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Ein Siegel verpflichtet

Der etwas andere Abriss meines Lebens
von

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Episode 13: Eine nächste Stufe

Episode 13: Eine nächste Stufe
 

Blairs Herz raste und schmerzte. „Was… Was genau ist gerade passiert…“, murmelte sie völlig außer Atem, als aus dem Schloss entkommen waren.

„Sachlich gesehen?“, fragte Hej und seufzte leicht, „Also… Wir wollten die Königin der Dämonen töten. Das war Kiara. Und außerdem war sie besessen. Sie hätte beinahe uns umgebracht. Darien wäre fast von ihrem Berater getötet worden. Den hat Katarina uns dann vom Hals geschafft. Und in einem klaren Moment bat Kiara dann Kei darum sie zu töten. Das hat Kei getan. Kiara ist tot und Kei ist Königin der Dämonen. Deshalb sind wir geflohen. So ist das.“

Wütend sah Blair ihn an: „Klingt ja super?“

„Willst du noch die emotionale Zusammenfassung?“

„Die emotionale?“, die Auserwählte seufzte schwer und sah sich in dem dunklen Wald um, in denen sie geflohen waren.

„Wir haben nicht die Königin der Dämonen getötet, die für das hier alles verantwortlich ist vom Thron gestoßen, sondern sie durch ein ähnlich verlorenes Herz ersetzt.“

Baku sah zum Boden: „Soll das heißen aus Kei wird dasselbe wie aus Kiara?“

„Aber das wäre schrecklich!“, meinte Sarina laut.

„Und es ist nicht vermeidbar…“, sagte Darien, „Nehr scheint tot zu sein. Und damit ist Keis Herz genauso verletzt wie das von Kiara.“ Hej stimmte nickend zu.

„Dann müssen wir doch etwas unternehmen!“, meinte Blair und sah in Richtung des Schlosses.

Wieder blockte Hej ab: „Zu spät… Wir können die Stimme in ihrem Kopf nicht übertönen. Es liegt nun an Kei, ob sie sich davon verführen lässt, oder nicht. Wir können nur hoffen, dass du Kei nicht bald köpfen musst.“

„Wie kannst du das so trocken sagen?“, schrie Blair und zitterte leicht.

„Du bist echt unsensibel“, meinte Darien und seufzte.

Doch die Auserwählte schüttelte den Kopf: „Du bist doch nicht viel besser! Du hast doch auch nur an deine Rache gedacht… Hast du nicht gesehen, wie es Kiara ging? Vielleicht hast du das sogar, aber du hast nur an dich gedacht! Wie kann man so selbstsüchtig sein?“

„Es…“, der Energiefänger blickte zum Boden, „Es tut mir leid.“

„Auch egal…“, seufzte Blair, „Was machen wir jetzt?“ Sie blickte dabei zu Hej.

Der Dunkelhaarige blickte zum Himmel und seufzte: „Ich denke… Ich habe einen Plan… Wenn er funktioniert, können wir Kei vielleicht retten, ganz gleich, wie sie sich entscheidet…“
 

Kei saß auf einem alten und staubigen Bett. Und starrten zum Boden. Was war hier genau geschehen? Und warum hatte sie nicht vorher an das Gesetz der Dämonen gedacht… Wer den König ermordet, erhält seinen Titel…

Sie wollte nicht Königin der Dämonen sein und erst Recht nicht, solange bis irgendjemand kam und sie umbrachte.

„Du wirst es mögen…“, hörte sie eine Stimme dicht bei sich.

Verwirrt drehte sie sich um und seufzte dann. „Fange ich jetzt schon so an wie Kiara? Oh… Kiara…“

„Vergiss sie. Sie war nutzlos. Du wirst es mögen. Die Macht“, sie mochte diese Stimme nicht. Sie klang sehr stark nach ihrer eigenen. Aber das waren bestimmt nicht ihre Gedanken.

Kei schüttelte den Kopf. „Ich will keine Macht… Auf jeden Fall nicht so… Was nützt einem Macht, wenn… man die Liebe tot ist?“

„Dieser kleine Kämpfer? Der fehlt dir? Lass mich dir etwas beibringen…“

„Was?“, fragte die Energiefängerin uninteressiert. Lernen wollte sie nicht. Erst recht nicht von dieser Verrückten in ihrem Kopf. Sie sollte sie alleine lassen. Sie war sich in diesem Moment ja nicht einmal sicher, was sie über Kiara und Nehr und das alles denken sollte. Da brauchte sie nicht auch noch eine Stimme in ihrem Kopf, die sie manipulieren wollte und ihr ihre Gedanken nur noch unnötig erschwerte.

„Wer auch immer Macht hat, der wird geliebt.“

„Das ist doch keine Liebe…“, seufzte Kei, „Und ich spreche nicht davon, dass ich geliebt werden will, sondern davon… dass ich ihn zurückwill…“

„Ein Mann, der dein Herz verletzt… Das kenn ich, aber keine Sorge, mein Kind. Bei mir bist du in guten Händen. Ich werde dir helfen…“

Kei war skeptisch, doch sie konnte nichts tun. Der Käfig, von dem Kiara gesprochen hatte, war physisch sichtbar. Wachen standen vor ihrer Tür. Vor dem Fenster waren Gitter angebracht. Sie kam hier nicht mehr raus… Sie konnte nicht fliehen… Auch nicht vor der Stimme in ihrem Kopf…
 

Katarinas Herz raste. Aus ihrer Schulter tropfte das Blut auf den dunklen Waldboden…

„Du dummes Ding…“, meinte ihr Vater lachend, „Was glaubst du, was du hier tust= Was das dir bringt?“

„Meine Rache…“, flüsterte sie in den leichten, sanften Wind und von der Klinge ihres Schwertes spiegelte sich das wenige Licht wieder, „Du willst wissen, was mir das bringt? Freiheit. Ich will frei sein. Du hast mich so lange eingesperrt. Daddys kleines Mädchen… Das war ich… lang genug… Ich habe viel zu lange genau das getan, was du wolltest. Jetzt bin ich frei!“ Sie stürmte auf ihn zu und holte aus.

„Auch Freiheit ist eine Form von Macht“, sagte er und werte ihr Schwert mit der Hand auf. Die Haut riss auf, doch er warf sie mit Leichtigkeit zurück.

„Halt den Mund!“, sie sprang in die Luft und attackierte seinen Kopf. Dieses Mal konnte er nicht so leicht ausweichen. Das Schwert schlug gegen seine Schläfe doch bevor es seinen Kopf durchtrennen konnte, rammte er ihr die Faust in den Bauch und schlug sie weg. Sie landete auf dem Boden und riss sich die Haut auf, als sie über den Boden rollte…

Der Kopf ihres Vaters war eingeritzt bis an den Knochen. Blut lief über die rechte Seite seines Gesichtes und färbte seine Haut rot. Er taumelte ein paar Schritte auf sie zu. „Bist du jetzt glücklich?“, mit der rechten Hand deckte er die tiefe Wunde an seinem Schädel zu, doch das Blut strömte über seine Hand weiter aus der Wunde.

Katarinas Schulter schmerzte. Dreck war in das Loch in ihrer Schulter gekommen und der stechende Schmerz des Blutverlusts hatte sich verwandelt in ein eher infektiöses Pochen…

Langsam stand sie auf. Der Hass in ihrem Herzen tröstete sie über allen Schmerz hinweg. Sie fasste das Schwer mit beiden Händen und sah den Verwundeten an. „Ja. Ich bin glücklich“, sagte sie und stieß ihm das Schwert gerade durch den Hals.

Seine Augen weiteten sich, aus seiner Kehle drang schon kein Schrei mehr. Er kippte einfach nach hinten um und schlug auf dem harten, erdigen Boden auf. Katarina lächelte und fühlte sich zum ersten Mal befreit…

„Glückwunsch“, sprach eine Stimme hinter ihr.

Erschrocken sah sie sich um und wäre durch die ruckartige Bewegung und den Schmerz der von der Schulter ausging beinahe umgefallen.

Vor ihr stand die schönste Frau, die sie je gesehen hatte. Sie trug ein langes schwarzes Kleid, das Katarina an ein alters Brautkleid erinnerte. Ihr dunkles Haar war lang und leicht zusammen gebunden. Die Augen waren intensiv und so stechend, dass sie direkt in die Seele des Dämonen zu blicken schienen.

Katarina schluckte: „Glückwunsch… wozu?“

Sie legte die Hand an ihre Wunde, um das Blut zu stoppen.

„Zu deiner Freiheit. Deine Seele ist von Ketten und Hass befreit. Das freut mich.“

„Wer… sind Sie?“, vor den Augen der Rothaarige verschwamm es langsam.

„Ich, mein Kind, bin ein Märchen… Eine Legende. Ich glaube, du kennst mich… Aber kann es sein, dass deine Augen blinden?“, die Frau kam ein paar Schritte auf sie zu. Ihre Umrisse verschwammen vor Katarinas Augen und ihr Blick wurde trüber…

„Lady… Ein Märchen… Seid ihr… wirklich… Die Königin der Nacht?“, ihre Beine begannen zu zittern.

Die Frau lachte und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ich bin hier, um dir zu helfen, Katarina. Kannst du vorstellen, warum?“

Der Dämon schloss die Augen: „Es… ist noch nicht vorbei…“
 

Aaron kniete am Boden und betastete die verbrannte Erde.

Auf die Schritte hinter ihm achtete er kaum. „Wer weint schon um Blumen?“

„Ich. Wenn’s recht ist!“, meinte er leicht grimmig. Er war langsam gereizt, weil zu wenige Leute das alles hier verstanden. Weil zu wenig, seine Lage verstanden und ihn nervten…

„Warum?“, die Stimme hinter ihm war weich und wie ein sanfter Sonnenstrahl auf der Haut.

„Warum was?“, fragte der Elf und wurde wieder langsam ruhiger.

„Was bringt es um Bäume zu trauern? Es sind nur Bäume. Was nützen sie?“, fragte die Stimme.

„Es geht um das Symbol. Der Wald der Elfen bedeutete etwas. Er steht für Sicherheit. Ich… Ich habe Angst davor, was passiert, wenn es rauskommt, dass der sicherste Ort der Welt nicht mehr sicher ist, dann… Ich denke, dann würden die Bewohner überall im Lichtreich die Hoffnung verlieren…

Dieser Wald bedeutete etwas, so wie all seine Blumen und seine Bäume… Sie stehen für das Leben und das Licht. Ich hätte nie gedacht, dass wir so leicht angreifbar sind. Was soll aus dieser Welt werden, wenn der Wald der Elfen untergeht? Ich mag nicht daran denken…“, erklärte Aaron und stand seufzend auf, „Aber was interessiert es dich?“

„Mich?“, die Stimme wurde noch sanfter, „Ich mag es nicht, wenn meine Kinder weinen.“ Und in einer fließenden Bewegung trag die junge Frau an ihm vorbei.

Dem Elfen blieb die Luft weg als er sie erblickte. Sie hatte langes, braunes Haar und trug ein kurzes, grünes Kleid. Die Augen, mit denen sie ihn ansah, waren ebenfalls grün und leuchteten. Aber gleichzeitig glänzten sie auf unnatürliche Art und Weise. Die mysteriöse Frau weinte. Ein paar einzelne Tränen liefen ihre Wangen herab.

Aaron hatte sie erkannt. Und er fühlte sich beinahe schlecht, so wie er mit ihr gesprochen hatte. „Lady… Lady Fae… Ich…“

Ihre Lippen lächelten, als sie vorsichtig ihre Tränen auf dem Zeigefinger ihrer rechten Hand sammelten. „Ruhig, mein Sohn. Ich bin dabei meinem Wald zu helfen.“ Langsam glitten ihre Tränen auf die verbrannte Erde und aus dem toten Boden erhoben sich wieder Sprösslinge von Blumen und Bäumen. Auch die schwarze Erde veränderte ihre Farbe und sah wieder furchtbar aus.

Der Elf war beeindruckt. Nicht nur, dass die Verkörperung des Erdelementes vor ihm stand, sie rettete auch noch den Elfenwald!

„Ich habe das Gefühl…“, sagte Fae nun und sah ihn mit ihren leuchtenden Augen an, „Dass du etwas verstanden hast, was den meisten Leuten hier fehlt. Aaron, vielen Dank, mein Sohn“, sie trat auf ihn zu und legte ihre Lippen auf seine Stirn. Für einen kurzen Moment fühlte er sich von einem warmen, sonnigen Luftzug erfasst und dann war sie wie von eben diesem vorgetragen verschwunden…

„Nate, wohin gehen wir?“, fragte Loki skeptisch. Sie folgten dem Atmosphärendrachen nun bereits einige Stunden lang durch ein riesiges Meers aus Eis und die Stadt war schon lange nicht mehr zu sehen.

„Wir müssen die Elemente finden… Einen Eisdrachen, einen Donnerdrachen und einen Diamantdrachen, damit ich mich mit diesen verbinden kann…“, erklärte er und sah sich um. Sie gingen auf einen Berg zu. Er war schon einmal hier gewesen und war gescheitert. Damals war er einem Eisdrachen zu dem Versteck von Ria gefolgt, doch als er im Inneren des Eispalastes den Drachen eingeholt hatte, war er vor seinen Augen getötete worden. Dieses Mal war Nate fest entschlossen, einen Drachen zu finden. Er wollte etwas zu dieser Geschichte beitragen! Er war genauso bedeutend wie Blair und er war sich sicher, dass er dann mit ihr zusammen sein konnte.

„So wie Blair damals?“, Loki sah ihn überrascht an.

„Dann bist du jetzt dran, die Welt zu retten?“, Raika zog eine Augenbraue hoch, „Also bist du wirklich der Auserwählte der Dunkelheit?“

„Ja, doch!“, gereizt stapfte Nate weiter durch den Schnee auf den Eingang des Berges zu.

Chel seufzte: „Alter, beruhig dich doch mal.“

„Und was wird eigentlich aus meiner Rache?“, knurrte Loki.

Der Atmosphärendrache verdrehte die Augen: „Die bekommst du früh genug! Keine Sorge! Aber ohne die Drachen können wir nichts ausrichten!“ Dann blieb er stehen und seufzte: „Ihr wartet ihr, ich gehe darein und ich komme nur mit dem Drachen wieder!“

„Ja, ja…“, der Feuerdrache verdrehte die Augen, doch Nate reagierte nicht und betrat das Reich von Ria, dem Element des Eises.

Doch diese wartete nicht auf ihn. Es war eine andere Frau. Ihr weißes Haar umrahmte ein Gesicht, das mit Narben und Wunden übersäht war. Sie lächelte ihn an und streckte ihm die Hand entgegen:

„Guten Tag, Nate. Lass mich dir ein Angebot machen: Ich will dir die Wahrheit über dich erzählen.“

„Wer bist du? Wo ist Ria und…“, skeptisch betrachtete der Junge sie, „Wenn das ein Angebot ist, Was soll ich dann tun?“

„Du entscheidest dich dann, auf welche Seite du stehen möchtest. Du bist der Ungeliebte. Lass mich dir alles erzählen, über deine Herkunft, deine Geburt und dein Leben. Schau, armes, ungeliebtes Kind, in dem großen Plan der göttlichen Julia ist gar kein Platz mehr für dich. In meinem hätte ich vielleicht noch Platz. Aber sie braucht dich nicht, Blair brauch dich nicht, niemand brauch dich. Aber auf meiner Seite, gibt es vielleicht ja doch noch eine Rolle für dich, armes Kind.

Ich weiß, du willst die Wahrheit wissen. Ich erzähle dir, wer du wirklich bist. Warum du bist. Und wie das Licht dich fallen ließ. Aber keine Sorge, Ungeliebter, ich bin hier, um dich aufzufangen, wenn das dein Wunsch sein sollte. Und? Armes, verstoßenes Kind… Was sagst du? Soll ich dir helfen? Dir die Wahrheit erzählen, die selbst der auserwählten Blair verschwiegen bleibt? Ich sage dir, wer ihr beide wirklich seid… Dann komm…“

Vorsichtig folgte er ihr ins Innere des Berges…
 

Und in der nächsten Episode…

Liebe ist ein furchtbar schweres Kreuz:

Kei: Darf ich das? Ist das richtig? Nein… aber…

Proo: Blair? Blair, wo bist du?

Ace: Hier muss es sein!

Aber es gibt immer einen, der die schwerste Last trägt…

Sarina: Wir sollten nicht hier sein…

Suez: Euer Blut… schreit nach meinen Händen!

Bleibt nur noch eins zu sagen:

Blair: Wo ist jetzt dein toller Plan?

Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _an-chan_
2012-05-03T17:49:28+00:00 03.05.2012 19:49
Fae ist nett.
ich mag deine umschreibung^^

und hej wie immer sehr schön humorvoll in jeglicher aussichtsloseren situation. ich mag ihn :)

und die Madame Dunkelheit^^ ist auch toll. bis jetzt, glaube aber iwie dass die auch gut ist.

danke fürs hochladen.
einzigen kritikpunkt: rechtschreibfehler bzw manchmal fehlen wörter...glaub ich zumindest^^

ich freu mich aufs nächste Kapitel <3


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