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Es wird wieder ein X

von

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So bevors losgeht: Danke allen Kommischreibern und danke tei fürs betan.

@ Tei nee null spanier in der verwandschaft, aber 7 jahre spanischunterricht und irgendwie werd ich das immer mal wieder gefragt...^^
 

Seit dem Gespräch mit dem Manager waren mehrere Monate ins Land gezogen. Auf einen heißen Sommer folgte ein kühler Herbst und Toshi war so beschäftigt mit seiner Solo Kariere, dass er das Gespräch gar nicht mehr auf der Rechnung hatte. Es war der Morgen des 10. Oktober. Graue Wolken verdeckten den Himmel und hatten schon vor einer ganzen Zeit die Schleusen für den Regen geöffnet. Ein kühler Wind pfiff durch die Straßen Tokios und durchdrang die dünnen Wände der Häuser und die Kälte nistete sich in den Räumen ein. Die Dämmerung hatte gerade erst eingesetzt, als sein Handy das erste Mal klingelte. Verschlafen tastete der Sänger nach dem Mobiltelefon neben sein Bett.
 

Er war erst vor wenigen Stunden in selbiges gekommen und nun meinte schon der erste Gratulant ihn zu wecken müssen. Endlich fanden seine Finger das Handy. Müde blinzelte Toshi und öffnete die Mail ohne auf den Absender zu achten.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag To-chan“
 

Verwirrt ob der Anrede, blinzelte der Sänger mit den Augen bis ihm klar wurde, dass das Yoshikis Geburtstagsmail war.

„Ich wünsche dir einen schönen Tag und feiere schön. Yoshiki.“

Der Schlagzeuger war immer sehr beschäftigt und trotzdem schaffte er es ihm einen paar Zeilen zu seinem Geburtstag zu schreiben.

To-chan - es schien dem Sänger als wäre es eine Ewigkeit her seit Yoshiki ihn das letzte Mal so genannt hatte. Als sie Kinder waren, hatte Yoshiki ihn nur so gerufen und er ihn, im Gegenzug dazu, Yo-chan. Auch als sie älter wurden und X schon richtig erfolgreich war fiel diese Bezeichnung noch häufig. Toshi war noch zu müde um darüber weiter nachzudenken und da er auch erst in ein paar Stunden aufstehen musste, schlief er schnell wieder ein.
 

„Guten Tag Hayashi-san. Ich soll Yoshiki die Aufgaben bringen.“ Am Vorabend hatte Yoshikis Mutter noch ganz spät angerufen, damit Toshi nicht auf ihrem Sohn wartete und wohlmöglich dachte, dass der andere nur mal wieder spät dran war. Seine Mutter hatte noch kurz mit der seines besten Freundes gesprochen und Toshi erklärt, dass der andere krank sei, dass er ihn aber morgen besuchen könne. Der Schultag war ohne den anderen recht öde gewesen. Zwar hatte er auch noch andere Freunde in der Klasse, aber ohne Yoshiki fehlte ihm einfach etwas.
 

Lächelnd trat Hayashi-san beiseite. Eiligst zog Toshi seine Schuhe aus und schlüpfte in die bereitgestellten Hausschuhe, nur um schnell zu dem Jüngeren zu eilen. Als er an der Tür angekommen war, klopfte er kurz an, bevor er eintrat. „Hey Yo-chan“

Der Angesprochene saß in einem Manga blätternd auf seinem Bett und sah auf als Toshi eintrat. Dieser legte die Schulaufgaben achtlos auf den Schreibtisch und setzte sich zu Yoshiki aufs Bett.

„Mama hat mir die Schokolade verboten“, fiel Yoshiki gleich mit der Tür ins Haus, wobei er eine mitleiderregende Flunsch zog.
 

„Warum denn?“ Toshi legte dem Jüngeren einen Arm um die Schulter und konnte sich kein Grund denken, weshalb die Mutter seines Freundes so etwas machen würde, wo dieser Schokolade doch liebte, wie kein zweiter.
 

„Also gestern kam meine Tante aus ihren Hawaiiurlaub wieder“, begann Yoshiki seine Erklärung. „Die hatte einen ganzen Berg an Schokolade mit Makadamianüssen mit.“ Die Augen des Jüngeren bekamen schon bei der Vorstellung einen schwärmerischen Glanz. „Und dann gingen Mama und meine Tante ins Wohnzimmer und da musste ich doch welche mitnehmen, nicht?“ Mit einem Nicken stimmte ihm Toshi zu, obwohl er sich die Schokolade etwas aufgespart hätte. „Naja, irgendwie waren zehn Tafeln in einer halben Stunde etwas viel, nicht?“ Kurz grinste ihn Yoshiki an, bevor er fortfuhr: „Und als nächstes war ich im Krankenhaus und die haben mir den Magen ausgepumpt.“

Empört guckte der Jüngere drein und setzte ein „Die ganze schöne Schokolade, oder?“ hintendran.
 

Toshi wusste zwar nicht, wie es war oder aussah, wenn einem der Magen ausgepumpt wurde, aber die Vorstellung reichte ihm, um seine Vermutung bestätigt zu sehen: Yoshiki war ein Schokoladenvampier. Verschwörerisch grinste er den anderen an, wobei er eine Tafel Schokolade aus der Tasche seines Pullovers hervor zauberte. Eigentlich hatte er sie nur mitgenommen, um Yoshiki aufzumuntern und nicht, weil er wusste, dass der andere von seinen Eltern keine mehr bekam. Doch so wie er ihn jetzt ansah, schien es so als wäre Toshi Yoshikis Lebensretter. Augenblicklich hielt der die Schokolade ausgepackt in den Händen und biss ein Stück ab. „Willst du auch was?“ Anbietend hielt er den älteren die Schokolade hin. Der brach sich eine Rippe ab und fühlte sich wie Teil einer Verschwörung.
 

Diesmal war es der Wecker, der ihn weckte. Es regnete immer noch. Der Regen prasselte gegen das Fenster, das auf kipp stand und eine kleine Pfütze hatte sich schon auf dem Boden angesammelt. Eiligst war Toshi aufgestanden, nur um dann aus der Küche einen Feudel zu holen, wobei er bedauerte, dass japanische Wohnungen keine Zentralheizung hatten. Kaum hatte er die Wasserlache aufgewischt, schloss er sein Heizgerät an und verschwand unter die Dusche.
 

Gute zehn Minuten später verließ er das Bad. In der Küche war es nun angenehm warm und Toshi bereitete sich sein Frühstück zu. Als er unter der Dusche gestanden hatte, war ihm sein Traum wieder eingefallen und nun beim Kaffeeaufsetzten ließ ihm jener noch immer nicht los. Diese Erinnerung, die mehr als 30 Jahre zurücklag, schien ihm jetzt viel präsenter als sein letzter Auftritt zu sein. Er musste nicht mal die Augen schließen, um sich Yoshikis Zimmer und ihn ins Gedächtnis zu rufen.
 

Die Kaffeemaschine blubberte vor sich hin und schreckte den Sänger aus seinen Gedanken. Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl gehabt, eine längst vergangen Umarmung zu spüren, aber dank der modernen Technik war die Empfindung noch bevor er sie richtig fassen konnte wieder verschwunden. Toshi nahm sich eine Tasse und ließ sich seufzend auf einen Stuhl nieder. All die Jahre hatte er es sich nicht eingestehen wollen, aber er vermisste Yoshiki seinen besten Freund.
 

Doch die Angst vor Ablehnung hielt ihn zurück, sich bei dem Schlagzeuger zu melden, auch wenn er wusste, dass der X wieder vereinen wollte. Deswegen musste er ihn ja aber noch lange nicht als Sänger nehmen, sondern konnte sich ja auch einen neuen Sänger suchen, so wie Yoshiki es mit hide einst geplant hatte.
 

Ganz zufällig schaute Toshi zur Uhr und fuhr erschrocken in die Höhe als er wahrnahm, wie spät es war. „Dabei war doch Yoshiki, der immer zu spät war“, dachte er und bemerkte gar nicht, wie er wieder in seinen Gedanken abdriftete und nur ganz automatisch und ohne Hektig seinen Weg zum Studio bestritt. Der Regen hatte nachgelassen und die Bürgersteige waren bedeckt mit dem bunten Laub der Bäume, das durch den Regen einen schmierigen Belag auf den Wegen gebildet hatte. Die Menschen eilten, wie an jedem anderen Tag, durch die Straßen zur ihrer Bus- oder Bahnstation. Nur an den Stellen, wo der Boden gefährlich rutschig war, gingen sie etwas vorsichtiger. Toshi trotte zu seinem Kleinwagen und fuhr los.
 

Mit einer Verspätung, die er gar nicht wahrnahm, weil sich seine Gedanken immer noch um Yoshiki und ihre gemeinsame Vergangenheit drehten, sein Handy überdies zu Hause neben seinem Bett lag und dort schon mehrmals fröhlich vor sich hin geklingelt hatte, betrat er das Gebäude seines Labels.
 

Einige Support Musiker und ein paar Leute aus dem Label, die eine Überraschungsparty für den Sänger geplant hatten, warteten nun schon unruhig auf ihren Ehrengast in dessen Proberaum, nachdem dieser nicht an sein Handy gegangen war. Schnell liefen sie zur Tür als die Klinke herunter gedrückt wurde und begrüßten ihren Sänger mit einem „Alles Gute“. Der war durch die stürmische Begrüßung geradezu aus seinen Gedanken fortgerissen worden und schaute nun recht erstaunt, als seine Band ihn zu einer großen Schokoladentorte führte, wo er die Kerzen auspusten sollte. „Wünsch dir was“, rief einer ihm zu und Toshi schloss die Augen, wobei er sich und Yoshiki sah, und blies die Kerzen aus. Kaum war das geschehen wurde die Torte auch schon angeschnitten und Toshi ein großes Stück auf einen Pappteller mit Gabel gereicht. Unwillkürlich musste er daran denken, wie Yoshiki sich auf die Torte stürzen würde und sie innerhalb weniger Sekunden alleine verputzt hätte.
 

„Hey, woran denkst du?“ Der Bassist hatte sich zu ihm gesellt und ihn ganz erstaunt gemustert, wie er sein Stück Torte anstarrte. Auch der Rest der Band schaute ihn fragend an, als er aufsah. „Schmeckt dir die Torte nicht?“

„Doch“, entgegnete er sogleich. „Ich musste nur an jemand denken, der geradezu süchtig nach Schokolade ist.“ Toshi machte eine kurze Pause und setzt dann leise hinzu. „ Jedenfalls war er das, als wir noch beste Freunde waren.“
 

„Du meinst Yoshiki-san, oder?“ Eine betretende Stille trat ein, nachdem der Sänger die Frage mit einem Nicken bestätigt hatte. Auch wenn nicht alle Toshi so lange kannten, hatte doch jeder von ihnen das Ende von X Japan mitbekommen Toshi noch nicht allzu lange kannten, hatte doch jeder von ihnen das Ende von X Japan mitbekommen und damit den Bruch der Freundschaft zwischen dem Schlagzeuger und dem Sänger. „Und ihr habt so gar kein Kontakt mehr?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tei
2010-09-29T14:51:38+00:00 29.09.2010 16:51
7 Jahre? Das reicht glaub ich auch aus, um ein paar Eigenheiten zu übernehmen. Bei mir haben ca. 15 Jahre Englisch auch dazu geführt, dass ich deutsche unregelmäßige Verben nach englischen Grammatikregeln konjugiere (sehr zur Freunde meiner eigenen Beta).

Okay, nun zum Kapitel:
Als ich es korrigiert hab, konnte man deutlich den Fortschritt zwischen der Erstfassung des Prologs und dem 1. Kapitel merken. Du schreibst viel strukturierter und versetzt dich viel besser in den Leser :)
Das du mit der Makadamiaszene bei mir ins Schwarze getroffen hast, hast du ja wahrscheinlich schon bei meiner Korrektur gesehen, ne?
Yoshiki der Schokoladenvampir! *lach*

Ich freu mich definitiv schon aufs nächste Kapitel!!^^

LG
-Tei
Von:  Asmodina
2010-09-28T16:38:10+00:00 28.09.2010 18:38
Oh mann...schreib bloß schnell...das Kapitel macht hungrig


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