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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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X. Epiosde: Whispers in the dark (44)

Es polterte!

Holz splitterte und ein lauter Knall ertönte, etwas Nasses traf auf ihr Gesicht und Julian bäumte sich auf. Den Blick starr blinzelte er ein paar Mal und drehte sich wie in Zeitlupe langsam um. Seine Brust färbte sich rot und schon tropfte immer mehr Blut aus der Wunde, auf die er seine Hand presste. Er starrte nach hinten. Ein Mann mit erhobener Waffe stand im Türrahmen. Schmerz zog durch das Gesicht von Julian. Er verlor das Messer und kippte zur Seite, regte und bewegte sich nicht mehr.

Holly rutschte wimmernd und mit weit aufgerissenen Augen zurück, die Hände auf den Mund gepresst und starrte zu der Gestalt im Türrahmen. Mit wenigen Schritten war er bei ihr, zog die zitternde Gestalt vom Bett auf seine Arme. Holly wimmerte auf. „Chris … Chris…?“, zitterte sie am ganzen Leib!

„Alles okay, ich bin hier… Kleine!“, verkündete er und hob das Leichtgewicht auf seine Arme, trug sie aus dem Raum und kehrte der Leiche den Rücken. Die Augen starr lag Julian regungslos auf dem Bett. Jegliches Leben war aus ihm verschwunden. Einige Polizisten stürmten an ihnen vorbei in das Zimmer. Holly nahm von all dem keine Notiz mehr. Sie vergrub ihr Gesicht in der Halsbeuge des Mannes, der sie aus dem Zimmer trug und die Stufen nach unten schritt….

„Atme. Atme einfach nur tief durch. Ich bin hier.“, raunte er ihr zu. Holly nickte und holte tief Luft und verlor so viele Tränen. Das salzige nass tränkte das Oberteil des Mannes, der sie aus dem Hotel trug und sich dabei reichlich wenig um das Blitzlichtgewitter kümmerte. Sicher hielt er sie bei sich und bellte den Reportern ‚Kein Kommentar‘ entgegen!!

Ein Wagen fuhr vor, in dem die junge Frau verstaut wurde. Er schwang sich hinter das Steuer – ließ den vorherigen Fahrer einfach auf der Straße stehen - und fuhr mit quietschenden Reifen los.

„Du stehst unter Schock.“, stellte er fest und warf ihr einen kurzen Blick. Sie zitterte am ganzen Leib, wippte etwas mit dem Oberkörper hin und her und heulte immer wieder auf.

„Was ist passiert?? Ich will nicht mehr … Chris…..!“, rief sie verzweifelt.

„Du musst aber!“, gab er knapp zurück und lenkte den Wagen durch den Stadtverkehr, nahm dabei herzlich wenig Rücksicht auf irgendwelche Verkehrsregeln. Er deutete auf das Handschuhfach. Mit zittrigen Fingern drückte sie den Knopf. „Atme!“, befahl er.

Eigentlich eine alte Einkaufstüte griff Holly den braunen Beutel und legte die Öffnung auf ihren Mund. Immer schneller wurde ihre Atmung, bevor sich langsam Ruhe abzeichnete. Sie schluckte. Immer wieder tropfte eine Träne aus ihren Augenwinkeln zu Boden.

„Gut.“, sprach der hochgewachsene Mann. Er stellte das Radio auf einen klassischen Musiksender und starrte verbissen auf die Straßen. Holly atmete. Zu mehr war sie gerade nicht fähig! Sie bekam auch gar nicht mit, wie sie in ein Hotelzimmer getragen und in ein Bett gelegt wurde. Ihr Körper war viel zu erschöpft, unfähig noch weiter zu handeln oder etwas von den Ereignissen zu begreifen.

 

 

Die Sonne schickte ihre Strahlen über den Regenwald. Schon in den frühen Morgenstunden sorgte sie für eine drückende Schwüle im gewaltigen Wald von O’ahu und schon mit den ersten paar Sonnenstrahlen hatten sich die Männer aufgerafft um weiter ihres Weges zu ziehen. Es war der vierte Tag, den sich die beiden Männer durch die Wildnis kämpften und dabei immer mehr an ihre Grenzen gerieten. Starr den Blick nach vorne gerichtet, kämpfte sich Alex seinen Weg durch das dichte Unterholz und scheuchte einen Moskito nach dem anderen von sich. Diese kleinen Biester rochen den Schweiß, der über seine Haut perlte und saugten nur zu gerne von seinem Blut. Die feuchte Schwüle der Luft sorgte dafür, dass die Hitze fast unerträglich wurde. Ryan hustete leise und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.

„Alles okay?“, fragte Alex leise und ließ seinen Blick zu seinem Bodyguard wandern.

Durch das dichte Geäst der Bäume drangen laute Töne, das immerwährende Plätschern der Wassermassen, die sich ihren Weg zwischen Steinen hindurch bahnten und mehrere Meter in die Erde stürzten – ein Wasserfall.

„Ja. Alles in Ordnung.“, raunte Ryan und hob seinen Blick gen Sonne. Mit der Hand bildete er einen Schirm und mit einem Seufzen dachte er wieder nach, versank geradezu in seiner Gedankenwelt.

„Ryan … Ryan …“, rief er und stieß seinen Bodyguard an.

Dieser war vollkommen in Gedanken versunken und brauchte ein paar Sekunden, bevor er zu Alex sah.

„Wieso kein Bad im Wasserfall?“, fragte er nach und deutete in Richtung des lauten Plätscherns.

„Weil wir nicht wissen mit welchen Keimen es in Berührung gekommen ist…“, murmelte Ryan und ließ sich erschöpft ein paar Momente auf dem Felsen nieder.  Er hatte sich schon oft in heiklen Situation befunden, ausgesetzt im Irak, abgeschottet und angeschossen in Afghanistan. Aber das hier war anders. Er war in keiner Kriegssituation. Es war ein Wald, den er nicht einschätzen konnte. Im Irak wusste er alles über die Beschaffenheit des Landes, wusste, auf was er zu achten hatte, aber auf das hier fühlte er sich noch immer nicht vorbereitet.

„Ich habe nicht vor das Zeug zu schlucken, aber noch schmutziger können wir nicht mehr werden. Wir schauen aus, als ob wir uns im Dreck gesuhlt hätten.“, stellte Alex nüchtern in Anbetracht der Situation fest. Genervt kickte er einen Stein beiseite. Sein Magen knurrte. Nur hin und wieder eine Frucht. Mehr hatte Ryan ihm in Anbetracht der Situation nicht zugestanden.

„Du kannst dich duschen, sobald wir in Honolulu zurück sind und jetzt komm weiter.“, mahnte Ryan und erhob sich schweren Herzens von dem überaus bequemen Stein.

Die Männer schlurften weiter…

„Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass dieser Walt so groß ist.“, stellte Alex mit einem Seufzen fest. „Ich bin ab und an durch einen Teil davon mit dem Motorrad gefahren.

Ryan wischte sich über die Kratzer auf seiner Wange. Dank der feuchten Luft begannen die Wunden gar nicht erst zu heilen. Blut blieb an seinem Ärmel kleben und er sah mit einem kleinen Seufzen zu Alex. „Ich glaube, dass wir richtig tief im unberührten Teil der Insel sind und ich sage es nicht gerne, wir sind nur zu Fuß unterwegs und dank dem dichten Unterholz auch nicht besonders schnell.“ 

„Ja ich weiß. Glaubst du, wir werden das überleben?“, fragte Alex.

„Bleibt uns denn eine Wahl? Ich habe keine Lust in diesem elendigen Wald zu verrecken und ich lasse garantiert nicht zu, dass du stirbst.“, rief Ryan seinem Schützling zu. „Immerhin kann ich dann vergessen, dass ich jemals wieder einen Job bekomme.“ Ein kleines Grinsen huschte über seine Lippen und auch Alex kam nicht umhin etwas zu schmunzeln. Der tupfte sich ein bisschen Blut aus seiner Augenbraue und folgte Ryan.

„Wusstest du, dass hier Jurassic Park gedreht wurde?“, sprach Alex mit einem Mal.

Ryan stöhnte auf. „Danke. In Anbetracht der Situation, dass wir seit geraumer Zeit unser Blut auf dem Waldboden verteilen, beruhigt mich das jetzt ungemein.“, zischte er seinem Schützling zu. Alex hob seine Schultern. Es war nicht leicht mit seinem gereizten Bodyguard Konversation zu betreiben.

„Sag bloß du hast Angst?“, fragte Alex und schlug sich auf die Wange, als eine Mücke dort ganz frech Platz genommen hatte. Ein leiser Fluch verließ seine Lippen.

„Nein, habe ich nicht, aber das Gefühl ist anders… sollte mir ein T-Rex über den Weg laufen, glaub mir, ich werde dich Opfern.“, schnalzte Ryan mit der Zunge.

Eigentlich war es gar nicht so schlecht auch mal über was anderes nachzudenken, nachdem sie in den letzten Tagen nur von dem bedrückenden Gefühl der Einsamkeit und der Hoffnungslosigkeit zerfressen wurde.

„Aber du bist mein Bodyguard.“

„Dinosaurier sind nicht Teil des Vertrages.“, zuckte Ryan mit seinen schmerzenden Schultern.

Alex schnitt ihm eine kleine Grimasse und bahnte sich einen Weg zwischen all den langen Farnblättern hindurch. Es verstrichen unendlich lange Momente des Schweigens. Sekunden, in denen nur die laute Tierwelt die Stille störte.

„Hast du eigentlich eine Frau?“, wollte Alex mit einem Mal wissen.

„Nein.“

„Warum nicht?“

Ryan seufzte.

„Über irgendwas müssen wir reden.“, meinte der Schauspieler und deutete ein Schulterzucken an.

„Nicht über mein Privatleben.“

„Meines kennst du auch zur Genüge.“, murrte Alex. Seine Finger in die Hosentasche gesteckt, berührten seine Finger kurz das Ultraschallfoto, dass er immer bei sich zu trug.

„Das ist auch mein Job.“, meinte Ryan und schwieg.

Alex tat es ihm gleich. Eine Mücke surrte um seinen Kopf und er wedelte mit der Hand. „Also gibt es da eine Frau…“, setzte er wieder an.

„Alex!“, stieß Ryan ein kleines bisschen genervter aus.

„Jetzt hab dich nicht so… wie heißt sie?“ Alex grinste breit.

„Laila“, rückte Ryan mit einem kleinen Zähneknirschen schließlich mit der Sprache heraus.

„Aha. Und?“

„Mehr verrate ich dir nicht Alex, denn es geht dich schlicht und ergreifend nichts an und jetzt konzentrier dich lieber auf den Weg, bevor du noch irgendeinen Abhang runtersegelst.“, sprach Ryan energisch und schwieg beharrlich. Alex versuchte ein paar weitere Mal die Zunge seines Bodyguards zu lockern, leider ohne Erfolg. Der Mann demonstrierte einmal mehr, dass er nur dann redete, wenn er auch Lust dazu hatte! Alex Blick glitt etwas ins Leere, seine Gedanken kreisten wie so oft um seine Holly und das ungeborene Baby unter ihrem Herzen. Wie es ihr wohl gerade ging…? Was würde er nicht alles dafür geben um bei ihr zu sein… und genau dieser Gedanke trieb ihn weiter!

 
 

Gerade dann,
 

wenn du mit dem Gedanken spielst aufzugeben, denke daran:

Jeder von uns trägt einen Schlüsselbund mit sich.
 

Um im Leben die richtige Tür zu öffnen,
 

müssen wir verschiedene ausprobieren
 

bis der richtige passt.
 

Verliere nie den Glauben an dich,
 

denn es gibt Menschen,
 

die ihn mit dir teilen!
 


 



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