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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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XI. Episode: Never let me go (47)

 Die Sirenen des Krankenwagens heulten laut!

Alex hatte nur eine dünne Decke über den Schultern liegen und drückte die Hand von Ryan. Sein Oberteil war aufgerissen, während die Sanitäter ihn untersuchten. Überall zierten blaue Flecken sein Äußeres. Alex schluckte und schnappte etwas von ‚schweren, inneren Verletzungen‘ auf.

„Halt ja durch. Hast du mich gehört … Ryan…. Ryan?! Wach auf!“, rief er und wurde nach hinten gestoßen, als der Monitor verdächtige Laute von sich gab.

„Herzstillstand!“

Alex Augen weiteten sich, als die Reanimation begann! Es kam ihm vor wie in einem überaus schlechten Film, als der Krankenwagen mit quietschenden Reifen vor der Notaufnahme zum Stehen kam und zahlreiche Ärzte heran liefen. Ryan wurde als erstes ausgeladen und danach griffen ein paar Hände bereits nach ihm, zogen ihn mit, zwangen ihn auf eine Trage. Alex kniff die Augen zusammen, als er in die hellen Lichter des Krankenhausganges sah, über den er gerade gerollt wurde! So viele Hände fassten ihn an, untersuchten ihn und machten seine Verwirrung perfekt!

„Mir geht es gut! Es geht mir gut! Was ist mit Ryan!!“, rief er immer wieder verzweifelt auf und versuchte die Leute von sich zu schieben. Allerdings war er viel zu kraftlos, schaffte es nicht, sich weiter zu wehren und gab resigniert auf.

Rüde wurde er zurück ins Bett gedrückt und auf seinem Gesicht fand sich ein paar Momente später eine Sauerstoffmaske wieder. Die Erinnerung an den Absturz blitzte auf! Alex‘ Herzschlag beschleunigte sich. Seine Wunden wurden verarztet. Er wurde durchgecheckt. Starr war sein Blick an die kahle Krankenhausdecke gerichtet und ohne einen Einwand einzubringen, ließ er die quälende Prozedur über sich ergehen.

Zitternd hob er seine Hand und hob die Maske etwas an. „Holly…? Finley…?“, fragte er schließlich und seine Augen suchten Blickkontakt zu einem der Ärzte. Seine Pupillen waren geweitet. Offensichtlich eine Reaktion auf die Schmerzmittel, die ihm verabreicht wurde.

„Wir verständigen Ihre Lebensgefährtin und Ihren Bruder, Mr. O’Loughlin.“, antwortete der Arzt und sorgte dafür, dass die Maske wieder dort landete, wo sie hin gehörte! Alles um Alex herum wurde Dunkel und als er eine Weile danach erwachte fühlte er sich wie betäubt. Die Schmerzmittel lösten ein dumpfes Gefühl in ihm aus. Er schluckte und kniff die Augen wieder zusammen, als ein Arzt mit einer hellen Taschenlampe hinein leuchtete, um die Pupillenfunktion zu überprüfen. Die Maske war von seinem Gesicht verschwunden und er sah sich dementsprechend verwirrt um.

„Können Sie sich hinsetzen“, fragte der Arzt ruhig.

Alex nickte und setzte sich auf. Seine Hand tastete über sein Gesicht. Zwei rechteckige Verbandstücher klebten auf den Wunden.

 
 


 

 

„Können Sie mir sagen, was passiert ist?“, fragte der Arzt und erst jetzt bemerkte Alex zwei weitere Personen, die sich ebenfalls im Zimmer befanden. Eine hübsche, zierliche Krankenschwester, die errötete, als sich ihre Blicke trafen und ein Eingeborener – ein Polizist. Alex schluckte und schloss kurz die Augen.

„Das Flugzeug ist abgestürzt. Was ist mit Mr. Sheridan?”, wollte er sofort besorgt um Ryan wissen. 

„Er hat schwere innere Verletzungen, allerdings konnten wir ihn stabilisieren. Er liegt jetzt im Aufwachraum.“, antwortete der Arzt und befühlte Alex Verletzungen über der Augenbraue und der Wange. „… das müssen wir nähen.“

Alex nickte matt.

„Wissen Sie, was im Flugzeug passiert ist?“, mischte sich der Polizist in die Unterredung zwischen Arzt und Patient ein.

Alex runzelte mit der Stirn. „Ich … es gab Turbulenzen, woraufhin Tiny in die Pilotenkabine schauen wollte… er hat geschossen …“ Sein Blick wurde etwas ungläubiger, denn wieder tauchten so viele Bilder vor seinem inneren Auge auf.

„Mr. Tobias Evert hat Pilot und Co-Pilot erschossen. Wissen Sie weshalb?”

Alex schüttelte seinen Kopf. Er hatte bis gerade nicht mal den richtigen Namen von Tiny gekannt. „Er war im Team von Mr. Sheridan. Er ist erst seit ein paar Wochen dabei, aber ich habe diesem Mann mein Leben anvertraut. Niemals hätte ich gedacht, dass er zu so was in der Lage ist.“, fuhr Alex fort und beobachtete den Arzt, der Nähzeug und eine Spritze vorbereitete.

„Wo ist mein Bruder? Und meine Lebensgefährtin?“, fragte Alex ein wenig bissiger in die Richtung des Arztes.

„Ihr Bruder liegt in einem anderen Krankenhaus. Er wird in der nächsten Stunden entlassen und ihre Lebensgefährtin wird gerade angerufen.“, lächelte der Arzt und zog Betäubungsmittel in die Spritze. Alex atmete tief durch.

„Wissen Sie von einer Verbindung zwischen Miss Holly Shepard und Tobias Evert?“, wollte der Polizist mit einem Mal wissen.

Alex zögerte, dachte nach und schüttelte verneinend seinen Kopf.

„Danke. Das war alles, was ich wissen wollte. Sollten wir noch Fragen haben, wenden wir uns an Sie.“, sprach der Polizist und öffnete die Tür. Alex sah ihm einen Moment nach und atmete wieder tief durch. Die ganze Situation gefiel ihm immer weniger. Der Schauspieler wanderte durch das Zimmer und sah aus dem Fenster hinaus. Wieder war es dunkel geworden und jetzt, da alle aus seinem Zimmer verschwunden waren, war es auf einmal so ruhig.

Still.

Unglaublich still.

Er seufzte auf und wischte sich fahrig durch die Haare. „Ich habe einen Flugzeugabsturz überlebt …“, murmelte er vor sich hin und ließ sich mit leicht zitternden Beinen auf den Fenstersims sinken.

Vor seinen Augen erstreckte sich die Weite Honolulus. Hell erleuchtete Hochhäuser im Glanz des Mondscheins. Das Meer, das in der Ferne glitzerte und … er drehte seinen Kopf etwas und entdeckte den Mount Ka’ala. „Nie wieder ein Dschungelabenteuer…“, beschloss er für sich und erhob sich wieder.

„Oh verdammt, Holly. Wo bist du!“, flüsterte er leise. Die Sehnsucht nach ihr wuchs von Sekunde zu Sekunde!

 

Der Anruf dass Alex gefunden wurde ging mitten in der Nacht auf dem Hotelanschluss von Holly ein. Jedoch war es Christopher, der den Anruf entgegen nahm.

„Ja … ja … wirklich…? Wir sind unterwegs!“ Er warf den Hörer beiseite und eilte los, klopfte nicht mal an der Schlafzimmertür seines Schützlings! Ohne Rücksicht zu nehmen schaltete er das grelle Licht ein und stürzte zu Holly, die eigentlich gerade erst ein bisschen Schlaf gefunden hatte.

„Wach auf.“, schüttelte Chris Holly unsanft an der Schulter.

„Was… was ist los?“, brummte sie und kniff ihre Augen zusammen, drehte sich im ersten Reflex von ihm weg.

„Alex ist gefunden worden!“, stieß Chris aus.

Sofort saß sie kerzengerade im Bett. Ihr Herz schlug einige Takte schneller. Den Schwindel ignorierte sie, ebenso die Tatsache, dass ihr die Müdigkeit noch in den Knochen steckte. „Wirklich … er ist… es geht ihm gut?“, zitterte sie am ganzen Leb und konnte sich gegen die Tränen nicht wehren. Hormone waren schon nicht nett!

„Los. Zieh dich an! Ich bring ihn ins Krankenhaus.“, befahl Chris mit einem kleinen Lächeln.

Holly fiel eine zentnerschwere Last von den Schultern. Sie atmete beruhigt aus und schaffte es endlich wieder Luft zu bekommen, ohne das der Schmerz in ihrem Herzen Überhand gewann! Hastig schlüpfte sie in eine Jeans und einen Pullover und folgte Chris nach draußen. Sie freute sich so sehr und wurde während der Autofahrt zum Krankenhaus absolut unruhig!

„Er lebt, hast du gehört… dein Daddy lebt.“, flüsterte Holly leise und strich sich über den Bauch. Aus dem Radio schallte ihr eine bekannte Stimme entgegen. Florence mit ihrem Lied ‚Never let me go‘. Ihre Finger tasteten über das Radiogerät und sie stellte die Musik ein kleines bisschen lauter, fühlte förmlich die Vorfreude, die ihr dieser Song gab.

Die Lichter der Stadt funkelten und die hell erleuchteten Straßen waren so leer. Chris hatte keinerlei Probleme schnell voran zu kommen. Chris schenkte ihr ein munteres Lächeln.

„Sag deinem Baby auch gleich, dass du morgen eine gigantische Pizza essen wirst und nicht weiter hungerst.“, mahnte er sie ein bisschen. Die junge Frau schnitt ihm eine deutliche Grimasse und guckte dann lieber wieder nach draußen.

Unruhig rutschte sie auf dem Sitz hin und her. „Wann sind wir denn da?“, fragte sie nach.

„Bald… keine Sorge, er läuft dir schon nicht weg.“, grinste Chris.

Holly sprühte geradezu vor Lebensfreude, jetzt, da die Hoffnung wieder aufgekeimt war und Alex in greifbarer Nähe war.

Chris sah auf die Straße, hielt an einer roten Ampel und beobachtete einige junge Leute, die über die Straße hüpften. Samstagabend war fast so wie Freitag: Es war eine ganze Menge los!

„Hat der Anrufer irgendwas gesagt? Weißt du wie es ihm geht?“, wollte sie wissen.

„Nein. Und jetzt sei doch etwas geduldig. Wir sind ja bald da.“, vergewisserte Chris ihr noch mal und fuhr auch schon wieder los. Holly war hin und weg, ungeduldig und voller Vorfreude! Das Auto näherte sich dem Krankenhaus immer weiter und so wuchs die Unruhe in Holly noch mehr an!

 

Holly rannte über den Krankenhausflur, dicht gefolgt von Christopher. Sie sah sich um, verzweifelt. Wieder war da ein dicker Kloss in ihrem Hals. Auf dem Krankenhausflur herrschte reges Treiben. Ärzte und Pfleger liefen umher. Hier und da standen verzweifelte Angehörige. Holly schluckte und lief zur Aufnahme. Alex Anwesenheit wurde verleugnet, egal wie sehr sie bettelte. Chris platzierte seine Hände auf ihren Schultern und zog sie zurück.

„Es tut mir Leid, Miss …“

„Nein, denn wenn es so wäre, dann würden Sie mich nicht weg schicken! Er ist mein Lebensgefährte und …“

Holly schluckte die aufsteigenden Tränen hinab. „… und sie weigern sich mir zu sagen, wo er ist!“

„Ich darf diese Information nur an Verwandte weiter geben…“

Chris brachte Holly mit einem strengen Blick zum Schweigen. „Sein Bruder liegt hier bereits im Krankenhaus. Lady, zeigen sie doch ein wenig Mitgefühl mit einer aufgelösten Frau, die nach einer Woche nur wissen möchte, ob ihr Lebenspartner noch am Leben ist und ob es ihm gut geht…“, sprach er mit herrischer und doch sanfter Stimme.

Die Krankenschwester schluckte und deutete einen Gang entlang. Holly kannte kein Halten mehr, als sie ein leises, genuschelte ‚Zimmer 8‘ wahrnahm. Hastig rannte sie durch den Gang, die Zahlen verschwammen immer wieder vor ihren Augen. Tränen verklärten ihren Weg. Doch dann hatte sie es erreicht. Zimmer 8. Die Tür stand offen und im Raum stand …

„Hi Alex…“, flüsterte sie leise in das Zimmer.

Unruhig wie ein Raubtier im Käfig lief er umher, erstarrte, just in dem Moment, als er den süßlichen Klang ihrer Stimme wahrnahm. Sein Gesicht zierten eine Menge kleiner Wunden und sogar ein längerer Riss an der Schläfe, der mittlerweile fachgerecht verarztet worden war. Sein Vollbart, die verwuschelten Haare und die dreckige Kleidung zeigte, wie viel er durchgemacht hatte. Er wirkte müde und dennoch schlich sich die Erleichterung in seinen Blick, als ihm Holly gegenüber stand. Eines Engels gleich, bot sie ihm Linderung und eine unglaubliche Wärme, die sich in seinem Herzen ausbreitete.

„Hey…du“, gab er mit belegter Stimme zurück.

Sie atmete tief durch und wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel, bevor sie sich in Bewegung setzte und ihm entgegen kam.



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