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100 Storys - es lebe die 'Un'übersicht

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14. Fisch

Wachsam war sein Blick auf dieses Ding gerichtet, dass sich schon die ganze Zeit immer im Kreis bewegte. Dieses komische Ding, in dem runden Glas. Er wusste schon länger, dass es dieses gab, doch bis jetzt hatte man ihn immer wieder von der Kommode gejagt. Eigentlich kannte er es, seit sie hier in diesem neuen Haus lebten. Jetzt war er unbeobachtet. Moritz presste die Nase gegen das Glas, dass dieses bereits beschlug. Was war das nur für ein Ding? Kurz hob er den Kopf und zuckte mit den Ohren, als er glaubte, dass sich Schritte näherten, doch die Geräusche aus dem Nebenzimmer wurden nicht lauter. Nein, es kam keiner. Die Zweibeiner gingen wohl anderen Dingen nach. Nachdem er einige Male um das Glas herumgelaufen war, hatte er sich nun auf den Hintern gesetzt. Nur noch schärfer fixierte er jetzt das schwimmende Ding hinter dem Glas. Sein Schwanz zuckte dabei unruhig. Ob es wohl schmeckte? Die Bewegungen dieses Wesens wurden schneller. Immer schneller schwamm er in diesem Glas herum. Es hatte wohl Angst? Leider konnte er das nicht riechen. Eine Maus hätte er gerochen.

Abermals blickte Moritz prüfend auf, dass ihn hier jetzt auch keiner davon abhalten würde. Sein Fluchtweg stand bereits fest. Er hatte immer den gleichen. Runter von der Kommode, dann nach links unter den Stühlen entlang, hinter dem großen Blumenkübel und dann ab durch die Tür. Auf diesem Wege war er ihnen bereits öfters entkommen, doch dieses Mal ließ sich keiner blicken. Frauchen sprach mit Irgendjemand. Er erkannte sie an der Stimme.

Wieder hängte der graugetigerte Stubenkater den Blick auf den Fisch im Glas. Dieses Mal würde er es wagen! Er ging auf die Hinterbeine und stützte sich mit den Vorderpfoten am Glas ab. Es war glatt und er rutschte ein paarmal weg, dann jedoch hatte er einen festen Stand. Von oben betrachtet sah dieses Ding darin ganz anders aus und seine Bewegungen wurden immer hecktischer.

Wieder ein kurzer Blick zur Tür. Keiner kam. Jetzt, oder nie! Er streckte die Pfote danach aus und zuckte zurück. Nass! IEHH! Erschrocken schüttelte er die Pfote aus. Was war das denn? Dasselbe Zeug wie in seinem Trinknapf? Igitt! Und darin war dieses Ding? Auch noch freiwillig? Seine Bewegungen darin wurden noch hecktischer. Wenn er schnell genug war, würde seine Pfote vielleicht nicht noch nasser werden. Er musste es einfach schaffen! Seine Krallen waren doch scharf genug! Das hatte er doch bereits das ein oder andere Mal an den Gardinen getestet, woraufhin es bis jetzt jedes Mal Ärger gegeben hatte.

Also los! Den Blick wieder fest an dieses Ding geheftet, folgte er jeder der noch so kleinen Bewegungen und dann schlug er zu, doch ein markerschütternder Schrei, der aus dem Garten gekommen war, ließ Moritz so heftig zusammenzucken, dass dieser aufsprang, das Glas umriss, dieses von der Kommode rollte, alles Wasser mit dem Ding im hohen Bogen auf dem Teppich ergoss und selbst schließlich auf dem Dielenboden zerbrach.

Moritz hatte zugesehen, dass er aus dem Zimmer kam. Zur Flucht hatte er dieses Mal den direkten Weg genommen. Bloß weg hier! Und der doofe Fisch war ihm plötzlich egal...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  w-shine
2011-08-02T13:37:32+00:00 02.08.2011 15:37
Hallo ^_^

ich muss sagen, dass ich deine Geschichte wirklich sehr niedlich finde. Die Innenperspektive des Katers ist dir wirklich sehr gut gelungen und seine Beobachtungen sind gut beschrieben: Die Neugier, wegen des Fisches, die Betrachtung des Glases. Wirklich süß.
Den Punkt, den Tentakel auch angesprochen hat - das Hinauszoomen aus der Katerperspektive - fand ich auch etwas verwirrend. Einerseits weiß man dann natürlich, dass es sich um einen Kater handelt, aber andererseits passt es nicht zu dem Rest.
Aber das ist nur eine kleine Kleinigkeit und die stört den Fluss der ganzen Geschichte eigentlich auch gar nicht.
Ich mag's.

Liebe Grüße,
Shine
Von: abgemeldet
2011-03-19T15:45:05+00:00 19.03.2011 16:45
*lach*
da isser ja der süsse Moritz!!!
Eine tolle herzliche Geschichte, direkt aus dem katzenlebrn gegriffen.
Die Kritikpunkte hat ja tentakel bereits aufgezeigt, finde ich auch gut so, ich kann das nie so schön auf den Punkt bringen.
Ansonsten gibt's nichts zu meckern... Nur eins:
Mehr von Moritz!!!
Von:  TommyGunArts
2011-03-15T15:36:58+00:00 15.03.2011 16:36
xDD Also ich finds irgendwie lustig^^
Und du hast recht, es ist wirklich anders, als deine bisherigen Geschichten. Hier schreibst du ganz plötzlich aus der Sicht eines Katers, im Gegensatz zu deinen anderen Storys. Aber ich finde es mal sehr abwechslungsreich und amüsant^^
Anfangs dachte ich es ginge um ein kleines Kind, das mit der Nase vor einem Fischglas hockt, aber dann stellt sich ja heraus, dass es um einen Stubenkater geht ;)
Sehr gelungen fand ich, wie du wirklich versucht hast, den Kater sprechen zu lassen, fernab vom menschlichen, was dir auch sehr gut gelungen ist^^
Etwas seltsam fand ich nur, dass der Kater, der erst nicht weiß, was da in dem Glas ist, den Fisch als einen solchen bezeichnet. Das sollte glaube ich nicht sein. Aber das hat mein Vorkementator ja schon angeschnitten^^
Ansonsten habe ich nichts zu bemängeln.
Ziemlich gut finde ich noch die Beschreibung des Fluchtweges xD Die hat was, weil man sich das Ganze dann noch besser vorstellen kann. Im allgemeinen eine sehr schöne und detaillierte Beschreibung. Daumen hoch!
ganz liebe Grüße
Schnorzel
[FCY]
Von:  Tentakel
2011-03-01T21:02:52+00:00 01.03.2011 22:02
Da ich keine Gedichteleserin bin, habe ich das Gesicht ausgelassen :D

Schade diese Animexx Charakter Steckbriefe, mir war dadurch recht schnell klar, das es um den Kater gehen muss.
Das einem "Stubentiger" ein Fisch suspekt und fremd ist - sehr schön beschrieben.

Leider brichst Du mitten in der kleinen geschichte mit der Perspektive des Katers einmal dadurch, das Du quasi von aussen auf ihn "wegzoomst" - schwer zu erklären, aber der Teil bis zu

>Wieder hängte der graugetigerte Stubenkater den Blick .. [...]

ist man als Leser quasi "in" Deinem Kater, man sieht dieses komische Ding mit seinen Augen, dann sieht man plötzlich neutral von aussen auf ihn.

Uach erkennt der das komische Ding plötzlich als Fisch, das ist ebenfalls dieser Wechsel von der Sicht des neugierigen Katers hin zu einem allwissenden Erzähler.

Bleibe ruhig bei "Ding" - bleibe ruhig geheimnisvoll auch in Bezug auf das was der Beobachter denn nun ist - zwar sind runde Aquarien schon lange verboten, aber als Klischee hat das jeder Leser im Kopf und dürfte drauf kommen um welche beiden Wesen es da geht - natürlich 1x auch bedingt durch die Überschrift.

Herrlich finde ich auch diesen Versuch den Fisch zu fangen indem man die Pfote schnell reintaucht - damit sie eventuell nicht so nass wird.

Ich sah Deinen mutigen Schnurrhelden gradezu wie er ganz Katzentypisch ins Wasser "haut".

Süsse kleine Geschichte - kann mal bitte jemand den Fisch retten? ^-^




Von:  MrsTime
2011-02-24T18:06:28+00:00 24.02.2011 19:06
Am Anfang überlegt man beim lesen noch, wer jetzt überhaupt diese Geschichte erzählt, doch dann merkt man schnell, aus wessen Perspektive, sie geschrieben ist und das finde ich ehrlich gesagt einfach nur süß <3. Es ist schön, die Welt mal aus der Perspektive eines Katers zu lesen, die Idee ist einfach toll. Also ich wäre wirklich gespannt, wie es hier weitergeht, ob der Fisch überlebt hat oder auch gestorben ist.

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