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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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V. Episode: Missing you (20)

Alex rauschte aus dem Auto, ins Haus und verschwand in seinem Arbeitszimmer. Finley sah ihm einfach nur schweigend hinterher.

„Was hat er denn jetzt für Probleme…“, fragte Ryan nach. Er ahnte nichts von dem kleinen Deal zwischen Alex und Brandon. Wüsste er davon, hätte er seinen Protest laut gemacht! Ein Schützling im Haus reichte ihm, da brauchte er nicht noch den Megastar schlechthin. Ryan steckte sich eine Zigarette an, zog an dem Glimmstängel und atmete erleichtert durch. Finley versenkte seine Hände in den Hosentaschen.

„Ich schau nach ihm…“, murmelte er leise und schlenderte die Stufen des geräumigen Hauses nach oben, klopfte mit dem Knöchel gegen das glatt geschliffene Holz der Tür und sah abwartend zu Alex.

„Hältst du das für so eine gute Idee, Brah?“

„Was meinst du?“

„Holly hier aufzunehmen.“

Alex warf ihm einen fragenden Blick über die Schulter hinweg zu und zuckte mit diesen. „Was soll daran falsch sein. Irgendwer muss ja für sie da sein…“, murmelte Alex.

„Nur um das alles ganz genau auf den Punkt zu bringen. Du – als Medikamentenabhängiger – willst jemanden bei dir aufnehmen, der beinahe an einer Überdosis gestorben wäre …“, brachte Finley seine Sorge ohne große Umschweife auf den Punkt.

Emsig durchwühlte Alex einen Karton mit diversen Akten und stoppte abrupt.

„Ich bin nicht süchtig.“

„Was dann?“

„Ich nehme nichts mehr.“

„Alex.“, rollte Fin mit den Augen, verpasste der Tür einen kleinen Schubs, sodass sie mit einem leisen Knall ins Schloss fiel.

„Finley, ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich nichts nehme.“

„Und du hast auch nirgendwo Reserven versteckt, auf die du im Notfall zurück greifen kannst.“, meinte Finley mit einem kleinen Nicken. Er studierte nicht umsonst Psychologie. Er kannte sich mit dem typischen Suchtverhalten aus und sein Bruder war definitiv ein Abhängiger! Alex knirschte mit seinen Zähnen

„Ich leg sie eben in den Tresor.“

Fin schnaubte. „Du benimmst dich wie ein kleines Kind!“, fuhr er seinen Bruder zornig an und ballte seine Hände zu Fäusten. Fest gruben sich die Fingernägel in seine Haut.

„Mache ich überhaupt nicht.“, brummte Alex und blätterte weiter durch ein paar Akten.

„Was ist, wenn sie hier an deinen Notvorrat kommt. Glaubst du, dass du dir das irgendwann verzeihen könntest?“, fuhr Finley fort und lehnte sich an den Schreibtisch um Alex etwas zu beobachteten.

„Finley, sie wird bei ihrer Mutter zu Grunde gehe und ich habe meinen Schmerzmittelkonsum unter Kontrolle.“

„… sagt der Junkie…“

Alex zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete seinen kleinen Bruder herausfordernd, hob seine Hand mahnend an. „Ich werde nichts tun, was sie in Gefahr bringt. Ich habe fast alle meine Tabletten verbrannt und runtergespült. Ich habe einen Notvorrat und den braue ich auch, wenn die Schmerzen schlimmer werden.“

„Welche Schmerzen? Du bist seit Monaten gesund!“, schlug ich Finley gegen die Stirn. Weshalb musste sein Bruder nur mit so einem gigantischen Dickkopf gesegnet sein? Das machte ihn wahnsinnig!

„Wäre ein erneuter Entzug nicht klüger? Du warst damals zu kurz in der Entzugsklinik….“

„War ich überhaupt nicht! Es war eine schlimme Zeit für mich und ich bin heil froh nicht mehr dort zu sein. Ich bin darüber hinweg. Sieh die Tabletten einfach nur als Sicherheit. Ich brauche das.“

„Was du brauchst ist professionelle Hilfe und keine selbstmordgefährdete Sängerin!“

Alex drehte sich zu Finley um und platzierte seine Hände auf dessen Schultern. „Ist es so unrealistisch, für dich so unvorstellbar, dass ich Holly brauche, damit endlich die Wunden in meinem Leben heilen? Ich kann dir nicht erklären, was diese Frau in mir auslöst, doch es sind Gefühle, die ich so noch nie vorher gefühlt habe. Sie ist etwas ganz besonderes und so lange ich weiß, dass sie leidet, regiert nur Schmerz in meinem Herzen. Vielleicht brauche ich keine Therapie und keine belehrenden Worte, um wieder gesund zu werden und meine Tablettensucht hinter mir zu lassen, sondern nur Holly. Ich vermisse sie. So unglaublich, dass ich ständig nur an sie denke und mich nur dann beruhige, wenn ich entweder eine Tablette nehme, oder ihrer Stimme lausche. Sie ist mein Heilmittel und vielleicht, Finley, ist es möglich, dass wir gegenseitig unsere Wunden heilen. Ich glaube, dass der Glaube daran, dass wir überleben können, das ist was uns überleben lässt… ich glaube, dass Holly und ich das zusammen schaffen können. Solange ich nicht weiß, wie es ihr geht, wird es meiner Seele auch nicht wieder gut gehen.“, sprach Alex mit deutlichem Nachdruck.

Finley hob eine Augenbraue und schürzte seine Lippen.

„Dem hast selbst du nichts entgegen zu setzen, du kleiner Zweifler. Und jetzt lass mich arbeiten, ich muss was vorbereiten.“

Fin seufzte. Leider hatte sein Bruder Recht. Er konnte auf diese Worte nichts antworten, denn sie klangen so unwahrscheinlich wahr.

„Was bereitest du vor…“

„Wirst du irgendwann sehen.“

„Ach komm. Jetzt lass die Geheimniskrämerei.“, seufzte Finley. Alex schüttelte seinen Kopf.

„Wolltest du nicht mal wieder Grace besuchen.“

Finley hob seine Augenbrauen.

„Du musst nicht ständig auf mich aufpassen. Ich hab jetzt was zu tun…“

„Du weißt noch nicht mal, wann der Bodyguard Holly vorbei bringt.“

„Und gerade deshalb muss ich vorbereitet sein.“, erklärte Alex mit einem kleinen Schmunzeln und zupfte einige Prospekte aus einem Ordner.

Finley schnalzte mit der Zunge.

„Jetzt geh schon. Ein wenig Sex könnte dir mal wieder gut tun.“, grinste Alex breiter.

„Dir auch.“, murmelte Finley und schritt in Richtung Tür, ohne noch weitere Wiederworte anzubringen. Schien sowieso sinnlos zu sein! Alex blieb alleine zurück, stürzte sich in eine Aufgabe, die seine ganze Aufmerksamkeit forderte und ihn alles andere vergessen ließ.

 

 

Holly lag versunken in ihrem Kissen auf dem unbequemen Krankenhausbett und verfolgte gespannt eine Verfolgungsjagd von Steve McGarrett und Daniel Williams. Fehlten nur noch ein paar Chips oder ein bisschen Popcorn, um das Kinogefühl hervorzurufen. Wenig später beobachtete sie mit halb offenem Mund, Steve, der aus dem Meer empor stieg, wie eine kleine Traumgestalt. Fasziniert betrachtete Holly sein Muskelspiel und versank mehr und mehr in ihrer kleinen Traumwelt, dachte an Alex, an das ungeborene Kind, schob die dunklen Wolken einfach beiseite. Nach einer weiteren Folge erlosch das Bild und sie legte die Steuerung beiseite, lauschte der Stille und schloss ihre Augen.

„Es ist vorbei … so vorbei.“, flüsterte sie zu sich selbst und strich sich über den dünnen Bauch. Es war schon fast so, als könne sie das kleine Leben in sich heranwachsen fühlen. Es war da. Das wusste Holly. Und seit sie es wusste, war kein Platz mehr für trübe Gedanken. Ein kleines Klopfen ließ sie aufhorchen.

Brandon streckte seinen Kopf zur Tür herein und sah sich kurz um. „Alles in Ordnung, Kleine?“

Holly schürzte ihre Lippen. „Ist sie weg… wirklich weg??“, fragte sie leise nach.

„Ich habe sie direkt zum Hotel zurück gefahren und ihr untersagt, sich dir vorerst zu nähern.“

„Sie ist also wirklich … wirklich absolut weg…?“, flüsterte Holly nochmal.

„Ja. Sie ist weg.“

Zittrig strich sich Holly durch ihre Haare, sie biss sich auf die Unterlippe und ließ ihren Blick schweifen. „Sie ist wirklich weg… ich … ich bin frei….“ Die Tränen schossen ihr in die Augen und mit einem Mal durchflutete sie die unglaubliche Entlastung. Die Fesseln gelöst fielen die Ketten mitsamt der schweren Last von ihren Schultern.

„… Kleine…“ Brandon huschte heran und ließ sich neben ihr auf das Bett fallen. Sanft zog er sie in seine Arme und hielt die aufgelöste Sängerin fest. Sie krallte sich in sein Oberteil und ließ den Tränen der Erleichterung freien Lauf.

Sie drückte ihn von sich, legte die Hände auf ihr Gesicht und weinte leise.

„Sie war nie gut für dich…“

„Sie ist meine Mom….“, stieß Holly mit belegter Stimme aus.

„Alle Liebe der Menschen muss erworben, erobert und verdient, über Hindernisse hinweg erhalten werden. Die Mutterliebe allein hat man unerworben und unverdient.“, raunte Brandon und streichelte liebevoll über ihren dunklen Haarschopf. „Deine Mom hat immer nur gefordert und nie gegeben. Es wird Zeit, dass du das Nest verlässt und zu fliegen beginnst. Nur dann kannst du erfahren ob du fallen oder fliegen wirst…“ Brandon umfasste ihre Handgelenke und zog diese von ihrem Gesicht. Sie schniefte auf. Er tippte mit dem Zeigefinger gegen ihre Nasenspitze.

„Ich weiß nicht, was ich jetzt ohne sie machen soll…“, gestand sie ihm leise.

„Ganz einfach. Du wirst selber eine Mutter und du wirst auf dein Herz hören um irgendwann jemanden zu sagen: Du hast mein Leben verändert. Ich will nie wieder ohne dich leben. Wir machen oft Pläne in unserem Leben und das alles geht immer wieder aufs Neue nach hinten los. Wir können nicht bestimmen, wohin uns das Schicksal führen wird, Holly. Dir wurde jetzt eine neue Aufgabe geschenkt und dieser musst du mit all deiner Liebe gegenübertreten und ich weiß, dass du das kannst. Auch ohne deine Mutter. Sie hat zwar viel für dich getan. Aber glücklich werden kannst du nur auf deine eigene Weise.“, lächelte er ihr zur.

„Du hättest Poet oder so was werden sollen.“, schniefte Holly und boxte ihm in die Seite. Brandon lachte auf und drückte ihr einen Kuss auf den Haarschopf.

„Ich habe übrigens einen neuen Aufenthaltsort für dich ausfindig gemacht.“, verkündete der Bodyguard. Er streckte sich ausgiebig und erhob sich von dem Bett.

„Der da wäre…“

„Dort, wo dich keine Presse vermuten wird.“, grinste er mit einer geheimnisvollen Miene, zwinkerte ihr doch glatt einmal zu.

„Wo…?“, wollte Holly neugierig wissen.

Brandon nickte auf den Nachttisch, auf dem noch immer der unberührte Kuchen wartete. „Iss den Kuchen und ich gebe dir einen Tipp.“

„Das ist Erpressung!“, maulte Holly sofort.

„Mir egal.“

Der Bodyguard schlenderte zum Fenster und ließ sich dort auf den Sims fallen. Mit einem schweren Seufzen nahm sich Holly den Pappteller. „Hast du es schon einmal gesagt?“

„Was?“ Aufmerksam sah er wieder zu ihr. „Du hast mein Leben verändert Ich will nie wieder ohne dich sein…“

Brandon schüttelte seinen Kopf.

„Auch nicht Savana?“

„Nein.“

„Warum?“

„Weil dafür erst noch die Zeit kommen muss.“, zwinkerte er ihr zu und dachte ein wenig verträumt an seine Lebensgefährtin, die gerade irgendwo auf der Welt unterwegs war und Werbung für irgendwelche kleinen Kostüme machte. Seine Schönheit – wie er sie immer betitelte – war eine Modedesignerin. Ohne Holly wäre er diesem Stern wohl nie begegnet. Allerdings lebten sie zum Teil weit voneinander getrennt, hatten kaum noch gemeinsame Zeit im Jahr…

„Solltest du aber.“, mampfte Holly.

Brandon hob seine Schultern. „Wirst du es ihm sagen?“

„Wem?“

„Alex…“

Holly wackelte mit ihrer Nasenspitze und legte ihren Kopf auf die Seite. „Möglich.“, lächelte sie leicht.

 

 
 

Wir kommen allein auf die Welt,

wir leben allein, wir sterben allein.

Nur Liebe und Freundschaft

können uns für einen Augenblick

die Illusion verschaffen,

nicht allein zu sein.
 

(Orson Welles)
 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sabine
2012-11-04T14:08:59+00:00 04.11.2012 15:08
Sehr schön beschrieben, wie Alex erzählt warum er Holly braucht, warum beide sich brauchen, mal abgesehen davon das sie sich lieben, beide verstehen was in dem anderen vorgeht.
Bin gespannt wie es bei Alex zuhause weitergeht und wie er aufnimmt, das er Papa wird. Bitte schön weiterschreiben,


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