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Insel ohne Strand

Vergangene Tage und Freundschaften
von

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Klar sind wir Freunde....

Kapitel 1

Das Mädchen liegt noch lang bewusstlos im Bett. Chopper hat angeordnet, sie Ruhe zu lassen, weshalb sie allein im Zimmer liegt. Bis vor einer Stunde jedenfalls. Ruffy ist durchs Fenster ins Arztzimmer gestiegen, setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und starrt sie an. Woher kennt er sie? Er weiß, dass er sie kennt, aber er weiß nichts von ihr. Wofür will sie sich entschuldigen? So wichtig kann es doch nicht sein, wenn er es nicht mehr weiß.

Das Mädchen dreht sich auf die Seite in seine Richtung, tastet mit einer Hand nach dem Verband und kneift die Augen zusammen. Ruffy rührt sich nicht, wartet bis sie die Augen öffnet und fragt sie dann, was ihn beschäftigt.

„Wer bist du?“

„Was? Oh. Ich bin Nummer Sieben, mein Name ist Nana. Eigentum der Yamoto-Controlls.“

„Das ist doch totaler Schwachsinn. Wer bist du wirklich?“

„Wie? Ich verstehe die Frage nicht.“, das Mädchen schaut verwirrt zu ihm auf, ohne sich aufzusetzen.

„Für was willst du dich bei mir entschuldigen? Was ist so wichtig?“

„Ich will mich entschuldigen? Ich weiß nicht. Wieso soll ich das wollen?“

Ruffy beißt die Zähne zusammen. Will sie sich über ihn lustig machen? Sie war es doch, die ihn darauf angesprochen hat.

„Willst du mich verarschen? Wer bist du?“

„Nana.“

„Nein, das bist du nicht! Wieso willst du dich bei mir entschuldigen? Wieso bist du hier her gekommen? Und was war das mit diesem Soldaten? Was sollte das mit dem und woran ist der gestorben?“

Er keift das Mädchen im Bett an, die aus Reflex die Arme über den Kopf verschränkt.

„Ich weiß nichts von einem Soldaten. Ich weiß nicht, wie ich hier her gekommen bin. Mama kümmert sich um alles. Du musst Mama fragen. Entschuldigung, Sie müssen Mama fragen.“

Ruffy schüttelt den Kopf über ihr Gerede, versteht kein Wort oder Zusammenhang. Irgendetwas an ihr macht ihn unglaublich wütend. Er knirscht vor Wut über sie mit den Zähnen. Wieso kann sie nicht einfach antworten? Wieso verstellt sie sich dermaßen? Vor wenigen Stunden war sie noch ganz anders. Bei dem Gedanken greift er den Arm, der über ihrem Kopf verschränkt ist und zieht ihn zur Seite.

„Hör mal!-„

„Bitte nicht schlagen!“, unterbricht sie ihn zusammenzuckend. Der Schrei scheint jede Art von Wut von ihm wegzuspringen. Sie verstellt sich nicht, das ist echt. Sie hat wirklich Angst vor ihm. Beinahe Zeitgleich wird die Tür des Arztzimmers aufgerissen. Nami und Sanji starren ihn an. Erst jetzt lässt Ruffy ihren arm los, der sich sofort wieder schützend über sie zieht. Mehr benötigt Sanji nicht, er stürzt sofort auf Ruffy ein, tritt ihn vor die Brust und gegen die hintere Wand des Raumes. Auch wenn er der Käpten ist, damit geht er viel zu weit! Nami kniet sich sofort zu dem Mädchen ans Bett und legt schützend und beruhigend die Hand auf ihre Arme.

Ruffy stolpert hart gegen die Wand neben dem Fester, weicht einen weiteren Tritt aus und versucht die Situation zu klären.

„Ich hab sie nicht angefasst!“

„Das hab ich doch sogar gesehen!“

„Du hast gar nichts gesehen! Ich hab sie nicht geschlagen! Wieso sollte ich das machen?!“

„Ich weiß nicht! Wieso willst du sie nicht hier haben?“

„Ich weiß es nicht!“

Sanji drückt Ruffy an die Wand, funkelt ihn unendlich böse und voller Wut an. So hat er ihn nicht eingeschätzt. Was ist nur los mit ihm? Wie konnte er nur so etwas machen? Ruffy drückt gegen Sanji, fühlt die Wand jedoch in seinem Rücken. Er weiß, wie es ausgesehen hat, daher kann er Sanjis Reaktion kaum verübeln. Er muss es irgendwie klarstellen. Sein Blick trifft Nanas, die ihn noch immer voller Angst in den Augen ansieht.

„Nana, sag du es ihm! Hab ich dich geschlagen? Ja oder nein? Und sag die Wahrheit!“

Nana unterdrückt ein Zittern, als sie von ihm angesprochen wird, zögert einen Moment, schüttelt dann aber hastig den Kopf.

„Nein, haben Sie nicht.“

Ruffy schaut wieder zu Sanji, drückt noch immer mit den Händen gegen ihn und sieht ihn ernst an.

„Siehst du! Lass mich los!“

Sanji zögert noch einen Moment, gehorcht dann jedoch seinem Käpten, lässt ihn los und dreht sich von ihm weg. Ruffy stellt sich richtig auf seine Füße, zieht sein Shirt gerade und den Hut richtig auf seinen Kopf. Sanji sagt kein Wort, stellt sich vor das Bett mit dem Blick zur gegenüberliegenden Wand und wartet darauf, dass Ruffy aus dem Zimmer tritt. Nami bleibt bei Nana. Sie kümmert sich um sie und beruhigt sie leise. Erst, als Ruffy aus dem Zimmer geht, folgt ihm Sanji.
 

„Also, ihr Name ist Nana. Sie sagt, sie weiß nicht, wie sie hier her gekommen ist. Und sie sagt, sie kennt weder Ruffy, noch irgendjemand anderen auf diesem Schiff.“

„Das ergibt doch gar keinen Sinn. Sie hat doch ganz klar mit Ruffy gesprochen. Sie hat gesagt, dass sie nur wegen ihm auf das Schiff gekommen ist. Sie hat sogar auf ihn gewartet.“, Brook schüttelt verständnislos den Kopf. Zorro scheint jedoch zu ahnen, woran es liegen könnte.

„Sie ist doch am Kopf verletzt. Kann es nicht daran liegen, dass sie es vergessen hat?“

Chopper schüttelt kurz darauf den Kopf.

„Nein, nicht in der Art und Weise. Wenn sie sich an gar nichts erinnern würde, oder der Vorfall an Deck aus ihrem Gedächtnis verschwunden wäre, dann währe es eine Möglichkeit, aber so nicht.“

„Sie heißt nicht Nana.“, meldet sich jetzt auch Ruffy zu Wort. Sofort erntet er fragende Blicke, bis auf Chopper, der ihn verständnisvoll ansieht.

„Sie heißt anders. Irgendwas mit L. Lena.. Laura.. irgendwas mit L.“

„Wenn du sie nicht kennst, woher willst du das dann wissen?“, will Sanji wissen, der sich beinahe wieder im Ton vergreift.

„Ich hab doch schon die ganze Zeit gesagt, ich weiß es nicht. Ich kenn sie, aber irgendwie nicht jetzt.“

„Ich habe schon eine Theorie aufgestellt, aber ich bin mir noch lange nicht sicher.“, unterbricht Chopper Ruffy, lehnt sich neben die Tür und schaut aus dem Fenster.

„Ich sag es euch, wenn ich mir ganz sicher bin, okay? „

„Klar, mach was du willst.“, nickt Sanji ihm zu und steckt sich eine weitere Zigarette an.

„Wie es aussieht wird sie mindestens die nächsten Tage bei uns bleiben. Müssen wir auf irgendwas achten?“

„Nicht, dass ich wüsste. Körperlich ist sie sehr fit. Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung, aber die müsste schnell abklingen. Die Hörner sind zwar etwas merkwürdig, aber das kommt bestimmt von einer Teufelsfrucht. Was sie bewirkt, weiß ich allerdings noch nicht. Sie wollte auch nicht darüber reden. Sie hat gesagt, wenn wir es nicht wissen, darf sie es nicht sagen.“, Chopper zuckt unverständlich mit den Achseln.

„Vielleicht bekommen wir das ja noch raus.“

„Wow! Das ist so toll hier!“, jubelnd reißt Nana die Tür zur Küche auf, komplett nackt, nass und mit Seifenschaum auf der Haut. Sie Strahlt glücklich und zeigt hinter sich in Richtung Badezimmer.

„Habt ihr gewusst, dass da richtig warmes Wasser rauskommt?! Einfach so? Und das ist richtig warm, nicht kalt oder so, richtig warm!“

„Nana!“, Nami, mit einem Handtuch umwickelt und einem anderen in der Hand zieht sie hinter die Wand. „Du kannst nicht einfach nackt hier rumlaufen! Zieh dir vorher was an. Deinetwegen bekommen die alle hier noch nen Hormonkoller!“

„Was? Wieso? Wissen die denn schon, wie toll das in dem Zimmer da ist? Vielleicht wollen die ja mit baden.“

„Da bin ich mir fast sicher. Aber das lassen wir lieber erst einmal. Komm mit, ich zieh dir was an.“

„Ach so?“, die Stimmen entfernen sich langsam, alle Starren weiter zur Tür, unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Sanji fällt etwas Asche von der Zigarette auf den Tisch, doch er merkt es nicht einmal. Selbst Ruffy starrt zur Tür.

„Körperlich fit, hm?“, fragt Robin dann erneut leise und muss kichern.
 

Es ist Nachmittag, die Sonne scheint hell und Nami hat Nana ein weißes Shirt und eine kurze Hose herausgesucht. Es ist nicht besonderes, doch es passt gut.

„Wow! Richtiges Gras? So richtig? Ich meine, das wächst auch? Ganz von alleine?“

„Nein, nicht wirklich von alleine. Ab und zu muss man es gießen, sonst trocknet es aus und wird braun und stirbt.“

„Dann ist das ja fast wie ein Mensch! Wow, kleine Grasmenschen!“

Lysop sieht sie verwundert an, will sie erst berichtigen, lässt es dann aber, als er sieht, wie begeistert sie ist. Einen Moment später breitet Nana die Arme aus, schließt die Augen und lässt sich fallen.

„Das ist so weich! Fast wie Wolken! Oder Watte!“

„Ich hab noch nie jemanden gesehen, der sich so über eine Wiese freut. Höchstens Ruffy.“

„Ruffy?“, Nana schaut fragend zu Lysop hoch, der dann auf Ruffy am Bug des Schiffes deutet.

„Ja, der Typ da. Du weißt schon.“, Nana folgt seinem Blick, schluckt dann einmal und Nickt.

„Der, der sauer auf mich ist.“

„Ja, genau der.“, nickt Lysop, begreift dann aber, was er gesagt hat und schüttelt sofort den Kopf.

„Ne, der ist doch nicht sauer auf dich. So ein Quatsch. Der kennt dich nur nicht.“

„Und dann ist der so zu Leuten?“

„Naja, eigentlich nicht. Aber wie es aussieht, manchmal.“

„Ach so. Jetzt versteh ich.“, nickt Nana, drückt sich vom Boden ab und geht auf Ruffy zu, noch ehe Lysop reagieren kann. Ruffy sitzt auf der Gallionsfigur, schaut nach vorn und bemerkt nicht, dass sich Nana zu ihm rüber bewegt. Erst, als sie hinter ihm sitzt, dreht er sich um, reißt die Augen auf und erschreckt sich.

„Hi, ich bin Nana.“

„Was? Ja, ich weiß schon.“

„Bist du noch sauer auf mich?“

„Wie?“

„Ich will nicht, dass du sauer auf mich bist. Es soll nie jemand wütend auf mich sein, das ist nicht gut.“

„Ich bin nicht sauer auf dich. Naja, nicht wirklich. Jedenfalls nicht auf dich, wie du jetzt bist.“

„Das versteh ich nicht.“

„Ich auch nicht.“

Nana sieht ihn stirnrunzelnd an, atmet leise durch und schaut dann an ihm vorbei ins Meer. Ihre Augen weiten sich, , ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus und kurz darauf erhebt sie sich vorsichtig auf ihre Füße.

„Das ist ja super hier oben! Das sieht fast aus, als würden wir fliegen!“

Ruffy folgt ihrem Blick, dreht sich wieder nach vorn und kann ein Lächeln nicht unterdrücken. Nickend stimmt er ihr zu.

„Naja, momentan sind wir nicht so schnell, wie wir sonst sind. Ist ja kaum Wind da. Aber das ändert sich bestimmt noch.“

„Glaubst du, das Wasser ist tiefer als das, was im Badezimmer war?“

„Mit Sicherheit. So tief, da kann man den Boden nicht sehen.“

„Kannst du mich hochziehen, wenn ich da unten bin?“

„Klar, wieso nicht? Wieso fragst du?“

Ruffy dreht sich zu Nana um, sieht sie jedoch nicht. Fragend sieht er sich um, hört dann ein lautes Platschen und reißt die Augen auf.

„Nana!“, schreit er und starrt auf das Wasser neben dem Schiff. Kleine Wellen bewegen sich Kreisförmig und er kann sehen, wo sie ins Wasser gefallen ist.

„Mann- Ich meine, Frau über Board!“, ruft jetzt Lysop, der die beiden beobachtet hat. Er schnappt sich ein Seil, rennt zur Reling und bindet es sich um die Hüfte.

„Schnell, beeilt euch!“

Noch bevor Lysop ins Wasser springen kann, taucht Nana wieder auf. Sie Zittert etwas, doch strahlt übers ganze Gesicht.

„Man, das ist echt kalt! Aber du hast recht, das ist wirklich total tief!“, winkt sie zu Ruffy rauf, der sie ungläubig anstarrt.
 

„Nana, du kannst nicht einfach ins Wasser springen! Guck mal an dir runter!“

Absolut durchnässt steht Nana an Deck. Lysop löst den Knoten um seine Hüfte und geht gleichzeitig Richtung Badezimmer. Auch ihn tropft das Wasser aus den Klamotten.

Wie Nami es von ihr verlangt hat schaut Nana an sich herunter. Ihr weißes Shirt ist praktisch durchsichtig, ihre Nippel stehen durch die Kälte aufrecht und pressen gegen den nassen Stoff. Kaum hat Nana es gesehen, greift sie nach oben, presst ihren Busen nach oben und grinst Nami an.

„Sieht doch gar nicht so schlecht aus. Chu-.“

Ein Niesen unterbricht sie. Nami kann nicht glauben, wie sie sich benimmt. Wer hat dieses Mädchen bitte erzogen? Sofort wickelt sie Nana in das Handtuch fest ein und reibt ihr die Arme.

„Wieso trägst du nicht den BH, den ich dir gegeben habe?“

„Der war so eng.“

„Das stimmt nicht, der hat dir gepasst.“

„Das hat sich trotzdem komisch angefühlt. Man sieht es doch so wie so nicht. Wieso soll ich ihn tragen, Nami-san?“

„Man sieht es wohl. Trägst du wenigstens die Unterwäsche, die ich dir gegeben habe?“

„Nami, geh lieber mit ihr rein, wenn ihr euch weiter darüber unterhalten wollt.“, mischt sich jetzt Robin ein und zieht Namis Aufmerksamkeit auf Ruffy, Sanji, Zorro und Franky, die ihr gebannt zuhören. Nana folgt Namis blick und winkt grinsend den Männern zu, während sich das Handtuch auf einer Seite löst.

„Vielleicht können wir ja alle mal zusammen schwimmen gehen.“

„Mit Sicherheit nicht!“, herrscht Nami sie an und zieht sie an dem Arm hinter sich her unter Deck.

„Wie kannst du so jemanden nur vergessen?“, Sanji schaut Ruffy verwirrt an, der schaut jedoch nur verwirrt zurück und zuckt mit den Achseln.
 

„Wow! Sanji-Kun, das ist unglaublich! So etwas hab ich noch nie gegessen! Das schmeckt- Ich kenn gar kein Wort dafür! Das ist besser als gut! Danke!“

„Danke dir, Nana-Schatz. Es freut mich, dass es dir so gut schmeckt. Für meine drei Engel ist mir nichts zu schade.“, erwidert Sanji gerührt, dabei hört Nana ihm schon gar nicht mehr zu, greift über den Tisch und knabbert an einem Reisbällchen.

„Sag mal, Nana. Was kannst du eigentlich alles?“, fragt Lysop dann, während er sich ein Brötchen auf den Teller legt. Nana grinst zu ihm herüber, hebt die Hand und streckt den Finger in die Luft, als wolle sie ihm etwas beibringen.

„Wer es weiß, der darf es wissen. Wer es nicht weiß, der darf es auch nicht wissen. Wenn mich jemand fragt, und er weiß es nicht, dann darf ich es nicht sagen.“

„Aber wir wissen es ja.“, wirft Zorro ein und erntet sofort fragende Blicke und erstaunen.

„Ach echt?“, fragt Chopper erstaunt und sieht Zorro fragend an. Doch ehe er noch etwas sagt, fährt Nana fort.

„Na, wenn das so ist. Dann ist das ja okay, wenn ich es sage, oder?“

„Genau.“, Zorro nickt und beißt etwas von seinem Brötchen ab.

„Ich hab vier Vektoren. Alle drei Meter lang und stärker als die von Nummer Achtzehn. Und das ist wirklich sehr stark!“

„Vektoren?“

„Genau!“

„Und was sind die Vektoren?“

„Naja, das weiß ich selbst nicht so genau. Aber Mama sagt immer, dass ich deswegen so besonders bin. Das hat irgendwas mit den Hörnern zu tun.“

„Das war keine Teufelsfrucht?“, fragt Nami, erinnert sich jetzt jedoch daran, dass Nana schwimmen konnte, als sie ins Wasser gesprungen ist.

„Kannst du uns die Mal zeigen? Nur ganz kurz?“, will Chopper wissen, der eher ein medizinisches Interesse an den Vektoren hat, als alle anderen.

„Nein, darf ich nicht. Das geht nur in einem Testraum. Mama hat gesagt, dass ich das wirklich unter keinen Umständen machen oder zeigen darf, wenn sie nicht da ist. Das ist wirklich wichtig.“

„Haben die irgendwas mit Blut zu tun?“, mischt sich jetzt auf Ruffy in das Gespräch ein. Er hat den Mund voller Essen, sieht sie jedoch ernst an. Erntet für seine Frage jedoch fragende Blicke der Crew.

„Ähm… “, Nana starrt an die Decke und legt einen Finger auf die Lippen. Sie denkt angestrengt nach, schüttelt dann aber den Kopf.

„Ne, eigentlich nicht. Jedenfalls nicht, wenn man auf seine Eltern hört.“

„Wer ist deine Mama?“, will jetzt Robin wissen.

„Mama ist meine Mama. Ich hab sie schon lange, sie redet viel mit mir und sagt mir, was ich machen soll. Sie hört mir auch immer zu, wenn ich etwas erzählen möchte oder mir irgendwas an mir auffällt. Ich bekomme dann immer leckeren Kuchen, wenn mir etwas Neues aufgefallen ist.“

„Etwas Neues?“

„Ja, meistens etwas über die Vektoren.“

„Was denn, zum Beispiel?“

„Darf ich nicht sagen. Das ist geheim.“

„Aber wir wissen es doch schon.“

„Ich darf es trotzdem nicht sagen. Nur Mama darf mit mir darüber reden.“

„Ach so. Naja, war ein Versuch wert.“, Robin zuckt die Achseln, isst dann jedoch weiter.

„Sag mal, Nana. Wo möchtest du heute Nacht schlafen?“, wagt sich jetzt auch Sanji eine Frage. Er hofft natürlich, dass sie bei ihm im Bett schlafen möchte, doch sie versteht die Frage erst einmal gar nicht.

„Schlafen? Wo ich schlafen will? In einem Bett, glaub ich. Also nicht auf dem Boden oder an der Wand oder so. Das kann ich nicht leiden.“

„Natürlich in einem Bett. Aber in welchem?“, Sanji kann sich ein Grinsen vor Vorfreude nicht verkneifen, bekommt dafür jedoch eine Kopfnuss von Nami. Nana reagiert gar nicht auf die Kopfnuss, verengt die Augen zu schlitzen, legt den Finger auf die Lippen und schaut in die Runde.

„Ich glaub, ich will in-„

„Nichts da. Du schläfst bei uns.“, mischt sich Nami in den Satz und bricht Nana so ab. Sie schaut zu Nami auf, schaut etwas enttäuscht, nickt dann jedoch leicht.

„Okay, ganz wie du meinst.“
 

Ruffy starrt in die Dunkelheit an die Decke. Woher kennt er sie? Was hat sie mit ihm zu tun und was meinte sie damit, als sie an Deck aufgetaucht ist?

Plötzlich zuckt er zusammen, als er jemanden neben sich spürt.

„Pssst. Nicht erschrecken. Nami-San ist eingeschlafen. Ich will nicht bei ihr schlafen, sie hat mich aber nicht festgebunden.“

„Nana, was machst du hier? Wieso willst du nicht bei Nami schlafen?“

„Ich kann sie nicht leiden. Naja, also nicht das, was sie immer zu mir sagt. Sie ist eigentlich ganz okay. Ich kann die Klamotten aber nicht ausstehen, die sie mir gibt. Nur die Strümpfe, die sind cool. Sonst hab ich kalte Füße, aber jetzt bleiben sie warm.“

„Bist du nackt?“

„Nein.“, Nana schüttelt den Kopf, zieht die Decke über sich und rückt etwas näher an Ruffy heran. Ruffy dreht sich nicht um, bleibt weiter auf dem Rücken liegen, reißt jedoch die Augen auf, als er ihre Haut an seinem Arm spürt. Weich und warm, es ist ihre Brust.

„Du bist doch nackt.“

„Nein, ich hab Strümpfe an.“

Ruffy muss sich zusammenreißen nicht seine Hand an seine Stirn zu schlagen. Das ist doch nicht angezogen.

„Wieso willst du keine Klamotten tragen?“

„Das ist so ungewohnt. Sonst trage ich nie irgendwas.“

„Nie? Ist das nicht kalt?“

„Nur an den Füßen.“

Nana rutscht weiter an Ruffy heran, legt ein Bein auf die Seinen und legt ihren Kopf richtig auf das Kissen. Ruffy zuckt kurz zusammen, schluckt schwer und schaut zu ihr herüber.

„Hat Nami dir die Strümpfe gegeben?“

„Nein, wieso fragst du?“

„Das sind keine Strümpfe, das sind Strapse.“

„Was für Dinger? Ist das nicht egal?“

Ruffy denkt kurz darüber nach, zuckt dann jedoch unwissend die Schultern.

„Doch, ich glaub, das ist egal. Aber sag mal, Nana. Wieso willst du ausgerechnet in meinem Bett schlafen?“

„Du bist doch der Käpten, oder, Ruffy-Kun? Dann musst du dich um Neulinge kümmern, oder nicht?“

„Ach so. Ja, da hast du Recht.“

„Außerdem… Ich weiß nicht. Ich hab das Gefühl, dass wir uns schon länger kennen. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühl mich gut bei dir, Ruffy-Kun.“

Ruffy schluckt, nickt dann jedoch und schweigt. Er fühlt es auch. Aber er sollte es eigentlich wissen müssen. Oder nicht? Was ist damals passiert, dass er sich nicht erinnern kann? Oder sogar nicht erinnern will? Ruffy dreht sich auf die Seite, blickt Nana direkt ins Gesicht, dann auf die Hörner, dann wieder ins Gesicht. Nana schläft ein, er kann es sehen und fühlen. Aber es ist nicht Nana, an die er sich erinnern kann. Es ist jemand anderes. Jemand mit L. Lena….Leica….Lara…

„Lucy.“, flüstert Ruffy, als es ihm wieder einfällt. Nur der Name ist wieder da. Es ist lange her, einige Jahre, aber das ist ihr Name. Lucy.

Das Mädchen vor ihm kneift bei dem Namen die Augen zusammen, atmet ruhig und öffnet die Augen schließlich langsam. Sie schaut Ruffy nur kurz in der Dunkelheit an, senkt den Blick jedoch sofort wieder.

„Ruffy.“, sie flüstert leise, zieht die Beine an und verschränkt die Arme vor der Brust. Ruffy bewegt sich nicht, beobachtet sie und versucht sich weiter zu erinnern.

„Du weißt wieder Bescheid?“, fragt Lucy dann leise, Ruffy zögert, schüttelt dann aber den Kopf.

„Nicht so richtig. Wie lange ist das jetzt her? Fünf, sechs Jahre?“

„Sechs. Was weißt du wieder?“

„Ich weiß, dass wir uns immer im Wald getroffen haben. Du hast nie Fleisch gegessen. Und manchmal warst du lange in Gedanken.“

„Du hast immer davon geredet, dass du König der Piraten werden willst. Du wolltest viele Freunde finden, eine Crew, die dir dabei hilft. Hast du schon etwas davon geschafft? Sind alle, die hier an Bord sind, deine Freunde?“

„Klar. Ich hab viel erlebt, das kann ich dir sagen. Was ist mit dir?“

Sie zögert.

„Vielleicht ist es ja besser, dass du nichts mehr weißt.“

„Wie meinst du das?“

„Ruffy, hör zu. Ich will, dass du weißt, dass ich alles für dich mache.“

„Was?“

„Ich schulde dir mehr als das und ich kenne dich gut genug, dass ich es dir anbieten kann, ohne zu zögern.“

„Lucy, was ist eigentlich los mit dir? Erst kommst du hier an Deck, dann sagst du, du kennst mich nicht und du weißt nicht, wie du hier her gekommen bist und dann weißt du doch wieder alles? Was soll das? Ist das irgend so ein Spiel für dich?“

„Nein, ist es nicht. Das ist schwer zu erklären. Es ist, als würde ich mit einem Teil von mir den Körper teilen. Vielleicht geht es wieder vorbei, wenn ich genug Zeit habe.“

„Soll das heißen, wenn du Nana bist, bist du nicht Lucy?“

„So in der Art. Manchmal wache ich auf und ich kann mich an ganze Tage nicht erinnern. Dann bleibe ich wieder eine Zeit ich selbst. Ich weiß nicht, was es auslöst oder wie ich es kontrollieren könnte.“

„Man, du bist ganz schön kompliziert geworden.“

„Ich war immer kompliziert, Ruffy. Du hast nur nie gefragt.“

„Das stimmt. Glaubst du, wenn du morgen aufwachst, bist du Lucy oder Nana?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich denke, du wirst es schon merken, wer ich wann bin.“

Ruffy denkt an den Tag zurück und wie sich Nana benommen hat. Zu Lucy ist da kein Vergleich.

„Ich bin echt sauer auf dich, ich weiß nur nicht, wieso.“

„Du hast jeden Grund dafür.“ Er hat zwar gehofft, sie würde sagen, was geschehen ist, aber möglicherweise ist es wirklich besser, wenn er es vergessen hat. Er seufzt leise, blickt an die Zimmerdecke und versucht lieber an das zu denken, was als nächstes geschehen wird. Niemand sagt mehr ein Wort, so dauert es nicht lang, dass auch er eingeschlafen ist. Noch im Halbschlaf bemerkt er, dass sich Lucy aufgesetzt hat. Sie blickt zum Fenster, lauscht, bewegt sich nicht.

„Kannst du nicht schlafen?“, murmelt er schließlich und dreht sich zur Seite. Lucy blickt zu ihm herunter, zögert einen Moment, verlässt dann jedoch das Bett. Ruffy ist zu müde, als dass er ihr hinterher sehen könnte, so lässt er sie gehen.
 

„Klar sind wir Freunde. Was glaubst du denn, warum ich dich sonst am Leben gelassen hab.“
 

Ein Schrei weckt ihn am Morgen. Es ist Nami. Der Schrei kam von Deck, sofort springt er auf, rennt zusammen mir den anderen an Deck und sieht sofort, wieso sie geschrien hat. Blut. Das gesamte Deck ist rot von Blut.

„Was ist das? Nami, alles okay?“

„Mir geht es gut, aber wo kommt das her? Sind wir vollzählig? Wer hatte Aufsicht?!“

„Ich.“, meldet sich Lysop kleinlaut zu Wort, als er den Mastherunterklettert und einen Fuß auf das rote Deck setzt. Er hatte geschlafen, man sieht es ihm an. Nach und nach erscheint jedes Crewmitglied an Deck, jedem geht es gut, nur kann sich niemand das Blut erklären. Nana ist die letzte, die zu den Strohhüten tritt. Sofort schüttelt sie den Kopf.

„Ich war das nicht! Ich war das wirklich nicht, ganz ehrlich!“

Ein Blick, und Ruffy weiß sofort, wer vor ihr steht. Lucy ist nicht hier. Und er ist sich sicher, dass sie es war, auch wenn er nicht weiß, wie sie es gemacht hat. Nana hat sich in der Nacht etwas angezogen, eines von Ruffys Hemden, in dem sie aussieht, als träge sie ein Kleid. Die Arme vor der Brust verschränkt, starrt sie auf das Deck, schüttelt den Kopf und sucht nach einer Erklärung. Sie trägt keine Schuhe, ihre Füße sind Rot von dem Blut. Nehmen dem Mast liegt ein Handschuh, wie sie der Soldat trug. In ihm noch immer eine Hand, glatt abgetrennt. Zorro geht über das Deck, findet sie, sagt jedoch nichts.

„Hey, Nami! Ich glaub, hier ist eine Nachricht für dich!“, ruft dann plötzlich Franky, der hinter einer Wand verschwunden ist.

Sofort laufen ihm alle nach, Nami voran. An der Wand hinter der Ecke steht es in großen, roten Buchstaben geschrieben. „Wechselt den Kurs.“

„Was soll das?“, fragt Nami leise, sieht auf den Log-Port und dann zurück auf die Wand. Kleine Wellen spülen die Ränder des Schiffes frei von dem Blut, doch das Deck muss aufwendig gereinigt werden, um alles sauber zu bekommen.

„Kannst du den Kurs wechseln?“, will Ruffy plötzlich wissen, Nami schaut zu ihm auf, schüttelt dann jedoch den Kopf.

„Ich kann von der Route abweichen, das schon. Aber die Richtung müssen wir beibehalten. Wir haben keinen Eternal-Port.“

„Verstehe. Können wir wenigstens einen Bogen fahren?“

„Das schon. Aber willst du wirklich auf das hier hören? Was ist, wenn es eine Falle ist?“

„Ich glaube nicht, dass es eine Falle ist.“

„Ich auch nicht.“, meldet sich jetzt Zorro zu Wort, den Handschuh in seiner Hand und hält ihn hoch.

„Wir wurden heute Nacht angegriffen. Und ich glaub nicht, dass sich die Soldaten selbst umgebracht haben.“, sein Blick fällt auf Nana, die immer noch fassungslos und apathisch über das Deck schaut. Sie hört ihm gar nicht zu.

„Nana, was weißt du hier rüber?“, als ihr Name fällt, schaut sie zu Zorro, erstarrt bei dem Anblick der Hand in seiner Hand und schüttelt wieder den Kopf.

„Ich war das wirklich nicht. Ganz sicher nicht.“

„Ich hab nicht gesagt, dass du es warst.“

Nana zögert, weicht einen Schritt zurück, schüttelt wieder den Kopf und starrt Zorro an.

„Ich weiß nicht, wer das war. Ich war es nicht. Ich bin brav, ich höre auf meine Eltern! Ich war das nicht!“

Zorro will gerade auf sie zugehen, als sich Ruffy einmischt.

„Vergiss es, Zorro. Ich glaube ich weiß, wer es war.“
 

„Lucy?“

Die Strohhüte haben sich in der Küche versammelt, Nana und Lysop jedoch schrubben das Deck. Es ist eine der Strafen für Lysop, weil er eingeschlafen ist. Nana wollte helfen. Sie scheint sich schuldig zu fühlen, auch wenn sie nichts von dem weiß, was in der Nacht geschehen ist.

Ruffy hat ihnen kurz erzählt, was in der Nacht geschehen ist, hat die Strapse jedoch ausgelassen.

Chopper nickt kurz.

„Dann hatte ich doch Recht. Ich hatte erst gedacht, dass sie durch den Streifschuss an der Schläfe ihr Gedächtnis verloren hatte, aber sie konnte sich an so viele Dinge erinnern die sie erlebt hat, das passte nicht zusammen. Sie hat also eine gespaltene Persönlichkeit. Sehr interessant.“

„Ruffy, was weißt du noch über diese Lucy?“, will Zorro wissen. Ruffy schaut zu ihm rüber, legt dann den Kopf in den Nacken und denkt nach.

„Soweit ich weiß hab ich sie vor fünf oder sechs Jahren mal getroffen. Das war, bevor ich in See gestochen bin. Ich glaub, ich hatte sie damals getroffen, als ich gerade vom Training im Wald nach Hause gehen wollte. Es war echt spät und schon dunkel. So richtig kann ich mich aber wirklich nicht erinnern.“

„Jetzt streng dich doch mal an. Das kann wirklich wichtig sein.“

„Ich versuch mich schon seit gestern zu erinnern, aber mehr als das hab ich wirklich nicht. Ach ja, sie isst kein Fleisch. Das weiß ich noch.“

„Vegetarier?“, will Sanji jetzt wissen.

„So hat sie es nie genannt.“

„Und wie hat sie es genannt?“

„Das weiß ich nicht mehr genau. Ist das denn wichtig?“

„Wahrscheinlich nicht.“

„Okay, “, mischt sich jetzt Nami in das Gespräch ein, „Wenn sie jetzt nicht Lucy, sondern Nana ist, dann sollten wir sie auch so behandeln. Anscheinend weiß sie nicht, was heute Nacht passiert ist, also sollten wir sie damit in Ruhe lassen. Das ist bestimmt nicht leicht für sie. Ich meine, stell dir mal vor, du machst etwas, und es bist trotzdem nicht du, der es macht. Gruselig.“

„Weiß Nana davon?“, mischt sich jetzt auch Sanji ein.

„Ich weiß, dass Lucy davon weiß. Bei Nana bin ich mir nicht sicher.“

„Also sollten wir sie lieber nicht darauf ansprechen?“

„Wieso nicht?“

Jetzt mischt sich Chopper wieder ein:

„Auf keinen Fall! Das ist eine wirklich ernste Sache, wenn ihr sie damit überrumpelt und sie nichts davon weiß könnten sich noch mehr Persönlichkeiten bilden, was die Therapie noch weiter erschwert. Sagt ihr kein Wort, behandelt sie wie sonst auch. Das einzige, was ihr vielleicht machen könntet ist einiges über ihre Vergangenheit herauszufinden. Vielleicht finden wir ja die Ursache und können mit der Zeit dafür sorgen, dass sich die Persönlichkeiten verbinden und sie zu einer Person wird. Soweit ich weiß wird es oft durch ein Trauma in der Kindheit ausgelöst. Es muss länger her sein als sechs Jahre, also kann und Ruffy auch nicht helfen, selbst wenn er sich erinnern könnte.“

„Haben wir schon versucht. Weißt du nicht mehr? Sie sagt uns kein Wort.“, wirft Robin ein, als sie aus dem Fenster schaut und Nana mit Lysop beobachtet. Das Deck ist Nass und voller Schaum. Sie arbeiten Hart, um das Blut zu entfernen.

„Einfach weiter versuchen. Ich will es nicht aufgeben bevor ich es versucht habe.“

„Moment mal. Ganz kurze Pause. Haben wir uns jetzt dazu entschieden sie hier zu behalten? Natürlich würde ich sie nicht von den Soldaten mitnehmen lassen, die hier waren, aber dauerhaft können wir doch nicht auf sie aufpassen. Wir kennen sie nicht und sich nicht dazu verpflichtet auf sie aufzupassen.“, will Nami schließlich wissen.

„So wie es aussieht kann sie auf sich selbst aufpassen. Sie ist nur sehr Naiv. Wenn es wirklich Nana war, ich meine Lucy, die heute Nacht das Blutbad veranstaltet hat, brauchen wir uns kaum Sorgen um sie machen. Es ist nicht ein Schuss gefallen, noch hat jemand geschrien. Ich glaube nicht, dass sie uns in der Hinsicht Probleme macht.“, antwortet ihr Zorro ohne aufzusehen.

„Apropos, Ruffy. Hast du eine Idee, womit sie kämpft?“, fragt jetzt auch Robin nach, als sie sich vom Fenster abwendet. Ruffy sieht sie fragend an, schüttelt dann aber den Kopf.

„Ich glaub nicht, dass ich sie jemals habe Kämpfen sehen.“

Es ist Zorro, der laut mir Robin beginnt nachzudenken.

„Meine Schwerter wurden nicht angerührt, das hätte ich gemerkt. Die Hand wurde glatt abgeschnitten, Messer scheinen hier in der Küche auch nicht zu fehlen. Franky, fehlt bei dir in der Werkstadt irgendetwas?“

„Ich weiß nicht genau, ich werde gleich nachsehen. Aber wenn sie es sauber gemacht und dann zurückgelegt hat, kann ich wahrscheinlich auch nicht sicher sagen, ob sie etwas genommen hat oder nicht.“

„Super. Hat es vielleicht irgendetwas mit ihren Teufelskräften zu tun?“

„Das sind keine Teufelskräfte. Sie kann Schwimmen.“

„Fertig!“, Nana reißt die Tür auf, lächelt schwach und schaut in die Runde. Sofort schweigen alle. Lysop taucht hinter ihr auf und geht an ihr vorbei in den Raum.

„War nicht einfach, aber ich denke, wir haben es gut hinbekommen. Ich will wirklich nicht wissen, was da heute Nacht passiert ist, ich hoffe nur, dass es nicht nochmal passiert.“

„Wenn du nicht wieder einschläfst, ganz sicher nicht.“, Nami gibt ihm eine Kopfnuss und schüttelt den Kopf.

„Aua! Ist ja gut, ich habs mittlerweile auch verstanden!“

Nana setzt sich zu den anderen auf die Band an der Wand. Es ist schwer das Thema zu wechseln, wenn man über so viele Dinge nachdenken muss.

„Hey, Nana.“, beginnt Ruffy schließlich, „Ist dir irgendwann mal was Schlimmes passiert?“

Chopper traut seinen Ohren nicht. So offensichtlich sollte er die Frage nicht stellen, doch jetzt kann er sie auch nicht wieder zurück nehmen.

„Was Schlimmes passiert?“, fragt Nana nach und schaut ihn von der Seite an.

„Ja, als du klein warst.“

„Als ich klein war? Ich war niemals klein.“

„Ich meine, als du ein Kind warst.“

„Das mein ich auch. Ich war nie ein Kind. Jedenfalls wüsste ich das nicht. Ich war schon immer so wie ich jetzt bin. Wieso? Ist das wichtig? Was passiert denn, wenn man klein ist?“

„Was? Nein, du verstehst die Frage nicht.-„, Nami haut ihm eine runter, ehe er es besser erklären kann, winkt dann auch scheinbar beiläufig ab.

„Vergiss es einfach, Nana. Hast du gut geschlafen?“

„Ich glaub schon. Ja, hab ich.“

„Wie sieht´s aus? Habt ihr schon Hunger?“, unterbricht Sanji den Wortwechsel und zieht eine große Lasagne aus dem Ofen.

„Weil das Frühstück ausgefallen ist gibt’s mal was Besonderes. Lasst es euch schmecken.“
 

Es ist Nachmittag, der Himmel hängt voller Wolken, doch die Temperaturen stehen um die 30°C. Es ist schwül und die Luft riecht nach Gewitter, auch wenn das Meer ruhig bleibt. Niemand möchte sich an so einem Tag viel bewegen. So Sitzen Robin und Nami gemeinsam unter Deck und studieren einige Bücher. Nana lässt sich von Chopper Blut abnehmen, damit er ihre Medikamente mischen kann. Davon hat er ihr aber nichts gesagt. Sie versteht von diesen Dingen eh nichts und gefragt, wozu er das Blut benötigt, hat sie auch nicht. Sanji wurde von Nami und Robin aus der Bücherei gesperrt, daher bleibt ihm als Gentleman nichts anderes übrig, als sich um Nana zu sorgen. Ruffy liegt zwischen den Orangenbäumen, schaut in den Wolkigen Himmel und versucht wieder sich zu erinnern. Er fühlt, dass er nah an seiner Erinnerung ist, doch jedes Mal, wenn er glaubt, dass ihm alles wieder einfällt, verliert er es wieder.

„Lucy…Lucy, Lucy, Lucy, Lucy… Lucy und Hörner. Hörner und Lucy… Lucy…“, Er verengt die Augen zu schlitzen, denkt angestrengt nach, doch es hilft ihm nicht. Irgendetwas verhindert, dass er sich erinnern kann.

„Lucy… Die traurige Lucy…“, er schließt die Augen, sieht sie einen Moment vor sich, mit etwas kürzeren Haaren, doch die gleichen Augen wie letzte Nacht. Er weiß, er kennt sie, aber wieso ist die Erinnerung an sie, der ganze Sommer in diesem Jahr, wie aus seinem Gedächtnis radiert. Irgendwas stimmt da nicht.

„Sie war der traurigste Mensch, den ich je kennengelernt habe.“

„Kannst du auch etwas leiser nachdenken?“

Zorro lehnt ihm gegenüber an der Reling und versucht zu schlafen. Ruffy kümmert sich nicht um ihn. Das, was er vergessen hat und wieder wissen will, ist wichtiger.

„Lucylucylucylucylucylucylucylucy….“, flüstert er immer wieder, hofft dadurch etwas weiter nach vorn zu kommen, doch es funktioniert nicht. Zorro sitzt genervt daneben. Doch ehe Zorro ein Auge zubekommt, ist Ruffy eingeschlafen.
 

„Sag mal, sind die echt?“

„Was?“

„Die Hörner auf deinem Kopf mein ich.“

„Klar sind die echt. Wenn du sie eklig findest, hau ab.“

Ruffy steht im Wald dem Mädchen gegenüber. Ihre Haare sind Pink, die Hörner stehen weiß leicht hervor. Der Wald ist still, im Hintergrund klingt eine leise Melodie. Er kann den Blick nicht von ihnen wenden, greift sie bei den Schultern und grinst, wie nur er es kann. Sie scheint mehr überrascht als gut gelaunt.

„Das ist ja der Oberhammer! Im ernst, ich find die Dinger unglaublich cool!“

Nach einem ungläubigen Zögern schlägt sie seine Hände weg und dreht sich zur Seite.

„Du hast ja keine Ahnung was es heißt, solche Dinger auf dem Kopf zu haben die sonst keiner hat.“

„Nein, du hast Recht, hab ich nicht. Aber.. Ich finde sie trotzdem total abgefahren! Also auf eine gute Art.“

„Ich kann nichts Gutes daran finden.“, sagt sie noch, während sie sich von ihm entfernt.

„Hey, warte doch mal! Wollen wir uns nicht anfreunden? Ich wohn hier gleich um die Ecke und wenn du willst können wir uns ab und zu treffen.“

„Du hast sie ja wohl nicht alle!“, zischt sie ihn an, ohne sich zu ihm umzudrehen.

„Wa-Warum?“, jetzt ist es Ruffy, der überrascht ist.

„Weil ich dich nicht ausstehen kann. Ich hasse jeden von euch.“, faucht sie erneut, leise und doch wütend, wie nur sie es kann. Ruffy schaut ihr einen Moment verdutzt nach, schaut sich dann hinter sich um.

„Wen meint sie mit `von euch`?“

Noch ehe sie im Wald verschwindet, ruft er ihr noch nach:

„Hey, jetzt warte doch mal! Ich heiße übrigens Ruffy, und wie heißt du? Ich wird morgen zur selben Zeit wieder hier sein, hast du verstanden?! Und ich wird auf dich warten, das ist ein Versprechen!“

Weg ist sie.
 

Regen weckt Ruffy. Es dämmert, Zorro schläft noch immer an der Reling schräg neben ihm. Ihn scheint der Regen nicht zu stören. Ruffy jedoch schon, so läuft er schnell unter Deck, wringt sich notdürftig das Shirt auf dem Weg in die Küche aus. Das Abendessen hat er verpasst, aber zum Glück hat Sanji ihm etwas auf dem Tisch gelassen. Sanji weiß, wenn er es nicht gemacht hätte, würde Ruffy ihn auch in der tiefsten Nacht aus dem Schlaf reißen. Doch der Traum lässt ihn nicht los. Es ist das einzige, woran er sich wieder erinnern kann. Doch zu dem Zeitpunkt war er noch nicht auf die wütend. Wieso dann jetzt?



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