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Break the Habit

break out of the system
von

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You gave me a reason to try

Damals hätte man es wohl als krank empfunden, heute war es normal, Wissenschaftler waren sogar sehr angesehen, denn sie hatten eine Menge Wissen und halfen den Menschen Krankheiten zu heilen, die Technik zu revolutionieren, oder sonstige Errungenschaften. Das dabei Menschen ihre Versuchsobjekte waren interessierte keinen, immerhin waren diese Menschen nur für diesen Zweck am Leben, nur dazu waren sie geboren worden.

Er strich sich seine Haare zurück und band sie in einem Zopf zusammen. Seine Schicht begann gleich. Er würde wohl erst in drei Tagen nach Hause kommen, denn da hatte er vier Tage lang keine Schicht. Solange würde er hier im Labor leben. Für die Wissenschaftler gab es einen extra Trakt, der mit puren Luxus gefüllt war, damit sie es angenehm hatten hier zu leben. Ihm war das egal, er würde sich auch mit einem Sofa zufrieden geben. Denn selbst das war besser, als die Unterbringung der Objekte, die in engen Käfigen ihr Dasein fristeten.

Er zog sich seinen Kittel über und verließ die kleine Wohnung, schlenderte die Gänge entlang. Unterwegs traf er auf einen großen, schwarzhaarigen Man. Seine violett-blauen Augen schauten wachsam und das obwohl er gerade nicht im Dienst war. Ansonsten wirkte er recht wild, da er lange Haare, welche er am Hinterkopf zu einem Zopf aus Dreadlocks zusammengebunden waren, hatte. Dazu hatte er noch Koteletten und einen kräftigen Körperbau.

„Morgen Professor.“

„Morgen.“

Sie gingen aneinander vorbei. Xaldin war einer der fähigsten Wachmänner und einer der wenigen die er als kompetent hielt. Er arbeitete hier schon seit 3 Jahren, hatte jedoch schon sieben Jahre wo Anders Erfahrung gesammelt. Warum er gewechselt war wusste er nicht, es interessierte ihn auch nicht. Sie konnten jeden guten Mann gebrauchen.

Er selbst arbeitete seit vier Jahren hier. Es war näher zu seinem Zuhause.

Der Blonde betrat nun sein eigenes Labor. Da er einer der führenden Wissenschaftler war, hatte er sein eigenes kleines Labor, für größere Forschungen konnte er jederzeit die Großen beschlagnahmen, aber meist arbeitete er lieber hier für sich allein, weitere Hände nervten einfach nur und er musste aufpassen, dass diese nicht doch irgendwas falsch machten. Am schlimmsten waren ja die Assistenten, oder gerade erst ernannte Wissenschaftler. Schrecklich.

Sein Weg führte zu seinem Schreibtisch, wo er seinen Ordner ablegte den er immer mit sich herum schleppte, dann drückte er auf den Knopf der Sprechanlage, um seinen persönlichen Assistenten zu erreichen.

„Bring mir 6F6606.“

„Sofort, Sir.“

Der Junge war noch grün hinter den Ohren, hatte zwar keine Skrupel – Skrupel durfte hier keiner haben, auch wenn die Objekte der selben Art wie sie selbst entsprachen – aber.. er war einfach nur einer von denen die einem versuchten in den Arsch zu kriechen und das konnte er nicht ab. Man musste selber was leisten, entweder man konnte es, oder man ließ es.

Kurz darauf ging die Tür auf und der blonde Wissenschaftler blätterte einfach weiter in seinem Ordner, da er gerade noch etwas überprüfen sollte. Im Hintergrund hörte man das Klirren der Ketten des Objektes, als es an die Befestigung angekettet wurde.

„Kann ich sonst noch etwas tun Professor?“

„Nein.“

Sein Assistent ging lieber schnell aus dem Labor, es war bekannt, dass Vexen lieber alleine arbeitete und keinen in seinem Privatlabor lange duldete.

Nun drehte sich der Forscher um, fixierte das Kind, welches einfach nur dort stand, den Blick gesenkt. Die blaugrauen Haare waren fettig und eine lange Strähne verdeckte das rechte Auge. Ein Bild was sich ihm immer bot, wenn er den Jungen zu sich holte. Er fand es dumm, die Objekte sollten besser gehalten werden, denn damit waren die Ergebnisse bei besserer Qualität, denn Hygiene war wichtig.

„Wann wurdest du zu Letzt gewaschen?“

„Vor Vier Tagen.“

Vexen seufzte und schüttelte den Kopf. Wie oft musste er es noch sagen?

Er schritt zu dem Jungen, welcher einfach brav stehen blieb und darauf wartete, bis er ihn von der Kette löste. Das Halsband nahm er ihm nur bei Experimenten ab.

„Na los, geh dich im Nebenzimmer waschen, so kann ich nicht arbeiten.“

Ohne eine Antwort zu geben huschte der Sechsjährige in das angrenzende Badezimmer. Er hingegen schritt wieder zum Schreibtisch und setzte sich, dabei lauschte er dem Geräusch des Wassers. 6F6606 war schnell darin geworden die kleine Wanne zu füllen und sich sauber zu machen. Sobald das Plätschern verebbt war, fing er an die Sekunden runter zu zählen, bis die nassen Haare in seinem Blickwinkel auftauchten.

„Über Nacht ist es angeschwollen und hat gejuckt.“

Die Stimme war leise, aber sie klang nicht tonlos. Eher ruhig und mit einem hauch Neugierde.

„Hast du gekratzt?“

„Nein.“

„Gut. Zeig her.“

Er wandte sich wieder de Kind zu, legte den Stift beiseite. Brav hob der Kleine seinen Arm. Ein Fleck, einem Insektenstich sehr ähnlich zierte den Unterarm, nur hatte die Schwellung die Größe einer Weintraube angenommen und dunkelrote kleine Punkte waren auf der geröteten Haut zu sehen.

Er zog sich seinen Handschuh über und berührte vorsichtig die Beule. Das Objekt selber zuckte leicht zusammen, ein Zeichen dafür, dass es ihm weh tat. Da er jedoch keinen Laut von sich gab, war es für ihn auszuhalten, weswegen er einfach weiter abtastete, ohne etwas zu sagen.

„Interessant.“

Die Druckstellen wurden nicht weiß, wie bei einer normalen Rötung sondern verfärbten sich blau, bis sie wieder ins rote wechselten. Die dunkelroten Punkte blieben.

„Wie fühlte sich der Schmerz an?“

„Wie eine Klinge die einfach in das Fleisch sticht. Kein Druck, einfach nur ein Stechen.“

Er nickte und der Blauhaarige tapste zu der Liege und kletterte darauf. Er kannte die Abläufe, oder eher, er wusste genau seine eigene Körpersprache, seine Blicke zu deuten um zu wissen was er von ihm wollte. Deswegen experimentierte er sehr gern an diesem Objekt. Im Gegensatz zu den Anderen war er nicht abgestumpft und zeigte eine hohe Intelligenz. Er musste nicht versuchen die Antworten raus zu quetschen – wenn die Testobjekte überhaupt noch reagierten – oder das Objekt irgendwohin schieben. Der Kleine hatte eine natürliche wissenschaftliche Neugierde und es kam oft vor, dass er ihn über die Ergebnisse auszufragen versuchte, weil er wissen wollte, was denn passierte. Er sah sich nicht unbedingt als Objekt, sondern einfach als eigenen Versuch, lernte aus sich selbst. So kam es auch, dass er ihm freiwillig alles ungewöhnliche erzählte.

Also sah er brav zu ihm, seine Augen zeigten den scharfen Verstand, während er das Skalpell nahm. Es hatte sich angefühlt, als wäre unter der Haut eine Flüssigkeit, die zur Schwellung geführt hatte, das erklärte aber nicht den stechenden Schmerz. Somit schnitt er die Stelle einfach auf. 6F6606 gab ein unterdrückten Schmerzenslaut von sich, was ihn aber nicht daran hinderte ihm zu zuschauen.

Vexen verzog nicht Mal mit der Miene, obwohl es nicht gerade schön aussah was er vorfand. Violetter Schleim schien in der Beule zu sein, doch hatten sich klare 'feste' Fäden zwischen Haut und Muskel und Knochen gebildet, die scheinbar den Schmerz verursachten. Sie waren dünn und erklärten die dunkelroten Punkte auf der Haut, sowie er das bis jetzt überblicken konnte.

„Ich entnehme dir das hier, allerdings gebe ich dir dasselbe Mittel am anderen Arm, um zu schauen wie es sich noch entwickelt.“

Und er entnahm es ihn, ohne ihn zu betäuben. Der Kleine wimmerte, hielt aber still. Tapfer? Nicht unbedingt, denn Objekte lernten früh sich nicht dagegen zu wehren, auch wenn man den Urinstinkt nie gänzlich abschalten konnte. Deswegen war auch der Kleine fixiert worden.

Schließlich hatte er alles entfernt und nähte den Schnitt wieder zu. Die Probe brachte er zum Untersuchungstisch. Schritte verrieten ihm, dass der Kleine – ungefragt – durch das Labor schritt. Doch Vexen sagte nichts. Das tat er nämlich nur bei ihm. Andere Wissenschaftler hatten ihn auch selten als Objekt, da Vexen ihn zu oft für sich beanspruchte. Besser so, denn so konnte er kontrollieren was mit ihm angestellt wurde.

„Hier.“

Er hatte bereits das Mittel und die Spritze in den Händen, hielt sie ihm entgegen.

„Du weißt wie man sie füllt.“

Wieder ein Nicken und er sah zu wie der Kleine seine eigene Injektion vorbereitete. Krank würden selbst heute viele Menschen über sein Verhalten sagen. Er selber nicht. Denn er wusste, dass er Gründe für dieses Verhalten hatte. Zum einem die eigene Neugierde.

„Hier.“

Vexen nahm die gefüllte Spritze an und injizierte die Flüssigkeit darin in den anderen Arm des Jungen.

„Gut gemacht.“

Zum Anderem um Lob zu bekommen. Lächelnd strich er ihm kurz durchs Haar und nun lächelte auch das Kind.

„Das kann ich doch schon lange.“

„Ich weiß. Trotzdem, du stellst dich besser an, als mein dämlicher Assistent.“

„Der ist dumm.“

„Ja. Holst du mir Mal ein Plättchen für das Mikroskop?“

Sofort tat der Kleine das worum er ihn bat und bekam dafür einen Keks. Vexen hatte immer eine Keksdose auf seinem Schreibtisch stehen, knabberte selber manchmal einen, aber meist waren es Leckerlis für den Kleinen. Ob er ihn mochte? Ja, mehr als die anderen Schwachmaten in diesem Labor. Gäbe es eine Möglichkeit ein Objekt zu adoptieren, würde er sich das sogar überlegen, denn auch wenn er ein Versuchsobjekt in ihm sah, so war er doch irgendwie wie ein Sohn für ihn. Und er wusste, dass er ihn auch als eine Art Vater sah.

Das war krank.

Ein Forscher der sein eigenes Versuchsobjekt als 'Sohn' akzeptiert hatte und ein Objekt, dass ihn als 'Vater' sah. Normalerweise waren die Kinder entweder abgestumpft, oder zeigten Angst und Aggressionen gegenüber den Wissenschaftlern. Erst hatte er vermutete, dass diese Ansichtssache des Kleinen davon kam, dass er recht 'nett' zu ihm war, trotz der ganzen Versuche die oft schmerzhaft waren, aber inzwischen wusste er einfach, dass der Kleine ihn zu Erst als Mentor gesehen hatte und nach einer Weile erst in ihm einen Vater gefunden hatte.

„Zexion.“

Er hatte den schlimmsten Fehler begangen. Als wäre es nicht schon schlimm genug eine Testperson als Sohn zu akzeptieren, nein er hatte ihm auch einen Namen gegeben!

„Ja?“

„Ich bin in drei Tagen für vier Tage nicht hier.“

Aus den Augenwinkeln sah er das Zucken des Kindes. Drei Tage hießen für ihn nämlich, dass er für andere Experimente bei anderen Forschern genutzt werden konnte.

„Verstehe.“

Ein leiser Seufzer verließ Vexens Kehle. Es war inzwischen Mittag. Er hatte ein paar Tests gemacht und Zexion hatte ihm manchmal sogar assistiert – der Kleine war jedenfalls nützlich, zwar musste er ihm auch auf die Finger schauen, aber bis jetzt war nie etwas passiert, außer als er sein Talent damals fest gestellt hatte, seitdem mischte Zexion aber auch nicht mehr um eine bestimmte Farbe her zustellen. Im Moment las der Kleine in einem Buch. Bis vor einem halben Jahr hatte er weder lesen noch schreiben gekonnt. Das hatte er ihm in so kurzer Zeit beigebracht. Anhand des Knabberns an der Unterlippe erkannte er aber, dass der Junge gerade bei einem Wort haperte.

„Zeig her.“

Also wieder eine kleine Unterrichtsstunde.
 

„Hahaha! Ernsthaft? Gott, die neuen Bälger von Familien sind meist noch so witzig! HAHAHA!“

Ruhig nahm er sich einen weiteren Schluck seines Biers und schaute zu seinem lachenden Kollegen. Der Dritte im Bunde war kräftiger gebaut als er selbst und ein wahrer Riese. Die braunen kurzen Haare und das kantige Gesicht, sowie der ernste Blick ließ die meisten schon vor Schock stehen bleiben. Die ganzen Objekte waren von seiner Anwesenheit genauso eingeschüchtert, wie von seiner Anwesenheit. Doch Xaldin wusste, dass Lexaeus eigentlich keiner Fliege was zu Leide tat, solange er keinen Grund dafür sah. Sein Kollege kringelte sich halb vor Lachen und der Schwarzhaarige trank noch einen Schluck.

„Wie gesagt, es hat nur versucht zu beißen. Danach lag es weinend in seiner Käfig.“, versuchte er seinen Kollegen zu beschwichtigen, doch der bekam sich einfach nicht mehr ein.

Manchmal fragte er sich, warum er von seinen damaligen – wesentlich ruhigeren – Labor in dieses hier hatte versetzen lassen. Da waren die Kollegen alle vernünftig gewesen und hatten nie versucht Spaß zu haben. Hier dagegen schienen viele seiner Arbeitskollegen nach lustigen Storys zu suchen. Sie sollten hier aufpassen und nicht Komiker suchen.

Lexaeus war einer von denen, die einfach schwiegen und ihre Arbeit taten und in ihrer Freizeit sich entweder besauften oder einem stillen Hobby nachgingen. Während er Ersteres in seiner Freizeit beging – anders hielt er diese Idioten nicht aus – versuchte der Hüne sich daran Rätsel zu lösen. Komisches Hobby.

„Ich wette es wird innerhalb zwei Wochen abgestumpft sein.“

„Ich geb den bissigen Ding drei!“, mischte sich ein anderer Kollege einen Tisch weiter ein.

Sie saßen in der Cafeteria, wobei sich Xaldin fragte, wie er überhaupt hergekommen war. Heute Morgen war er auf den Weg in sein Zimmer gewesen um einfach nur müde ins Bett zu fallen, aber nein, sein amüsierter Kollege hatte es irgendwie fertig gebracht ihn hier her zu schleppen. Seitdem nippte Xaldin ab und zu an seinem Bier. Es war sein drittes gerade.

„Ihr habt echt nichts besseres zu tun, als dämliche Wetten abzuschließen, oder?“

„Man Xaldin! Jetzt sei kein Spielverderber. Die wenigen Wissenschaftlerin hier kann man kaum zu nen Stelldichein überzeugen, also suchen wir uns wo Anders einen Spaß und wenn es wetten sind.“

„Wir sind hier um zu arbeiten.“

„Wir arbeiten um zu leben und leben nicht um zu arbeiten. Hast du überhaupt ein Leben? Du nimmst selten Urlaub, arbeitest tagein tagaus. Du bist ein Langweiler.“

„Aber guter Saufkumpane, HAHA!“

Die beiden Trottel klopften ihm kurz auf die Schulter und lachten lauthals durch den großen, weißen sterilen Raum. Er selber stand auf, stellte seine leere Flasche auf den Tisch, nickte Lexaeus höflich zu und verließ den Raum. Diese Idioten.

Sein Weg führte ihn in den Trakt, wo die Wachen untergekommen waren. Im Gegensatz zu den Forschern hatten sie nur ein Zimmer, worin zur normalen Ausstattung ein Bett, ein kleines Regal und ein Schreibtisch inklusive Stuhl gehörten. Wer es gemütlicher haben wollte, musste es eben mitbringen. Natürlich wurde alles erst kontrolliert, bevor es rein gelassen wurde. Alles war auf eine hohe Sicherheitsstufe. Desto größer das Labor, desto wichtiger die Forschungen, desto größer die Sicherheitsstufe. Dieses hier war mit eins der am besten bewachten Labore der Welt. Aber das war kein Grund gewesen hier arbeiten zu wollen. Die Bezahlung war nämlich auch nicht viel höher als das Andere. Hing nur eine Null mehr hinten dran.

Er betrat sein kaum persönlich eingerichtetes Zimmer. Mit der Grundausstattung kam er gut zu Recht. Sein Blick schweifte kurz umher, er besah sich auch seine Tür genau, ehe er sie schloss und das Licht anschaltete. Erneut sah er sich um, nickte dann aber zufrieden. Hier war keiner gewesen.

Müde setzte er sich auf sein Bett, schloss kurz die Augen.

Dieser Tag war bis jetzt nicht erholsam gewesen. Er brauchte dringend Schlaf.

Ein leises Kratzen lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Fenster, welches nur wenige Sicherheitsmänner besaßen, da der Trakt nur an wenigen Stellen die Außenmauern betraf. Also hatte er Glück gehabt, eins mit Fenster zu erwischen. Eigentlich recht unpraktisch, denn so war er über das Fenster angreifbar. Aber für ihn war es diesmal recht wichtig. Also öffnete er das Fenster und der Rabe flog ins Zimmer, ehe er brav auf der Stuhllehne landete. Der Vogel war trainiert worden. Darauf trainiert Kameras zu erkennen und sie zu umgehen und eine bestimmte Route zu fliegen. Da er diese immer flog, waren die Kameras hier für ihn kein Problem.

Xaldin strich dem Vogel kurz über den Kopf, ehe er ein paar Saatkörner aus seinem Schreibtisch holte und dem Vogel hinhielt. Der Rabe pickte die Körner vorsichtig aus seiner Hand. Er strich mit seiner freien Hand über das Gefieder und beim Hals angekommen fühlte er dann das dünne Band, inklusive den kleinen Stein, der daran befestigt war. Er lächelte und nahm diesen den Vogel ab. Die restlichen Körner legte er am Rande des Schreibtisches ab, sodass der Vogel weiter fressen konnte.

Xaldin legte den Stein auf den Schreibtisch und berührte die Spitze. Sofort blinkte dieser und projizierte die Nachricht in der Luft. Projektionssteine waren normalerweise so groß wie eine Walnuss, dieser hier gerade mal so groß wie ein Apfelkern. Die Nachricht bestand lediglich aus einem Buchstaben. Mehr konnten diese kleinen Steine auch nicht projizieren.

X

„Es ist soweit.“

Der Schwarzhaarige lächelte leicht. Endlich.
 

Ruhig kraulte er durch das weiche Haar, während Zexion in seinen Arm, in einer Decke eingekuschelt, lag. Er würde heute Abend abreisen, ab da an gab es keinen mehr, der den Junge beschützen würde. Auch wenn er an ihm experimentierte, so suchte er sich meist nur Dinge aus, die ihm nicht das Leben kosten konnten. Doch darauf nahmen die Anderen keine Rücksicht. Jedes Mal wenn er 'Urlaub' hatte, hatte er Angst um das kleine Wunderkind.

„Hey, Zexion, aufwachen.“

Verschlafen öffnete der fast Siebenjährige seine Augen, sah verschlafen zu ihm hoch. Kein Wunder. Der heutige Tag war schmerzhaft und erschöpfend für den Kleinen gewesen. Die Schwellung hatte den gesamten Arm innerhalb von zwei Tagen eingenommen und er hatte es für besser empfunden den 'Pilz' – jedenfalls wirkte es wie einer – zu entfernen. Dabei hatte er jedoch einiges festgestellt. Die roten Punkte waren mehr auf den Stellen vertreten, an die das Licht öfter ran kam. Nun war der gesamte linke Arm von ihm mit einem Verband umwickelt. Er hätte den Arm betäuben können, aber das hätte das Ergebnis verfälscht, denn auch dieses Stück war für ihn eine wertvolle Probe.

„Ist es soweit?“

Der Blonde nickte nur und der Kleine schlüpfte aus der Decke. Etwas was er immer widerwillig tat, eine Decke bedeutete für ihn Schutz.

Gut erinnerte sich noch an das erste Mal als Zexion eine Decke bekommen hatte. Eigentlich war es ein großes Handtuch gewesen. Vor einem Jahr hatte er den Jungen zum ersten Mal als Testobjekt bekommen. Da er aber sehr verdreckt gewesen war, hatte er ihn waschen müssen. Als er ihm dann das Handtuch gegeben hatte - was um einiges größer als 6F6606 gewesen war -, hatte der Junge sich darin sofort eingewickelt und wie eine verpuppte Raupe gewirkt. Vexen war es damals schwer gefallen den Kleinen da raus zu bekommen, denn trotz der miserablen Verfassung hatte der Junge einen starken Griff gehabt. Also hatte er Kekse und Milch vor ihm hingestellt. Das lebhafte Verhalten hatte ihn interessiert. Zexion war nie in einer Familie gewesen, zwar in einer geboren, aber hatte recht jung seine Eltern verloren. Durch den Schock war er wohl durch den Intelligenztest gefallen und hier gelandet. Rein theoretisch hätte er gar keinen so starken Überlebenswillen entwickeln können. Doch der Kleine hatte seinen Willen behalten und es einigermaßen verborgen gehalten. Das Handtuch war dann so etwas wie ein Reiz gewesen und das Erste gewesen, dass ihm Schutz geboten hatte. Zwei Tage lang hatten sie im Labor verbracht, bis der Junge dann doch schnell die Kekse geschnappt und sich wieder ins Handtuch verwickelt hatte. Es war eine Geduldsprobe gewesen, bis der Kleine sich hervorgetraut hatte. Nach ein paar Monaten hatte er dann das Talent bemerkt. Er hatte in diesen paar Monaten eher den Jungen als Forschung angesehen und ja. Irgendwann hatte Zexion es geschafft Blau und Gelb zu vermischen. Seitdem sagte er gerne 'Boom', wenn er beschreiben wollte, dass etwas explodierte. Die Wache war damals etwas überrascht gewesen, als Vexen mit dem Jungen im Arm aus dem verrauchten Labor raus gekommen war. Doch hatte Xaldin ihn einfach wortlos tun und machen lassen was er wollte und hatte den Vorfall auch nie gemeldet. Wahrscheinlich weil es ihm scheiß egal war, was sie für Experimente machten, solange die Forscher nicht Hilfe schrien oder etwas nicht im Griff zu haben schien. Danach hatte er angefangen dem Kleinen was bei zu bringen.

Innerlich riss er sich zusammen, als er den Blauhaarigen dabei beobachtete wie er sich von ihm entfernte. Jedes Mal wenn er nach Hause fuhr. Aber er konnte auch nicht hier bleiben. Er hatte Menschen, die auf ihn warteten.

Zexion hatte inzwischen die Kette an sein Halsband befestigt und sich an der Wand zusammen gekauert, was ihn dazu veranlasste die Decke wieder ordentlich zu verstauen und seinen Assistenten zu rufen, der den Jungen in seinen Käfig bringen würde.

Eine starke Erschütterung ließen die empfindlichen Gerätschaften erzittern, der Boden bebte. Kurz hörte es auf, doch dann folgte die weitere Erschütterung, Dreck rieselte von der Decke. Verwundert sah Vexen auf. Was war hier los? Da die Alarmanlage keinen Ton von sich gab, musste dies ein Experiment sein und kein Angriff. Aber was würde denn die Anlage erbeben lassen? Verwirrt schritt er zu dem Objekt hin, welches sich nur noch mehr an die Wand gedrückt hatte. Die Tür ging auf.

„Profes -!“

Hitze kam auf und die Druckwelle ließ die Gerätschaften auf seinem Tisch durch die Luft fliegen, auf dem Boden gingen zu Bruch und verschiedene Flüssigkeiten verteilten sich auf den Fließen. Doch Vexen sah dies nur aus seinem Augenwinkeln, da sein Blick eher auf den am Boden liegenden Körper gerichtet war, der von der Explosion im Flur erwischt worden war. Der Rücken blutete stark und schien verbrannt. Explosion im Flur?! Wieso war die verdammte Alarmanlage nicht an!? Schnell löste er die Kette vom Halsband.

„Die Decke!“, zischte er und Zexion rappelte sich zitternd auf. Vexen vertraute da jetzt Mal seiner Flinkheit. Tatsächlich war der Kleine bereits in der Decke eingewickelt neben ihm, als er gerade seinen Ordner schnappte.

„Professor... Hilfe..“, hörte er leise.

Grüne kalte Augen fixierten den Verletzten. Dem war nicht mehr zu helfen, jedenfalls nicht hier und auf den Weg nach draußen – Vexen zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass diese Anlage bald ein Haufen Schutt war – wäre der Kerl nur im Weg.

Also drückte er Zexion seinen Ordner in die Hand, hob den Kleinen hoch und schritt nach draußen. Überblick verschaffen. Die Explosion hatte die Decke noch nicht zum Einstürzen gebracht, aber sie würde es jeden Moment tun. Er lief also eiligst an den verbrannten Körper der toten Wache vorbei. Nur wenige Sekunden später krachte hinter ihm die Decke ein, und er hörte die Explosion, welche durch die vermischten Flüssigkeiten entstanden war.

„Vexen...“

„Shh“

Das Beben machte es ihm nicht einfach voran zu kommen, denn er hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten. Der Boden bekam Risse. Der Blonde beeilte sich, gab sich nicht die Mühe noch zu seinem Zimmer zu wollen. Er hatte alles wichtige bei sich, seinen Ordner, seine Karte, sein Handy, seine Autoschlüssel und Zexion. Jeder würde sich wohl fragen, warum er einem Objekt hier raus half, aber im Moment war das egal. Später würde er schon eine plausible Erklärung abliefern. Jetzt war erst einmal wichtig hier heil raus zu kommen. Das hier war eindeutig ein geplanter Angriff. Solche hatte es schon öfter, auf kleinere Labore, gegeben. Dies hier war ein Staatslabor, man hatte also nicht damit gerechnet, dass diese Organisation die eben jene kleine Labore in Schutt und Asche legte, eins dieser Größe angreifen und damit auch noch durch kommen würde. Wo waren eigentlich die Wachen? Er hatte nur wenige Lebende gesehen, die irgendwohin gerannt waren, aber irgendwie hatte auch keiner von ihnen wirklich eine Ahnung gehabt wohin genau.

~Achtung, alle Käfige werden geöffnet. Achtung, alle Käfige wurden geöffnet~

Was? Wieso die Objekte befreien? Die meisten kannten nicht Mal den Ausgang aus den Laboren!

Scharf bremste er ab, als er die Person bemerkte, die gerade den Gang entlang gebogen kam. Da diese Wache nicht wie die Anderen um die Ecke rasten, sondern eher schlenderte, konnte er einen Zusammenstoß gerade so vermeiden.

„Xaldin?“

Der Schwarzhaarige schaute aus kalten Augen zu ihm. An seiner Kleidung klebte Blut und er hatte zwei Lanzen in seinen Händen, diese waren ebenfalls mit Blut befleckt.

„Ah Professor. Der Ausgang zu dem Sie laufen ist bereits verschüttet.“

Wie immer war seine Stimme ruhig. Machte ihm das Ganze gar nichts aus?

„Du gehörst zu ihnen, nicht wahr?“

„Laufen Sie zum Wachtrakt. Mein Zimmer ist das Letzte im Gang und da es im Erdgeschoss liegt und ein Fenster hat... Alle offiziellen Ausgänge sind in fünf Minuten unpassierbar.“

Was sollte das?! Warum sagte er das? Der zitternde Körper innerhalb der Decke überredete ihn dann jedoch, Xaldin zu glauben und er machte sich auf den Weg.

Nach ein paar Minuten erreichte er nach Luft schnappend die erste Tür, die raus aus den Laboren führte. Er war es nicht gewöhnt so zu laufen, geschweige denn an Explosionen vorbei zu hasten. Ein kleiner Trümmer hatte seinen Arm aufgeschlitzt. Aber es war nichts Ernstes. Zexion dachte wieder Mal mit und nahm die Karte, zog sie durch den Schlitz. Schnell nannte er die Kennung, da der Junge einfach mehr Armfreiheit hatte. Der Code war natürlich der Richtige und die Tür öffnete sich. Kaum war er wieder ein paar Meter weiter gerannt, explodierte die Wand neben der Tür. Als Vexen kurz zurück sah, bemerkte er, dass dadurch der Rahmen verschoben war und die Tür somit offen. Ein Versuch damit jeder entkommen konnte?

Doch dann konzentrierte er sich lieber auf den Weg, kurz erblickte er sogar eine installierte Bombe. Sie war klein und erinnerte an einem Käfer, der an einer Wand klebte. Diese Bomben sollten 'Rebellen' eigentlich nicht zur Ausstattung haben.

Plötzlich riss eine Druckwelle ihn von den Füßen und er krachte unsanft auf den Boden, drehte sich aber um Zexion zu schützen. Vexen schrie auf, als einer der Wandsplitter seine Schulter aufschlitzte. Als die Hitze etwas verebbte sah er auf den Gang wo er eben noch hinlaufen wollte. Verschüttet!

Dennoch wollte er nicht aufgeben, also stand er auf, verzog kurz das Gesicht.

„Vexen!“

„Alles Gut.“

Er bemerkte aus den Augenwinkeln eine Person. Ein großer Mann schritt an ihm vorbei. Seine Kleidung zeugte davon, dass er einer der Wachmänner vorbei. Er konnte ihn als Lexaeus identifizieren, ein Mann weniger Worte. Er ließ lieber Taten sprechen und das tat er, indem er einfach ein paar Trümmer beiseite räumte. Eine Nische zeigte sich, sie war gerade Mal so groß, das er sich da durch zwängen könnte. Also ließ er Zexion runter und ihn zu erst durch krabbeln. Dann sah er noch einmal zu den Hünen, der ihn ruhig ansah. Auch an ihm klebte Blut, aber es schien eher sein Eigenes zu sein.

„Danke.“

Vielleicht würde er ihn nämlich nie wieder sehen. Wer wusste schon, ob der großgewachsene Mann noch raus kommen würde. Er zwängte sich also durch, wo auf der anderen Seite der Blauhaarige geduldig wartete, wobei seine Haare durch den Staub eher grau wirkten.

„Alles okay?“

Ein Nicken und er hob den Kleinen mit seinen nicht verletzten Arm hoch. Gut,0 dem Kleinen schien noch nichts passiert zu sein, wenn man die Tatsache ignorierte, was er heute mit ihm experimentiert hatte.

Sie kamen schließlich in Xaldins Zimmer an. Die Tür war nur angelehnt. Es war nur die Grundausstattung, nichts persönliches. Zexion öffnete mit ihm gemeinsam das Fenster und er ließ ihn auch zu erst durch schlüpfen, ehe er selber raus sprang. Okay, draußen waren sie schon Mal, aber wenn er sich hier so umsah, standen die Chancen schlecht auch vom Gelände runter zu kommen. Auch hier hatte es Explosionen gegeben.

Er bemerkte die zierliche Hand die sich an seine klammerte. Es erinnerte ihn daran, dass da draußen jemand auf ihn wartete und dass er jetzt sogar die Chance hatte Zexion hier raus zu bekommen. Aber konnte er den Jungen ein Leben geben? Vermutlich nicht. Er war gebrandmarkt. Dennoch, ein Versuch war es wert.
 

„VEXEN! VEXEN!“

Die kindliche Stimme erregte seine Aufmerksamkeit. Langsam schritt er über den schwarzen Boden und über die Trümmer, die hier überall herumlagen. Nach einer Weile hatte er die Lärmquelle ausfindig gemacht. Sie hatten überlebt. Jedenfalls einer davon. Langsam schritt er auf den Jungen zu. Wie seine genaue Kennung war wusste er nicht, irgendwas mit 6 oder so, aber war jetzt eh egal.

Der Wissenschaftler lag auf dem Boden, Blut hatte seinen weißen Kittel durchtränkt, die eine Seite sah auch leicht angebrannt aus. Die Kleidung hatte sich sogar leicht in die Haut gebrannt. Das Versuchsobjekt kniete neben ihm schüttelte vorsichtig daran und wimmerte inzwischen nur noch seinen Namen.

Er bemerkte, dass Vexen noch atmete, schwach, aber immerhin. Xaldin lächelte kurz, doch dann kniete er sich daneben.

„Was ist passiert?“

„Boom.“

Klasse Beschreibung. Seufzend hob er den Blonden hoch, nickte dem Jungen zu, welcher auch brav, misstrauisch und ängstlich folgte. Faszinierend, einem Peiniger nicht von der Seite weichen, aber vor einer Wache schiss haben, dabei taten sie nichts, außer blöd in der Gegend rum stehen und Entflohene – was nie vorkam – einfangen. Mehr bekamen Testpersonen nicht mit.

Er schritt mit ihnen nach draußen, zum Feld hin, wo ein Hubschrauber stand. Die Kennung wies es als ein Hubschrauber der 'Serendrim' aus. Eine Organisation die ins Leben gerufen war um eigentlich sowas zu verhindern und die zerstörten Labore untersuchte. Natürlich war ein Trupp – die Vorhut bestand meist nur aus wenigen – bereits hier gewesen und natürlich auch ein Hubschrauber mit dieser Kennung und natürlich waren diese längst beseitigt. Dies hier diente gerade der Tarnung.

„Ah, sie haben also doch überlebt. Du hattest Recht, Dude.“

„Klappe. Wo ist die V?“

„Bereits hier. Na los, bring sie rein. Bald kommt der Haupttrupp und ich will bis dahin weg sein.“

Xaldin nickte, übergab Vexen den kleineren Mann, dessen lange schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden waren. Über sein rechten Auge war eine Augenklappe. Nun hob er den Jungen samt Decke hoch und setzte ihn im Hubschrauber ab. Dann kletterte er selbst rein, nickte Lexaeus zu, welcher bereits auf seinen Platz saß. Er selber zwang den Kleinen dazu sich ebenfalls vernünftig hinzusetzen und sich anzuschnallen. Der Kleine wehrte sich heftig, da er unbedingt zu den Blonden wollte. Komischer Junge.

„Dude, jetzt beeil dich.“

„Ja ja. Wie hast du den so schnell gesichert?“

„Übung.“

Er seufzte, schob die Tür zu und setzte sich neben den Piloten, der ihn so drängte. Der Einäugige blickte kurz zu ihm, ehe er die Motoren startete und abhob.

Eigentlich war erst abgemacht gewesen, dass Lexaeus und er 'Überlebende' spielten, aber die Pläne hatten sich kurzzeitig geändert. Die Nr. I brauchte sie woanders und es würde nach einer Weile eh auffallen, dass alle Labore indem er Dienst hatte nach einer Weile in die Luft gesprengt wurden. Reichte schon das Vorletzte, in dem er gearbeitet hatte. Langsam entspannte er sich doch, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Der Mann neben ihm wusste wie man das Ding flog, in der Hinsicht vertraute er ihm.

„Xigbar, hast du ihm bereits Bescheid gegeben.?“

„Mitnichten. Hatte noch keine Zeit zu.“

„Du bist der größte Vollidiot.“

„Ich habe es Lexaeus machen lassen.“

„Du bist trotzdem der größte Vollidiot.“

„Haha!“

Xaldin verdrehte innerlich die Augen, sah noch einmal bissig zu der II und schaute dann doch aus dem Fenster. Die Mission war gut verlaufen und sie hatten sogar zwei potentielle neue Mitglieder. Die Frage war nur, ob er sich nicht doch noch in Vexen täuschte. Der Mann hatte eine Frau und einen Sohn und er würde sicherlich zu ihnen wollen. Nun wie auch immer. Erst Mal mussten sie sicher nach Hause kommen. Und das konnte noch einige Stunden dauern.

„Er muss verarztet werden.“, kam es nach einer Weile von Lexaeus.

„Keiner von uns kennt sich nicht so wirklich mit solchen Verletzungen aus. Entweder hält er bis zum Quartier aus, oder er verreckt. Je nachdem.“

„Der Kleine könnte es.“, mischte er sich in dem Gespräch der Zwei ein.

„Was?“

„Soweit ich weiß, hat Vexen ihn etwas beigebracht, vielleicht auch etwas in Medizin. Lexaeus, du sitzt näher dran, frag ihn.“

Da sie über das Headset redeten und der Junge keins hatte dauerte es etwas, bis Lexaeus ihm klar machen konnte, was sie von ihm wollten. Das Kind nickte zaghaft und etwas unsicher und Lexaeus ließ ihn von seinem Sitz aufstehen. Solange Xigbar den Hubschrauber einigermaßen gerade hielt, müsste es funktionieren. An sich konnte der Kleine nur eine grobe Behandlung machen, aber so standen die Chancen jedenfalls etwas höher.
 

Am Ziel angekommen warte die Nr. I bereits. Silberne Haare blitzten unter der Kapuze hervor und Xaldin hatte selbst jetzt noch das Gefühl diese orangegoldenen Augen sehen zu können, obwohl die Kapuze nur wenig Preis gab. Inzwischen trugen sie alle – Vexen und den Jungen aus gelassen – dieselbe Kleidung. Schwarze Ledermäntel, mit aus silbernen Ornamenten versehender Ketten und die Kapuzen verdeckten nun all ihre Gesichter.

„Einer von ihnen ist halbtot, Superior.“, kommentierte die II, als Lexaeus den Wissenschaftler vorsichtig aus dem Hubschrauber trug.

Der 'Superior' nickte nur verstehend und begleitete den Schwer verletzten. Von ihnen hatte er am meisten Ahnung von Medizin. Er selber schnappte sich den Jungen und ging gemeinsam mit Xigbar tiefer ins Innere der unterirdischen Anlage. Sie mussten unterirdisch leben, schlicht und ergreifend, weil sie offiziell nicht lebten, zu Mindestens was die I und die II betrat. Nun würde es auch ihn und Lexaeus betreffen.

Der Junge zappelte, aber er war das gewöhnt, kleine zappelnde Menschen zu tragen. Sie setzten den Kleinen in ein Zimmer ab.

„Sobald es dem Forscher wieder besser geht, kannst du zu ihm, Kiddo.“, versuchte Xigbar ihn zu beschwichtigen und schloss die Tür.

„Gut und nun -“

Weiter kam er nicht, da wurde er bereits gegen die Wand gepresst und spürte eine vorwitzige Zunge in seinem Mund. Typisch Xigbar. Immer ohne zu bitten. Natürlich ließ er sich das nicht gefallen und drängte die Zunge etwas zurück, blöd war nur, dass der Mann mit dem goldgelben Auge sehr wohl wusste, wie er weiterhin die Führung behalten konnte. Doch dann lösten sie den Kuss und Xigbar ließ auch brav von ihm ab.

„Ungeduldig wie eh und je.“

„Ich wollt nur Klar stellen, was wir nach Feierabend tun werden.“

„An einer Wand stehen und rum knutschen?“

„Nein Dude, du weißt genau was ich meine.“

Xigbar grinste, inzwischen hatten sie die Kapuzen abgenommen, weswegen er das Grinsen sah, nun er hätte es auch anhand des Tonfalls wissen können.

„Wir sollten zu der I.“

„Du bist so Pflichtbewusst.“

„Wärst du bei deiner Familie geblieben, hätte das Militär dir gut getan.“

„Pah!“

Sie kannten sich schon seit Kindertagen, jedoch war sein Freund irgendwann plötzlich weg gewesen. Er war da 13 Jahre alt gewesen. Man hatte ihm gesagt, dass er zu viel Scheiße gebaut hatte und in ein Erziehungslager gekommen wäre. Xaldin hatte von Anfang an daran gezweifelt und dann als er angefangen hatte als Wache zu arbeiten, hatte er erfahren, dass diese Erziehungslager eine andere Beschreibung für 'Versuchsobjekt im Forschungslabor' war. In seltenen Fällen auch gleich die Entsorgungsstation. Dann vor fast 10 Jahren war Xigbar plötzlich in seiner Wohnung aufgetaucht. Bis heute wusste er nicht, wie sein ehemaliger Sandkastenfreund da rein gekommen war. Allerdings hatte er sich mit einen anderen Namen vorgestellt und ihn gebeten ihn auch nur so zu nennen, da er sich an diesen Namen gewöhnt hatte.

Am Anfang war er misstrauisch gewesen, denn auch wenn die Redewendung – und vor allem dieser Sarkasmus – gleich waren und er ihm ähnelte, so hätte es auch wer Anderes sein können, der einfach behauptete über die Jahre vieles vergessen zu haben. Allerdings hatte er ihn dann doch überzeugt und das, indem er Braig erwähnt hatte und erklärte wieso er jetzt Xigbar hieß. Anscheinend waren die Erinnerung etwas zurück gekehrt, denn er hatte sich etwas mehr an Braig erinnert und auch an ihn, Xaldin. Das war auch der Grund gewesen, weswegen er ihn aufgesucht hatte. Zwar hatte die II mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, aber sie hatten Verbündete gesucht und gebraucht und als er sich an ihn hatte erinnern können war er aufgebrochen. Das Schicksal seines Freundes hatte Xaldin dann schließlich dazu gebracht auf die Seite des Superiors zu kommen. Somit hatte er mit 21 Jahren sich einer Rebellion angeschlossen, die er kaum gekannt hatte. Inzwischen wusste er, dass wenn er es nicht getan hätte, Xigbar ihn hätte töten müssen. Gut, dass er zugestimmt hatte, denn abgesehen davon dass er am leben war, es hatte gewisse Vorzüge hier zu sein. Der Mann vor ihm war eines von ihnen, auch wenn die II sich oft wie der größte Trottel benahm.

Sie öffneten eine Tür, wo sie auf die restlichen Drei trafen. Der Anführer war noch immer mit den Verarzten beschäftigt und die V saß auf einem Sofa, löste so ein komisches Rätsel.

„Joh Superior, was geht?“

Eine rote Klinge sauste an Xigbar vorbei, doch der war gekonnt ausgewichen.

Xaldin aber verstand die Warnung und zog seinen 'festen' Freund aufs Sofa. So saßen sie still da, bis die I fertig war. Sie alle hatten wieder ihre Kapuzen übergezogen und warteten nun.

Nach einer Weile rührte sich der Wissenschaftler, ein Zeichen, dass der Superior gute Arbeit geleistet hatte. Dieser stand nun auch wieder von seinem Sessel auf und nährte sich den Blonden, welcher ihn auch gleich fixierte.

„Wo bin ich und was willst du?“

Oh nicht die berühmte 'Wer' Frage.

„Wo du bist, ist erst einmal nicht von Wichtigkeit. Ich habe dir einen Vorschlag zu unterbreiten.“

Die tiefe Stimme lief Xaldin immer noch kalt den Rücken runter. Es lag nicht daran, dass sie schrecklich klang, nein man hörte eigentlich gerne dieser Stimme zu, nur war da diese endgültige Gefühlskälte, die einen nur deutlich machte, dass dieser Mann gefährlich war. Allein durch seine Stimme und Tonlage erkannte man die Macht die er hatte, die in ihm schlummerte. Ihr Anführer war nicht nur intelligent, sondern auch wehrhaft und kampferfahren.

„Und der wäre?“

„Du weißt wer wir sind?“

„Ich nehme scharf an, dass ihr zu denen gehört, die für die Sprengung meines Arbeitsplatzes verantwortlich sind.“

„In der Tat. Und wir machen dir den Vorschlag uns bei zu treten.“

Es folgte eine kurze Stille, die dann aber durch das kranke Lachen Vexens durchbrochen wurde. Gruselig. Er hatte definitiv eine Lache, die man im Kopf hatte, wenn man an 'irrer Wissenschaftler' dachte.

„Warum sollte ich das tun?“

„Wir wissen, dass du ein Kind, welches als Testobjekt fungierte, als Sohn ansiehst, ihm sogar einen Namen gegeben hast. Wie du dir sicher denken kannst, sind wir mit dem heutigen System nicht einverstanden und wollen daran etwas ändern.“

„Gut, ich höre mir gerne eure Ansichten eines neuen Systems an, aber erst wenn ich weiß, wie es dem kleinen geht.“

„Nr. V hol ihn.“

Der Hüne stand auf und schritt raus. Sie schwiegen bis das Kind in den Raum gelaufen kam.

„Vexen!“

Der Blonde musterte den kleinen, nickte dann zufrieden und der Junge krabbelte auf das Feldbett, auf dem sein 'Vater' saß. Lexaeus hingegen setzte sich wieder zu ihnen.

„Gut, erzähl.“

„Kennst du die Geschichte, wie das System entstanden ist?“

„Die Menschen haben in der Erziehung versagt und dieses System diente ursprünglich dazu, die Erziehungstest einzuführen.“

„Allerdings. Jedoch waren nur noch weniger dazu geneigt Kinder zu bekommen, wenn sie dann noch ihre Zeit an einen Test verschwenden mussten. Somit wurden die Zuchtstation ins Leben gerufen und Kinder zu erziehen brachte Geld ein. Jedoch wollte man nur intelligenten Kinder die Chance geben, aber was passiert mit den Übrigen? Da sich keiner um diese Kinder sorgte, konnte man sie auch ab sofort als Versuchstiere anerkennen. Das heutige System bildete sich. Jedoch gibt es immer wieder 'Objekte', die ihren Willen behalten oder gar einen entwickeln. Der Kleine ist ein gutes Beispiel.“

Vexen drückte den Jungen beschützend an sich, auch wenn es ihn zu Schmerzen schien.

„Es gelang sogar einigen die Flucht.“

„Was?“

„Natürlich verschwieg der Staat es und sorgte im Geheimen dafür, dass diese Kinder gesucht werden und notfalls auch getötet werden, denn schlicht und ergreifend wissen wenige normale Bürger von den Forschungslaboren. Außerdem fürchtet man sich vor dem, was diese Kinder anrichten konnten.“

„Ich nehme an, sie haben überlebt.“

„Allerdings. Unser Ziel ist es, das System zu durchbrechen und jedem Menschen wieder zu ermöglichen ein Leben führen zu dürfen, sowie es ihnen beliebt. Gleichzeitig wollen wir jedoch die Familienstruktur stark einbauen und es ihnen ermöglichen Karriere und Familie zu vereinbaren. Wer ist schon ein Genie unter vielen Genies? Das Leben damals hat auch geklappt, auch wenn es dort Fehler gab, die man hätte ändern können.“

„Warum hat man es dann nicht getan?“

„Weil dieses System um einiges einfacher und unkomplizierter ist. Die Menschen sind leicht vom Staat zu kontrollieren und die Zucht- oder Forschungskinder haben keine Möglichkeit sich ins normale Leben einzugliedern, ihre Markierung macht es unmöglich. Du weißt selbst, dass viele Talente unter den Objekten schlummern, du weißt selbst, dass dieses System nicht Menschenwürdig ist.“

„Ich bin Wissenschaftler.“

„Und dennoch beschützt du dieses Objekt.“

Xaldin beobachtete Vexens Miene genau. Er schien sich nicht ganz sicher.

„Ich habe keine Skrupel Menschen zu verletzen, vor allen Forschern oder Wachen nicht. Wir werden darauf erzogen, natürlich haben wir keine Skrupel. Du hast kein Problem damit Forschung an einen Menschen zu betreiben, ich kein Problem damit eine Einrichtung mit vielen Menschen drin in die Luft zu jagen. Die meisten Objekte sind stumpf und haben kein Lebenswillen,. Der Tod ist ihre einzige Chance, denn in Freiheit kämen sie nicht mehr zu Recht. Kinder wie er jedoch, haben die Möglichkeit, sich noch anzupassen.“

„Sind wir die Einzigen?“

„Ja. Es gab sonst keinen, der es würdig war.“

„Würdig?“

„Wir schauen uns alles erst genau an und entscheiden, ob wir jemand finden, der sich uns anschließen könnte. Denn noch kann keiner wirklich Leben. Und bis jetzt bist du der Einzige Forscher, der einen gewissen Zweifel an das System hatte. Du solltest jedoch wissen, dass wir misstrauisch sein werden.“

„Wie viele seid ihr?“

„Vier.“

Die grünen Augen weiteten sich und Xigbar gab einen leisen amüsierten Laut von sich, sodass er ihm den Ellbogen in die Rippen rammte.

„Mit Vier Personen schafft ihr es so eine Einrichtung zu sprengen?“

„Drei. Ich habe lediglich nur geplant. Viele Kinder schaffen es nicht. Um genau zu sein haben es aktuell 20 aufs Außengelände geschafft, aber nur Zwei sind ganz entkommen.“

„Und diese Zwei sind hier in diesem Raum.“

„Die anderen Beiden sind Wachen, die jedoch genug davon hatten.“

„Ihr wollt also, dass ich mit euch irgendwas in die Luft sprenge und dann?“

„Nein, als Wissenschaftler habt ihr andere Aufgaben.“

„Ihr?“

„Der Junge ist genauso eingeladen und da er dich schon grob im Hubschrauber versorgt hat, scheint er der Aufgabe gewachsen zu sein.“

„Die wäre?“

„Forschung und medizinische Versorgung.“

„Ihr ermöglicht Zexion also... ein Leben?“

„Soweit man ein Leben im Untergrund Leben nennen kann, ja. Sollten wir erfolgreich sein, wird er wie jeder Andere leben können, nach seinen Wünschen.“

Zexion, so hatte er ihn also genannt. Er hatte heraus gefunden, dass Vexen den Kleinen als Sohn sah und dass er einen Namen hatte, aber nie welchen.

Der Forscher schaute den Jungen nachdenklich an, dieser wiederum er fragend, aber er schien begriffen zu haben um was es ging.

„Wir lassen euch Zeit das Angebot zu überdenken.“

Und dies war das Zeichen, dass sie alle aus dem Raum gingen. Die II schritt eiligst den Gang runter, er würde lauschen, was die Zwei sagen würden.

„Meinst du er wird zusagen?“

„Ja. Wer nachdenkt ist auch zu überzeugen. Macht seine Familie ausfindig, ich vermute er wird sie entweder bei sich haben wollen, oder sie jedenfalls in Sicherheit wissen.“

„Sofort.“
 

„Was ist mit deiner Familie?“

„Wenn ich nein sage, werden sie mich töten.“

„Weil er gesagt hat, er hat davor keine Skrupel?“

„Eine unausgesprochene Warnung. Außerdem wissen wir jetzt eine Menge.“

„Und jetzt?“

Er schwieg etwas, streichelte den Kleinen liebevoll durchs Haar. Er hatte gehofft nach Hause zu kommen, aber am Ende war er hier. Hier jedoch, konnte Zexion mehr sein als ein Forschungsobjekt. Aber was war mit seiner Familie?“

„Vielleicht können sie auch hier her? Ich würde Nathan gerne mal kennen lernen. Und Nathalie.“

„Du wusstest woran ich denke?“

„Der Blick.“

Er seufzte, legte die Decke um sie beide und legte sich wieder hin. Seine Seite schmerzte. Das würde vermutlich Spuren hinterlassen. Da sein Gesicht aber nicht so brannte wie seine Seite die ab der Schulter bis zu seinem Fuß noch immer zu brennen schien, vermutete er, dass sein Gesicht also kaum betroffen war.

„Ich werde fragen was mit ihnen ist. Anderseits, wir leben versteckt. Sie haben ein... normales Leben.“

Und das wollte er ihnen nicht nehmen. Ob er ihnen schreibe konnte, dass alles in Ordnung war? Nein, zu gefährlich.

Da sie kein Limit bekommen hatten, ließ er sich das Ganze wirklich gründlich durch den Kopf gehen. Eigentlich war es dumm zu überlegen, stellte er nach ein paar Stunden fest. Denn eine Wahl hatte er nicht wirklich. Entweder er machte mit und überlebte, oder er sagte nein und starb. Aber wollte er gegen das System kämpfen? Nachdenklich sah er auf den Jungen in seinen Arm, welcher inzwischen eingeschlafen war und lächelte. Ja, auch wenn er die Forschung liebte – und menschliche Testobjekte lieferten mitunter die besten Ergebnisse – so war er doch ein Mensch und er würde auch nicht so leben wollen, wie seine Versuchsobjekte.

Mit diesen Gedanken schlief er erst einmal ein.

Allerdings rüttelte jemand nach ein paar Stunden schon an ihm und er schlug die Augen auf, sah direkt in das hellblaue Auge des Kleinen.

„Sie sind da.“

Also richtete er sich auf, sah zu dem Anführer. Man erkannte ihn einfach, trotz dass man ihre Gesichter nicht sah. Die Ausstrahlung, die Haltung.

„Ich stimme zu. Aber eins will ich noch wissen.“

„Deine Familie?“

Diese kalte emotionslose Stimme, die eine gewisse Autorität ausstrahlte war beängstigend. Aber noch beängstigender war die Tatsache, dass er gleich durchschaut wurde. Er nickte einfach, was gab es da noch zu sagen?

„Wir könnten sie herbringen und offiziell für die Welt sterben lassen. Du hast einen Namen und man würde es als eine Art 'Rachetat' ansehen oder so. Oder aber du vergisst sie und sie glauben wie jeder auch, dass ihr Tod seid. Bei Letzteren können wir jedoch nicht für ihre Sicherheit garantieren.“

„Was erwartet sie hier?“

„Ein Leben an deiner Seite. Soweit ich weiß, hast du mit deiner Frau über Zexion bereits gesprochen.“

„Ja...“

Die wussten zu viel.

„Entscheide dich. Hier leben, oder doch im tristen Grau der Allgemeinheit. Weißt du was mit Familien passiert, wo einer der Elternteile verstirbt?“

Oh ja, das wusste er. Das Kind wurde weggenommen, denn alleine das Kind erziehen und gleichzeitig einen Job ausführen konnte man nicht bewältigen und ohne Job hatte man nicht zu existieren und landete auf der Straße. Nathalie würde lieber sterben, als Nathan herzugeben. Daran hatte er auch gedacht.

„Bringt sie bitte her.“

Der Anführer nickte. Die Stimmung schien sich etwas zu verändern. Während der geheimnisvolle Man raus ging, trat der Hüne neben sie und offenbarte sein Gesicht.

„Lexaeus?“

Er hatte also vom Plan gewusst und hatte ihnen deswegen geholfen? Nun hätte er sich denken können, die Größe und der Körperbau gab es bestimmt nicht oft. Er blickte zu den Einen, den er als Xaldin identifiziert hatte. Tatsächlich war das dieser auch, da auch er sich nun offen zeigte. Der Letzte schritt auf ihn zu. Er war vermutlich ein Forschungsobjekt. Die Anderen hatten als Wachen gearbeitet, stammten damit aus einer Familie. Das Gesicht was er zu sehen bekam war davon gekennzeichnet. Eine große Narbe zierte die linke Wange. Sein rechtes Auge war durch eine Augenklappe verdeckt. Die schwarzen glatten Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden. Die goldgelben Augen funkelten amüsiert und das Grinsen... nun es wirkte hämisch, böse.

„Gut. Ich, oder wir, werden euch kurz ein paar Sachen erklären. Der Superior, also der Boss, wird sich euch erst einmal nicht offen zeigen. Die meiste Zeit sieht man ihn eh nicht. Wir sind in Nummern unterteilt. Der Superior ist die Nr. I, ich bin die Nr. II, der Typ neben mir die Nr. III und unser Riese ist die V.“

„V?“

„Die Nr. I hat zwar nicht gelogen, aber viele Menschen sind auf unserer Seite, folglich folgen sie uns auch, wenn wir ihnen die Chance geben würden. Der Boss scharrt ganz bestimmte Menschen um sich, die sozusagen wichtig in seinen Plan sind. Die sogenannten XIII. Wir stehen jedoch am Anfang, warum erfährst du irgendwann, vielleicht. Jede Nummer hat einen bestimmten Bereich, eine bestimmte Aufgabe. Lexaeus kam für die Nr. IV nicht infrage, aber für den Rang der V. Du hingegen, Vexen, trägst ab sofort die Nr. IV. Was den Kleinen angeht, so wird der Superior ihn noch einschätzen müssen. Aber er erwähnte bereits, dass er vielleicht für die Nr. VI geeignet wäre. Welche Aufgabenverteilung welche Nummer hat, weiß nur der Boss.“

Die Nummern? Moment, wenn Lexaeus und Xaldin Wachen waren... dann war der Boss also ein Versuchsobjekt gewesen. Vermutlich hatte er deswegen einen kleinen Zahlentick bekommen. Wie auch immer. Daran würde er sich halt gewöhnen müssen.

„Wie lautet dein Name?“

Nach dem Chef würde er jetzt einfach Mal nicht fragen.

„Oh, mein Name ist Xigbar.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
FERTIG!
Ich würde ja sagen, heute angefangen (weil ich endlich Mal Inspiration hatte)
Aber es ist schon 00:52 Uhr.
Hab so ca. fünf bis sechs Stunden hieran geschrieben xD
Also, wie man unschwer erkennen kann, geht es hier eher um Xaldin, Vexen, Lexaeus und Zexion. Lexaeus hat eher ne Nebenrolle aber ich wusste auch erst nicht, was ich mit ihm machen sollte... Haha
Kleine Zwischeninfo: Er ist beigetreten nachdem Xaldin seine vorige Stelle explodieren lassen hat.
Xaldin war vor Vexens Einrichtung vier Jahre in diesem erwähnten Labor (wo laut Aussage keine Idioten bei den Wachen rum liefen) In dem Labor davor arbeitete er zwei Jahre, bevor Xemnas es sprengen ließ. In diesem Labor wurde unsere V also auf gegabelt.
Davor arbeitete Xaldin übrigens wo Anders. Er hat sich also zwei Mal wegen Xemnas' Plänen versetzen lassen.
Das ist das erste Mal, dass ich aus Vexens Sicht geschrieben habe. In RPGs hab ich ab und zu Mal Xaldin übernommen (nur kurz und kleine Post, so ne Zwischenrolle), also war es auch das erste Mal, dass ich ihm Mal wirklich große Aufmerksamkeit geschenkt habe.
Die Charaktere sind etwas... Out of Charakter, aber ey, ist eine Fanfiktion und zum einem, prägen ein Erlebnisse, da sie alle anderes erlebt haben sind sie Etwas anders.
Hoffe dennoch jedenfalls etwas den Grundcharakter getroffen zu haben.
Ich finde ich hab Vexen versaut ._. Bitte schlagt mich nicht.
So dann:
Danke fürs Lesen.
Und danke für die letzten Kommentare :D
Hoffe ihr hattet Spaß dabei.

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