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Kralle - mit den Blitzen

ABGESCHLOSSEN
von

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Feinde gehen...

11 ~ Feinde gehen...
 

Draco lag mit Herzklopfen auf seinem Bett und konnte immer noch nicht fassen, wie übermächtig Potter eben gewesen war. Sein Auftreten, sein Blick, sein ganzes Wesen war so perfekt gewesen!

Niemals hätte er geglaubt, dass er das einmal sagen würde, aber Potter war einfach nur schön!

Er schüttelte knallrot den Kopf, als würde das diesen Gedanken vertreiben oder gar ungedacht werden lassen, aber es half nichts. Immer und immer wieder erschien dieses Bild vor ihm und er fragte sich, warum dem so war.
 

Allerdings stellte er sich auch die Frage, wie Potter so stark geworden war. Ja, er war schon immer ein guter Zauberer gewesen und hatte viel Talent für Verteidigung an den Tag gelegt, aber dennoch. Woher hatte er denn die Gegenflüche für die ersten, harmloseren Zauber Pansys gehabt?

Irgendjemand musste ihm doch dieses Wissen gegeben haben. Dass es ihr Hauslehrer gewesen war, brauchte man gar nicht in Erwägung ziehen. Dumbledore? Nein, dem ging er doch aus dem Weg. Lupin!

Ja, der musste es gewesen sein. Andererseits tauchte dann die Frage auf, ob der überhaupt solche schwarzmagischen Flüche kannte und wenn ja, auch benutzen würde.
 

Dann war da Shira, die plötzlich vor ihren Herren gesprungen war und in sekundenschnelle einen mächtigen Schirm errichtet hatte. Ja, der Schutz musste sehr stark gewesen sein, denn ansonsten hätte er niemals diese ganzen dunklen Flüche aufhalten, stopp! - reflektieren können.
 

Draco wollte Potter darüber ausfragen, von ihm lernen und... Ja, was eigentlich?

Seine Gedanken kreisten ständig um diesen einen Jungen und langsam wurde ihm bewusst, dass das nicht normal sein konnte. Blaise hatte Recht, wenn er behauptete, er wäre von Potter besessen. Immerhin beobachtete er ihn, wann immer es möglich war und versuchte ständig alles über ihn zu erfahren. Er konkurrierte mit Potter und wollte ihm überlegen... nein, er wollte ihm ebenbürtig sein!
 

Was war das für eine bescheuerte Obsession...?
 

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Harry war nicht überrascht, dass sie am Ende im Büro des Schulleiters landeten. Das war doch offensichtlich gewesen...

Dennoch hatte er nicht vor, einen Ton von sich zu geben. Warum auch?

Der Schulleiter hatte ihn enttäuscht und Snape? Auf den konnte er nach wie vor verzichten. Im Übrigen, was konnten sie ihm schon tun? Sollten sie ihn eben von der Schule suspendieren, wenn sie meinten, es wäre richtig. Auch das wäre ihm egal.

Das wussten sie nur noch nicht...
 

„Potter, kannst du mir sagen, was das dort unten sollte?“, legte Snape gleich mit einem eisigen Ton los und ließ niemanden daran zweifeln, dass er seinen Schüler später ordentlich bestrafen würde. Der Mann hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte wütend auf den Jugendlichen herunter, der ihn ignorierte und stattdessen den Kopf seiner treuen Freundin streichelte.
 

Auch Albus und McGonagall versuchten es noch mehrere Male, doch Harry reagierte nicht ein Mal. Selbst, als man ihm mit Suspendierung gedroht hatte.

„Du kommst mit, Potter, und ich will keinen Ärger, klar?!“

Es war ein Befehl gewesen, keine Frage, und wieder kam keine Regung von dem Jungen, außer, dass er sich erhob und hinter Snape hinausging.
 

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Der Tränkemeister führte ihn direkt zum Gemeinschaftsraum, was ihn sehr überrasche, wobei er sich dies nicht anmerken ließ. Die dort sitzenden Schüler reagierten etwas erschrocken, als sie die beiden eintreten sahen, rührten sich aber nicht. Harry wusste, dass sie sich sicher fühlten, da Snape noch anwesend war.

Würden sie flüchten, wenn der Mann den Raum verließ? Wäre interessant zu testen.
 

„Potter!“, brüllte Snape, als sie stehen geblieben waren. Die Schüler waren unter der Härte zusammengezuckt und blieben still.

„Was erdreistest du dir eigentlich?! Bildest du dir ein, dass du etwas Besonderes bist? Ich habe schon immer gesagt, dass du ein Nichts bist! Du trittst einwandfrei in die Fußstapfen deines Vaters! Keinen Deut besser bist du und am wohlsten fühlst du dich auf deinem Treppchen – genau wie James!“
 

Draco, durch das Gebrüll angelockt, hatte die Worte ebenfalls gehört und wusste, dass dieses Thema explosiv war – hatte er es doch schon sehr oft aus eigener Erfahrung gelernt.

Aber selbst jetzt schien es den anderen nicht zu berühren. War er etwa wirklich so gefühllos geworden? Er zeigte doch für alles nur noch Desinteresse.

Snape schien aber nach wie vor weiter in Rage zu sein und es wäre sicherlich weniger intelligent, ihn jetzt auf die Situation aufmerksam zu machen. Wahrscheinlich bemerkte Severus nicht einmal, dass ihm jeder zuhörte, nur nicht derjenige, dem es galt.

Mittlerweile lief der Hauslehrer schon auf und ab, fuchtelte wild mit den Armen und hätte schon mehrmals einem Schüler eine runter gehauen, wenn selbige nicht ausgewichen wären.
 

Potter aber rührte sich endlich. Langsam schritt er voran, genau in seine Richtung und Dracos Herz klopfte plötzlich wieder lauter. Was war los?

Warum kam er hierher?

Dann kam ihm in den Sinn, dass er ja am Gang zu den Schlafräumen stand.

Er schaute wieder auf und dieses Mal direkt in die Augen des Helden der Zaubererwelt. Der Blonde musste schlucken. Er konnte diesen Blick nicht deuten.

Dann war der andere auch schon an ihm vorbei.
 

Draco bekam die plötzliche einsetzende Stille nicht mit, die daher rührte, dass Snape endlich bemerkt hatte, dass Potter verschwunden war. Der Lehrer war seinem Hassschüler sofort zu seinem Schlafraum gefolgt, um zehn Minuten lang gegen dessen Tür zu hämmern, auf eine Reaktion hoffend. Ohne Erfolg.

Die Schüler starrten ihrem wutentbrannten Hauslehrer einfach nur hinterher, als dieser mit flatterndem Umhang durch den Gemeinschaftsraum rauschte und diesen laut fluchend verließ. Sie konnten sich nicht daran erinnern, ihn jemals zuvor so gesehen zu haben.
 

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Am Morgen danach saß ein noch immer wirklich böse wirkender Severus Snape am Lehrertisch und seine Schüler sahen sich sehr nervös nach Potter um. Sie hatten ihn weder im Gemeinschaftsraum noch sonst wo gesehen. Das bedeutete, er müsste noch kommen. Jedenfalls wäre das wohl besser, denn ansonsten würde ihr werter Hauslehrer heute wohl auch nicht vor ihnen Halt machen, wenn es darum ging, seine schlechte Laune auszugleichen.
 

Als die Schulglocke läutete und von ihrem fehlenden Hauskameraden immer noch nichts zu sehen war, wurde es den Slytherins doch ganz anders. Wollte Potter Snape wirklich noch weiter reizen? War ihm denn nicht bewusst, was er gestern angerichtet hatte?

Draco war aufgestanden und in seinen Unterricht geschlichen, neben ihm Blaise. Immer wieder sahen sie sich um, entdeckten den anderen aber nicht.

Wo, zum Teufel, steckte Potter?!
 

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Bei jeder sich bietenden Möglichkeit stürmte Snape die Slytherinkerker und hämmerte an die Tür zu Potters Räumen. Niemals erhielt er eine Resonanz darauf.

Der Tag war mittlerweile zu Ende gegangen und niemand hatte den großen Helden gesehen. Selbst die Lehrer rätselten um das Verbleiben des Schülers.

Lupins Unterricht war nur trockener Stoff gewesen, da er sich so um Potter sorgte und Snape stand nun erneut vor der Tür seines Hassschülers. Dieses Mal aber mit einem entschlossenen Ausdruck.
 

Den Zauberstab in der Hand, sprengte er das Holz aus den Angeln und stürmte mit einem wütenden „Potter!!“ hinein.

Was ihn empfing war gähnende Leere. Niemand war zu sehen und wenn man sich den Kamin genauer betrachtete – der überhaupt nicht existieren dürfte, wie Snape böse bemerkte - konnte man sehen, dass die Asche schon lange kalt war.

Der Bengel war also nicht hier gewesen. Einem seltsamen Gefühl folgend, öffnete er den Kleiderschrank und bemerkte, dass ein Teil des Inhaltes fehlen musste. Außerdem war der als Schreibtisch gedachte Tisch leer, mal abgesehen von zwei Pergamenten und einer Feder, die inmitten einer Tintenpfütze lag.
 

Die Erkenntnis traf den Mann wie ein Schlag: Potter war nicht einfach nur verschwunden, nein, er hatte Hogwarts verlassen!

Merlin, dachte er und rannte aus dem Zimmerchen, um so schnell wie möglich zum Schulleier zu gelangen. Er ignorierte die starrenden Schüler der verschiedenen Häuser, die ihn noch niemals so gesehen hatten.

Seine Gedanken kreisten viel eher darum, dass Potter seine Worte wahr gemacht und sie verlassen hatte. Er würde ihnen nicht mehr gegen Voldemort helfen!
 

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Schlitternd kam Severus vor dem Wasserspeier zum Stehen und keuchte das Passwort, ohne darauf zu achten, dass er eigentlich mal wieder Luft holen sollte. Aber da es sich um Snape handelte, sprintete er weiter und stieß die Türe vor sich schwungvoll auf, so dass sie an den Schrank dahinter knallte und das Glas zu Bruch ging.

„Albus!“, keuchte er wieder und sank erst einmal atemlos auf die Knie.
 

Der Schulleiter war aufgestanden und half seinem Tränkemeister auf den nächsten Stuhl, ehe er ein Glas Wasser einschenkte und es ihm reichte. Als der Mann endlich wieder Luft bekam, fragte der Rektor besorgt:

„Was ist denn passiert?“

Schwarze Augen blickten auf und verdunkelten sich noch mehr, wenn das denn möglich war.

„Potter, er ist weg!“, antwortete Severus und lehnte sich zurück. Einen solchen Sprint würde er niemals wieder machen, das schwor er sich.

„Ja, ich weiß, mein Junge.“

Der Tränkemeister starrte mit großen, ungläubigen Augen zu dem Weißbart und konnte nicht glauben, dass er diesen mörderischen und wirklich lebensgefährlichen Lauf zurückgelegt hatte, um zu hören, dass Albus das bereits wusste.
 

„Ja, wirklich. Ich habe gerade vor ein paar Minuten einen Brief von ihm erhalten.“

Die Schulter seines Lehrers tätschelnd, setzte sich der Schulleiter wieder auf seinen Platz und nahm ein Stück Pergament zur Hand.

„Er schreibt, dass er uns für immer verlassen hat…“
 

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Das Abendessen hatte begonnen, doch noch fehlten der Rektor und die Lehrer. Die Schüler fragten sich, ob das Fehlen der beiden mit dem seltsamen Benehmen der Fledermaus zusammenhing und waren deshalb leiser als sonst, aber nicht weniger redselig. Tuscheln konnte man nämlich am besten leise.

Niemand bemerkte, dass der Schulleiter mittlerweile doch erschienen war und nun an seinem Platz stand. Neben ihm, wie immer, Snape. Erst, als er um Ruhe bat, wurden die beiden bemerkt und es wurde vollkommen still, die gesamte Aufmerksamkeit auf den Schulleiter gerichtet.

Einige hofften, dass der Mann etwas über Potters Fehlen sagen würde, und andere waren sich ziemlich sicher. Draco hoffte, dass er sie aufklären würde.
 

„Ich habe euch eine Mitteilung zu machen“, begann der Weißbart und man konnte die Spannung greifbar spüren.

„Viele von euch haben sicherlich bemerkt, dass Harry Potter fehlt. Das liegt daran, dass er Hogwarts für ein Spezialtraining verlassen hat.“
 

Draco starrte den alten Mann an und konnte es nicht fassen - Potter war gegangen!

Potter hatte ihn hier zurückgelassen.

Hier, alleine und ohne Hoffnung, ihn wieder zu sehen...
 

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Hermine weinte und konnte sich einfach nicht beruhigen. Harry hatte die Schule verlassen! Er war gegangen, um ein Training zu absolvieren, das ihm gegen den Dunklen helfen würde.

Sie verstand ihn nicht mehr, schon seit einer ganzen Weile.

Nach diesem einen Morgen, an dem sie zu ihm an den Tisch gekommen war, hatten sie nicht mehr geredet. Jegliche Annäherungsversuche waren fehlgeschlagen. Immer hatte Harry sie stehen gelassen oder war verschwunden.

Sie begriff nicht, warum er sich so verändert hatte.

Und die Katze? Dieses Wesen war ihr nach wie vor ein Rätsel und egal wie oft sie sich in der Bibliothek umgesehen hatte, sie hatte keine Antwort gefunden.
 

Blaise Zabini hatte sich auch nicht noch mal bei ihr gemeldet, obwohl sie angenommen hatte, dass er es tun würde. Es war zum Verrücktwerden!

Einige hatten gesagt, dass Harry sich mit Shiras Auftauchen verändert hatte, doch das konnte sie nicht glauben. Irgendetwas anderes musste vorgefallen sein…

Vielleicht sollte sie mit Dumbledore sprechen? Der musste doch die Möglichkeit haben, ihrem besten Freund eine Nachricht von ihr zu überbringen. Oder?
 

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Albus hatte eine Menge Sorgen und die Größte davon war Harry. Natürlich hatte er versucht der Spur des Jungen zu folgen, aber leider ohne Erfolg. Er hatte sie genau vor dem Tor zum Gelände der Schule verloren. Es war, als hätte er sich in die Höhe erhoben und... aber selbst mit Besen hätte er den Jungen finden müssen!

„Das geht nicht mit rechten Dingen zu“, grübelte er laut nach. Dabei fiel sein Blick auf den Phönix, der auf seiner Stange saß und leise trällerte. Ob Fawkes ihn finden könnte? Gerade wollte er aufstehen und zu seinem treuen Freund treten, als es klopfte.

„Herein!“, rief er und war eigentlich nicht überrascht das Mädchen zu sehen.
 

„Professor, ich habe eine Frage“, sagte Hermine ohne Umschweife und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.

„Dann stell’ sie doch bitte“, bat Albus und sah sie freundlich an, nichts war mehr von seiner Sorge zu sehen.

„Haben Sie die Möglichkeit Harry einen Brief von mir zu geben? Ich meine, er kann doch nicht einfach verschwinden, ohne sich zu verabschieden!“

Albus war erstaunt, dass das Mädchen so dachte, obwohl Harry sie und viele andere in den letzten Monaten so links liegen gelassen hatte. Es stimmte ihn traurig, Hermine enttäuschen zu müssen.

„Leider muss ich sagen, dass ich Harry nicht erreichen kann. Er ist an einem sehr geheimen Ort, zu dem nur ganz wenige Zutritt haben.“
 

Hermine starrte auf ihre Hände und begriff nicht, wie das hatte passieren können. Lag der Grund bei dem Hauswechsel? War das der ausschlaggebende Punkt gewesen?

„Und was machen wir jetzt?“, wollte sie wissen. Vielleicht gab es noch eine andere Möglichkeit? Irgendwie musste man ihren besten Freund doch kontaktieren können!

„Ich werde Fawkes bitten, ihn zu suchen. Vielleicht kann er zu ihm gelangen und die Nachricht überbringen.“

Die Gryffindor nickte, erhob sich und reichte dem Schulleiter mit zittriger Hand den Brief

„Danke, Professor. Und sagen Sie mir bitte, wenn Sie etwas herausgefunden haben.“

„Natürlich.“

So verließ das Mädchen den Raum.
 

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Dass in den Kerkern ein blonder Schüler lag und sich den Kopf darüber zerbrach, weshalb es ihn so sehr störte, dass Potter ohne ein Wort verschwunden war, sollte niemand erfahren…
 


 

So, fertig!

Jetzt ist er also weg. Was denkt ihr, was weiter passiert?

Bye, Bibi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mathi
2012-09-13T22:59:58+00:00 14.09.2012 00:59
huhu,
das kapitel war klasse!
ob harry jetzt wegen dem gesagten von snape gegangen ist, oder es schon vorher vorgehbat hatte?
und vorallem wohin ist er gegangen!?

aber das draco sich mittlerweile sogar gedanken macht, ist schon lustig. wenn man bedenkt, dass er vorher nicht so gut auf ihn zu sprechen war^^
freu mich schon aufs nächste kapitel
mathi


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