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If you want to change the future...

you have to pay the price
von

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Der Anfang eines neuen Lebens Teil 2

Da stand sie nun, Minako Aino, Trägerin des Sternenkristalles der Venus, vor einer großen, aber leeren Bühne, unweit des Mondpalastes. Diese Bühne und alles was dazu gehörte, war nach ihren Vorstellungen und Wünschen entworfen wurden. Sie hatte Bunny eigentlich bitten wollen, sie mit einem kleinen Konzert einweihen zu dürfen, einem Konzert, das sie am liebsten zusammen mit Yaten gegeben hätte. Aber nun…
 

Ein seufzen teilte Minakos Lippen, während sie einige Stufen erklomm und in die Mitte der Bühne trat. Wie es sich wohl anfühlen würde, hier zu stehen, wenn die Zuschauerränge voll waren, mit jubelnden Menschen? Wie es wohl klingen würde, wenn sie hier ihr neustes Lied sang? Wie es wohl sein würde, wenn Yaten dabei neben ihr stehen und mit ihr gemeinsam singen würde? Und wäre es nicht auch toll, Bunny und all ihre Freundinnen unter den Zuschauern zu wissen? Und Minakos Eltern sollten unbedingt dabei sein, vor allem ihre Mutter, damit die ehemalige Kriegerin der Venus ihr endlich beweisen konnte, dass es nicht nur ein naiver Traum von ihr gewesen war, Sängerin zu werden.
 

Aber letzten Endes würde nichts von den Dingen eintreffen, die sie sich in diesem Augenblick vorstellte. Nicht, wenn eine so düstere Zukunft vor ihr lag… oder womöglich gar keine Zukunft. Der Blick der Venusprinzessin fiel auf den Palast. Sie hätte dort bleiben und warten sollen, auf das Ende oder den Neuanfang. Aber sie hatte es nicht fertig gebracht, im Versammlungsraum zu sitzen und mit den anderen darauf zu warten, dass man ihnen sagte, ob Bunny und ihr Baby den Kaiserschnitt überlebt hatten, oder nicht.
 

Ja, Bunny hatte sich plötzlich für den Kaiserschnitt entschieden, plötzlich, weil die Entwicklung von Michirus Schwangerschaft alle in Angst versetzte hatte. Angst um Bunny und ihr ungeborenes, von dessen Leben alles Leben in diesem Sonnensystem abhing. Seiya, Amy und Rei hatten viel auf die Königin einreden, sie geradezu betteln müssen, dem Eingriff endlich zu zustimmen, aber letzten Endes war es ihnen gelungen, die junge Königin des Mondes zu überzeugen. Und nun… mussten sie alle warten. Warten und auf das Schlimmste gefasst sein. Denn nachdem Bunny und ihr Baby so schwach waren, konnten Amy und ihr befreundeter Arzt Akio nichts versprechen, außer dass sie alles in ihrer Macht stehende tun würden. Aber das hatten sie sicherlich auch bei Michiru getan und letzten Endes hatte es nicht gereicht, um alle Leben zu retten. Und allein der Gedanke, dass Bunny sterben könnte…
 

„Solltest du nicht im Palast sein?“ Yaten trat unerwartet auf die Bühne und fand sich Minakos überraschten Blick gegenüber. „Ich…“, er wendete seinen Blick ab, aber nicht, weil seine Worte nicht ehrlich gemeint waren, sondern weil es ihm so schwer fiel, sie überhaupt aus zu sprechen. „Ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte dich vorhin nicht so anfahren sollen. Es ist schließlich nicht deine Schuld, dass ich keine Kriegerin mehr bin…“, eigentlich erwartete der Weißhaarige nun eine Reaktion, wenn er sich auch nicht ganz sicher war, was genau er nun von Minako zu erwarten hatte, aber es geschah nichts. Sie sah ihn einfach nur weiter an und ihr blick war irgendwie… verzweifelt? „Die Prinzessin hat mir erzählt, wie die Versammlung gelaufen ist. Und… sie Taiki und ich, waren uns einig, nachdem wir von den neusten Entwicklungen erfahren haben, dass… wenn diesem Kind oder Bunny etwas passieren sollte, ihr alle auf Kinmoku willkommen seid.“ Eine weitere Zeit des Schweigens verging, doch als Reaktion kam keine Antwort, sondern eine Schwall Tränen, der Minakos Wangen hinunter floss und wenig später hatte sie sich auch schon Yaten in die Arme geworfen.

„Sie darf nicht sterben!“, schluchzte die Prinzessin der Venus verzweifelt. „Bunny darf einfach nicht sterben.“
 

~*~
 

Es war ewig her, dass sie einen Raum wie diesen betreten hatte, ewig her, dass sie sich in einen traditionellen Kimono gekleidet und sich vor das Feuert gesetzt hatte, um in die Zukunft zu sehen. Aber sie musste es einfach tun. Sie musste es versuchen. Musste versuchen zu sehen, was auf sie alle zukommen würde und ob es überhaupt eine Zukunft für sie gab…
 

Yuichiru hatte sie ohne zu zögern rein gelassen, hatte ihren alten Kimono unbeschadet aus einem Schrank hervor gezaubert und Rei hatte das Band, dass er ihr seinerzeit für ihre Haare gegeben hatte, aus Angst sie würde es sich verbrennen, in eben jene hinein gebunden. Als Glücksbringer und als Zeichen für Yuichiru, dass sie ihn in all den Jahren, die sie ihn nicht besucht hatte, dennoch nicht vergessen hat. Das er ihr immer noch wichtig war. Sehr wichtig sogar.
 

Genau genommen und das war Rei bereits seit einer kleinen Weile bewusste, durfte sie jetzt eigentlich endlich mit ihm zusammen sein, sogar eine Familie mit ihm gründen… und wäre die Lage anders, dann wäre das der Grund gewesen, warum sie ihn in diesem neuen Hikawatempel aufgesucht hätte. Sie wäre ihm um den Hals gefallen, hätte ihn einfach geküsst und darauf gehofft, dass er ihren Kuss erwidern würde und dann hätte sie ihm endlich alles gesagt. Ihre Liebe gestanden und…

Aber nein, sie hatte jetzt nicht das Recht, sich solche schönen Dinge vor zu stellen, nicht jetzt, wo Bunnys Leben und das Schicksal der Menschen dieses Sonnensystems auf Messers Schneide stand. Stattdessen würde sie beten. Sie würde das Feuer anflehen ihr eine Zukunft zu zeigen, in der Bunny lebte, sie und ihr Baby.
 

Und während sie das tat, so wusste sie, dass Yuichiru hinter ihr stand und sicher ging, dass jemand da war, der sie festhalten würde, sollte das Feuer ihr nicht die Zukunft zeigen, die sie sehen wollte…
 

~*~
 

Sie hatte ein Beruhigungsmittel bekommen und war dann ganz schnell eingeschlafen. Ganz ruhig lag sie da, mit ihrem blassen und von den Tränen immer noch nassen Gesicht. Ihr Atem war ruhig, so ruhig und leise, dass man ihm in dem Trubel, der normalerweise im Palast herrschte, niemals gehört hätte. Aber es war alles still. Zu still.
 

Es machte Haruka wahnsinnig, dass sie nichts tun konnte, weder für Michiru, noch für Bunny, die sich, so schwach wie sie war, nun doch einem Kaiserschnitt unterzog. Was war, wenn das Baby der Königin sterben würde? Es war sehr schwach, die Chancen für es standen denkbar schlecht. Und selbst wenn dieses Kind überlebte… was war das Sonnensystem noch wert, ohne Bunny, die es mit ihrem immerwährenden strahlen erhellte? Nicht einmal das wärmende, Leben erhaltende Licht der Sonne, konnte es mit dem Licht aufnehmen, dass von der Königin des Mondes ausging. Diesem wunderbaren, warmen Licht der Hoffnung, dass selbst in den dunkelsten Zeiten hell leuchtete. Wenn dieses Kind überleben würde, dann war zwar das Sonnensystem damit gerettet, doch wenn Bunny starb, würde es ein dunkler und trauriger Ort sein.
 

Vorsichtig hauchte Haruka einen Kuss auf die Hand von Michiru, die sie schon so lange fest in ihrer hielt, selbst jetzt noch, wo ihre Partnerin längst tief und fest schlief und ihren Kummer hoffentlich für diese kurze Zeit vergessen hatte. Die Prinzessin des Neptuns wusste von nichts. Von nichts außer dem Unglück, das sie selbst heimgesucht hatte. Würde sie aufwachen und auch noch erfahren müssen, dass Bunny gestorben, vielleicht auch noch das ganze Sonnensystem dem Untergang geweiht war, dann würde auch kein Beruhigungsmittel der Welt sie noch davor retten können, an der übermächtigen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu zerbrechen. Und mit Michiru, würde auch noch das Letzte verschwinden, das Harukas Leben lebenswert machte.
 

Naja…
 

Nicht ganz das letzte.
 

Ein kleines Baby, so klein, dass man kaum glauben mochte, dass es überhaupt überlebensfähig war, lag in einem Brutkasten, in dem Krankenzimmer, in dem auch Michiru lag. Unweit von deren Krankenbett, war das kleine hilflose Wesen an etliche Schläuche und Maschinen angeschlossen, welche zwar keine großartigen Geräusche von sich gaben, aber mit blinkenden Lichtern stetig ihre Funktion bestätigten. Die Überlebenschancen dieses Babys waren gering. Vielleicht sogar geringer, als die von Bunnys Baby. Dennoch lebte es, lebte, im Gegensatz zu dem anderen Baby, dass Michiru geboren hatte. Ihr Schrei, der Schrei der Haruka durch Mark und Knochen gegangen war, der von Seelischen, aber nicht körperlichen Schmerz gesprochen hatte, war ein Schrei der Verzweiflung gewesen, Verzweiflung darüber, dass das zweite Kind, dass sie geboren hatte, bereits tot zur Welt gekommen war. Und die Gewissheit darüber, die ihr die Tatsache gegeben hatte, dass sie den kleinen neuen Sternenkristall des Neptun nicht mehr hatte spüren können.
 

Haruka wollte sich gar nicht vorstellen, wie sich Michiru gefühlt haben musste, sie wollte es nicht und sie konnte es nicht. Es war der Prinzessin des Uranus nicht egal, dass eines ihrer Kinder nie die Chance gehabt hatte zu leben oder dass das Leben des anderen Kindes an einem seidenen Faden hing. Aber Michiru war ihr einfach wichtiger. Sie konnte fast jeden Verlust ertragen, so schrecklich er auch war, so lange ihr nur dieses sanfte Wesen erhalten blieb, dass ihr seid ihrer gemeinsamen Mission damals, jeden noch so schweren Schritt erleichterte.
 

Als Amy aus dem Zimmer gekommen und Haruka über die Lage aufgeklärt hatte, war nicht einmal wirklich zu ihr durchgedrungen, das eines ihrer Töchter nicht lebte, alles was zu ihr durchgedrungen war, war das Michiru zwar körperlich soweit in Ordnung war, aber seelisch gerade an dem Verlust zu zerbrechen drohte. Mittlerweile hatte Haruka Zeit gehabt, darüber nach zu denken, aber es war nicht viel Zeit gewesen, denn die Nachricht von Bunnys Kaiserschnitt hatte ihre Prioritäten einmal mehr wechseln lassen. Vielleicht war es ja hartherzig und sicherlich würde nicht nur Michiru sie dafür verurteilen, dass das Leben ihrer Kinder erst an dritter Stelle kam, aber das änderte nichts an Harukas Meinung, nichts an ihren Gefühlen. Michiru und Bunny, waren ihr das wichtigste und liebste auf der Welt und so lange ihr Überleben nicht sicher war, konnte und wollte sich Haruka auf keine anderen Gedanken und Gefühle einlassen…
 

~*~
 

Makoto schloss die Tür des Backofens und wischte sich mit der Hand über die feuchte Stirn. Backen, dass war es, was ihr half, die Nerven zu bewahren. Sie konzentrierte sich auf diese trivialen Dinge, wie das Rezept, versuchte sich mit Experimenten ab zu lenken, wie dem, was wohl passieren würde, wenn sie die Kekse mit Nüssen dekorieren oder dem Teig Vanillepulver hinzufügen würde. Sie versuchte sich auf zu heitern, mit dem Gedanken, wie gut allen ihre Süßen Plätzchen tun würden, wenn der ganze Stress erstmal vorbei und alles wieder gut war.
 

Aber… würde es überhaupt dazu kommen? Was war wenn…?
 

Nein!

Entschieden schüttelte Makoto mit dem Kopf. Sie durfte nicht daran denken. Es würde sicher alles gut werden. Und wenn Bunny erstmal erfuhr, dass es leckere Kekse á la Makoto gab, dann würde sie sich auch sicherlich ganz schnell wieder erholen. Ein Grund mehr, sich richtig rein zu hängen.
 

Gerade wollte Makoto mit den Schokoplätzchen beginnen, als es an ihrer Tür klopfte. Beinahe hätte sie vor lauter Schreck das Mehl fallen lassen. „Ja?“ Was war, wenn es jemand war, der ihr sagen wollte – oder musste – wie Bunnys Kaiserschnitt ausgegangen war? Makoto warf einen Blick nach draußen. Es war Nacht, aber auf dem Mond bedeutete das etwas ganz anderes, als auf der Erde. Der Mond umkreiste die Erde in mehreren Tagen, ob die Sonne hier also zu sehen war oder nicht, hing davon ab, welcher Teil des Monats es war und sie waren im Moment noch in den kalten und dunklen Nächten, in denen man die Sonne nicht sehen konnte. Ihr Licht wäre theoretisch natürlich hell genug gewesen, um es irgendwie wahr zu nehmen, auch wenn der kleinere Mond hinter der Erde verschwunden war, aber nicht jetzt. Nicht, wenn die Leuchtkraft des wärmenden Sternes so schwach war, dass sie gerade mal noch die Erde erreichte. Also konnte Makoto natürlich auch nicht sagen, ob derjenige, der eben die Tür zu ihrer Küche öffnete, ihr gute Nachrichten bringen würde, oder nicht. Außerdem, würde selbst das scheinen der Sonne, nicht zwangsläufig eine gute Nachricht bedeuten.
 

Aber anstatt einer der früheren Kriegerinnen, betrat Taro zu Makotos Verwunderung – aber natürlich auch Freude – den Raum. „Ich wusste, dass du hier bist. Schön, dass ich wenigstens irgendjemanden in diesem riesigen Ding finde.“ Er lächelte, aber Makoto fiel es trotz ihrer Freude über das Wiedersehen, irgendwie schwer, die Geste zu erwidern. Taros Gesicht wurde ernst, als ihm klar wurde, dass Makoto nicht wirklich in guter Stimmung war. „König Endimyon schickt mich“, erklärte er also in seinem offiziellen Ton als einer der Berater des Königs. „Miss Meioh und Miss Tomoe sind noch nicht auf die Erde zurück gekehrt, er wollte irgendetwas wichtiges mit ihnen besprechen. Er hat mich geschickt, um hier nach dem Rechten zu sehen. Aber ich habe bisher niemanden gefunden. Der Palast ist wie ausgestorben. Ich habe nicht einmal irgendwelche Bediensteten gesehen. Ich kann von Glück reden, dass die Räumlichkeiten in denen ihr untergebracht seid, so gut markiert sind, sonst hätte ich ja nicht einmal dich gefunden.“ Ehrlich gesagt, war Taro ohnehin nicht begeistert, dass er hier sein musste. Er mochte diesen dunklen und Tristen Ort nicht und er mochte die allgemeine Entwicklung der Dinge nicht. Was war er? Ein Laufbursche, dass er extra hier her musste, nur um Setzuna und Hotaru zurück zu holen? Und hätte es die Splittung der Königreiche nicht gegeben, wäre es ohnehin kein halb so langer Weg gewesen, um die beiden ausfindig zu machen, dann hätte dies der König vielleicht auch selbst tun können. Aber nun war es ohnehin nicht mehr zu ändern. „Der König hat mir erzählt, dass mit Miss Kaioh etwas nicht in Ordnung war und die beiden deswegen noch hier geblieben sind, nach der Versammlung. Ist vielleicht etwas Schlimmes passiert, dass die beiden noch nicht zurück sind?“

Makoto holte tief Luft, öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Was sollte sie denn jetzt sagen? Wie sollte sie es ihm erklären? Im Grunde war es einfach, sie müsste nur sagen, was eben Fakt war, aber das würde auch bedeuten, dass sie die Gedanken daran zulassen würde und das wollte sie nicht. Sie wollte sich einreden, dass alles gut und in Ordnung war und dass es keinen Grund zur Sorge oder Beunruhigung gab. „Ich…“, begann sie schließlich, doch kein weiteres Wort wollte aus ihrem Mund kommen. Sie seufzte. Nein, es ging einfach nicht. „Ich bin froh dass du da bist. Ich wollte schon die ganze Zeit mit dir reden. Hast du einen Moment? Wenn ich alles gesagt habe, können wir Setzuna und Hotaru zusammen suchen“, dann konnten die beiden ihm erklären, was Makoto einfach nicht aussprechen konnte.

„Okay“, es war prinzipielle nicht so, dass Taro es wirklich eilig hatte. Und Endimyon würde auch noch etwas warten können. Er war seit dem Auszug der Königin sowieso viel zu ungeduldig und unfreundlich geworden. Taro wusste, dass es nur daran lag, dass er unzufrieden war, vielleicht auch irgendwie verzweifelt, weil sein Leben diese Wendung genommen hatte, aber als eine Rechtfertigung sah er es trotzdem nicht. Und unter diesen Umständen, konnte er es sich ruhig erlauben, ein wenig bei Makoto sitzen zu bleiben und mit ihr zu reden, das tat er ohnehin lieber, als nach irgendwelchen ungehorsamen ehemaligen Sailor Kriegerinnen zu suchen. „Was gibt es denn?“

Makoto legte das Mehl beiseite, wischte ihre Hände an ihrer grünen Schürze ab und entledigte sich dieser kurz darauf. Sie sah immer noch nicht wirklich „frisch“ aus. Nicht so, wie sie in all ihren Vorstellungen immer ausgesehen hatte, wenn sie vor Taro stand und ihm sagte, was sie schon so lange hatte sagen wollen, aber es musste reichen. Außerdem, waren sie weder in einer kitschigen Liebesschnulze, noch in einem albernen Manga, im realen Leben, war eben nicht immer alles perfekt, schon gar nicht, wenn man jemanden seine Gefühle gestand. „Jetzt, da ich keine Sailor Kriegerin mehr bin… habe ich die Möglichkeit, mein Leben endlich selbst zu gestalten. Und das bedeutet auch das ich… das ich… Also…“, Makoto strafte die Schultern, während Taro sie immer noch geduldig, aber fragend ansah. „Ich liebe dich, Taro, schon lange und jetzt kann ich es dir endlich sagen, weil ich jetzt auch endlich mit dir zusammen sein darf. Ich weiß natürlich, dass ich nicht immer ganz einfach bin, aber-“, doch weiter kam sie nicht, denn der Berater des Königs hatte sie bereits an sich gezogen und geküsst.
 

Doch obwohl Makoto in diesem Moment unglaublich erleichtert und glücklich war, floss eine kleine Träne ihre Wange hinab. Hoffentlich würde Bunny morgen noch da sein, damit sie ihr sagen konnte, dass sie endlich, endlich ihren Traumprinzen gefunden hatte…
 

~*~
 

Setzuna und Hotaru, hatten sich in einen versteckten Winkel des Gartens begeben, unweit des Spielplatzes, den die Königin extra hatte bauen lassen, wenn die kleine Lady einmal zu besuchen kommen würde, und nahe eines hübschen Brunnens. Es war eine ganze Weile still gewesen, zwischen den beiden, die eine Art Mutter-Tochter-Beziehung hatten. Aber nun brach Hotaru das Schweigen.
 

„Was wirst du tun?“, fragte sie leise, während sie hinauf blickte, zu dem großen Turm des Mondpalastes, dessen Dach eine goldene Kuppel war. In diesem Turm waren die Gemächer der Königin untergebracht. Natürlich war sie im Moment nicht dort, aber es gab der Prinzessin des Saturn dennoch ein beruhigendes Gefühl, dort hinauf zu schauen, fast so, als wäre das warme Licht, dass ihre Königin ausstrahlte immer noch dort und würde ihr Hoffnung geben.

„Was meinst du?“, Setzunas Blick lag auf dem Brunnen. Das Becken bestand aus einem Sechseck und in der Mitte des Beckens stand eine Statue, eine Frau, aus deren Händen wie durch Zauberei das Wasser sprudelte. Die Frau hatte Ähnlichkeit mit Michiru und sie war es auch, an die Setzuna im Moment dachte. Nicht, weil ihr Bunnys Schicksal oder gar das des Sonnensystems egal war, sondern einfach nur, weil Michiru immerhin eine enge Freundin war. Setzuna wusste, wie sehr sie sich immer Kinder gewünscht hatte und mochte sich gar nicht vorstellen, wie es sie schmerzen musste, dass eines ihrer Kinder bereits tot auf die Welt gekommen war. Das eines der Kinder überlebt hatte, war in einer solchen Situation sicherlich kein Trost, schon gar nicht, wenn noch nicht einmal sicher war, ob das Kind überhaupt überleben würde.

„Ich meine das, was König Endimyon in der Versammlung gesagt hat.“ Hotaru war so jung, dass sie im ersten Moment gar nicht bemerkt hatte, dass auch sie gemeint war, als der König gesagt hatte, dass die ehemaligen Kriegerinnen schnellstmöglich Kinder bekommen müssten. Jetzt, wo das so langsam zu ihr durchgesickert war, war allerdings nicht ihre größte Sorge, wie sie das machen sollte oder ob sie überhaupt Mutter werden wollte, viel mehr machte sie sich sorgen um ihre Ziehmutter, die einstige Sailor Pluto.

„Nun, auf jeden Fall brauche ich mir keine Sorgen um dich zu machen, du bist ja bei Gregor offenbar in den besten Händen“, lächelte Setzuna, sich wohl bewusst, dass das nicht das war, was Hotaru gemeint hatte. Natürlich war auch die Prinzessin des Pluto nicht umhin gekommen, sich selbst zu fragen, was sie nun tun würde, aber sie hatte keine wirkliche Antwort darauf gefunden. Setzuna hatte nie darüber nachgedacht, wirklich Mutter zu werden. Der Mann, den sie liebte, war für sie unerreichbar und mit ihrer Rolle als Hotarus und Chibiusas Ersatzmutter, war sie eigentlich auch sehr zufrieden. Sie hatte prinzipielle nichts dagegen, Mutter zu werden, erst recht nicht, wenn es der Sicherheit des Sonnensystems zu Gute kam. Aber… wie sollte sie das anstellen, ohne Mann an ihrer Seite?

Hotaru war rot geworden. Ja, sie verstand sich gut mit Gregor und sie mochte ihn wirklich gerne, aber weder waren sie beide ein Paar, noch war sie so weit, ihn als Vater ihres Kindes in Betracht zu ziehen, wobei ihr jetzt bewusst wurde, dass sie das vielleicht würde tun müssen, denn im Augenblick gab es keinen anderen Mann bzw. jungen Mann in ihrem Leben, der ihr nah genug stand, um ihm zu erlauben, ihr so nahe zu kommen. Und immerhin drängte die Zeit. Durfte sie da wirklich lange überlegen? Durfte sie sich Zeit lassen, sich richtig zu verlieben und diese Liebe erst einmal zu genießen? Irgendwie nicht. „Das hab ich nicht gemeint, und das weist du“, sagte sie schließlich, innerlich seufzend. Bunny hatte sich gewünscht, dass sie alle ein normales und glückliches Leben leben konnten, aber irgendwie war das ganze nach hinten los gegangen.

„Ich weiß. Aber… ich kann dir leider keine Antwort geben, denn ich habe noch keine Ahnung, was ich nun tun werde“, sie hatte genau genommen im Moment auch noch andere Sorgen. Wenn Bunny etwas geschehen solle, wäre das gleich aus mehreren Gründen eine Katastrophe für dieses Sonnensystem und könnte unter Umständen den Untergang des Silvermillennium bedeuten. Es könnte sein, dass man Endimyon stürzte und Chibiusa nie gebrauch von ihrem Recht auf den Thron machen konnte. Und selbst wenn, würden harte Zeiten auf sie alle zukommen. Zeiten in denen sie wirklich anderes zu tun haben würde, als sich einen Mann zu suchen, der sie schwängern konnte.
 

Hotaru nickte verständnisvoll. Was sollten sie nur tun, wenn es zum äußersten kam?
 

~*~
 

Die große Uhr zeigte an, dass es bereits nach ein Uhr am Morgen war, als Amy sich erschöpft zu Boden sinken ließ. Mit dem Rücken an der Wand gelehnt schloss sie einen Moment die Augen, beachtete nicht, wie kalt der Marmor war, auf dem sie saß, sie wollte einfach nur einen Moment aufatmen. Sich sammeln. Dieser Tag hatte alles von ihr gefordert und jetzt war sie am Ende.
 

„Du solltest dich ausruhen.“ Akio Kano trat auf Amy zu und kniete sich zu ihr herunter. Auch er war erschöpft, aber er lächelte. „Wenn du möchtest, werde ich deinen Freundinnen Bescheid geben.“

Die Prinzessin des Merkur wollte zuerst ablehnen, aber wenn man bedachte, dass sie schon jetzt kaum noch stehen konnte, wie sollte sie da ihren Freundinnen gegenüber treten und ihnen auch noch alles erklären? Dazu hatte sie keine Kraft mehr. Also nickte sie dankbar, anstatt das Angebot ab zu lehnen. „Kannst du mir noch einen Gefallen tun? Ich weiß, dass du auch erschöpft bist, aber könntest du trotzdem noch nach Michiru und ihrem Baby sehen?“ Sie würde nicht ruhig schlafen können, wenn nicht jemand sicher gehen würde, dass es Michiru und ihrem Baby dem Umständen entsprechend gut ging.

„Natürlich. Ich werde heute Nacht auch hier bleiben, sollte es bei einer von unseren Müttern oder deren Babys einen Notfall geben. Damit du dich heute Nacht ausruhen kannst.“ Immer noch lag dieses Lächeln auf Akios Gesicht. Dieses angenehme Lächeln, das Amy so lieb gewonnen hatte, seit sie ihm hier auf dem Mond das erste Mal wieder gesehen hatte.

Amy richtete sich etwas auf und schüttelte mit dem Kopf. „Das kommt nicht in Frage! Du musst dich doch auch ausruhen!“ Außerdem war es nicht seine Aufgabe, sich um die Palastbewohner zu kümmern, sondern ihre. Sie hatte ihn nur her gebeten, weil er auf dem Gebiet mehr Ahnung hatte und sie wusste, dass sie es nicht alleine geschafft hätte.

„Unsinn!“, er lachte, während er aufstand und auch ihr dann auf die Beine half. „Ich hatte heute frei, wie du weist und konnte lange schlafen. Außerdem habe ich ja auch nicht vor, die ganze Nacht wach zu bleiben, ich werde mich einfach auf die Couch in deinem Untersuchungsraum legen, dort bin ich in der Nähe der Patienten und kann trotzdem etwas schlafen. Mach dir also keine Sorgen um mich, sondern kümmere dich lieber um dich! Deine Freundinnen werde dich die nächsten Tage sehr brauchen, es ist also besser, wenn du all deine Kräfte sammelst.“

Einen Moment wollte sie erneut wiedersprechen. Ihm sagen, dass er doch nicht auf der Couch schlafen könne und er heute wirklich schon genug für sie alle getan hatte, doch sein Blick zeigte ihr, er würde den Wiederspruch ohnehin nicht dulden. „Also gut“, nickte sie daher schließlich. „Ich danke dir… für alles“, sie hauchte ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange und verschwand dann in Richtung ihrer Gemächer…
 

~*~
 

„Gott sei Dank“, Haruka atmete tief aus, nachdem sie die gute Nachricht von Seiya erfahren hatte. Bunny und ihr Baby hatten überlebt. Sie waren beide schwach, aber die Chancen standen gut, dass sie sich erholen würden. Vor allem, wenn niemand mehr die Sonnenkristall für seine Wünsche missbrauchte.

„Und wie geht es euch?“ Seiya hatte sich die Beine vertreten wollen, einen Moment etwas runter kommen, nun da das schlimmste überstanden war und Bunny und sein Baby ruhig schliefen. Daher war es ihm eine willkommene Gelegenheit gewesen, anstelle von Akio den anderen die guten Nachrichten zu überbringen, damit dieser sich etwas ausruhen konnte, bevor er noch einmal nach den beiden frisch gebackenen Müttern und ihren Kindern sah. Und es war ihm ein Bedürfnis gewesen, es zuerst Haruka zu sagen, von der er wusste, dass sie mit am meisten an der Ungewissheit gelitten hatte, nachdem sie selbst eigentlich schon genug ertragen hatte, an diesem einen scheinbar endlos langen Tag.

„Unverändert“, war alles, was die einstige Sailor Uranus sagen konnte. Michiru schlief noch, der Zustand des Babys war ebenfalls – soweit sie das beurteilen konnte – genau so, wie vor einigen Stunden. Und eigentlich war Haruka froh darüber, denn sie wusste nicht so wirklich, wie sie damit umgehen würde, wenn Michiru aufwachte und ihr wieder bewusst wurde, was passiert war oder was sie tun sollte, wenn das Baby irgendwelche Laute von sich gab oder sonst irgendetwas mit der Kleinen nicht stimmte.

Seiya nickte. Er wollte sich nicht vorstellen müssen, was Haruka und Michiru gerade durchmachten. Der Gedanke alleine, Bunny oder dieses Kind zu verlieren, war für ihn schon kaum erträglich gewesen. Aber wie er damit umgegangen wäre, hätte er den kleinen Engel wirklich verloren, dem Bunny da das Leben geschenkt hatte, das wollte sich der Geliebte der Königin gar nicht vorstellen müssen. „Ich hoffe du weißt, dass wir alle für euch da sein werden. Bunny wäre ja am liebsten sofort zu euch gekommen, aber… naja, du weißt ja, wie die Dinge standen.“ Allerdings war sich Seiya sehr sicher, sobald Bunny imstande war, ihr Bett zu verlassen und eine Weile aus eigener Kraft auf ihren Beinen zu stehen, würde das erste sein, was sie tat, Haruka und Michiru auf zu suchen, denn sie konnte nicht glücklich sein, wenn ihre Freunde es nicht waren.

Dieses mal war es Haruka, die nickte, aber sie wollte nicht weiter auf das Thema eingehen. „Habt ihr schon einen Namen für eure Tochter?“

„Nein. Wir hatten nie so wirklich die Gelegenheit, darüber zu sprechen. Außerdem… hatte ich etwas Angst vor Bunnys Vorschlägen. Ich meine… die kleine Lady heißt „Bunny Serenity“, sehr einfallsreich, oder?“, gab Seiya schmunzelnd zu und er war froh, dass er im Gegensatz zu Haruka, allen Grund hatte, Gesten der Freude und Erleichterung zu zeigen.

An Harukas Mundwinkeln zuckte ein Schmunzeln, aber sie ließ es nicht zu. „Im schlimmsten Falle nennt sie sie Cooki“ Es sollte eigentlich ein Scherz sein, aber es wäre Bunny durchaus zu zutrauen.

Seiya seufzte, offenbar weil er das ebenso sah.

„Okay, ich sehe schon, ich muss mir etwas einfallen lassen, bevor Bunny auf solche Gedanken kommt“, und das bedeutete, dass er sich beeilen musste.
 

~*~
 

Mamoru nickte, nachdem Setzuna ihn von den Ereignissen auf dem Mond berichtet hatte. „Ich werde der kleinen Lady morgen davon erzählen. Sie sollte besser darauf vorbereitet sein, wenn ihre Mutter sie einlädt, damit sie ihre kleine Schwester sehen kann.“ Und der König war sich ziemlich sicher, dass Chibiusa das eigentlich gar nicht wollte. Sie hatte einen unheimlichen Groll gegen dieses Kind, das die Ehe ihrer Eltern zerstört und ihre Mutter damit soweit fort von ihr gebracht hatte. Aber es sollte nicht Mamorus Sorge sein, wie Chibiusa sich benahm, wenn sie das Baby zum ersten mal sah. Das gehörte zu den Konsequenzen, die Bunny für ihr Handeln tragen musste. Allerdings, auch wenn der König prinzipielle wütend auf Königin Serenity war, war er doch erleichtert und froh, dass sie überlebt hatte. Denn er hatte sich sehr wohl Sorgen um sie gemacht.

„Wenn Ihr wollt, kann ich das auch übernehmen. Es wird ohnehin noch eine Weile dauern, bis sie Chibiusa auf den Mond bitten werden, schließlich muss sich Bunny erst einmal erholen und das Baby ist auch noch sehr schwach und empfindlich.“ Und die kleine Lady war in einem Alter, in dem man viele Krankheiten mit sich rum schleppte. Sie würden den Kontakt also sicherlich nicht sofort wünschen.

„Dennoch sollten wir die kleine Lady darauf vorbereiten.“ Um so eher sie sich an den Gedanken gewöhnte, dass es jemanden gab, den man als ihre „Schwester“ bezeichnen konnte, desto einfach würde es am Ende für sie werden, damit zu leben. „Wie dem auch sei. Ich bin froh, dass Königin Serenity wohl auf und unser Sonnensystem gerettet ist, aber es gibt im Moment etwas wichtigeres, was ich mit dir besprechen will.“ Und er konnte es selbst nicht fassen, dass er das tat…
 

~~~
 

Meine Schreibpause ist zuende und ich freue mich über jeden "alten" Leser, den ich hier wieder begrüßen darf und natürlich auch über jeden neuen Leser, der zu dieser Story gefunden hat.

Trotz der Langen Pause, hier ein paar Organisatorische Sachen: Ich kann wirklich nur jedem raten, ab und zu in meinen Weblog zu schauen, denn dort finden sich immer mal Informationen zu meinen FF. Auch auf Tumblr (http://monasatlantis.tumblr.com/) gibt es immer mal nützliche Informationen und Szenen aus Kapiteln, die gerade in Bearbeitung sind, oder verworfen wurden.

Nach wie vor, stehe ich bei Formspring (Keine Anmeldung nötig) unter dieser Adresse für Fragen zu meinen FF oder auch zu mir selbst zur Verfügung: http://www.formspring.me/ShyMonaAngel
 

Ansonsten, hoffe ich, ihr hattet einen guten Rutsch, fandet das Kapitel einigermaßen interessant und wünsche euch, ein wunderbares Jahr 2013! Bis zum nächsten Kapitel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-01-04T23:52:50+00:00 05.01.2013 00:52
Super Kapi^^


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