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Kartenspiel

immer ein Ass im Ärmel
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Karo 3

Kartenspiel

immer ein Ass im Ärmel
 

Kapitel 3

Karo 3
 

„So, so, eine interessante Geschichte.“

Die Köpfe von Paul und Roland hoben sich erwartungsvoll und quasi synchron aus ihrer vom vielen Erklären ermüdeten Trance.

„Deshalb seid ihr Zwei also zu mir gekommen. Gerade zu mir, weil ich so speziell bin, nehme ich an?!“

Die rhetorische, selbstüberzeugte Frage ließ die Blicke jedoch wieder senken, sodass es beinahe den Anschien hatte als wären die dekorativen, kitschigen Kaffeetassen weitaus interessanter als dieses Gespräch.

Paul, dem das Rauchen wie gewohnt zumindest in dieser Umgebung nicht gestattet war, ergriff daraufhin kurzerhand das Wort, selbstverständlich mit den Gedanken im Hinterkopf eine kleine, kurze Pause mit einer süßen, schnuckeligen Zigarette verbringen zu dürfen.
 

„Ja, wir sind zu Dir gekommen, weil wir ein Team brauchen, ein Team aus Spezialisten.“, ungewollt war seine Stimme in die oberen Dezibelbereiche abgedriftet, und er spürte wie seine Hand nervös zu zucken begann. So was nannten die Leute also immer Entzugserscheinungen.

Nichtsdestotrotz wusste der Berliner, dass mit Gilbert Beilschmidt nicht zu scherzen war. Der mehrfach ausgezeichnete Diplomingenieur hatte nicht nur für unzählige staatliche Behörden wie zum Beispiel dem Bundesverfassungsgericht gearbeitet, er konnte zudem eine lange Karriere aufweisen in den Reihen der jeweiligen Landespolizei. Einen Job, den er laut eigenem Bemessen immer etwas fad und langweilig empfand. Der gewisse Nervenkitzel hatte ihm gefehlt, und genau aus diesem Grund wusste Paul auch, dass nur ein so verrückter, aber zugleich auch so verdammt genialer junger Mann wie Gilbert an diesem Unterfangen teilnehmen konnte. Nur er könne ihnen helfen ein Casino auszurauben.
 

„Jedoch muss ich euch enttäuschen.“, Gilbert lehnte sich entspannt in seinen gemütlichen, grauen Korbsessel zurück, „aber ihr geht die Sache schon von Grund auf verkehrt an.“

Plötzlich spitzten die beiden Gäste erwartungsvoll ihre Ohren, beugten sich etwas mit dem Oberkörper nach vorn, und beobachteten den weißblonden Mann aus weit aufgerissenen Augen.

„Aber ich denke, wenn ich die ganze Angelegenheit in die Hand nehme, dann werden das sicher auch Luschen wie ihr hinkriegen.“, das arrogante Grinsen auf seinem blassen Gesicht wurde größer und größer mit jeder Minute, in der er seine abgrenzende Position so hervorragend auf Kosten Anderer genießen konnte und er funkelte die beiden Großstädter auf ahnungsvolle Art und Weise an:

„Ein weiteres Mitglied für unsere bunte Truppe ist übrigens schon gefunden – Sag hallo zu deinen neuen Kollegen, Albi!“
 

Kaum waren die Worte gesprochen trat aus dem angrenzenden Raum eine unscheinbare Gestalt mit aschblonden, zerzausten Haaren. Kein Wort kam über seine Lippen. Und seine Miene blieb eisern wie das Gesicht einer Marionette. Einer sehr bemitleidenswerten, so sah es zumindest Roland.

„Er ist Experte in allen spitzen Dingen.“, stellte Gilbert den Neuankömmling vor, „Messer, Dolche, Schwerter, egal. Er kann es. Und zudem gibt es auch kein Schloss, das er bisher noch nicht knacken konnte.“

Sein unnatürlich breites Grinsen streckte sich nun zu einer fürchterlichen Fratze: „Keins!“
 

~
 

„Und ich sage es Ihnen gerne noch einmal: Wir arbeiten nur mit unserem privaten Sicherheitsservice.“, die rothaarige Frau hinter dem großen, kreisrunden Konferenztisch fluchte. Sie kochte förmlich über vor Wut. „Ich sag es Ihnen sicher auch noch die nächsten zehn Male, die sich mich hier in meinem Büro belästigen wollen: Unsere Sicherheit beruht auf dem höchsten, denkbaren Standard überhaupt!“

Die drei Personen, die ihren Unmut zu spüren bekamen, waren allesamt routinierte Polizisten, nicht frisch von der Akademie, sondern mit gravierender, nicht von der Hand zu weisender Praxiserfahrung. Man könne sicher Neulinge so anschreien, aber den Oberinspektor, der persönlich zusammen mit seinem besten Ermittlerteam gekommen war?
 

Leicht angefressen und im Stolz gekränkt, wandte sich die kleine Gruppe ab um die angespannte Szene nach minutenlanger, fehlgeschlagener Überzeugungskunst zu verlassen, doch der Größte unter Ihnen drehte sich noch einmal zu dem lodernden Weibsbilde um: „Glauben Sie meinen Worten, durch diese Ausstellung könnten sie sich wahrlich ihr ganzes, frisch aufgebautes Projekt ruinieren. Aber Sie wissen ja, was Sie tun – Guten Tag“

Die Hände tief in den graumelierten Mantel vergraben, schloss der große, blonde Mann zu seinen beiden Kollegen auf, murmelte einige Wortfetzen in seinen nicht vorhandenen Bart und schlug die Tür hinter sich mit einem lauten aber dennoch gerade noch höflich erscheinenden Knall zu.
 

„Boss?“, ein aus dem Hintergrund kommender Angestellter rief der Rothaarigen in bedrückender Stimmlage zu, „Waren das schon wieder die Bullen?“

Angesprochene ließ sich nur laut aufatmend in ihren Stuhl sinken: „Wer sonst würde hier so kurz vor der geplanten Übergabe aufkreuzen?!“

„Machen Sie sich keine großen Sorgen, Boss.“, in einer flüssigen Bewegung überreichte ihr ein großer, stattlicher ebenfalls blonder Mann einen harmlos aussehenden Aluminiumkoffer, „Das sind die gewünschten Unterlagen, wie abgemacht.“

„Gut Mäxle. Ich wollte mit Ihnen sowieso über das geplante Event sprechen.“

„Aber selbstverständlich.“
 

Die nur wenige Zentimeter kleinere Frau funkelte ihm prüfend aber zugleich auch anerkennend an, erhob sich von ihrem Platz und trat hinüber zu der großen Fensterfront, die ihr einen Panoramablick auf das anmutende Herz der kühlen Hansestadt im hohen Norden präsentierte.

„In wie weit sind die Vorbereitungen abgeschlossen?“

Sich flüchtig über die streng nach hinten gebundenen Haare fahrend, verfolgte Maximilian jede Bewegung seines Chefs aufmerksam. Obwohl er sich ihres eindeutigen Vertrauens sicher sein konnte, war Zenzie durchaus eine gefährliche, starke und unberechenbare Frau, mit der man es sich besser nicht verscherzen sollte. Er hatte das Gespräch mit dem Oberinspektor Ludwig gehört und innerlich gruselte er sich über den Zorn, den die junge Casinobesitzerin in ihre sonst so liebevolle Stimme gelegt hatte. Aber wie gesagt, die Bayerin war schon immer unberechenbar gewesen und ließ sich nur allzu ungern von anderen Leuten herumkommandieren.

Doch ein wenig beunruhigten ihn die Worte der Polizisten. Was, wenn wirklich jemand plante das Casino zu berauben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Phillia
2010-06-11T11:52:48+00:00 11.06.2010 13:52
OH GILBOBO <3 HE SO AWESOME, n'est-ce pas? Ich bin übrigens wie ein Kettel, der kurz davor ist, vor Überdruck zu Explodieren. Wegen der Spannung. Und so. Du schaffst das so schnell, mit so wenigen, aber genau richtigen Worten ;A;

Außerdem: ALBI HELL YEAH <3 Messör.... ahahahahahah... Für einen Kasinoraub hätte man echt niemand besseren als Gilbo aussuchen können xD

Hehehe. Die Polizisten, habe ich das Gefühl, werden noch ganz schön Probleme bekommen - die einzigen einigermaßen Vernünftigen zwischen zwei grenzdebilen Chaostruppen. Gefällt mir sehr gut! Wütende Zenzie ist natürlich eh immer awesome. Ich hab Angst vor ihr D:
Von:  pokingmadness
2010-06-09T22:29:26+00:00 10.06.2010 00:29
Gna, ein Kommentar ist mehr als überfällig! Also wirklich!
Schade dass man zu den Charakterprofilen keinen separaten Kommentar schreiben kann, denn die sind einfach der Hammer xD ..Und sie machen mich verdammt neugierig!!

Die Kapitel bis jetzt sind superspannend und ich kann kaum erwarten zu erfahren was da alles passieren wird gna! Die gesamte Einführung über die Kapitel hinweg lässt mich jedenfalls auf Großes hoffen °3°

...Muss ich erst deinen Schreibstil erwähnen? Ich erwähne ihn einfach mal. Er ist... gnaaa! (ja, ich bin sehr wortgewandt, ich weiß!) So schön, so schön, so schöööön <3

Und Albi taucht auf!! (Bernd auch als Cameo und überhaupt lauter awesome Charaktere was rede ich eigentlich!) ...Und was fürn Auftritt! Ich war schon etwas verwundert, dass jemand wie Albrecht eine 'Legende' sein kann und 'Messer' mag, wenn doch jemand anderes besonderes gerade diese Eigenschaften... hmm... aber! I see what you did there, Nordy. I see it. And I think I like it veeeeery much! >u<

Schön weiter so! Ich verfolge es gespannt, auch wenn ich manchmal zu träge zum kommentieren bin 8/


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