicht gedacht, dass du es sein würdest...“, antwortete sie verbissen. Dann gab sie mir einen sanften Stups, wodurch ich einen Schritt vorstolperte und fast in ein vorbeifahrendes Auto gelaufen wäre.
Zornig drehte ich mich wieder zu Kate um, hätte am liebsten nach ihr geschlagen. „Mach schon. Oh, ach ja, soll ich auf dich warten? Dann fahre ich dich heim.“, schlug sie mit einem sanften Lächeln vor. „Ja, warte mal. Danke.“, wisperte ich leise seufzend.
„Gut, ich warte eine Viertelstunde. Dann fahre ich allein.“, erzählte sie gedankenverloren. Stumm nickte ich, verschränkte meine Arme und starrte auf meine Schuhe. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll...“, gab ich kleinlaut zu. „Keine Angst. Wenn du vor ihr stehst, wirst du es wissen.“, antwortete Kate hörbar ungeduldig.
Ein großer Teil von mir wollte gerade nichts anderes, als weglaufen, und nie mehr wieder zu dem Haus zurückkehren. Alles in mir wollte das, bis auf eine kleine, flüsternde Stimme in meinem Kopf, die ich noch nie zuvor gehört hatte. »Geh oder du verlierst sie.« Das wiederholte sie, immer und immer wieder, die Übelkeit in mir wurde mit jeder Sekunde schlimmer.
Mein Herz schlug wie verrückt, hilflos ballte ich meine Fäuste. Wieso um alles in der Welt musste das denn nur so schwer sein? Tief durchatmend schloss ich meine Augen, sah mich noch mal um, ob irgendwo ein Auto kam und ging dann langsam über die Straße. Meine Knie waren so weich, dass ich schon fürchtete, dass sie einfach einknicken würden.
So bedrohlich wie jetzt war mir das Gebäude noch nie vorgekommen, in den letzten Wochen war ich immer mit Schmetterlingen im Bauch und unglaublich starkem Glück in jeder Faser meines Körpers hingegangen. So in meine Gedanken verunken kam ich schließlich wieder vor der Wohnung an, legte meine Handfläche auf die weiße Wohnungstüre und atmete tief durch.
Diesmal würde ich mich auf gar keinen Fall von Nagisa aufhalten lassen! Die Bewegung, mit der ich an der Tür klingelte, war so schnell und fest, dass mein Finger danach regelrecht schmerzte, hastig atmend rieb ich die schmerzende Stelle und wartete ab.
Und wieder war es Nagisa, die mir nach mehreren Minuten die Türe öffnete, nur trug sie diesmal ein Hemd und ihre Haare waren nass und strähnig. Ob sie wohl duschen war? Dann war sie deshalb vielleicht vorhin halbnackt gewesen...
„Du schon wieder. Was soll das, willst du mich stalken oder was?!“, fragte sie giftig. „Ich will zu Nico.“, wiederholte ich die Forderung leise. „Das hatten wir schon, sie schläft. Und du wirst sie nicht wecken.“, erwiderte Nagisa drohend. „Lass mich durch!“, verlangte ich hart. „Du glaubst es echt nicht, oder? Du hast verloren, es ist vorbei!“, flüsterte Nagisa aufgebracht.
„Das glaube ich erst, wenn Nico mir das selbst sagt.“, entgegnete ich zitternd. Nachdenklich legte Nagisa den Kopf schief, mustert mich eingehend und leckte sich dabei ihre Lippen. Im nächsten Moment prallte ich mit dem Rücken gegen die Wand, sie presste meine Handgelenke unnachgiebig und fest gegen die Mauer hinter mir, tat mir regelrecht weh.
„Lass... lass mich sofort los!“, rief ich panisch, doch sie drückte noch etwas fester zu. Erschrocken schrie ich auf, als sie ihr Bein etwas anhob und so direkt gegen mein Geschlecht drückte. Panisch wehrte ich mich gegen sie, doch bei jeder Bewegung rieb ihr Bein weiter an meinem Geschlecht und schickte scharfe Blitze durch meinen Körper.
„N-nein! Hör auf!“, protestierte ich schrill. Nagisas eiskalte Augen bohrten sich fest in meine, ihre Hände drückten meine Handgelenke noch viel fester, diesmal schrie ich vor Schmerz auf. „Lass mich sofort los!!!“, rief ich aufgewühlt. „Was ist nur so besonders an dir? Du bist nur ein Kind. Wieso ausgerechnet du?“, flüsterte sie nachdenklich.
Wieder wehrte ich mich gegen ihren Griff, keuchte vor Anstrengung auf. Die Rothaarige war ziemlich grob und unnachgiebig, ich hatte keine Chance. Leise seufzend ließ sie von mir ab, schüttelte den Kopf und gähnte desinteressiert. „Du langweilst mich.“, stellte sie monoton fest. „Wenn du echt denkst, Nico würde dich lieber wollen als mich, dann hast du es verdient, dir das anzusehen.“, lächelte sie kühl.
Dann verschwand sie in der Wohnung, ließ die Türe für mich offen und pfiff leise vor mich hin. Verdammt noch mal, woher nahm diese Frau nur ihr Selbstbewusstsein? Wusste sie etwa, wie sehr mich das verletzte und verunsicherte?
Innerlich zitternd folgte ich der Rothaarigen, ließ sie keine Sekunde aus den Augen und verschränkte meine Arme. im Gang blieb sie stehen, streckte sich ausgiebig und lehnte sich gegen die Wand. Argwöhnisch beobachtete ich sie, atmete ein paar mal tief durch.
In der Wohnung roch es nach Kerzen und Lavendel, hastig sah ich mich um. Wo war Nico? Schnell ging ich den Gang entlang, in Nicos Schlafzimmer und ließ meinen Blick durch den Raum streifen.
Doch sie war nicht da, das Bett war völlig unangetastet, mein Herz schlug inzwischen schmerzhaft schnell gegen meinen Brustkorb während ich wieder aus dem Zimmer hastete. Auch im Bad und im Wohnzimmer war keine Spur von Nico, Nagisa musterte mich unverändert mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
„Da drin.“, schnurrte sie genussvoll. Wie gut es ihr gefiel mich leiden zu sehen war deutlich wahrnehmbar. Mein Blick folgte ihrer ausgestreckten Hand, ganz langsam, da ich schon ahnte, worauf das wohl herauslaufen würde.
Und tatsächlich, meine Befürchtung bewahrheitete sich, als mein Blick auf die Zimmertüre zum gemeinsamen Schlafzimmer der Beiden fiel. Fassungslos schüttelte ich den Kopf, schluckte schwer und war plötzlich wieder wie erstarrt. Erneut drohte mich die Angst und die Unsicherheit zu erdrücken, hilflos starrte ich die Türe weiterhin einfach an.
„Was denn, hast du etwa Angst, dass ich Recht hatte?“, schnurrte Nagisa zufrieden. Ich warf ihr einen zornigen Blick zu, schaffte es aber einfach nicht loszulaufen. Es war, als wären meine Füße auf dem Boden festgeklebt. Das Schlafzimmer der Beiden war für mich schon von der ersten Sekunde, in der mir bewusst geworden war, was es war total unheimlich.
Aber wenn Nico jetzt tatsächlich darin war, war das dann ein Zeichen? Ich hätte gedacht, dass Nico den Raum nicht ertrug. Dann endlich fasste ich mir ein Herz, schloss meine Augen und betrat, inzwischen sogar äußerlich zitternd, den Raum. Das erste, was ich dort sah waren mehrere Kerzen, rund um das Bett herum, die geschlossenen Fensterläden, wodurch die Kerzen die einzige Lichtquelle waren.
Was mich aber am meisten verletze waren die Rosenblätter, die sogar auf der Bettdecke lagen. Nach einigen Minuten des Schocks fiel mir dann die Blondine auf, die unter der mit Rosen bespickten Decke lag und offenbar nichts anhatte. Die Decke ging ihr bis knapp zum Schlüsselbein und ihre Schultern waren komplett entblößt.
Die junge Frau schlief seelenruhig, ihre Lippen waren leicht geöffnet und eine zarte Röte lag auf ihren Wangen. Ihre weiche Haut wirkte in dem Licht unglaublich geschmeidig, fast wie Seide und im Augenblick sah die Blondine vor mir unendlich verletzlich und schutzlos aus, dass mir ganz anders wurde.
Trotzdem zerriss mich dieser Anblick innerlich, stumm blieb ich in der Mitte des Raums stehen. Es war fast, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Nico hatte tatsächlich mit der Rothaarigen geschlafen. Sie hatte sie berührt, sie geküsst. Eine Nacht lang nur ihr gehört...
„Siehst du? Du bist völlig überflüssig...“, wisperte mir Nagisa gehässig zu. Als sie an mir vorbeiging rammte sie mich mit der Schulter, erschrocken stolperte ich einen Schritt vor. Fassungslos und endlos verletzt sah ich dabei zu, wie sich die Rothaarige mit einer eleganten und vorsichtigen Bewegung auf der Bettkante niederließ.
Nico verzog kurz ihr Gesicht, schlief dann wieder seelenruhig weiter und leckte sich etwas über die Lippen. Langsam fuhr Nagisa mit den Fingerspitzen über die Matratze, strich einige Rosenblätter aus dem Weg und hob das auf, das am nahesten bei Nicos Hals lag.
Mit dem tiefroten Blatt strich sie über die entblößten Schultern der Blondine, die das mit einem leisen, kaum hörbaren Seufzen kommentierte und etwas lächelte. Nagisas eiskalte, bernsteinfarbene Augen folgten ihrer Hand aufmerksam, sie legte den Kopf etwas schief sodass ihre Haare strähnig in ihre Augen fielen.
Das Bild, das sich mir bot wirkte so vertraut und glücklich, dass ich sicher war jeden Augenblick einfach zu sterben, so weh tat es. Aber ich konnte den Blick einfach nicht von den Beiden abwenden.
Nagisa strich mit dem Rosenblatt über Nicos Arm, bis vor zu ihrem Handgelenk, wo sie es einfach fallen ließ und stattdessen ihre Finger mit Nicos verschränkte. Die Blondine drehte sich sofort auf die Seite, sodass sie Nagisa ihren Oberkörper zugewandt hatte, zog die Beine an und führte die Hand der Rothaarigen bis zu ihren Lippen, wie bei einem Kuscheltier.
Sanft strich Nagisa eine der goldblonden Haarsträhnen weg und als sie mir wieder in die Augen sah, wusste ich, dass ich endgültig verloren hatte.
Nico gehörte zu ihr. Und das hatte sie wohl schon immer.
