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Momentaufnahmen

One-Shots und Drabbles
von

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Welten (Zwischen 2.13 und 3.01)

Zur zeitlichen Einordnung, der One-Shot spielt irgendwo zwischen dem Ende der zweiten und dem Anfang der dritten Staffel (Kinder der Erde)... von Spoilern für irgendwas kann man hier aber eigentlich nicht gerade reden... aber wenn man nichts anderes zu tun hat könnte man vielleicht eine Kitsch-Warnung gegen Ende aussprechen ^///^°
 

Er rannte als wäre der Teufel hinter ihm her. Laut patschten seine Schritte über den nassen Asphalt und rings um ihn spritzte das Wasser auf.

Eklige, klamme Nässe stieg durch seine Schuhe und kroch seine Hosenbeine hinauf, von oben durchtränkten Nieselregen und Nebelschwaden seine Kleidung.

Ungestüm und heftig ging sein Atem, er sog kalte Nachtlust in seine Lungen und stieß sie keuchend wieder aus. Sein Herz schlug einen schmerzhaft schnellen Rhythmus gegen seine Rippen.

Er wandte den Kopf im Rennen halb, versuchte hinter sich zu sehen. Der Nebel und die schmalen Gassen machten es ihm unmöglich weit zu blicken. Über das Echo seiner eigenen Laute in den Fabrikschluchten hörte er nichts.

Schlitternd rutschte er um eine Gebäudeecke. Wand. Backsteinwand. Er war in einer Sackgasse gelandet. Leise fluchend wirbelte er ihm Kreis. Zum Teufel, wo sollte er hin? In seinem nassen Gesicht hingen Haarsträhnen. In seinen Seiten stach es. Seine Lungen brannten wie Feuer. Unter seinem Mantel, geschützt vor der Witterung, pochte es warm gegen seine Brust.

Staunend schob er den Stoff beiseite. Es malte ein warmes, buntes Leuchten auf sein Gesicht und er war so entzückt, dass er nur Starren konnte. In seinen Ohren sangen Engelschöre. Sein Herz schlug, als wolle es aus seiner Brust springen.

Er konnte nicht anders. Verzagt legte er die Hand auf den pochenden Körper in seiner Hand und stöhnte unwillkürlich auf, als Wärme über seine Finger seinen Arm hinauf kroch und ihn erfüllte.

„Solche Laute solltest du nicht wegen dem Ding von dir geben“, erklärte eine Stimme hinter ihm in aufgesetzt fröhlichem Tonfall.

Erschrocken wirbelte er herum. Captain Jack Harkness war in die Gasse getreten, eine dunkle Silhouette mit wehendem Mantel und beiden Händen gelassen in den Hosentaschen. Langsam kam er auf Ianto zu. Ianto ging rückwärts, versuchte den Abstand zwischen ihnen zu halten, die Augen vor Panik weit geöffnet und das klopfende, schreiende Ding fest an seine Brust gedrückt.

Iantos Kehle entfuhr ein leises Quietschen, als er rückwärts gegen die Backsteinmauer am Ende der Gasse knallte. Jack kam weiter auf ihn zu.

„Halt!“, krächzte Ianto mit zitternder Stimme und streckte ihm abwehrend eine Hand entgegen. „Halt, komm nicht näher!“

Tatsächlich blieb Jack stehen. Sein Gesicht blieb in den Schatten verborgen, Ianto konnte seine Miene nicht sehen, aber er hätte auch nicht darauf geachtet. Das Ding, die Welt wie sie es genannt hatten, eine blaue, lebendige Kugel, die Licht in allen Farben des Universums aussandte und leise sang, schmiegte sich Aufmerksamkeit heischend an ihn. Ein Lächeln, ein sehr zärtliches Lächeln glitt auf sein Gesicht und Jack schnaubte.

Iantos Kopf schnappte misstrauisch hoch. Jack hatte sich nicht bewegt. „Warum darf ich nicht näher kommen?“, fragte er jetzt fast sanft nach.

Für einen Moment starrte Ianto ihn nur an, er zitterte und in seinen weit aufgerissenen, blauen Augen standen Tränen. Er zuckte unsicher die Schultern. „Ich weiß es nicht“, jammerte er. In seinen Armen schrie das Ding. Jack biss die Zähen zusammen und ballte in seinen Taschen dir Fäuste, dann begann er langsam auf Ianto zu zugehen.

Ianto wimmerte und rutschte an der Wand entlang nach unten. Sofort kroch Feuchtigkeit und Kälte in seine Kleidung, doch er merkte es nicht einmal.

Vor ihm ging Jack in die Knie. „Gib es mir“, bat er leise. Ianto drückte das Ding an seine Brust, versuchte es zu schützen und schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich kann nicht“, wimmerte Ianto.

Jack streckte die Hände danach aus. „Bitte, Ianto, Ianto Jones. Lass mich das übernehmen.“

„Aber das ist meine Welt“, wisperte Ianto, doch sein Blick war fest mit Jacks verhakt.

Jack schüttelte den Kopf. „Nein“, erklärte er fest, „Ich bin deine Welt.“

Der Zauber war gebrochen. Ianto öffnete die Arme und die Welt rollte schreiend auf den Boden, doch niemand kümmerte sich darum. Ianto rappelte sich auf, kletterte beinahe auf Jacks Schoß und Jack drückte ihn an sich, spürte ihn zuckend schluchzen. „Ich bin deine Welt“, hauchte er in Iantos Haar, „Genauso wie du meine bist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Glimmerharp
2012-12-19T16:36:27+00:00 19.12.2012 17:36
oooohhh
wie süß, am Anfang dacht ich noch WTF aber dann oooohhhh so süß xD

Dein Captn Glimmer^^


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