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Das Spiel des Wahnsinns

SoulxOC
von

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Kampf gegen Arachnophobia - Purer Wahnsinn ~ Finale

Still genoss sie die kühle Luft, die um ihre Nase wehte, und sog diese tief in ihre Lungen. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon keine frische Luft mehr geschnuppert hatte. Eigentlich war das jetzt auch egal.

Sie musste Arachnophobia bekämpfen. Solange wie diese noch nicht bemerkt hatten, dass sie ausgebrochen war. Oder besser gesagt, durch Hilfe ausgebrochen war. Sie schaute sich um.

Das Versteck von Arachnophobia befand sich in einem tiefen Wald, gut versteckt zwischen den hohen Bäumen und wahrscheinlich nicht sehr leicht zu finden. Wie lange sie wohl hätte suchen müssen, wenn sie nicht Giriko begegnet wäre. Bei den heraufkommenden Erinnerungen schüttelte sie den Kopf. Falsche Gedanken, sie musste an etwas anderes denken.

Soul.

Was er wohl gerade machte?

Ob er sich um sie, oder eher gesagt, um ihr altes Ich, Sorgen machte? Bestimmt.

Und wahrscheinlich würde er sie sogar suchen.

Riitsko senkte die roten Augen und schloss diese. Ihr Herz tat ihr fürchterlich weh, als hätte sie ein Messer in diesem stecken.

Sie wünschte sich auf einmal so sehr, dass er da wäre. Dass er sie unterstützen würde in ihrem Vorhaben, und mit ihr gemeinsam kämpfen würde.

Warum konnte sie das, was sie mit Giriko erlebt hatte, nicht mit Soul geteilt haben? Sie hatte oft genug die Chance dazu gehabt, nachdem sie sein Geständnis erhalten hatte. Sie könnte sogar jetzt …

Sie bräuchte nur von hier verschwinden und zu ihm laufen. Einfach nur, um ihn wiederzusehen.

Stimmen rissen Riitsko aus ihren Gedanken. Schief und verbittert grinsend, legte sie ihre Fingerkuppen an ihre Stirn und seufzte.

//Mist, ich muss mich zusammenreißen. Wie kann ich nur an diesen verdammten Kerl denken? Ich muss Arachne besiegen, das ist tausendmal wichtiger!//

Und doch hatte sie beim Umdrehen dieses beständige Stechen in ihrem Herzen, welches sie glauben ließ, dass tausende Messer auf ihr Herz einstachen. Aber hatte sie überhaupt ein Herz? Immerhin war sie so gefühlskalt, und hatte keine Scheu davor, Menschen umzubringen, dass es sie wirklich wunderte, ab und zu das beständige Pochen in ihrer Brust zu hören.

Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn sie sich ganz dem Wahnsinn hingeben würde? Dann würde sie ihr Herz bestimmt verlieren. Aber egal, sie brauchte es sowieso nicht.

Leise und geschmeidig sprang sie zurück in den Gang, aus dem sie an die Oberfläche gekrochen war, und konzentrierte sich ganz auf ihre Umgebung.
 

Sie hatte Arachne schneller gefunden, als sie gedacht hätte. Sie war in ihrem Zimmer. Und sie schlief. Wie leichtsinnig. Wie konnte Arachne es wagen, seelenruhig zu schlafen, wenn sie zusammen mit ihr in ein und demselben, na ja, ein Haus war das hier ja jetzt nicht gerade, eher, in ein und derselben Organisation war?

Wie eine Katze kam sie zu Arachne gekrochen und lauschte den ruhigen Atemgeräuschen. Sie spürte, dass hier etwas faul war, und vorsichtig schaute sie sich um, ohne den Kopf zu drehen.

Ihre Augen weiteten sich entsetzt. Das konnte nicht sein! Das ging nicht! Er konnte nicht hier sein! Nicht er, nicht hier!

Riitskos Herz blieb beinahe stehen, als sie in die blutroten Augen ihres Gegenübers blickte, die sie zu röntgen schienen. Das weiße Haar stand widerspenstig ab, und das breite Grinsen zog sie ganz in dessen Bann.

„S...Soul....“

Das Grinsen wurde breiter, ehe es verschwand. Der ganze Körper verschwand.

Kraftlos fiel Riitsko auf ihr Hinterteil. Sie hob ihre Hand und betrachtete sie. Sie zitterte.

Ihr ganzer Körper bebte, und Riitsko musste kurz blinzeln. Verdammt, was war denn nun wieder los?

Was war das gerade denn bitteschön gewesen?

Durch das Anhalten des Atems wurde Riitsko gezwungen, nach Luft zu schnappen. Dies führte ihr auch wieder vor Augen, dass sie nicht allein in dem Raum war. Arachne.

Mist, die Spinnenhexe hatte sie doch glatt vergessen.

Sie sprang auf und beschwor durch das schwarze Blut ihre Waffen. Noch im selben Moment sog sie zischend die Luft ein. Die Hexe war verschwunden.

Die schlitzrigen Pupillen ihrer Augen zogen sich weiter zusammen, sodass sie schon fast nicht mehr zu sehen waren, was sehr bizarr aussah.

Ohne den Kopf zu drehen, schaute sie sich in Arachnes Gemächern um. Wo konnte sie sich verstecken? War sie geflohen?

Nein, das konnte Riitsko sich kaum vorstellen. Aber andererseits …. Arachne wusste dass, wenn die Weißhaarige im Vollbegriff ihrer Kräfte war, es schwer sein würde für sie, sie zu besiegen. Vielleicht war die Hexe ja wirklich geflohen.

Aber dann....

Ehe Riitsko ihren Gedanken zu Ende bringen konnte, sauste ein schwarzer, dünner Schatten auf sie zu. Sie wich zur Seite aus und entging so dem weißen Spinnenfaden, der neben ihr in den Boden einschlug wie eine Peitsche. Der Boden ätzte bei der Berührung mit dem Spinnenfaden weg und ein beißender Geruch drang in Riitskos empfindliche Nase, woraufhin sie sich die Nase zuhielt. Mit einem Sprung warf sie sich auf den Rücken und rollte sich zur Seite, um dem nächsten Spinnenfaden zu entgehen.

//Dieses verdammte … wo versteckt sich diese Hexe? Wie kann sie es wagen, mich einfach feige aus dem Hinterhalt anzugreifen?//

Riitsko sprang auf und schaute sich ruhig um, auf alles gefasst und jeden Schatten genau musternd. Sie konnte Arachne nicht sehen, nicht hören und nicht riechen. Sie war eigentlich blind gegenüber der Spinnenhexe. Aber die Spinnenfäden konnte sie sehen, und diese würden ihr den Weg zu Arachne zeigen. Ganz sicher.

Tatsächlich kam im nächsten Augenblick der nächste Spinnenfaden auf die Weißhaarige zugeschossen. Sie machte sich bereit, spannte alle ihre Muskeln an und ließ dann ihre Hand hervor schnellen. Zielsicher und genau bekam sie den klebrigen Faden zu fassen, doch hatte sie die ätzende Wirkung ganz vergessen.

Ihre Hand begann zu brennen und Riitsko schrie auf, als sie dieses Brennen schmerzhaft zu spüren bekam. Mit einem Ruck versuchte sie, Arachnes Spinnenfaden von sich zu lösen, doch er klebte an ihrer Hand und ätzte langsam aber stetig ihre gesamte Haut weg.

Die Weißhaarige keuchte und kniff die Augen zusammen, als sie merkte, wie Tränen des Schmerzes in ihre Augen traten. Dieser Schmerz, es brannte so sehr. Sie biss die Zähne aufeinander, so doll, dass sie schon glaubte, ihr Zähne würden zerbrechen.

Ein heiserer Schrei entkam ihr, als der Spinnenfaden es geschafft hatte, ein kleines Loch in ihre Hand zu ätzen, sodass man nun durch das Loch in ihrer Hand hindurchschauen konnte.

Der Schmerz drang in Riitskos Unterbewusstsein, wo er auf die Nervenzellen des schwarzen Blutes, und dem damit verbundene Wahnsinn traf. Durch dieses Aufeinandertreffen verstärkte sich der Wahnsinn in Riitskos Kopf und als ein weiterer ätzender Spinnenfaden ihren Körper traf, zuckte sie kurz zusammen, ehe sie ihren Verstand vollkommen abschaltete. Sie ließ den Kopf nach vorn sinken und ihre Augen wurden von einem schwarzen Schatten verdeckt. Das Rot ihrer Augen wurde noch dunkler, ehe ihre Augen komplett schwarz wurden und ein irres Glitzern in diesen erschien.

Ihre Schultern bebten, jedoch nicht, weil sie weinte, sondern weil sie lachte. Der zweite Spinnenfaden, welcher sich in ihre Schulter gebohrt hatte und auch dort schon einiges an Haut weggeätzt hatte, zitterte durch die Schwingungen.

Riitskos Lachen klang dunkel und … wahnsinnig. Sie warf den Kopf zurück und offenbarte ihre schwarzen glänzenden Augen, und die zwei schwarzen Striche, die sich über ihre Augen zogen. Mit einem Geräusch, als würde man Messer an Messer reiben, erschienen ihre beiden Waffen erneut in ihren Händen.

„Arachne, ich habe deine jämmerliche Schwester besiegt, wieso sollte ich dich nicht auch noch töten können?“

Sie lachte laut und schallend.

„Du wirst sterben, Arachne, und niemand kann dir helfen. Sie sind alle zu schwach und zu minderwertig, als dass sie es mit mir aufnehmen könnten!“

Mit federnden Schritten trat Riitsko auf die Wand ihr gegenüber zu und stemmte ihre Hand dagegen. Mit einem Krachen zerbarst die Wand und sie trat in die anliegende große Halle, in der sie schon so oft gefoltert worden war.

„WO BIST DU, HEXE?!“

Die schwarzen Augen huschten wild umher, immer wieder drang ein leises Kichern aus Riitskos Kehle. Es fühlte sich so wunderbar herrlich an, sich dem Wahnsinn hinzugeben. Und es würde ihr Freude bereiten, Arachne langsam und qualvoll sterben zu lassen. Oh ja, Arachne würde leiden, so wie sie es tun musste, und immer noch tat. Arachne sollte all ihren Zorn zu spüren bekommen. Nur diese Hexe hatte es verdient, einen qualvollen Tod zu erleiden.

Bei der Vorstellung lebloser, kalter Augen lachte Riitsko laut auf und ihr Herz machte einen Hüpfer vor lauter Vorfreude.

Doch erst mal musste herausgefunden werden, wo sich Arachne aufhielt.

„Du kannst dich nicht verstecken! Ich finde dich, Hexe!!“

Riitsko hob ihre Nase und sog tief die Luft ein. Ihre Augen, die sie vorher geschlossen hatte, öffneten sich ruckartig, als sie Arachnes Geruch wahrnahm.

"Hab ich dich."

Sie grinste fies und schleuderte eine ihrer Waffen in die Richtung, in der sie Arachne wahrnahm. Das Schwert schlug in der Wand ein, und ihr Plan schien aufzugehen. Auf einmal materialisierte sich Arachne vor ihr und ließ wieder einen ihrer Spinnenfäden auf Riitsko zuschießen. Doch diese wich geschickt aus und lachte lautstark.

„Ha, ha, glaubst du wirklich, Hexe,“ sagte Riitsko und spuckte das Wort Hexe mit spöttischer Betonung beinahe aus, „ glaubst du wirklich, du könntest mich besiegen?“

„Du reißt deine Klappe sehr weit auf, Riitsko Katana, aber du solltest lieber deine Taten sprechen lassen, und mich nicht mit deinem langweiligen Gerede nerven.“

Riitskos Blick wurde noch eine Nuance schwärzer.

„Na schön, Arachne, ich wollte dich qualvoll sterben lassen, langsam und folternd, aber ich habe mich anders entschieden. Ich werde dich schnell umbringen. Pass auf, ich werde nur einen Schlag benötigen, und der wird dir dein jämmerliches Lebenslicht auspusten.“

„Das wollen wir erst einmal sehen.“

Riitsko wartete noch einen Moment, ehe sie auf Arachne zu sprintete. Ein Schlag und diese Hexenseele würde ihr gehören. Sie hatte noch nie eine Seele gegessen, vielleicht sollte sie es einmal tun? Wie Arachnes Seele wohl schmeckte? Hatte sie überhaupt einen Geschmack?

Sie nahm den Arm zurück und bildete eine Faust. Dieser Schlag würde nicht nur Arachne das Leben kosten, er würde diese ganze Organisation auslöschen. Jeden einzelnen von ihnen. Alle, ohne Ausnahme. Mit Pech vielleicht sogar sie selbst auch. Während ihres Sprints sammelte Riitsko alle vergangene Schmerzen, die sie schon in ihrem gesamten Leben erfahren musste, in ihrer Faust. Alle körperlichen Schmerzen, egal ob groß oder klein. Sie würden diese Organisation für sie auslöschen. Alle...

„Stirb, Hexe!“

Und mit diesem Satz schlug Riitsko mit ihrer Faust direkt vor Arachne in den Boden. Rote Blitze umschlossen ihre Faust, ehe sie sich in eine Druckwelle umwandelten und auseinander stoben. Sie verletzten die Beiden gleichermaßen. Zerrissen ihre Klamotten, fügten ihnen tiefe Schnittwunden zu.

Arachne wusste nicht, was auf einmal passierte. Sie hatte gedacht, der Schlag würde sie treffen, doch dann...

Ein roter Blitz mit einer schwarzen Kante bohrte sich in Arachnes Bauch und Blut spuckend fiel sie auf ihre Knie. Sie schaute hinüber zu Riitsko.

Diese stand lachend in dem roten Blitzwirrwarr und genoss die Schmerzen anscheinend, die ihr durch ihren eigenen Angriff zugefügt wurden. Das schwarze Blut floss in Strömen an ihrem Körper hinab, aber sie schien das gar nicht wirklich mitzubekommen.

Das Lachen, welches so wahnsinnig klang, wurde leiser, verstummte jedoch nicht. Kichernd drehte Riitsko sich zu Arachne um und durchbohrte sie mit ihren schwarzen Augen.

Der Blick der Wahnsinnigen blieb an Arachnes rotem Blut hängen. Ein Grinsen zierte ihre Lippen.

„Blut hat eine schöne Farbe, Hexe, nur meines ist im Gegensatz zu deinem schwarz.“

Dann lachte sie wieder lauthals los, und Arachne konnte ihre schwarzen Augen noch einmal erkennen, als Riitsko lachend ihren Kopf in den Nacken warf, dann schoss ein Blitz auf sie zu und durchtrennte sie.

Eins war ihr klar geworden. Das dort war schon lange kein Mensch mehr, auch keine Wahnsinnige – das war ein Monster.

Mit einem dumpfen Geräusch fielen ihre beiden Körperhälften zu Boden.
 

Das Gebäude der Organisation erzitterte. Die Druckwelle ließ die Wände und Säulen zerbersten und auf ihrem Weg wurde jeder getötet, der ihr in den Weg kam. Überall fielen Trümmer und Gesteinsbrocken zu Boden und Riitsko stand inmitten des Chaos und lachte. Lachte über ihren Sieg und dieses unendlich gute Gefühl, welches ihr der Wahnsinn gab. Ein Schatten verdunkelte ihre Sicht und sie schaute nach oben. Das letzte was sie sah, war ein riesiger Stein, der gleich darauf auf sie nieder fiel und sie unter sich begrub.
 


 

//Wo bin ich?//

Langsam öffnete Riitsko ihre Augen. Um sich herum war überall eine dunkle, lilane Aura, welche sie umhüllte wie eine Decke. Ein kalter Schauer fuhr über ihren Körper.

Sie konnte sich nur noch an den Spinnenfaden erinnern, welcher sich in ihre Hand gefressen hatte. Dann war sie wütend geworden und nun war sie hier. War sie etwa gefangen in ihrem eigenen Seelenraum?

Riitsko hob ihre Hand und beäugte sie misstrauisch. Kein einziger Kratzer.

Eine Weile blieb sie einfach inmitten der lilanen Dunkelheit schweben, dann schaute sie sich träge um. Ihre Augen weiteten sich leicht, als sie drei verschiedene Seelen entdeckte. Sie bewegte sich auf sie zu und blieb dicht vor ihnen schweben.

Es war einmal eine normale weiße, mit einer bläulichen Aura, dann eine rote, nicht Kishinrot, sondern richtig dunkelrot, und dann eine komplett schwarze, die versuchte, die anderen beiden Seelen zu verschlingen. Doch die Seelen wehrten sich.

Der Weißhaarigen war klar, dass das alles ihre Seelen waren. Und anscheinend wurden ihre beiden Persönlichkeitsseelen gerade von der Seele, die den puren Wahnsinn enthielt, verschlungen. Beinahe jedenfalls.

Aber warum. Wurde sie etwa gerade von der schwarzen Seele kontrolliert? Und verlor sie deshalb ihre anderen beiden Persönlichkeiten?

Nein, das durfte sie nicht zulassen! Sie durfte sich nie wieder dem puren Wahnsinn hingeben, denn das hatte sie wohl getan, weswegen sie nun hier war, und ihr Körper da draußen Sachen anstellte, die sie sich nicht einmal vorstellen wollte.

Sie musste sofort....

Klatsch. Was war das denn gewesen?

Da hatte doch tatsächlich etwas gegen ihre Wange gehauen.

Klatsch.

Nochmal.

Klatsch, Klatsch.

Zweimal hintereinander? Okay, das ging echt zu weit.

//Na warte....//

Konzentriert schloss Riitsko ihre Augen und als sie sie wieder öffnete und sich kurz umgeschaut hatte, stöhnte sie auf.

„Och ne, nicht du schon wieder.“



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