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Verlobt? Nein danke!

Ich, Ranma und eine Menge Chaos!
von

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Jähzorn

"Hey, warte - warte bitte Anastasia!" rief Sonia und rannte ihrer kleinen Schwester nach.

Diese drehte sich auf ihren Fersen abrupt um und blieb quietschend stehen: "Was? Ich komme zu spät zur Schule - und das obwohl ich fest versprochen habe nach der Tournee sofort wieder anzutreten!"

"Ich weiß, aber-" versuchte Sonia zu erklären.

"AUßERDEM!" rief Anastasia nach Atem ringend, Sonia blieb der Mund offen stehen: "-hab ich ehrlich gesagt null Lust mit diesem Spanner in die Schule gehen zu müssen!" damit wanderten ihre Augen Richtung Gästeflügel der gigantischen Landhausvilla, die am äußeren Stadtrand Tokios lag, wo die Gegend ruhig und Familiengerecht war. Sonia seufzte auf und sagte: "Ich will dich nicht abhalten - aber ich dachte du hättest in der Schule gerne etwas zu essen!"

"Was?" Anastasias Mund verzog sich zu einem liebevollen Lächeln, als ihre Schwester ihr das perfekt hergerichtete Bento gab.

"Danke Onee-chan!" Sonia bekam eine dicke Umarmung und schon rannte Anastasia weiter.

"VERDAMMT! Ich komm zu spät!" rief eine männliche Stimme hinter Sonia und diese seufzte kurz lächelnd, trat exakt einen Schritt nach rechts, und ein hastiger Ranma düste an ihr, Sonia nur um einen Millimeter verfehlend, vorbei. Sie packte ihn kurz an seinem Hemd und er rief: "WAS?"

"Dein Bento!" sagte sie lächelnd.

"DANKE SONIA!" rief er das Bento in der Hand balancierend und rannte der panisch davondüsenden Anastasia nach.

Sonia blieb noch einige Sekunden stehen, grinste in sich hinein und meinte die Achsel zuckend: "Die beiden sind echt füreinander geschaffen!"

Sie blickte auf ihre Armbanduhr, zuckte zusammen und rannte die Arme panisch wedelnd ins Haus: "ICH KOMM ZU SPÄT ZUR UNI!!!!!"

"Sonia - dein Bento!" rief ihr Chyo noch nach, doch die Ältere Komonakitochter war bereits in ihr Auto gesprungen und davon gebraust.

"Ach... diese zwei Kinder..." lächelte die alte Haushälterin und ein aufgebrachter Jiro rannte ebenfalls aus der Tür und rief: "ICH KOMM ZU SPÄT ZUR ARBEIT!"

"Komonaki-sama ihr Bento!" rief Chyo, dieses Mal drehte er noch um, kam angelaufen, sagte: "DANKE!" nahm es Chyo aus der Hand, stürzte den heißen Kaffee in sich hinein, rief kurz:" HHHHH-HHH-HHEEEEIII-IIIISSSSS!" und düste weiter.

Chyo blieb zynisch dreinblickend zurück: "Irgendwann quittier ich meinen Dienst in diesem Irrenhaus und blickte damit auf die große Turmuhr der katholischen Schule in ihrer Nähe.

Ihre Augen wurden ganz groß und sie rief: "ICH BIN VIEL ZU SPÄT DRAN- GOTT DIE HAUSARBEIT, DAS ESSEN! HILFE!" damit rannte sie exakt gleich wie Sonia, Anastasia, Ranma und Jiro zuvor ins Haus und wedelte mit den Armen.
 

"Wo bleibst du - wegen dir komm ich zu spät!" fauchte Anastasia zornig.

Ranma rannte auf einem Geländer hoch in der Luft neben dem zornigen Mädchen mit den schönsten roten Haaren, die es wohl auf der Erde gab.

Ranma war ebenfalls nicht gut drauf und gab zurück: "MEINE SCHULD? Na hör mal - was hab ich denn wieder getan, dass ich schuld bin?"

"Du hast gestern wieder so lange mit deinem Vater im Dojo trainiert, dass weder Sonia noch ich einschlafen konnten. Könnt ich nicht wenigstens einmal trainieren, ohne dass einer von euch beiden das halbe Dojo zerschlägt!" fragte Anastasia wütend.

"Oh Verzeihung Madam!" Ranma sprang neben sie und sagte, rückwärts vor Anastasia laufend: "-Habe ich etwa Euch um Euren Schönheitsschlaf gebracht?"

Anastasia zog genervt die Augenbrauen in die Höhe.

"Wobei, du kannst noch so viel Schönheitsschlaf halten - so ein dünnes Klappergestell wie dich will eh kein Mann haben!" lachte Ranma, doch jetzt wurde es Anastasia zu bunt.

"MISTKERL!" rief sie, sprang hoch, und Ranma wurde rot bei seiner Nase, als er ihr kurzzeitig unter den langen Schulrock sehen konnte, da traf sie ihn zweimal genau mit ihren Füßen auf seiner Nase und sprang über ihn drüber. Sie rannte weiter ohne auch nur einmal kurz auf ihn zu achten und Ranma blieb verwundert stehen. Er fuhr sich über die Nase und erkannte verblüfft, dass sie ihn gar nicht schlecht getroffen hatte.

"Wahnsinn - die hat eine Kraft?" wunderte er sich und setzte ihr nach. In nur wenigen Sekunden hatte er sie eingeholt und rannte neben Anastasia her.

"Sag mal - hat dich das gerade verletzt?" fragte er gerade heraus.

Anastasia antwortete nicht darauf, aber seine Ehrlichkeit erstaunte sie. Noch nie hatte sie einen jungen Mann in ihrer Altersklasse getroffen, der so ehrlich und direkt war. Das gefiel ihr und sie musste kurz lächeln.

Ranma freute sich und fragte: "Alles wieder in Ordnung?"

"Klar - du Idiot. Komm wir müssen in die Schule!" lachte Anastasia und gemeinsam sprangen sie schnell und geübt von den Geländern zu Geländern und sparten sich so einen Umweg von 10 Minuten, so waren sie in drei Minuten Gesamtlaufzeit bei der Privatschule angelangt und Anastasia rief: "Komm schnell!"

Sie rasten beide in das Klassenzimmer und erreichten gerade noch rechtzeitig die Tische und Sessel als es läutete und die Lehrerin schon das Klassenzimmer betrat.

"Guten Morgen, Schüler!" sagte Miss Tatzuyo.

"Guten Morgen, Frau Tatzuyo!" erschall es brav zurück.

"Setzten!"

Allgemeines Stühlerücken begann, und einige Zeit hörte man nur die Lehrerin die die Anwesenheitsliste durchging, dann stand Tatzuyo auf und sagte: "Heute haben wir einen neuen Mitschüler bekommen - komm nach vorne und stell dich selbst vor!"

Ranma ging nach vorne und verneigte sich vor den Mitschülern, die Mädchen kicherten – selbst wenn Anastasia ihn nicht leiden konnte, musste sie sich eingestehen, Ranma sah wirklich gut aus. Durchtrainiert, schlank und muskulös, seine blauen Augen waren wunderschön und seine schwarzen Haare wirkten niedlich und maskulin zugleich.

„Mein Name ist Ranma Saotome – ich freue mich ab sofort in dieser Klasse zu sein.“ er verneigte sich ein zweites Mal und die Mädchen kicherten noch lauter.

„Ist gut meine Damen – später ja?“ Auch wenn Tatzuyo sehr streng aussah, hatte sie meistens großes Nachsehen.

„Also gut, dann fangen wir an – Literaturunterricht meine Lieben – holt eure Klassenlektüre heraus – Ach ja, Ranma – schau doch bitte bei Anastasia mit. Ich besorg dir ein Buch nach dieser Stunde!“

Ranma und Anastasia wechselten einen kurzen Blick, dann seufzte sie kurz auf, und schob das Buch zwischen die beiden Köpfe.
 

Nach dem Unterricht umringten alle Mädchen wie zunächst wie ein Hornissenschwarm Ranma, dann als das Interesse gestillt war, umzingelten sie Anastasia.

„Hey Anastasia wie geht es dir? War es schlimm die lange Zeit im Krankenhaus?“ fragte Sayuri, eine ihrer ältesten Freudinnen.

Anastasia lächelte verhalten und sagte: „Ach alles in Ordnung – es war nur eine heftige Grippeartige Entzündung in der Kehle – es ist alles wieder in Ordnung.“ Damit verdrückte sie sich schnell aus der Klasse. Sie hatte jetzt eine Freistunde, weil die Wahlfächer nun in Aktion traten. Ihr Wahlfach begann erst eine Stunde später. Sie ging weiter und wanderte kurz entschlossen in den dritten Stock, dort standen einige leere Klassenzimmer, in denen sie sich gerne zurückzog, wenn sie gerade von einer Welttournee zurückgekommen war. Sie hasste es ihre beste und älteste Freundin anlügen zu müssen. Aber sie konnte ihren Traum ausleben, dafür nahm sie alles auf sich.

Ranma sah sich um und wunderte sie: „Hey, hast du zufällig Anastasia gesehen?“ fragte er ein Mädchen, das gerade in ihren Kurs aufbrach. Sie blieb stehen und sagte nachdenklich: „Ich glaube ich habe sie gerade gesehen, wie sie die Treppe zum 3. Stock raufgegangen ist. Aber das ist ehrlich gesagt sinnlos – da oben stehen nur ein paar alte Klaviere rum und die ältesten Klassenzimmer die nicht mehr genutzt werden!“ Sie zuckte die Achseln und verschwand wieder.

Ranma zog die Augenbrauen nach oben und ging der Wegbeschreibung nach. Er ging die Treppe nach oben und wollte schon umdrehen, als er eine leise Melodie hörte.

Er sah verwirrt drein, und ging der Melodie nach. Da, sie kam aus einem leerstehenden Klassenzimmer, er blieb vor der Tür stehen, die einem winzigen Spalt offen stand. Er blinzelte hinein und sein Mund klappte einige Zentimeter nach unten.
 

Anastasia saß am Klavier und sang so wunderschön, dass Ranma die Augen immer größer wurden:
 

“Yochoved

Yaldi ha tov, veh harach

Al tira, veh al tifchad!

Mein Sohn, nur die Hoffnung geb` ich dir,

dass du überlebst und wir

uns einmal wiederseh`n

So Gott will...“
 

Danach folgte ein kurzes Zwischenspiel. Anastasias Augen waren geschlossen, Ranma wunderte sich, wie sie so mühelos die richtigen Tasten drücken konnte, ohne sich zu verspielen. Er fühlte sich so traurig, wie sie es sang. Es war als würde Ranma sich direkt an dem Ufer des Nils befinden und zusehen würde wie Anastasia im Wasser stand und sang:
 

„Schlafe, mein Baby

ach wein` nicht, schlaf ein!

Zieh` mit dem Fluss und vergib!

Fällt dir im Traume

mein Lied wieder ein,

sagt es dir,

ich hab` dich lieb!“
 

Ranma traten bereits Tränen in die Augen, doch Anastasia sang erbarmungslos weiter:
 

„Fluss aller Flüsse,

Fließ langsam vorbei!

Kostbare Last trägst du fort!

Weißt du die Antwort?

Wo lebt man frei?

Finde für ihn diesen Ort!“
 

Anastasia spielte die berühmte Melodie weiter und versank völlig in dieser Traurigkeit. Ranma wagte nicht zu atmen, als sie endete und aufstand. Sie ging zum Fenster und sah nach draußen. Im Schulhof prügelten sich wieder einmal irgendwelche Idioten und zwei Gruppen von Jugendlichen standen daneben und feuerten sie auch noch an. Anastasia seufzte kurz auf. Ranma wollte den Moment nutzen und sich klammheimlich verdrücken, da sagte Anastasia: „Komm ruhig rein, Ranma!“

„Ups…“ dachte dieser noch, ergab sich dann und ging ins Zimmer. Anastasia stand noch immer beim Fenster und sah hinunter: „weißt du die Antwort, wo lebt man frei… Finde für ihn diesen Ort….“

Ranma stellte sich schon wieder die Gänsehaut auf. Doch Anastasia zuckte kurz mit den Achseln, drehte sich um und blieb nur wenige Zentimeter von Ranma entfernt, streckte sich zu ihm hinauf, legte die rechte Hand auf seine Brust und sagte: „Bitte es muss ein Geheimnis bleiben, wer ich und Star Comet Mizuki sind!“

Ranma war kurzzeitig das Herz stehen geblieben, als sie so nah bei ihm gestanden hatte. Nickte dann aber unbeholfen und Anastasia lächelte dankbar: „Komm, gehen wir in den nächsten Kurs – Kampfsport und Musik!“ Ranma lächelte und gemeinsam gingen sie in die Sporthalle, zu zweit als hätten sie niemals etwas anderes gemacht.

Als sie aus der Umkleide herauskamen, fragte Ranma: „Sag mal – warum machst du dir selbst soviel Stress?“

„Weil ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, auf der Bühne zu stehen und zu singen!“ lächelte Anastasia und machte eine unbeschwerte verspielte Drehung. Ranma grinste, fragte aber weiter: „Warum dann diese ganz Hannah Montana Nummer?“

„Weil…“ Anastasia schwieg.

„Komm schon – warum bist du nicht du selbst auf der Bühne – wozu brauchst du diese Star Comet Mizuki Geschichte?“

„Weil ich so weiterleben will, wie bisher!“ rief Anastasia wütend, schlug sich dann aber die Hand vor den Mund, sah sich panisch um und fauchte dann: „Hör auf über die „Sache“ zu reden!“

„Wieso denn hier ist doch niemand?“ lachte Ranma.

Doch Anastasia sah nur empört aus, wandte sich um und düste den Gang hinunter.

„Warte, so war das nicht gemeint! Hey An‘!“ lachte er.

Als er sie einholte und sie umdrehen wollte, riss sie sich los und rief wütend: „Nenn mich nie wieder An‘! Das ist schon nervig genug wenn Sonia mich so nennt!“

„Sorry AN‘!“ sagte Ranma laut.

„Du bist ein Widerling, Ranma Saotome!“ sagte Anastasia wütend, schubst Ranma zornig weg.

„Ach und du bist eine Heuchlerin und ein flaches Brett!“ schlug Ranma zurück.

Er stieß Anastasia ebenfalls weg, sie balancierte sich geschickt aus und rief zornig: „DU GEMEINER OCHSE!“ damit sprang sie hoch und schlug in der ihm bereits bekannten 180° Drehung mit dem Bein nach ihm, Ranma tauchte ab und sprang elegant rückwärts in Sicherheit. Doch wenn Anastasia einmal zornig war, dann konnte sie so leicht nichts mehr beruhigen. Ranma rannte geschickt den zahlreichen Attacken von Anastasia ausweichend den langen Korridor entlang, stieß eine Tür auf und beide landeten mit wutentbrannten Attacken im Turnsaal. Alle Mädchen und Jungs in ihrem Kurs sahen verwundert auf, doch die beiden hörten nicht auf.

„ANASTASIA KOMONAKI! RANMA SAOTOME!“ riefen die Professoren, doch die beiden machten weiter.

„Mistkerl!“ warf Anastasia ihm an den Kopf, schnappte sich zwei lange Gymnastikkeulen und schmiss sie in höchster Rhythmischer Gymnastik Perfektion in seine Richtung. Er parierte mit einem eleganten Vorwärtssalto. Anastasia griff noch einmal an, dieses Mal mit den Gymnastikbändern, die noch von dem Training von vorhin da lagen und griff exakt bemessen an. Ranma gelang es nur rasch und mit aller Kraft dem Angriff auszuweichen, als er landete, griff sie schon wieder mit einer Keule an und Ranma blockierte den Angriff mit einem herumliegenden Gymnastikband.

„HÖRT SOFORT AUF!“ riefen einige Umstehende.

Da sagte Ranma: „Beruhig dich wieder Anastasia!“

Anastasia versteifte sich grausam, ihre Augen flackerten jähzornig und ihre unbremsbare Wut spiegelte sich ihn ihrer Kraft wieder, doch als sie Ranmas besorgte blaue Augen sah, erlosch die heiße Wut in ihr und sie zuckte erschrocken zurück. Sie ließ die Keule fallen und erstarrte. Sie zitterte am ganzen Leib als sie ihre Hände betrachtete und erkannte ängstlich, dass alle um sie herum sie anstarrten. Anastasia murmelte: „Es tut mir so leid…“ dann drehte sie sich um und rannte aus dem Turnsaal. Ein erschrockener Ranma und eine noch viel verblüfftere Mitschülermenge ließ sie zurück.
 

„WARUM! MUSS! ICH! AUCH! IMMER! SO! LEICHT! DIE! BEHERRSCHUNG! VERLIEREN!“ wütend schlug Anastasia bei jedem Wort gegen den Sandsack, der ihm Dojo hing und prellte dann aufschnaufend zurück. Sie schlug mit aller Kraft gegen den Sandsack und mit einem Fuß Kick schlug sie den Sack aus der Verankerung und er wurde quer durch den Dojo direkt auf den Ausgang geschleudert, durch den Ranma gerade herein kam. Er sprang leichtfüßig über den rutschenden Sack hinweg, doch sein schwerfälliger Vater, der als Panther herumrannte, konnte nicht ausweichen und wurde von dem Sack mitgefegt.

„PUFF!“ knallte es und Genma lag halb ohnmächtig unter dem Sack begraben.

„OH MEIN GOTT! HERR SAOTOME!“ rief Anastasia erschrocken, rannte auf ihn zu und wollte ihm helfen, da hob Ranma sie einfach über seine Schulter hoch und sprang mit ihr auf das Dach des Dojos.

„RANMA!“ rief Anastasia verblüfft, er setzte sich vorsichtig ab und setzte sich neben sie.

Zunächst sagten beide kein Wort dann platzen beide gleichzeitig hervor.

„Verzeih mir meinen Jähzorn!“ rief Anastasia unglücklich.

„Verzeih meine Gemeinheit!“ sagte Ranma direkt.

Beide sahen sich an und kicherten beide heftig los. Ranma und Anastasia lachten so beherzt, dass sie schnell alles vergessen hatten, was vorgefallen war.

Ranma fragte: „Bist du oft so drauf?“

Anastasia sagte verschmitzt: „Nur wenn mich jemand nervt!“ damit funkelte ihre Augen unheilvoll und Ranma schüttelte es kurz.

Danach lachte die junge Frau auf und sagte: „Komm ich zeig dir was – als Entschuldigung!“ damit zog sie ihn mit und beide sprangen vom Dach. Sie gingen in den Dojo und Anastasia hob ein loses Brett aus der Wand und zog eine große Schatulle heraus.

„Was ist das?“ fragte Ranma neugierig.

„Der Grund für meine Jähzorn!“ sagte Anastasia ehrlich und zog zunächst ein altes Turngewand heraus, danach folgten zahlreiche Medaillen und Pokale, anschließend ein altes Fotoalbum. Sie öffnete es zuerst und Ranma betrachtete zu seiner Verwunderung Anastasias Vergangenheit. Auf allen Fotos war sie als 11 bis 13 Jährige abgebildet. Er erkannte sie sofort an ihrer Haarfarbe und den strahlenden Augen. Überall stand sie auf einem Podest auf dem 1. Platz oder schlechtesten Falls auf dem 2. Dann erkannte er noch einige andere Aufnahmen auf denen Sonia abgebildet war. Sie trug den schwarzen Gürtel und schien nicht älter als 12 Jahre zu sein.

„Vater hat die Kampfkunst schon immer geliebt und hat das sowohl bei Sonia als auch bei mir durchgezogen. Seinen Ehrgeiz mein ich damit – siehst du Sonia hat mit bereits 4 Jahren zu trainieren angefangen mit 11 Jahren bekam sie bereits den schwarzen Gürtel. Sie musste an tausenden Wettbewerbskämpfen mitmachen. Sie wurde nie schlechter als Zweitplatzierte und als ich geboren wurde, drängte mein Vater mich zur Kampfsportgymnastik – tja, ich war wirklich gut. Das muss an den Genen liegen!“ lächelte sie.

Ranma grinste.

Anastasias Miene verfinsterte sich: „Vater wollte unbedingt dass sowohl Sonia als auch ich groß rauskamen. Wir wurden die besten Kämpferinnen die es gab. Sonia hält bis heute den Rekord als Jüngste den schwarzen Gürtel bekommen zu habe. Ich halte den Monumentalsieg von insgesamt 2344 Kampfgymnastikantritten und davon 2343 Siege und 1 Ausstieg!“

„Ausstieg?“ fragte Ranma.

„Meine letzte Gegnerin war meine stärkste Rivalin – Kodachi Kuno - sie war so was wie ein Wunderkind. Nur spielte sie nie fair. Sie gewann den Kampf gegen mich durch unlautere Wettbewerbsverstöße. Sie hat dafür gesorgt, dass die Matte auf der wir gegen einander angetreten sind, brüchig war und dass genau dort wo ich zunächst aufkommen würde keine Bretter waren. Ich bin mit voller Wucht in den Boden gerammt worden. Kodachi hat sich noch auf mich gestürzt!“ Sie reichte Ranma einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel.

„Talentierte junge Gymnastiksportlerin Anastasia Komonaki wurde bei ihrem letzten Wettbewerb von Kodachi Kuno fast getötet! Komonaki-sama hat ihren offiziellen Rücktritt vom olympischen Wettbewerb angekündigt und hat angegeben sich vom Sport zurück zu ziehen.“ Las Ranma vor.

Anastasia blickte traurig vor sich hin und sagte: „Ich kann bis heute meinen rechten Knöchel nicht mehr völlig belasten – eine Rückkehr war also unmöglich. Kodachi hat mein Leben zerstört und ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe das einzige getan, was ich tun musste – ich habe mich zurückgezogen und mich von diesem Sport abgewandt. Als ich heute aber so jähzornig wurde, ist mein altes Ich durchgekommen. Sobald ich nämlich die Matte betreten habe, wurde ich zu einer Tötungsmaschine 1698 meiner Gegnerinnen sind nach dem Kampf gegen mich ins Krankenhaus einliefert worden. Darum hatte ich damals auch vor nach dem Kampf gegen Kodasi einen Schlussstrich zu ziehen. Ich wollte keine Menschen mehr verletzen. Sonia hat sich damals auch zurückgezogen. Sie und ich haben das gleiche Problem!“

Ranma sagte eine Zeit lang nichts, dann stand er auf und sagte: „Vergiss es einfach – ich bin dir nicht böse! Hast du Lust auf ein bisschen Training!“

Anastasia starrte ihn zunächst nur an und sagte dann lächelnd: „Gerne Ranma!“



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