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Neue Feinde

Betrayal VII
von

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Entgegen Rufus tiefster innerer Erwartungen, klickte das Schloss leise.

„Guten ‚Morgen‘, Hüter“, las er auf dem Betrayal, ehe der Einband aufklappte und ihm das Innerste des Buches offenbarte.
 

Helena betrachtete interessiert die sich jagenden Emotionen, welche sie im Gesicht des Jungen sah. Überraschung, Verwirrung, Skepsis und viele, viele weitere.

„Was steht denn nun im Betrayal?“

Fragte die junge Frau gespannt. Rufus blickte sie einen Moment lang mit einem sehr skeptischen Blick an. Dann schüttelte er den Kopf, räusperte sich und lass einfach vor.

„Kartoffelsuppe für 2 Personen. 400g Kartoffeln, 100g Karotten, eine Stange Lauch, 100g Bauchspeck vom Schwein...“

„WAS?!“

Fiel Helena ihm ins Wort und sprang förmlich auf Rufus zu. Ungläubig starrte sie mit in das Buch, nur um festzustellen, das Rufus wirklich nur vorlas, was auf der Seite stand.

„Was soll das?“

Rufus zuckte nur mit den Schultern. Woher hätte er auch Wissen sollen, welchen Spaß sich dieses Buch nun schon wieder mit ihnen erlaubte. Langsam Blätterte er in dem Buch weiter aber er fand nur weitere Rezepte, normale wie auch sehr skurile. Braten vom Schwein mit Kartoffeln und Rosenkohl, Filet vom Fisch mit Spinat, Reis mit brauner Sauce, Ragut vom Dämon.

„Vielleicht solltest du dir das Buch einmal von der ersten Seite an ansehen und es nicht gleich in der Mitte aufschlagen.“

Schlug Rufus' Retterin vor, auch wenn in ihrer Stimme eine gewisse Ratlosigkeit mitschwang. Der Junge tat dennoch was sie sagte und blätterte nach vorne, auf die erste Seite. Diese war vollkommen leer. Der Junge Blätterte weiter aber auf der zweiten Seite Stand lediglich noch einmal der Name des Buches in schönen und reichlichen verzirrten, großen Buchstaben. Er blätterte ein weiteres mal um, stutzte kurz und blickte dann fragend seine Begleiterin an. Diese musterte die Seite sehr lange und aufmerksam. Nachdenklich wiegte sie den Kopf hin und her, schüttelte ihn aber schließlich.

„Ich weiß auch nicht was das bedeuten soll.“

4 21, 2 9 19 20, 26 23 1 18, 14 21 14, 13 5 9 14, 8 21 5 20 5 18, 1 2 5 18, 2 5 22 15 18, 9 3 8, 4 9 18, 13 5 9 14 5 14, 9 14 8 1 12 20, 15 6 6 5 14 2 1 18 5, 13 21 19 19 20, 4 21, 4 9 3 8, 5 18 19 20, 1 12 19, 23 21 5 18 4 9 7, 5 18 23 5 9 19 5 14.

„Es ist auf jeden Fall eine verschlüsselte Nachricht aber ich brauche Zeit um sie zu dechifrieren. Am besten bringen wir dich und das Buch erst einmal in die Bibliothek, da dürftet ihr sicherer sein als hier. Rufus nickte zögerlich. Wirklich vertrauen konnte er ihr immer noch nicht. Allerdings hörte sich das was sie sagte sehr vernünftig an.

Lonán gab einen kurzen, unterdrückten krächzer von sich und Helena drehte sich nicht nur unglaublich schnell in Richtung Tür, sie ging gleichzeitig in die Hocke, packte ihren Bogen und legte mit der anderen Hand einen Pfeil auf die Sehne. Im nächsten Augenblick flog auch schon die Tür durch den Raum und ein gerüsteter stürmte hinein. Er trug einen massiven rot gefärbten Brustpanzer der zusätzlich über einen Kragen verfügte und zusammen mit dem Nackenschutz des Helmes und der Gesichtsmaske dem Hals einen perfekten Schutz bot. Die Arme wurden von einer massiven Schulterplatte, einer Unterarmschiene und einem Handrückenschutz verdeckt unter welchen Stellenweise ein dicker Baumwollwams zu erkennen war. Oberschenkel-, Unterschenkel-, Knie- und Fußrückenschutz komplettierten die doch recht beeindruckende und massive Rüstung. Auf dem Brustpanzer, etwa auf der Höhe des Herzens sowie auf dem Helm prangte ein schwarzes Symbol, welches durch den roten Untergrund sehr gut zu erkennen war. Ein auf dem Kopf stehendes Schwert, welches bis etwa zur Hälfte in einem Buch steckte, so als ob das Schwert dieses durchstoßen hatte.

Der Krieger benötigte einen kurzen Moment um sich zu orientieren. Das Katana hielt er leicht geneigt vor seinem Körper um einen Angriff zu blocken.

Gegen Helenas Pfeil konnte er jedoch nur sehr wenig ausrichten. Das Geschoss traf eine der wenigen ungeschützen Stellen. Die metallene Spitze drang in das rechte Auge des Mannes ein, bohrte sich durch das Fleisch dahinter und fast noch im selben Augenblick fiel der Getroffene mit einigen letzten Zuckungen zu Boden.

„Was ist hier los?“ Fragte Rufus hektisch mit einem leicht panischen Unterton in der Stimme.

„Anscheinend hat eine weitere Gruppierung herausgefunden wo sich Betrayal zur Zeit befindet.“ Mehr Zeit für Erklärungen blieb allerdings nicht, den der Tote war nicht alleine gekommen. Drei weitere Personen in einer ähnlichen Rüstung drängten sich durch den Eingang.

Helena hatte mittlerweile den nächsten Pfeil auf der Sehne und schoss auf einen der Krieger. Der Pfeil durchschlug den Brustpanzer blieb aber entweder im Wams stecken oder verletzte den Angreifer nicht sehr stark, den der getroffene schwang sein Katana mit einem wütenden Schrei in einer Halbkreisbewegung. Die junge Frau rollte sich nach vorne um dem Schlag auszuweichen und griff nach einem weiteren Pfeil um ihn in die fast ungeschützte Kniekehle ihres gegenübers zu rammen. Der Krieger tat ihr aber nicht den gefallen kurz stillzuhalten sondern rammte ihr das Knie samt Knieschützer ins Gesicht, so das sie benommen zurückrollte.

Währenddessen geriet auch Rufus in arge Bedrängnis. Einer der Krieger hatte sich ihm zugewandt. Allerdings attakierte er ihn nicht so wild und angriffslustig, wahrscheinlich hielt er den Jungen für keine große Gefahr. Leider eine sehr treffende Einschätzung. Rufus klammerte sich an Betrayal und versuchte das wenige an Mobilar was ihm zur Verfügung stand zwischen sich und den Gerüsteten zu bringen.

Der dritte Krieger, welcher sich zunächst erst auf Helena zubewegt hatte um seinen getroffenen Kameraden zu unterstützen, kämpfte indessen verzweifelt mit dem schwarzen Vogel, welcher ihn unbeirrt immer wieder Angriff. Zwar konnte der Rabe nichts gegen das Metall ausrichten aber der Baumwollwams hing bereits in großen Fetzen an der Rüstung herab und an den Innenflächen der Arme zeigten sich erste blutige Kratzer.

Die junge Frau versuchte die Benommenheit abzuschütteln und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie lag nun flach und mit dem Rücken auf dem Boden, ein sehr gutes Ziel für ihren Gegner. Dieser war sich seines Sieges nun scheinbar sehr sicher und hielt das Schwert stoßbereit in beiden Händen. Mit einem triumphierenden Aufschrei rammte er es nach unten, genau auf Helena Brustkorb gerichtet. Im letzten Moment schaffte sie es sich so weit zu Seite zu rollen, dass die Klinge nur ihren Oberarm streifte und ihr eine schmerzhafte aber eher ungefährliche Schnittwunde verpasste. Mühsam mobilisierte sie alle ihre Kräfte, stämmte sich in die Höhe, zog dabei einen kleinen Dolch aus ihrem rechten Stiefelschaft und rammte ihn unter der Gesichtsmaske des Kriegers hindurch in dessen Hals. Röchelnd brach ihr Opfer zusammen. Helena´s Oberarm blutete, ihr Herz hämmerte wie wild und ihr Atem ging stoßweise aber an verschnaufen konnte sie nicht denken. Lonán und Rufus brauchten ihre Hilfe.

Der Gegner des Raben war jedoch mittlerweile auch fast am Ende seiner Kräfte angelangt. Die vielen kleinen Kratzverletzungen forderten ihren Tribut und der damit verbundene Blutverlust schwächte den Krieger sichtlich. Zumal bekam er den flinken Vogel weder zu fassen noch konnte er ihn mit dem Schwert treffen. Er war so sehr auf das Tier fixiert, das er noch nicht einmal merkte wie ihn die junge Frau von Hinten ansprang und mit dem Dolch die weniger geschützten Teile des Körpers anpeilte.

Rufus bekam davon zunächst gar nichts mit. Er hatte alle Hände voll damit zu tun an der Wand zu stehen und das Buch zu umklammern. Der Junge hatte mittlerweile seine Fluchtroute in dem kleinen Raum voll und ganz ausgeschöpft und hatte zudem noch nicht einmal etwas zu seiner Verteidigung bei sich. Allerdings ließ der Krieger auf einmal von ihm ab. Er hatte den abnehmenden Kampflärm im forderen Bereich des Zimmers bemerkt und wandte sich nach seinen Gefährten um. Als er bemerkte das diese tot auf dem Boden lagen machte er sich bereit der jungen Frau entgegen zu treten. Diese hatte jedoch wieder ihren Bogen ergriffen und jagte noch mitten in der Drehung des Kriegers einen Pfeil durch dessen Helm. Diesmal durchschlug der Pfeil sämtliche Hindernisse und besiegelte somit das Schicksal des letzten Angreifers.

Erschöpft ließ sich Rufus erneute Retterin auf den Boden fallen und genoss die einkehrende Ruhe.

Rufus öffnete den Mund um etwas zu sagen als Lonán erneut einen warnenden krächzer von sich gab. Helena wirbelte mehr oder weniger kampfbereit herum. Alles was jedoch durch die Öffnung herein kam war ein kleines, rotgelbes etwas, was sich in das Regal bohrte, auf welchem der Rabe zuvor gesessen hatte.

Rufus sah Helena einen Augenblick lang fragend an aber nach ihrer Antwort wich dieser Gesichtsausdruck dem Entsetzen und der Panik.

„Scheiße, das ist ein Brandpfeil.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Trollfrau
2012-10-18T10:28:56+00:00 18.10.2012 12:28
Kartoffelsuppe für 2 Personen? zu geil. Ich musste so lachen. XD Ragout vom Dämon hört sich aber auch lecker an... irgendwie *ROFL*
Woher kenne ich das nur mit den Rezepten? War das nicht Fullmetal Alchemist?
Aber wie zum Geier sind diese Blechhaufen da hineingelangt? Sehr geschickt von dir, von jetzt auf Gleich derartig die Stimmung zu wechseln. Allerdings fällt es mir schwer zu glauben, dass ein Pfeil, aus dieser kurzen Entfernung eine derartige Schlagkraft entwickeln kann. Genau wie der Rabe, der wohl die Kraft eines Adlers zu haben scheint. ^^

Von:  Frostkatze
2012-03-01T22:31:18+00:00 01.03.2012 23:31
1. Du hast zu Beginn aus Helena's Sicht geschrieben, oder zumindest sie in den Vordergrund gerückt, springst aber leider zu schnell wieder auf Rufus über, gibst den Versuch einen anderen wichtigeren Charakter in den Mittelpunkt zu rücken kurzzeitig auf und wechselst an einer anderen Stelle wieder den Fokus, ob nun bewusst oder unbewusst.
2. Dann der Zahlencode. Er ist zwar einfach zu lösen aber passt meiner Meinung nach nicht wirklich in ein schnörkelig geschriebenes, altes Buch dass sich bisher verständlich mit seinem Hüter 'unterhalten' hat.
3. Die Scene, in der sie angegriffen werden kommt vielleicht ein wenig zu plötzlich. Woher will Lonán wissen was ihnen blüht? Wie hat er das überhaupt mitbekommen? Helena verschwendet zudem wohl keinen Gedanken daran, dass das Buch beschädigt werden könnte da sie Rufus nicht warnt. Sie könnte wenigstens 'Achtung!' oder so etwas brüllen.
4. Die neuen Feinde sind nicht verkehrt da eh geschrieben wurde dass sich viele Leute für das Buch interessieren, warum also nicht auch eine Art dunkler Ritterorden der nach Büchern wie Betrayal jagt? (Wobei mich die Beschreibung irgendwie an eine Samurairüstung erinnert.) Vielleicht ist der Ganzkörperpanzer ein wenig zu viel des guten. Ich stelle es mir ein wenig... schwer... vor mich in so einer Rüstung zu bewegen geschweige denn darin zu kämpfen egal wie gut man trainiert ist. Es sei denn es ist tatsächlich eine leichte Samurairüstung.
5. Des weiteren ist es schön zu lesen dass du Lonán nicht vergisst und ihn auch noch in den Kampf mit einbeziehst. Allerdings würde ein Rabe erst auf die Augen seines Feindes einhacken, andererseits ist Lonán kein normales Tier also belass es ruhig dabei.
6. Dann hätten wir da noch ziemlich am Anfang: Dann schüttelte er den Kopf, räusperte sich und lass (es heißt 'las', mit einem 's') einfach vor.
Als letztes noch: „Scheiße, das ist ein Brandpfeil.“ <-- Da dürfte wohl ein '!' hinkommen.

Ansonsten ist mir jetzt nichts weiter negatives aufgefallen. Ein guter Beitrag, wie immer.

Viel Erfolg bei dem WB.

lg Frostkatze =^__^=


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