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The Taste of a Love so Bittersweet

Sam/Dean
von

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Dispose of Shattered Dreams in the River of Tears

Hallo ihr lieben,

hier ist das nächste Kapi für euch. Es trägt mal wieder viel Leid in sich, aber bald schon werde ich euch einen kleinen Lichtblick gewähren. ;)
 

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar Stevielein und natürlich an die anderen für ihre Favos. Hab mich echt gefreut. ^^
 

Spoiler: Auch hier... noch keine.

Beta: Lilian-Angel, luxxon und kazztou - Mein persönliches Staraufgebot x)
 

Jetzt wünsche ich wieder viel Vergnügen! *Bier und Burger hinstell*

Eure Lee <3
 


 

~*~*~*~*~*~
 

Dispose of Shattered Dreams in the River of Tears ~ Entsorge zerschmetterte Träume im Fluss der Tränen
 

Manchmal fragt Dean sich, was Sam so treibt. Nur John kennt die Antwort, aber das Thema ‚Sam’ ist noch immer ein Tabu. Es ist bereits der zweite Geburtstag, den er irgendwo ohne sie verbringt. Vielleicht ist das auch besser so, denkt sich Dean. Schließlich haben sie nie wirklich gefeiert und wo auch immer Sam jetzt ist, ist sicherlich alles anders. Dean seufzt unmerklich.
 

"Stanford, Kalifornien…", wirft John zusammenhanglos in den Raum.
 

"Was?" Dean ist mehr als verwirrt.
 

"Dort studiert er." John nimmt den Namen nicht in den Mund und doch weiß Dean genau, wen er meint.
 

"Warum sagst du mir das auf einmal?"
 

"Ich bin immer noch dein Vater, Dean. Denkst du wirklich, du kannst mir was vormachen?"
 

Dean zuckt innerlich zusammen. Was?
 

"Glaubst du wirklich, ich wüsste nicht, wie sehr du deinen Bruder vermisst? Schließlich hat euch 18 Jahre lang nichts getrennt." Dean schluckt. Ach, das hat er gemeint. Seine sündhaften Gedanken beruhigen sich wieder. John geht zum Tisch, schlägt sein Tagebuch auf und nimmt einen kleinen, zerknitterten Zettel heraus. Den reicht er Dean.
 

"Seine Adresse. Wenn du jetzt losfährst, bist du sicher bis heute Abend da." Dean starrt erstaunt auf den Zettel. Die Möglichkeiten, die sich ihm hier bieten, sind unendlich. Plötzlich wäscht eine Welle des Zorns über ihn. Warum hat Dad ihm nicht schon eher gesagt, wo Sam ist? Er hat es ja anscheinend die ganze Zeit gewusst. Dean platzt fast der Kragen und zum ersten Mal seit langer Zeit möchte er sich auflehnen. Zum ersten Mal würde er John am liebsten eine reinhauen. Dieser verdammte, dickköpfige Bast—
 

"Du musst natürlich nicht fahren." Deans Kopf schnellt nach oben und er sieht fast ein wenig ängstlich aus. "Aber falls doch, dann treffen wir uns in einer Woche bei Bobby." John packt nebenbei schon wieder seine Sachen für den nächsten Job. Immer auf dem Sprung, stetig rastlos, ewig auf der Jagd. Dean hat das Gefühl, dass sein Dad sich wohl selbst auf dem Weg verloren hat. Er jagt die Vergangenheit und hängt dem nach, was er früher einmal war. Zu einem gewissen Anteil befürchtet Dean, auch einmal so zu werden. Wenn er das nicht schon ist.
 

"Also, was ist jetzt?" John zieht ungeduldig die Stirn in Falten.
 

"Ich… in einer Woche bei Bobby…" Dean kann seine Worte nicht finden, in ihm tobt ein Sturm aus Freude, Wut und Angst. "Und… das ist… kein Problem… für dich?"
 

Und zum ersten Mal seit Monaten sieht er ein Lächeln über das Gesicht seines Vaters huschen. Es ist so schnell wieder fort, dass Dean anfangs glaubt, nur einen Schatten gesehen zu haben.
 

"Bis nächste Woche." John klopft Dean im Vorbeigehen auf die Schulter, greift sich sein Tagebuch vom Tisch und verlässt ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Das war’s? Keine ewige Diskussion? Keine bissigen Kommentare? Keine bösen Blicke? Dean ist eindeutig irritiert und wie immer braucht er etwas länger, um das alles zu verarbeiten. Er ist sich nicht sicher, was er von dem Ganzen halten soll. Er will Sam sehen, ohne Frage. Seit zwei Jahren ist das sein sehnlichster Wunsch überhaupt. Doch was wenn Sam ihn nicht sehen will? Dean zögert, innerlich zerrissen.
 

Einige Zeit später sitzt er im Auto und rast den Highway nur ein kleines bisschen zu schnell entlang. Die Vorfreude hat ihn übermannt. Die ganze Zeit wollte er nichts weiter, als wissen, ob es Sam gut geht; sehen, was für ein Leben er jetzt führt; wieder mit ihm vereint sein. Dean kann sich schon gar nicht mehr erinnern, warum er gezögert hat, warum das Entscheiden so lange gedauert hat.
 

In weniger als acht Stunden durchquert Dean anderthalb Bundesstaaten. Er hält zwischendurch nur ein einziges Mal, aber nach fünf Minuten ist er schon wieder auf der Piste. Sehr viel eher als John vorausgesagt hat, erreicht Dean die Universitätsstadt. Doch anstatt sich gleich auf die Suche nach Sams Appartement zu machen, hält er erstmal am nächsten Diner. Dean kann unmöglich ohne körperliche und seelische Stärkung unter Sams Augen treten. Aber irgendwie ist ihm der Appetit vergangen, als die Kellnerin endlich seinen Lieblingsburger serviert. Seine Hände sind schwitzig und er zappelt nervös mit dem Bein. So aufgedreht war Dean seit der vierten Klasse nicht mehr, als Susan Barnes ihn küssen wollte. Oder vielleicht, als er zum ersten Mal Sam geküsst hat.
 

Der späte Nachmittag klingt gerade aus, als Dean noch schnell eine Flasche Whiskey im nächsten Supermarkt besorgt. Schließlich braucht er noch ein Geschenk. Es ist nur provisorisch, aber Sams Geburtstag ist inzwischen eher der nebensächliche Grund für Deans Anwesenheit. Er ist wegen des Geburtstagskindes hier. Dean grinst beinahe dämlich. Eigentlich müsste es seine Wangen schmerzen, aber er kann nicht aufhören. Und wieder, oder eher, immer noch tobt ein Sturm aus Unsicherheit, Freude und Furcht in ihm.
 

Es dauert gar nicht lange bis er das Viertel und schließlich Sams Haus gefunden hat. Dean parkt den Impala etwas abseits, so dass er die Straße im Blick hat. Er steigt nicht aus. Genau in diesem Augenblick hat die Angst seine Füße an den Boden und seine Hände ans Lenkrad gekettet. Oh Gott, Sams Haus, nur Meter entfernt. Er könnte da sein. Vielleicht auch nicht. Will er Dean überhaupt sehen? Wird er vielleicht wütend und stößt ihn weg? Dean klammert sich panisch fest und versucht tief durchzuatmen. Er kann das nicht. Doch er kann. Es ist Sam. Auf diesen Moment hat er zwei Jahre gewartet. Sam. Er liebt ihn. Das muss er ihm endlich ins Gesicht sagen.
 

Als Dean sich schließlich durchgerungen und beruhigt hat und gerade die Wagentür öffnen will, nimmt er am anderen Ende der Straße eine kleine Studentengruppe war. Er könnte schwören, dass der junge Mann in ihrer Mitte die gleiche Statur wie Sam hat. Und er hat Recht. Es ist Sam. Dean verharrt. Vielleicht sollte er lieber warten bis alle verschwunden sind und er seinen kleinen Bruder für sich hat. Er beobachtet das Geschehen weiter.

Sam ist definitiv größer geworden, seit Dean ihn zum letzten Mal gesehen hat. Falls das überhaupt möglich ist. Seine Schultern sind breiter, sein ganzer Körper sehniger. Er ist auf alle Fälle erwachsen geworden. Die Dinge, die Dean mit ihm anstellen könnte…
 

Die Gruppe löst sich langsam auf. Alles zerstreut sich in verschiedene Richtungen und nur Sam und eine üppige Blondine bleiben zurück. Etwas stört Dean, aber er kann es nicht festhalten. Und während Dean noch darüber nachdenkt, stellt sich die Kleine plötzlich auf die Zehenspitzen und küsst Sam. Miststück. Aber Sam wird ihr sicher gleich klar machen, dass er sich nicht für sie interessiert. Dean weiß es genau und setzt ein schelmisches Grinsen auf.
 

Doch Sam hat sich noch nie an die Regeln gehalten. Sam ist nicht Dean, er macht, was er will. Dean muss mit ansehen, wie Sam seine Arme um sie legt, sie an sich zieht und innig küsst. Zu innig für die offene Straße. Dann zieht er sie mit sich zum Haus und beide lachen ausgelassen. Dean kann es sogar hören, Sams Lachen. Er bekommt keine Luft mehr und Tränen schießen ihm in die Augen. Er lässt den Impala brutal aufbrüllen und rast mit quietschenden Reifen los. Dean glaubt im Rückspiegel zu erkennen, dass Sam sich nach ihm umgedreht hat, aber das ist jetzt auch egal. Er muss hier weg.
 

Das Ortsschild liegt bereits mehrere Meilen hinter ihm, doch Dean hat Schwierigkeiten sich zu kontrollieren. Er hat die Tränen noch vor dem Ausbruch runtergeschluckt und jetzt ist er wütend, eifersüchtig, so verletzt. Wie konnte Sam das nur tun? Was er, was Dean getan hat, war dazu da, den Schmerz zu unterdrücken… aber Sam ist glücklich. Er ist glücklich ohne Dean.
 

Es tut so weh. Dean hätte es wissen müssen. Natürlich war das, was sie hatten nicht real. Natürlich war es falsch. Sie sind Brüder. Sam ist es sicherlich leicht gefallen, einen Ersatz zu finden. Dean war nur ein Experiment. Dean ist ein Nichts. Für Sam. Seine Hände zittern wieder.
 

In den nächsten Nächten stürzt Dean sich in ein tiefes Loch aus Alkohol, Sex und Depression. Eine Woche ist nicht genug, aber sie muss reichen. Am vorletzten Tag komponiert Dean sich zu seinem neuen alten Ich - unnahbar, mysteriös und rastlos. Dann fährt er zu Bobby.
 

Als Dean in Sioux Falls eintrifft, ist sein Dad schon dort. Er stellt keine Fragen, aber ist spürbar erleichtert. Bobby begrüßt Dean herzlich, aber er weiß nur zu gut, dass in Johns Gegenwart nichts über den verlorenen Sohn zu erfahren ist. Dean hat Glück. Er hätte sich jetzt unmöglich noch einmal diesem Schmerz und dieser Verzweiflung aussetzen können. Dean schämt sich für seine Feigheit. Er zieht sich sofort zurück, sucht sich Arbeit und geht den anderen aus dem Weg. Keiner stellt sein Verhalten in Frage.
 

Und wieder ist Dean völlig allein. Sam hat ihn vergessen und die Hoffnung ihn verlassen.
 

Er verschließt endgültig sein Herz vor der Welt.
 


 

~*~*~TBC~*~*~
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  masa
2012-05-31T22:07:29+00:00 01.06.2012 00:07
armer dean...schnief....
der arme kerl hat es nicht leicht bei dir,oder?
die ff ist jedoch klasse also mach weiter so^^


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