Zum Inhalt der Seite

Fireflies

Just Dance
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

we found love


 

.ılıll we found love llılı.
 

Abermals spürte er die Vibration seines Handys. Das erste Mal war er einfach nicht rangegangen. Nun holte er es aus seiner Jackentasche. Kurz schaute Cameron auf das Display. Tyler.

War klar… Er drückte den Anruf weg.

Wo hatte das Ganze nur hingeführt? Wann hatte es überhaupt begonnen so zu eskalieren?

Die Freundschaft zu Tyler war ein wertvolles Geschenk, welches er nicht verlieren wollte. Dennoch reichte es ihm nicht aus. Cameron hasste sich dafür, nicht das wertschätzen zu können, was er hatte. Verlangte stets nach mehr… Das war sein großer Fehler. Er wollte geliebt werden.

Seine Beziehung zu Tyler glich im wahrsten Sinne des Wortes einer Achterbahn der Gefühle. Euphorie, Ernüchterung, Hoffnung, Enttäuschung, Leidenschaft, Schmerz.

Er hatte Angst… Angst, Tyler wieder unter die Augen treten zu müssen und Angst ihn zu verlieren.

Cameron wusste selbst nicht, woran er war.

Er hatte sich seine Gefühle für Tyler nicht ausgesucht. Das Empfinden, dass sie zueinander gehörten war schon immer da gewesen. Jedoch konnte er keine der Handlungen seines Freundes deuten. Warum waren sie sich überhaupt näher gekommen?

Tyler hatte kein Interesse an ihm gezeigt und er führte eine Beziehung.

Er drehte sich im Kreis. Seine verfluchten Gedanken brachten ihn zu nichts. Cameron wollte weg, einfach weg. Musste weg. Wenn er Tyler aus dem Weg ging, dann würde irgendwann vielleicht alles wieder bergauf gehen. Andere Gedanken, andere Gefühle…

Aber er wollte nicht. Er wollte Tyler.

Es war zum Heulen. Er ging kaputt daran…

Das erneute Vibrieren riss Cameron aus seinen Gedanken. Sein Griff um das Handy wurde fester. Er kämpfte mit sich. Cam hatte keinen Streit gewollt. Aber Tyler war zuvor einfach… Was war Tyler gewesen? Unausstehlich, widerlich, abscheulich…? Er fand keine Worte.

Cam wusste nur eines. Er liebte Tyler. Sie hatten sich beide falsch verhalten…

Er ging ran, sagte aber nichts.

„Wo bist du?“

Tyler klang besorgt, gehetzt. Trotzdem störte Cameron dieser befehlshaberische Ton. Darauf hatte er keine Lust mehr, endgültig.

Er schob den Gedanken bei Seite. Er wollte Tyler eine Chance geben. Es war ja letzten Endes nicht nur seine Schuld.

„Bei Mary’s Diner.“

„Warte da!“ Kurze Pause. „Bitte, Cameron. Warte da.“ Aufgelegt.

Was sollte er bloß tun?

Warum verlief sein Leben nicht einmal ohne Zwickmühlen, in die er sich immer selbst brachte?
 

Der Weg vom Studio zum Diner war nicht weit. Tyler stand nach einigen Minuten bereits vor ihm. Cameron waren diese Augenblicke wie Stunden erschienen.

Ohne Worte setzte sich Tyler neben ihn auf die Bank. Cam mied Blickkontakt, starrte den Boden an.

Er spürte eine Berührung an seinem Knie. Tyler hatte eine Hand auf sein Bein gelegt. Wie sehr hatte er sich solche Gesten gewünscht? Cameron musste wehmütig lächeln.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“ Sein Freund klang eingeschüchtert, verletzlich. So ein Verhalten passte rein gar nicht zu ihm.

„Nichts.“ Cam warf einen Seitenblick auf Tyler. Erkannte seinen beinahe flehenden Gesichtsausdruck. „Schon okay.“

Er machte wieder einen Fehler, da war er sich sicher. Warum gab er nach? Sollte er ihm nicht sagen, was falsch gelaufen war? War Schweigen die bessere Wahl?

„Nein, nichts ist okay. Ich will nicht, dass so etwas zwischen uns steht.“ Da war er wieder. Der alte Tyler, wie Cam ihn kennen und lieben gelernt hatte. Bestimmt, sicher, direkt.

„Tyler, hör zu. Ich… Es ist meine Schuld. Es tut mir Leid. Ich hätte dir-“

Er lachte. Cameron glaubte es kaum, Tyler lachte. Hatte er sich wieder täuschen lassen?

Er war nicht in der Lage irgendetwas zu sagen. Er kämpfte mit seinen Emotionen, in deren Strudel er immer mehr geriet. Liebe, Wut, Zuneigung, Zorn, Vertrauen, Abscheu… Er könnte die Liste ewig weiterführen.

„Genau aus diesem Grund liebe ich dich, Cam.“

Stopp.

Die Welt blieb stehen, dann begann sie sich rückwärts zu drehen. Erinnerungen flogen an Camerons innerem Auge vorbei. Ihre erste Begegnung, wie sie sich allmählich näher kennen lernten, das gemeinsame Lachen, der Spaß, die elend langen Abendstunden, in denen sie zusammen trainierten. Ihr erster Kuss…

Das Bild fügte sich aus tausenden von Splittern zusammen. Cameron hatte seinem Freund nicht unbedingt unter die Nase gerieben, dass er Männer bevorzugte. Geschweige denn, dass er auf ihn stand. Woher hatte dieser es also erfahren können? Er war so verdammt dumm! Warum hatte er nicht erkannt, dass Tyler Gefühle für ihn haben musste. Er hatte die Nähe gesucht, Cameron war geflüchtet. Hatte sich verkrochen und nicht dem Leben gestellt. Hatte nicht reagiert… War nur weiter versunken in seinen sinnlosen Depressionen.

Er ahnte, wie er Tyler gerade anstarrte. Er wollte den Mund öffnen, um etwas zu erwidern. Irgendetwas. Es ging nicht.

Tylers Hände hatten den Weg zu seinem Gesicht gefunden. Was für ein Spiel spielte man nur mit ihm?

„Ja, ich liebe dich, Cameron. Das ist das Einzige, was im Moment zählt. Kein elender Streit, der auf Kindergartenniveau war.“

Das, was er fühlte, war unmöglich in Worte zu fassen. Es war reines Chaos.

„Ich hätte es dir sagen sollen. Von Anfang an. Es wäre so viel einfacher gewesen. Du hättest nicht derartig leiden müssen. Es tut mir so unendlich Leid. Nur ich wusste nicht, dass du…“ Er hatte aufgehört zu sprechen, atmete tief durch. „Ich habe mit Nicole Schluss gemacht, um dich unbefangen lieben zu können. So, wie ich es all die Zeit lang wollte.“ Sein Blick verriet, dass er eine Reaktion erwartete.

Worte waren Cameron in dieser Situation ungenügend, Gesten mangelhaft. Was also sollte er tun? Er war gefangen, willenlos, doch Tyler nahm ihm die Entscheidung ab.

Cameron wurde in eine Umarmung gezogen, die mehr verriet, als alles andere es jetzt noch konnte.

„Lauf nicht weg, bitte.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern. „Komm mit mir.“

Zögerlich erwiderte Cam die Umarmung, bettete seinen Kopf auf Tylers Schulter. Er war müde, des Weglaufens müde. Tyler war immer bei ihm gewesen. Wie hatte er nur so dumm sein können und das alles für nichts und wieder nichts aufgeben wollen?

„Tyler.“ Cameron festigte seinen Griff, hatte Angst, dass sich alles ins Gegenteil wenden würde, sobald er die Worte ausgesprochen hatte.

Doch er wollte nicht mehr leiden. „Ich liebe dich doch auch…“

„Ich weiß. Das weiß ich und du glaubst nicht, wie schön es ist, dies aus deinem Mund zu hören.“ Tyler ließ ihn los. Er sprach leise, als drohte Cameron jeden Augenblick zu zerbrechen.

Cam spürte einen sanften Kuss an seiner Stirn. „Lass es uns offiziell machen. Es war eigentlich schon lange Realität, wenn wir ehrlich zu uns sind. Die anderen hatten es längst gesehen, nur wir selbst nicht.“

Cameron senkte den Blick und lehnte sich an den Mann, den er liebte. Der ihn gerade glücklich machte. „Wie dumm wir waren…“

Ein wunderbares Lächeln zierte Tylers Gesicht. „Oh ja.“ Er stand auf, nahm Cameron bei der Hand und zog auch ihn auf die Beine. „Lass uns gehen.“

Cam würde ihm überall hin folgen. Aber er wusste, was gemeint war. Sie hatten ein Battle zu gewinnen.

Und mit diesem wunderbaren Glück, welches ihm nun zu Teil geworden ist, würde auch diese verdammte Hebefigur funktionieren. Da war er sich sicher.

Sie traten gemeinsam den Weg zum Studio an und in Cameron bahnte sich ein Gefühl der Vollständigkeit an die Oberfläche.

Erst jetzt wusste er diese Leere in sich zu deuten, die ihn so lange Zeit beherrscht hatte.

„Tyler?“

„Ja?“

„Danke.“

„Wofür ‚Danke’?“ Dieser verdutzte Blick war unvergleichlich.

Ein Lächeln war Camerons Antwort. „Frag besser nicht.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hi-No-Misaki
2012-02-04T14:30:20+00:00 04.02.2012 15:30
Hallo~,

ach nein, war das schön =3
Ich konnte Camerons Gedanken richtig nachvollziehen, der arme Junge *_*
Mein Lieblingssatz war wohl: "Die Welt blieb stehen, dann begann sie sich rückwärts zu drehen." sehr schön (und romantisch bezüglich dieser Situation).
Ich lese jetzt noch den Epilog, dann gibt es einen abschließenden Kommentar =3

Liebe Grüße
Angelina =)
Von:  Schangia
2012-02-03T16:39:59+00:00 03.02.2012 17:39
D'aww. So süß~ *-*
Gefällt mir richtig gut, bin gespannt wie es weitergeht. Aaron wird damit nicht durchkommen, nein. Das wäre nicht fair! °^°
Ich muss bei dem Wort "Hebefigur" übrigens immer an Dirty Dancing denken, obwohl ich den Film noch niemals ganz habe sehen können, bzw. wollen.
Was mir auch besonders gefällt, ist, dass man dir anmerkt wie sehr du das Tanzen selbst liebst. Du hast richtig Ahnung von dem, was du schreibst, und das macht die Story glaubwürdig. :)

Hehe... "Leuchtkäferchen". :D
Von:  rosenstern
2012-02-02T16:30:42+00:00 02.02.2012 17:30
Einfach super.
Gefühlvoll.
Schöne Worte.
Danke.

Lässt mich leise lächeln.
Weiter so.
Bitte.
Von:  shiory
2012-02-02T14:27:32+00:00 02.02.2012 15:27
Och nein wie süüüüüß
Das ist das schönste Kapitel bisher *_*
Und Tyler hat mal alles richtig gemacht, sehr schön
Der Junge ist lernfähig ;DD
Sehr schön, sehr schön^^


Zurück