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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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IV. Episode: Hearts on fire (13)

Leise knisterte das Lagerfeuer. Immer wieder stiegen kleine Flöckchen in die Höhe und verglühten in der Morgendämmerung. Holly kuschelte sich in Alex‘ Jacke und in seinen Arm und betrachtete das züngelnde Spiel des Feuers. Die Beine angezogen, schlang sie ihre Arme darum und schloss mit einem kleinen Seufzen ihre Augen. Alex lehnte seine Stirn gegen ihre Schläfe und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf, die Arme fest um ihren Oberkörper geschlungen.

„Wer hätte das gedacht…“, atmete sie einmal tief durch.

„Was denn? Hmm?“

„Na das du so ein Kerl bist, der mit ein paar Stücken tatsächlich ein Lagerfeuer machen kann.“, lächelte sie ein bisschen und beobachtete das Spiel der Flammen. Sie verschlangen sich gegenseitig, wanden sich ineinander und strahlten eine herrliche Wärme aus.

„Ich war früher oft mit meinem Sohn campen.“

Holly spitzte ihre Ohren und drehte ihren Kopf zur Seite, um Alex besser anschauen zu können. „Du hast einen Sohn?“

„Ja. Saxon. Er ist jetzt 14 und findet campen eher uncool. Außerdem lebt er nicht bei mir, sondern in Australien. Ich sehe ihn nur zweimal im Jahr für jeweils eine Woche.“, seufzte Alex auf.

„Streit mit seiner Mom?“

„Nein. Eigentlich nicht. Wir waren jung und haben irgendwann festgestellt, dass wir unterschiedliche Ziele im Leben haben. Sie hat sich auf ihre Karriere gestürzt und ist jetzt eine erfolgreiche Chirurgin. Ich habe Schauspiel studiert. Saxon ist anfänglich immer zwischen uns hin und her gependelt, bis es Saoirse von Sydney zurück nach Canberra zog. Dort ist Saxon mitunter bei seinen Großeltern aufgewachsen und ich hab ihn so oft besucht wie ich konnte.“, erzählte er ein kleines bisschen.

„Also habt ihr noch ein gutes Verhältnis?“

„Saoirse und ich? Ja. Wir haben das geteilte Sorgerecht und ich kann sie jederzeit anrufen, wenn ich Saxon besuchen will. Es ist nur ein wenig komplizierter geworden, seit ich ausgewandert bin.“, lächelte er und streichelte Holly sanft über den Oberarm.

„Vermisst du ihn nicht.“

„Oh doch, sehr sogar. Er ist der Mittelpunkt meines Universums. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, nach Amerika zu gehen. Aber es war zugleich auch die Beste, die ich treffen konnte.“

„Warum?“

Alex hob seine Schultern an und wirkte etwas nachdenklicher. Er starrte vor sich hin. Das Feuer knisterte und er brauchte um die richtigen Worte zu finden. „Weil ich in Australien nicht mehr glücklich war. Sicher, es war meine Heimat, aber mir fehlte die Verbundenheit zum Land. Seit Jahren war ich auf der Suche nach einem Ort, an dem ich glücklich werden kann. Hier habe ich das gefunden. Ich bin geweiht worden, habe einen hawaiianischen Namen und ein zu Hause. Zwar trennt mich und meine Familie eine große Distanz, doch im Herzen sind wir stets verbunden.“ Ein kleines Lächeln glitt über seine Züge. Holly seufzte auf und senkte ihren Kopf um ihren Blick im Feuer zu verlieren.

Seine Hände wanderten über ihre Unterarme und er zog sie fester an sich heran, küsste ihre vollen Lippen und schmiegte sich an sie. „Hör auf…“, nuschelte er schließlich.

„Was…? Du bist doch derjenige, der mich küsst…“, protestierte sie.

„Ich meinte auch nicht das, sondern, dass du damit aufhören sollst dir ständig so viele Gedanken zu machen, anstatt das Leben zu genießen.“, meinte Alex, sein Kinn an dem Ihrigen liegend. Ihre Nasenspitzen berührten sich und noch einmal stahl er ihr einen kleinen Kuss.

„Ich mache mir über viele Dinge Gedanken, Alex…“

„Und genau das ist falsch. Heute hast du dich fallen lassen. Den ganzen Abend – und einen Großteil der Nacht. Ohne darüber nachzudenken. Du hast einfach nur genossen und gelebt …“

„… und geliebt.“, seufzte Holly auf und vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge.

Alex grinste süffisant. „Oh ja … und wie.“, raunte er.

Sein Rücken wies deutliche Spuren des vergangenen Liebesspiels auf. Anscheinend war Holly eine kleine Raubkatze – eine kleine, überaus ausgehungerte Raubkatze!

Ein paar Motorengeräusche aus der Ferne ließ das Liebespaar aufhorchen. „Fünf Uhr…“, seufzte Alex.

„Was ist um Fünf?“

„Einige Menschen fahren zur Arbeit. In einer Stunde wird die Straße voll sein…“

Holly sah den Hügel hinauf. In der Ferne sah sie die Lichter von Autos, die schnell die Straße entlang sausten.

„Dann sollten wir wohl langsam zurück…“

Es dämmerte bereits und obwohl sie die Nacht nicht ein kleines bisschen geschlafen hatte, fühlte sich Holly unglaublich ausgeruht und erfrischt!

„Ja… vermutlich hast du Recht.“ Alex erhob sich schweren Herzens und entließ Holly aus seinen Armen. Schweigend sammelte er seine Schuhe ein, zog sie sich über. Die Decke landete im Leuchtturm und die Tür wurde verriegelt. Holly stand noch immer am Strand und sah hinaus auf das Meer.

„Holly.“, rief Alex. Sie reagierte nicht. Die Arme vor der Brust verschränkt beobachtete sie die Wellen, die über den Sand glitten und kleine Muster in diesen zeichneten. Am Horizont war das erste Glühen der Morgensonne zu sehen. Langsam schob sie sich in die Höhe und verscheuchte die Dunkelheit. Alex näherte sich Holly und platzierte seine Hände auf ihren Schultern.

„Kommst du?“, fragte er nach und atmete die klare Morgenluft ein.

„Ich habe wohl keine andere Wahl.“, murmelte sie und löste sich von dem unglaublichen Anblick von Sonne, Meer und Himmel. Alles war im Einklang, ein absolut faszinierendes Naturschauspiel. Den Arm um Hollys Schultern gelegt, schlenderten sie zusammen den kleinen Weg zurück. Das verlassene Motorrad wartete bereits. Kein Anzeichnen eines fremden Autos war zu sehen. Sie waren hier ganz alleine.

Alex startete die Maschine und nur wenige Minuten später befanden sie sich auf den Rückweg nach Honolulu.

Immer heller begann der Himmel zu strahlen. Das sanfte blau wurde von ein paar kleinen Wolken unterbrochen. Durch die warmen Sonnenstrahlen färbten sie sich in rosa, lila und orangene Wölkchen, die über Honolulu hinweg glitten. Den Himmel erobernd strahlte die Sonne und verlieh der Stadt einmal mehr ein warmes Glühen. Die sanfte Morgenröte überzog den ganzen Himmel, weckte Mensch und Tier. Holly hielt sich an Alex‘ Hüfte fest und beobachtete den unglaublich mystischen Sonnenaufgang, der sich ihr gerade bot. Warmes Licht, durchströmte sie! Jetzt gerade, genau in diesem Moment ging es ihr gut. Rasch zogen die kleinen Wolken über ihren Kopf hinweg und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Die Hochhäuser von Honolulu rückten in ihr Sichtfeld. Im Hintergrund der hohe Diamond Head und zuletzt das glitzernde Meer. Wie kleine Stecknadelpunkte aussehend, stürzten sich bereits die Surfer in das warme Wasser und genossen den Morgen auf ihre ganz eigene Weise. 

Der Strand von Waikiki lag direkt vor ihnen, zog sich durch ganz Honolulu und hieß schon zu so früher Stunde die Bewohner der Stadt willkommen.  Noch hatten sich die meisten Touristen in ihren Betten vergraben und so gehörte der Morgen den Bewohnern Honolulus. Alex drosselte die Geschwindigkeit, wurde langsamer und stoppte vor dem Royal Hawaiian, einem der edelsten Hotels der Insel!

Der große rote Bau wirkte fast wie ein kleiner Palast! Die Palmen wanken ihnen geradezu zu. „Da wären wir …“, lächelte Alex.

Holly schwang ein Bein von dem Motorrad und warf einen flüchtigen Blick in Richtung des Blaulichts, das sie am Rande wahrnahm. Sie erstarrte. Ein Streifenwagen des Honolulu Police Department und zwei eifrig diskutierende Männer, die mit den Polizisten scheinbar eine kleine Auseinandersetzung hatten.

„Oh oh…“, nuschelte Holly leise.

„Was meinst du mit Oh oh?“, fragte Alex, als just in dem Moment einer der hochgewachsenen Kerle Holly erblickte. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und die Zornesröte schoss ihm ins Gesicht. Vorbei war die traute Zweisamkeit, die friedliche Ruhe des Morgens!

„Was ist los?“, fragte Alex irritiert, als der Mann auch schon auf sie zukam. „Wer ist das?“ Eine Frage, die überflüssig war. Er konnte sich denken, wer diese beiden Kerle waren!  

„Mein Bodyguard…“, seufzte Holly leise auf und bestätigte Alex‘ Vermutung!

„Oh…“ Alex sah fragend zu Holly und dann wieder zu dem Schrank von einem Mann, der auch keine Anstalten machte, mit seinem Zorn hinterm Berg zu halten!

„Wo zum Henker warst du!!“, polterte der hochgewachsene, breitschultrige Mann auch schon los, als er bis auf wenige Schritte an sie heran gekommen war. „Deine Mutter ist krank vor Sorge.“

Holly nickte und drückte Alex den Helm gegen die Brust. Kein Abschiedskuss, kein Abschiedswort. Mit schuldbewusst gesenktem Haupt schlurfte Holly den Weg zum Hotel, vorbei an ihrem zornigen Bodyguard, zurück in ihr Gefängnis. Der Mann – dessen Gesicht ein wenig an eine Perserkatze erinnerte – sah mit Zornesfalte auf der Stirn zu Alex. Prüfend ließ er seinen Blick über den Schauspieler gleiten

„Halten Sie sich fern von ihr.“, knurrte der Bodyguard.

Alex hatte den Helm von seinem Kopf gezogen und blinzelte mehr als verwirrt. „Ich denke Holly ist alt genug um selbst zu entscheiden, wen sie in ihrer Nähe hat.“ Der Australier straffte seine Schulter und reckte sein Kinn ein bisschen nach vorne. Garantiert zeigte er keinen Anflug von Angst vor diesem Kerl!

„Garantiert schafft sie das nicht.“, fuhr der Mann Alex schroff an. Der Bodyguard hob seine Oberlippe an, schüttelte seinen Kopf und drehte Alex den Rücken zu, um seinem Schützling zu folgen. Alex seufzte auf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Das darf doch nicht wahr sein! Dabei hat der Tag so gut angefangen…“ In einem Moment hätte er noch vor Glück strahlen können und im nächsten legte sich die leise Verzweiflung über ihn.

Er schüttelte seinen Kopf, zog den Helm über und fuhr lieber schnell weiter, denn mittlerweile hatten auch ein paar Paparazzi die Szene bemerkt. So war es Zeit nach Hause zurückzukehren, wobei ihm der eigenartige Abschied von Holly nicht aus dem Kopf ging und auch die leichte Sehnsucht nach der Sängerin blieb in seinem Herzen bestehen.



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