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Schmerz und Verdammnis

Kann Voldemort lieben?
von

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Schnee


 

Auch wenn es kitschig klingen mag, ich mag Schnee, wenn er so leise vor sich hin auf den Boden fällt... Ich mag den Geruch, von Schnee. Es riecht so frisch und herrlich kalt... Ich mag die Kälte wenn sie bis durch meine Poren dringt und mich erschauern lässt... Ich mag den Winter, weil der ganze Dreck der Welt unter einer Decke aus weißer Reinheit verschwindet... Ich mag Schnee...

Tochter aus dem Nichts


 

"Potter gut, dass Sie noch hier sind!" Minvera McGonagall kam schnaufend hinter Harry hergerannt. Dieser wandte sich verblüfft um und fragte: "Professor, der Hogwarts Express wird gleich abfahren - wir müssen zu den Kutschen!" Ron und Hermine, die neben ihm standen nickten verwirrt mit den Köpfen. McGonagall hob die Hand und sagte: "Ich weiß, sie bekommen eine andere Heimreisegelegenheit, ich werde sie per Flohpulver zurückbringen, es gibt in der Nähe des Bahnhofs Kings Cross einen angeschlossenen Kamin, kommen Sie alle mit - ich muss Ihnen noch etwas mitteilen!"

Sich gegenseitig verblüfft ansehen, folgten Harry, Ron und Hermine ihrer so gut bekannten Verwandlungslehrerin. Noch verblüffter waren sie, als sie von McGonagall in Dumbledores altes Büro geführt wurden. Sie deutete an sich zu setzten und Harry schielte wie gewohnt zu Dumbledores Portrait hinauf, er war nicht da und er fühlte wieder einmal den dumpfen Schmerz in sich aufsteigen, denn er seit einigen Tagen empfand, es tat ihm weh. Dumbledore war tot und er hatte sich ewige Rache an Snape geschworen und natürlich das Auffinden der restlichen Horkruxe, bei diesen Gedanken umklammerte er das falsche Amulett von Slytherin in seinem Beutel, den er von Hagrid geschenkt bekommen hatte.

Minverva setzte sich hinter den Schreibtisch und senkte kurz den Kopf, als sie etwas aus Dumbledores Schublade zog. Es war eine alte Schneekugel und Harry, Ron, Hermine sahen noch verwirrter drein, als sie es ohnehin schon waren. Minverva stupste die Schneekugel mit ihrem Zauberstab an und plötzlich wirbelten die Flocken wild herum, die Kugel öffnete sich nach oben hin und die Flocken formten so etwas wie großes Bild, langsam erschien in goldenen Farben das Bild einer hübschen jungen Frau in Harrys, Rons und Hermines Alter - sie hatte dieselben durchdringenden blauen Augen, die Dumbledore gehabt hatte.

"Wer ist diese Frau Professor?" fragte Hermine interessiert.

"Sie ist wahnsinnig schön!" brachten Ron und Harry nur stotternd heraus, Hermine sah die beiden scharf und amüsiert zu gleich an und beide senkten betreten den Kopf.

"Keine Sorge, Weasley und Potter -diese junge Frau übt bei allen Männern diese Art von Anziehung aus!" sagte McGonagall amüsiert.

Hermine betrachtete das Bild interessiert und fragte:" Ist sie eine Veela?"

"Nein, das ist nicht Mrs Granger - das Mädchen was sie vor sich sehen, wird ihre neue Aufgabe sein!"

"WIE JETZT?" fragten sowohl Harry, Hermine als auch Ron aus einem Mund.

"Nun - Potter glauben Sie mir, ich weiß nicht alles was Albus Ihnen anvertraut hat, aber diese junge Frau hier, wird für Sie notwendig sein, wenn Sie gegen den Du-weißt-schon-wenn antreten wollen!" sagte Minerva langsam und ließ die drei nicht aus den Augen.

"Inwiefern, Professor?" fragte Harry nun völlig verblüfft. Er sah das Bild des Mädchens an, er schätzte sie auf ca. 17 Jahre, sie hatte lange blonde Haare mit kräftigen dunkelroten Strähnen, blaue strahlende Augen und eine braune Haut, sie war wirklich sehr schön.

"Dieses Mädchen heißt Lillith Mireille Dumbledore!" ließ McGonagall die Bombe platzen.

Alle drei sahen sie an und riefen im Chor: "DUMBLEDORE?"

"Ist/War sie mit Professor Dumbledore verwandt?" fragte Hermine aufgeregt.

"Sozusagen!" sagte Minverva ausweichen, doch sie wusste, dass die drei die Antwort aus ihr rausquetschen würden, dennoch blieb sie noch zurückhaltend.

Harry und Ron sahen die junge Frau an und Ron sagte: "Warum erzählen Sie uns das, Professor?"

McGonagall seufzte auf und sagte müde: "Weil dieses Mädchen nicht nur eine Verwandte von Albus Dumbledore ist, sondern sie müssen sie auch suchen und finden!"

"WARUM?" kam wieder der Dreiklang.

Minerva McGonagall stand auf und blickte aus dem Fenster und Harry war sich sicher, dass er sie noch nie so müde und verzweifelt gesehen hatte. Sie schien auf einmal viel älter, dann drehte sie sich um und sah Dumbledores leeres Gemälde an.

"Sie müssen diese Mädchen finden, weil sie Dumbledores leibliche und einzige Tochter ist!" sagte McGonagall so plötzlich, dass sowohl Harry als auch Ron und Hermine der Mund nach unten klappte.

"Professor Albus Dumbledore hatte eine Tochter?" fragte Harry.

"Mit wem war er denn zusammen?" fragte Ron Stirn runzelnd.

"Wie alt ist sie bitte, das BIld ist doch sicherlich schon viel älter?" fragte Hermine forschend.

Minverva setzte sich wieder hin und sagte: "Hören Sie alle drei, wenn sie Lillith suchen werden, müssen Sie genau nach diesem Bild suchen! Verstehen Sie?"

"Nein, wie kann sie denn erst so jung sein, ich meine Professor Dumbledore ist doch schon sehr alt gewesen!" fragte Hermine, die beiden Jungs nickten bestätigend.

Minverva lehnte sich zurück und sagte: "Es stimmt, Lillith ist eigentlich schon ca 55 Jahre alt - so ungefähr, aber sie sieht dennoch noch aus wie 17."

"Hat sie den Stein der Weisen benutzt um das Elixier der ewigen Jugend zu benutzen?" fragte Hermine.

"Nein ... Miss Granger, die Antwort liegt viel näher als sie glauben. Sie müssen wissen, die Tochter von Albus Dumbledore ist keine Hexe!" sagte Minerva.

"SIe ist ein Squib?" fragte Ron entsetzt.

Hermine versetzte ihm einen Rippenstoß: "Nicht dass sie glauben, dass ich etwas gegen Squibs habe!" ächzte Ron hinzu und fiel vor Schmerz fast vom Sessel.

McGongall sah Harry in die Augen und sagte: "Nein, Lillith ist kein Squib, sie ist wahrscheinlich die mächtigste Magierin in unserer ganzen magischen Welt."

"Wie geht das bitte, Professor?" fragte Hermine.

"Miss Granger, haben Sie schon einmal über Feen gelesen?" Minerva hob gekonnt die Augenbraue nach oben.

Hermine sah sie zunächst verständnislos an und sagte: "Menschen können keine Feen hervorbringen, es sein denn Professor Dumbledore hatte etwas mit einer..." nun bekam Hermine große Augen und McGonagall nickte.

"Was?" Harry und Ron waren genervt von dem offensichtlichen Geheimnis zwischen den beiden Frauen.

Hermine drehte sich zu den beiden um und sagte hingerissen: "Diese Lillith muss die Milleniumsfee sein!"

"Was bitte?" fragte Ron und auch Harry wurde immer verwirrter.
 

McGonagall herbob sich und sagte lächelnd: "Sie müssen inzwischen gelernt haben, Potter und Weasley dass es viele verschiedene Wesen in unserer magischen Welt gibt, Trolle, Riesen, Vampire, Zauberer, Hexen, Meermenschen, Kobolde, Zwerge, Hauselfen, Drachen ... diese Liste würde unendlich weit gehen. Aber kein Geschöpf abgesehen von Einhörner vielleicht ist so rein vom Wesen her, wie die Feen. Es sind Geschöpfe die in ihren eigenen Schlössern über uns im Himmel leben. Sie sind von allen Geschöpfen in keinen Gesetzen erfasst, genießen überall Immunität und sie sind wahrscheinlich die einzigen magischen Wesen die uns Menschen wirklich sehr ähnlich sind. Sie sehen genauso aus wie wir, abgesehen von Flügeln, die aussehen als seien sie aus Licht hergestellt und etwas spitzeren Ohren. Aber es gibt seit Anbeginn der Zeit ein, nennen wir es, eine Prophezeihung, die besagt, dass es einmal einem mächtigen Zauberer und einer Fee gelingen würde zusammen zu kommen, sich zu verlieben und aus dieser Verbindung solle ein Kind entstehen, das einzige Wesen was sowohl Zauberer oder Hexenkräfte und Feenkräfte besitzen soll. Dieses Wesen trägt den Namen Milleniumsfee, weil diese Prophezeihung vor genau 1000 Jahren entstand, als Lillith geboren wurde - Lillith kam auf die Welt als die Prophezeihung bereits 1000 Jahre alt war. Albus und ich waren schon immer sehr gute Freunde, ich wusste als eine von wenigen von der Existenz seiner Tochter, die gemeinsam mit ihrer Mutter ihre Kindheit in der Feenwelt verbrachte. Mit ca 11 Jahren kam sie hierher um an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei unterrichtet zu werden. Sie bekam ein eigenes Training und eigene Schulstunden, da sie im Gegensatz zu den anderen Kindern keinen Zauberstab brauchte und auch das Umgehen mit einem Besen nicht benötigte, da sie ohnehin fliegen konnte."

"Okay, das habe ich verstanden und was hat diese Lillith nun mit Lord Voldemort zu tun?" fragte Harry.

MInverva zuckte kurz bei dem Namen zusammen und sagte: "Lillith ging zur selben Zeit zur Schule als auch Tom Riddle diese Einrichtung besuchte."

"UND?" fragten nun auch Ron und Hermine.

"Nun, Tom Riddle hat es sehr gut versucht geheim zu halten, aber Dumbledore wusste es natürlich. Tom Riddle war in Lillith Mireille Dumbledore verliebt!" sagte Minerva.

Stille herrschte.

"Tom Vorlost Riddle..." begann Ron leise.

"... besser bekannt als Lord Voldemort..." sagte Hermine langsam.

"... war in die Tochter von Albus Dumbledore verliebt?" endete Harry fassungslos.

Minverva erhob sich und sagte als sie vor seinem leeren Portrait stand: "Albus hat alles getan um Lillith vor Tom zu schützen, denn Du-weißt-schon-wer lässt sich nicht mit einem einfachen Nein abtun. Ihr müsst wissen, oder wisst es bereits, dass Tom ein sehr charmanter, gutaussehnder und wahrscheinlich auch der beliebteste Schüler hier war und nun ja, viele Mädchen sind ihm damals hinterhergelaufen - er konnte quasi unter den schönsten Mädchen der Schule wählen. Lillith ist nicht nur unglaublich schön, sie kann auch einzigartig gut singen und war damals neben der Schule her auch in der Gesangsbranche unterwegs. Tom war von ihrer Schönheit, INtelligenz, Ausstrahlung und ihrem Können schwer beeindruckt und wenn Tom etwas wollte, dann war es stehts das Beste und er bekam es für gewöhnlich auch..."

"Lassen Sie mich raten, Professor, Lillith war intelligent und ist auf seine doofen Sprüche nicht eingegangen!" sagte Hermine grinsend.

Minerva lächelte zurück und sagte: "Exakt, richtig Hermine und genau das ist es was Tom niemals verkraftet hat - vielleicht hat er deswegen auch nie verstanden was Liebe ist. Dennoch brauchen Sie Potter, wenn sie gegen den Dunklen Lord antreten wollen, Lilliths Kraft und ihre STärke und auch die Tatsache, dass sie ihn ganz schön verwirren kann, wird Ihnen zu nutzen sein!"

"Gut und schön, und wo finden wir Lillith, Professor?" fragte Harry.

Nun verdüsterte sich McGongalls Gesicht und sie sagte: "Zuvor muss ich ihnen noch sagen, dass wenn sie LIllith suchen sie noch genauso aussehen wird wie eine 17jährige - Feen altern nicht und können sehr alt werden. Sie erhalten sich ihre Schönheit sehr lange. Und was den Aufenthaltsort betrifft.... Tja, Lillith hatte vor langer Zeit einen heftigen Streit mit ihrem Vater und verließ die magische Welt, keiner weiß wo sie ist und was sie gerade macht."

"Wie sollen wir sie dann finden?" fragte Ron.

McGongall stand auf und blickte aus dem Fenster und sagte leise: "EIne Person könnte vielleicht wissen wo Lillith sich gerade aufhalten könnte... Aber ich befürchte es wird schwer werden an diese Person ranzukommen, geschweige denn dass sie mit ihnen reden wird."

"WER, Professor?" fragten alle drei erneut aus einem Mund.

McGongall drehte sich um und sagte: "Sie waren sehr eng befreundet und gingen zur selben Zeit zu Schule, wobei Lillith noch zwei Jahre älter war."

"WER PROFESSOR?" riefen alle drei.

Minerva seufzte und sagte: "Severus Snape!"

Erneute Stille.

"Snape?" fauchten alle drei ungläubig.

Harrys Augen glänzten vor Zorn: "Wenn ich ihn fragen muss, dann werde ich ihn vorher töten!"

"Exakt, deswegen, werden Sie auch nichts tun, Potter - ich werde mich mit Severus in Verbindung setzen... Ich habe die HOffnung noch nicht ganz aufgegeben... Ich habe hierbei meine Beweggründe und nun entlasse ich sie in die Ferien - ich weiß sie werden alle drei nicht mehr zurückkommen, dennoch erholen sie sich und fangen sie dann an zu suchen. Ich werde Ihnen eine Eule zu kommen lassen, Potter. Und ich wünsche Ihnen viel Glück!" damit ging McGonagall zum Kamin, streute Flohpulver hinein und wenige Minuten später waren die Drei verschwunden.

"Haben Sie es ihnen erzählt, MInverva?" fragte eine sanfte Stimme hinter ihr.

Minerva brauchte sie nicht umzudrehen um zu wissen, dass Albus Dumbledore gerade wieder zurückgekehrt war, wenn er denn jemals wirklich weg gewesen war.

"Ja, Albus. Ich hoffe wir tun das richtige, indem wir Lilliths alte Narben wieder aufreissen." Sie drehte sich um.

Dumbledore saß Däumchen drehend da und blickte gerade aus, er nickte langsam und sagte: " Es gibt einige Dinge die ich nicht mehr erledigen konnte, Minerva mich von Lillith zu verabschieden gehört dazu - deswegen schicke ich Harry. Ich sah es ihn seinen Augen - Lillith hat ihn bereits betört, dennoch... ich hoffe das Harrys Verstand und sein Herz ihm genau sagen, was zu tun ist. Schicken Sie Severus noch heute einen Brief."

"Wie können Sie ihm nur trauen?" wisperte Minerva.

"Mich und Severus verbindet sehr viel, Minerva. Schicken Sie ihm den Brief!" damit schlief er ein und McGonagall tat was das Gemälde ihres alten Freundes von ihr verlangte, auch wenn ihr gar nicht wohl dabei war. Sie blickte noch einmal die Schneekugel an, ließ das Bild von Lillith verschwinden sagte leise: "Ich hoffe wirklich, dass du weißt was du da tust, Albus!" damit ging sie in die Eulerei und blickte der Schleiereule nach die in der Abendsonne entschwand.

Ein dreckige, weißes Geschäft


 

"Hey Mel bringst du mir mal ne Packung Kondome mit, ich hab meine schon wieder aufgebraucht - Mel?" eine junge Frau, die eine lange rothaarige Perücke in der rechten Hand hielt, verließ ihr Zimmer. Sie fuhr sich seufzend durchs Haar und sah sich um, sie könnte wieder einmal zusammenräumen. Wenigstens war das Bett schon frisch bezogen. Wo steckte Mel nur???

Verflucht, jeder im Club wusste, dass das Mädchen nicht her passte. Trotzdem waren schon 10 Jahre vergangen, als Mel das erste Mal im Club aufgetreten war. Sie musste sich inzwischen eingestehen, dass obwohl Mel schon lange hier war, sie sich überhaupt nicht verändert hatte. Mel sah immer noch aus wie 17. Gott wie sie die Kleine dafür hasste. Keine der anderen war so jung und schön geblieben wie Mel… Verdammte Frechheit…
 

"Hey Titiana - hast du Mel gesehen?"

Die junge Frau mit der rothaarigen Perücke drehte sich um und sah wie eine Blondine mit riesigen Brüsten auf sie zu kam - natürlich, die Freundin des Chefs musste nie vor 23 Uhr aufstehen. Während Titiana, wie die anderen Mädchen, schon drei Kunden gehabt hatte, konnte Madame Sandy ausschlafen. Tja, wäre sie blond und hätte große Brüste, dann wäre Titiana die erste Lady, aber sie konnte an der momentanen Situation auch nichts ändern – also gute Miene zum bösen Spiel.

"Nein leider nicht, Sandy, ich such sie auch schon - sie hat gesagt sie holt mir Kondome. Von wegen, wie soll ich weiterarbeiten, wenn ich keine habe!" sagte Titiana und klimperte dramatisch mit den verlängerten Wimpern.

"Da hast du Recht, sie sollte mir noch die Haare glätten, wo steckt sie nur!" jammerte Sandy beleidigt.

"Hey was steht ihr zwei da blöd rum, bewegt euch unten stehen die Kunden Schlange!" ertönte die kalte Stimme, die den beiden nur zu gut bekannt war. Sandy und Titiana drehten sich um und sahen ihren Chef Sam vor sich stehen, Gott er sah einfach zu gut für einen Zuhälter aus - Sandy warf sich sofort in Position, ließ ihren BH plötzlich einige Etagen tiefer rutschen und schnurrte verführerisch wie ein Kätzchen: "Samilein, gehen wir noch mal aufs Zimmer?" Sam grinste, schüttelte aber den Kopf und gab ihr einen schnalzenden Klaps auf den Po, und sagte: "Süße, das geht nicht, die Kunden warten, los beeilt euch - geht runter und schleppt die Kerle endlich ab!"

Sandy zog kurz eine ihrer berühmten Schnuten, tappte anschließend schnell davon. Ein lautes Grölen ertönte als sie die Treppe hinunterging. Titiana und Sam hörten bereits drei Kerle auf einmal: "Oh komm her Süße, wie wär es mit einem Tänzchen!"

Sandys typisches Babylachen ertönte und Titiana verdrehte genervt die Augen.

Sam musterte sie dunkel: "Und worauf wartest du?"

"Wenn du es wissen willst, auf Mel. Sie sollte mir Kondome besorgen - ich hatte keine Zeit dafür!" verteidigte sie sich vor dem bösen Blick des Chefs.

Dieser zog frustriert die Augenbrauen in die Höhe und sagte: "Mel ist ohnehin zu spät dran, sie soll den Jungs unten mit ihren Songs einheizen - wozu habe ich bitte eine Attraktion von einer singenden Lady im meinem Club, wenn sie nie da ist, um zu singen!"
 

Er wedelte ungeduldig mit der Hand und Titiana stöckelte mit einer beleidigten Miene davon, um neue Kundschaft anzuwerben. Genervt verdrehte Sam die Augen und wandte sich um. Er ging ins Büro und wollte sich in seinen Sessel fallen lassen, als er bemerkte, dass da bereits jemand saß.

"Oh, Sie sind wieder einmal da!" sagte er und bemühte sich freundlich zu klingen.

"Ja, ich bin wieder einmal da!" kam die kalte Stimme als Antwort.

Sam gruselte es jedes Mal, wenn der „spezielle Freund“ von seiner Mel ankam. Er konnte nicht verstehen, was sie an ihm fand. Mel war schön, wirklich schön, sie hatte lange blonde Haare, unergründliche blaue Augen und sie hatte im Gegenteil zu den anderen Mädchen etwas im Hirn. Der Typ der vor ihm saß, war groß, hatte dafür aber fettige schwarze Haare. Außerdem wirkte er wie eine große Fledermaus und seine schwarzen Augen waren besonders einschüchternd.

Sam richtete sich auf und fragte: "Was wollen Sie denn?"

"Was werde ich schon wollen, kontrollieren ob es meiner Freundin gut geht!" kam die kalte Antwort.

Sam zwang sich zu einem Lächeln und sagte mit einer kleinen kriecherischen Bewegung: "Bitte, wenn sie hier wäre, könnte ich es Ihnen bestätigen!"

Plötzlich ertönte die ersten Takte eines wohlbekannten Liedes und der Unbekannte sagte lächelnd: "Ich nehme an, das bedeutet, Mel ist aufgetaucht!"

Sams Augen blickten verzweifelt zum Himmel und sagte gleich darauf lächelnd: "Anscheinend!"
 

Gemeinsam gingen sie hinunter und beobachten die blonde, schlanke Sängerin mit dem natürlichen schönen Körper einer durchtrainierten 17jährigen, die nun ihre erotische Bühnenschau begann. Mit dem Lied: "Schafft die Männer ran’" aus dem Musical Jekyll und Hyde, fing sie an, dem männlichen Publikum - das wie üblich gigantisch war, wenn sie auftrat - einzuheizen.

Beide Männer sahen fasziniert zu wie Mel die Männer mit wenigen Gesten und einem ausdrucksstarken Gesicht und Blicken gefangen nahm. Am Ende des Liedes wurde Mel umjubelt und um Zugaben angefleht. Sie bemerkte die beiden nicht.

Sam lächelte: "Sehen Sie, es ist alles in Ordnung!"

Es kam keine Antwort.

Verdutzt drehte er sich um und sah, dass die Fledermaus verschwunden war. Nur eine schwarze Rose steckte wie üblich in Sams linker Hosentasche, mit einer kleinen Karte, auf der ein einfaches Symbol abgebildet war. Sam war es nach wie vor ein Rätsel.

Mel hatte ihn nun doch gesehen, ging zu ihm und fragte: "Hat es dir gefallen?"

"Du warst wie immer großartig, meine Süße!" sagte Sam lächelnd und überreichte ihr die schwarze Rose.

Mel schenkte der Karte jedes Mal nur einen kurzen Blick und warf sie dann zu Boden, steckte die Rose in die langen blonden Haare und sagte: "Zwei Auftritte heute noch - dann gehe ich zu Bett!"

Sam nickte nur. Er wusste, dass wenn er Mel zu irgendetwas zwingen würde, sie ohne mit der Wimper zu zucken verschwand, um ihn anschließend mit einem wesentlich schlechter besuchten Club zurückließ. Ohne ihre Gesangs - und Tanznummern wäre der Club bei weitem nicht so groß geworden, wie er heute war. Und dieses Wissen setzte sie bewusst ein. Sam sah ihr nach, als sie sich von Joe dem Barkeeper einen Cocktail mixen ließ und studierte ganz genau ihr Aussehen.
 

Es war ihm ein Rätsel - Mel sah aus wie eine 17jährige, wobei sie mindestens schon 10 Jahre hier arbeitete und nun bereits 27 Jahre alt sein musste. Natürlich war das nicht alt, dennoch sah Mel nicht so aus. Ihr langes honigblondes Haar hatte seinen eigenen besondern Glanz. Sie war gertenschlank, wobei er sie noch nie Sport betreiben gesehen hatte. Viele der andere Mädchen, die bei ihm arbeiteten, gingen regelmäßig ins Fitnessstudio, um ihre hart erarbeitete Figur zu erhalten. Mel hatte das nicht nötig, sie aß was sie wollte und so viel wie sie wollte. Viele der Mädchen tranken auch nur wenig Alkohol. Mel schüttete sich manchmal so zu, dass sie eigentlich bewusstlos in einer Ecke liegen müsste. Hierbei schien sie nicht einmal zu wissen was ein Vollrausch war - sie konnte trinken so viel sie wollte, es schien ihr nichts anzuhaben.

Viele der Mädchen hatten eine Vergangenheit, ob sie auf dem Strich gearbeitet hatten, oder ob sie gedealt hatten. In Sams Club hatten sie eine "anständigere" Art des Anschaffens gefunden. Sie hatten eine Krankenversicherung und wurden jede Woche auf Geschlechtskrankheiten untersucht. Sam hatte einen Fitnessraum eingerichtet und eine Wellnessoase im Keller - all diese Annehmlichkeiten - wie auch ein höhere Gehalt zahlen zu können, dass den Mädchen Freudentränen in die Augen trieb - all das verdankte er eigentlich Mel und ihrem Talent. Dafür schätzte und bewunderte er die junge Frau.

Sam wandte sich ab und ging nun zu einigen Stammkunden um mit ihnen zu plaudern.
 

Mel sah sich um, sie kannte den Club wie ihr Zuhause. Seltsamerweise fühlte sie sich in dieser Art der Dunkelheit sehr wohl. Sie mochte es auf der Bühne zu stehen und den Männern den Kopf zu verdrehen. Viele der Mädchen liebten sie, aber es gab auch genügend, die sie hassten, weil sie einzigartig - nicht "ersetzbar" war. Diese Tatsache gab Mel Immunität und Schutz. Mel sah vor sich hin und trank in die Leer starrend, den leckeren Vitamincocktail aus. Joe, der Barkeeper war einer ihrer zahlreichen Verehrer. Mel kicherte, wenn sie an seine Machosprüche dachte, als sie das erste Mal mit ihm geredet hatte. Ein saftiger Kick in seine Intimsphäre und er hatte sie sofort respektiert.

"Hey Mel, noch ein Drink?" fragte er liebevoll und sah sie zärtlich an.

Er liebt sie sehr.

Mel lächelte zurück und sagte: "Ja bitte den gleichen noch einmal - der ist superlecker!"

"Kommt sofort, Dame meines Herzens!" lachte er.

Mel lächelte, ihr Lächeln verschwand allerdings als sie die Rose in den Haaren unabsichtlich berührte. Sie zog sie heraus und betrachtete sie. Immer wenn sie dachte, die Vergangenheit wäre nun endgültig verschwunden, kam sie so schnell zurück an die Oberfläche, dass sie oft tiefe Risse in den geheilten Narben hinterließ. Die junge Frau seufzte auf und begann wie üblich die Blätter der Rose abzureißen. Nach einigen verlorenen Blütenblättern legte sich Joes Hand auf ihre und er fragte: "Warum zerrupfst du sie jedes Mal?"

"Joe, du bist mein Freund - und wenn du weiter einer sein willst, dann misch dich nicht in mein Leben ein - verstanden!"

Sie warf ihm einen kalten Blick zu und nahm ungerührt ein Feuerzeug, das leere Cocktailglas, zündete die Rose an und atmete den verstörenden Duft der brennenden Blume ein und warf sie, als sie fast abgebrannt war in das leere Glas. Joe wartete bis sie ging und wieder auf der Bühne ihre zweite Nummer abzuziehen - "Simply the Best" von Tina Turner. Wenn er es nicht schon gekannt hätte, würde er ihr mit offenem Mund zusehen. Nun nahm er aber das Cocktailglas, holte die verkohlte Blume heraus und warf sie in einen speziellen Eimer. Dort lagen schon hunderte von Rosen, alle verkohlt und verbrannt. Joe hob sie auf, um eines Tages Mel alle Rosen zeigen zu können und um sie zufragen, warum sie das tat.

Mel war vieles, aber sie hatte eine eiserne Regel: "Frag mich nicht nach meiner Vergangenheit und ich schlitz dir nicht die Kehle auf!"
 

Nach drei Stunden, als der Club leer war, bis auf einige Kunden, die noch die Mädchen in ihre Zimmer begleiteten, ging Mel noch einmal zur Theke und beobachtete Joe. Wie er alles zusammenräumte und abwusch. Dann wartete sie noch einige Sekunden, kam hinter die Theke und fuhr Joe kurz durch die schwarzen zerzausten Haare, die sie an jemanden erinnerten. Sie schüttelte die Erinnerung weg und spürte wie er sie ansah. Joe nahm sie in die Arme und Mel vergrub sich an seiner Brust. Er konnte sie trösten, wie kein anderer. Sie biss ihm spielerisch in ein Ohrläppchen und sagte leise: "Ich will nicht allein sein, heute Nacht!"

Joe kannte diese Stimme, es war jedes Mal so wenn Mel eine Rose bekam. Er fragte nicht nach, ging mit ihr in ihr Zimmer und legte sich zu ihr ins Bett. Er hatte noch nie mit Mel geschlafen, aber er wusste, dass sie sich an solchen Tagen allein fühlte. Er war gerne für sie da, so ähnlich wie ein großer Bruder.

Sie kuschelte sich in seine Arme und Joe fragte leise: "Wenn du irgendwann einmal darüber reden willst, dann bin ich da - das weißt du doch Mel, ja?"

Mel murmelte noch irgendetwas dann war sie bereits eingeschlafen.
 

Als Mel am nächsten Tag erwachte, war Joe weg und sie allein. Nur mit einem kurzen Nachthemd bekleidet, ging sie zu dem großen Panoramafenster, das ihr Lieblingsstück in ihrem Zimmer war. Sie liebte es. Es hatte einen großen Vorsprung. Manchmal, vor allem dann wenn sie sich allein fühlte, setzte Mel sich gerne hin und blickte durch die Fensterscheibe hindurch. Es war bereits Ende November und der Schnee fiel in dicken Flocken. Mel berührte mit ihrer rechten Hand die kalte Scheibe und flüsterte leise: "Ich mag den Schnee, weil er den Dreck der Welt verbirgt..." dann summte sie leise vor sich hin und schlief bald darauf wieder ein.

Währenddessen fiel der Schnee dichter vom grauen Himmel herab und bald hatten die vielen Türme, Zinnen und Verzierungen des alten Villengebäudes, wo der Club untergebracht war, eine dicke weiße Haube. Auch die vielen Dächer der Stadt waren verschneit, und wenn Mel noch einmal hingesehen hätte, wäre ihr aufgefallen, dass Paris nicht so hässlich war, wie sie immer glaubte. Es war eine Stadt, die so war wie sie. Sie hatte zwei Gesichter und Mel gehörte zu keiner Seite - weder Licht noch Schatten und diese Tatsache ließ sie oft verzweifeln.

Von Feen, verkohlten Briefen und Erwachsenenspiele für Frau und Mann ^-^


 

"Harry?"

Der bereits 17jährige Zauberer starrte vor sich hin und betrachtete immer wieder zwischendurch die zwei Bilder, die McGonagall ihm gegeben hatte. Eines zeigte Albus Dumbledore mit einer wunderschönen Frau, die lange grüne strahlende Haare hatte und zarte Flügel auf ihrem Rücken glänzten in der Abendsonne. Gemeinsam sahen sie so perfekt und unantastbar aus, das es Harry ein Rätsel war wie Voldemort die beiden auseinander gerissen hatte. Es war einer der wohl damals schlimmsten Angriffe der Todesser auf die Welt der Feen. Lord Voldemort war schon an die dreißig Jahre alt gewesen und hatte bereits 10 Jahre eine dunkle Herrschaft aufgebaut. Dumbledore war zu jener Zeit auf Besuch bei seiner Ehefrau. Er hatte mitansehen müssen wie Voldemort höchstpersönlich seine geliebte Anastasia getötet hatte. Harry war es unbegreiflich wie Albus noch versucht hatte vernünftig mit Riddle zu reden, als er Harry in die Mysteriumsabteilung gelockt hatte. All das lag erst zwei Jahre zurück, aber für Harry war es eine schiere Ewigkeit. Warum hatte er damals nicht ahnen können, dass er in zwei Jahren einen weiteren Menschen verlieren würde, der ihm viel bedeutet hatte.

"Harry!" nun drang Hermines Stimme endlich zu ihm durch.

"Wie?" er sah verwirrt auf.

Seine beste Freundin mit den buschigen dunkelbraunen Haaren sah ihn besorgt an: "Es ist nicht gut, wenn du so vor dich hingrübelst. Mrs Weasley ist schon dreimal vorbeigekommen und hat dich gefragt ob du ein wenig Pudding haben möchtest und du hast sie dreimal ignoriert - ich hab übrigens gesagt, dass du Pudding liebst!" damit nahm sie ihm entschieden die Fotos weg und drückte ihm stattdessen eine Schüssel mit köstlichen Vanillepudding in die Hand. Harry lächelte und sagte: "Danke schön..."

"Harry, was glaubst du, wo diese Lillith stecken könnte?" fragte Hermine und setzte eine nachdenkliche Miene auf, die Harry in den letzten Jahren lieb gewonnen hatte.

Er schluckte den gigantischen Bissen Pudding hinunter, als Ron sich zu ihnen gesellte und sagte: "Jahhh, gute Frage. Ich meine, wie will sich eine Fee anpassen? Wenn sie schon 50 Jahre alt sein soll, und nicht altert. Ich meine das fällt doch auf!"

"Das ist es was mir auch nicht so eingehen will. Wie können magische Wesen, ohne die Wirkung des Elixiers der ewigen Jugend, was man nur mit Hilfe des Steins der Weisen herstellen kann, aufhören zu altern? Ist das nicht wider der Natur?" fragte nun Harry der endlich geschluckt hatte.

Hermine zog die Augenbrauen zusammen und sagte: "Mhm... ich habe in der dritten Klasse mal ein Buch über Feen in der Winkelgasse gekauft, wartet ich glaube ich habe es sogar hier!" damit hastete sie in Ginnys Zimmer, indem sie gemeinsam mit Harrys heimlicher Liebe, übernachtete, bis Bills Hochzeit vorüber war.

Harry sah Ron an und fragte: "Warum guckst du so seltsam?"

"Mhm?" Ron schrak auf, er hatte Hermine ganz selbstvergessen hinterher geglotzt und war nun verdattert.

Harry schmunzelte: "Geh hin und knutsch sie einfach ab, wenn du schon mit ihr zusammen bist, könntest du es auch ausnutzen, Ron!"

Ron errötete, was lustig bei seiner roten Haarfarbe war und schüttelte den Kopf: "Harry du solltest dir lieber endlich eine Freundin suchen. Ich meine die ganze leidliche Geschichte mit dieser doofen Cho ist doch schon ein alter Hut."

"Ach Ron, wenn du wüsstest!" dachte Harry und seine Gedanken schweiften zu Ginny, mit ihrem wunderschönen Gesicht. Doch seltsamerweise schob sich das Bild der jungen, strahlenden Fee Lillith vor sein geistiges Auge und Harry schüttelt unwillkürlich den Kopf.

"Was ist?" fragte Ron besorgt. Hermine hatte ihn wohl mit der "Wenn-Harry-den-Kopf-schüttelt-könnte-Voldemort-in-seinem-Kopf-stecken-" Phobie angesteckt.

"Nichts, zumindest nichts mit meiner Narbe - ganz ruhig Ron!" winkte Harry ab.
 

"Hier ich wusste es doch, ich hab das Buch noch!" kam Hermine keuchend zurück, eine dicke Lektüre haltend.

Mit einem lauten Klatsch landete es auf Rons Oberschenkeln, ein schmerzendes Aufkeuchen des Armen und Hermine ließ sich aufatmend in das bequeme Sofa fallen und zog das Buch heran.

"Hättest du es mir nicht einfach in die Hand geben können!" keuchte Ron noch vor Schmerzen und rieb sich die geschundenen Oberschenkel.

"Ach sei ein Mann, Ronald Weasley!" sagte Hermine kichernd, währen Harry die Fotos wieder an sich nahm, beugte sie sich zu Rons Ohr hinab und sagte leise: "Oder willst du heute Nacht nicht ein Spiel für Mann und Frau spielen!"

Rons Kopf wurde noch röter als es schon möglich war und zog beschämt ein Taschentuch heran um den aufsteigenden Blutschwall aus seiner Nase zu stoppen.

Grinsend schlug Hermine das Buch auf und sagte: "Hier, das ist es was ich gemeint habe. Hört mal zu!"
 

"Das Geschlecht der Feen ist so alt wie die Magie selbst, im Gegensatz zu den Kobolden, die schnell den Umgang mit Schwert, Schild und die Herstellung von Rüstungen und Schmuckstücken beherrschten, waren die Feen ein Naturverbundenes Volk, das seine Heimat auf Wolken errichtete. Die Feen beherrschen eine eigene Art von Magie, die es ihnen ermöglich auf Wolken Schlösser, Dörfer, Blumen, Felder und Wälder zu errichten und anzupflanzen. Die Feen waren schon immer ein zurückgezogenes Volk, das den Kontakt mit Menschen nicht mied, aber auch nicht suchte. Sie freuten sich immer über den Besuch von anderen magischen Wesen, bis auf die dunklen Wesen der magischen Welt. Vieles ist über die Feen nicht bekannt, aber zusammengefasst können wir sagen, dass sich ihre Einstellung gegenüber den Hexen und Zauberern änderte, als der dunkle Lord die Macht an sich riss und die Feen zu verfolgen begann. Er tötete viele von ihnen, so dass es nur mehr wenige von ihnen gibt, und nur mehr zwei Hauptreiche exestieren. Das eine befindet sich im Herzen der russischen Tundra, wo Kälte und Schnee regieren. Die dortigen Feen haben sich dem Wetter angepasst und gelernt Schnee, Eis und Kälte zu beherrschen. Der andere Teil der Feen hatte sich nach wie vor der Luft heimig gefühlt. Das größere Reich ist nicht so leicht auffindbar, da der Wind es ständig wo anders hinträgt. In genau dieser Stadt lebte auch einst die Fee Anastasia mit ihrer königlichen Familie!"
 

"Moment, halt mal - das heißt Dumbledores Frau - diese Fee Anastasia war königlichen Geblüts?" fragte Harry fasziniert.

Hermine zog die Stirn kraus und sagte: "Ja, zumindest steht es so hier, warum?"

"Na, das bedeutete doch, dass ihre Tochter somit die Erben dieses großen Reiches ist, oder? Die Kronprinzessin um genau zu sein!" erwiderte Harry.

"Scheint so zu sein, Harry. Was glaubt ihr ist sie auch deswegen verschwunden?" fragte Hermine, "Um die Last dieser Aufgabe nicht tragen zu müssen?"

"Lies mal weiter!" forderte Ron sie auf.

Hermine beugte sich wieder über den reich verzierten Band mit Blattgold und verschlungen Buchstaben, dass Harry und Ron Schwierigkeiten hatten die Buchstaben lesen zu können.
 

"Anastasia war die Angetraute des weltberühmten Zauberer Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, dem mächtigsten weisen Zauberer, der den dunklen Lord besiegen könnte. Anastasia starb als letzte Nachfahrin des königlichen Geschlechtes in einer der letzten Schlachten gegen die Todesser, kurz bevor Harry Potter den dunklen Lord seiner Kräfte beraubte..." Tja, das ist dann wieder der restliche Geschichtequatsch, den wir schon kennen!" seufzte Hermine und schlug das Buch zu.

Harry betrachtete die Bilder, zumindest das andere, den Hermine nahm ihm das Bild von Dumbledore und Anastasia aus der Hand und starrte mit Ron darauf.

Harry besah sich wohl schon zum 1000. Mal in den letzten Tagen das Bild jener Frau, die ihm helfen sollte, Lord Voldemort zu besiegen. Aber wo sollte er Dumbledores Tochter nur finden? Wo könnte sie nur stecken. Er lehnte sich aufseufzend zurück.

Plötzlich kam Mrs Weasley ins Zimmer und hatte einen Brief dabei, auf ihrer Schulter hockte ein schöner dunkler Waldkauz. "Harry, Ron, Hermine hier ist ein Brief für euch - von Professor McGonagall!" sagte sie die Stirn zusammen gerunzelt.

"Vielen Dank, Mrs Weasley!" riefen Hermine und Harry im Chor und Ron sagte: "Danke Mum, weißt du auf was ich Hunger hätte, auf einen super leckeren Pudding!"

"Aber du hast doch schon zwei gegessen, Ronald!" widersprach Mrs Weasley, doch Ron schob sie bestimmt vor sich hin Richtung Küche: "Schon aber ich muss noch einen essen, die sind einfach zu gut!"
 

Harry und Hermine beugten sich über den Brief.

"An Mr Potter, Mr Weasley und Mrs Granger,
 

Wie versprochen habe ich Kontakt mit Severus Snape aufgenommen und nach einigen "Überredungskünsten" hat er mit mir geredet. Ich kann annehmen, dass seine Informationen der Wahrheit entsprechen. Wie es aussieht, hält sich Mrs Dumbledore in Paris auf, in einem sehr berühmten Nachtclub mit den Namen "Villa der ewigen Nacht". Angeblich arbeitet sie dort als Nachtclubsängerin, ich hoffe Snape hat mich nicht belogen - aber er schien ausnahmsweise glaubwürdig. Ich hoffe sie gehen dort mit einem gut ausgedachten Plan hin, falls Snape seinem Meister von unserem Gespräch erzählt. Mrs Dumbledore soll dort unter dem Decknamen Mel Geneviève arbeiten. Ich hoffe recht bald von ihnen zu hören und ich hoffe auch Sie alle haben genügend Kräfte getankt. Auf ein gutes Gelingen und mit der Hoffnung, den dunklen Lord besiegen zu können, verbleibe ich meine Dienste anbietend in Hogwarts.
 

Hochachtungsvoll

Minerva McGonagall


 

"Harry?"

"Hermine?"

"Wie es aussieht müssen wir wohl nach Paris!"

"Anscheinend!"

"Ich gehe hoch, packe alles was nötig ist und wir sollten morgen nach der Hochzeit aufbrechen, gleich in der Nacht!"

"Gut..."

Damit erhob sich Hermine und ging die Treppe nach oben. Harry legte den Brief in den Aschenbecher vor sich, sagte: "Incendio!" der Brief begann augenblick zu brennen und bald war nur noch Asche übrig.

Ron kam zurück und war spürbar angegessen: "Wegen euch, ist mir keine bessere Ausrede eingefallen - jetzt musste ich noch drei Pudding verdrücken, damit ihr genügend Zeit habt. Boah bin ich voll!"

"Tja, Ronald - ich bin sicher bei eurem "Erwachsenenspiel für Frau und Mann!" wirst du dich gleich wieder besser fühlen!" lächelte Harry und ließ einen rotgewordenen Ron zurück, der verschiedene Ablenkungssprüche vor sich hin sprudelte ihm hinterherlief.

Paris


 

Hermine blickte Stirn runzelnd auf die Karte und sah auf. Ja, das musste es sein, die Adresse stimmte. Was für eine gigantische Villa. Hermine staunte nicht schlecht über den alten Barockstil, der stark an das Schloss Versaille erinnerte. Wie wunderschön doch dieser Nachtclub von außen aussah. Mhm, jetzt hieß es nur noch herausfinden, ob die Infos von Snape stimmten. Sie blickte auf die Uhr, es war erst 5 Uhr früh, die Jungs müssten noch schlafen. Hermine seufzte. Sie hatte nicht riskieren wollen, das Harry mitkam und Ron hätte sie alleine, trotz mithilfe des Vielsafttranks veränderten Aussehen niemals gehen lassen. Daher hatte sie sich mehr schlecht als recht davongestohlen und den Jungs die Nachricht hinterlassen, sie mögen bitte auf sie warten und keinen Unfug anstellen. Hermine seufzte erneut auf, da hörte sie hinter sich Schritte im Schnee und einen Frauenstimme fragte freundlich: "Kann ich dir helfen?"

Hermine drehte sich um.

Eine hübsche Blondine stand vor ihr, wenn auch ihre Brüste sicherlich nicht mehr natürlich waren. Hermine glotzte sie an.

Die Blondine lächelte noch immer und sagte: "Es tut mir Leid, aber der Club macht erst um 10 Uhr Abends auf, wenn du zusehen kommen möchstet, musst du später wiederkommen."

Hermine fiel so schnell keine Anwort ein, doch die Blondine runzelte kurz die Stirn und fragte dann: "Oder möchtest du etwa hier arbeiten - du siehst nicht nach einer Prostituierten aus?"

Hermine wurde rot, darüber war sie mehr als glücklich nicht wie eine Hure auszusehen. Sie räusperte sich kurz und sagte dann langsam: "Ehrlich gesagt, bin ich auf der Suche nach einer Verwandten von mir - arbeitet bei euch eine gewisse Mel Geneviève?"

"Du suchst Mel?" Die Blondine zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe, dann setzte sie eine nachdenkliche Miene auf: "Du bist echt mit Mel verwandt? Seltsam, .... ich kenne Mel seit über 5 Jahre und die meisten anderen kennen sie sogar 10 Jahre - sie hat nie erwähnt, dass sie noch Verwandte hat!"

"Uppps," dachte Hermine nervös, "Jetzt keinen Fehler machen, Hermine - tief durchatmen - lass dir eine Lüge einfallen!"

"Ach, wissen Sie, ich bin auch keine enge Verwandte, wir sind über so viele Ecken verwandt, durch Menschen die alle schon verstorben sind, dass Mel sicher nicht einmal weiß, dass sie noch eine Verwandte hat!" lächelte Hermine freundlich.

Die Blondine nickte langsam.

"Puhh, das war knapp!" dachte Hermine, lächelte aber immer noch.

Die Frau ging zur Eingangstür und zog eine Karte durch einen schmalen Schlitz an der Seite und sagte, bevor sie die Tür hinter sich zuzog: "Komm am Abend wieder her, Mel singt normalerweise jeden Abend um ca. 23 Uhr - sie ist unsere Nachtclubsängerin. Komm einfach vorbei, dann könnt ihr glaube ich in aller Ruhe reden! Au revoir!" damit verschloss sie die Tür wieder und Hermine hatte noch eine Hand zum Abschied erhoben und war noch verblüfft, dass die Blonde ihr den Quatsch abgenommen hatte. Es stimmte also wirklich, manche Blondinen sind strohdumm. Aber egal, Schluss mit den Vorurteilen. Hermine ging in eine ruhige Seitengasse und apparierte mit einem leisen Knall.

In der Nähe des Zeltes, das sie in einem Wald in der Nähe von Paris aufgeschlagen hatten, kam Hermine wieder zum Vorschein und löste kurz die Zauberflüche auf die das Zelt unsichtbar machten und ging hinein. Sofort errichteten sich die Schutzbarrieren wieder und als Hermine das Zelt betrat, warteten bereits ein zorniger Ron und ein nicht weniger wütender Harry auf sie.

"Bevor ihr über mich herfallt, muss ich euch etwas Erzählen!" sagte Hermine schnell und die Jungs hörten ihr schweigend zu.

"Hör zu Hermine, toll das du das rausgefunden hast, aber wir sind trotzdem zornig auf dich, dass du ohne ein Wort zu sagen verschwunden bist. Wir müssen uns aufeinander verlassen können!" mahnte Harry sie und Hermine nickte aufseufzend.
 

Am Abend gingen sie zu der Bar, alle drei waren nun als Männer mitte 20 verkleidet und trugen einfach Kleidung. Hermine hatte ihre Perlenhandtasche gegen ein Männerportemonnaie getauscht, das gleich wie die Handtasche magisch vergrößert war, damit sie im Notfall einige Dinge bei sich hatten. Jeder verborg seinen Zauberstab in seinem Ärmel und betont unauffällig gingen sie zur Bar und bestellten sich einen Drink. Ron und Harry wehrten die herankommenden Mädchen lässig ab, Hermine hatte so ihre Schwierigkeiten, sie wurde schnell rot und versuchte ihre Verlegenheit zu überspielen.

"Warum muss sie auch in einem Bordell arbeiten!" knurrte sie zornig.

"Nachtclub!" verbesserten Ron und Harry sie.

Ein düsterer Blick war die Antwort.

Plötzlich trat ein schlanker Mann um die dreißig auf die Bühne und verkündete laut in ein Mikrophon: "Vielen Dank für Ihr Kommen, meine Herren - nun verschone ich Sie weiter mit Worten und hiermit präsentiere ich Ihnen "l'étoile de la nuit (der Stern der Nacht)" die zauberhafte Mel Geneviève!" damit sprang er schnell von der Bühne, die ziemlich riesig für einen Nachtclub war. Sie nahm mehr als ein Viertel des Saales ein, der ebenfalls gigantisch für ein Bordell war. Aber Hermine hatte mitbekommen, dass die "Villa der ewigen Nacht" kein einfaches Bordell, bzw. Nachtclub war. Es war eine eigene Attraktion der dunklen Seite von Paris und so viel wie Hermine verstanden hatte, war dass eben diese Mel für den Erfolg des Clubs verantwortlich war.

Harry und Ron verrenkten fast ihre Köpfe als der Vorhang sich, begleitet von Saxophontönene, zur Seite schob und zunächst nur ein junges Mädchen auf der Bühne lag, sie kniete am Boden. Hermine fiel auf wie still es im Club geworden war. Das Mädchen hob den Kopf und Harry durchzuckte ein Blitzartiger Schock. Diese blauen, intensiven Augen waren so vertraut, dass er glaubte Dumbledore sei in der Gestalt einer Frau zurückgekehrt.

Das dort musste wahrlich die Tochter von Albus Dumbledore sein - Lillith Mireille Dumbledore. Wie schön sie war.
 

Viele Männer grölten durcheinander als sie die berühmte Mel sahen, aber als sie ihren Blick gehoben hatte, wurden sie sofort still. Lillith alias "Mel" stand auf und blickte mit einem erotischen Lächeln ins Publikum und begann leise zu singen:
 

"Es gab ne Zeit, es ist lange her, da intressierte mich kein Herr. Ich wusst nicht mal was ich begehr .. ich lerne..." ein bedeutender Blick ins Publikum. So viele Jungs - zu wenig Zeit.

Krieg nicht genug - seid Ihr bereit?"

Hierbei grölten die Männer laut durcheinander das Wort: "Ja!"

Hermine sah pikiert auf, Lillith lächelte nur. Sowohl Harry als auch Ron waren in ihrem Bann.

Plötzlich sang Lillith leise: "Warum denkt jeder, ich bin leicht zu haben? Ich lache gern - und weine viel. Es kotzt mich an - und spiel' ihr Spiel!" Plötzlich kamen mindestens 10 andere Frauen alle in rotem Negligée bekleidet und schwarze, weiße und tiefrote Stiefel an den Füßen tragend auf die Bühne und vollführten einen heißen Tango gemixt mit einem Concon. Harry blickte fasziniert auf die Bühne als Lillths Stimme lauter wurde und einfach unsagbar klang:
 

"Drum schafft die Männer 'ran,

denn ich hab Spaß daran,

bei all dem drum und dran

kann ich nicht länger warten.

Kommt herein,

mein Tor ist nicht zu klein,

und im Vorbeigeh'n sieht man nicht, wie fein

ein trautes Heim kann sein -

drum laßt sie 'rein!
 

Lillith sprang von der Bühne schlug ein Rad und kam elegant zwischen den Männern zum Stehen. Sie ging zu einigen und sang sie direkt an:" Sie brechen Dich,

zer'n Dich ins Bett, berauschen sich, und doch sind wir durch sie komplett!

Drum sag ich's gleich..."

Sie ging weiter durch die Reihen und ließ ihren Blick durch die Menge gleiten:" and're Sorten Rosen sind zwar farbenreich, doch Duft und auch ihr Stich bleibt gleich!"

Danach sprang sie wieder mit einem FlickFlack auf die Bühne und vollzog eine stürmische Tanzchoreographie mit den anderen Mädchen. Plötzlich wurde die Musik wieder leiser, sie ging die Treppe hinunter und erneut durch das von ihr berauschte männliche Publikum. Lillith sang mit einem zynischen Lächeln:" Ich brauch' zum Frühstück einen Mann jeden Tag. Ich brauch' Gesellschaft, denn das ist's was ich mag. Am späten Mittag nehm' ich - das ist der Lauf - zwei Männer und die - fresse ich auf!"

Danach fasste sie Harry ins Auge und ging auf ihn zu, sie legte ihre Arme um seinen Hals und sag von hinten leise in sein Ohr hinein: " Die Jungs sind ganz verrückt auf Nachmittagstee, da sind sie ungezwungen, was ich versteh'." Nun knabberte sie doch tatsächlich an seinem Ohr herum! Harry wurde immer heißer. Rona und Hermine waren wie erstarrt, wobei Ron am liebsten an seiner Stelle gewesen wäre. Lillith löste sich von ihm und tanzte weiter: "Jedoch am liebsten hab ich Sandwich zu dritt, auch Zuckerstangen - nehme ich mit! Am Abend wird der Hunger erst richtig groß, genieße Köstlichkeiten in meinem Schoß, wenn ich sie einlade, bei mir zu dinier'n, können sie schneller -" Lillith drehte sich plötzlich um und wirbelte durch den Raum zurück auf die Bühne: " -im Bett parier'n!

Mit den restlichen Mädchen blieb sie auf der Bühne, ging immer wieder auf das Publikum zu und sang aus voller Inbrunst:" Drum schafft die Männer 'ran, denn ich hab Spaß daran, bei all dem drum und dran kann ich nicht länger warten.

Kommt herein, mein Tor ist nicht zu klein!"

Plötzlich wurde sie von den Mädchen in die Luft gehoben und die anderen Mädchen tanzten um den Kreis in der Menge herum, während Lillith die letzten Takte der Musik sang: "Und im Vorbeigeh'n sieht man nicht, wie fein ein trautes Heim kann sein -" sie holte tief Luft und sang so schön und traurig die letzten Worte: " -drum schafft sie 'ran!" und das "Ran" hielt sie so unendlich lange aus, dass die restlichen Mädchen einen Chorgesang anstimmten und sangen: " Große Männer, kleine Männer, dicke und die dünnen Männer, sind ein Renner, darum schafft sie 'ran, 'ran, 'ran!"

Die Musik verstummte und die Tänzer und Sängerin erstarrten zu einer finalen Position.
 

Der Applaus war gigantisch und Lillith wurde sanft auf dem Boden abgesetzt, unter dem Geklatsche verneigte sie sich äußerst elegant und sanft - wie eine Fee, wirkte sie. Hermine vermutete, dass sie in ihrer Kindhet Ballett gelernt hatte. So bewegen konnte sie sonst keine Frau!

"BRAVO!" schrieen auch Harry und Ron mit den anderen mit.

Hermine warf den beiden einen amüsierten Blick, Ron auch einen teils strengen zu und wartete ab, bis Lillith von der Bühne gegangen war. Die Männer schrieen ununterbrochen: "ZUGABE, ZUGABE, ZUGABE!"

Da kam der Mann von vorhin auf die Bühne, er war anscheinend der Chef des Clubs und sagte lächelnd ins Mikrophon: "Mel wird ihre Show um Mitternacht fortsetzten - doch nun lassen sie sich von meinen schönen Juwelen der Nacht verzaubern!" Das war anscheinend das Stichwort für die anderen Mädchen, die sich bisweilen mehr im Hintergrund gehalten haben und nun zu den Tischen an denen die Männer saßen, gingen um ihre, wie Hermine zynisch dachte, "ihre Beute abzuschleppen!".

Harry und Ron sahen wie hypnotisiert aus, da packte Hermine sie und zog sie mit sich. Hermine erreichte den Chef und fragte: "Guten Abend, Monsieur, wir sind extra aus Großbritannien angereist um ihren Club zu erkunden - wir waren äußerst angetan von der Bühnenshow, die ihre Mademoiselle Mel gezeigt hat. Wäre es möglich mit dieser Dame zu sprechen!"

Der Mann zog die Augenbrauen in die Höhe und lächelte freundlich: "Es freut mich sehr Sie in Paris begrüßen zu dürfen, meine Herren. Wir freuen uns immer über Besuch aus dem Ausland. Mademoiselle Mel ist nun in ihrer Garderobe, aber ich kann sie ja mal fragen!"

"Das wäre sehr zuvorkommend von ihnen!" stimmte nun Ronald zu und versuchte wichtig, aber dennoch ernst dreinzublicken.
 

Sam ging in die Garderobe am Ende des kleinen Nebenflurs, klopfte sanft an und fragte: "Mel, kann ich dich kurz sprechen!"

Die kleine, zierliche Blondine schlüpfte heraus, sie trug noch immer das rote Spitzennegligée,einen scwarzen, in Streifen geschnittenen Lederrock und schwarze Schnürrstiefel. Sie war noch leicht außer Atem und sagte: "Was ist denn Sam!" Ihre blaue Augen durchbohrten ihn.

Sam zuckte leicht zusammen und sagte: "Es wären drei Herren aus Großbritannien da, sie würden gerne mit dir reden!"

Mel zog die Augenbrauen in die Höhe: "Wirklich reden, Sam? Das ist doch nicht wieder so ein lächerlicher Versuch mich zu einer deiner Mädchen zu machen, oder?"

Sam schüttelte den Kopf: "Nein, hinsichtlich dieses Punktes hast du mehr als deutlich gezeigt, was du von meinen Plänen denkst!" "Und meine Kronjuwelen haben sich diesen Schmerz auch gemerkt!" fügte er in Gedanken hinzu.

Mel lächelte und sagte: "Warum nicht - wo sind sie?"

"Komm einfach mit!" sagte Sam und ging voraus.
 

"Da kommt sie!" flüsterte Ron und Harry nickte stumm.

Gott sie war von Nahe noch viel schöner anzusehen, als auf der Bühne, wo sie bereits überwältigend gewirkt hatte.

Mel kam auf sie zu, als sie ihnen die Hand schüttelte, bemerkte sie sofort die magische Aura um die drei. Rons rote Haare kamen schon leicht durch und Mel dachte überrascht: "Was - Vielsafttrank? Zauberer, was wollen Zauberer hier - und was wollen sie von mir? Oh Gott, das waren doch nicht etwa Toms Leute?" ein zorniger Ausdruck trat in ihre blauen Augen, nach außen hin jedoch sagte sie: "Kommen Sie doch mit in Sams Büro, dort können wir in aller Ruhe sprechen!"

Sam blickte überrascht auf, doch Mel sah ihn intensiv an, er gab ihr sofort den Schlüssel.

"Danke, wollen Sie mir folgen meine Herren?" Mel lächelte liebenswürdig.

Harry, Ron und Hermine folgten ihr, kaum waren sie allerdings in das Büro eingetreten, hörten sie ein leises Klicken und Mel sagte mit einem dunklen Blick: "Was wollt ihr Magier von mir?"

Ein Blick auf ihre grimmmigen Augen und Harry sagte: "Wir sind keine Todesser!"

"Wäre auch besser für euch, sonst könnte es passieren, dass ihr in zwei Sekunden sterben werdet!" fauchte Mel und ihre Augen glänzten gefährlich.

Harry blickte sie an und sagte: "Wir wissen, wer du bist, Lillith!"

Die junge Frau fluchte und sagte leise: "Spinnst du, sag meinen Namen nicht so laut!"

Sie hob ihre rechte Hand und richtete sie auf die Tür als sie murmelte: " Mufflio!"

Ein helles Glänzen ging von ihrer Hand aus und die Tür leuchtete kurz auf, dann zog Mel sich die Haarspange aus den Haaren und ließ ihr Haar, das bis zu ihren Oberschenkeln reichte, hinunterfallen.

Sie setzte sich in Sams Sessel und sagte: "Nun, dann erklärt mir mal, warum der berühmte Harry Potter und seine kleinen Schoßhündchenfreune, Hermine Granger und Ron Weasley in meinem verfluchten Leben auftauchen! Also ich warte!"
 

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Hallöchen ^-^wer sich das Originaltanzvideo ansehen möchte:

- http://www.youtube.com/watch?v=ZgAS02reHLw&feature=related

Ich will nicht zurück, ... oder doch?


 

Ron, Hermine und Harry starrten verblüfft die blonde Schönheit vor ihnen an, die sie mit ihren blauen Augen zu durchbohren schien. Es war ein vertrautes Gefühl. Harry hatte diese Art von Blick vermisst. Er blickte Lillith tief in die Augen und sagte: "Wir kommen um dich in die magische Welt zurück zu holen, Li-"

"Schluss!" sagte sie hart, dass Harry sich verschluckte vor Schreck.

Mit tränenden Augen sah er sie an und hustete ein paar Mal und fragte gehemmt: "Was?"

"Du hast mich schon verstanden - Schluss, Aus, Stop!" sagte Lillith ungekümmert und öffnete ihre Hand nach oben hin. Das gleiche seltsame Funkeln, das vorhin erschienen war als Lillith den anderen Zauber angewandt hatte. Sie sagte: "Accio Whiskey!"

Damit flog plötzlich ein gesicherter Glasschrank auf und eine Flasche und vier kleine Whiskeygläser flogen auf Sams Schreibtisch. Die Flasche entkorkte sich selbst und füllte in jedes Glas einen gewaltigen Schluck, danach von Lilliths Hand dirigiert flog die Flasche zurück und der Schrank verbarrikadierte sich selbst wieder mit dem Schloss.

Mit offenen Mund hatte Hermine die Aktion verfolgt und Lillith konnte nicht umhin zu grinsen: "Fassungslos?"

"Etwas, wie hast du das gemacht, ich meine Accio ist doch nur der Aufrufzauber!" stammelte Hermine perplex.

Lillith nahm seufzend einen Schluck aus ihrem Whiskeyglas und sagte: "Ihr wisst, dass ich eine Fee bin, daher brauch ich euch nichts Vorzumachen - ich kann viele Dinge einfach mit meinen Gedanken steuern - und nein ich meine damit nicht Telekinese!" sagte sie als Harry den Mund öffnen wollte.

Harry grinste sie frech an und fragte: "Kannst du Gedanken lesen obendrein auch noch?"

Jetzt musste Lillith lachen und ihr Lachen war so schön, dass es in Harrys Magengegend angenehm zog, sie öffnete die Augen und wischte sich verstohlen eine Lachträne weg. Sie wurde wieder ernst und starrte die drei mit ihren traurigen, blauen Augen an.

"Hört zu, ich kann mir gut denken, was ihr wollt!" Sie schob den Whiskey nach einem letzten gewaltigen Schluck beiseite und ließ sich in den Chefsessel zurückfallen. Ein alter Ledersessel, wie man ihn aus den berühmten Mafiafilmen der Muggel kannte. Sie mochte das Gefühl auf ihm zu sitzen, es war ein herrisches Gefühl der Macht... am liebsten hätte sie noch eine Zigarette in der linken Hand und drei Untergebene hinter sich – Lillith musste innerlich schmunzeln.

"Das erspart uns vieles an Erklärungen!" meinte Hermine und sagte dennoch schnell: "Wir wollen dich fragen, ob du mit uns kommst um gegen Lord Voldemort in den Kampf zu ziehen!"

Stille herrschte, nachdem Hermine mit der Wahrheit rausgeplatzt war. Ron und Harry atmeten tief ein und hielten die Luft an, als Lillith die Augen kurz schloss um ihnen einen abgrundtief wütenden Blick zuzuwerfen.

"Nein, niemals!"

Damit stand sie auf und vor Zorn begann auf einmal mehrer Dinge in den Raum zu schweben, sogar die Sessel auf denen Hermine, Ron und Harry saßen, erhoben sich in die Luft. Harry schnappte überrascht nach Luft, als Lillith plötzlich ebenfalls zu schweben begann und neben ihnen in der Luft verharrte. Ihre Haare wehten als würde irgendwoher ein plötzlicher Windzug kommen. Harry betrachtete sie, Lillith sah irgendwie verloren aus.

"Ich will niemals wieder etwas mit der magischen Welt zu tun haben ich habe mich vor über 10 Jahren zurückgezogen, warum könnt ihr mich nicht endlich in Ruhe lassen?" Sie kam Harry gefährlich nahe, er konnte ihre zahlreichen schwarzen Wimpern zählen.

Gott, Harry hatte gerade das Déjà- vu von ihm und Cho Chang unter dem Mistelzweig im Raum der Wünsche als sie sich zuletzt vor Weihnachten bei einem DA-Treffen gesehen hatten. Sie hatte genauso knapp vor ihm gestanden.

Doch Lillith hatte keineswegs vor ihn zu küssen, ihre Augen leuchtete noch dunkler vor Zorn als sie ohnehin schon waren, genauso plötzlich wie sie wütend geworden war, genauso schnell ließ sie alles wieder zu Boden fallen. Mit einem lauten Knall kamen die drei mit ihren Sesseln auf dem Boden an und Lillith setzte sich elegant aus dem Flug auf den Schreibtisch. Sie schlug kokett die Beine übereinander und beobachtet Harry genau.

"Ich weiß, dass Albus dich sehr gemocht hat, Harry. Wahrscheinlich sogar so ähnlich wie er einen Sohn geliebt hätte - aber das ist mir egal. Nur weil ICH aus dem Samen des alten Idioten entstanden bin, heißt das noch lange nicht, dass ich genauso einfältig mein Leben für Menschen riskieren muss, die mir nichts Bedeuten - ich glaube ich habe mich klar ausgedrückt!"

Damit sprang sie vom Tisch und wollte zur Tür gehen, doch plötzlich hörte sie wie Harry rief: "Colloportus!" und die Tür verschloss sich augenblicklich.

Sie wandte sich gelangweilt um und sah wie alle drei ihre Zauberstäbe gezogen hatten. Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie sagte: "Seid ihr wirklich dumm genug, mich herauszufordern - eine Frau, die sowohl Hexe als auch Fee ist?"

Sie warf Harry einen intensiven Blick zu und er sagte leise: "Wir wollten mit dir reden, ganz normal ohne irgendwelche Hintergedanken- aber ich lasse nicht zu, dass du schlecht über Albus Dumbledore redest. Ob er nun dein Vater war oder nicht! Dieser Mann war der wohl gütigste, wundervollste und edelste Mensch der je gelebt hatte!"

Lillith lehnte sich genüsslich gegen die Tür und sagte gähnend: "Du hast anscheinend meinen Vater überhaupt nicht gekannt. Sonst könntest du die Worte "gütig, wundervoll und edel" niemals im selben Atemzug mit seinem Namen sagen!"

Knurrend erwiderte Harry: "Du scheinst deinen Vater nicht gekannt zu haben, ... es ist einfach unglaublich, wie konnte Dumbledore eine so schöne und eiskalte Tochter haben, die anscheinend das herzloseste Wesen der Welt ist."

Plötzlich schien Lilliths Augen in Tränen zu schwimmen, doch sie erwiderte ruhig: "Nenn mich nicht herzlos, wenn du keine Ahnung hast, worüber du redest!"

Sie starrte kurz vor sich hin, dann sagte sie allerdings sanft: "Aber wisst ihr was, ich bin gar nicht mal so abgeneigt, einige Todesserärsche aufzureißen... wäre zumindest man eine angenehme Abwechslung, zu dem langweiligen Alltag hier in der Villa..."

Harry, Ron und Hermine starrten sie skeptisch an, Lillith seufzte auf und sagte: "Gehen wir doch in mein Zimmer, dann können wir besser reden. Ich mach nur meine Abschlussnummer - okay?"

"Klingt okay..." murmelten die drei.
 

Später saßen alle drei in Lilliths Zimmer und Hermine bestaunte das einzigartige Panoramafenster. Lillith trat zu ihr und lächelte: „Ja, ich habe es total gern, weil man einen großartigen Anblick hat, wenn es schneit, so wie jetzt.“

Tatsächlich segelten die großen Flocken zu Boden und hüllten ganz Paris in eine noch dickere Hülle aus weißer Pracht.

Harry ließ sich in einen Hängesessel fallen und meinte: „Willst du uns nicht etwas Erzählen!“

Lillith wandte sich um und sagte lächelnd: „Du bist ganz gleich wie deine Mum – die war auch immer ungeduldig!“

„Du kanntest meine Eltern?“ Harry riss sich hoch und sah Lillith mit großen Augen an.

Lillith nickte lächelnd: „Klar, als ich damals mit ca. 30 meine Gesangskarriere am Höhepunkt war und ich mich auf Musicals einließ, hat deine Mutter gerade Hogwarts besucht. Sie war eine wunderschöne und vor allem sehr intelligente Hexe. Lily konnte einen Mann nach dem anderen bezaubern. Zu jener Zeit bat mein Vater mich die Stelle für Verteidigung für die dunklen Künste zu übernehmen – weil wie so oft ein Lehrer für den Job fehlte. Weil ich ohnehin eine Auszeit vom singen und nahm an. Nicht aus Liebe zu meinem Vater!“ sagte sie mit einem Blick auf Ron und Hermine, die sie mit großen Augen anstarrten.

Sie schüttelte lächelnd den Kopf: „Nein, viel mehr aus Eigennutzen – ich wollte einfach mal raus finden wie der Lehrerberuf eigentlich so ist. Ich unterrichtete deine Mutter und deinen Vater als sie ca. in der 3. Klasse waren. Aber danach habe ich wieder meine Ziele verfolgt und mich abgewandt. Ich bin dann wieder zurück in die Musicalwelt, aber deine Mutter werde ich nie vergessen – sie war ein herzensfroher und wundervoller Mensch… Harry!“ sie blickte auf und sah ihm tief in die Augen.

Harry dankte ihr aus vollem Herzen auch wenn er es nicht aussprach.

„Also – nun zu unserem eigentlich Gesprächsthema. Ich schätze ihr wollt erfahren – wie sich Tom Vorlost Riddle in mich verliebt hat? Stimmt’ s?“ damit warf sie den dreien einen schmunzelnden Blick zu, als sie die gigantisch Neugier in ihren Augen bemerkte. Alle drei nickten.

„Gut…“ lächelte sie und begann zu erzählen.

Eis trifft auf Feuer


 

"Habt ihr schon gehört, Dumbledores Tochter soll dieses Jahr an die Schule kommen!" erzählte ein blonder Slytherin-Junge, der erst das zweite Schuljahr in Hogwarts begann. Ein hübscher, braunhaariger Mann der wohl schon in einer höheren Klasse war, hob den Kopf und betrachtete den Jungen genau.

Dann fragte er: "Bist du dir sicher, Lucius?"

Lucius Malfoy errötete vor Freude von dem jungen Mann angesprochen worden zu sein und nickte heftig mit dem Kopf: "Ja, Mr Riddle, ich habe zufällig mit angehört wie Dippet Dumbledore zu so einer schönen Tochter beglückwünscht hat. Es gibt viele Gerüchte über sie, wie auch dass ihre Mutter eine Fee sein soll!"

"Interessant..." murmelte Riddle, der dieses Jahr die 4. Klasse besuchte.

Ein ebenfalls älterer Junge mit schwarzen Haaren sagte jedoch: "Gib nicht zuviel auf das Geschwätz von Zweitklässlern, Tom - die sind alle noch grün hinter den Ohren."

Malfoy wurde zornig und sagte zischend: "Ich bin vielleicht noch grün hinter den Ohren, aber ich bin wenigstens nicht so verzweifelt es mit George Barnes hinter dem Gewächshaus Nummer 10 zu treiben!"

Die wenige Farbe war aus dem Gesicht des Schwarzhaarigen verschwunden und er sagte kühl: "Hüte deine Zunge, kleiner Malfoy - sonst ergeht es dir noch schlecht."

"Ach ja, richtig Mulcaiber - ich hatte vergessen dass du ein sooooo wichtiger Mann an dieser Schule bist!" höhnte Malfoy, Tom hob kurz die Hand und das Gebrabbel erstarb sofort.

Er hob kurz die Augenbraue und sagte: "Hört auf, ob Fee oder nicht.... mich interessiert es nur ob sie wirklich die Tochter von Albus Dumbledore ist - immerhin wird er nächstes Jahr wenn Dippet endlich in Pension geht unser neuer Direktor..."

"DU meinst wir sollten uns mit ihr gut stellen?" fragte Mulcaiber misstrauisch.

Tom lächelte sanft, das war so eine Sache mit Tom Riddles Lächeln - man konnte sie nie deuten. Eines war klar, er wirkte damit unheimlich gut aussehend und charmant.

"Das habe ich nicht gesagt, Mulcaiber - übrigens mit Barnes? Was hast du dir dabei gedacht - er ist ein Gryffindor - eine Schande für jeden Slytherin."

Bevor Mulcaiber noch etwas Erwidern konnte, öffnete sich die Türen der großen Halle und eine junge Lehrerin mit einem kalten BLick kam in die Halle geschritten. Ihr folgten viele schüchtern wirkende Erstklässler, die gleich den sprechenden Hut aufsetzen würden.

"MacGonagall sieht mal wieder eiskalt aus!" grinste Malfoy und hob amüsiert den Kopf. Die junge Lehrerin sah unheimlich gut aus, war aber wie eine Eisprinzessin, und obendrein noch die neue Hausleiterin von Gryffindor. Eine Schande - so eine Schönheit und dann musste es Gryffindor sein- Malfoy seufzte auf.
 

Minerva McGonagall schritt den Mittelgang entlang und stieg ein paar Stufen nach oben und drehte sich um. Sie wartete bis alle Erstklässler ruhig dastanden und sagte, indem sie einen alten Filzhut hoch hielt: "Erstklässler ihr werdet jetzt wenn ich Euren Namen sage, nach vorne treten, dann werde ich Euch den Sprechenden Hut aufsetzen und er wird euch - nach seiner hochgeschätzten Meinung nach - eurem richtigen Haus zuweisen."

Aufgeregtes Wispern setzte unter den Grünschnäbeln ein, als McGonagall eine lange Pergamentliste entrollte und sagte: "Addams Amanda !"

Ein schüchternes Mädchen mit zwei langen dünnen braunen Zöpfen stolperte die Stufen nach oben und kaum hatte der Hut ihren Kopf berührt, rief er: "Hufflepuff!" Der zweite Tisch links brach in Jubel aus, Amanda hüpfte an ihren Tisch und ließ sich aufseufend nieder.

"War ja klar, eine weitere Trantüte, für eine ganze Bagage von Versagern!" schnaubte Mulcaiber verächtlich.

"Bones Henry !"

"Rawenclaw!" dieses Mal klatschte der zweite Tisch rechts.

Es kamen noch einige bis endlich der Name ausgesprochen wurde, auf den insgeheim alle gewartete hatten.

"Dumbledore Lillith Mireille!"

Tom blickte nach vorne und zum ersten Mal in seinem Leben stockte im sprichwörtlich der Atem. Das war keine einfach 11jährige - das war ein bildhübsches Geschöpf. Sie hatte lange blonde Haare, die ihr in wilden Locken und einzelnen Strähnen über den Rücken hinunterfielen. Lillith hatte so intensive blaue Augen, dass sie damit jedem einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Sie war ziemlich groß für ihr Alter - sie stach aus allen anderen heraus, dennoch war sie zierlich und wirkte unheimlich zerbrechlich. Tom bekam den Drang sie vor allem schützen zu wollen.

Sie ging langsam die Stufen hinauf, dabei schien sie regelrecht zu schweben - mit einer ungewöhnlichen Eleganz und Anmut setzte sie sich hin und schlug kokett die Beine übereinander. McGonagall setzte ihr den Hut auf.

Er sagte lang kein einziges Wort, dann brach es aus ihm heraus: "Gryffindor!"

Tom seufzte innerlich auf, als Lillith lächelnd aufstand und zu dem völlig außer Rand und Band geratenen Tisch der Gryffindors ging. Sie wurde von allen herzlichst und hingerissen begrüßt.

Tom löste sich nur ungern von ihrem Anblick, dann blickte er an seinem Tisch entlang. Mulcaiber neben ihm hatte den Mund geöffnet und starrte wie hypnotisiert auf die kleine Blondine, Malfoy sabberte sogar ein wenig. Tom verdrehte die Augen und schmunzelte dennoch.

"Das könnte noch ein interessantes Spiel werden!" dachte er und hob den Blick.

Lillith hätte ihn unmöglich hören können, dennoch drehte sie sich langsam um und erwiderte seinen Blick mit ihrem intensiven Blau. Toms Lippen verzogen sich zu einem charmanten Lächeln, sofort drehte sich Lillith abrupt um. Tom grinste.

"Ja, es wird wahrlich interessant."
 

Lilliths flammender Blick hatte sich für die Ewigkeit in seine Seele gebrannt.

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"Ich traf Tom vor über dreißig Jahren. Ich war damals erst 11 Jahre alt geworden und erhielt genau an meinem Geburtstag die Eule mit dem Brief, dass ich an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen war. Mutter war sehr stolz, ich hingegen war äußerst wütend..." erzählte Lillith langsam.

Ron sah auf und fragte: "Wütend?"

Lillith seufzte und sagte: "Ihr müsst mich verstehen, ich war seit meiner Geburt nur die Welt der Feen gewohnt gewesen. Ich wollte nicht in eine völlig andere Welt abgeschoben werden - es kam mir immer so vor, das Vater und Mutter einen Pakt unter sich ausgemacht hätten. Elf Jahre lang sollte ich bei meiner Mutter leben, dann sollte Vater endlich etwas für meine Erziehung tun. Ich hab mich wie ein Stück Ware gefühlt, das mal der eine dann der andere besitzen konnte - versteht ihr ich war einfach zornig."

Hermine nickte mitfühlend, sie konnte ahnen was in einer elfjährigen wie Lillith es einmal gewesen war, vorgegangen sein musste. Es war sicherlich nicht einfach die berühmte Tochter eines noch berühmteren Zauberers zu sein, der nie viel Zeit für sein einziges Kind hatte.

Lillith setzte sich auf den großen Fenstervorsprung und erzählte weiter, als sie aus dem Fenster hinausstarrte: "Vater holte mich zwei Tage danach ab und brachte mich nach Hogwarts. Weil Vater bereits in Hogwarts als Lehrer arbeitete hatte ich den Vorteil mir Hogwarts schon Wochen vor dem Schulbeginn anschauen zu können. Ich konnte mir das ganze Schloss ansehen, dennoch war es mir als wäre ich in ein Gefängnis gesteckt worden. Ich war nur die endlosen Weiten der Feenwelt gewohnt, ein Reich, das auf Wolken erbaut worden war. Wisst ihr-" sie sah die drei an, "Feen sind unglaublich freie Wesen, wir können gehen, fliegen wohin wir wollen und keiner schreibt uns vor, was wir zu tun oder zu lassen haben. Solch eine Freiheit ist ein unglaublich seltenes Gut und ich hatte es gelernt zu lieben und ich konnte nicht ohne diese Freiheit leben. Dann kam ich plötzlich in dieses Schloss mit all seinen Regeln und täglichen Lastern, die mir so fremd waren, als wäre ich auf einem anderen Stern gelandet..." Lillith seufzte und sah wieder aus dem Fenster, wo der Schnee noch immmer in riesigen Flocken vom Himmel segelte.

"Ich kam also nach Hogwarts, Vater zeigte mir alles und sagte immer wieder, wie stolz er auf mich war. Er stellte mich dem damaligen Direktor, Dippet, vor und das erste was dieser zu mir sagte, war: "Sie sind Dumbledores Tochter? Welch eine Schönheit, wir werden sicher noch Großes von ihnen erwarten können!"

Harry horchte auf, diese Worte waren ihm seltsam vertraut und er spürte, welch einen Druck auch Lillith damals gespürt haben musste. Berühmt zu sein, ohne etwas Geleistet zu haben, war ein unerträgliches Gefühl. Es zerdrückte einen gerade zu. Langsam begann er Lillith zu mögen.

Sie erzählte weiter: "Es war nicht leicht in eine Schule zu gehen, in einer Welt zu leben wo jeder meinen Vater kannte. Natürlich war das erste wovor ich Angst hatte, der Test mit dem Sprechenden Hut, was wäre, wenn er mich nicht nach Gryffindor stecken würde,... Oh Gott was wäre wenn ich nach Slytherin kommen würde - ich wäre vor Scham gestorben!"

Harry wurde es immer enger ums Herz, Lillith und er waren so ähnlich...

"DOch glücklicherweise steckte mich der Hut nach Gryffindor und die erste Hürde hatte ich gut überwunden. Doch dann kam der ganze Schulunterricht. Ich wusste nicht wie ich das Handhaben sollte. Ich war doch eine Fee und wie sollte eine Fee Zaubersprüche bewirken können? Doch mein Vater nahm mich unter seine Fittiche, ich lernte natürlich alles wie die anderen mit, am Abend setzte ich mich täglich mit Vater zusammen und er lehrte mich meine Feenkräfte mit meinen natürlich veranlagten Hexenkräften zu kombinieren um auch ohne Zauberstab, der bei mir keine Wirkung gehabt hätte, zu zaubern. Ich war schon immer eine lehrsame Schülerin gewesen und bald schon brauchte ich Vater nicht mehr um meine Kräfte zu kontrollieren. Ich wurde bald eine angesehene Schülerin, ich wurde sogar schon in der 1. Klasse zur Sucherin von Gryffindors Mannschaft- genau wie du Harry!" sie lächelte ihm traurig zu.

Harry starrte sie bedrückt an. Ja, sie waren sich ähnlich wie Siamesische Zwillinge.

"Ich wurde immer beliebter und als ich einmal so nur für mich hinsang, hörte mich der damalige Professor Glory, der Chorleiter und Professor für Zauberkunst - mein Professor Flitwick!" lachte sie und wischte sich verstohlene eine Lachträne ab, dann erzählte sie weiter: "Tja, er war so begeistert, dass ich bald schon vor der ganzen Schule ein Solo singen musste. Das war an jenem Tag wo Tom Riddle sich in mich verliebte. Er hörte mich und na ja, es war so etwas wie Magie zwischen uns Kurz und bündig gesagt, er und ich wurden für drei Jahre ein Paar, als ich aber erkannte wie krank Tom im Gehirn war und welche dunklen Ziele er ihn Wahrheit verfolgte bekam ich Angst. Ich wendete mich in meiner Verzweiflung an meinen Vater und er brachte mich außer Landes, in mein Königreich zurück um dort weiter bei Mutter in Sicherheit zu leben."

"Aber Tom Riddle ist kein Mann, der nicht krieg was er will!" sagte Hermine mit einem zornigen Ausdruck in den Augen.

"Korrekt!" stimmte Lillith zu und ihre Augen wurden größer: "Ich war kaum drei Wochen wieder in meiner alten Heimat, da ereilte mich die Nachricht von meinem Vater, dass Tom Riddle zu Lord Voldemort geworden war und nun Anhänger sammelte um sein grausames Zukunftsregime zu starten. Zu jenem Zeitpunkt nahm weder mich, meine Mutter oder Dumbledore jemand ernst. Erst als die ersten Muggelfamilien und Zauberer und Hexen von den Todessern hingerichtet wurden, erwachte auch das werte Zauberministerium aus ihrer Apartheit - es war längst zu spät. Sie hätten handeln müssen als sie noch die Möglichkeit gehabt hätten. Aber Voldemort tötete immer mehr und fertigte immer weiter Horkruxe an!"

"Du weißt von ihnen, den Horkruxen?" fragten Ron, Hermine und Harry im Dreierchor. Lillith winkte ab und sagte: "Natürlich!"

"Aber woher-!" fragte Hermine geschockt.

"Was glaubst du - wer noch Mitglied im damaligen "Slugclub" war?" fragte sie und verdrehte die Augen.

"Als Tom schon von der Schule gegangen war, lehrte Slughorn immer noch Zaubertränke und ich war einer seiner besonderen Lieblinge - du durftest die Ehre doch sicherlich auch gehabt haben oder Harry?" sie warf ihm einen eindeutigen Blick zu - "Nerviger-fetter-alter-Mann-oder?"

Harry nickte nur.

Lillith schmunzelte und sagte: "Es ist ihm zufällig rausgerutscht als ich mit ihm über Tom sprach und dass wir noch immer zusammen waren - er aber für einige Jahre bis ich meine Ausbildung vollendete hatte - im Ausland bleiben wollte um weitere Erfahrungen zu sammeln. Ich war entsetzt als er mir von seinem Gespräch mit Tom erzählt hatte, ich konnte natürlich sofort eins und eins zusammen zählen - seine Abwesenheit, seine Sorgen, seine Ängste, sein völlig verändertes Ich, das ich in den letzten Wochen kennengelernt hatte. Natürlich endlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. ich war aber noch nicht gewillt meinen Vater einzuweihen. Ich wollte mit Tom zuerst reden, vielleicht würde es mir gelingen ihn umzustimmen. Ihn aufzuhalten und dann wurde mir bewusst, dass der Tom Riddle, inden ich mich einst verliebt hatte, weg war. Tot - als hätte er nie existiert. Ich kehrte zu Vater zurück und erzählte ihm alles, dann verschwand ich in die Feenwelt. Ich war von der Liebe enttäuscht worden, aufs Grausamste und ich wollte einfach nur meine Wunden lecken und mich wieder heilen. Aber genau eine Woche nach meiner Abreise aus Hogwarts, als ich mich von Tom getrennt hatte - durch eine Eulenbotschaft übrigens, ich war nicht mal mutig genug es ihm ins Gesicht zu sagen - da griff Tom, nein dann griff Voldemort meine geliebte Heimat an. Er zerstörte das ganze Königreich, dessen Kronprinzessin ich war." Lillith verstummt und Harry sah wie Tränen ihr über das Gesicht liefen, er nahm sie in die Arme, sie schluchzte hemmungslos an seiner Brust: "Er hat meine Mutter eiskalt umgebracht, vor meinen Augen und vor denen meines Vaters. Wir konnten nichts für sie tun... einfach nur zusehen...
 

Stille herrschte, betroffenes Schweigen, dass nur von Lilliths Schluchzern unterbrochen wurde, dann aber festigte sich wieder ihre Stimme: "Nach dem Tod meiner Mutter schrie ich meinen Vater an und sagte, ich wolle nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Insgeheim gab ich ihm die Schuld an Mutters Tod. Hätte er damals Tom nicht erzählt, wo mein Königreich lag, hätte er nie hingefunden und meine Mutter würde heute noch leben... Ich kämpfte einige Jahre noch im Orden des Phönix, aber Tom wurde immer mächtiger, bis vor genau 17 Jahren -" sie sah auf und blickte Harry in die Augen, "Als er deine Mutter und deinen Vater tötete, hast du ihn aufgehalten. Wir alle dachten es wäre vorbei und ich wendete mich endgültig von der magischen Welt ab, die mir nur Schmerz bereitet hatte. Ich wollte einfach mein Leben leben. Ich wollte singen, was ich auch tat. Aber ich musste vorsichtig sein!"

Sie lachte plötzlich leise auf, als sie sagte: "Wenn man nicht altern und sterben kann so wie ich als Fee, da muss man untertauchen - sich verstecken um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Deswegen bin ich vor 10 Jahren hierher gekommen um mich hier niederzulassen. Aber ich wusste, dass er noch irgendwo da draußen war. Ich muss es zu Ende bringen, mit dir Harry."

Sie löste sich aus seinen Armen und sagte entschlossen: "Es ist zum Teil auch meine Schuld, wäre ich stärker gewesen, hätte ich damals den Mut gehabt, Tom zu töten, wären viele Unschuldige nicht gestorben - daher ist es meine Pflicht dir zu helfen!"

"Also..." begann Hermine.

"...wirst du..." setzte Ron fort.

"... uns begleiten?" fragte Harry erfreut.

Lillith drehte sich lächelnd um und sagte schmunzelnd: "Ich will nicht noch länger mein Leben mit einer sinnlosen Reihe aus sich ewig wiederholenden Showauftritten langweilen. Ich werde euch begleiten!"

Jubelnd umarmten sie ihre neue Mitstreiterin und Hermine sagte glücklich über das ganze Gesicht strahlend: "Endlich bin ich nicht mehr das einzige weibliche Gegenstück!"

Lillith konnte nicht anders. Sie musste aus ganzem Herzen lachen und bei Gott es tat mehr als gut, dabei bemerkte sie nicht wie Harry sie anstarrte und sich verzweifelt fragte, ob er nicht gerade dabei war, sich in diese Fee zu verlieben.

Riskantes Spiel


 

"Ihhh..." ekelte sich Lillith und wischte eine Spinnwebe mit ihre Hand beseite. Sie konnte es nichte ertragen, wenn etwas so verstaubt oder dreckig war. Sie seufzte auf und machte sich weiterhin an die Arbeit. Seit sie vor zwei Wochen im Grimmauldplatz Nummer 12 angekommen waren, hatten die drei ihr alles über ihre Pläne erzählt und sie hatte mitangsehen wie Harry Kreacher befohlen hatte Mundungus Fletcher zu suchen. Nun waren sie schon einiges weiter, morgen würden sie in das Zaubereiministerium eindringen und hoffentlich diese Umbridge finden und ihr das Medallion entreißen. Lillith seufzte noch einmal auf, als sie eine Stimme hörte.

"Lillith, wo bist du?"

"HIER!" rief sie zurück und nur wenige Sekunden später betrat Harry das Zimmer, indem er und Ron letztes Jahr geschlafen hatten, als sie im Grimmauldplatz gelebt hatten. Er riss die Augen auf und war angenehm überrascht. Der Raum sah toll aus.

Lillith hatte einen einzigartigen Geschmack, der ganze Raum war frisch geputzt, aufgeräumt und hergerichtet worden. Die einstigen grünen Wände erstrahlten nun in einem angenehmen warmen Rot und Goldtönen, was Harry sofort an seinen alten Schlafraum in Hogwarts erinnerte. Lillith hatte alles einzigartig hergerichtet, so dass das Zimmer einladend und freundlich wirkte. Harry trat an das Bett und griff mit einem Lächeln nach der Bettdecke, es war das Wappen von Gryffindor darauf abgebildet und das bekannte Symbol des Löwen war wie ein freundliches Winken aus der Vergangenheit.

"Ich hoffe ich habe es nicht zu sehr verändert, aber es war alles zerstört und so dreckig. Ich dachte Ron und Hermine würden sicherlich gerne in einem sauberen Raum schlafen. Ich habe doch nichts zerstört oder? Gefällt es dir?" fragte sie leicht gehemmt.

Sie sah ihm in die Augen und Harry erkannte gerührt so etwas wie Angst etwas Falsch gemacht zu haben. Harry schüttelte nur lächelnd den Kopf.

Er erwiderte: "Nein, es sieht großartig aus, Lillith. Wirklich es ist wunderschön." LIllith lächelte.

Sie stieg von der Leiter runter und betrachtete den neu angebrachten roten Vorhang der dem ganzen noch etwas Edles und Elegantes verlieh. Harry trat hinter sie und sie spürte wie nah er bei ihr war und ganz zu ihrer eigenen Überraschung fühlte sie sich ausgesprochen wohl und sicher in seiner Nähe.

Sie drehte sich um und sagte: "Willst du dein Zimmer sehen?"

Er hob eine Augenbraue: "Mein Zimmer?"

"Ja, komm schon!" damit zog sie ihn in Sirius altes Zimmer.

Harry erstarrte, es war so wunderschön. Der Dreck und Schmutz waren verschwunden, das Bett wirkte mit seinen roten und goldenen Farben gleich wie andern zuvor so einladend und weich, dass Harry sich am liebsten drauffallen hätte lassen, doch er sah sich noch weiter um. Die Schränke und Kommoden waren frisch gestrichen und sahen nun hasselnussbraun aus, was gut zu dem Gryffindor rot und gold passte. Die Poster, die Sirius aus Muggelzeitschriten aufgehängt hatte waren frisch abgewischt und sahen neu und glänzend aus. Lillith hatte noch einen edlen Teppich ausgegraben, der Harry so wie er vermutete wohl einst Slytherin Farben gezeigt hatte, war nun in Gryffindorstil gehalten. Harry sah sich wie berauscht um, da spürte er Lilliths Kinn auf seiner rechten Schulter und er atmete ihren betörenden Duft ein - gott wie gut sie doch roch.

"Ich hoffe es gefällt dir, weil es doch das Zimmer deines Paten war, dachte ich wir sollten es auf jeden Fall Gryffindor gerecht machen - das hätte Sirius glaube ich gefallen!" sagte sie und ließ sich lächelnd auf die Bettkante fallen.

Harry starrte sie an: "Es sieht großartig aus, sag mal kanntest du Sirius etwa?"

Sie nickte: "Wir waren zur selben Zeit im Orden, Sirius war nur ein bisschen jünger als ich - der unverbesserliche ungestüme Kämpfer und Frauenheld!" lächelte sie.

Harry blickte zu den Postern mit Mädchen in Bikinis und meinte trocken: "Tja, das stimmt."

Lillith folgte seinem Blick und grinste: "Typisch Sirius eben." Die beiden lachten.

"Ich glaube ich werde jetzt mit Rons und Hermines Zimmer, weitermachen, sonst werden die beiden heute noch nicht darin schlafen können!" sagte Lillith und stand von der Bettkante auf.

Als sie das Zimmer verlassen wollte, versperrte Harry ihr kurz den Weg und fragte: "Und dein Zimmer?"

"Oh, das ist fertig - willst du es sehen?" fragte sie freundlich.

Harry nickte.

Sie zog ihn erneut mit und es gefiel ihm ausgesprochen gut so von ihr mitgezogen werden. Lillith war eine wundervolle Frau und wenn er mit ihr zusammen war, konnte er gar nicht glauben, dass sie mit Tom Riddle zusammen gewesen sein sollte und dass sie schon so alt sein sollte. Lillith alterte wahrlich nicht mehr, ihre Haut war so frisch und jungendlich wie die von Ginny, ihre blaue Augen war so faszinierend, dass man glaubte in unendliches Meer zu blicken.

Sie erreichten das kleiner Zimmer, wo Sirius zuerst Seidenschnabel gehalten hatte, bevor er ihn mit in sein Zimmer genommen hatte.

Das Zimmer war ebenalls in Rot und Gelbtönen gehalten, Lilliht hatte lange Seidenvorhänge in dunklen Rottönen aufgehängt, ein langer kuscheliger Teppich durchzog fast das ganze Zimmer. Lillith hatte auch hier alles geputzt. Mrs Weasley hatte bei weitem nicht so einen tollen Geschmack wie Lillith ihn hatte, das fiel Harry sofort auf. Das Bett hatte einen goldenen Überwurfe mit einem Symbol was Harry nicht kannte. Sonst gab es noch einen großen Kleiderschrank, eine Kommode, ein großes Panoramafenster, das dem ähnelte das Lillith in ihrem Zimmer im Club gehabt hatte. Ein kleines Nachtkästchen stand links neben ihrem Bett und es standen mehrer Fotos darauf.

Harry nahm eines in die Hand, er kannte es - es zeigte Dumbledore mit Anastasia. Er stellte es zurück und nahm ein anderes in die Hand. Dieses zeigte Lillith mit ihrer Mutter. Er spürte wie sie hinter ihm stand und sagte: "Das ist nur wenige Tage vor ihrem Tod aufgenommen worden, damals waren wir bei den Kristallwasserfällen in meiner alten Heimat, im Feenreich hoch im Himmel..."

"Kristallwasserfälle?" fragte Harry und sah ihr in die Augen. sie mochte seinen Blick, er war so schön angenehm und auch etwas Besitzergreifen, das mochte Lillith. Sie nickte.

"Weißt du die Kristallwasserfälle sind so etwas wie unser Landesdenkmal, es gibt sie seit der Enstehung des Reiches. Sie sind hoch oben in den Bergen entsprungen und fließen bevor sie im Dorf ankommen, weit die Berge herunter und ergießen sich über große Felsvorsprünge in eine See. Es sind viele gigantische und kleiner Wasserfälle und wenn das Licht auf das Wasser fällt, glaubst du ein einziger großer Diamant fließt herab und die Spritzer glitzern wie Splitter die vom großen Stein abgebrochen sind. Es ist ein herrliches Naturspiel - ich will es dir gerne einmal zeigen, wenn du mein Reich besuchen willst." sie nahm ihm das Bild aus der Hand und stellte es wieder auf seinen Platz.

Sie drehte sich um und fragte: "Was wolltest du eigentlich?"

"Oh..." er hatte es fast vergessen, "Es gibt Essen, Ron und Hermine werden schon auf uns warten!"

"Mhm, Kreacher hat sicher wieder etwas Köstliches gekocht!" freute sich Lillith.

"Ja, komm!" Harry hielt ihr die Hand hin und sie legte ohne zu überlegen ihre Hand in seine. Gemeinsam liefen sie in den Speisesaal.

Ron beachtete sie gar nicht, da Kreacher ihm gerade etwas von seinem köstlichen Rehbraten kredenzte. Hermines Augen verengten sich aber zu Schlitzen als sie sah wie vertraut die beiden miteinander waren und das sie seine Hand hielt. Das war nicht gut, dann wünschten sie sich aber guten Appetit und aßen fröhlich plaudern vor sich hin.
 

Später...

"Ahh das war lecker - ich glaube ich werde noch schnell eure Zimmer fertig machen und dann schlafen gehen - Gute Nacht!" sagte LIllith und verschwand nach oben.

"Gute Nacht!" kam der Dreierchor und Ron streckte sich ebenfalls und sagte: "Ich gehe auch schlafen - kommst du nach Hermine?"

"Ja, ich muss noch was aufräumen!" sagte sie und wünschte ihm eine gute Nacht. Gähnend verschwand Ron die Treppe nach oben.

Harry nahm sich ein Schluck Feuerwhiskey, irgendwie war ihm danach und setzte sich vor den offenen Kamin. Er spürte die angenehme Wärme und wie Hermine sich neben ihn setzte.

"Ich dachte du willst noch was aufräumen?" fragte er entspannt.

"Ja, deine Liebe zu Lillith, Harry!" sagte sie leise.

"...was?" er sah sie an.

"Oh Harry, du und Ron habt nie ganz verstanden, dass ich trotz allem ein Mädchen bis. Ron kapiert es langsam, aber du scheinst es noch immer nicht mitbekommen zu haben. Ich merke doch wie du Lillith ansiehst und ich muss dich warnen: "Sie ist nicht die Richtige!" sagte Hermine warnend.

Harry starrte sie an und erwiderte trocken: "Lass mich raten, deine weiblichen INstinkte?"

"Das ist mein Ernst Harry, sie ist nicht gut für dich. Sie ist doch schon viel älter als du - gott sie ist fast 50!" sagte Hermine.

"Sieht aber aus wie 17!" erwiderte Harry simpel.

"Oh... mein Gott, Harry - sie war mit dem Mann zusammen, der deine Eltern getötet hat. Sie passt einfach nicht zu dir!"

"Sagst du dass, weil du willst das ich bei Ginny bleibe? Was aber wenn ich und Ginny nicht zueinander gehören?" fragte Harry nun.

Hermine seufzte gequält auf: "Das musst du selber rausfinden, Harry, aber du weißt wie meine Meinung dazu ist. Ich will nur verhindern, dass du dich vielleicht in einer Frau verlierst, über die wir nicht einmal alles wissen - geschweige denn die wir schon lange kennen!"

"Ich danke dir für deinen Ratschlag, Hermine - aber ich glaube, dass muss ich selbst rausfinden!" sagte Harry, trank den Whiskey aus und stand auf. Als er die Treppe hochgehen wollte, hielt seine Freundin ihn zurück. Sie sah ihn nicht an, sagte aber: "Harry, ich will nur dass du unser Ziel nicht aus den Augen verlierst, sonst kann ich dir nur raten: "Hör auf dein Herz!"" damit ließ sie ihn los und er ging die Treppe hoch.

Er ging aber nicht in sein Zimmer sondern kopfte bei Lilliths Tür an. Ein überraschtes: "Ja, bitte?"

Harry trat ein.

Sie lag in einem Nachthemd auf dem Bett, es offenbarte mehr als es verbarg und Harry bereute seinen Entschluss bereits wieder. Wie sollte er sachlich bleiben, wenn sie so aussah. Seine Hose wurde bereits enger, ob durch Einfluss des Alkohols oder nicht, dass war Harry egal.

"oh Harry, was gibt es?" fragte sie neugierig.

Harry erwiderte: "Können wir reden oder ist es schon zu spät, dafür?" er sah auf die Uhr, die auf Lilliths Nachtkästchen starrte. Es war schon 1 Uhr, aber Lillith winkte ab: "Quatsch, ich bin es eigentlich gewohnt erst um drei, vier Uhr herum ins Bett zu kommen. Setz dich doch!" damit schlug sie sanft und auffordern auf die Stelle auf dem Bett neben ihr.

Harry schloss die Tür und setzte sich zu ihr. Gott ihr Duft raubte ihr schon wieder den Verstand und er suchte verzweifelt nach einem richtigen Satz: "Also, ich wollte dir noch einmal danke sagen, für die tolle Arbeit!"

Sie lächelte: "Ach gern geschehen... ich will mich einfach irgendwie einbringen..."

Stille herrschte, dann sagte Harry: "Tja, dann will ich gehen. Wir brauchen morgen unsere Kraft..."

Lillith sagte: "Was wolltest du mir wirklich sagen, Harry?" sie sah ihn an.

Harry blickte zurück und Lillith erschrak, als sie glaubte seine Gefühle zu erkennen, das war nicht gut... dachte sie. Doch ehe sie etwas sagen konnte, hatte Harry ihre Hand gepackt, sie rückwärts aufs Bett geworfen.

Ein leidenschaftlicher Kuss machte aus Fremden Liebenden und Lilliths Herz geriet völlig außer Takt. Harrys Kuss war so magisch, dass sie gar nicht lange dachte und ihn genauso zurückgab, wie sie ihn empfing.

"Kleine Mädchen die mit dem Feuer spielen, verbrennen sich fast immer - denk daran Lillith!" ertönte die Stimme ihres Vaters in ihrem Kopf.

Lillith schob den Gedanken streng beiseite und dachte an das letzte Mal wo sie sich so gut gefühlt hatte, es war in Toms Umarmung gewesen, aber das lag so lange zurück, dass sich ihr armes einsames Herz zum zerspringen fühlte, dass sie endlich wieder aufwachte...

Sie war nun endlich wieder erwacht, eine Fee des Feuers, die geglaubt hatte, dass ihr Feuer diese Welt nicht mehr erhellen konnte. Doch in Harrys Armen spürte sie nur unendliche Wärme und sie war sich nun sicher, den richtigen Weg gewählt zu haben...

Zarte Anfänge


 

"Mrs Dumbledore, Sie müssen einfach kommendes Halloween singen - das geht gar nicht anders!" sagte Professor Glory und sein tiefer Bass dröhnte vor Vergnügen. Die bereits 14jährige Lillith blickte auf und seufzte innerlich, als sie seinen sturen Augenausdruck bemerkte. Hatte sie ihm nicht schon oft genug gesagt, dass sie das nicht wolle? Es war schon mehr als nervig, dass alle von einem etwas Großes erwarteten, weil man die Tochter des größten Zauberers war, der je gelebt hatte? Gott, dass war doch nicht ihre verdammte Schuld, seine Eltern konnte man sich nicht aussuchen. Lillith seufzte gefrustet auf, Glory nahm an, dass sie sich nun geschlagen gegeben hatte und vergnügt sagte: "Wunderbar, ich freue mich- welches Lied werden Sie zum Besten geben?"

"Wie-werd-ich-ihn-los-in-10-Minuten?" schlug Lillith mit einem zynischen Lächeln vor, Glory stutze und sah sie fragend an: "Ich befürchte, ich kenne das Lied nicht, meine Liebe!"

Lillith zog einen Flutsch und sagte müde: "Professor ich muss zum nächsten Kurs, können wir später darauf zu sprechen kommen?"

"Aber natürlich, meine Liebe - gehen Sie." sagte er und winkte ihr fröhlich zu, aufatmend stand Lillith von ihrem Platz vor dem Klavier auf und verließ das große Musikzimmer von Hogwarts. Sie verbrachte ohnehin viel zu viel Zeit bereits darin. Aufstöhnend nahm sie die neuen Noten, eines Liedes was ihr Professor Glory noch schnell in die Hand gedrückt hatte. "Na toll - schon wieder ein Musicallied, er steht wirklich auf Tanz der Vampire!" seufzte sie auf und wandelte mehr unbewusst als bewusst durch die Gänge des Schlosses. Als sie um die Ecke bog, stieß sie mit jemandem zusammen.

"Oh je..." dachte Lillith entsetzt im Fallen, da spürte sie wie eine starke Hand sich um ihren zierlichen Körper und schmale Taille schloss und sie auffing. Lillith wusste zunächst was los war, als sie zum zweiten Mal in ihrem Leben, seit sie vor zwei Jahren nach Hogwarts gekommen war, in zwei wunderschöne intensive grüne Augen. Es war Tom Riddle, der Schulsprecher von Hogwarts und Vertrauensschüler von Slytherin. Der Bestaussehendste Typ der Schule. Seltsam, dass sie immer wieder auf ihn traf.

"Alles in Ordnung?" fragte er besorgt und zärtlich. Lillith schmolz augenblicklich dahin, eine feine Rotschattierung tauchte um ihre Nase auf und sie suchte nach den passenden Worten: "Äh, ja, ja alles klar!"

Peinlich berührt lag sie immer noch in seinen Armen, als sein Blick forschend wurde: "Du bist doch die Tochter von unserem Professor Dumbledore oder? Lillith nicht wahr?"

"ER KENNT MEINEN NAMEN! ER KENNT MEINEN NAMEN!" schrie es vergnügt in ihrem Inneren, Lillith selbst brachte nur ein wortloses Kopfnicken zusammen. Lächelnd stellte er sie aufrecht hin, hob die Noten auf, die sie verloren hatte und legte sie ihr in die Arme.

"Na denn, vielleicht sieht man sich wieder!" sagte er und klopfte ihr leicht und liebevoll auf die linke Schulter als er an ihr vorbei ging. Lillith durchzuckte ein heißer Blitz und als er um die Ecke gebogen war, stöhnte Lillith: "Oh mein Herz..." verwirrt blieb sie einige Sekunden stehen, da schüttelte sie bestimmt den Kopf und ging raschen Schrittes davon.

Ein Schatten lehnte an der Mauer, die Riddle gerade passiert hatte und ein Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus: "Sie ist wirklich niedlich, dass könnte noch ein großer Spaß werden!" dachte er erheitert pfeifend und glücklich lächelnd ging Tom weiter den Korridor entlang.
 

"Professor ich glaube, ich kann das Lied nicht singen, es ist so unheimlich hoch, ich bin doch nur ein Mezzo!" stöhnte Lillith, doch Glory schüttelte bestimmt den Kopf: "Ach Unsinn. Du schaffst es ganz bestimmt. Geh bei den extrem hohen Tönen einfach ein wenig in die Knie - dann rutscht es gleich viel besser!"

"Der hat leicht reden!" knurrte Lillith innerlich und aufseufzend nickte sie ergeben.

Glory sagte: "Von vorne, Mrs Dumbledore!" und schon schlug er die ersten Takte fein auf dem Klavier an. Lillith schloss kurz die Augen und hörte auf die Musik... diese schlich sich wie ein Dunstschleier um ihre Sinnen und betäubte sie für alles andere, außer ihre Stimme.

Lillith sang zunächst noch leise, wurde aber bald sicher und lauter:
 

"Dancing bears

Painted wings

Things I almost remember,

And a song someone sings

once upon a december

Someone holds me safe and warm,

horses prance through a silver storm,

Figures dancing gracefully,

across my memory"


 

Tom Riddle kam gerade durch Zufall bei dem großen Musiksaal vorbei als er Lillith singen hörte. Er blieb geschockt stehen. Sie hatte so eine wundervolle Stimme, er linste bei der offenen Tür hinein und sah erstaunt wie Lillith scheinbar allein nur von Klaviertakten begleitet im Saal stand und vor sich hintanzte. Er sah gebannt zu.

Plötzlich erschienen von überall wunderschön gekleidete Tanzpaare und Lillith selbst wurde von strahlendem Licht gehüllt, in die Luft gehoben und trug nur wenige Sekunden später ebenfalls ein wunderschönes Ballkleid.
 

"...Ahhhahhh, ahhh ah..." sie sang laut und so schön.
 

Erträumte Männergestalten nahmen sie bei der Hand und wirbelten mit ihr durch den Raum. Dabei lächelte Lillith immer so zauberhaft, das Tom am liebsten zu ihr gesprungen wäre und mit ihr durch den Saal getanzt hätte.
 

"Someone holds me safe and warm,

horses prance through a silver storm,

Figures dancing gracefully,

across my memory...

Far away long ago

Glowing dim as an ember

Things my heart used to know

Things it yearns to remember

And a song someone sings...


 

Die Paare lösten sich langsam auf und Lillith sang so leise und traurig, dass es Toms Herz fast brach: "... Once upon a December..."

Das Klavier spielte noch weiter, aber Tom war ganz und gar von Lilliths wunderschöner Stimme gefangen und ihrem unheimlich traurigen Blick. Die Magie die Tom gerade noch festgehalten hatte, verschwand langsam als Professor Glory aufstand und begeistert klatschte: "Ja, meine Liebe, das ist perfekt! So trittst du an Halloween auf!"

Lillith blickte befangen auf: "Ich kann das nicht, ich bin nicht gut genug!"

"So, so nicht gut genug...?" schmunzelte Professor Glory, dann nickte er mit dem Kopf Richtung Tür und sagte: "Seltsam, mir kam vor, dass unser werter Schulsprecher Mr Riddle regelrecht gefangen war von deinem Gesang - nicht wahr, Mr Riddle?"

Lillith erstarrte, tatsächlich er lehnte bei der Tür und obwohl sein Gesicht versuchte ernst zu blicken, konnten seine Augen einfach nicht lügen. Sie sahen Lillith so gerührt und erfüllt an, dass sie fast erschrak. Das konnte sie mit ihrer Stimme bewirken.

"Nun, was sagen sie zu Mrs Dumbledores Darbietung, Mr Riddle?" fragte Glory vergnügt.

"Deine Stimme ist einzigartig!" sagte er geradeheraus und Lillith dachte sie müsse anfangen zu schweben, so sehr glücklich fühlte sie sich in diesem einen Moment. Sie starrte Rom an und blickte in seine Augen.

"Also, ich glaube wir sollten es noch einmal singen, meine Liebe. Nur um das Gelernte zu verinnerlichen!" sagte Glory, der gar nicht mitbekam was gerade zwischen Tom und Lillith geschah. Es war mehr als einfach nur Magie und beide spürten es.

"Ähem, Mrs Dumbledore?" Glory blickte zwischen den beiden irritiert hin und her, Lillith kam langsam zu sich und sagte: "Äh, ja Professor, ich bin ganz Ih-"

"Lillith!" kam eine sanfte Stimme dazu und unterbrach die junge Schülerin, diese sah verwirrt zur Tür, ihr Gesicht erstrahlte vor Freude und sie sagte: "Vater!" sie lief auf den lächelnden Dumbledore zu und dieser drückte sie fest an sich und er sagte zu ihr:" Ich müsste kurz mit dir sprechen, gehen wir in mein Büro - es tut mir Leid Johnson, aber es duldet keinen Aufschub!"

"Oh natürlich, Albus - ganz wie du es wünscht!" sagte Glory, dennoch leicht beleidigt. Tom starrte zu Dumbledore und er glaubte ein mahnendes Funkeln in dessen Blick zu erkennen, doch Dumbledore sagte lächelnd wie immer:" Sie sollten jetzt auch in ihre Kurse gehen, Mr Riddle. Na los, sputen Sie sich!"

"Ja Professor!"

Tom verließ den Raum, doch das Unausgesprochene zwischen Lillith und ihm hang noch schwer in der Luft. Es würde noch kompliziert werden, befürchtete Dumbledore und er sollte noch gar nicht ahnen, wie sehr er Recht behalten würde. Lächelnd gingen er und Lillith in sein Büro.

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Lillith wurde langsam wach und spürte wie ein Arm um ihre Taille lag und es war nicht ihr Arm. Er war warm und muskulös, vielleicht ein bisschen dünner als sie geahnt hätte und sie blickte auf. Sie ruhte auf Harrys Brust und lag dicht bei ihm. Sie lächelte, genau er hatte bei ihr geschlafen, sie kuschelte sich an sein zerknittertes T-Shirt und Harry wurde ebenfalls wach. Er lächelte, als er sie bei sich spürte und ihre Augen sah.

"Es ist schön deine Augen gleich beim Aufwachen zu sehen!" sagte er liebevoll und küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze. Lillith schloss die Augen und schnurrte wie ein Kätzchen als er sie an sich drückte.

Er sah auf die Uhr und stöhnte gequält auf: "Wir müssen aufstehen - das Ministerium wartet nicht!"

Lillith nickte und wollte bereits aufstehen, als er sie an der Hand zurückzog und sie zärtlich küsste. Lillith wollte nicht rational denken, dass es ein Irrsinn war hier und jetzt mit Harry Potter eine Beziehung aufzubauen. Sie war nichts für ihn, dennoch sie wollte nichts sehnlicher als in seiner Gegenwart sein. Jeden Morgen in seinen Armen aufwachen und jeden Tag mit ihm verbringen. Sie wusste, dass sie sich wie ein typisches Schulmädchen, das sich zum ersten Mal verliebte, aufführte, aber dennoch - sie brauchte Harry und sie wollte ihn. Schweren Herzens löste sie sich von ihm und sagte: "Komm wie gesagt, das Ministerium wartet nicht!"
 

Als sie die Treppe hinunter kamen saß Hermine bereits am Tisch und ging manisch noch mal eine Checkliste durch und murmelte Dinge vor sich hin: "Vielsafttrank, Finsternispulver,..." sie nickte beiden zerstreut zu und Ron trank gerade die anscheinend vierte Tasse Kaffee und blickte argwöhnisch zu Harry, als er und Lillith sich setzten.

"Hey, Mann kann ich kurz mit dir reden? Männersache!" grinste er Lillith an und sie schmunzelte vergnügt.

Harry und Ron gingen ins Nebenzimmer und Ron beugte sich zu Harry als er flüsternd sagte: "Hast du was mit Lillith?"

Harry schluckte kurz und dachte: "Ist das so offensichtlich?", er sagte zögerlich: "Kommt darauf an wie du "was miteinander haben" nennst?"

Ron verdrehte die Augen:" Hast du sie geküsst? Du warst jedenfalls gestern nicht in deinem Zimmer - Hermine sagte ich soll nachschauen - sie hat so etwas bereits geahnt!"

Harry wurde es langsam zu bunt: "Sag mal geht es noch ganz gut, wann und mit wem ich schlafe - kann euch völlig egal sein. Das ist meine Sache!"

Ron grinste: "Also hast du mit ihr geschlafen!"

Er wirkte seltsam zufrieden, wahrscheinlich hatte er das schon gestern zu Hermine gesagt und diese hatte wieder abgeblockt.

Harry knurrte zornig: "NEIN! Nein, Lillith und ich haben nicht miteinander geschlafen, wir..." er suchte verzweifelt nach den richtigen Worten: "Wir haben zwar in einem Bett geschlafen, aber es ist nichts passiert - ehrlich!" fügte er auf Rons ungläubigen Blick hinzu.

"Na ja, wenn du meinst, dann will ich nicht weiterbohren - aber mein Rat an dich ist Harry: "Bagger sie endlich an!"

"Sagst du dass damit Ginny und ich nicht mehr zusammen sind?" fragte Harry, er kannte seinen Freund, Freundschaft gut und schön, aber Familie war etwas anderes.

Rons Gesicht wurde nachdenklich und er sagte zögerlich: "Nein, dass an deinem Geburtstag tut mir Leid, es war nicht meine Absicht, euch - na ja zu stören - na gut es war schon Absicht, aber es ging immerhin um meine Schwester und du hattest dich bereits von ihr getrennt - sie war damals echt fertig und na ja, ich wollte einfach sie schützen, du weißt schon so als Bruder!"

"Ja, klar Ron - ich versteh dich ja!" sagte Harry und er tat es auch wirklich.

"Hör mal - ich will nur dass du genauso glücklich wirst, wie Hermine und ich und na ja, schnapp sie dir einfach!" sagte Ron und klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern und ging wieder in die Küche, sagte aber noch leise zu Harry gewandt: "Ich finde ihr passt super zusammen und ich sag das ganz sicher nicht wegen Ginny!"

Mit grinsenden Daumen nach oben gestreckt ging er zu Hermine.

Ministerium


 

"F***, F*** - verdammte Scheiße- dass darf doch nicht wahr sein, bei Merlins Unterhose!" fluchte Lillith insgeheim vor sich hin.

Sie ging in der Gestalt einer jungen, hochgestellten Ministeriumshexe aus der Mysteriumsabteilung, durch die verschiedenen Gänge. Wo waren nur die anderen? Harry hatte sie sofort aus den Augen verloren, als zuerst Ron von diesem vollidiotischen Todesser Yaxley in Beschlag genommen wurde und Hermine von Umbridge mitgezerrt wurde. Das war alles andere als gut, wo steckt dieser Kerl nur?

Lillith schritt schnellen Schrittes und trotz allem kokett dreinblickend durch die Gänge und plötzlich legte sich eine Hand ganz ohne Vorwarnung auf ihre Schulter. Sie wirbelte erschrocken herum. Sie starrte in zwei schwarze Augen, die sie besser nie wieder gesehen hätte. "Ruhig bleiben, ruhig bleiben - Lillith, er weiß nicht wer du bist!" beschwor sie sich.

Sie fragte ruhig: "Was wollen Sie von mir?"

Der neue Schulleiter von Hogwarts, Severus Snape starrte sie mit seinen schwarzen undurchdringlichen Augen zunächst nur an, dann sagte er mit einem kurzen Kopfnicken:" Verzeihen Sie, ich dachte ich würde Sie kennen - Sie sehen einer Freundin von mir sehr ähnlich! Verzeihen Sie mir bitte, wenn ich Sie erschreckt habe!"

Damit wandte er sich ab und ging mit wehendem Umhang davon. Lillith vergewisserte sich, dass sie allein war und ließ sich kurz entsetzt gegen die Mauer sinken. Ihr Herz raste wie wahnsinnig und ihr Magen machte nervöse Hüpfer.

"Haha, "...ich dachte ich kenne Sie - Sie sehen einer Freundin ähnlich..." hahaha!" lachte sie leicht panisch und wischte sich über die Stirn.

"Gott hat er mich erschreckt, zuerst dachte ich er hätte mich durchschaut!" dachte sie panisch, doch dann atmete sie tief durch und fasste sich wieder. Damit raffte sie sich auf und wollte weitergehen, als sich zum zweiten Mal ganz plötzlich eine Hand auf ihren Körper legte, dieses Mal allerdings um ihren Mund und jemand zerrte sie in den Schatten. Lilliths Herz bekam den nächsten Schreck und sie schrie leise auf und schlug mit aller Kraft die sie aufbieten konnte, mit ihrem Ellbogen Richtung Unterleib des Gegners. Sie hörte ein leises Stöhnen und eine tiefe Stimme, die ächzte: "Autsch, ich bin’s doch - Harry!"

Lillith drehte sich um und erkannte die dunkle große Gestalt von Runcorn, den Zauberer der von Harry verkörpert wurde.

Lillith fauchte: "Bist du des Wahnsinns - ich hab den Schock meines Lebens bekommen, den zweiten in nur wenigen Sekunden übrigens! Puh... das wird mich Jahre meines Lebens kosten!"

Harry/Runcorn blickte hoch und sagte: "Den zweiten?"

Lillith nickte düster und zog Harry weiter in den Schatten und flüsterte: "Severus Snape ist im Ministerium!"

"WAS? WO? Ich bring ihn um!" knurrte Harry wütend, und wollte schon losrennen als Lillith ihm ein Bein stellte und er zu Boden krachte.

Zornig fuhr er hoch und schnauzte die mild dreinblickende Fee an: "Was sollte das?"

Sie schnippte ihm gegen die Stirn und sagte: "Hey, komm runter Kleiner. Ein Mord im Ministerium? Dann auch noch die Ermordung des neuen Schulleiters von Hogwarts, einem absoluten Günstling von dem guten Voldi? Bist du noch ganz klar im Kopf?" Harry leuchtete diese Argumente zwar ein, brummte trotzdem vor sich hin.

"Wo warst du übrigens? Hermine und Ron sind immer noch weg!" fragte Lillith grinsend auf seine Grimasse.

Harry hob den Kopf: "Ich bin durch Zufall in Umbridges Büro gekommen, hab dort alles durchsucht und na ja, den Horkrux hab ich zwar nicht gefunden... dafür aber das hier!"

Er zeigte ihr das magische Auge, Lillith nahm es interessiert in die Hand und musste grinsen: "Ich glaub ich spinne, jetzt spioniert sie schon ihre eigenen Leute aus - tja, wo sind die guten alten Zeiten der Ehrlichkeit nur hin!"

Sie gab das Auge Harry zurück, der es wieder in die Tasche stopfte und er sagte: "Komm los, wir müssen weiter. Ron hab ich schon getroffen, er versucht zu uns zu stoßen - wir müssen in die Kerker?"

"Kerker?" fragte Lillith, doch dann dämmerte es ihr.

"Sag jetzt nicht, dass die die Muggelverhörungen dort unten verhören? Das ist ja wie bei Schwerverbrechern! War ja klar, das Umbridge die Befehlsgewalt dafür bekommen hat, so boshaft und krank wie die ist. Sie fühlt sich bestimmt dort wohl, wo sie ihre selbst mitverfassten, verkehrten Regeln einfach weiterspinnen kann - diese alter Kröte!"

Lillith schlug mit der Faust gegen die Wand, irgendwie musste man manchmal seinem Zorn Luft machen.

"Komm!"

Harry fasste sie an der Hand, zog sie zu sich unter seinen Umhang und gemeinsam gingen sie so schnell wie möglich in die Kerker. Dort empfing sie eisige Kälte, die von Dementoren ausgeschickt wurde und die Frau von Rons Vielsaftstrankgestaltspender wurde gerade hinein gerufen. Harry und Lillith schlüpften hinein und Lillith stupste Hermine sanft an, und flüsterte ihr ins Ohr: "Harry und ich sind da, keine Sorge!"

"Gut!" sagte Hermines Miene, die sich als Mafalda Hopfkirch ausgab und konzentriert mit verängstigter Miene die Verhöre der Muggelstämmigen mitprotokollierte. Lillith blickte verächtlich auf Umbridge und entdeckte mit großen Augen, das gesuchte Medaillon von Slytherin, sie stupste Harry an und er nickte.

Lillith hob ihre Hand und murmelte unhörbar: "Cubo!"

So plötzlich wie sie es gesagt hatte, wurde Umbridge plötzlich schläfrig und Yaxley der neben ihr saß ebenfalls.

"Sie wer- wer-deennnnnnnnnn..."

Umbridge fiel in einen tiefen Schlaf und der Todesser schnarchte laut. Die Frau unten blickte verwirrt auf, doch Lillith kam unter dem Umhang hervor, gefolgt von Harry.

Die Fee sagte: "Hermine, schnell fertige ein Duplikat an, Harry nimm das echte und ich kümmere mich um diese widerlichen Dementoren!"

Damit sprang sie vom Richterstuhl, der sich einige Meter über dem Verhörsessel befand und landete behänden neben der eingeschüchterten Frau.

"Expecto Patronum!" sagte sie und aus ihren Händen schoss ein wunderschönes Einhorn, das wiehernd und strahlend hell, die vier Dementoren aus dem Verhörsaal vertrieb, es blieb neben Lillith stehen, die die Frau hochhob und sie aufrecht hinstellte.

Harry kam zu ihr und sie sagte: "Aber Sie haben mich doch erst in dieses Situation gebracht, sagte mein Mann - Reg..."

Harry schüttelte innerlich den Kopf und sagte: "Sagen wir mal so, ich habe aus meinen Fehlern gelernt..."

"Ein guter Rat, schnappen Sie sich ihre Kinder, ihren Mann und verschwinden Sie ins Ausland!" rief Hermine quer über die Köpfe der noch wartenden verängstigten Menge von Muggelstämmigen.

Harrys Hirsch und Hermines Otter kamen zu Lilliths Einhorn dazu und gemeinsam vertrieben Sie alle Dementoren. So schnell wie möglich huschte die große Gruppe angeführt von Harry zum Atrium, wo die Zauberer schon von Kamin zu Kamin hechteten und sie versiegelten.

"Keine Zeit für langes Gerede!" sagte Lillith nüchtern, zog ihren Ring den sie immer am Finger trug und schmiss ihn in die Luft. Ein langer Stab, der golden und silbern verziert war und über mit roten Rubinen glänzte, kam zum Vorschein. Lillith rief: "Brawly Firestorm".

Aus ihrem Stab kam ein gewaltiger Feuerwirbel zum Vorschein, der die Zauberer das Weite suchen ließ.
 

"Los verschwindet!" riefen Hermine und Harry und die meisten Muggelstämmigen fragten nicht lange sondern rannten zu den offenen Kaminen und verschwanden mit Hilfe des Flohpulvers.

Ron kam angehastet und die Frau warf sich an ihn und rief: "Reg wir müssen fliehen!"

Ron aber sagte erschöpft: "Bin nicht Mann ...da!" Im selben Moment wo auch Ron aufgetaucht war, erschien der echte Reg, schnappte sich seine Frau und verschwand. Für langes Reden war keine Zeit, Yaxley und Umbridge kamen wie verrückt rennend zu den vieren und Lillith flüsterte: "Lasst mich das machen - du-" sagte sie und grinste Harry an, "-bist solange wie nötig noch Runcorn - kapiert?"

Harry nickte nur, Lillith hatte Recht er war immerhin "Der Unerwünschte No. 1" und Hermine hielt bereits Ron und Harrys Hand. Lillith drehte sich um und hunderte von Ministeriumsangestellten hatten sie umzingelt.
 

"Ha - jetzt entkommt ihr nicht mehr - Verräter!" rief Yaxley zornig, doch plötzlich stutze er, die Frau vor ihm kam ihm mehr als bekannt vor. Da bei Feen der Vielsafttrank viel kürzer wirkte als bei Hexen und Zauberern, hatte Lillith bereits fast wieder ihre richtige Erscheinung. Sie grinste Yaxley an, sie wusste, dass er sie erkannt hatte - warum nicht ein wenig Öl ins Feuer gießen.

"Hy Yaxley altes Haus!" lächelte sie geziert.

"Lillith..." hauchte dieser fasziniert und zugleich fassungslos. Er starrte sie an wie das letzte Weltwunder.

Sie winkte fröhlich und sagte: "Sei bitte nicht enttäuscht, aber ich habe dringende Termine - ich muss jetzt gehen!"

"HALTET SIE AUF!" brüllten Umbridge und Yaxley im Chor, doch Hermine, Ron und Harry hielten sich bei Lilliths Stab an und apparierten.

Yaxley sprang vor und krallte sich an Hermine fest. Die junge Frau bemerkte seinen Griff und konnte sich von ihm losmachen, doch da war es zu spät - sie hatte ihn in den Fidelius - Zauber des Grimmauldplatzes mit hinein genommen. Lillith erkannte die Gefahr ebenfalls und packte Harry und Ron. Hermine nahm ihre Hand und sie verschwanden erneut.
 

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"Und du lügst deinen Herrn auch nicht an - Yaxley?" fragte die leise, kalte Stimme von Lord Voldemort.

Er stand vor einem großen Fenster in der Villa der Malfoys und blickte dem einsetzenden Schneetreiben zu. Es waren bereits drei Wochen seit dem Ministeriumszwischenfall vergangen und Yaxley hatte sich nicht getraut seinem Herrn von Lilliths plötzlichem Auftauchen zu berichten.

Doch nun lag er ausgestreckt und gefoltert von Voldemort selbst auf dem Boden und hauchte mit schmerzerfüllter Stimme: "Ja, Herr!"

"Gut... dann darfst du gehen, aber vergiss niemals - ich werde dich noch bestrafen - das hier!" er winkte von der kleinen Folterung ab und richtete seinen Blick wieder auf den Schnee, "-war nur eine simple Vorwarnung! Geh jetzt!"

"Ja Herr, habt Dank Herr!" sagte Yaxley, dankbar für die Zeit die ihm noch blieb. Er verkroch sich schnell.
 

Voldemort blickte mit kaltem Gesicht vor sich hin, dann drehte er sich um und ging zu seinem einzigen Besitz - eine uralte Truhe, die er sehr stark mit Magie geschützt hatte und die nur er öffnen konnte. Er hob den Deckel hoch, indem er Parsel sprach und förderte eine kleine Spieldose zu Tage. Mit gemischten Gefühlen ging er zu dem großen Tisch, wo seine Todesser sich immer versammelten, wenn sie sich besprachen, setzte sich, und stellte die Dose ab. Er klopfte sachte mit dem Zauberstab dagegen und sie öffnete sich. Von hellem Feuerschein umgeben leuchtete die Gestalt der noch 14jährigen Lillith und sie blickte traurig lächelnd vor sich hin. Voldemort verschränkte seine Finger und stütze sein Kinn darauf ab.

Lillith begann zu singen, dasselbe Lied was er damals das erste Mal aus ihrem Mund gehört hatte und er betrachtete sie ohne eine Regung eines Gefühls. Lillith tanzte dazu und es war als würde sie nur für ihn tanzen. Dann aber endete das Lied und sie lachte als Tom zu ihr kam und sie in den Arm nahm und mit ihr durch den schwerelosen Raum tanzte.

"Lange ist es her... Lillith..." murmelte er und stand auf, während sein jüngeres, gut aussehendes Ich mit einer glücklich strahlenden Lillith vor sich hin tanzte.

Er ging erneut zum Fenster und sah nach draußen. War es möglich oder erfreute ihn das erste Mal seit vielen Jahren wieder der Anblick des ersten Schnees in Großbritannien? Und wer hätte das gedacht? Ein Lächeln, das nicht grausam oder kalt war, sondern nachdenklich und in alten Zeiten schwelgend, zauberte sich auf seine dünnen Lippen. In diesem Moment geschah das Magischste, was geschehen hätte können. Lord Voldemort lächelte. Keine schaurige Grimasse oder kaltes Lächeln, ein einfaches Lächeln.

Aus Freude über eine alte wieder entdeckte Liebe.Dieses Mal würde er sie wieder zu sich holen - so viel stand fest. Er blickte zur Spieldose und gerade hob sein junges Ich Lilliths Gesicht leicht hoch und küsste sie. Ja, es war lange her... aber die Vergangenheit kann man ja wieder aufleben lassen. Sein Lächeln wurde anders, berechnend und kalt.

Er sagte laut: "Malfoy!"

Sofort kam ein kriecherischer und trotz allem verängstigter Lucius Malfoy in den Raum geglitten und verbeugte sich fast bis zum Boden: "Herr?"

"Hol mir Severus Snape!"

"Jawohl!" damit drehte sich Lucius um und verschwand eilig wieder.
 

Nur wenige Minuten später klopfte es leise und Voldemort hob den Kopf, vor ihm stand noch immer die Spieldose, die dieses Mal allerdings nur Lillith zeigte und ihr Lied zu hören war.

Severus Snape trat ein, verneigte sich und sagte: "Herr?"

"Ich habe einen Auftrag für dich - Severus..." sagte Voldemort leise.

Severus blieb wo er war, sah allerdings hoch: "Welchen, Herr - ich tue alles für euch!"

"Ich weiß mein treuer Freund - erinnerst du dich an dieses Geschöpf?" Voldemort deutete mit einem langen weißen Zeigefinger auf die tanzende Lillith.

Er glaubte einen Schatten über Severus Gesicht gleiten zu sehen, aber Severus sagte emotionslos: "Lillith Mireille Dumbledore, Herr? Die Tochter von Dumbledore?"

"Ja, bring sie her!" damit stand Voldemort auf und ging zum Fenster.

Severus verneigte sich, stutzte aber leicht und erlaubte sich etwas wirklich Leichtsinniges: "Wenn ich fragen darf, Herr, warum soll ich die Fee zu euch bringen?"

Voldemort lächelte kalt und sagte amüsiert: "So neugierig, Severus?"

Er drehte sich um, doch Snape zuckte nicht zurück.

Voldemort drehte sich um und sagte: "Ich werde auch älter mein alter Freund - ich sehe nicht ein, warum ich die Welt eines Tages verlassen soll - ohne einen Erben?"

Severus durchzuckte ein heißer Blitz und ließ seine Augen zu Lilliths lächelndem Bildnis zucken und sagte: "Und ihr wollt Lillith an eurer Seite haben, Herr?"

"Tja, ich bin nicht von Blindheit geschlagen - Severus. Lillith ist die Schönste Frau der Welt, stark und klug obendrein und daher wie geschaffen meinen Erben auf die Welt zu bringen!"

"Warum schickt ihr mich?" fragte Severus.

Voldemort grinste: "Bei Bellatrix könnte ich darauf vertrauen, dass Lillith wohlmöglich auf dem Weg hierher noch einen tödlichen Unfall erleidet. Oder verstümmelt wird - verstehst du ich möchte sie gerne unversehrt haben!"

"Natürlich Herr!" sich demütig verneigend wollte sich Severus zurückziehen, als Voldemort noch einmal sprach, dieses Mal allerdings kälter als zuvor: "Vergiss niemals wem deine Loyalität gebührt - Severus Snape!"

"Nie Herr!" sagte dieser und verschwand.

Voldemort blickte vor sich hin und murmelte: "Severus, du bist einer meiner treuesten Anhänger und ich wäre sehr betrübt, wenn deine Loyalität enden sollte, aber eines sollst du wissen: "Niemand nimmt mir meine Frau weg!"

Goldener Käfig

"Du gehörst auf ewig mir... nur mir - hörst du Lillith... du kannst nur mir gehören...Lillith ich werde dich bald zu mir holen!"
 

"HEY LIL' WACH AUF!" kam ein lauter Ruf und weckte Lillith.

Sie blickte genervt auf und sah zunächst noch alles verschwommen. Mit einem plötzlichen Plumps fiel das kalte Metall des Medaillons von Slytherin auf ihre Brust und sie sagte zornig: "Hey, was soll das - ich hatte das Mistteil erst vorhin noch um - wenn dann ist Hermine dran!"

"Keine Sorge, das Mistding ist kein Problem mehr!" lachte Harry.

Lillith runzelte die Stirn und betrachtete das Medaillon, es war offen und seine beiden Glasfenster waren mit einem Schwert durchbohrt worden. Sie sah auf und erkannte, dass Harry das Schwert in der Hand hielt.

"Was... du Ron?" sie warf dem Rotschopf einen zornigen Blick zu.

Er hatte sie vor einigen Wochen verlassen und war wütend aus dem Zelt gestürmt. Hermine hatte tagelang geheult - Lillith hatte schon nicht mehr gewusst wie sie sie beruhigen sollte. Harry war einfach gegangen- er musste selbst mit diesem Verrat umgehen.

"Sorry... damit is es wohl nich' getan, hm?" fragte er - Hermine lag schluchzend an seiner Brust und trommelte halbherzig auf ihn ein. Jedes Wort unterstrich sie mit einem halbfesten Schlag: "Du-verdammter-Mistkerl-Ronald-Weasley!" er fing ihre Hand ab und küsste sie einfach auf den Mund, während Hermine die Tränen über das Gesicht strömten.

"Na da bin ich mal auf die passende Geschichte dazu neugierig!" grollte Lillith die Ron nicht so einfach vergeben wollte.

Harry erzählte von dem Erscheinen der Hirschkuh, dem Auffinden des Schwerts und wie der Horkrux versucht hatte ihn zu erwürgen. Er berichtete von Rons Auftauchen und dem anschließend Kampf seines Freundes mit seinen schrecklichsten Ängsten, die in seinem Herzen lauerten. Doch dann hatte Ron erfolgreich gegen Riddle gewonnen. Lillith stand auf, streckte sich und sagte: "Ich mach einen Spaziergang um das zu verdauen..."

Damit ließ sie die drei allein und Harry seufzte leise auf - schade, er hätte gerne einen Kuss von ihr für seine Tat bekommen - tja, so viel dazu.
 

Lillith ging zu dem besagten Weiher, indem Harry das Schwert gefunden hatte und betrachtete die leicht ramponierte Eisfläche darauf. Ihr Blick schweifte über die endlosen verschneiten Wege und Wälder, als sie hinter sich eine Bewegung verspürte. Sie brauchte sich nicht umzudrehen...

"Hallo Severus!"

"Lillith... du warst es also doch im Ministerium - ich dachte schon, ich hätte mich geirrt... aber deine Aura ist unverkennbar." hörte sie die kalte Stimme, die ihr so seltsam vertraut war. Lillith drehte sich um.

Sie grinste: "Eine Hirschkuh? Etwas verdächtig, meinst du nicht? Ich dachte du hättest Lily Evans abgeschrieben, als sie Potter heiratete..."

"Und du fängst mit einem knapp 18jährigen Kerl was an? Ich bin enttäuscht, ich dachte du hättest einen besseren Geschmack... Lil'" lächelte er kalt.

"Tja, falsch gedacht oder besser Gott sei Dank falsch gedacht - ich hab mich nun auf ein anderes Gebiet verlegt und ich muss sagen-!" sie grinste verführerisch, "Junge Männer sind einfach unbezahlbar, Harry ist hierbei keine Ausnahme!"

Severus Blick wurde hart, er trat an sie heran, packte die überraschte Fee und zog sie fest an sich und küsste sie mitten auf den Mund.

"Mhm...Sev...-Severus!" knurrte Lillith zornig und konnte sich nur schwer von ihm losreißen - eines hatte Severus schon immer gehabt, Kraft in den Armen und Händen. Sie gab ihm eine schallende Ohrfeige. Snape blickte sie kalt an.

"Was soll der Quatsch - ich dachte ich hätte mich schon damals in Hogwarts klar ausgedrückt!" sagte Lillith und warf ihm einen wütenden Blick zu.

Snape zuckte mit den Achseln: "Ich mag keine Neins..."

"Was du nicht sagst!" kam die trockene Antwort. Lillith spürte immer noch seine Lippen auf ihren und sagte: "Was willst du?"

"Dich mitnehmen!"

Stille herrschte, Lilliths Gesicht war leicht blass geworden: "Er weiß, dass ich noch lebe?"

"Hör mal, es war nicht sonderlich klug, dich vor Yaxley zu outen - ich meine, sogar so eine Angsthase wie er würde es früher oder später melden!" sagte Severus und warf ihr einen amüsierten Blick zu.

Lillith biss sich auf die Lippe.

"Hör zu, ich will jetzt nicht kämpfen - komm einfach mit und ich verspreche dir, ich werde dich nicht verletzen!" sagte Snape ruhig.

"Du mich nicht verletzen? Willst du mich beleidigen!" lachte Lillith und warf ihm einen gehässigen Blick zu: "Levicorpus!"

Doch Snape war zu schnell, er parierte es mit einem lautlosen: "Protego" und einem lauten: "Stupor!"

"Protego!" rief Lillith sprang nach hinten. Sie warf ihren Ring in die Luft und dasselbe Zepter wie im Ministerium fiel herab direkt in ihre Hand.

"Wie langweilig, du kannst nicht einmal ohne deine Feenkräfte kämpfen? Du bist doch auch eine Hexe - zeig was du kannst!" rief Severus.

"Stupor!" rief Lillith als Antwort.

Severus parierte erneut und schrie: "Crucio!"

"Mistkerl!" schrie Lillith als sie dem Zauber nur knapp entging. "Du nennst mich Feigling, setzt aber unverzeihliche Flüche ein! Na gut, dass kann ich auch!" Sie rannte los, sprang hoch und rief: "Expelliarmus!"

Severus hechte nach vorne und behielt seinen Zauberstab.

"CRUCIO!" dieses Mal hatte Lillith Glück, als er sie knapp verfehlte, sie schrie: "IMOBILUS!"

Snape erstarrte und konnte sich nicht bewegen. Lillith atmete ein und ging auf ihn zu. Sie sagte wütend: "Nenn mir einen guten Grund, dich nicht zu töten, oder im Weiher dort zu ertränken."

"Weil du keine Chance hast!" Ertönte eine gackernde Stimme.

"Bellatrix!" dachte Lillith, drehte sich um da schrie die Schwarzhaarige Hexe: "CRUCIO!"

Lillith konnte nicht ausweichen, der Schmerz war unvorstellbar. Sie schrie so laut, dass sie glaubte ihre Lungen müssen zerfetzen. Sie schrie und schrie, als der Schmerz nachließ und Bellatrix wütend sagte: "DU WAGST ES!"

"Ich wage noch mehr - hör zu, der dunkle Lord will sie lebend!" sagte Severus zornig.

Er hatte Bellatrix entwaffnet und warf ihr ihren Zauberstab wieder zu. "Hör zu, ich sagte komm mit, wenn du nicht eingreifst. Jetzt halt die Klappe und sei ein braves Mädchen, Bella!" sagte er zynisch.

Lillith lag noch zuckend am Boden, doch als Severus Füße neben ihr auftauchten, krallte sie sich an seinem Hosenbein fest und sagte keuchend: "Locomotor mortis!"

Snapes Beine schnappten zusammen und er fiel ungebremst zu Boden. Während er sich darum kümmerte, griff Bellatrix an.

"CRUCIO!"

Doch dieses Mal war Lillith vorbereitet und rief: "Brawly Firestorm!" der gleiche Feuersturm wie damals im Ministerium tauchte auf und Bellatrix konnte sich nur mit einem heftigen Protegoschutz retten. Allerdings wütete das Feuer um sie herum, und sie konnte sich nicht bewegen.

"Ha..." flüsterte Lillith, sie betrachtete kurz ihre Wunden als sie sah wie Snape wieder aufstand und seinen Zauberstab gegen sie richtete: "Gib auf!"

Lillith war verletzt, ihre Hand blutete heftig, so geschwächt war sie durch den extremen Cruciosfluch von Bellatrix, dennoch wagte sie es. Sie grinste und sagte: "Lieber sterbe ich!"

Damit klopfte sie fest mit dem Zepter auf den Boden und eine Flammensäule hüllte sie ein. Eine Kuppel aus Feuer, die keinen Menschen an sie heran ließ, und in der Mitte saß Lillith auf dem Schneeboden. Sie keuchte: "Verdammt diese Schlampe hat mich härter erwischt als ich dachte - was mach ich jetzt nur!" Sie ächzte vor Schmerz und Anstrengung. "Ich hab keine andere Wahl - ich muss einfach versuchen mich zu verwandeln!" Sie blickte auf das Zepter und erinnerte sich an den Tag vor über 18 Jahren, als sie sich von der magischen Welt abgewandt hatte. Sie hatte damals geschworen niemals wieder eine Fee zu werden. Aber sie hatte einfach keine andere Wahl. Sie ließ das Zepter wieder zum Ring werden, steckte ihn an den Finger und faltete die Hände, wie beim Gebet, sie kniete sich hin und murmelte: "Feuer, das die Welt zusammenhält - ich erflehe dich gib mir die Kraft und lass mich noch einmal deine Dienerin sein!" damit umgab Lillith ein strahlendes Leuchten und eine gewaltige Hitzewelle ging von ihr aus. Sie wurde in ein rotes Licht gehüllt und im selben Moment als sie wieder zu Boden schwebte, verschwand der schützende Kreis aus Feuer um sie herum.

Severus, Malfoy, Bellatrix und Yaxley standen um sie herum und sahen erschrocken wie sie nun aussah. Ihr blondes Haar, war nun leicht rot und schien wie Sonnenstrahlen zu glänzen, ihre eins blauen Augen waren rot und golden und sie war in ein weißes Gewand gehüllt, das nur von roten und goldenen Bändern gehalten wurde. Sie war barfuss, schwebte aber an zwei großen, seidenen feuerroten Flügeln über dem Schneeboden. Sie grinste: "Hat es euch die Sprache verschlagen. Tut mir Leid - aber ich mag keinen goldenen Käfig!"

Damit hob sie ihre Hände und zwischen ihren beiden Händen erschien eine kleine Kugel aus Feuer, die rasch größer wurde und schrie: "CRYSTAL BLAZE!"

Aus der Kugel formten sich große Splitter, die aus Feuer bestanden, sie wurden in einem unkontrollierten Tempo geschleudert und bald schon schrie Snape: "WEG HIER! SIE IST ZU STARK!"

"DER DUNKLE LORD VERLANGT ABER NACH IHR!" schrie Bellatrix und wollte angreifen, da traf sie ein Splitter am Bein und verbrannte sie heftig, sie brach schreiend zusammen. Malfoy ergriff den Arm seiner Schwägerin und disapparierte. Snape und Yaxley folgten.

Lillith glitt aufseufzend zu Boden und vergrub ihre Hände im Schnee. Sie war völlig erledigt, ihre Kleidung begann zu brennen, wurde zu Feuer und verschwand. Sie trug wieder ihre normale Kleidung und atmete schwer ein und aus.
 

"Gott, da hatte ich noch mal Glück..." atmete sie tief ein. Sie ging zurück zum Zelt und berichtete von dem Angriff.

Harry drückte sie fest an sich und sagte: "Wir haben gar nichts gemerkt - Gott es tut mir so Leid!"

"Kein Stress - ich lebe noch!" lächelte sie matt, als er ihr einen zärtlichen Kuss auf den Kopf gab.

Hermine sagte erschrocken: "Ja, aber das hätte ganz anders ausgehen können - das war knapp!"

Sie brachen gleich darauf auf und ließen sich auf einem kleinen verschneiten Hügel nieder. Lillith wurde von Harry liebevoll gepflegt und Hermine und Ron besorgten in der nahe gelegenen Stadt etwas zu Essen.

"Was glaubt ihr, warum will Du-weißt-schon-wer dich entführen, Lil'" fragte Ron, er erntete eine Kopfnuss von Hermine: "Hallo, sei nicht so taktlos!"

"Aua, was war daran taktlos!" beschwerte er sich und hielt sich den schmerzenden Kopf.

"Lass nur Hermine!" lächelte Lillith, sie lag in Harrys Armen und genoss seine Wärme. Sie hockten auf dem großen Teppich beisammen und aßen zum ersten Mal seit langem Popcorn. Hermine hatte Mais gekauft und Lillith hatte ihn gesalzen und anschließend mit Hilfe ihrer Kräfte erhitzt.

"Tja, ich schätze, Snape hat ihm gesagt, dass Harry und ich so was wie zusammen sind - das hat ihn wütend gemacht und deswegen will er mich nun entführen - damit er Harry wieder etwas wegnehmen kann." sagte Lillith nüchtern und steckte sich ein Popcorn in den Mund.

"Schrecklich, er ist total wahnsinnig!" flüsterte Hermine.

Ron nickte.

Harry erwiderte: "Tja, ich schätze er mag mich nicht!"

Das brachte alle vier zum Lachen, es tat gut nach so langer Zeit wieder unbeschwert zu sein. Ron klopfte bei seinem Radio herum und sagte: "Hey, es geht - das Passwort ist Albus!"

"Aha, der Sender, denn du die ganze Zeit versuchst reinzukriegen?" fragte Lillith interessiert.

"Yap..." kam die Antwort von Ron.

Sie hörten begeistert zu und schmunzelten über Freds, Lupins, Kingsleys und Jordans Aussagen - es tat gut alte Stimme zu hören. Sie trauerten um Tonks Vater und die beiden Kobolde. Sie waren besorgt um ihren Mitschüler Dean und Hermine sagte: "Hoffentlich geht es ihm gut!"

"Jah..." sagte Ron.

"Habt ihr gehört - er ist im Ausland. Fred hat es erwähnt - das heißt wir hatten Recht Vol-"

"NEIN HARRY!" schrieen Hermine, Ron und Lillith.

"demort ist auf der Jagd nach dem Elderstab, die Heiligtümer gibt es!" sagte Harry glücklich.

"DER NAME IST DOCH EIN TABU!" brüllte Lillith, während sämtliche Schutzzauber brachen und schon wenige Sekunden später eine kleine Truppe, angeführt von Fenrir Grayback, rief: "RAUSKOMMEN!"

Lillith nahm schlagartig eine andere Gestalt an, ein kleiner Trick denn sie dank ihrer Feenkräfte beherrschte, allerdings hielt die Verkleidung maximal drei Stunden. Hermine richtete ihren Zauberstab auf Harry und er brach vor Schmerz zusammen. Sie hatte ihn furchtbar entstellt, aber so war er wenigsten nicht mehr zu erkennen. Als Lillith sich um Ron und Hermine kümmern wollte, wurden sie gepackt und ohne langes Herumreden an einen Baum gefesselt.

Nach einigem Hin und Her, ein überraschtes Wiedersehen mit Dean und die Greifer hatten herausgefunden, oder sie vermuteten es zu mindest, dass sie Harry Potter und Hermine Granger gefunden hatten, Ron hatte sich als ein anderer Weasley ausgegeben und Lillith hatte sich als "Sandy Brown" vorgestellt, der Name von der Blondine, die mit ihr in der Villa gearbeitet hatte. Sie hatten keine Chance, Greyback sagte: "Wir müssen zur Villa der Malfoys, von dort aus werden sie den dunklen Lord erreichen können."

"WIR SIND NICHT DIE DIR IHR GLAUBT!" brüllte Lillith noch einmal, sie wurde nur in den Bauch getreten, auf die Beine gezerrt und anschließend apparierten die anderen mit ihnen. Sie waren gefangen.

Eine für alle


 

Sie wurden allesamt brutal auf einen Marmorfußboden geschmissen und Lillith fiel mehr als unglücklich auf die Hand, ein brennender Schmerz durchzuckte das Handgelenk und sie biss sich auf die Lippen um nicht los zu schreien. Verdammt sie hatte sich das Gelenk gebrochen. Sie atmete tief ein und hielt die Luft an. Die Pein war grausam, der Schmerz glatt und sauber. Rasiermesserscharf wie ein Jagdmesser.

"Na toll...wenn wir kämpfen müssen, werde ich größte Probleme haben überhaupt Zaubern zu können. Verflucht!" knurrte sie innerlich.

Grayback sprach gerade mit Lucius Malfoy, der immer wieder wie ein verrückter auf seinen Sohn Draco, der über die Ferien Zuhause war, einredete. Draco wandte sich ab, warum konnte keiner von den Freunden sagen und Lillith überlegte scharf. Sie waren aneinander gebunden, keiner hatte einen Zauberstab, ihr Handgelenk war gebrochen, ergo konnte sie nicht ihren Ring vom Finger ziehen und damit diese widerlichen Todesser platt machen - was sie brauchten war ein Wunder.

Bellatrix stieß dazu und stieß einen erstaunten Pfiff aus: "Harry Potter und die gesamte Bagage, nein, was für eine erfreuliche Wendung des Schicksals - findest du nicht auch Severus?"

Snape kam hinzu und Lillith versuchte nicht aufzustöhnen - verdammt er kannte jeder ihrer Verwandlungen, das war nicht gut. Er würde sie zu 100% erkennen. Snape sagte allerdings nichts in dieser Art, sondern legte die Stirn in Falten: "Wir sollten uns lieber fragen, wie das Schwert herkommt - Bella!" Er deutete auf das Schwert von Gryffindor, das einer der Greifer in der Hand gehalten hatte und nun versuchte hinter seinem Rücken zu verstecken. Bellatrix die schon ihren Finger über ihrem dunklen Mal gehalten hatte, stockte der Atem: "SCHWERT! WELCHE SCHWERT, SNAPE?"

"Nun, exakt jenes Schwert, was dir der dunkle Lord zur Aufbewahrung gab - nicht wahr?? Seltsam dass es nicht sicher in Gringotts liegt? Wirklich seltsam..." sagte Snape und seine sanfte Stimme passte überhaupt nicht zu der momentanen Situation. Bellatrix streckte alle Greifer mit wütenden Stuporflüchen nieder, packte das Schwert und befahl Grayback ihr zu antworten.

"WOHER HABT IHR DAS SCHWERT?" ihre Stimme überschlug sich vor Panik.

Grayback gab nur zornige Antworten: "Das lag im Zelt von denen - fragt sie, Missy und jetzt lasst mich aufstehen!"

Bellatrix packte Lillith wütend beim gebrochenen Handgelenk - nur Lils enorme Willensbeherrschung, bewahrte sie davor Bellatrix die Hand abzubeißen. Sie biss sich so fest auf die Lippen, dass Blut floss.

Bellatrix schüttelte sie wütend hin und her, während sie schrie: "WIE SEID IHR ZU DEM SCHWERT GEKOMMEN??? ANTWORTE MIR SOFORT!!! CRUCIO!! CRUCIO!!!"

Lillith schrie vor Schmerz, Harry, Ron und Hermine wehrten sich gegen die Fesseln - Hermine rannten Tränen über das Gesicht.
 

Draco rief bleich im Gesicht: "HÖRT AUF TANTE!"

Er fiel ihr direkt in den Zauberstab und bekam gleich einen Teil des Schmerzes ab.

Narzissa schlug ihrer Schwester ins Gesicht: "WIE KANNST DU ES WAGEN MEINEN SOHN ZU FOLTERN!"

"Er ist selbst schuld, wenn er sich vorne hinein wirft - Zissy, verschwinde - du ahnst gar nicht in welcher Scheiße wir stecken. In was für einer großen Gefahr - Draco geh sofort weg!" schrie Bellatrix.

Dieser hatte die halb ohnmächtige Lillith in seine Arme gezogen und sagte: "Sie hat sich vorhin das Handgelenk gebrochen - die ist schon fertig genug, als dass sie dir was verraten kann - foltere doch lieber -" er wandte sich um und grinste als er die Tränen überströmte Hermine sah: "Ja, foltere lieber das Schlammblut da - Granger ist perfekt, die weiß prinzipiell alles!"

"Warum nicht!" rief Bellatrix zornig, riss Hermine von den anderen weg und bedrohte sie mit einem Dolch, den sie auf einmal in der Hand hatte und sie knurrend anfauchte: "Wie habt ihr das Schwert in die Hände gekriegt?"

"Ich weiß nicht ..."wimmerte Hermine.

Bellatrix schrie: "DUMMES SCHLAMMBLUT!" zu ihrem Schwager sagte sie grantig: "Bring die anderen in den Kerker - ich will mich mit Granger und der Kleinen, die dein Sohn anscheinend gern, hat ein wenig amüsieren."

Lucius nickte nur, anscheinend hatte er den Ernst der Lage begriffen. Er rief: "WURMSCHWANZ SCHMEISS SIE ZU DEN ANDEREN GEFANGENEN!"

Wurmschwanz erschien und packte den heftig tretenden Harry, den halb tobenden und Hermine - schreienden Ron, ebenso Dean und den bewusstlosen Kobold und zerrte sie mit sich.
 

Lillith bekam alles wie durch einen Schleier mit, merkte aber, dass sie an einer männlichen jugendlichen Brust gedrückt war und sie spürte wie zärtlich diese Hände sie hielten... war es etwa Harry? Das konnte nur Harry sein, dachte sie und musste innerlich lächeln. Hermines enorme Schmerzensschreie, brachten sie in die Wirklichkeit zurück. Sie öffnete die Augen und blickte in das besorgte Gesicht von Malfoys Sohn - Draco hieß er doch?

Sie blickte panisch zu Hermine und schrie: "LASST SIE IN RUHE!"

Sie verabreichte Draco einen Tritt in den Schritt und er krümmte sich zusammen.

Seine Mutter schrie: "DU WAGST ES!!! CRUCIO!"

Der Fluch ging daneben, prallte gegen die Wand und ging an seine Absenderin zurück. Narzissa zog Draco mit sich in Sicherheit und verbarrikadierte sich hinter dem Sofa.

Bellatrix lachte, wandte sich an Lillith: "Weißt du was, Kleine - du erinnerst mich an eine widerliche kleine Fee, namens Lillith, die kleine Schlampe weiß auch nicht, wann es besser ist den Mund zu halten."

"CRUCIO!"

Der Fluch ging ins Leere, Lillith hechtete zu Hermine und schrie:" PROTEGO!"

Ein gewaltiger Schutzschild erschien in der Luft und Lillith rüttelte mit der linken Hand sanft die ohnmächtige Hermine: "HERMINE, Hermine komm zu dir - ich weiß du kannst mich hören!"

Hermine öffnete die Augen und sagte zornig flüsternd: "Hätte ich einen Zauberstab würde ich diese Hure da töten!"

Lillith grinste: "Hör zu - wir müssen die anderen befreien. Spiel mit!" Hermine nickte halb bewusstlos.

Die Fee wandte sich an Bellatrix, ließ Tränen über die Wangen rinnen und schrie: "BITTE GLAUBT UNS - DAS SCHWERT IST NICHT ECHT! ES IST EINE FÄLSCHUNG! WIR WOLLTEN ES VERKAUFEN!!"

Bellatrix hielt schwer atmend inne und sagte flüsternd: "Wehe du lügst mich an - hol den Kobold Draco!"

Draco stand auf und ging hinunter in den Kerker. Kurz darauf kam er mit dem geschwächten halb ohnmächtigen Kobold zurück. Lillith kannte ihn es war Griphook - ein Kobold der früher wie viele andere in der Zaubererbank Gringotts gearbeitet hatte - Lillith war selbst oft von ihm bedient worden. Er war wortkarg, aber ein ehrlicher Kobold. Es zerriss ihr das Herz, dass sie ihn nun so gebrochen und verletzt sah. Ihre Augen glänzten wütend und gefährlich, glücklicherweise entging Bellatrix dies, denn Lillith sah sich selbst in diesem Moment sehr ähnlich.

Bellatrix folterte ihn, Griphook schrie auf, sie sagte hart: "Ist dieses Schwert eine Fälschung - Kobold!"

Hermine und Lillith hielten kurz die Luft an, doch dann nickte Griphook schwach: "Ja, es ist eine Fälschung!"

"WIRKLICH?" Bellatrix schrie.

"Ja..." flüsterte er.

Bellatrix lachte hysterisch und Lillith sagte: "Gut, wenn das geklärt wäre!"

Sie stand auf und schmiss ihren Ring nach oben, das Zepter erschien und sie sagte, vor der sprachlosen Menge: "Verreckt doch einfach - STUPOR!" ein gewaltiger Schockzauber traf die Anwesenden.

Harry, Ron und die anderen Gefangen kamen herauf gerannt und Harry schrie: "ER WEIß ES! LORD VOLDEMORT KOMMT!!!"

Lillith erstarrte, sie glaubte in diesem Moment ihr Herz müsse stehen bleiben. Harry packte sie, während Ron und Hermine von einem kleinen Elfen, den Harry mit Dobby ansprach, mitgenommen wurden und verschwanden. Harry hatte seine rechte Hand gegen seine Narbe gepresst, während er panisch sagte: „Er kommt wir müssen hier raus.“

Mit einem lauten Knall erschien Dobby und nahm Harry an der Hand, dieser hielt Lillith fest, doch genau in diesem Moment wurde schwarzer Rauch sichtbar, ein langer schwarzer Mantel wehte über den Boden und eine Totenmaske als Gesicht erschien der größte, dunkle Magier der Welt nur wenige Meter neben Harry und Lillith.

Lillith blickte ihm in die Augen, Dobby quiekte vor Angst und hüpfte auf und ab. Harry sagte tonlos: „Weg hier, Dobby!“

Voldemort beachtete zum ersten Mal seit langem nicht, den Jungen den er so lange verbittert gesucht hatte. Seine Augen waren auf eine wunderschöne Frau gerichtet, die sich so schnell in ihr richtiges Ich zurückverwandelte, das man glaubte eine andere Frau würde dastehen, wo vor einer Sekunde noch eine kleine Schülerin stand. Diese Frau hatte lange blonde Haare und tief blaue Augen. So blau wie das Meer und so strahlend wie ein Sommertag. Lillith ließ Harrys Hand aus, dieser konnte sie nicht mehr packen, als Dobby mit ihm verschwand, sein Schrei wurde abgeschnitten. Harry und Dobby waren weg.
 

„Lillith….“ Sagte Voldemort leise.

Lillith sah ihm tief in die Augen und ihre Lippen waren kein Lächeln als sie sagte: „Tom …“

„Es ist lange her…“ sagte er und betrachtete sie.

Sie sah noch aus wie damals als sie sich vor über 30 Jahren voneinander getrennt hatten. Oder viel mehr Lillith einfach in der Versenkung verschwand und dann wieder im Orden auftauchte und schließlich wieder verschwand. Diese Frau war wie ein Phantom, das dann auftauchte, wenn man es am wenigsten erwartete.

Voldemort musste lächeln, was bei ihm wahrlich seltsam aussah. Er sah sich um, bemerkte die ohnmächtigen Todesser und konnte sich ein Grinsen noch verkneifen, er deutete mit der Hand auf sie und sagte leise: „Deine Handschrift ist nach wie vor, sehr gut erkenntlich… Milleniumsfee!“

Lillith zuckte zusammen, so hatte sie schon lange niemand mehr genannt. Diese dumme Prophezeiung hatte ihr gesamtes Leben bestimmt und teilweise auch richtig kaputt gemacht. Verfluchte alte Dummköpfe, warum konnten Wahrsager und ihre weiblichen Kolleginnen ihre Worte nicht für sich behalten? Lillith riss sich zusammen und grinste verwegen: „Tja, sie haben mir leider keine andere Wahl gelassen, dabei wollte ich wirklich nicht so böse werden…“

Voldemort versuchte ernst zu bleiben, doch Lillith Lächeln war schwer zu ertragen, er schmunzelte: „Verstehe, weil du immer so „verständnisvoll“ bist!“

„Du tust als wäre ich ein Unmensch!“

„Teilweise bist du auch einer!“

„Ach und du bist ein Engel?“

„Ein Engel der Apokalypse!“

„Pff…“ machte Lillith ungehalten, Voldemort grinste, als sie weiter sprach: „Du hast dir auch schon immer deine Taten so hingestellt, wie du sie am besten brauchen könntest, nicht wahr???“

Das war zu viel, Voldemort brach in schallendes Gelächter aus, aber es war keine Lachen, das einen schockierte, verängstigte oder erschrecken ließ. Es war ein warmherziges Lachen, ein Lachen das aus dem tiefsten Herzen eines Mannes kommen konnte, der sich nichts dabei dachte zu lachen. Er tat es weil es ihm gut tat.

Lillith musste staunen, er hatte sich gar nicht so verändert, wie sie gedacht hätte. Irgendwo war immer noch der Tom Riddle versteckt, der damals auf sie zugekommen war und ihr gesagt hatte, dass sie eine einzigartige Stimme hatte.

Lillith lächelte traurig.
 

„Nein, du bist wirklich zu witzig…das warst du schon immer. Du hast mich als Einzige immer zum Lachen gebracht – ach Lil’“ lächelte Voldemort und seine schmalen Augen, waren nun größer, menschlicher – nicht so schlangenhaft.

Lillith blieb immer noch auf Sicherheitsabstand, sie sagte grinsend: „Freut mich, dass du wieder einmal lachen konnte, ich muss jetzt allerdings leider gehen – du verstehst, ich helfe anderen dabei dich zu töten. Da kommt es nicht so gut mit dem Zielobjekt zu spaßen!“

Schlagartig schwang die Stimmung um, Voldemorts Augen glänzten beunruhigend hart und Lillith unterdrückte ein Schauern.

„Ich befürchte, dass kann ich nicht zulassen, Lillith Mireille Dumbledore – einzige Tochter von Albus, dem alten Schwachkopf!“ sagte Voldemort sanft.

Lillith nickte langsam: „Ja, du hast Recht er war ein Schwachkopf – aber er war mein Schwachkopf!“

Beide wussten, was Lillith damit sagen wollten und Voldemorts Züge verhärteten sich, als er sagte: „Wie gesagt, dass kann ich leider nicht zulassen – kleine Fee!“

„So viel zu Lil’“ dachte Lillith traurig, wappnete sich zum Kampf.

Voldemort bemerkte ihre verkrampfte Haltung und sagte leise: „Deine Hand – sie ist gebrochen… wie hast du dir dieses Mal wieder wehgetan, du kleiner Dummkopf!“

Ehe Lillith etwas tun konnte, schwang er seinen Zauberstab, und sie fühlte wie sich ihre Knochen wieder aufrichtete, sie heiß wurden und zusammenheilten. Der Schmerz verschwand und sie betrachtete ihre Hand verblüfft, sie war wieder gesund. Sie sah auf und sagte wegblickend: „Danke, Tom!“

Voldemort lächelte, doch er nickte langsam. Lillith wusste irgendwie dass das Lächeln nicht ihr galt und bevor sie sich umdrehen konnte, packte sie Severus Snape an den Händen, band sie auf ihrem Rücken zusammen und verdrehte sie Lillith so, dass sie schmerzhaft nachgeben musste, damit es nicht wehtat. Sie wurde nach unten gedrückt und sie sagte zornig: „Du wagst es nicht einmal gegen mich anzutreten? KÄMPF MIT MIR GEFÄLLIGST DU FEIGLING!“ rief sie Voldemort zornig zu.

Dieser kam Kopfschüttelnd näher und näherte sich ihrem Ohr. Er flüsterte: „Warum sollte ich meiner zukünftigen Ehefrau denn weh tun?“

Lillith erstarrte, sie sah hoch und sah wie Voldemort lächelte. „GOTT ER MEINT DAS ERNST!“ dachte sie.

Sie versuchte den Ernst der Lage zu nehmen und sagte zynisch: „Ach hast du dir das so schön gedacht? Was ist wenn ich mich weigere?“

Voldemorts Züge verhärteten sich, Snape drehte ihre Arme weiter, Lillith stöhnte auf und gab wieder nach, damit der Schmerz verging. Voldemort sagte leise: „Weil du schlussendlich keine andere Wahl hast meine Liebe – denn siehst du auch ein Lord Voldemort kann nicht ewig leben… mein Werk ist noch nicht vollbracht, daher brauche ich später einen Erben der mein Werk fortsetzt?“

Lillith brach der nackte Angstschweiß aus, sie grinste höhnisch hoch: „Ach und da dachtest du an mich, als „Erben“?“

„Nicht wirklich – viel mehr an unsere Kinder!“

Das war zuviel.

Lillith sagte tobend: „NIEMALS!“ sie schrie, trat um sich und versuchte sich loszureißen.

Voldemort betrachtete sie und sagte tadelnd: „Ach Lil’ du hast nie gelernt nachzudenken und erst dann zu handeln, wenn es Sinn macht – viel zu Emotional, aber ich schätze das ist bei einer Fee des Feuers so!“

Er schwang seinen Zauberstab und Lillith erstarrte und sackte vorne über. Severus hob sie hoch und trug sie nun auf seinen Armen.

Voldemort seufzte und sagte: „Severus, bring sie in mein Landhaus in Frankreich – du weiß das in der Nähe von Versailles – ich schätze dort ist sie besser aufgehoben, Draco bekommt den Auftrag mit Yaxley und Macnair auf sie aufzupassen. Ich muss mich noch um Potter kümmern, der Kleine wird mir nun auch noch frech…“ er warf seinem Spiegelbild einen grimmigen Blick zu und seine Augen wurden gefährlich rot: „Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man mir etwas in Aussicht stellt, was ich am Ende nicht haben kann, oder wenn mir jemand etwas wegnimmt, was von Rechts an mir gehört!“ er warf einen Blick auf die ohnmächtige Lillith.

„Und was Potter betrifft, tja so treffen beide Dinge zu…ach ja Severus, wenn Bellatrix aufwacht, sag ihr sie und ihre gesamte erbärmliche Familie steht unter Hausarrest – sie haben Potter immerhin entkommen lassen und mich von einer wichtigen Mission weggelockt – und so wie es aussieht haben sowohl Draco als auch Bella ihre Zauberstäbe verloren – besorg Draco einen Neuen – er soll damit immerhin eine Milleniumsfee in Schach halten. Bella hingegen-!“ er warf einen bedauerlichen Blick auf die ohnmächtige schwarze Hexe und sagte kalt: „Bestrafe sie so wie du es für richtig haltest!“
 

Damit apparierte er.

Du wirst mich nie wieder besitzen!


 

Lillith spürte überall weiche Wärme um sich herum, es war als würde sie auf einem Wolkenmeer dahin schweben. Irgendwoher strahlte eine helle Lichtquelle, sie wandte das Gesicht ab, sie wollte noch nicht aufwachen. Sie wollte noch ein wenig länger in der warmen, weichen Dunkelheit der Nacht verbringen. Sie wollte nicht wider aufwachen und in die grausame Realität zurückkehren. Lillith verlangte nach Schlaf… schönen traumlosen Schlaf. Plötzlich spürte sie einen festen Ruck an ihrer Schulter und eine ihr nur zu bekannt Stimme sagte kalt: „Wach auf – du sollst aufwachen Lillith!“
 

Lillith schlug die Augen auf, dicht über ihr, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt erkannte sie Severus Snapes Gesicht. Seine dunklen Augen bohrten sich wie Nadeln in ihr tiefblauen und sie spürte eine aufkeimende Unruhe.

Wütend klatschte sie ihre Hand auf sein Gesicht und sagte sein Gesicht wegdrückend: „Geht’s noch? Was willst du von mir?? WO bin ich hier überhaupt!“

Lillith betrachtete den Raum um sie herum, es gab nur zwei große Fenster im Zimmer die durch dicke Brokatvorhänge verdunkelt waren. Die Lichtquelle war die Spitze von Severus Zauberstab gewesen und sie rieb sich verschlafen die Augen. Auf de Boden waren große rote Teppiche ausgebreitet, auf der unteren Seite standen eine große alte dunkle Kommode und eine Tür, die offen stand und einen großen begehbaren Kleiderschrank offenbarte. Lillith richtete sich auf und schwang die Beine über den Bettrand. Sie wollte aufstehen, schwankte kurz und hielt sich an einer Holzsäule fest. Sie erkannte dass das Bett ein großes Himmelbett war und mit dunklen Zwischenvorhängen verhängt war. Ihr war schwindlig, es roch so kalt und klamm. Als wäre alles feucht und lange nicht mehr benutzt worden. Von dem großen Kerzenleuchter an der Decke hangen zahlreiche Spinnweben. Lilliths Putzsinn meldete sich und sie schüttelte sich leicht vor Ekel. Sie war noch genauso bekleidet, wie sie Tom begegnet war. Sogar ihre Schuhe hatte sie anbehalten. Sie blickte auf.

Severus beobachtete sie und sagte hämisch: „Schwindlig?“

Lillith knurrte nur.

Snape kam auf sie zu und sagte: „Komm mit!“

„Ich nehme keine Befehle von dir entgegen – Schniefelus!“ sagte Lillith wütend.

Severus Gesicht verzerrte sich kurz, schon war es wieder hämisch: „Tja, solltest du aber – wenn du nicht sterben willst!“

„Sterben?“ Lillith sah auf.

Severus Miene zeigte keinerlei Emotion: „Komm mit!“

Er warf ihr einen langen Umhang zu, Lillith zog ihn an und folgte ihm. Sie wusste nicht wo sie war, aber so viel stand fest, die Villa der Malfoys war es nicht. Es wirkte wie ein altes, verkommenes Landhaus, indem schon viele Jahre niemand mehr gelebt hatte. Sie versuchte einen Blick auf ihre Umgebung draußen zu werfen, es waren allerdings sämtliche Fenster mit Vorhängen zugezogen worden und überall waren Kerzenleuchter und Fackeln an den Wänden entfacht. Es wirkte wie eine düstere Mittelalterburg. Lillith erschauerte.

Snape ging rasch und zügig vor sich hin, Lillith, der noch immer schwindlig war, hatte Schwierigkeiten ihm zu folgen, dann hielt er plötzlich an. Sie waren vor einer großen Portalähnlichen Tür angelangt, als Snape mit seinem Zauberstab dagegen klopfte schwang sie auf und er packte Lillith beim Arm und drückte sie fest in das Zimmer hinein. Lillith stolperte kurz, fing sich wieder, richtete sich auf und wollte schon zurückfauchen: „WAS SOLL DA-?

„Lillith!“ kam die sanfte kalte Stimme von einer Lichtquelle her.

Snape schloss die Tür.
 

Die Fee drehte sich um und erkannte einen großen Wohnraum, eine Art Salon aus uralten Tagen. Überall waren große Fenster, die mit Vorhängen zugezogen waren, ein alter Kamin, indem ein Feuer brannte und große Bücherregale, sowie einige Bilder. Lillith erkannte erschrocken sich selbst auf vielen der Bilder. Es waren Bühnenauftritte von ihr, aus verschiedenen Musicals, in denen sie einst mitgespielt hatte. Sie sah sich als Belle, aus die Schöne und das Biest, als Cinderella, als Rebecca und als Christine Daée. Das gefiel ihr gar nicht, sie wandte sich zu der Stelle, woher die Stimme erklangen war. Dort stand er und er sah anders aus. Lillith konnte gar nicht glauben was sie sah. Es war ihr alter Tom – aber er sah so jung aus, er hatte keine kahle Glatze mehr und Schlangenartige Augen, die sie emotionslos anstarrten. Er war nicht mehr dürr und in einen langen schwarzen Umhang gekleidet. Vor ihr stand der 20 jährige Tom Riddle, in den sie sich einst verliebt hatte. Er hatte dichte, chaotische dunkelbraune Haare, grüne strahlende Augen und ein markantes schönes Gesicht. Er sah sie an, er lächelte.

Sie ging mit ungläubiger Miene auf ihn zu und als sie vor ihm zu stehen kann, berührte sie ihn sanft ihm Gesicht und flüsterte: „Wie…“

Er nahm ihre Hände, legte sie auf seine Brust und sagte mit einem tiefen Blick in ihre Augen: „Ewige Jugend ist auch für dich nicht unbedingt ein Problem – Lil’“

Da war es wieder sein wundervolles Lächeln. Lillith glaubte sie müsse träumen, dass konnte nicht wahr sein – es war wie ein wunderschöner Traum.

Tom sagte leise: „Wie geht es dir?“

Schlagartig wurde sie sich der Realität bewusst, alles fiel ihr wieder ein. Harry, Ron, Hermine, die Greifer, die Villa der Malfoys, ihre Begegnung mit Tom, ihre Ohnmacht – er hatte sie überwältigt, er war schuld, dass sie umgekippt war, er hatte sie ausgeknockt. Ihr Zorn kehrte zurück, riss sich von Tom los und sagte zornig: „Wie es mir geht – nicht schlecht anbetracht dessen, dass du mich entführt hast und das ich deinetwegen ohnmächtig war.“

Tom seufzte auf, fuhr sich durch die braunen Haare und sagte: „Du hast mir schließlich keine andere Wahl gelassen, Lil…“

„Nenn mich nicht so – versuch erst gar nicht die Vergangenheit zu beleben, Tom. Da hilft auch deine plötzliche Jugend nichts mehr… Du bist und bleibst ein Monstrum!“ schleuderte Lillith ihm entgegen.

Toms Gesicht wurde abweisend: „Hör auf mich zu beschuldigen – ich werde nicht gerne angeschrieen, auch von dir nicht!“

Er trat vor und packte ihre Hände, sie wehrte sich.

„LASS MICH LOS, TOM!“ rief sie wütend, und versuchte ihre Hände frei zu bekommen, Tom hatte allerdings einen festen Griff den sie noch von früher kannte. Lillith drehte und wandte sich, bis es Tom reichte, er sie nachdrehte und sie mit dem Rücken zu sich zog, und ihre Hände vor ihrem Bauch verschränkte und sie festhielt. Lillith stockte kurz der Atem, sie war ihm so nah… Viel zu nah. Sie wartete ab. Wenn sie eines gelernt hatte, dann war es abzuwarten und den richtigen Zeitpunkt zu erkennen.

Tom erkannte dass sie sich ergeben hatte und sagte leise: „Beruhig dich, Lil’, ich will dir doch nichts tun …“

„Ha…“ kam die trockene Antwort.

„Glaub mir ich will nur reden!“

„Wir können reden, wenn du mich loslässt.“

„Gut!“

Plötzlich fand sich die Fee frei und sie taumelte kurz. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wandte sich um und sah das Tom die Hände hob und langsam rückwärts ging und sich auf eine große Bank setzte, neben sich klopfte und bat: „Setz dich doch!“

Lillith versuchte die Situation einzuschätzen, im Ernstfall hatte sie noch immer den Ring bei sich, den Tom ihr nicht abgenommen hatte, sie konnte sich wehren, wenn es sein musste. Nun gut, reden war nicht tödlich – zumindest noch nicht…

Sie setzte sich, allerdings gegenüber auf die zweite Couch. Tom verkniff sich ein Lächeln und sagte ernst: „Ich will mit dir reden Lillith“

„Gut reden wir – aber nicht über alte Zeiten – das habe ich hinter mir gelassen Tom!“ sagte sie.

Toms Augen huschten kurz zu einigen Portraits von Lillith und sie erwiderte darauf: „Du anscheinend nicht…“

„Ich war schon immer ein Bewunderer deiner Kunst…“ lächelte er.

Lillith blieb kalt, sie erinnerte sich zu gut an den Tag wo er sie belauscht hatte. Sie war 14 Jahre alt gewesen – er im letzten Jahr in Hogwarts. Schulsprecher und Quidditchkapitän, sie brauchte keine Fotoalben, alles war so klar und präzise in ihrem Kopf eingespeichert als wäre sie noch dort.

Tom seufzte auf, fuhr sich durch die Haare und sagte: „Lillith du verstehst, ich kann dich nicht gehen lassen.“

„Dann haben wir ein Problem – ich werde nicht hier bleiben, Tom!“ sagte Lillith warnend.

„Dann haben wir wirklich ein Problem…“ nickte Tom und sah Lillith an.

„Tom – vergiss die Vergangenheit, die Gegenwart ist bedenklich genug, ohne alte Geschichten aufzuwärmen. Was willst du von mir!“ fragte Lillith gerade heraus.

Tom betrachtete sie: „Das was ich vor zwei Tagen in der Villa der Malfoys schon sagte – ich will dich als meine Frau und ich will eine Familie mit dir haben, Lillith!“

„Tut mir Leid, daraus wird nichts Tom – du bist für mich ein Schatten aus der Vergangenheit, der sich als lästig herausgestellt hat und ich bin nicht willig mich von dir in die Dunkelheit ziehen zu lassen. Da hab ich lange genug gelebt!“ sagte Lillith kalt.

Der dunkle Lord lehnte sich zurück verschränkte die Arme und sagte: „Probleme… zahlreich wie die Sterne – aber verstehst du, ich will etwas und ich bekomme für gewöhnlich was ich will!“

„So wie Harry Potter!“ kam die harte Antwort.

Toms Augen glühten rot auf.

„Oha, ein wunder Punkt?“ grinste Lillith und dachte sich: „Eine Schlange reizen ist nicht gut, aber hier ist nun mal notwendig – ich muss nur zum Kamin gelangen, dann kann ich durch das Feuer reißen – eines muss ich meinen Feenkräften lassen, sie sind wirklich nützlich!“ Sie sagte laut: „Du konntest ihn nicht töten, obwohl du es „Wolltest“ – seltsam nicht wahr, du konntest ihn sogar ziemlich oft nicht töten… versteh doch Tom wie soll ich einen so mächtigen Zauberer wie dich ernst nehmen, wenn du es nicht einmal schaffst einen kleine 18jährigen Jungen zu besiegen – das ist doch lächerlich!“

„Zufälle – er hatte nur Glück!“ stieß Tom heraus.

Lillith grinste hämisch: „Ja sicher, Glück ist alles was man braucht um dich zu besiegen? Pff,… dann frage ich mich warum ich noch hier bin, ich glaube ich werde jetzt einfach gehen!“ Sie blieb allerdings sitzen.

„Lillith reiz mich lieber nicht… wütend ist mir nicht gut Kirschen essen!“ warnte Tom sie.

„Ach wirklich? Ich dachte schon, dass du Kirschen einfach nicht magst!“ zog ihn Lillith auf.

Plötzlich sprang Tom auf, war bei ihr und stütze sich links und rechts mit seinen Armen neben ihren Kopf auf der Couch auf, beugte sich über sie und sagte knurrend: „Lillith treib es nicht zu weit – das ist ein Spiel mit dem Feuer…“

„Kleine Mädchen, die mit Feuer spielen, verbrennen sich meistens…“ zitierte Lillith die alte Aussage ihres Vaters.

„Stimmt!“

„Ich bin nur kein kleines Mädchen mehr!“ sagte sie leise.

Tom kam näher und murmelte: „Nein das bist du nicht mehr.“ Dann legte sich sein Mund Besitzergreifend auf ihren und Lillith erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Es war schon immer so zwischen ihnen gewesen, wenn sie sich stritten, dann endete der Streit mit leidenschaftlichem Sex im Bett… so war es immer und so würde es immer sein. Das war ein wunder Punkt bei Lillith und ihr Herz zog sich bei dem Gedanken daran, zusammen.

„Nein….“ Keuchte sie und stieß ihn weg.

Sie hielt sich die Hand vor den Mund, Toms brennender Blick bohrte sich auf ihre Haut.

„Warum nicht – du begehrst mich noch genauso wie früher und ich dich auch!“ erwiderte Tom und legte erneut seine Lippen auf ihr, als er ihr die Hand wegzog. Er legte sich auf sie und Lillith glaubte vor Lust vergehen zu müssen, als er sie an sich zog. Aber nein, nicht hier, nicht jetzt, nicht mit dem Mann, der sie immer nur gequält hatte. Schluss, Ende, Aus!

„Nein – ich will nicht!“ schrie sie und kämpfte gegen Tom an. Sie drückte ihn mit aller Kraft weg, zog den Ring vom Finger und in wenigen Sekunden waren sie in eine heftigen Kampf gefangen. Lillith ging näher zum Kamin und rief: „Du wirst mich nie wieder besitzen!“

Im selben Moment als sie sich zum Kamin umdrehte und in die Flammen sprang, schrie Tom auf, Severus und Draco stürmten zur Tür herein und Lillith verschwand im Feuer.
 

Tom schlug Zorn entbrannt mit der Faust auf den Boden. Risse bildeten sich und es knackte laut. Er wandte sich tobend zu Severus um und streckte ihn mit einem wütenden Stupor nieder. Draco bekam einen Cruciatusfluch ab und Tom schnaufte zornig: „Bringt Sie mir augenblicklich zurück!“

Damit stürmte er aus dem Zimmer, sobald er den Raum verlassen hatte, waren seine braunen Haare weg, seine Augen wurden Schlangeartig und ein dunkler Umhang umschmeichelte seinen Körper.

Severus kniete sich fluchend hin und Draco fragte: „Was machen wir jetzt, Sir?“

„Tun was er will – ein verliebter dunkler Lord ist eine wütende Bestie – schlimmer als normal!“ knurrte Snape und schlug mit der Faust gegen die Couch.

Rückkehr ins Feenreich


 

"Lillith, du musst aufwachen..."hörte sie eine leise Stimme in ihrem Kopf. Lillith legte den Kopf schräg und hatte noch immer die Augen geschlossen. Diese Stimme kam ihr so furchtbar bekannt vor. Es löste in ihrem Inneren einen gewaltigen Schmerz aus, so dass es ihr Herz zusammenzog.

"Lillith...Lillith... Lillith...Lillith...Lillith...Lilllith...."

"HÖR AUF!" rief Lillith zornig und riss die Augen auf, und setzte sich mit einem Ruck auf.

Um sie herum war nur Natur, sie schüttelte verwundert den Kopf. Neben ihr war eine ausgegangenen Feuerstelle und sie hatte auf dem harten, kalten Frühlingsboden geschlafen. Sie rieb sich den Kopf und dachte nach: "Was ist nur passiert?"

Sie stand auf, zog sich den Umhang an, den sie als Decke benutzt hatte und verteilte die Asche der Feuerstelle sorgsam auf dem ganzen Waldboden, bedeckte es mit braunem Gras und grauen Blättern und ging weiter. Sie marschierte durch einen großen, kahlen Wald. Ihr war eisig kalt und sie schüttelte es gerade zu. Sie schniefte, hustete kurz und hielt sich die Hand vor. Verflucht, sie würde noch krepieren, wenn sie nicht bald das Dorf erreichte. Sie ging schneller und atmetete tief ein und aus. Sie ging mehrere Stunden lang, dann richtete sie sich wieder eine Feuerstelle, deckte sich mit dem Umhang zu und versuchte keinerlei Magie anzuwenden. Sich selbst redete sie ein, dass es einfach vorsichtiger war, aber im selben MOment wusste sie, dass das Unsinn war. Hier war kein Mensch außer ihr, und Tom konnte noch keinen Weg gefunden haben, Feenmagie zu verfolgen, wenn es so wäre, hätten die anderen Feen keine Chance gegen ihn gehabt. Sie blickte auf und starrte in das flackernde wärmende Feuer und hielt die erstarrten Hände dagegen. Die Wärme kroch wohltuend in ihre Knochne und sie fühlte sich ein wenig besser. Aber nur ein wenig, das war noch nicht genug. Lillith seufzte. Sie hielt sich die Hände an die Stirn, knurrte wütend auf und lachte im selben Moment, hätte sie jemand gehört, hätte man gedacht sie wäre verrückt.

"Verrückt..." flüsterte die Feuerfee und dachte nach. "Seit einer Woche schon streune ich durch diese beschissene Tundra. Mir ist kalt, ich bin krank und keiner glaubt wahrscheinlich, dass ich noch am Leben bin, ja es gibt echt beschissene Tage..."

Sie ließ ihre Gedanken rückwärts fließen.
 

Als sie von Toms Landhaus in Frankreich verschwand, konnte sie sich mit Hilfe des Feuers ohne Flohpulver in den alten Club, wo sie noch Monate zuvor gearbeitete hatte, gelangen. Zu ihrer eigenen Verwunderung war das Haus bereits verfallen, der Club geschlossen und Sam hatte sich vor drei Wochen den Todesstoß mit HIlfe einer Pistolenkugel versetzt. Sie bedauerte es, sie hatte nicht geahnt, dass sie der einzige Grund gewesen war, der den Club am Laufen gehalten hatte. Sie hatte sich einige Stunden dort aufgehalten, ihr Zimmer geplündert, wo sie noch Geld und Essen versteckt hatte, war dann wieder verschwunden. Sie hatte Harry, Ron und Hermine keine Nachricht zugeschickt. Sie hatte einen Plan, konnte aber nicht sagen, ob er gelingen würde oder nicht. Sie hatte sich entschlossen die Feen zu besuchen. Zuerst das Reich im Norden, sie brauchte die Unterstützung ihrer Verwandten, bevor sie sich an ihr eigenes Reich wenden würde. Sie hatte mehr Angst davor zu jenem Volk zurück zu kehren, dass ihr rechtmäßiges Königreich war, als sich an Fremde zu wenden. Lillith hatte immer gehofft niemals wieder in ihr altes Leben zurück kehren zu müssen, aber anscheinend konnte man den Lauf der Dinge genauso wenig beeinflussen wie den Tod.
 

Sie schlief nur wenige Stunden, rückte so nah zum Feuer wie möglich. Sie stand auf, löschte das Feuer und verstreute die Asche. Lillith musste nun einen gewaltigen Berg erklimmen. Ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass ihre Feenverwandten sich aufgeteilt hatten. Einige waren damals mit der zweiten Königin, Lilliths Tante Aurora nach Norden gewandert um dort in der Eiswüste zu leben. Die tote Tundra... welch ein lustiges Wortspiel, hatte sie sich stets gedacht. Lillith ging weiter, erklomm langsam das steinige, vereiste und eingeschneite Gebirge. Sie kam nur langsam voran, weigerte sich ihre Kräfte einzusetzen. Ihr kam es vor, als würde sie mit jeder Schürfwunde, die sie sich zuzog, mit jedem weiteren blutigen Strich auf ihrer zerrissenen und gefrorenen Haut bei ihrem Volk entschuldigen. Wie sie sie im Stich gelassen hatte, in jener Zeit wo sie eine Anführerin dringend gebraucht hätten. Als Lilliths Mutter starb hatte Lillith einfach nur zusehen können, sie hatte es nicht verhindern können. Sie erinnerte sich noch so gut daran, als wäre es gestern geschehen...
 

"SIE GREIFEN AN DIE TODESSE SIND VOR UNSEREN TOREN!" kam der grauenhafte Warnschrei von einer der Wachfeen.

Die damals 28 Jährige Lillith drehte sich erschrocken um, die Wachfee kam in die große Halle geflogen, kniete sich hastig zu Boden und sprach wütend: "Sie kommen Majestäten, wir müssen kämpfen!"

"Habt Dank Fatina - geht zurück, macht euch kampfbereit - ich werde die Kriegsgeneräle holen!" sagte Königin Anastasia mit einem blassen aber dennoch starken Gesicht. Fatina verneigte sich tief, flog davon und draußen hörte man bereits die Kriegshörner erklingen, drei große, starke Frauen kam in den Saal geflogen, jede trug eine lederne Rüstung, die sie schützte.
 

Es gab einen Unterschied zwischen den Feen - es gab insgesamt drei verschiedene Arten von Feen. Es gab Kämpferinnen, die von Kindheit an den Umgang in der Kriegskunst lernen, sie verwandeln nie ihre Form, sie ziehen sich stets eine Rüstung an. Dann wiederum gab es Heilerinnen, sie waren allesamt Wasserfeen und hatten alle blaue Flügel und seidene Gewänder an. Und die wenigsten unter ihnen waren Elementfeen - sowie Lillith. Elementfeen bekamen bei ihrer Geburt einen Ring geschenkt, der eigens für sie in den tiefen der Vulkanberge des Feenreiches geschmiedet wurden. Die Ringe hatten je nach dem ganz unterschiedliche Eigenschaften. Die Elementfeen hatten auch die einzigartige Gabe der Verwandlung, wenn sie ihren Ring vom Finger nehmen, erlangt er seine richtige Gestalt, meist ein Zepter oder ein langer Stab. Wenn sie sich verwandeln, schützen sie sich selbst während ihrer Verwandlung durch einen Schutzkreis ihres Elements. Die Verwandlung selbst war der absolute Einklang mit der Seele, man gab seine äußere Hülle auf um etwas anderes zu werden - man wurde selbst zu dem Element was man verkörperte.
 

Lillith wandte sich mit zornigen Gesicht um, blieb aber stumm als die Kriegsgeneräle vor ihrer Mutter knieten und die erste berichtete: "Majestät ihr müsst sofort fliehen - die äußerer magische Barriere wurde bereits von den Todessern gebrochen, ich befürchte unsere Magier können die Barrieren nicht länger aufrecht halten. Ihr und die Kronprinzessin müsst fliehen solange es noch möglich ist."

"NIEMALS!" rief Lillith leidenschaftlich, die Generäle sahen sie erfurchtsvoll an.

"Mutter!" sie wandte sich um, kniete vor ihrer Mutter nieder und sagte: "Bitte erlaubt mir mit in den Krieg zu ziehen - ich muss mein Volk verteidigen - insofern ist es auch meine Schuld, dass es soweit gekommen ist!" Sie sah auf und ihre Augen warfen Flammen der Wut.

Ihre Mutter lächelte traurig und nickte: "Ja, geh nur meine Tochter und hilf dabei unser Reich zu verteidigen. Stell dich deinem Schicksal!"

"ABER-" kam der laute Einwurf von allen Generälen.

"Habt Dank Mutter - ich werde die meine Gruppe von Kämpferinnen - die Leibwächterinnen der Prinzessin - befehligen!" sagte die Erbin, richtete sich auf und die rechte Generälin nickte ergeben, die Prinzessin hatte genauso viel Entscheidungskraft wie ihre Mutter.

Lillith ging hinaus, und rief nach ihren Leibwächterinnen, die allesamt auch ihre Freundinnen waren: "Armentia, Clythena, Systania und Rosalia! Ich brauche euch!" rief sie laut.

Sofort kamen vier Feen angeflogen, jede war eine Elementfee und beherrschte ein anderes Element. Armentia war die Fee der Luft, sie konnte Wirbelstürme beschwören und das Wetter befehligen. Clythena war die Fee des Eises, sie konnte Wasser zu Eis werden lassen und damit kämpfen wie eine Löwin - sie war auch zugleich Lilliths Cousine 1. Grades. Systania war die Fee des Metalls und konnte mit Hilfe von Lillith oft gewaltige Dinge vollbringen, denn Metall ist in mehr Dingen beheimatet als man denkt - die Erde selbst ist von Metall durchdrungen und daher kann Systania mit einer Erdenfee verbunden werden. Rosalia war die Fee des Donners und des Blitzes, sie konnte gemeinsam mit Armentia die das Wetter kontrollierte ein mächtiger Feind sein.

"Prinzessin!" rief Rosalia.

"Warum seid ihr noch hier - Cousine, ihr und Tante müsst schnell verschwinden!" rief Clythena besorgt.

"Es ist schon gut Clythena -ich bin aus freien Stücken hier - wir müssen Tom und seine Anhänger aufhalten!"

Systania und Armentia nickten nur bestätigend und Lillith sagte: "Auf gehts, lasst uns unser Königreich beschützen." damit zog sie ihren roten Ring vom Finger, schmiss ihn in die Luft und fing das lange Zepter, das bis zum Boden reichte auf.

Die anderen taten es ihr nach und alle klopften im selben Moment mit ihren Stäben auf den Boden und das jeweilige Element hüllte sie in einen schützenden Kreis ein. Später standen alle fünf vereint zusammen.
 

"FÜR UNSER GELIEBTES FEENREICH!" schrie Rosalia und alle fünf flogen zu der großen Wiese wo sonst Feste abgehalten wurden und Tänze veranstaltet wurden. Dort hatte sich bereits die gesamte königliche Armee aufgestellt und wartete auf den Feind.

"Mutter!" rief Lillith und landete neben ihrer geliebten Mutter Anastasia.

Ihre grünen Augen waren verdunkelt vor Sorge und sie sagte leise: "Wenn doch dein Vater hier wäre... er könnte uns helfen!"

"Vielleicht..." meinte Lillith nur, schalt sich aber eine Närrin, es war gerade kein guter Zeitpunkt um mit ihrer Mutter über ihre Ansichten ihres Vaters zu streiten.

Sie starrte rebellisch in den Himmel, da ertönte der zweite Warnschrei: "DIE BARRIEREN SIND GEBROCHEN!"

Damit brach ein großes Unglück herein. Tausende von schwarzen Rauchsäulen schwirrten im Himmel herum, rasten auf einige Feen zu, rissen Löcher in ihre Armeen und ehe sich LIllith versah, steckte sie im Kampf mit MacGnair, einer von Toms treuesten Anhängern.

Der Kampf tobte stundenlang. Immer weiter und weiter. Lillith bekam Tom nie zu Gesicht und sie war sich sicher, dass er seinen Todessern befohlen hatte, sie zu ihm zu bringen, sie hatte mehrmals nicht nur einen sondern 10 auf einmal gegen sich, doch ihre Freundinnen und ihre Counsine beschützen sie so gut es ging. Lillith blutete bereits und war an vielen Stellen verletzt, dennoch kämpfte sie weiter.

"HEY BELLA! LUST AUF EIN KLEINES TÄNZCHEN!" brüllte sie.

Die Schwarzhaarige Hexe kam auf sie zu geschossen und gigelte: "WARUM NICHT DU DUMMES BALG!" damit schossen Stupor, Crucioflüche und Feuerzauber hin und her, trafen, verfehlten.

Doch als Lillith in die Ecke gedrängt war und sie bereits immer weiter zurückwich, hob Bellatrix ihren Zauberstab und fragte grinsend: "Noch irgendeinen letzten Wunsch?"

Lillith spuckte ihr ins Gesicht.

Sich das Nass wegwischend, sagte Bella genüsslich: "Ich werde es lieben... das Licht in deinen Augen erlöschen zu sehen - Lilli!"

Damit hob sie ihren Zauberstab, doch plötzlich kam ein helles weißes Licht auf sie zugestoßen und knallte mit voller Wucht gegen Bellatrix, diese wurde zu Boden geworfen und blieb kurz regungslos liegen. Lillith rutschte auf die Knie und atmetet tief ein und aus.

"Man muss wirklich immer auf dich aufpassen!" kam die feixende Stimme.

Lillith hob den Kopf und sah einen ca. 20jährigen Schwarzhaarigen Jungen vor ihr.

"Sei nicht so vorlaut Sirius - ich befürchte ich muss dein Ohnegleichen in deinen UTZ zu "Erwartungen übertroffen" ändern!" kam die lächelnd Antwort.

Sirus Black stand vor ihr, gutaussehend, jung und dynamisch wie immer schon. Sie nahm seine Hand und zog sich hoch. Er sagte grinsend: "Hat meine böse Cousine dich etwa zu hart drangenommen? Du siehst ganz schön zerzaust aus!"

"Klappe zu - Giftgnom!" sagte Lillith, da riss sie Sirius hinter sich und schrie: "BRAWLY FIRESTORM!" und schickte damit einen weiteren Todesser brennend weg.

"Danke!" sagte Sirius und Lillith fragte: "Wo kommst du her?"

"Da!" sagte Sirus als Antwort und Lillith erkannte glücklich und fassungslos zugleich, dass der gesamte Orden des Phönix von ihrem Vater angeführt wurde und die Todesser zurückschlug.

"Ich war noch nie so froh, meine Vater zu sehen!" sagte sie ehrlich.

"Na dann komm - helfen wir ihnen!" sagte Black.

Lillith nahm seine Hand und flog ihn zu Remus, Alice und Frank und natürlich James. Lily war mit anderen unterwegs. Lillith sah zu wie ihr Vater einige Todesser schockte und kam ihm mutig zur Hilfe. Gemeinsam Rücken an Rücken kämpften Vater und Tochter einen fast ausweglosen Kampf gegen die dunkle Seite.

Da hörte sie wie eine laute Stimme rief: "Albus Dumbledore ich verlange einen Kampf!"

Lillith sah ihn nur kurz, da stieß ihr Vater sie ohne Vorwarnung zu Boden und sie rollte von dem hohen Hügel die Wiese hinab. Als sie aufsah, erkannte sie Tom der gegen ihren Vater kämpfe, das einst schöne Gesicht war blass geworden und seine Augen waren rot und Schlangenhaft. Sie erschauerte, niemals hätte sie gedacht, dass er sich so verändern würde.

"Tom du musst diesen Weg nicht einschlagen!" rief Dumbledore.

"Oh... ich will aber!" kam die lachende Antwort.

"STUPOR!" brüllte Albus Dumbledore.

"AVADA KEDAVRA!" schrie Tom, zunächst trafen die Zauber aufeinander, der Druck und die Heftigkeit des Aufeinanderpralls brachte beide aus dem Gleichgewicht, doch Tom war für einen Moment schneller, er griff an: "AVADA KEDAVRA!"

"VATER!" schrie Lillith, Albus konnte nicht mehr blocken, da sprang eine zarte Frauengestalt mit grünen Haaren mit ausgestreckten Armen vor Dumbledore.
 

Sie schrie: "NEIN!"
 

Der grüne Schein erhellte das ganze Schlachtfeld und für einen Moment hielt jeder inne. Alle Augen waren auf Dumbledore gerichtet, der fassungslos den toten Körper mit den leeren Augen von seiner Ehefrau Anastasia auffing und auf die Knie fiel. Er konnte nichts tun, er war in diesem Moment wie gelähmt.

Tom ging auf ihn zu, es war als hätte die Welt aufgehört sich zu drehen.

"Verrecke Albus Dumbledore - geh zu deiner dummen Frau!" sagte er, der grüne Lichtschein erhellte schon wieder seinen Zauberstab und Albus regte sich nicht - es war als wäre er damit einverstanden, dass er seiner geliebten Anastasia folgen würde. Doch da kam ein gewaltiger Feuerblitz auf Tom zugerast.

Tom wich gerade noch aus.

Er sah sich um und erstarrte.
 

Langsam den Hügel Schritt für Schritt erklimmend kam Lillith zum Vorschein, ihre Haut sonderte eine gewaltige Hitze ab, es schien als glühe sie und würde sich gleich in Feuer auflösen - ihre Augen waren so grausam verdunkelt, dass man glaubte sie wären schwarz. Ihre Hände hatten Feuer gefangen und sie sagte: "DAS WIRST DU BÜßEN!" sie schrie es voller ZOrn und voller Wut.

Ihre ganze Energie entlud sich gegen Tom in einem Sturm aus Feuer, Asche, Lava und Blitzen. Tom konnte noch gerade disappieren, als ihm seine Gefolgsleute folgten.

Lillith brach ohnmächtig zusammen - der Krieg war vorbei, sie hatten gewonnen - aber für welchen Preis?
 


 

Lillith ging weiter den Berg hinauf, endlich sah sie eine Felsspalte, sie zwängte sich hindurch und kam in eine große Halle aus Eis. Sie klopfte an das große Portal aus Eis an und eine Stimme ertönte: "WER VERLANGT NACH EINLASS?"

Zog sie ihren Umhang vom Gesicht, warf ihren Ring in die Luft und ließ einen Feuerring um sie entstehen - sie antwortete: "ICH BIN LILLITH MIREILLE DUMBLEDORE - TOCHTER VON KÖNIGIN ANASTASIA UND ICH BIN GEKOMMEN UM EUCH UM HILFE ZU BITTEN!"

Zunächst tat sich nichts, dann öffnete sich das gewaltige Tor und eine Soldatenallee hatte sich gebildet, alle verneigten sich, und eine von ihnen trat vor und sagte: "Willkommen zurück - Prinzessin Lillith, Kronprinzessin der Feen!"

Vereinigung


 

"Harry, es geht ihr bestimmt gut - Du-weißt-schon-wer würde ihr niemals etwas antun, er will sie immerhin besitzen - glaubst du, er würde etwas Dummes tun, indem er seinen eigenen Plan zerstört?" beschwichtigte Hermine den auf und abgehenden Harry.

Er warf ihr einen zornigen Blick zu, der sogar Hermine erschrak.

"Harry, Mann - sie hat doch Recht, guck nicht so-" setzte Ron an, ein weiterer zorniger Blick und er murmelte nur mehr leise: "-zornig..."

"Ihr habt gut reden - es geht nicht um die Frau, die ihr liebt!" spuckte Harry aus, da schlug er sich selbst eine Hand auf den Mund und starrte wie gelähmt auf die beiden, die einander einverständlich ansahen.

"Was gibt es da zu glotzen!" fauchte er sie an, die Beschämtheit ignorierte er und ging weiter auf und ab.

Ron grinste: "Na hör mal - du hast endlich das ausgesprochen, worauf wir zwei schon seit dem Tag, an dem du in ihrem Zimmer geschlafen hast, warten. Yeah Mann! Schlag ein!" Ron hob die Hand, doch Harry ignorierte ihn. Beleidigt setzte sich Ron wieder hin.

Hermine verkniff sich ein Grinsen: "Ron erinnerst du dich, was ich mal zu dir gesagt habe?"

Ron hob den Kopf: "Wie attraktiv und männlich ich bin?"

"Hättest du wohl gerne - das hab ich nie gesagt!" spottete Hermine, Ron zog erneut eine Schnute, "Nein, ich meinte, dass du die Gefühlswelt eines Teelöffels hast- verstehst du nicht wie Harry sich jetzt fühlt?"

"Hey, da meldet sich ein Déjà-vue an, das gleiche hast du damals von dir gesprudelt, als ich mit Cho Chang was hatte!" meldete sich Harry zu Wort und nun grinste auch er.

Hermine lächelte: "Exakt - dann weißt du ja schon, was ich sagen werde?"

"Ich glaub schon!"

"Gut, das ihr euch so gut versteht - ich kapier nur Bahnhof!" Ron schaute die beiden verständnislos an.

"ACH RON!" seufzten beide und nahmen jeweils einen Polster der auf der Couch lag und hauten ihn dem Rothaarigen ins Gesicht, das Ende war, dass er vom Sofa flog. Hermine setzte zu einem Vortrag an: "Hör zu Ronald Weasley, Lillith befindet sich gerade in einem Gefühlschaos, offensichtlich liebt sie Harry aus ganzem Herzen, hat aber ein schlechtes Gefühl dabei, dass sie eigentlich sehr viel älter ist als er und obendrein sogar seine Eltern schon in der Schule unterrichtet hat. Dazu kommt, dass sie anscheinend noch tiefe Gefühle für Tom Riddle hegt und sie ist sich nicht sicher, wenn sie nun liebt und wenn nicht."

"Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber: "WIE SOLL EIN MENSCH DAS EMPFINDEN - DER PLATZT VORHER!" sagte Ron und sah beide an.

Als Antwort kamen beide Kissen wieder auf ihn geflogen und Ron verschwand unter einer Decke aus Federn und Kissenresten. Prustend tauchte er wieder auf.

Harry stand auf, streckte sich und sagte: "Wir brechen trotzdem morgen wie geplant in Gringotts ein, besprochen ist alles. Ich geh mal kurz zu Bill - ich muss dringend mit ihm reden, wegen Morgen, dass sie nicht aufstehen und einen Herzanfall bekommen, wenn sie Hermine als Bellatrix sehen..." Damit verschwand er und ging die Treppe hinunter.

Hermine sah ihm nach.

Ron starrte wie üblich verständnislos hinterher.

Hermine merkte das und nahm eine Handvoll Federn und schmiss sie ihm ins Gesicht: "HEY!" kam die entrüstete Antwort.

Hermine kicherte, Ron nahm sie in den Arm und fragte, sein Gesicht in ihren Haaren versteckt: "Glaubst du Lillith liebt Harry?"

Hermine zuckte nur Ratlos mit den Schultern: "Ich hoffe, dass sie es tut, sonst wird es Harry ziemlich weh tun... Er liebt sie sehr..."

"Mhm..." sagte Ron.
 

Lillith ging durch die Allee von Soldatinnen, allesamt Feen. Sie sahen ganz anders aus, als die Feen die in Lilliths Königreich gelebt hatten. Diese Feen sahen ihrer Freundin Clythena ähnlich. Bei dem Gedanken an Clythena fuhr Lillith ein grausamer Schmerz durch die Bauchgegend. „Wäre ich damals nur nicht so schwach gewesen…“ dachte sie, während sie demütig durch die Allee wanderte und der Hauptfrau folgte, einer großen Blondine, die sie immer weiter in die Kristallene Stadt hineinführte. Das Königreich der Eisfeen sah ihrem alten Königreich ganz und gar nicht ähnlich – es war wie ein langes Tunnelsystem gebaut, aus lauter Kanälen, die wohl früher Wasser beinhaltet hatten, nun war alles zugefroren und die Feen liefen darauf Schlittschuh. Jede Eisfee bekam automatisch Schlittschuhe an den Füßen wenn sie die Eisfläche berührte. Mit ihr gingen die Hauptfrau jedoch über die Holzstege, die über die einzelnen Eisstrecken führte und als Brücken dienten. Lillith betrachtete ehrfürchtig die Paläste, die ihre Verwandten errichtet hatten und zollte ihnen Respekt, indem sie jedes lange betrachtete und ihre Augen wurden jedes Mal größer. Die Hauptfrau merkte es und lächelte stolz: „Ihr ward noch niemals hier oben im hohen Norden nicht wahr?“

„Du bist noch nicht sehr alt – kann das sein?“ kam die ironische Antwort.

Die Frau lächelte und schüttelte den Kopf.

„Wie viele Winter zählst du?“ fragte Lillith interessiert.

„29 Winter, Prinzessin…“ kam die leise Antwort.

„So jung und schon so weit gekommen?“ fragte Lillith lächelnd.

Die Hauptfrau erwiderte nichts darauf, sagte jedoch: „Wir sind da, königliche Hoheit!“

Tatsächlich sie standen vor einer großen Eiswand auf die nun die Hauptfrau zutrat ihre Hand dagegen legte und rief: „Die Prinzessin ist gekommen!“

Sofort bildeten sich lange Risse im Eis, und mit einem lauten Poltern und Knirschen stürzte ein Teil der Wand ein, exakt in der Form eines großen Portals, das wunderschön mit Eiskristallen verziert war. Lillith schluckte kurz, nickte der Hauptfrau zu, und sagte: „Danke ab hier komme ich allein klar!“

„Majestät!“ verneigte sich die Angesprochene und die Feuerfee schritt an ihr vorbei hinein in den Palast. Drinnen waren mehrer Soldatinnen und Wächterinnen an den Wänden angestellt. Lillith ging an ihnen vorbei, die überraschten Blicke der sich zuwerfenden Frauen sehr wohl bewusst. Sie betrat kurz darauf eine große Halle, die ebenfalls vollkommen aus Eis gefertigt worden war. Seltsamerweise war es im ganzen Reich, seit sie durch das 1. Portal gekommen war nicht kalt gewesen. Lillith fror nicht und sie war mehr als glücklich darüber. Sie warf einen Blick zum Ende der Halle und erkannte dort zwei große Throne und ging darauf zu. Dort auf dem Thron saß eine wunderschöne rothaarige ältere Frau, die ernst dreinblickte und ein noch älterer Mann, mit einem langen leicht ergrauten, schwarzen Bart, der Ähnlichkeit mit dem Bart von Dumbledore hatte, er war allerdings noch nicht so lange.

Lillith ging vor ihnen auf die Knie und verneigte sich ehrfürchtig: „Ich bin glücklich euch zu sehen – Tante und Onkel!“

Sie sah auf und ehe sie sich versah, hatte ihre Tante Tränen in den Augen, war auf sie zugestürmt und drückte sie an sich. Sie vergrub sich in dieser herzlichen Armen und ihr rannten Tränen über das Gesicht, aus Dankbarkeit über die warmherzige Begrüßung.

„Tante Aurora ich, ich … es tut mir so Leid!“ die unausgesprochene Liebe ihrer Tante hatte Lilliths Herz erweicht, das so lange kalt und nutzlos gewesen war. Sie weinte tausende von ungeweinten Tränen, die seit dem Tod ihrer Mutter in ihr getrieben hatten und sie weinte um jede einzelne Sekunde, die sie ohne ihre Familie verbracht hatte.

Königin Aurora hielt sie einfach nur ihm Arm und flüsterte ihr zärtlich zu: „Alles vergeben und vergessen, meine kleine Lillith!“

Als sich die beiden gefangen hatten, standen sie auf und nun kam auch ihr Onkel auf sie zu, umarmte sie und herzte Lillith so fest, dass sie aufkeuchte vor Schmerz, da ließ er sie los und musterte ihr Gesicht. Er seufzte.

„Die Wolken haben schon lange Anzeichen eines Sturmes gezeigt, wir konnten die Ursache noch nicht feststellen.“ Sagte er langsam.

Lillith senkte ernst den Kopf, schloss die Augen und sagte: „Die Welt hat Feuer gefangen, Onkel Xonorus!“

Einige Zeit sagte niemand etwas, dann strich sich Xonorus über seinen Bart und sagte leise: „Ich verstehe, wenn das so ist … was gedenkst du zu tun?“

Lillith atmete tief ein: „Ich werde auf den Thron zurückkehren!“

Aurora nickte, doch Xonorus meinte ernst: „Dann hast du ein Problem?“

„Ich weiß mein Volk wird mich nicht als Königin wollen, ich habe mir damals ihr Vertrauen, ihre Liebe und ihren Respekt verspielt, als ich nach Mutters Tod einfach wegging und nicht mehr zurückkehrte!“ sagte Lillith demütig.

Xonorus lächelte: „Nein, meine Kleine – dein Volk wird dich immer lieben. Du bist deiner Mutter viel zu ähnlich, als das sie es nicht täten?“

Verwirrt sah sie auf: „Warum meinst du, dass es dann ein Problem gäbe?“ Sie starrte ihn verdutzt an.

Xonorus Lächeln verblasste, schneller als die Sterne in der Morgendämmerung: „Weil dein Thron bereits erobert wurde!“

„WASSSS?“ Lillith schrie auf, es wurde ihr schwarz vor Augen und sie wurde ohnmächtig.
 

„Wer hat meine Thron gestohlen?“ fragte sie später, als sie allesamt am Tisch zum Essen. Sie hatte dringend Schlaf gebraucht, die Reise hatte sie sehr angestrengt. Ihre zahlreichen Cousinen und Cousins saßen ebenfalls am Tisch, die Jüngste war nun schon 15 Winter alt. Ihre Tante sah ihr nicht in die Augen, Xonorus antwortete.

„Mein Gott, Kindchen, wo warst du die letzten Monate?“

„Unterwegs…“ murmelte sie ausweichend.

„Tante, sag doch etwas!“ sagte sie zornig, warum blickte Aurora so drein, doch die Königin blieb stumm, alle am Tisch waren auf einmal verstummt. Lillith blickte gereizt auf und ab.

„WAS?“ sagte sie genervt. Sie sah ihre jüngste Cousine an, die war immer geschwätzig und sie gerade aus, als könnte sie sich mit Informationen nicht zurückhalten: „Asante – was ist los?“

„ASANTE!“ sagte ihre Mutter warnend, als diese bereits den Mund aufklappte, ihn dann wieder gefrustet schloss.

„Liebe Verwandte, wenn ihr mir nicht auf der Stelle sagt, was los ist, pack ich mein Zeug und flieg noch in dieser Stunde in mein Königreich, dann erfahr ich ohnehin was ihr mir verschweigen wollt.“ Knurrte sie zornig.

„DU-WEISST-SCHON-WER HAT DEINEN THRON GEKLAUT! VOR 2 MONATEN SCHON!“ platzte Asante nun doch mit der Sprache heraus und schlug sich sofort darauf Schuldbewusst mit der Hand auf den Mund. Ihre Brüder und Schwestern sahen sie düster an.

Lillith saß da, als hätte Asante ihr einen elektrischen Schlag verpasste: „Sag das noch mal!“

Keiner antwortete, alle saßen ängstlich da.

„SAG DAS NOCH MAL!“ raste Lillith wie ein wütender Stier vom Tisch hoch und schlug mit der Faust auf den Tisch. Er erbebte gerade zu und ihr Lieblingscousin Dalcon der neben ihr saß, hob sein Teller, das immer weiter auf ihn zu rutschte hoch und warf ihr einen missbilligenden Blick zu.

„TOM VORLOST RIDDLE HAT MIR MEINEN THRON GESTOHLEN? ICH BRING DIESES ARSCHLOCH UM!“ schrie Lillith, stieß den Sessel um, das er klirrend zu Boden krachte, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Esssaal.

Seufzend erhob sich nun Aurora und sagte: „Du musstest es ja unbedingt so unverblümt sagen, nicht wahr Kind?“ sie warf der betrübten Asante einen scharfen Blick zu, dass sie noch betrübter drein sah. Ihre Mutter strich ihr liebevoll übers Haar und sagte, mach dir nichts draus – sie wird sich schon wieder fangen. Ich geh ihr lieber nach!“ sagte sie zu Xonorus gerichtet, dieser nickte nur düster.
 

„Lillith…Lillith!“ rief sie fragend, sie kam an einem Balkon vorbei, der ihn die kühle Nachtluft hinaus führte und sah dort ihre Nichte stehen, sie blickte in den dunklen Schneeberg. Obwohl es überall Nachtlaternen gab, war sogar jetzt zur Sommerzeit recht finster. Aurora seufzte auf, ging zu ihr.

Sie legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, doch verblüfft sah sie dass ihre Nichte gar nicht weinte, sie blickte wütend vor sich hin. Na ja, sie hätte es besser wissen müssen ihre Nichte war keine Heulsuse. Sie war eine Kämpferin, gleich wie es ihre Mutter gewesen war. Ihre Schwester fehlte auch Aurora jeden Tag, dennoch behielt sie einen klaren Kopf.

„Willst du darüber reden?“ fragte sie sanft.

Lillith nickte kurz und sagte: „Auch wenn es komisch klingen mag, Tante, ich empfinde immer noch etwas für Tom, aber für den alten Tom, in den ich mich vor über 30 Jahren verliebt habe – ist das töricht?“ zaudernd hob sie den Kopf.

Aurora schüttelte lächelnd den Kopf: „Nein, mein Schatz so sind wir Frauen – emotional bis zum Schluss.“

„Mutter hat diese Liebe das Leben gekostet – ich hab mir geschworen nicht den gleichen Fehler zu begehen!“ sagte Lillith.

„Meine Süße, dass kannst du genauso wenig bestimmen, wie ich oder sonst eine Frau –unsere Herzen sind so… wir verlieben uns, … wir leiden… wir weinen… wir sterben… Das Leben einer Frau ist manchmal ganz schön eintönig, wenn man das so betrachtet!“ lächelte Aurora.

„Nicht eintönig – dumm und einfältig, trifft es besser!“ knurrte Lillith und fuhr sich durch die in ihr Gesicht hineinfallenden Haarsträhnen.

Aurora legte ihr Hand auf Lilliths und sagte: „Ich gebe dir jetzt einen Rat meine Kleine. Betrachte es als Rat einer alten Frau an eine junge Frau!“

Lillith lachte: „So „jung“ bin ich mit meinen 55 Jahren auch nicht mehr – Tante Aurora!“

„Für uns Feen ist das jung, Asante ist in der Beziehung noch fast ein Baby!“ kam die belehrende Antwort.

„Fahr fort!“

„Also mein Rat ist folgender: „Hör immer auf dein Herz, aber ignorier es auch, wenn du glaubst, dass es richtig ist. Aber lass niemals zu, dass andere für dich die Entscheidungen fällen – das macht uns Frauen mit königlichem Blut nur schwach!“ sagte Aurora.

Lillith ließ sich die Worte durch den Kopf gehen, nickte und sagte: „Danke Tante!“

„Gern geschehen… denk nicht mehr lange über die alten Geschichten nach. Wir dürfen nicht in die Vergangenheit blicken, wir müssen immer nach vorne blicken, vor allem wir Frauen müssen das tun!“ sagte sie traurig lächelnd, wandte sich um und ging wieder hinein.

Lillith dachte lange nach, bis die Dunkelheit der Nacht immer weiter zunahm und die einzigen Lichtquellen der Stadt die zahlreichen Straßenlaternen waren.

„Wenn ich mein Königreich zurück gewinnen will, muss ich mich Tom stellen. Meiner Vergangenheit und meinen Fehlern. Ich darf mein Königreich kein zweites Mal an die dunkle Seite verlieren… Das bin ich meinem Volk schuldig. Harry, es tut mir Leid…aber für uns beide wird es wohl keine gemeinsame Zukunft geben…“ dachte Lillith und zum zweiten Mal an diesem einen Tag, geschah es, dass Lillith Mireille Dumbledore, die früher als Eisprinzessin bekannt war, eine weitere Träne der Traurigkeit vergoss. Sie seufzte auf und drehte sich um, lehnte sich gegen die Eisbalustrade und sagte leise: „Ich bin zu lange vor mir selbst weggelaufen, dass kann ich nicht länger machen. Es geht hier um viel mehr als nur um meine verletzten Gefühle, oder um meine Mutter. Es geht hier auch nicht um Rache für meinen Vater oder um eine Vendetta für meine toten Freundinnen, die in der Schlacht damals fielen. Es geht auch nicht um Harry, Ron, Hermine oder die vielen anderen Menschen die wegen Tom in Gefahr sind. Es geht darum, einen Wahnsinnigen aufzuhalten, der die absolute Macht haben will. Tom du hast deine Seite gewählt und ich die meinige. Bald sehen wir uns zum letzten Mal wieder und dann wird einer von uns beiden sterben!“

Eroberung und zweites Wiedersehen


 

"Lillith du bist dir hoffentlich im Klaren, dass dein Plan eigentlich komplett wahnsinnig ist?" wagte es König Xonorus zu fragen, während seine Nichte sich hinter einem Paravon umzog und wenig später darauf dahinter hervortrat um in einem wunderschönen,blauen Kleid dazustehen. Es war aus heller Seide gewebt und mit goldenen Fäden bestickt. Lillith sah darin ungewohnt vornehm aus. Sie grinste, als sie sich den Ring wieder an den Finger steckte.

"Gott sei Dank, sonst würde das auch niemals funktionieren!" war die knappe Antwort und sie ging rasch aus dem Zimmer. Xonorus folgte ihr leise vor sich hin fluchend.

"Aha, da kommt meine komplett durchgeknallt Nichte!" begrüßte Aurora die Fee.

Lillith grinste erneut und sagte: "Ist alles klar ... weiß jeder was er zu tun hat?"

"Ja nur uns allen ist alles andere als wohl bei dem Gedanken, dass du zunächst alleine in den Palast schleichen willst!" grummte ihre Tante.

Lillith seufzte: "Das haben wir doch schon besprochen, werte Tante - er will mich! Ich bin sein Ziel, darum wird er gar nicht mitkriegen, dass ihr währenddessen ich anscheinend auf seine Verführungsversuche reinfalle. Indessen greift ihr an. Die Hauptgruppen müssen den Palast erstürmen und zwar durch die Geheimgänge, die ich euch gezeigt habe. Sie sind sehr einfach zu finden, aber-" lillith grinst teuflisch: "-die können nur von Feen oder Elben geöffnet werden. Da hilft Tom seine ganze "Weisheit" nichts."

Sie warf einen Blick nach draußen. Das große Luftschiff mit dem die Feen anreisten, war hinter einer dicken Wolke versteckt und war nicht zu sehen. Sie ging zum Kapitän und fragte: "Wie sieht es aus?"

"Meine Prinzessin, wir sind da - ihr könnt jederzeit losfliegen!" sagte der grauhaarige alte Elbe, und verneigte sich vor ihr.

Lillith nickte und lächelte angesichts seiner Höflichkeit und seinem Respekt: "Habt Dank, Ramoldion - ich werde jetzt gehen. Und vergesst nicht- " sie wandte sich zu den anderen um, die sie unglücklich anstarrte: "- haltet euch an den Plan, ein zu frühes Einschreiten und alles wäre beim Teufel!" sie warf vor allem ihrer unwillig dreinblickenden Tante einen warnenden Blick zu.

"Ist ja gut - ich mach keinen Blödsinn!" meckerte diese.

Lillith verdrehte lächelnd die Augen umarmte alle noch einmal und ging dann zu der Flugklappe.

Sie ließ ihre Feenflügel auf ihrem Rücken erscheinen und sagte zu Aurora, die ihr gefolgt war: "Öffne die Luke!"

Diese nickte und warf ihren eisigblauen Ring in die Luft, und klopfte mit dem Stab einmal auf den Boden. Sofort verschwand der Boden des Luftschiffes und Lillith fiel einiges in die Tiefe. Sie fing sich und flog durch die Wolke hindurch, sie flog einiges noch, da lichteten sich die Wolken und vor ihr sah sie eine große fliegende Insel mitten im Himmel. Es war riesig, sie war leicht oval förmig, und von weitem konnte sie schon die Kristallwasserfälle ausmachen. Sie glänzten in der Sonne und das Wegspritzen der Gischt, als sie am Boden aufprallte, war wie das Zerspringen eines Regenbogenkristalls. Es schien in so vielen Farben. Lilliths Herz machte einen Freudensprung - sie hatte ihre Heimat wahrlich vermisst. Dann aber sah sie schon etwas was ihre Freude trübte. Das Dorf am Fuße des Palastes war wie ausgestorben - nirgends waren Einwohner zu sehen, die Türen und Fenster waren verschlossen und verhangen. Alles wirkte tot und düster. Die Straßen waren dreckig und Spinnweben zogen sich bei den Marktständen am Holz entlang. Oft waren Hütten verbrannt oder Fensterscheiben zersprungen und die Scherben lagen am Boden verstreut. Lillith biss sich auf die Lippen, die Vegetation sogar war zum Erliegen gekommen. Einst war die Insel so schön grün gewesen, die Einwohner hatten mit Freude der Natur geholfen und hatten in Einklang mit ihr gelebt. Das alles schien Jahre her zu sein, alles wirkte so furchtbar trostlos. Lillith flog nicht direkt über das Dorf, sie machte einen Umweg, quer durch die Landschaft, versteckte sich hinter abgefallenen Bäumen und landete dann knapp vor dem Schloss hinter kahlen Rosenbüschen. Lillith seufzte, sah sich um und biss sich frustiert auf die Lippen. Sie ging weiter. Überall rundherum um das alte ehrwürdige Schloss schlichen Todesser und Wölfe herum. Lillth hätte am liebsten vor Zorn geknurrt: "Tom ist wirklich ein Arschloch, als würde er Angst vor einem Angriff haben, umgibt er sich mit Wölfen, die einzigen Wesen die uns Feen wirklich gefährlich werden können. Mistkerl, gemeiner Mistkerl!" Sie schlich weiter, huschte von Baum zu Baum, bis sie endlich einen kleinen Vorsprung sah und eine nohc winzigere Nische gleich daneben. Sie sah sich um, und erkannte erleichtert, dass die Todesserwachen weitergingen und weiter ihre Runden drehtens, sie kletterte hinter den Bäumen hervor, flog schnell zu der Nische und suchte einige Zeit herum, bis sie den richtigen Stein fand. Es war sogar noch die kleine Einkerbung vorhanden, die sie einst gemacht hatte. Sie drückte sanft dagegen, und murmelte: "Heilges Land ewig gebannt!" darauf glitten noch mehr Steine beiseite und ein kleiner Vorsprung kam zum Vorschein.

Lillith kroch hinein und kaum hatte sie den Gang betreten, schoben sich die Steine wieder zurück und wenig später passierte wieder ein Todesser mit einem Wolf die Stelle. Der Wolf hob den Kopf, winselte und knurrte. Er lief zur Nische und jaulte, kratzte gegen die Steine. Der Todesser kam dazu und sagte mürrisch: "Ihr Wölfe seid wirklich zu dumm für diese Welt. Da ist doch nichts - komm mit - dummer Köter!" Ein roter Strahl und ein Knall, der Wolf kam sofort zurück gerannt und der Todesser ging mit ihm weiter.
 

"Autsch, verflucht ist das hier drinnen dreckig, als ich noch klein war, hab ich hier leichter durchgepasst!" brummte Lillith, dann stieß sie mit ihrem Kopf gegen eine Wand und sie zuckte zusammen.

"AUA! Mist ich hab vergessen, dass ich zum Schluss diese blöde Leiter hochklettern muss!" knurrte sie und griff sich an den leditierten Kopf. Sie packte die letzte Sprosse der alten, verrostenen Leiter und zog sich hoch, sie war bereits sehr weit geklettert, als eine Sprosse unter ihr brach und sie nach unten sackte. Der Schweiß lief ihr vor Schreck über das Gesicht, da zog sie sich hoch und kletterte weiter. Nach einigen Metern kam sie endlich zu einem kleinen Belüftungsschacht, sie drückte sich dagegen und hob die Abdeckung hoch. Sie blinzelte herum und sah dass niemand auf dem Korridor war. Sie schob das Gitter beiseite und zog sich aus dem Loch heraus, sie gab die Abdeckung wieder auf das Kletterloch und sah sich um. Das Schloss war noch in einwandfreiem Zustand, bis auf ein paar Spinnweben, die Lillith nicht weiter störten. Sie schlich die verstaubten Flure entlang und als sie um eine Ecke blinzelte, hörte sie eine leicht schnarrende Stimme: "Er tut so, als wären wir Schuld, dass Lillith vor ihm geflohen ist - sie wird halt nicht sein Typ sein!"

"Halt den Mund Draco - was der dunkle Lord befiehlt, haben wir zu tun!" kam die kalte Antwort und Lillith erkannte die Stimme von Lucius Malfoy. Seine Frau antwortete: "Draco - Schatz - du weißt wir befinden uns seit der Flucht von Potter und den anderen in einer wirklich bedenklichen Situation - wir dürfen nichts Verweigern, das könnte sonst unsere letzte Tat gewesen sein."

"Langsam befürchte ich, dass wir sowieso verlieren werden!" kam Dracos Stimme wieder zu Wort.

"STILL!" fluchte sein Vater.

Lillith spürte wie sie kurz vor ihr anhielten und sie hielt den Atem an.

Lucius flüsterte: "Du dummer Junge - willst du wirklich, dass wir sterben? Der dunkle Lord vergibt nicht, wenn dann sehr selten und sehr langsam - wir sind es nicht wert, dass er uns vergibt, er lässt uns gerade noch so am Leben, dass du weiterhin Hogwarts ausspionierst und die Freunde von Potter in die Mangel nehmen kannst. Seit die Fee weg ist, ist er immer zorniger geworden und als er gestern erfahren hat, dass ein goldener Becher denn er Bellatrix anvertraut hat, von Potter aus Gringotts entwendet wurde, ist er vor Zorn durchgedreht- hast du etwa vergessen, wie der dunkle Lord seine Flüche ausgesendet hat - ihm war es egal ob es uns trifft, sein Zorn ist unermesslich! Draco ich bitte dich, tu nichts was ihn reizen würde. Das ist mein Ernst!"

Stille herrschte, dann murmelte Draco: "Verzeih Vater!"

Lillith hatte genug gehört, sie schlich in das einzig offene Zimmer, dass sie von ihrer Stelle aus erreichte, verschwand darin und wartete bis die drei Malfoys verschwanden. Sie dachte angestrengt nach: "Harry hat einen weiteren Horkrux, den Becher von Hufflepuff, das bedeutet, dass er bald nach Hogwarts gehen wird um etwas zu Suchen, dass von Ravenclaw ist - was wiederrum bedeutet, Tom hat Verdacht geschöpft. Wahrscheinlich bricht er gleich auf um die restlichen Horkruxe zu überprüfen - also müssen wir nun schnell sein!"

Sie schlich wieder aus dem Zimmer und rannte so schnell und lautlos wie möglich Richtung Thronsaal. Sie hatte Recht behalten, vor dem Thronsaal warteten wieder einige Todesser, Lillith nahm ihren Ring ab, warf ihn dieses Mal nicht in die Luft sondern hielt ihn an ihre noch immer sichtbaren Feenflügel. Der Rot-goldene Staub, den sie absonderten wurde vom Ring aufgefangen und in einer kleinen Kugel gespeichert. Lillith legte den Ring anschließend auf die ausgestreckte flache Hand und pustete sanft darüber. Direkt in die Richtung der Wachen. Kaum erreichte sie der Staub, gähnten sie und schliefen Sekunden darauf ein. Lillith schlich dazu. Sie stieg über die schlafenden Wachen drüber und glitt lautlos in den Saal. Sie schloss die Tür und sah sich um. Der Thronsaal war dunkler, weil alle Vorhänge zugezogen waren, nur unweit von ihr glitt Nagini durch die Dunkelheit.

Sie hörte wie sie zischte: "Meissssssster, ihr habt Besssssucchhhh.... eine Freudin... aussssss alter Zzzzzeit!"

Da drehte sich eine Gestalt in der Nähe des Thrones um und Lillith sah wie sich Verwunderung auf Toms Gesicht zeichnete.

"Lillith, ich habe nicht geahnt, dass du freiwillig kommen würdest." sagte er leise.

"Sagen wir so... Tom... ich will dem ganzen doch noch eine Chance geben. Wenn du sagst, dass du mich brauchst. Glaube ich dir!" sagte Lillith frei heraus, ging auf ihn zu und schmiegte sich an seine Brust.

Tom wirkte überrumpelt. Er umschloss sie mit seinen Armen und zog sie wärmend in seinen Umhang und Lillith genoss es gegen ihren Willen: "Bleib bei Verstand Mädchen - du musst das richtige tun..." dachte sie wehmütig.

Tom legte seine rechte Wange auf ihren Kopf und atmetet tief ein und aus: "Ich habe mich so lange nach dir gesehnt..."

"Tom..." dachte sie schmerzlich und drückte sich eng an ihn.

"Egal wie oft ich mich dagegen wäre, irgendwo ist er noch mein Tom, der Tom den ich so sehr geliebt habe..." dachte sie und sagte leise: "Tom, warum bist zu Voldemort geworden?"

Tom überlegte, ließ sie los und sagte langsam: "Als ich damals nach Albanien ging, ist etwas mit mir passiert, weißt du dort habe ich damals nach etwas Gesucht und ich habe mehr gefunden als ich mir je gedacht hatte. Ich wurde zu einem mächtigeren Wesen..."

Lillith sah ihn verständnislos an: "Bist du besessen?"

Es war direkt.

Er sah sie an: "Sozusagen... Ich bin niemals allein!"

Lillith schlug sich entsetzt eine Hand auf den Mund als sie begriff: "Tom ist nicht mehr Tom. Er ist es schon so lange nicht mehr - wie konnte ich das nur nicht erkennen. Tom ist nicht Lord Voldemort. Voldemort ist ein eigenständig denkendes Wesen. Ich muss Harry finden!"

Sie drehte sich auf dem Absatz um, wollte aus dem Saal stürmen, da packten sie Hände von hinten und zerrten sie zurück.

"NEIN! LASS MICH LOS - DU MONSTER!" schrie Lillith und versuchte sich loszureißen. Aber das Wesen war stark, Toms Augen die noch eben so liebevoll ausgesehen hatten, waren nun blutrot und Schlangenhaft.

"Glaubst du wirklich ich lass mir meinen Plan von dir vernichten? Von dir, dem kleinen Liebchen von dem Trottel Tom Riddle? Falsch gedacht!"

"WAS BIST DU NUR?" schrie Lillith.

"Ich bin ein Gott!" lachte Voldemort auf.

Lillith riss sich los, warf ihren Ring hoch in die Luft und schmetterte ihn mit aller Kraft senkrecht auf den Boden. Der Schlag vibrierte, alles begann zu zittern, der Stab schickte einen gewaltigen roten Strahl aus. Er ging durch die Decke, durch das Dach, direkt in den Himmel.

"Was tust du da?" flüsterte Voldemort.

Lillith blickte ihn durch ihre Haare hindurch an. Sie lächelte: "Dich entthronen!"

Verbrenne Dämon der Nacht


 

Die Spannung war fast spürbar, sie war kochend heiß. Lillith fuhr sich mit Zunge über die aufgesprungenen Lippen, sie starrte geradeaus als wolle sie alles mit ihrem Blick vernichten. Der Dämon stand einige Meter von ihr entfernt - sie konnte seinen Atem spüren. Wie sich rasselnd seine Brust mit Luft fühlte und zischend wie eine Schlange entwich. Sein Mund war zu einem grotesken Lächeln verzehrt. Es verschlang sie, tat ihr im Herzen weh. Zerstörte ihre zarten Hoffnungen, die sie sich dummerweise nicht verkneifen hatte können. Lillith stieß einen Seufzer aus. Nagini kroch auf dem Boden in Lilliths Richtung, sie visierte sie mit ihren dunklen Augen an und zischte so laut, dass Lillith ihre Zunge sah und eine Gänsehaut über ihre nackte Haut kroch.

"Angst?" kam die leise Frage aus dem Mund der Schlange.

Lillith lächelte diabolisch und sendete ihre Gedanken zu Nagini: "Bring mich nicht zum Lachen!"

Nagini schüttelte den Kopf und eine lachende Stimme antwortete: "Du wirst sterben und kannst noch Witze reißen? Ich bin beeindruckt!" damit schlängelte sie sich wieder zu ihrem Meister, kroch über dessen Schulter und blieb dort wartend zurück. Eine feine weiße Hand hob sich, und streichelte das Schuppentier zärtlich über den Kopf.

"Willst du mich immer noch töten!"

Lillith hob den Kopf: "Ja!"

"Gut, dann werde ich keine Skrupel zeigen - ich werde mich nicht zurückhalten!" sagte der Dämon und hob so schnell den Zauberstab, das Lillith nur noch parieren konnte, indem sie einen Schutzzauber rief. Die unsichtbare Wand zwischen ihr und Tom Riddle war wie eine Mauer aus Eis.

Von draußen hörte sie lautes Geschrei.

"FÜR DAS FEENKÖNIGREICH!"

"MACHT SIE FERTIG!"

"SCHÜTZT UNSEREN MEISTER!"

In die Schreie der überraschten Todesser mischten sich die lauten Kampfrufe der tapferen Feen und Elben.

Tom starrte sie amüsiert an: "Du hast die Feen zusammen gerufen?"

"Dachtest du wirklich ich komme ohne einen Hintergedanken?" kam die schelmische Antwort.

Lilliths Schutz schrumpfte, Toms Angriff war stark, der Druck des Zaubers nahm Lillith den Atem, als sie sich erhob und aufstand. Sie hieb mit dem Stab erneut senkrecht auf den Boden und schickte eine flammende Säule aus. Tom ließ Steine aus dem Boden aufkommen, formte sie zu einer Steinwand schickte sie gegen die Fee. Die Steine wurden zu Eiskristallen kamen zurück, die Kristalle zerbarsten wurden zu hunderten Feuerschlangen, die Schlangen verpufften und Feuerbälle traten an ihre Stelle.

Lillith sprang und hechtete zur Seite, als Tom immer wieder unermüdlich angriff. Sie ging hinter dem Thron in Deckung und keuchte vor Entsetzen auf als ein grüner Blitz sie nur knapp verfehlte. Sie hörte wie Tom stehen blieb. Die Schritte setzten leise ein, kamen ihrem Schutz näher. Sie hörte seine Stimme, aber es war nicht ihr Tom der zu ihr sprach: "Kleine törichte Fee - du hättest leben können, du hättest die Frau des mächtigsten Mannes der Welt werden können. Aber was tust du?"

Lillith atmete tief ein und aus.

"...du lässt dir dein Herz von einem 18jährigen Bengel stehlen - lässt dich wie ein kleines Schulmädchen dazu herab zu suchen, zu vertrauen, zu ..." die Schritte verstummten, Lilliths Herz stockte, sie wusste er war nah bei ihr. Die Stimme zischte: "... zu lieben..."

Lilliths Gesicht verzog sich zu einer gequälten Maske - er hatte Recht. Sie war wie ein Schulmädchen, wie damals als sie so töricht gewesen war, Tom ihr Herz zu schenken, obwohl sie wusste, wie sehr er sie liebte und obwohl sie wusste wie schwach er war. Er hatte niemals gegen die Macht in seinem Inneren ankommen können - gegen das absolute Böse, was von ihm den Besitz ergriff als er nach Albanien ging. Was dort vorgefallen war, wusste sie nicht, sie wusste nur, dass es ihren Tom zerstört hatte. Gegen ihren Willen kam Lillith etwas in Erinnerung - damals vor vielen Jahren als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war und im Feenkönigreich gelebt hatte. Ihre Mutter hatte ihr von der Geschichte ihrer Vorfahren erzählt - von der uralten Magie. Der Magie die in jeder Fee lebten, die Magie der Zeit. Natürlich - sie wusste nun wie sie Tom aufhalten konnte. Sie musste es versuchen!

"Tom..." flüsterte sie.

Das Wesen verharrte.

Sie musste kurz schlucken: "... Tom, ich habe dich vor vielen Jahren geliebt - ich habe dich mehr geliebt als mein eigenes Leben - aber ich kann nicht weiter zulassen, dass du die ganze Welt leiden lässt. Lieber gebe ich mein Leben!" damit sprang sie auf und schrie einen uralten Zauberspruch, denn sie einst ihre Mutter gelernt hatte.

"Oceanus per incendium rerum creatae, cremare quae incubus!"

(Weltenmeer aus Feuer geschaffen, verbrenne diesen Dämon der Nacht)

Lilliths ganzer königlicher Stab begann zu Feuer zu werden, es wurde immer heißer und eine gewaltige Druckwelle ging von dem Ring aus. Tom schrie auf, er wurde nach hinten geschleudert, doch etwas war nicht richtig. Lillith sah wie Nagini bei ihrem Herrn erschien, er packte sie und verschwand in einer Säule aus Rauch. Lillith konnte den Stab nicht länger kontrollieren, das Feuer zerbarst und der Ring fiel rauchend zu Boden. Lillith war geschwächt, sie hörte noch den Triumpfschrei ihrer Tante: "SIEG!" und sah wie zahlreiche Feen und Elben in den Thronsaal rannten, da brach sie zusammen.

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"Lillith, Lillith!" hörte sie einen Ruf.

Die Prinzessin schlug die Augen auf und erkannte das besorgte Gesicht ihrer Tante über ihr. Sie lag noch am Boden im Thronsaal und sah wie alle Krieger um sie herum standen. Sie stemmte sich stöhnend hoch und sagte schwach: "Wir müssen sofort das Dorf herstellen und nach Hogwarts ziehen!"

"Hogwarts?" fragte ihre Tante verwirrt, "Aber wir haben doch gesiegt - du musst dich jetzt erholen Kind und zu Kräften kommen, danach können wir immer noch nach Hogwarts.

"NEIN!" schrie Lillith zornig.

Alle sahen sie betroffen an.

Lillith sagte zu Asante: "Hilf mir auf - bitte!"

Ihre Cousine kam herbei und stützte sie vorsichtig, als die Prinzessin stand, ging sie geleitet von Asante zu dem Thron, sie setzte sich hin und spürte wie alle sie ansahen. Sie blickte auf die zahlreichen Elben und Feen ihre Verwandten und Freunde. Dann begann sie zu sprechen:

"Tom Vorlost Riddle ist nicht Lord Voldemort - ein Wesen aus uralter Zeit, meine Mutter hat mir von ihnen erzählt - sie nennen sich Nachtdämonen. Einer von ihnen hat von Tom Besitz ergriffen und steuert nun seinen Körper wie eine Marionette. Ich will dass ihr mir nun genau zuhört."

Sie sprang auf und stand auf dem Thron. Sie überragte nun alle ihre Flügel erschienen und verliehen ihr etwas Stolzes, etwas Königliches. Alle sahen sie mit glänzenden Augen an.

"Einmal habe ich mich selbst gefragt - wofür ist es wert zu sterben? Vor vielen Jahren wusste ich noch keine Antwort darauf. Als Tom an die Macht kam, begann ich es zu verstehen. Es ist es Wert sein Leben zu geben - für eine Idee, für eine Liebe, für einen Freund, für die Familie, für die Mutter -"

Auroras Augen glänzten...

"- für einen Vater..."

Alle sahen sie an.

"- für ein ganzes Volk! ES IST ES WERT, DAS ICH MEIN LEBEN HERGEBE FÜR JEDEN VON EUCH UND GENAU DARUM BRAUCHE ICH EUCH JETZT! JETZT UND HIER! ICH FLEHE EUCH AN, JEDEN EINZELNEN VON EUCH - ZIEHT MIT MIR IN DIE SCHLACHT! HELFT MIR DIE WELT VON DEM DÄMON DER NACHT ZU BEFREIEN! HELFT MIR, HELFT HOGWARTS, HELFT HARRY POTTER, HELFT DEN MAGISCHEN WESEN UNSERER WELT, HELFT DEN MENSCHEN!"

Jedes Augenpaar in der Halle waren auf Lillith gerichtet, als sie sagte: "Helft der Welt!"
 

Lautes Jubeln brach aus, jeder hob seine Stäbe, Schwerter, Schilder - stieß sie in die Luft und schrie vor Zorn und voller Mut. Lillith sah es und lächelte. Dann sagte sie: "Ramoldion!" der alte Elbe trat vor.

"Befehligt die Truppen - wir müssen nach Hogwarts. Onkel und Tante - es wird Zeit, dass die Feen und Elben dieser Welt den anderen zur Hilfe eilen - es wird Zeit, diesen Kampf endlich zu beenden!" damit stieß sie ihre Faust in die Luft, sprang vom Thron und ging kerzengerade zu dem großen Balkon, der hinaus führte, direkt zum Dorf, das am Fuße des Schlosses lag.

Lillith hob den Ring, und ließ ihn zum Stab werden. Sie schickte mit seiner Hilfe einen roten kräftigen Strahl aus, und überall wo dieser sanfte Lichtstrahl hin traf, erblühte die Natur, begann sich alles zu regenerieren. Die Hütten und Häuser bauten sich von selbst wieder auf. Die Wiesen begannen grün zu werden, alles erhob sich wie aus einem tiefen Schlaf. Die Bewohner der Stadt strömten auf die Straßen, sahen das Licht und fielen auf die Knie. Sie beteten zum Himmel und riefen abwechselnd:" UNSERE PRINZESSIN IST ENDLICH ZURÜCKGEKEHRT! ZIEHEN WIR IN DEN KRIEG - HELFEN WIR UNSERER PRINZESSIN!!!"

Die Bauern, Feldarbeiter, Frauen und Kinder rüsteten sich, die wenigen Elementarfeen verwandelten sich und hoben jubelnd die Hände in die Luft. Immer und immer wieder.

Aurora und Xonorus traten neben Lillith, wie auch Asante und die anderen. Aurora sagte leise: "Dann soll es so sein - so soll Krieg sein zwischen uns und dem dunklen Lord!"

"Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch unsere Welt Feuer fängt!" erwiderte Xonorus.

Lillith blieb stumm, dann wandte sie sich um und sagte: "Die Wächter sollen die Insel befehligen - wir müssen nach Hogwarts. Lasst die Feen antreten, die Elben sollen die Flugwesen besteigen, wir werden nach Hogwarts gehen und zwar mit der Insel. Tante du und Onkel Xonorus bleibt bitte hier - ich werde die Truppen nach Hogwarts geleiten. Kommt so schnell wie möglich nach. Wir werden Hogwarts alte Mauern mit unseren kräftigen Magischen Barrieren beschützen." damit sprang sie auf das Balkongeländer, die rote Flammensäule hüllte sie ein und Lillith wurde zu der einzig wahren Milleniumsfee. Sie steckte den Ring wieder an den Finger und sprang mit den Worten:" Möge uns das Licht der alten Götter führen!" und ließ sich in die Tiefe fallen.

Ihre Flügel breiteten sich aus, sie landete auf der großen Wiese und es fühlte sich alles wieder so an wie vor über dreißig Jahren - es war derselbe Sturm wie in der alten Zeit. Die Feen und Elben waren bereit. Die Flugwesen, große geflügelte Löwen und Panther standen bereit, trugen bereits die Elben auf den Schultern. Lillith erhob sich in die Luft und schrie: "AUF NACH HOGWARTS!"

Damit flog sie davon, die magischen Barrieren des Königreiches bauten sich auf, als sie außerhalb der Grenze waren, und als Lillith einen letzten kurzen Blick zurück auf ihr Königreich warf, erfüllte sie sein mächtiger Anblick mit Stolz und in ihren Gedanken rief sie den Schutz ihrer Eltern an.
 


 

"Ich bete zu euch, erspart uns Not und Pein, schenkt Weißheit und Trost. Lasst mich Richtiges tun! Mutter und Vater - gebt mir euer Geleit!"!
 

Damit flog sie davon und ihre Armee folgte der stolzen Prinzessin, der Milleniumsfee, in das Ungewisse.

Hogwarts


 

„Er ist auf dem Weg Professor – Voldemort ist auf dem Weg hierher!“ rief Harry und McGonagall fasste sich geschockt an die Brust, als eine Stimme ertönte und fragte mäßig interessiert: „Oh dürfen wir den Namen nun wieder sagen?“ Luna tauchte unter dem Tarnumhang auf und stieg über die geschockte Gestalt von Alecto Carrew als sie zu Harry trat. Minerva faselte kurzzeitig belanglose und unzusammenhängige Dinge vor sich hin, als Harry rief: „PROFESSOR!“

„Was?“ sie war wieder sie selbst und sah Harry verwirrt an.

„Professor wo ist das Diadem von Ravenclaw?“ fragte Harry hastig.

„Das Diadem von Ravenclaw?“ Minerva war verwirrt, „Potter, das ist schon vor vielen Jahrhunderten verschollen – mit Ravenclaw selbst – außerdem können wir mehr Glück brauchen als Weisheit!“

„Verdammte Scheiße!“ fluchte Harry ungeniert.

McGonagall sah ihn an, nickte kurz und sagte: „Kommt mit, wir müssen die Schule vor dem dunklen Lord schützen – kommt!“

Sie eilte mit den beiden davon.
 

Im selben Moment traf Voldemort vor den Toren Hogwarts ein und warf einen Blick auf das erwürdige Schloss und atmete tief ein. Er war knapp seinem Ende entkommen, hätte Lilliths Zauberspruch richtig gewirkt – wenn Nagini nicht zu ihm gekommen wäre – dann hätte die ganze Energie von seinem Inneren nichts geholfen – verflucht, die kleine Fee war wesentlich stärker als er geglaubt hätte. Er sollte besser aufpassen. Vorhin war es diesem kleinen dummen Idioten Tom fast gelungen, wieder die Kontrolle über seinen Körper zu bekommen. Diese Fee brachte den kleinen Kerl auf törichte Idee – auch wenn er es bedauerte, da sie sehr schön war – Lillith musste sterben. Bellatrix hatte sich diebisch auf den Befehl des Lords gefreut und hatte sich sofort freiwillig gemeldet Lillith zu töten – wie durchschaubar Bella doch war. Der Nachtdämon musste grinsen, gleichzeitig fühlte er sein Herz kurz schmerzhaft klopfen, er stockte und hämmerte sich wütend gegen die Brust.

Er wollte noch nicht nach Hogwarts, er musste zuerst in die heulende Hütte. Seine Todesser waren um ihn versammelt und warteten auf Befehle: „Wartet tut nichts ohne meine Erlaubnis!“ sagte er und glitt in die Nacht.

Im Wald krümmte sich die Gestalt und klammerte sich an einem Baum fest. Er keuchte zornig, und etwas Weißes schien aus ihm herauszukommen. Zornig schlug er gegen das Holz und Zähne knirschend vor Schmerz sah er zu, wie sich die weiße Gestalt von Tom Vorlost Riddle aus dessen Körper herauskristallisierte.

„Und – was willst du Kleiner?“ höhnte der Nachtdämon.

Riddle kochte vor Zorn: „GIB MIR MEINEN KÖRPER ZURÜCK! DU HAST UNSCHULDIGE GETÖTET! VERSCHWINDE UND NIMM DEINE BOSHEIT MIT!“

„Armer kleiner Tommy – verstehst du nicht. Ich bin du! Wie Jekyll und Hyde sind wir ewig aneinander gebunden – das was du willst und sehnst habe ich erfüllt – du wolltest Macht, jetzt hast du Macht, du wolltest Potter – du hast ihn so gut wie…“

„Ich wollte niemals das du seine Eltern tötest, ich wollte niemals dass du Dumbledore töten lässt – ich wollte niemals, dass ich Lillith verliere!“ knurrte Tom.

„Ach – ohne sie bist du besser dran – sie ist nur eine dumme kleine Feenfrau – du kannst jede haben!“ grinste der Dämon.

„GEH AUS MEINEM KÖRPER!!!“ brüllte Tom.

Doch so plötzlich wie er sich aus dem Gefängnis seines Dämons hatte kurzfristig befreien können, so schnell hatte der Dämon ihn wieder unter Kontrolle und zwängte ihn zurück in seinen Körper. Aufamtend strich er sich über die verschwitzte Stirn und fluchte leise vor sich hin: „Der Kleine wird stärker, ich muss handeln – bevor die Anderen verstehen, dass Tom Vorlost Riddle niemals Lord Voldemort war!“
 

Lillith flog so schnell es ihre Flügel erlaubten, sie hatte unfassbare Angst zu spät zu kommen. In ihren Gedanken rumorte es, es wurde schlimmer- sie konnte es spüren. Tom war niemals Voldemort geworden, Voldemort war ein selbstständig denkender Dämon, der vor vielen Jahren von dem jungen Riddle Besitz ergriffen hatte und nun in seinem Körper lebte. „Oh Gott, ich muss Harry warnen – er darf Tom nicht töten – er ist unschuldig!“ Damit versuchte sie noch schneller zu fliegen, die Armee hinter ihr folgte Lillith und ihre lauten Schlachtenrufe erfüllten die Luft. Sie flogen quer durch die Wolken scherten sich nicht darum nass zu werden. Lillith war voller Angst um Harry und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, da erblickte sie endlich das gewaltige Schloss von Hogwarts. Der Kampf war bereits im vollen Gange, sie sah Lupin und Tonks im Kampf mit einigen Todessern, darunter glaubte sie Rockwood zu erkennen. Sie erblickte Hagrid der sich blindwütig in die Menge warf und mit seinem Bruder gegen die Riesen antrat, wobei Grawp recht winzig neben diesen Giganten wirkten. Lillith musste grinsen als sie sah, wie ein Rundgesichtiger Junge mit der alten Professor Sprout Alraunentöpfe aus den Fenstern schmiss und die Schreie der jungen Alraunen ließ viele Todesser bewusstlos werden. Teufelsschlingen kamen gleich hinterdrein und bald war das ganze Schlachtfeld voller Schlingpflanzen die ihre Wege quer über den Schlosspark zogen. Lillith wandte sich um und erkannte den Eifer und den Mut auf den Gesichtern ihrer Feen und Elben, die auf den Flugwesen ritten.

Sie stieß die Faust in die Luft und brüllte: „ANGRIFF!“

„JAAAA!“ kam der laute Schrei zurück und mit einem gewaltigen Elan warfen sich die Truppen der königlichen Feenwelt in die Schlacht, ihnen allen voran flog die stolze Prinzessin selbst, sie nun erkannt hatte, was sie zu tun hatte. Sie wusste wo sie hingehörte und es war ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass Harry von den veränderten Tatsachen erfuhr, bevor es zu spät war.
 

“Vorsichtig, Remus!“ schrie Tonks ängstlich und warf sich vor ihren geliebten Mann als ein grüner Blitz herankam. Remus schrie auf und in diesem einen Moment schien es als würde die Welt aufhören sich zu drehen. Remus musste an den Augenblick zurückdenken, als er noch jung im Orden des Phönix gewesen war und den Mord an Anastasia der Ehefrau von Dumbledore miterlebt hatte. Das durfte hier nicht geschehen, das durfte nicht passieren. Aber seine Beine waren wie gelähmt, der tödliche Lichtblitz kam näher und näher und es war als würde Tonks in Zeitlupe vor ihn springen. Da war der Fluch nur noch Sekunden von ihrem Gesicht entfernt, als ein gewaltiger Feuerstrom erschien und die Welt kurzzeitig in die Hölle auf Erden verwandelte. Doch weder Lupin noch Tonks tat das Feuer weh, doch der Todesser verbrannte vor ihren Augen zu Asche. Tonks blieb geschockt auf dem Boden liegen, wo sie gefallen war, Remus eilte zu ihr hin, nahm sie zitternd in die Arme und hielt sie fest.

„MACH SOWAS NIEMALS WIEDER!“ ertönte eine wütende Stimme.

Sowohl Tonks als auch Remus sahen auf.

Vor ihnen schwebte ein Wesen, das aus Feuer zu bestehen schien, doch je genauer sie hinsahen, erkannten sie menschliche Züge, ein wunderschönes jugendliches Gesicht, blaue strahlende Augen und blonde Haare, die ihm Wind des Kampfes wehten. Da erstrahlte Remus Gesicht und er rief überglücklich: „LILLITH!“

„Remus, du alter Schwachmatt! Pass gefälligst auf deine Frau auf, ein zweites Mal kann ich euch vielleicht nicht retten!“ zischte Lillith wütend.

Er warf sie beinahe um, als er sie stürmisch umarmte und immer wieder sie an sich drückte.

„Remus, du quetscht mir die Luftzufuhr ab!“ stöhnte die junge Frau in seinen Armen und hielt sie kurz von sich weg und sagte: „Wie kommst du nur hierher?“

„Keine Zeit für lange Erklärung!“ deutete Lillith nur in den Himmel und das Ehepaar erkannte unfassbar, dass dort oben im Himmel eine geradezu strahlende und glitzernde Armee an Feen und Elben in den Kampf zog und vor allen die Riesen in die Mangel nahmen. Aber auch die Todesser mussten sich vor dem Zorn eines ganzen magischen Volkes in Acht nehmen.

„Was? Wie? Wann?“ faselte Tonks verwirrt.

Lillith lächelte, wandte sich an Remus und sagte: „Die meinige Welt hat Feuer gefangen und Blut geleckt, jetzt wollen wir Rache für den Tod meiner Mutter. WO IST HARRY!“ fragte sie panisch.

Remus sah sie an und sagte verblüfft: „Den kennst du auch?“

Lillith warf ihm einen ungläubigen Blick zu, da dämmerte es Remus: „Du und … du und er? Ich meine, na bitte, ist ja nicht meine Sache – aber warte mal, er hat nach Ron und Hermine gesucht und hat jeden gelöchert wo das Diadem von Ravenclaw ist. Und Ginny meinte, Ron und Hermine hätten etwas von einem Badezimmer gefaselt!“

„Badezimmer… bist du sicher – warte mal, Badezimmer, natürlich, die Kammer des Schreckens!“ strahlte Lillith, sowohl Tonks als auch Remus starrten sie verwirrt an, da flog sie schon davon und rief: „Passt auf euch auf – ich seh euch bei der Siegesfeier!“ ein letzter Grinser und weg war die Fee.

„Eines Tages erklärst du mir bitte, wer das ist. Okay Schatz?“ fragte Tonks belämmert und Remus nickte nur mechanisch.
 

Lillith flog so schnell sie ihre Flügel trugen, ins Schloss, überflog die Schauplätze der Kämpfe einfach. Da erblickte sie endlich Harry, Ron, Hermine, zwei weitere Rotschöpfe, einer trug eine Brille und der andere lachte gerade. Plötzlich sah sie wie ein Todesser plötzlich schrie: „BOMBARDA!!“ und der zweite daneben: „Avada Kedavra!“ Lillith wusste nicht woher sie plötzlich die Eingebung hatte, da rief sie: „PROTEGO!“ und eine gewaltige Schutzmauer baute sich vor den Rotschöpfen, Harry, Ron und Hermine auf und die Flüche traten ins Leere. Die fünf sahen sich um und die Weasleys, Ron und Hermine erkannten nur einen Schwarzhaarigen Schatten und einen blonden Haarschopf, die aufeinander zu rannten und küssten.

„LILLITH!“ riefen Ron und Hermine, während Fred und Percy die beiden Todesser ausschalteten. Das Pärchen rannte auf das küssende Zweierteam zu, da lösten sich die beiden Atem ringend von einander und Harry sagte erleichtert: „Gott sei Dank ist dir nichts passiert!“

„Harry, hör mir zu! Das ist Wichtig!“ keuchte Lillith und die beiden Brüder von Ron kamen zu ihnen.

„Wer ist das?“ fragte Fred erfreut und verneigte sich tief vor der Blondine, diese mühte sich ein Lächeln ab und sagte: „LORD VOLDEMORT IST NICHT TOM RIDDLE!“

„WIE JETZT?“ riefen alle durcheinander. Lillith zog sie mit sich in ein geschütztes Zimmer, legte noch einen Feenschutz darüber und sagte: „Hört zu, ich bin vor ca. sechs Stunden auf meinen Thron zurückgekehrt, ich musste mein Feenreich aus Toms Händen befreien, er hatte es bereits erobert. Ich wollte ihn täuschen, doch dadurch habe ich herausgefunden, dass Tom von einem Nachtdämon besessen ist.“

„Was ist bitte schön ein Nachtdämon?“ fragten Ron, Harry und die Weasleys im Chor.

Hermine antwortete, es war ihr wirklich in Fleisch und Blut übergegangen: „Nachtdämonen sind sehr seltene und äußerst gefährliche Wesen der Dunkelheit. Ihr wisst doch dass man magische Wesen in Gruppen einteilt. Feen und Einhörner sind typische Lichtwesen. Meermenschen sind Wasserwesen, Gnome und Kobolde sind Erdwesen und Chimäras sind zum Beispiel Feuerwesen. Da gibt es auch die Kategorie Nachtwesen – zu ihnen gehören die wenigsten magischen Wesen, weil eigentlich die wenigsten von allen Geschöpfen wirklich abgrundtief böse sind. Aber diese Nachtdämonen gehören dazu. Es sind Wesen, die angeblich von der Hölle selbst wieder auf erstanden sind und nun die Erde heimsuchen. Sie haben keinen Körper, bestehen nur aus Rauch und ihre Hauptgefühle sind Hass, Zorn und Rache – sie wollen einfach nur quälen – das ist ihr Lebenszweck in der magischen Welt. Tja und diese Wesen sind deswegen so gefährlich weil sie schwache, angreifbare Menschen benutzen können. Wie Marionetten!“ keuchte sie schnell.

Lillith hatte zwischendurch nur zustimmend genickt.

„Wie lenken sie bitte Menschen?“ fragte Ron.

„Sie können dadurch sie nur aus Rauch bestehen in den Körper hineinschlüpfen und die echte Seele und das eigentliche Denken des Menschen steuern und verdrängen. Sie werden zu dem Menschen, erschaffen ein zweites Ich und steuern dieses dann. Der Mensch selbst bekommt das alles mit, kann aber nichts tun um die Kontrolle zurück zu bekommen – es ist wie bei einem tödlichen Virus, er verbreitet sich und du kannst nichts dagegen tun.“ Ratterte Hermine wie ein Maschinengewehr herunter.

Harry wandte sich ernst an Lillith: „Und du meinst er ist besessen?“

„Ich meine es nicht nur, Harry ich weiß es. Ich habe den Dämon gesehen, ich kenne Tom besser als jeder andere Mensch. Du brauchst es nicht abstreiten!“ sagte sie warnend zu Harry, dieser nickte grimmig.

„Ich weiß das Tom besessen ist, das ist es auch gewesen was mein Vater schon damals versucht hat mir zu sagen, als er mich immer wieder von Tom abschirmen wollte, ich war aber so dumm und töricht, dass ich nicht auf ihn gehört habe!“ sie warf einen Blick aus dem Fenster Richtung Grabmal und seufzte kurz, dann wandte sie sich wieder an Harry, sah ihm tief in die Augen: „Wenn du Tom tötest, tötest du ihn, aber nicht das Wesen, was sich in ihm verbirgt, dieses Wesen kann man mit Magie nicht töten. Wir würden einen Unschuldigen töten!“

„Ich weiß, aber was können wir tun – Harry muss ihn töten!“ sagte Hermine.

„Snape ist gerade bei ihm!“ sagte Harry plötzlich.

Alle sahen ihn an, Percy und Fred sahen verwirrt aus. Sie verstanden nicht worum es geht.

„Du kannst in ihn hineinsehen – was siehst du?“ fragte Lillith.

Harry versuchte bei Verstand zu bleiben und dennoch zu sehen, was der Nachtdämon tat. „Er ist wütend, ich glaube er wird Snape töten!“

„SCHNELL!“ rief Lillith entsetzt.

„Warum lassen wir es nicht zu – Snape hat deinen Vater auf dem Gewissen!“ rief Hermine ungläubig.

Ron starrte sie verwundert an – Hermine wurde rot und murmelte: „Na … ist doch wahr?“

Lillith blinzelte, schlug die Augen nieder und sagte leise: „Ich weiß nicht warum, aber Snape war immer Vaters Mann, bis in den Tod. Ich weiß nicht warum, aber ich vertraue ihm. Er hat mich damals vor Tom immer beschützt. Ihr müsst wissen, als ich noch in der Villa als Barsängerin arbeitete, hat er mich regelmäßig besucht und sich nach meinem Wohl erkundigt, das hatte niemals jemand für mich getan – er war für mich da…“ Lillith fielen die Rosen ein und sie musste schmerzvoll verstehen, dass Severus zwar in Harrys Mutter verliebt gewesen war, aber dass er nach ihrem Tod sich an sie gewandt hatte. Er liebte sie, sie wusste nicht wie sehr, aber sie wusste es. Ihre Worte taten ihr Leid und sie sah gequält auf und rief: „Ich muss einfach verhindern, dass Severus stirbt – ich muss einfach!“

Harry sah sie lange an, lächelte und nickte: „Gut ich bin dabei!“

„Danke…“ flüsterte Lillith und lächelte dankbar, als er sie in die Arme zog und festhielt. Ron und Hermine seufzten nur auf, und Ron legte seinen Arm um ihre Schultern. Percy und Fred starrten nur verwirrt und Fred sagte: „Komm, Perc – suchen wir die anderen!“ Sein Bruder nickte und schon waren beide aus dem Zimmer verschwunden.

Lillith fragte: „Wo sind sie Harry?“

Er schloss die Augen, es vergingen einige Sekunden und er schlug die Augen auf: „In der heulenden Hütte!“

„Nichts wie hin!“ kam der Zweierchor von Hermine und Ron.

Lillith nickte nur und gemeinsam verschwanden sie aus dem Zimmer.
 

Musste mich hier kurz zu Wort melden - ihr habt sicher gemerkt, dass ich den Ausgang von J.K. Rowlings Buch nicht sonderlich gut fand, hinsichtlich Tod von Remus, Tonks und Fred - darum meine Rettung mit Hilfe meiner lieben Lillith ^-^ hoffe einige von euch mögen meine Idee ^-^

Die heulende Hütte


 

Harry, Lillith, Ron und Hermine hetzten durch die bekämpften Korridore des alten Schulgebäudes von Hogwarts. Überall lagen Steine im Weg herum, die herausexplodiert waren, Feuer brannte sogar an manchen Stellen, Harry hatte zuvor noch Colin Creevey und seinen Bruder vor dem Tod bewahren können und hatte den dazugehörigen Todesser ins Land des Schlafes und der Bewusstlosigkeit geschickt. Er hoffte, die beiden waren nun ebenfalls in Deckung gegangen. Ron hatte seine Brüder und seine Familienmitglieder alle wohlauf, zwar im Kampf, aber ohne Schaden, kämpfen gesehen und hoffte dass es so bleiben würde. Hermine hielt seine Hand und rannte Seite an Seite mit ihm den beiden nach. Lilliths Herz schlug ihr bis zum Hals, sie betete inständig nicht zu spät zu kommen, endlich kamen sie nach draußen und rannten wie die Wahnsinnigen zur Heulenden Hütte. Harry versuchte Lillith zurückzuhalten, doch diese flog einfach durch die Äste der todbringenden Peitschende Weide hindurch, berührte den Knoten und flog in den freigelegten Gang. Hermine hielt Harry zurück, und sagte zischend: "BIST DU WAHNSINNIG! KOMM SOFORT UNTER DEM TARNUMHANG!" Harry blieb keine andere Wahl und schlich mit den beiden der ängstlichen Fee nach.
 

Lillith flog so schnell es ging durch den endlos scheinenden Korridor, bis sie endlich einen Lichtschimmer sah, sie presste sich gegen die Decke und blieb abwartend vor dem Eingang schweben. Sie hörte klar und deutlich Snapes Stimme und zu ihrer Überraschung auch Dracos: "Herr, lasst uns zurück kehren, wir wollen Potter und die Fee für euch finden!"

"Keiner von euch beiden versteht die beiden so wie ich - meine Befehle waren klar, tötet ihre Freunde, so viele wie möglich, die Fee und Potter verschont ihr aber!"

"Herr..." versuchte Draco es nun auch.

"RUHE!" Voldemort brauchte nicht laut zu reden, seine Stimme übertönte alles durch ihre Kälte, Draco verstummte sofort.

Voldemort schien sich umzudrehen, Lillith hörte seinen Umhang rascheln: "Wir brauchen sie nicht zu suchen, die beiden können es nicht ertragen ihre Freunde für sie sterben zu sehen - sie werden von selbst kommen. Dafür habe ich euch nicht aus der Schlacht zurückrufen lassen..."

"Herr, was immer ihr wünscht, werden wir tun!" sagte Snape, Draco blieb stumm.

Lillith hielt den Atem an, da hörte sie Voldemort leise reden: "Warum arbeitet er nicht für mich?"

"Herr?"

Lillith ließ sich lautlos auf den Boden fallen und wurde unsichtbar. Sie schlich in den Raum hinein und blieb direkt hinter Snape stehen. Sie wusste, dass er sie nicht bemerkt hatte, sonst hätte sich Voldemort durch irgendetwas verraten. Er starrte jedoch weiter auf Snape und hob seinen Zauberstab: "Der Elderstab hat nicht funktioniert - als Ollivander unter Folter mir von der Verbindung der Zwillingskerne erzählte, dachte ich der Stab würde nützlich sein, aber nein..."

"Herr, ich verstehe nicht ihr habt unbegreifliche Zauber mit diesem Stab ausgeführt!" fragte Draco und Lillith sah mitleidig, wie bleich und doch mutig er vor dem großen Zauberer stand.

Voldemort fauchte: "NEIN! Ich habe nur meine "üblichen, unbegreiflichen" Zauber mit ihm ausgeführt - nichts Besonderes..."

Draco und Snape blieben stumm.

"Ich glaube zu wissen, warum - du Severus ... du bist der wahre Herr über den Elderstab! Darum kann er mir nicht dienen - du hasst Dumbledore getötet!"

Lillith erstarrte vor Schreck, sie wusste was er vor hatte. Sie musste handeln.

"So lange du lebst, Severus, so lange kann ich leider nicht Herr über den Elderstab sein... du Draco hast leider Dumbledore entwaffnet, daher ebenfalls eventueller Herr über den Stab - ihr müsst beide sterben!"

Draco und Snape erstarrten vor Schock, da bemerkte Lillith erst Nagini, die in einem glänzenden magischen Barrierengefängnis lag und aufmerksam den Kopf hoch, Voldemort hob den Stab und sagte leise: "Töte..."

Zuerst dachte Lillith er hätte Gnade vor Recht walten lassen, denn Draco und Snape lebten noch, da rollte der Käfig mit Nagini vor und sperrte die beiden ein. Die beiden packten sich an der Hand und Dracos Augen waren vor Angst riesig. Da stieß die Schlange mit dem Kopf vor. Doch anstatt sie mit ihren Zähnen zu durchbohren, wurde der Käfig zurückgerissen und krachte gegen die Wand. Die Schlange wurde durchgebeutelt und Voldemort drehte sich zischend um. Snape und Draco lagen keuchend am Boden, unverletzt, aber schockiert. Snape richtete sich zornig auf: "IHR HATTET VOR UNS - EURER DIENER ZU TÖTEN!"

Voldemort knurrte zornig: "Wie habt ihr euch befreien können?"

"Ich war das!"

Die drei Köpfe schossen herum und sahen eine grinsende Lillith im Türbogen angelehnt stehen, sie schmiss ihre Haare lässig nach hinten und sagte den Kopf auf Voldemort richtend: "Böser, böser kleiner Nachtdämon, seine eigenen Untergebenen töten - nicht gerade ein netter Zug von dir!"

"Du..."flüsterte dieser.

"Nachtdämon?" fragten Draco und Snape im Chor. Da rief Lillith zornig: "LASS TOM ENDLICH IN RUHE!" so schnell konnte Voldemort nicht reagieren, da brandete ein gewaltiger Feuersturm auf ihn ein und erneut gelangte es ihm mit Hilfe der Schlange zu apparieren. Keuchend lehnte sich die Fee gegen den Türrahmen und atmete schnell und unkontrolliert ein. Draco und Snape rannten zu ihr und Severus nahm sie in den Arm und sagte flüsternd: „Warum hast du dein Leben für uns riskiert?“

„Todesser oder nicht, du bist mein Freund, Severus – ich habe niemals deine Freundlichkeit vergessen in der Zeit als ich mich von der Magischen Welt entfernte…ich war dir was schuldig!“ lächelte sie und Severus drückte sie noch einmal fest an sich.

„Hey, das Mädchen was sie da drücken, ist meine Freundin!“ kam die feixende Stimme aus dem Korridor.

Severus blickte auf, uns sah wie Harry, Ron und Hermine unter dem Tarnumhang auftauchten. Zunächst hielten alle die Zauberstäbe bereit, da trat Harry auf Lillith zu und sagte: „Alles in Ordnung?“

„Ja, wir sind nicht zu spät gekommen, aber es war verdammt knapp!“ grinste sie schwach.

Harry half ihr hoch und hielt sie im Arm.

Zur selben Zeit ertönte die laute Stimme von Voldemort durch die Luft: „KÄMPFER VON HOGWARTS! IHR HABT MUTIG GEKÄMPFT, DARUM GEBE ICH EUCH DIE ZEIT EURER TOTEN WEGZUSCHAFFEN UND EURE VELRETZTEN ZU VERARZTEN! LILLITH MIREILLE DUMBLEDORE UND HARRY POTTER ICH SPRECHE NUN DIREKT ZU EUCH! IHR HABT MITANGESEHEN WIE EURE FREUNDE FÜR EUCH IN DEN TOD GEGANGEN SIND – ICH GEBE EUCH BEIDEN EINE LETZTE CHANCE EUCH ZU STELLEN. ICH WARTE BIS PUNKT MITTERNACHT IM VERBOTENEN WALD – WENN IHR MUTIG GENUG SEID KOMMT UND STELLT EUCH! IHR HABT EINE STUNDE ZEIT!!!“

Severus und Draco sahen sich an und Ron brach die Stille: „Entweder ihr kämpft mit uns oder Lillith tötet euch!“

Die beiden erstarrten, Severus suchte Lilliths Blick und erkannte dass Ron Recht hatte. Er seufzte auf und sagte: „Warum nicht – Albus war schon immer ein echtes Medium, dieses Mal hatte er wohl auch Recht!“

„Vater?“ Lillith sah auf.

Snape nickte schwach.

„Ich will jetzt alles wissen, Snape – sag uns was los ist!“ sagte Harry wütend.

Snape nickte erneut und sagte: „Setzt euch, es wird eine länger Geschichte…“
 

Sie saßen ca. eine dreiviertel Stunde beisammen. Harry sah schwer geschockt aus: „Dann war es von Anfang an meine Bestimmung durch Voldemort zu sterben – ich muss sterben, damit er sterben kann?“

Snape nickte langsam. Draco sah ihn lange durchbohrend an und grinste: „Eines muss ich dir lassen, Potter, deinen Abtritt kannst du gar nicht bedeutender gestalten!“

„Halt den Mund – Draco!“ wies ihn Snape an.

Draco schmollte.

„Aber eines verstehe ich nicht, wenn Harry so oder so sterben muss, wozu wollte Vater dann dass ich zurückkomme – ich kann ihn doch nicht davor bewahren!“ fragte Lillith beklommen.

Severus seufzte und sagte: „Weil dein Vater davon ausging, dass du mit Harry gehen wirst – er wusste wohl, dass ihr zwei euch verlieben würdet und hat damit gerechnet, dass du es nicht zulassen würdest!“

„Ich lasse es nicht zu, dass Lillith sich mit mir töten lässt!“ knurrte Harry wütend auf. Lillith ergriff seine Hand und lächelte: „Als ob du es mir ausreden könntest!“

Harrys Antwort war eine lange Umarmung. Severus seufzte auf und sagte: „Also ihr habt genau zwei Optionen – entweder ihr lasst das alles hinter euch, versucht die Schlange als vorletzten Horkrux zu töten und verschwindet für immer aus der magischen Welt. Oder-“ damit warf er ihnen einen langen Blick zu und Lillith fühlte sich wie bei ihrem Vater – von dem Blick geröntgt. „… oder ihr lasst euch töten…“ schloss Snape leise.

Ron und Hermine warfen den beiden einen vernichtenden Blick zu: „WEHE IHR TUT DAS!“

„Seid doch ehrlich ihr beiden – irgendwie wussten wir doch, dass das Ganze darauf hinauslaufen würde. Ehrlich gesagt dachte ich schon es würde viel früher mit mir zu Ende gehen – ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal so viel Glück haben könnte.“ Damit sah er Lillith an und sie lächelte zärtlich zurück.

Sie sagte: „Du weißt, dass ich mein Leben so gut wie als tot betrachtet habe, als ich noch in der Villa arbeitete. Ich habe schon so oft daran gedacht mein jämmerliches Dasein einfach zu beenden, aber du und ihr zwei Narren-“ sie war Ron und Hermine einen freundlichen Blick zu, der den beiden Tränen in die Augen trieb: „…ihr zwei ward mir die ersten Freunde seit langer Zeit… ich habe die Zeit mit euch sehr genossen, aber ich lasse dich sicherlich nicht allein in den Tod gehen, Harry! Ich werde dich begleiten.“

Die beiden standen auf.

Hermine sagte: „Lillith als ich damals sagte, du wärst nicht gut für Harry, das nehme ich zurück und entschuldige mich dafür – ihr beide gehört einfach zusammen.“

Ron nahm sie in den Arm und Lillith sagte gerührt: „Danke Hermine, das bedeutet mir viel.“ Sie sah Harry an und er nickte: „Zeit zu gehen!“

Es war schon fünf vor Mitternacht.
 

Ron stand auf und nahm Harry an der Schulter und sagte: „Grüß meine Verwandten und Sirius okay?“

„Klar!“ die beiden umarmten sich fest.

Hermine fiel Lillith um den Hals und weinte: „GEH NICHT!“

„Ich muss…“flüsterte diese.

Als Hermine sie los ließ, warf sie einen Blick zu Snape und erkannte verblüfft dass er knapp vor den Tränen war, sie ging rasch auf ihn zu, warf sich in seine Arme und flüsterte ihm ins Ohr, so dass es nur hören konnte: „Hättest du damals nur ein bisschen mehr Mut gehabt, Sev’..“ er musste bei seinem alten Kosenamen lächeln: „…. Dann wäre das zwischen uns beiden, sicher was geworden!“ sie lächelte ihn an und küsste ihn zärtlich auf die Nasenspitze. Damit ergriff sie Harrys Hand und beide rannten Hand in Hand los. Ron musste Hermine zurückhalten und Draco drückte tröstend die Schulter von Snape. Dieser nickte nur langsam und sagte: „Albus, du hattest schon immer Recht – bei Lillith und auch bei mir…“ er schloss die Augen und stieß ein Gebet aus und hoffte, es würde die alten Gestalten im Himmel erreichen und diese würden das Ende der beiden Liebenden verhindern.
 

Lillith und Harry gingen durch den Wald, da blieb Harry stehen und zog den kleinen zerknautschten Schnatz heraus, Lillith erkannte sofort die Schrift ihres Vaters. „Da drin ist eines der Heiligtümer des Todes…“ murmelte Harry.

Lillith nahm seine Hand und sagte: „Ruf sie schon… wenn nicht jetzt, wann sonst…“

Harry nickte gehemmt. Er nahm den Schnatz ihn den Mund, presste die Lippen dagegen und flüsterte: „Ich werde gleich sterben…“

Der Schnatz ging auf und er sah einen kleinen gespaltenen Stein, der ihm seltsam vertraut vorkam. Es war der Stein vom Ring des alten Gaunts…

Lillith und er nahmen den Stein gemeinsam in die Hand und drehten ihn in der Hand dreimal. Sie kamen wie Geister… Sirius, James, Lily, Albus und Anastasia. Lillith fing lautlos zu weinen an, ging auf ihren Vater zu und flüsterte: „Vater…“

Er nahm sie einfach in den Arm und hielt sie fest.

Harrys Familie war anders als Anastasia und Albus, sie waren nicht so glänzend und fest, aber das war Harry egal. Er flüsterte: „Tut es weh?“

„Sterben? Nein, leichter und einfacher als Einschlafen!“ wehrte Sirius ab.

„Und er will dass es schnell geht…“ setzte James hinzu. Lily strich Harry zärtlich durch das Haar und auch wenn er es nicht spüren konnte, tat es seiner Seele gut.

Lillith weinte hemmungslos an der Brust ihres Vaters und ihre Mutter trat neben sie und strich ihr immer wieder über das Haar. Lillith weinte so lange dass sie glaubte keine Tränen mehr übrig zu haben – sie wunderte sich, dass sie noch weinen konnte, nach dem ganzen Leid. Aber anscheinend hatte sie in der langen Zeit in der Menschenwelt vieles an Tränen angespart. Albus hielt sie von sich weg und sagte: „Wir sehen uns bald…“

„Ja…“

Anastasia und Albus, James, Lily und Sirius begleiteten die beiden Liebenden die Hand in Hand durch den Wald gingen. Sie trafen auf zwei Todesser die murmelt zurück gingen und folgten ihnen. Sie waren für alle unsichtbar, Harry und Lillith unter dem Tarnumhang und die Familien der beiden nur sichtbar für sie.
 

Sie kamen auf eine große Lichtung.

Voldemort saß dort umringt von all seinen Todessern. „Er ist nicht gekommen Herr…“ ein Flüstern ertönte aus seiner Anhängerschar, Voldemort strich sich über das Kinn und sagte: „Bedauerlich…Ich habe mich anscheinend geirrt…“

Lillith und Harry sahen sich an und zogen gleichzeitig den Umhang weg, sie sagten im Zweierchor: „Nein, hast du nicht!“

Sie tauchten plötzlich vor Voldemort und all den anderen auf. Die Todesser begann nach kurzer Zeit zu lachen, jodeln und kreischen. Bellatrix hatte einen hungrigen Gesichtsausdruck. Lillith hielt fest die Hand von Harry und Voldemorts Augen verengten sich zu schlitzen: „Bevor ich zu dir komme – Potter…“ Die Todesser verstummten schlagartig.

„… Lillith ich gebe dir eine letzte Chance, werde meine Frau und eine von uns…“ sagte Voldemort und seine Augen glänzten rot.

Lillith lachte hämisch und sagte grinsend: „Red nicht so viel … Töte uns doch einfach… Oder bist du nicht mehr Manns genug?“

Die Todesser hielten bei dieser Beleidigung den Atem an, Voldemort stand auf und sagte kalt: „Ich bedaure es bei dir Lillith! Potter…“ er sah ihn an und Harry glaubte vor Angst bereits zu sterben, doch dann als Lillith seine Hand fest drückte, fiel die Angst ab und Zufriedenheit trat an seine Stelle…

„Avada Kedavra!“

Ein letzter Lichtblitz, der grüne Schleier und alles war vorbei….

Wie der Vater so die Tochter...

Lillith spürte einen angenehmen Lufthauch, der zärtlich über ihren Körper strich. Sie spürte seine Wärme, seine Zartheit und seine Vorsicht. Es war als würde sie auf Wolken schweben. Irgendwoher hörte sie eine zarte Musik und das Rauschen von Bäumen, in deren Blättern der Wind ein Spiel spielt. Ein feines Licht strahlte auf ihren Körper herab und wärmte sie gemeinsam mit dem Lufthauch. Das Licht wurde kräftiger und begann sie zu kitzeln und zu blenden. Die Fee drehte den Kopf weg, doch das Licht blendete sie immer noch. Sie brummte ungehalten, da hörte sie die Musik von vorhin und sie glaubte das Lied zu kennen. Sie richtete sich langsam auf, und öffnete zaghaft die Augen. Das Licht strahlte von oben herab und kurzzeitig verschwamm alles. Sie blinzelte, langsam gewöhnten sich die grünen Augen der Fee an ihre neue Umwelt und sie sah sich um. Sie glaubte zu träumen. Ein sanfter Nebel lag auf dem Boden und umgab sie überall. Lillith erkannte dass sie auf grünem Gras lag und um sie herum, wuchsen Blumen. Bei genauerer Betrachtung erkannte sie erst dass es Rosen waren. Tausende von roten, gelben, rosafarbenen, goldenen, schwarzen und silbernen Rosen waren. Sie glaubte zu Träumen. Ein erneuter Windhauch ließ sie erschauern, sie starrte an sich hinunter und erkannte beschämt und entsetzt dass sie komplett nackt war. Hastig sah sie sich um und wünschte sich bekleidet zu sein. Plötzlich lag neben ihr im Gras ein wunderschönes weißes Kleid mit blauen Stickmustern. Sie zog es an und ihr wurde sofort wärmer. Als sie aufstand strauchelte sie kurz und bemerkte, dass sie auch keine Schuhe trug, kurz daran gedacht und ein paar hochhackige weißes Schuhe erschienen neben ihr. Sie zog sie an und wanderte langsam sich umschauend über die schöne Rosenwiese, eine besonders schöne Rose pflückte sie und steckte sich in die offen auf ihren Rücken fallenden, blonden Haare. Sie ging weiter, da entdeckte sie einen glitzernden Bach, der quer durch die Rosenwiese floss, darüber führte eine wunderschöne feingearbeitete Brücke aus Gold und Silber. Lilliths Augen strahlten vor Freude, bei diesem edlen Anblick. Da hörte sie wieder diese wunderschöne Musik und sie summte die Töne mit. Woher kannte sie nur dieses Lied? Lillith folgte der sanften Melodie und ging über die Brücke, oben angelangt blieb sie kurz stehen und wandte sich nach rechts, und blickte über das Brückengeländer - als sie sich im Wasser betrachtete, fühlte sie sich so jung und naiv, als wäre sie noch einmal 17 Jahre alt.

Da hörte sie erneut die Melodie und langsam fielen ihr die Worte ein. Es war als würde ein langer Zauber von ihr abfallen - der Text war ihr so vertraut, dass sie nicht verstehen konnte, warum sie ihn vergessen hatte.
 

Dancing bears

Painted wings

Things I almost remember,

And a song someone sings

once upon a december

Sie ging weiter und überquerte die Brücke. Auf der anderen Seite ging sie an dem Bach entlang und nach einiger Zeit entdeckte sie einen gläsernen Pavillon und von dort hörte sie die Musik. Sie sang mit und als sie ankam, erkannte sie ein weißes Klavier und der Pianist war ihr mehr als nur vertraut. Sie ging hin, die letzten Takte singend und blieb beim Klavier stehen. Der Junge spielte die letzten Akkorde, setzte ab und hob den Kopf.

"Hallo Lillith!" sein Lächeln war so breit, und strahlend wie ein Sonnenstrahl.

"Hallo... schöner Fremder!" lächelte die Fee zurück.

Sich die schwarzen Haare durchstrubelnd stand er auf, kam um den Flügel herum und breitete die Arme aus: "Krieg ich eine Umarmung, oder Peitschenhiebe?"

Lillith konnte nicht anders lächelnd: "Umarmung ist genehmigt!"

Tom trat auf sie zu und hielt Lillith in Minutenlanger Umarmungen fest, während Lillith seinen Duft tief einatmende.

Doch irgendwann ließ er sie los und Lillith fragte: "Ich glaube, du schuldest mir eine Erklärung!"

Tom seufzte: "Ich befürchte, dass wird dauern."
 

Einige Zeit später saßen sie zusammen und Lillith starrte noch fassungslos vor sich hin: "Ich kann es nicht glauben... du warst schon damals als ich dich fragte, was los war, besessen? Wie konntest du es nur versuchen geheim zu halten?"

Tom redete recht leise: "Ich weiß, dass hätte ich nicht tun sollen. Aber du musst mich verstehen - es war einfach nicht möglich dir etwas zu sagen. Ich hatte Angst um dich, große Angst sogar. Ich wusste nicht ob dieses Wesen in mir vor hatte dich zu töten, falls du irgendetwas herausfinden würdest!"

"Hör mal, ich bin immerhin noch eine Fee - sogar die Milleniumsfee - mich kann so leicht nichts töten!" sagte Lillith und reckte sich stolz.

"...das dachte ich auch, bis ... bis..." sagte Tom, doch die Stimme brach ihm.

Lillith blickte verwirrt drein, doch dann weiteten sich ihre Augen und sie schluckte schwer: "Bis dein anderes Ich meine Mutter getötet hat!"

"Genau..." murmelte Tom fast unhörbar.

Lilliths alte Narbe riss wieder auf und der Schmerz kehrte so rasch an die Oberfläche zurück, dass es ihr weh tat. Sie dachte, sie hätte es hinter sich gelassen, aber das Widersehen mit ihren toten Eltern war ihr doch näher gegangen als sie gedacht hätte.

Tom sah sie an und sagte leise: "Es tut mir Leid, ich wollte keine Erinnerungen wieder auftauen - es tut mir so Leid... Lillith, sag doch was!"

Lillith konnte nichts sagen, der Schmerz hatte noch die Oberhand. Sie schloss kurz die Augen, atmete tief ein und schluckte schwer...

"Lillith..." fragte Tom.

"Tom, ich muss dich was fragen!" Lillith war wieder zu sich gekommen.

Tom legte den Kopf fragend schief.

Lillith sah ihm fest in die Augen: "Hast du dir vor deiner Reise nach Albanien vorgenommen, Horkruxe zu erschaffen?"

Tom erstarrte: "Was?"

"Tu nicht so als hättest du es nicht verstanden! Ja oder nein?" fragte Lillith gereizt.

Tom schluckte:"... was hat das mit deiner momentanen Situation zu tun!"

"Hör auf Ausflüchte zu suchen. Ich bin freiwillig in den Tod gegangen, habe mich mehr als nur einmal in die Gefahr gegeben von deinem anderem Ich vergewaltigt zu werden und ich will verdammt noch mal wissen, ob du das alles wirklich vor hattest - und wenn nicht, warum hast du damals den alten Slughorn nach Horkruxen ausgefragt und warum bist du damals wirklich nach Albanien gegangen! RED SCHON!" Lillith war aufgesprungen und starrte Tom vernichtend an.

Tom wusste zunächst nicht wie er antworten sollte, doch dann senkte er ergebend den Kopf: "Na gut ich sag dir die Wahrheit!"

"Ich habe auch lange genug darauf gewartet - ich bin ganz Ohr! Red schon!" wiederholte sie sich.

Tom seufzte und begann zu erzählen:
 

"Als ich dich das erste Mal sah, war ich in der dritten Schulstufe und war bereits Vertrauensschüler - zu jener Zeit, dachte ich ich könnte nicht berühmter sein, als ich es schonw ar. Mein Ziel war es der größte Magier der Welt zu werden und ich wollte meinen Blutstatus vor allen beweise - ich wollte zeigen, dass ich ein einfacher Halbblutzauberer von solch edler Abstammung war. Meine Mutter war die letzte Nachfahrin Salazaar Slytherin - abgesehen von meinem liebenswerten Onkel. Du musst verstehen, ich war immer von anderen ausgegrenzt worden. Alleingelassen in diesem jämmerlichen Waisenhaus der Muggel - ich war zornig und fühlte mich einfach nur grauenhaft - ich wollte von dort weg. Das war an meinem 11. Geburtstag - dein Vater ist damals ins Waisenhaus gekommen und hat mir die erste Lektion meines Lebens erteilt - ich wusste dass er ein großartiger und mächtiger Zauberer war und ich wollte noch viel mächtiger sein als er es war. Verstehst du, dein Vater war um genau zu sein, der Grund für mein Lebensziel." Tom lächelte.

Lilliths BLick war hart und kalt.

Tom sprach weiter: "Als ich dass erste Mal Hogwarts sah, wusste ich sofort, dass ich dort alles erreichen wollte, was man so erreichen kann. Ich wurde zuerst sehr beliebt, ich verstand es meinen Charme und meine Liebenswürdigkeit gezielt einzusetzen, alle Lehrer konnte ich recht schnell betüteln, abgesehen von deinem Vater, dem damaligen Professor für Verteidigung für dunkle Künste. Ich war sehr beeindruckt von ihm und tat weiterhin alles um ein wenig Anerkennung von ihm.."

"... ich kenn dieses Gefühl..." flüsterte Lillith traurig.

Unbeirrt fuhr Tom fort: "Als ich in der 2. Klasse bereits zum Vertrauensschüler wurde, spielte ich auc bereits Quidditch - natürlich als Sucher - ich war beliebter als sonst irgendein anderer Hogwartsschüler - schon in der 2. war ich eine Legende geworden. Irgendwann kam die 3. Klasse und ich wurde Schulsprecher. Damals begegnete ich dir das erste Mal und ich wusste von Anfang an, dass du mir noch viel bedeuten würdest - dass du allerdings so ziemlich das Wichtigste in meine Leben werden würdest, davon hatte ich keine Ahnung..."Tom sah Lillith an.

"Weiter..." forderte sie ihn kalt auf.

Tom nickte ergeben: "Als ich dann im Slugclub aufgenommen wurde, hatte ich schon enige Bücher in der verbotenen Abteilung gelesen - und dort war ich auch auf Horkruxe gestoßen - ich weiß nicht mehr warum ich so fasziniert von diesen grausamen Dingen war, aber ich glaube ich wollte einfach alles tun um "Unsterblich" als der "Größte Zauberer" der Welt zu sein, wahrscheinlich war ich damals schon größenwahnsinnig, aber egal... Ich fragte Slubhorn nach Horkruxen aus, hatte damals aber noch keinerlei Absichten tatsächlich einen zu erschaffen, das hat der Nachtdämon in die Realität umgesetzt - ich wollte das niemals. Dann kam wahrscheinlich die schönste Zeit meines Lebens - meine Zeit mit dir!"

Lillith blieb stumm.

"DU hast mir alles bedeutet, doch irgendetwas in mir war anders als der Rest. Es forderte Anerkennung, Ruhm und Ansehen. Ich tat was es wollte und irgendwann hab ich deine Liebe verspielt und ich respektiere deine Entscheidung und ich verstehe, dass ich damals ein echtes Ekelpaket war. Ein absolutes ..."

"ARSCHLOCH!" setzte Lillith genüsslich ein.

"Richtig!" stimmte Tom ihr zu, Lillith grinste: "... und dann ging es Schlag auf Schlag - du hast mich verlassen und die Dunkelheit die in mir getobt hat, ergriff die Oberhand. Ich ließ mich darauf ein und ich reiste einige Jahre hin und her, arbeitet bei Burgin und Burkes und irgendwann ging ich um mir noch weitere dunkle Kräfte anzueigenen nach Albanien. Dort lebte ich lange und eines Tages ging ich an einem zugefrorenen See vorbei. Die Einwohner hatten mir von der Legende erzählt, dass einst ein sehr mächtiger Zauberer einen gefährlichen Nachtdämon in diesem See eingefroren hatte und er seit dem immer aus Eis gewesen war und wenn er aufbrechen sollte, würde der Dämon freikommen. Du kannst dir vorstellen, dass ich sehr angetan war und ging dorthin. Ich war so dumm und töricht, dass ich den See aufsprengte und damit hab ich das absolut Böse losgelassen - es hat von meine Körper BEsitz ergriffen, mein Selbstdenkendes Wesen und meine eigene Seele weggesperrt und lenkte von dort an meinen Körper. Ich konnte nichts anderes tun als stumm zuzuschauen. GLAUB mir!" Toms Stimme war verzweifelt: "Ich wollte NIEMALS dass deiner Mutter, oder deinem Vater etwas zustößt - auch deinem Volk oder deinen Freundinnen nicht! Und vor allem wollte ich nicht, dass dir etwas zustößt!" Tom rannten ungehemmt die Tränen über das Gesicht. Lilliths Herz das so lange zu einem kalten Eisklotz gefroren war und überseht war mit Narben begann sich aufzuwärmen und zum ersten Mal seit langem war es als würde sich eine Eisenkette von ihrem Herzen ablegen und LIllith rannten die Tränen ebenfalls über das Gesicht.

Sie warf sich in Toms Arme und flüsterte immer wieder: "Ich vergebe dir, ich vergebe dir, ich vergebe dir Tom Riddle."

Tom vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und sagte: "Für mich ist es zu spät, meine Seele ist nur mehr ein Scherbenhaufen - aber du kannst zurückgehen, mit Harry!"

"Ich verstehe... aber was ist mit dir?" sie hob den Kopf.

Tom strich ihr zärtlich die Tränen vom Gesicht und sagte: "Für mich ist es zu spät, Lil'! DU aber kannst glücklich werden und das will ich auch!"

"Oh Tom..." sie legte ihre Stirn zart an seine Brust und sagte leise: "Eines Tages sehen wir uns wieder, aber ich musste die Wahrheit erfahren!"

"Das war auch mehr als gerechtfertigt!" sagte Tom und verblüfft erkannte LIllith dass sie begann sich aufzulösen.

"Tom ich verspreche dir, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen - ich werde alles tun, was in meiner Macht steht um dich von dem Dämon zu befreien. Halt noch ein wenig aus!" rief sie noch und Tom lachte.

Sie hörte noch wie er lachend rief: "Wie der Vater so die Tochter - durch und durch ein wundervoller Mensch!" und sie löste sich in strahlendem Licht auf.

Ich liebe dich...

Lillith lag auf dem Rücken, sie spürte Harrys starre Hand in ihrer eigenen. Sie spürte keinerlei Regung von ihm, Harry war wie tot. Lillith öffnete kurz für einen schmalen Schlitz die Augen und sah den Nachthimmel über sich. Aber etwas stimmte nicht, sie hörte kein Feiern, kein Jubeln... War Voldemort nicht glücklich sie erledigt zu haben? Was war da los?

Plötzlich fühlte sie ein kurzes Zucken in ihrer Hand, wo auch die Hand von Potter lag und der heiße Strahl der Glückseligkeit darüber, dass Harry genauso lebendig war wie sie selbst, erfüllte sie. Am liebsten hätte Lillith gelacht vor Freude, aber sie blieb stumm, regte sich nicht und lag in ihrer unbequemen Verdrehten Position auf dem kalten Waldboden, unter ihr waren verschiedene Wurzeln, die ihr kräftig in den Rücken drückten. Das war mehr als nur unbequem - es war eigentlich schon schmerzhaft, warum mussten Wurzeln nur so spitz und hart sein?

Da hörte sie wie ein aufgeregtes und unberuhigtes Murmeln einsetzte und eine besorgte Bellatrix flüsterte: "Herr, Herr...?"

"Es ist nichts..." kam die harsche kalte Stimme, die dennoch ein wenig mitgenommen klang. Ein kleiner Knall und eine hohe Frauenstimme schrie vor Schmerz auf: "Du da! Sieh nach ob die beiden tot sind!"

Warum wollte er das überprüfen? Hatte er eine Ahnung? Wusste er dass sie nicht tot waren? Das durfte nicht geschehen! Lillith atmete vor Entsetzten scharf und so kurz ein, das sich ihr Brustkorb so schnell hob, dass man es fast nicht sehen konnte. Sie versuchte sich innerlich darauf einzustellen, dass sie gleich auffliegen würden! Sie spürte wie Harry kurz ihre Hand drückte und sie drückte zurück.

"Ich bin bei dir!" hieß das.

Sie antwortete mit: "Ich weiß und ich bin bei dir!"

So lagen sie da und hörten die entsetzlich leisen, aber dennoch so bedrohlich wirkenden, schnellen Schritte auf dem Waldboden, die gleich bei ihnen aufhören würden. Lillith spürte wie eine Frauengestalt zu ihnen traf und Harry sanft umdrehte und nach dessen Herzen griff. Sie blieb einige Zeit knien und Lillith glaubte fast unhörbares Wispern zu hören.

Da durchfuhr Voldemorts Stimme durch die Nacht: "UND? IST ER TOT!"

Es antwortete Narzissa Malfoy laut und deutlich: "Beide sind mausetot!"

Lillith glaubte sich verhört zu hören, doch das laute Lachen von dem dunklen Lord durchschnitt die Stille und lautes Jubeln setzte ein. Da rief er:" Seht ihr ich habe gesiegt! Der unbesiegbare kleine dumme Junge - der AUSERWÄHLTE! TOT MAUSETOT!" lachte der Dämon schallend und dann schrie er lachend: "CRUCIO!"

Lillith atmete kurz ein und hoffte, dass Harry sich nicht durch einen Schmerzensschrei verraten würde oder sich irgendwie verkrampfte. Doch er blieb völlig regungslos, als er durch die Luft geschleudert wurde und die Todesser pfiffen und klatschten begeistert.

Nach einigem Hin und Her, wurde Harry von Hagrid, der literweise Tränen vergoss, sanft hochgehoben und die Brille, die neben Lillith auf dem Boden lag, wurde aufgehoben und brutal in Harrys Gesicht gerammt. Hagrid weinte laut vor sich hin, was Voldemort noch mehr zu amüsieren schien.

"Herr! Was ist mit der Fee?" fragte einer der Todesser, sie glaubte Lucius Malfoys Stimme zu hören.

"Lasst sie liegen, ich werde mich später persönlich um sie kümmern!" sagte Voldemort verächtlich.

Lillith hörte wie sie feiernd und laut vor sich hin schreiend: "POTTER IST TOT! POTTER IST TOT!" und Hagrids wütendes Trauergebrüll sich entfernte und schließlich weit weg nur mehr leise erklang. Sie blieb noch liegen und wartete ab, sie lag nur wenige Sekunden da, als leise Schritte erklangen und sie hörte wie ein Umhang auf dem Boden entlang raschelte. Zwei Füße in schwarzen Schuhen erschienen neben ihr und eine große, dünne Gestalt beugte sich zu ihr hinab. Die Person berührte sie sanft im Gesicht und sagte leise: "Lillith, du musst aufwachen - du musst Potter befreien! Ich helfe sicherlich nicht dabei, seinen Hintern aus dem Schlamassel zu ziehen!"

"Severus!" Lillith schlug die Augen auf und Snape hob sie sanft hoch und setzte sie anschließend auf einen einzelnen Felsen, der auf der Lichtung lag. Lillith fuhr sich durch die Haare und sagte traurig: "Wie soll ich ihm helfen? Ich kann nichts tun - gegen dieses Wesen bin ich machtlos!"

"Hör auf solch einen Blödsinn zu sagen - bist du nun die Milleniumsfee oder nicht!" sagte Snape bestimmt.

"Ach... ich... Du weißt doch, dass ich niemals die letzte Verwandlungsstufe hinbekommen habe. Ich habe es nie geschafft, mich in die Milleniumsstufe zu verwandeln!" rief sie verzweifelt.

Da ohrfeigte Snape sie plötzlich und so hart, dass Lillith vom Stein fiel und sich verwirrt die schmerzende Backe hielt und zitternd und ungläubig liegen blieb.

"Hör auf!"

Sie hob den Kopf.

"Hör einmal auf, dich selbst zu bemitleiden.“Ach ich bin ein armes, kleines Feenmädchen, das so berühmte Eltern hat, dass es in ihrem Schatten leben muss. Ich selbst kann nichts und bin nichts wert!" äffte Snape ihre traurige Stimme nach. Lillith lag am Boden und starrte in den Boden.

Severus kochte vor Wut: "Du hast heute Abend so viel bewirkt - du hast mindestens drei Tode verhindert, du hast mich und Draco Malfoy vor dem sicheren Tod gerettet und du hast Potter und dich selbst zurückgeholt!" knurrte er zornig.

Lillith blieb stumm.

Das brachte Snape mehr in Rage, er packte sie beutelte sie und schüttelte die Fee durch und schrie: "DU BIST STARK, DU BIST MUTIG, DU BIST SCHÖN UND ICH LIEBE DICH - ABER WENN DU NICHT ENDLICH ANFÄNGST FÜR DEINE ZUKUNFT ZU KÄMPFEN, WAREN DIE OPFER DEINER ELTERN VÖLLIG UMSONST!!! VOLDEMORT DARF NICHT SIEGEN!" Lillith fiel erneut zu Boden, als er sie losließ und sie starrte ihn mit großen Augen an. Hatte er etwas gerade wirklich gesagt, dass er sie liebte? Hatte er diese Worte endlich ausgesprochen? Severus wandte sich ab.

Er hörte eine Stimme hinter sich: "Du liebst mich?"

Er drehte sich nicht um, blieb wo er war und sagte dumpf: "Tu nicht so, du wusstest es seit wir damals in Hogwarts zur Schule gingen."

"Aber du hast es niemals ausgesprochen! Nie... die ganzen vierzig Jahre lang nicht..." flüsterte Lillith und eine unausgesprochene Wärme legte sich über ihren Körper.

"Severus liebt mich... Harry liebt mich... es gibt doch Menschen, denen ich etwas bedeutet? Ich werde geliebt!"

Dieser Gedanke erfüllte die Fee mit so viel Wärme, Kraft und Mut, dass sie die Hitze ihrer Seele spüren konnte. Sie konnte sie fast angreifen und nun ließ sie sich davon treiben - endlich hatte sie ihre Kraft gefunden und sie hatte auch erkannt, was es bedeutete geliebt zu werden. Endlich wusste sie wie sie ihre Kraft erlangen konnte.

"Ich werde geliebt!" rief sie überglücklich und Snape drehte sich mit ungläubiger Miene um und sah wie ein gewaltiges Strahlen von Lillith ausging, sie sanft in die Luft hob. Sie verschwand in einer gewaltigen Feuerkugel und als er glaubte die Hitze würde alles verbrennen, ertönte ein wunderschönes Lied. Snape hob den Kopf und sah ungläubig wie Fawkes, der Phönix von Lilliths Vater Dumbledore zu ihr flog, und über der Kugel aus Feuer zu warten schien. Da erschien Lillith und sie sah komplett verändert aus. Ihre Haare, die ohnehin sehr lang waren, reichten ihr bis zu den Fußknöcheln, ein goldenes Diadem mit einem gigantischen roten Diamanten steckte in dieser Haarpracht und ließ ihre Haut golden und rötlich glitzern. Ihre Haut war bedeckt voller winziger Kristalle und es schien als würde Lillith wie der nächtliche Sternenhimmel funkeln. Ihr Oberkörper war von einem weißen Seidenstoff umschlungen und wurde von goldenen Verschnürungen gehalten. Ihre Taille war frei und neben ihrem Bauchnabel hatte sie eine goldene verschlungene Tätowierung. Ihr Unterkörper steckte in einem weißen kurzen Rock, der mit rötlichen und goldenen Verschnürungen gehalten wurde. Ihre Beine waren nackt und nur die Waden waren mit goldenem Schmuck umschlungen. Als sie die Augen öffnete, strahlte sie so viel Kraft aus, dass es Snape die Härchen an den Armen aufstellte und eine Gänsehaut über seinen Rücken jagte. Lillith hatte zwei gigantisch große goldene strahlende Flügel, die zum Teil aus Feuer zu bestehen schienen. Ihre blauen Augen glänzten.

Sie flog zu Boden und trat auf Severus zu und sage mit einer unfassbar sanften Stimme, die er gar nicht von Lillith gewohnt war: "Vielen Dank, Severus. Deine Liebe hat mein Herz zum Schlagen gebracht. Hab Dank!"

Damit beugte sie sich vor und küsste Severus auf den Mund. Die Wärme die von Lillith auszugehen schien, erfüllte Severus mit einer unbändigen Freude und als sie die Lippen von seinen trennte, fühlte er die sanfte Berührung noch immer. Sie sah ihm in die Augen und sagte: "Ich danke dir! Es wird Zeit einem Mann beizustehen, der mir viel bedeutet und einen Mann zu retten, den ich einst geliebt habe!"

Damit flog sie los und Fawkes folgte ihr, als hätte er nie etwas anders getan.
 

Severus stand noch einige Sekunden still, da fühlte er etwas Nasses auf seiner Wange und als er sich darüber strich, erkannte er verblüfft, dass er weinte. Die Tränen flossen ihm still und ruhig über das Gesicht, und seltsamerweise fühlte sich Snape alles andere als traurig. Er fühlte sich überglücklich und seine Miene wurde entschlossen. Er legte seinen dunklen Mantel ab, warf ihn zu Boden und folgte Lilliths glänzender Spur.

Feuer des Lebens


 

Harry fiel so abrupt auf den Boden als der Kampf erneut entbrannte, das er einen winzigen Schmerzenslaut nicht verhindern konnte.

"AUA!" fluchte er.

Hagrid blickte zu Boden, doch ehe er sich versah, hatte Harry sich den Tarnumhang übergeworfen, den er bei sich getragen hatte, als er vorhin mit Lillith getroffen wurde. Verdammt, dachte er angestrengt und rannte querfeld ein: "Wo ist diese verdammte Fee nur wieder hin? Was mach ich nur - Dumbledore hat mir verboten, Voldemort zu töten!"

"Das ist die Aufgabe meiner Tochter, Harry. Bitte du musst Lillith die Möglichkeit geben alles zum Guten zu wenden. Denn wenn alles gut geht..."hatte Dumbledore gesagt.

"Na toll! "DENN WENN ALLES GUT GEHT !!! WAS DANN!" fluchte Harry innerlich und rannte weiter, er musste Neville suchen, ihm dafür danken, die Schlange erledigt zu haben. Aber er musste auch die anderen davon abhalten zu Nahe zu den Todessern zu gehen - sie waren verflucht gefährlich, so zornig wie sie im Moment waren. Doch da stürmte Ron gerade nach vorne um Hermine vor einem Fluch zu beschützen, Hermine schrie, da warf Harry den Tarnumhang ab und schrie: "PROTECTO!"

Stille, wie gelähmt und starr, senkte sich über die kämpfende Gruppe von Magieren, Feen, Zauberern, Hexen, Todessern und Riesen. Alle starrten auf Harry, der so plötzlich von den Toten auferstanden war, dass sie glaubten zu träumen. Hermine wisperte, als sie auf ihn zu ging: "Harry.... du lebst... du lebst..." sie fiel ihm um den Hals. Harry drückte sie freundschaftlich an sich. Ron trat zu ihm und klopfte ihm so fest auf die Schulter, dass Harry schmerzlich das Gesicht verzog. Ron konnte es nicht fassen: "Harry,... Mann!"

"Hey, Ron!" kam die einfache Antwort und Ron umarmte Harry stürmisch.

Auch die anderen auf seiner Seite waren erstaunt, mehr noch sie waren fassungslos und McGonagall sagte leise:" Ich glaube ich werde ohnmächtig!" tatsächlich gaben ihre Beine nach und sie fiel einfach um, doch zwei starke Männerarme fingen sie auf und sie sagte verwirrt: "Sie - Snape!"

Als Snape somit ebenfalls auftauchte und sich zu Draco Malfoy gesellte, der sich bereits auf die Seite der "Guten" geschlagen hatte, kam ein ungläubiges lautes Murmeln auf, allen voran rief Neville mit Freudentränen in den Augen:" ICH WUSSTE ES! HARRY POTTER LEBT!" damit begannen alle laut zu jubeln und eine Menschentraube sammelte sich um den jungen Zauberer.
 

Doch die andere Seite blieb ruhig, entsetzt, aber ruhig. Bellatrix' Augen traten hervor und sie sagte erstickt: "Potter... er wie..." sie warf ihrem geliebten Lord einen Blick zu und stammelte: "...ab...abe...aber wie!"

Voldemort erwiderte nichts, blieb stumm. Doch dann sagte er zischend: "Ich weiß nicht wie du überlebt hast - aber ich werde diesen weiteren Zufall endlich ausmerzen! Sei bereit zu sterben - Potter!"

Damit hob er seinen Zauberstab, Harry seinen ebenfalls und beide riefen: "AVADA KEDAVRA!" "EXPELLIARMUS!" doch anstatt dass ein grüner und ein roter Blitz losbrausten, erfüllte ein gewaltiges Donnern die Luft. Die Erde vibrierte, schlug hoch und alle Kämpfer landeten auf ihren Hintern auf dem Boden. Die Zauberstäbe fielen Harry und Voldemort aus den Händen und beide krachten mit heftigen Schmerzen auf den Boden. Doch als sie sich erhoben, ertönte von irgendwoher eine wunderschöne Melodie.

Harry blickte irritiert auf: "Fawkes?" er sah in den Himmel und vom verbotenen Wald kam der Phönix von Dumbledore herausgeflogen und landete auf Harrys Arm. Seine schöne Melodie erfüllte die Luft und Voldemort hielt sich gequält die Ohren zu: "HÖR AUF ZU SINGEN, DU DUMMES TIER!"

Doch Fawkes sang unentwegt weiter, und die Herzen der Kämpfer von Hogwarts wurde angefüllt mit Mut und Harry fühlte eine unglaubliche Wärme in sich aufkeimen, gleich wie als er damals in der Kammer des Schreckens von Fawkes getröstet worden war. Die Wärme rannte wie flüssiges Gold über seine Seele und ließ die Narben auf ihr verheilen.

"HÖR AUF!" schrie Voldemort und ein unkontrollierter Zauber, ein einziger greller Blitz kam aus seiner Hand und verfehlte Fawkes nur knapp. Dieser flatterte erschrocken auf, doch das Lied war nicht verstummt.

"HÖR-!" doch da erkannte Voldemort, dass Fawkes nicht mehr sang - nein diese Melodie war ihm viel vertrauter als irgendeine andere Musik. Er hörte ihre HÖhen und Tiefen und wie sich Wörter aus ihr formten:
 

Dancing bears,

Painted wings

Things I almost remember

And a song someone sings

Once upon a December

Someone holds me safe and warm

Horses prance through a silver storm

Figures dancing
 

Voldemort drehte sich in die Richtung woher die Musik kam und blickte geradewegs in den Verbotenen Wald, dort woher auch Fawkes gekommen war. Ein helles Licht blendete ihn und er fühlte nie gekannte Wärme, sie kam näher, da erfasste ihn eine seltsame Hitze und er duckte sich. Als er aufsah, hörte er ein allgemeines entzücktes Aufstöhnen. Vor ihm schwebte Lillith, doch sie so anders aus. Sie war nun doch eine Elementarfee geworden. Sie war so wunderschön. Ihr Lächeln aber war noch anziehender als ihre körperliche Erscheinung.

Sie schwebte vor ihm, lächelte und sagte: "Tom komm, gehen wir nach Hause!"

Voldemort fasste sich wieder und lachte: "So kommst du mir nun? Nun gut, du und ich wissen, dass der gute Tom keine Chance hat mit dir zu gehen!"

Lillith lächelte noch immer und sagte herzlich: "Gehen wir nach Hause, Tom?"

Der Dämon wurde wütend und sein Gesicht glich einer zornigen Grimasse: "TOM RIDDLE EXESTIERT NICHT LÄNGER! KAPIER DAS ENDLICH DU TÖRICHTE FEE! ER IST TOT UND ICH BIN NUN DER HERRSCHER ÜBER SEINEN KÖRPER!"

Um ihn herum begann die Leute zu tuscheln, selbst seine Todesser starrten sich an. Bellatrix sagte verwirrt leise zu ihrer Schwester: "Verstehst du das?"

Narzissa schüttelte den Kopf.

"Ihr dummen Narren! Ich-" damit wandte sich Voldemort um. Lillith sah ernst zu.

"ICH BIN NICHT TOM VORLOST RIDDLE! ICH BIN EIN NACHTDÄMON - EIN GESCHÖPFT DER FINSTERNIS UND ICH WERDE EUER UNTERGANG SEIN!" lachte er schallend.

Er drehte sich um und funktelte Lillith wahnsinnig an.

Sie ließ sich nicht einschüchtern und sagte mit einen traurigen Lächeln: "Tom komm mit mir! Du brauchst diesen Dämon nicht!"

Der Dämon sah sie fassungslos an, sie reichte ihm die Hand. Ihre Handfläche lag offen nach oben hin vor ihm und ihr Lächeln war strahlender als die Sonnenstrahlen.

"Du dumme Fee - so töricht!" flüsterte der Dämon fasziniert, doch plötzlich krümmte er sich zusammen.

"ARG!"

"Tom!" rief Lillith besorgt, flog zu ihm hin und griff ihm mit der Hand auf die Schulter. Keuchend ertönte die leise, traurige Stimme ihres Toms durch die Lippen dieses kalten Körpers: "Ich bitte dich -ich flehe dich an Lillith! TÖTE MICH!"

"Das kann ich nicht!" flüsterte Lillith entsetzt und ihre Augen waren ängstlich vergrößert.

"Du musst!" Das Schlangenartige Gesicht von Voldemort war nun weicher, seine Augen größer und Lillith erkannte die Seele von Tom, die sich an die Oberfläche dieses Wesens kämpfte, sie so verliebt und todunglücklich zu gleich ansah und von ihr verlangte, ihn zu töten. Ihn - jenen Mann, den sie doch so sehr geliebt hatte.

"Das kann ich nicht! Verlang das bitte nicht von mir TOM!" rief sie verzweifelt und umarmte den zitternden Körper und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Tom hatte sich im Griff, und umarmte sie zurück und küsste sie zärtlich auf die Haare und sagte leise murmelnd: "Du musst es tun, Lillith - erlöse die Menschheit!"

"Aber wenn ich das tue - stirbst du aber nicht der Dämon. Man kann dieses Wesen nicht töten!" weinte Lillith.

"Ich liebe dich Lillith. Bitte tue es wegen der alten Zeiten willen!" flüstere Tom, doch da zuckte er zusammen und stieß Lillith mit grober Brutalheit weg. Lillith schrie gepeinigt auf, als sie mehrer Meter über den Boden schlitterte und schlussendlich an einem Felsen, der aus dem Boden wucherte aufprallte und mit Schmerzverzogenem Gesicht liegen blieb. Sie öffnete gequält die Augen und sagte mit verzweifelten Augen: "Tom.... mein armer süßer Tom. Ich will und kann dich einfach nicht töten. Was soll ich nur tun!" wütend hämmerte sie in den Boden, doch da erkannte sie was sie zu tun hatte. Sie musste den Dämon zur Einsicht bringen, wenn der Dämon die zerstückelte Seele von sich selbst wieder zusammenfügen musste, dann würde dieser Schmerz ihn töten. Das war die Einzige Möglichkeit den Nachtdämon zu stoppen. Doch wie sollte Lillith ihn nur dazubringen, ernsthaft seine grausame Taten zu bereuen.

Hermines Worte kamen ihr in den Sinn, mit dieser traurigen lächelnden Miene: "Es gibt nur eine Möglichkeit die Seele wieder zusammenzuflicken, wenn man Horkruxe gezeugt hat. Man muss aus vollem Herzen bereuen, was man anderen angetan hat. Nur durch aufrichtige Reue kann man seine Seele wieder zusammen setzen und das ist mit großen Schmerzen verbunden - dazu gibt es eine Fußnote. Anscheinend kann der Schmerz dabei so groß sein, dass man dabei sterben kann...."

"Tom wird überleben, er bereut seit jeher die Taten seines anderen Ichs - ich muss den Nachtdämon zwingen genauso zu bereuen wie Tom es tut!" fasste Lillith den Schluss und sie dachte nach: "Das geht nur wenn Tom die Kontrolle zurückbekommt. Aber wie schaffe ich das nur?"

Sie sah verzweifelt mit an, wie der Nachtdämon gegen Tom ankämpfte und zu gewinnen schien. Die Todesser blieben geschockt zurück und keiner wollte ihm zu Nahe komme. Sie spürte Harrys liebevollen und besorgten Blick und sie wurde von Wärme erfüllt. Da verstand sie.

"Ich muss die Liebe von Tom benutzen... sie ist die einzige Möglichkeit den Dämon so lange wie möglich zu kontrollieren." sie hob entschlossen den Kampf und holte tief Luft.

Sie sang mit aller Kraft und Luft die sie in ihrer Lunge hatte:
 

Dancing bears,

Painted wings

Things I almost remember

And a song someone sings

Once upon a December

Someone holds me safe and warm

Horses prance through a silver storm

Figures dancing gracefully

Across my memory...
 

Der Dämon erstarrte und hielt sich gequält die OHren zu, doch LIllith sang unerbitterlich weiter:
 

Far away, long ago

Glowing dim as an ember,

Things my heart used to know,

Once upon a December
 

"DU bist nicht allein Tom, auch wenn du so lange geglaubt hast, dass du es bist. Ich war genauso wie du... ich habe alles und jeden gehasst, den anderen die Schuld an dem Tod von Mutter gegeben. Ich hasste meinen Vater, weil ich dachte, dass ich ihm niemals wichtig war, ich hasste meine Schule, weil sie wie ein Gefängnis war, ich hasste meine Mutter, weil sie mich an diesen kalten Ort schickte, ich hasste mein Volk, weil es mich nicht zu verstehen schien, ich hasste meine Verantwortung, warum sollte ich mich um ein ganzes Volk kümmern, dem ich nicht einmal was bedeutete, ich hasste mein ganzes verdammtes Leben! Doch am allermeisten..." dachte Lillith mit Tränen in den Augen.

Mit jedem gesungenen Wort ging sie weiter auf das Wesen zu.
 

Someone holds me safe and warm

Horses prance through a silver storm

Figures dancing gracefully

Across my memory...
 

Das Wesen warf sich wütend hin und her, schrie vor Pein...

"Doch am allermeisten..." dachte die Fee... und die Schreie zerrissen ihr das Herz: "... habe ich mich selbst gehasst!"
 

Far away, long ago

Glowing dim as an ember,

Things my heart used to know,

Things it yearns to remember...
 

Da geschah etwas, der Körper wurde jünger, Haare begannen zu wachsen und verhüllten die kalte Schlangenglatze und wuchsen kreuz und quer, die Augen verengt vor Hass und Pein wurden größer und wärmer. Der Schlangenmund wurde weicher und ein Lächeln trat an die Stelle der schmerzverzerrten Grimasse. Die kalte, weiße leicht bläuliche Haut wurde dunkler, gebräunt und die dünnen Körpermerkmale wurden kräftiger und männlich muskulös. Da keuchte die Gestalt noch einmal auf, raufte sich die Haare und schrie, dann brach er zusammen, blieb auf den Knieen liegen, stützte sich auf die Hände.
 

"And a song someone sings, Once upon a December... "sang die Fee zart zu Ende, die Augen voller Tränen als sie bei dem knieenden Mann ankam. Sie hockte sich vor ihn hin und sagte leise: "Tom...?"

Er hob den Blick und keine kalten Augen starrten sie mehr an, ein unsicheres Lächeln kam auf seine Lippen: "Hallo meine Schöne!"

"Tom... es ist noch nicht zu Ende!" sagte sie und ihre Wärme erfüllte sein Herz.

Er nickte: "Was muss ich tun..."

"Bereuen!"

Tom schloss die Augen und Lillith nahm seine Hände: "Wir gehen diesen Weg gemeinsam! Nimm mich mit in die Hölle!"

"... Lillith..."widersprach er, doch Lillith legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen, schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf und sagte: "Ich werde dein Licht sein!" sie nahm seine Hand und legte sie auf ihre Wange.

Toms Augen wurden zärtlich und groß: "Ich danke dir!"

Toms Gesicht verkrampfte sich als er sich an all seine Morde zu erinnern begann, die Morde die er nie begangen hatte, aber für die er Mitschuld trug. Sein Zauberstab, den er noch bei sich trug explodierte fast, der Elderstab, der noch zuvor unbekümmert auf dem Boden lag, tat es seinem Vorgänger gleich und der Priori Incatatem Fluch begann seinen Zauber. Alle Morde, die mit diesem Zauberstab begannen wurden, tauchten auf und kristallisierten sich als durchsichtige Gespenster, da war Alastor Moody, die alte Muggelkundelehrerin von Hogwarts, die Kobolde, die Voldemort von dem Diebstahl in Gringotts berichtet hatten, Harrys Eltern - Lily und James, Cedric Diggory, der alte Hausmeister aus dem alten Anwesen der Riddles und noch viele mehr, immer mehr Geister kamen aus den Zauberstäben heraus und umkreisten Tom und Lillith die auf dem Boden knieten. TOm hielt sich gequält den Kopf, während Lillith fest seine Hände hielt.

"Ich flehe euch an, vergebt mir - ich flehe euch an vergebt mir!" rief Tom immer wieder und mit jedem Mal das er es aufrichtig rief, verschwand noch eine Gestalt und löste sich im funkelndem Glitzern mit einem glücklichen Lächeln auf. Tom wurde es immer leichter...

Die letzte Gestalt verschwand, Alastor Moody, und Tom brach zusammen. Lillith sah wie die perlweise Gestalt des Nachtdämons aus Toms Körper kroch und laut schreiend sich drehte und immer weiterschrie: "VERFLUCHTE HURE VON FEE!"

"DU wirst niemals wieder jemanden quälen oder töten!" rief LIllith entschlossen und erhob sich in die Luft, schwebte dem Wesen genau gegenüber und rief mit aller Kraft: "ICH RUFE DIE ALTEN KRÄFTE DER FEEN - GEBT MIR DIE MACHT UM DIE WELT VON ALLEM ÜBEL ZU BEFREIEN! SCHICKT MIR DAS LICHT DES EWIGEN FEUERS DER GERECHTIGKEIT!"

Lilliths Hände glühten und einge gewaltige Flammensäule ging von ihr aus, als sie die Kraft, die ihr die alten Wächter der Zeit schickten, bekam und wendete sie gegen den Nachtdämon. Dieser versuchte zu fliehen, doch das Feuer erfasste ihn und während es vor Schmerz schrie, rief Lillith: "Mit der Macht der Elementarkraft des Feuers schicke ich dich in die ewigen Höllenqualen des heiligen Feuers der Feen!" und damit verschwand das Wesen, gefressen von dem Feuer, das LIllith ausgesendet hatte.

Tom lag ohnmächtig am Boden und Lillith, die ihre gesamte Kraft verbracht hatte, schwebte halb tot zu Boden. Sie sah so furchtbar bleich aus, sie fiel auf die Knie und Fawkes landete auf ihrer Schulter, leise sein Lied singend.

Lillith spürte seine Wärme und sagte zustimmend, schwach aber bestimmt:" Du hast Recht es gibt noch etwas zu tun!" damit erhob sie sich noch einmal und der Phönix sang eine andere Melodie, Lillith strich Fawkes sanft über den Rücken, murmelte eine alte Beschwörung und verschmolz vor den fassungslosen Publikum mit dem Körper des Phönix.

Lillith die nun erneut eine andere Gestalt angenommen hatte rief: "Mit der Macht der alten Zeit, rufe ich ein letztes mal die Kraft der Feen an - heilt die Welt und erweckt alle wieder zu Leben, die durch die Finsternis des Nachtdämons sterben mussten! Ich erflehe die Gnade des ehrwürdigen HImmels an - heiliges Feuer erhelle die Welt der Toten und hol sie zurück!" damit schickte ihr gesamter Körper eine gewaltiger Feuersäule gegen den Himmel und als der Himmel rot zu leuchten begann, fiel Lillith aus der Luft, zurückverwandelt ohne magische Fähigkeiten zu Boden und gemeinsam sprangen sowohl Harry, als auch Severus Snape, sowie der zu sich gekommene Tom Riddle nach vorne und fingen den zarten Körper der Fee auf.

Als sich die drei MÄnner um die Fee scharte, flüsterte sie noch leise: "Ich liebe euch alle..." damit schloss sie die Augen.

Eine 2. Chance


 

Das Glas fühlte sich unter seinen Händen eiskalt an, obwohl es im Zimmer selbst warm war und draußen der Spätsommer seine Pracht entfaltet. Seine grünen Augen suchten die endlos scheinende Landschaft ab, seine schwarzen Haare wirkten ungekämmt und standen schräg in alle Richtungen. Er war dünn und seine Kleider schienen alle eine Nummer zu groß für ihn zu sein. Er spürte wie die Tür sich öffnete und eine braunhaarige junge Frau schlüpft in das Büro. Sie schloss die Tür leise und wandte sich um, die Augen traurig und nachdenklich dreinblickend.

"Harry?" fragte sie unbehaglich.

Ein Schulterzucken war die Reaktion des männlichen Gesprächspartners. Hermine seufzte auf, dass ging nun schon seit Tagen so. Es wird Zeit ihn aus seiner Melancholie zu reißen, dachte sie sich und ging bestimmt auf ihren Freund zu. Sie fasste ihn bei der Schulter drehte ihn um und sagte ihm ins Gesicht: "Genug Trübsal geblasen - komm mit. Die anderen warten schon im Krankenflügel!"

"Komm schon..." war die gemurmelte Antwort.

Gemeinsam wanderten sie durch die alten Hallen von Hogwarts und als Hermine sich noch einmal umdrehen wollte, kam eine lebhafte Gestalt auf sie zu gesprungen. Ron packte Hermine und drückte sie an sich. Küsste sie liebevoll und klopfte Harry aufmunternd auf die Schultern: "Komm schon - so schlimm ist es nicht, man muss immer das Positive sehen!"

"Du meinst - immerhin ist keiner gestorben?" fragte Harry hoffnungslos.

"Genau!" munterer Ron ihn auf und nun gingen sie zu dritt weiter. Ron hielt Hermines Hand und sie legte müde ihren Kopf an seine Schulter.

"Wir sind da!" sagte Harry bedrückt.
 

Hermine klopfte an und die wichtige Stimme von Madame Pomfrey erklang. "Kommt rein!"

Harry und die anderen betraten den Krankenflügel, alle Betten waren belegt und Harry ging mit gemischten Gefühlen auf das letzte Bett zu. Dort lagen zwei Gestalten nebeneinander, die unheimlich ausgemergelt wirkten, aber dennoch sehr lebendig waren. Harry blieb am Fußende stehen und eine Männerstimme sagte schwach, aber sehr glücklich: "Komm her!"

Harry ging zum Kopfende, eine Männerhand zog ihn nach unten und drückte ihn fest an dessen Brust. Harry konnte nicht anders. Seine Wangen waren schneller voller Tränen, als die Schluchzer seine Brust durchschüttelten. Die andere Gestalt die ein Bett weiter lag, lächelte und sagte: "Komm lass dich ansehen!" Harry drehte sich um und die Rothaarige Frau erwiderte liebevoll:" Ein paar gute Hausmannsgerichte bringen dich wieder auf die Beine."

"Ich habe dich so lieb, Mama!" rief Harry und weinte nun an ihrem Bett.

Lily und James sahen sich an und Lily strich Harry immer wieder beruhigend über den Kopf.
 

Ron ging zu einigen Betten wo Verwandten von ihm lagen, die ihr Leben damals im Kampf gegen Voldemort gelassen hatten. Nun waren sie alle gesund und munter.

Hermine kuschelte sich glücklich in die Arme ihrer Mutter, die nun wieder ihr vollständiges Gedächtnis zurückerlangt hatte, ebenso ihr Vater, der nun lächelnd zusah, wie alle Kämpfer Hogwarts Wiedersehen mit ihren längst verstorbenen, sehr kranken oder völlig zerrüttenden Verwandten, Eltern, Schwester, Brüder und Cousins feierten. Durch Lilliths letzten Zauberspruch hatte sie ihre gesamte Energie ausgesendet um das Unmögliche möglich zu machen. Alle Menschen, die seit Voldemorts Tyrannei ums Leben gekommen waren oder gefoltert wurden, hatten sich erholt, waren ins Leben zurückgekommen und lagen nun in dem vollgesteckten Krankenhausflügel der alten Hogwarts Schule.

"Harry - komm mit, Dumbledore will mit uns reden!" sagte Hermine und zupfte an Harrys Ärmel. Dieser nickte nur und Lily meinte: "Wir haben jetzt sehr viel Zeit, Harry - geh nur!" James nickte ebenfalls und davon ermutigt ging Harry mit Ron, Hermine, Draco Malfoy, Severus Snape und Neville Longbottom - dessen Eltern sich angeregt mit den aufgetauten und glücklich dreinblickenden Malfoys redeten, die von allen in ihrer Mitte aufgenommen worden waren. Sie und ihr Sohn hatten tapfer sich gegen Voldemort gestellt und waren mit den Kriegern Hogwarts gegen die Todesser angetreten.

Severus Snape hatte große Augen bekommen, als er die schöne und gesunde Lily Potter, frühere Evans wiedergesehen hatte. Doch das erste was er getan hatte, war Frieden mit James, Sirius und Remus zu schließen. Einstimmig hatten sie sich der Vergangenheit entladen und wollten nun in eine neue und schönere Zukunft blicken. Überall hörte man Gelächter, fühlte den Frieden und die Harmonie. In der großen Halle saßen Gryffindors, Slytherins, Ravenclaws und Hufflepuffs untereinander - ohne Zwiespalt, Hass und Vorurteilen.
 

Harry und die anderen gingen kerzengerade in einen zweiten Raum, der mit verletzen Feenkriegern und den wieder aufstandenen Toten dieser Welt vollgestopft war. Dumbledore lag in einem Bett am Kopfende des Saals und hielt die Hand einer wunderschönen älteren Frau, die lange dunkelgrüne Haare hatte und deren Augen heller glänzten als alle Sterne zusammen.

Albus blickte auf und rief: "HARRY, RON, HERMINE! Draco, Neville und Severus kommt her!"

Die sechs Hogwartskämpfer traten an das Bett heran und Dumbledore sagte überglücklich:" Ich möchte vorher noch, meine Frau vorstellen - Anastasia Dumbledore - Königin der Feenwelt."

"Sehr erfreut, Majestät!" sagten alle, doch Anastasia stand einfach auf und umarmte jeden einzelnen. Ihr zarter Körper schickte mehr Wärme aus, als irgendein Feuer im Kamin, sie sah jeden an und sagte anschließend aus tiefstem Herzen: "Ich danke euch - für eure Leidenschaft, für euren Mut und eurer Tapferkeit! Ohne euch alle, hätte meine Tochter niemals den Mut finden können um das zu tun, was getan werden musste. Geschweige denn, hätte sie jemals die Kraft in sich gefunden, die Elementstufe als Fee zu erreichen. Ich und meine gesamte Welt, mein Königreich schulden euch unendlichen Dank!"

Die sechs wirkten peinlich berührt, zwar erfreut, aber sie waren sehr verlegen von einer lebenden Legende dermaßen geehrt zu werden. Harry sprach für alle und sagte: "Wir haben es gerne getan und wir sind sehr froh über den glücklichen Ausgang dieser Geschichte."

Anastasia nickte langsam und Albus stand neben ihr und sagte liebevoll:" Ruh dich lieber noch etwas aus, meine Liebe. Du hattest eine lange Reise!"

Anastasia lächelte müde und ging wieder zu Bett. Albus nickte den sechs zu und sagte: "Gehen wir ein Stück?"
 

Außerhalb des Schlosses, gingen zwei Gestalten, die Hände ineinander verschränkt, gemeinsam am Ufer des Sees spazieren. Die eine Gestalt hatte lange blonde Haare und einige Verbände an Händen und Beinen. Sie trug einen kurzen schwarzen Rock, ein Türkises Hängetop, das an vielen Stellen verschnürt und zusammengezogen war. Sie trug ihre Haare offen und das Licht verfing sich und ließ es golden strahlen. Der junge Mann neben ihr schien knappe 20 Jahre zu sein, hatte schwarze verstrubbelte Haare und strahlende Augen. Die Frau blieb stehen und sagte: "Schau mal - sieht das nicht großartig aus." Sie streckte die Hand aus und deutete auf den See.

Der Mann folgte der Richtung des anweisenden Armes mit den Augen und stimmte zu: "Ich habe fast vergessen, wie schön Hogwarts immer war."

Lillith lächelte und sagte: "Das kannst du noch nachholen - sie suchen schon wieder einen Lehrer für "Verteidigung gegen die dunklen Künste"!"

Tom grinste und sagte: "Echt die Stelle ist verhext!"

Lillith lachte glücklich und befreit und sagte: "Da hast du Recht!"

gemeinsam starrten sie weiterhin auf das schöne blaue Seewasser hinaus und die untergehende Sonne ließ die Oberfläche wie tausende von Diamanten glitzern. Lillith amtete tief ein - wann hatte sie sich zuletzt so frei gefühlt? Es musste Jahrhunderte her sein.

"Lillith!" sagte Tom und Lillith drehte sich zu ihm und sah ihn fragend an.

Tom schien mit den Worten zu kämpfen, sagte dann aber: "Ich wäre nirgendswo glücklicher, als wenn ich hier in Hogwarts meine schrecklichen Taten ausbessern könnte-"

"Es waren niemals "deine" Taten, Tom - du trägst keine Schuld!" sagte Lillith streng.

Tom musste lächeln, anhand ihrer Verteidungsworte und sagte: "Zum Teil fühle ich mich aber verantwortlich - da kannst du sagen was du willst!" unterbrach er sie streng, als sie bereits den Mund zu Widerworten öffnen wollte.

Sie klappte ihn beleidigt zu, grinste dann aber und sagte: "Das eine Jahr als Lehrerin in Hogwarts war wunderschön - ich verstehe deinen Wunsch, hier bleiben zu können - ich bin sicher, Vater würde dich sofort einstellen!"

"Dein Vater wird natürlich wieder der Direktor von Hogwarts werden...Snape wird weiterhin Zaubertränke unterrichten, die andere Mitglieder des Ordens, werden ihre Familien suchen, gemeinsam leben und alles nachholen - die Feen werden in ihre Königreiche zurückkehren - deine Mutter?" er sah sie an.

Lillith sprach nachdenklich: "Sie meinte, sie würde jetzt gerne Zeit mit Vater verbringen, meine Tante und die andere Seite der Familie kehrt in die kalte Tundra zurück, dort oben gefällt es ihnen sehr gut... Harry wird die Zeit mit seinen Eltern nachholen, ebenso Neville Longbottom. Ron wird Hermine sicher bald heiraten wollen und naja ... die Malfoys wollen soweit ich weiß nach Russland ziehen und dort die Familie wieder zusammenführen. Was Draco machen will, weiß ich nicht..." sie verstummte.

Tom war unruhig, aber er musste es einfach fragen: "Wa-!" doch da erschallte laut der Ruf: "LLLLLLIIIIIIILLLLLLLIIIIITTTTHHHHH! TTTTTTTOOOOOOOOOMMMMMM!"

vier fröhliche Gestalten liefen auf sie zu, Lillith erkannte Hermine, Ginny, Luna und Neville.

"Hallo ihr vier! Was ist denn los?" fragte Lillith lachend.

Hermine rang nach Atem und Luna antwortete: "Dein Vater hält gleich eine Ansprache in der großen Halle ihr solltet dabei sein!"

"Wir sind schon auf dem Weg!" lachte Lillith und warf ihren Ring in die Luft, eine Flammenkugel hüllte sie für eine Sekunde ein und danach stand sie als vollendete Elementfee vor ihnen.

"Haltet euch an mir fest!" sagte sie lächelnd.

Tom nahm Lunas Hand, Neville Hermines und sowohl Tom als auch Hermine nahmen Lilliths rechte und linke Hand.

Lillith hob ab und flog mit ihnen den recht langen Weg zurück ins Schloss sie landete und gingen in die Halle hinein.

Die vier schlüpften rasch hinein und Lillith dachte sie würde bereits die Stimme ihres Vaters magisch verstärkt hören, nahm aber nicht daran denkend Toms Hand und ging aufrecht in die Halle und im selben Moment sagte ihr Vater: "...-gilt unser aller Dank der schönsten Fee der Welt - meiner Tochter Lillith Mireille Dumbledore, der Prinzessin der Feen!"

Lillith erstarrte und wurde rot, als alle sie ansahen und laut klatschen und schreiend, mit den Füßen trampelnd sie bejubelten. Tom klatschte mit und einige Pfiffen vor Freude. Fred und George ließen einige Feuerwerkskörper zerknallen und die Halle fühlte sich mit roten, goldenen, grünen, silbernen, blauen und gelben Sternen, die alle Farben der vier Häuser von Hogwarts vereinten.

Lillith verneigte sich edel mit dem Kopf und knickste sogar leicht, das Klatschen wurde nur lauter, da rief ihr Vater: "Komm bitte nach vorne Lillith!" Sie flog zu ihm aufs Podium und hinterließ wo sie entlang flog eine Spur von Feenstaub zurück. Sie landete und Dumbledore schloss sie fest in die Arme.

Der Jubel wollte kein Ende nehmen als Lilliths Tränen zu fließen anfingen und sie gerührt auch von ihrer lächelnden Mutter in die Arme geschlossen wurde.

Harry trat nun ebenfalls auf die Bühne, Lillith hatte ihn bis dahin nicht gesehen doch seine Worte ließen sie stocken: "Lillith Mireille Dumbledore willst du mein Frau werden?"

Die gesamte Halle hielt den Atem bei diesen Worten an und Lillith glaubte zu hören wie alle Herzen vor Aufregung ausgesetzt hatten. Doch irgendwie war es ihr völlig egal. Sie dachte nur an diesen wundervollen Mann der vor ihr stand - 18 Jahre alt und sie dachte wie wahnsinnig war. Dennoch stürmte sie nach vorne und schmiss sich an seine Brust. Er fing sie lachend auf, und hob ihr Kinn. Sie sagte noch atemlos: "Ja ich will!" Da brandete schon der Beifall auf und Harry küsste sie vor der gesamten Halle.
 

Im Hintergrund standen drei Männer beisammen, Draco Malfoy, Severus Snape und Tom Riddle, sie sahen die Szene mit an und Draco sagte: "Schade - irgendwie werde ich die Hochzeit wohl noch aufhalten müssen!"

"Draco!" tadelte Snape ihn, sagte dann aber: "Wir planen da zu zweit - Lillith und Harry? Ich bitte dich, sie gehört nur zu mir!"

"Ihr beide habt einen großen Knall! Es ist nur wichtig dass sie glücklich ist!" machte Tom dem Streit ein Ende und somit hatte sich seine unausgesprochene Frage von vorhin geklärt: "Wirst du auch selbst glücklich werden? Ich bitte dich, Lillith, egal was andere sagen! Versprich mir das du glücklich wirst ja?"

Und als er zusah, wie die Frau die er über alles geliebt hatte, in den Armen des junge Harry Potters lag und ihr Tränen der Freude und des Glücks über die Wangen rannten, spürte er in sich eine tiefe Zufriedenheit und eine noch größere Freude. Er nickte langsam, machte die Augen zu und sein Lächeln war strahlend - so wie das des glücklichen Traumpaares auf dem Podium.
 

Ron schmiss alle Gedanken über Board, riss Hermine an sich und sagte: "Ich habe noch keinen Ring, noch keine Arbeit aber ich bitte dich Hermine "Heirate mich!" Hermine brauchte nicht lange zu überlege und küsste Ron einfach mitten auf den Mund.

Hochzeitsreise mit kleinen Hindernissen


 

"Komm schon Lillith, oder willst du hier bleiben? Dann fliege ich alleine auf die kleine Karibikinsel!" lachte Harry und hob den letzten Koffer ins Auto.

"WARTE!" rief seine frisch Angetraute.

"BUMM! PENG! PUFF!" krachte es auf einmal und Harry zuckte zusammen als Lillith noch schmerzvoll aufschrie: "AUA!

"Lil'?" er beugte sich verwirrt in den Türrahmen und musste grinsen, Lillith lag am Ende der Treppe zwei Koffer lagen neben ihr und waren beide aufgesprungen. Die gesamten eingepackten Klamotten lagen über und über auf Lillith drauf und man sah nur mehr einige blonde Strähnen ihres Haares und eine verzweifelte Hand, die sich tastend vorschob: "Hilfe...?"

"Komm her, mein armer Schatz!" sagte Harry lächelnd und zog Lillith mit einem Schwung heraus, dass sie gegen ihn fiel und er sie sicher aufhob und auf seinen Armen trug. Lillith wischte sich schnell noch einen Spitzen-BH aus ihrem Gesicht und grinste frech zu ihrem Ehemann nach oben und lachte: "Danke mein tapferer Held, ihr habt mich vor dem Ersticken in meiner eigenen Unterwäsche gerettet! Wie kann ich euch nur danken!"

"Da fällt mir schon was ein..." murmelte Harry lächelnd, beugte sich nach unten und küsste Lillith leidenschaftlich und zärtlich zugleich.

Lillith genoss den Kuss, doch ein Räuspern hinter ihnen, ließ sie aufschrecken. Ein grinsender Draco Malfoy und eine lächelnde Ginny, die in seinen Armen lag, sagte: "Kommt schon ihr zwei, wir wollen endlich losfliegen!"

"Kommen schon!" riefen die beiden ausgelassen und Lillith sprang aus Harrys Armen, schmiss noch mal alle herausgefallenen Dinge in den Koffer und schlug ihn zu. Schnell rannte sie mit Harry den beiden anderen hinterher und Lillith hievte die letzten beiden Gepäcksstücke in den ohnehin schon vollgestopften Kofferraum. Selbst magisch vergrößert, schien er nicht auszureichen.

"Seid ihr endlich soweit? Wir warten schon ewig!" kam die feixende Stimme von Ron und Hermine rief: "Stimmt - bewegt euch. Neville und Luna warten schon!"

"Und die anderen?" fragte Harry. Er setzte sich ins Auto, die anderen stiegen hinten ein und Lillith nahm neben Harry Platz, sie schnallten sich an und Ron legte die Stirn in Falten.

"Wart mal!" er begann an den Fingern abzuzählen: "Deine Eltern, Snape und seine Nathalie sind schon seit zwei Tagen auf der Insel, Sirius, Lupin und Tonks sind gestern geflogen und soweit ich weiß wollen Albus und Anastasia in zwei Tagen nachkommen."

Doch dann fragte Hermine plötzlich: "Und Tom? Wollte er nicht mitkommen?"

Lillith drehte sich um und sagte nachdenklich: "Oh Tom kommt nach, er will sich noch einmal in die Materie einarbeiten. Du weißt ja, er will unbedingt der erste Professor für Verteidigung der dunklen Künste seit mindestens 22 Jahren sein, der nicht komplett durchgeknallt, Voldemort aus dem Kopf hängen hat oder ein Verrückter ist der Vielsafttrank getrunken hat! Er will endlich einen guten Unterricht in diesem Fach bieten! Vater ist begeistert, dass Tom sich dafür zur Verfügung gestellt hat!"

"Toll - ich wünsch ihm alles Gute! Bei dem Job kann er es gebrauchen!“ lachte Ron, erntete dafür von Hermine eine ordentliche Kopfnuss.

"Da das nun geklärt ist!" meinte Draco und quetschte sich zu Harry: "Leg den Gang ein Mann! Wir sind schon drei Stunden zu spät dran!"

"Gut!" sagte Harry, startete den neu renovierten Ford Angelina und knatternd erhob er sich in die Luft, während Lillith sanft auf den Unsichtbarkeitsknopf drückte. Elegant verschwanden sie und Harry sagte warnend: "Und dein Dad hat ihn echt repariert, Ron?"

"Keine Sorge - Dad meint er müsse wie ein Rennwagen laufen!"

"Müsse?" Harrys Stimme war skeptisch.

"Ach kommt schon - im Notfall habt sind wir alle Zauberer, zwei Hexen und eine Elementfee! Ich bitte euch - wir müssten so oder so im Stande sein uns selbst zu helfen!" kam die lachende Stimme von Neville zu Wort.

Draco stimmte zu: "Er hat Recht kommt schon, ich will am Strand liegen und Ginny wenn sie nicht hinsieht den Binikioberteil klauen!"

"So was ist typisch Malfoy!" lachte Ginny und kniff Draco spielerisch in die Nase.

"Hört auf mit den Kabbeleien!" meinte Lillith plötzlich sehr streng, als die Stimmung ausgelassen wurde und schlagartig wurde es still.

Doch dann rief die Fee strahlend: "Kommt schon! Wer nimmt mich bitte noch ernst! ES WIRD GEFEIERT!" und auf ein Schnipsen der Fee hin, erschienen zwei Champagnerflaschen, sechs Gläser und lachend prosteten sie einander zu, während Harry den Wagen Richtung aufgehende Sonne steuerte - dem Glück entgegen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Omama63
2010-12-19T15:56:11+00:00 19.12.2010 16:56
Eine sehr gelungene FF und ein schönes Ende.
Ist ja doch noch alles gut geworden.
Ich verstehe garnicht, dass du, außer meine, noch keine Kommis hast.
Ich wünsche dir, dass noch viele folgen.
Von:  Omama63
2010-12-19T14:27:34+00:00 19.12.2010 15:27
Ein voll trauriges Kapitel.
Weinen muss.
Ich hoffe doch, dass es ein HappyEnd gibt.
Von:  Omama63
2010-12-19T12:56:19+00:00 19.12.2010 13:56
Super FF.
Ich finde es gut, dass du den Ausgang der Bücher veränderst, da ich auch nicht gut finde, wer alles gestorben ist. Ich hoffe, dass sie Severus auch noch retten.
Von:  Omama63
2010-12-12T19:00:46+00:00 12.12.2010 20:00
Ein klasse Kapitel.
Da hat es Harry wohl ganz schön erwischt.

Von:  Omama63
2010-12-11T19:51:03+00:00 11.12.2010 20:51
Ein super Kapitel.
Dumbledore hat das Königreich verraten, deshalb ist Lillith so wütend auf Ihn.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.
Von:  Omama63
2010-12-11T19:05:23+00:00 11.12.2010 20:05
Klasse Kapitel.
Was hat Dumbledore nur mit Lillith getan, dass sie ihren Vater so verachtet?
Bin schon gespannt, wie sich Voldi in Lillith verliebt hat.
Von:  Omama63
2010-12-09T20:36:29+00:00 09.12.2010 21:36
Ein klasse Kapitel.
Mel wusste sofort wen sie vorsich hat.
Bin schon gespannt ob Mel ihnen hilft.
Von:  Omama63
2010-12-09T20:16:38+00:00 09.12.2010 21:16
Ein super Kapitel.
Ich finde es so süß, wenn Ron rot wird.
Bin schon gespannt wie Mel auf die Drei reagiert.
Von:  Omama63
2010-12-09T19:55:24+00:00 09.12.2010 20:55
Klasse Kapitel.
So wie es aussieht, ist Mel Dumbledores Tochter und Severus weiß wo sie ist. Sie ist nicht wirklich glücklich.
Bin schon gespannt wie es weiter geht und ob Snape Harry hilft.
Von:  Omama63
2010-12-09T17:48:46+00:00 09.12.2010 18:48
Ein super Anfang.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.


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